: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 6. September 2006

Das Abendmahl der Ungerechten

Letztlich spielt es keine Rolle, wie man ist: Die Sonne scheint für alle gleich.



Sofern sie die gleiche Dachterasse haben.



Und andere Unterhaltungsmedien als etwa die Glotze. Chips gehen natürlich gar nicht.

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Ich könnte ja was sagen.

Über eine gewisse Computerfirma, die nicht umsonst einen nicht fertiggegessenen Apfel als Logo hat. Über Oberpfälzer, die sowas verkaufen - bei mir gibt es nämlich sowas nicht, nur eben in der Oberpfalz und bei Leuten, deren Autokennzeichen ND für Nationaldepp steht. Aber ich sage nichts. Auch nicht über die verschlungenen Wege, die so ein Rechner geht, bis er dann im Kofferraum des Autos landet. Die einen finden sowas wunderbar und schön, die anderen brauchen einen zuverlässigen Rechner und kaufen einen alten IBM T-Serie oder Compaq E500. Hi, I´m a pc. I´m doing what I´m supposed to do. That guy over there is a Mac. Dunno what he would lie to you, but thanks to his lousy logic board... Aber ich sage ja nichts.

Dafür war ich in Regensburg. Wie inzwischen bekannt sein dürfte, steht dort demnächst Besuch an, ein gewisses Oberhaupt, bekannt als Ratzinger und neuerdings auch Benedikt XVI, einer gewissen schrumpfenden Sekte kommt zu Besuch. Die Scharfschützen auf den Dächern werden nicht dazu genutzt, die extremistische Bande, die sich zu diesem Besuch einfindet, wegen fragwürdiger Einstellung zu unserer freiheitlichen Grundordnung festzuhalten, in der jeder fast jeden beliebigen Arsch oder sonstige Körperöffnung ficken und auch darüber berichten darf. Nein, die Herren mit den Knarren sind der Grund, warum Anwohner in der von einem Massenauflauf geplagten Ecke der Stadt die Fenster nicht öffnen dürfen. Das sind die Freiheiten also wert, und ich will erst gar nicht wissen was geschieht, wenn man hinter so einem Fenster coram publicam obigen Geschlechtsakt vollzieht, während auf der anderen Seite Leute angebliches Menschenfleisch essen.



Am grossen Dom der Stadt, wo der etwas exklusivere Teil der Party steigen wird für die besonderen Gäste, ist zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder das ganze Tor zu sehen, das ansonsten dauernd restauriert wird, eine Folge der mässigen Bauqualität, die der kleinlichen Mittelmässigkeit des Kults entspricht. Heute war der Dom noch offen - aber morgen bereits wird er geschlossen sein, denn der Papstsender, der seine Zwangseinnahmen dafür verbrät, braucht die nächsten Tage, um die Übertragung des alten Mannes mit den Augenringen im Stil des schwarzen Todes möglichst ansprechend zu gestalten. Dann wird der bereitete Sessel für den Herrn erst einmal etwas Ruhe haben, bevor die Religion der Liebe vorführt, dass sie den Claim mit dem gleichen Recht trägt, wie der Islamismus den Namen "Religion des Friedens".



Das heisst - es wird nicht ganz ruhig. Denn tatsächlich finden bis dahin noch ein paar Kulte statt. Da ist zwar die besichtigung formal nicht gestattet, aber wenn die Japaner schon in den Hof meines Stadtpalastes eindringen, um den Privatbesitz zu besichtigen, werden sie sich von so einer deutschen, unleserlichen Verbotsschrift in so einer Kirche auch nicht abhalten lassen. Um den halben Globus reisen und dann vor verschlossenen Türen stehen, das passt so gar nicht in deren Konzept. Und so werden vielleicht einige Grüppchen dennoch durch die Hallen streifen, das nicht wirklich schöne Bild des kommenden Gastes, das man einem Gnadenbild gleich neben den Chor gehängt hat, ablichten, sich nicht weiter um das böse Gemurmel der gestörten Anbeter kümmern und natürlich auch die Ansammlung alter Leute bei ihren komischen, knieenden Leibesübungen ablichten, bis man sie doch verscheucht. Absurd werden sie es finden und unhöflich, und sie werden ganz froh sein, über ihren eigenes Quasigottkönigtum und die Schreine im Park, die so gar nichts von der Düsternis Europas haben.



Und dennoch, alle Photos, das Bild des alten Mannes, seiner aschgrauen Anhänger und die wunderbar lächelnde Parlermadonna, werden dann auf japanischen Blogs landen, und sie werden sich in kurzen Sätzen erzählen, was da seltsames abgeht im Land der Solinger Messer und Kuckucksuhren, leider hat es für ein Bild von Xiao vor den schwarzen Frauen nicht mehr gereicht, und dann geht es weiter im globalisierten Gewäsch der weltweiten Touristen, diese Gesandten der Ahnungslosiglkeit und des Missverstehens, denen zuliebe das Alte und das Verbrechen heruntergebrochen wird, bis all sein Schrecken verwässert ist und problemlos zur Kulisse für das Pradatäschchen wird, das am Flughafen erstanden wurde.

Merchandising, das es nicht nach Yokohama, aber sicher nach Altötting schaffen wird, gibt es übrigens hier.

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