: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 8. September 2006

31 Grad





Abgesehen von ein paar später folgenden Regentropfen war der Tag eine durchaus runde Sache. Zumal ich jetzt endlich einen Globus habe, auf dem es noch ein Belgisch-Kongo gibt und in Asien einiges im Argen liegt. Aber das Blau des Meeres, auf das es letztlich ankommt, stimmt immer noch.

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Sehr zu empfehlen - Schwarzbuch Datenschutz

Seit dem Ende der Münchner und Berliner Tage, also etwa anderthalb Jahre, mache ich eine Phase der massiven Entdigitalisierung durch. Es kann schon mal sein, dass ich Mails erst nach 24 Stunden beantworte. Das Handy liegt meistens daheim und hat oft einen leeren Akku. Wenn ich mich mit jemandem unterthalte, ignoriere ich das Telefon. Es sind Verhaltensweisen, die die Provinz erzwingt, das Dauerdigital mit IPOD bis Chatten würde mich hier vom realen Leben ausschliessen. Allein das Blog bleibt übrig, und es spielt keine Rolle, denn hier liest es keiner, und die Kunstfigur Don Alphonso erzählt viel Missverständliches, dessen falsche Interpretation automatisch die Rezipienten vom realen Menschen weghält.

Ich hinterlasse kaum mehr Spuren im Netz. Das war vor vier jahren noch ganz anders, und ich kann nicht sagen, dass ich es vermisse. Ich hebe Geld bei der immer gleichen Sparkasse ab, und gebe es in Geschäften aus, deren Besitzer mich meist kennen und allein deshalb keine Daten eruieren müssen. In Berlin war das noch ganz anders, da hätte man als Bank locker ein Bewegungsprofil erstellen und, hätte ich die dort weit verbreiteten "Kundenkarten" zur Verarsche besagter Kunden gehabt, abgleichen können. tatsächlich bin ich Riten, Gewohnheiten und bestimmten Wegen verhaftet, und es gefällt mir nicht, was man damit hätte tun können. Sitze ich jetzt aber in der Nacht auf meinem Sofa, so ist da draussen kaum jemand, der viel über mich weiss. Meine Daten gehören weitestgehend mir.

Gestern Abend war es aber eine andere Sache. Rena Tangens und padeluun, zwei geschätzte Freunde meiner Wenigkeit, die den Big Brother Award hierzulande ausrichten, haben mir ihr Schwarzbuch Datenschutz geschickt. Mein lieber Scholli.



Die Sicherheit, dass da draussen keiner viel weiss, geht nach der Lektüre verdammt schnell flöten. Ich verstehe jetzt erheblich besser, wie es zu Verschwörungstheorien kommt. Aber hallo. Das, was dank des Buches nachzulesen ist, ist schon übel genug. Dürfen die das denn? ist die Frage, die mir Seite für Seite durch den Kopf ging. Ich kenne ja die Autoren, ich kenne die Geschichten, ich habe Firmen für den Award eingereicht, aber es ist nochmal eine andere Dimension, diesen kranken Dreck aus Politik und Wirtschaft geballt zu lesen, als ihn erzählt zu bekommen.

Nico Lumma ist einer der Blogger, die auf diese "Probleme" und Gestörten, die hierzulande frei rumlaufen und auf höheren Posten sitzen, hinweisen. Ich bin nicht so der Freund von Bürgerblogjournalismus im politischen Sinne, dazu kenne ich Bürgerradios zu gut, aber ich denke, er hat Recht, wenn er mehr Texte dazu lesen will. Es bedeutet aber auch, dass man sich mit dem Phänomen auseinandersetzen will, was angesichts der Taktik unserer Verfassungsfeinde und Terroristen gegen unsere Selbstbestimmung nicht ganz einfach ist. Die wollen nicht, dass wir darüber reden, die geben keine Informationen raus, also kann ich nur jedem hier empfehlen - wirklich dringend empfehlen, sich dieses Buch mit den trockenen Fakten zu verschaffen. Damit man wenigsten einen Eindruck davon bekommt, was im Staate der Metros, Schilys und Schwarzgeldannehmer heute schon passiert. Es ist für 13,90 Euro keine spassige Lektüre, aber notwendig, fürchte ich.

Der sichere Bestellungslink ist hier, Amazon sollte man bekanntlich meiden, der Buchhandel um die Ecke will wahrscheinlich keine Daten von Euch.

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