: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 19. September 2006

Asiatische Wirtschaftsgrippe, jetzt auch bei der FAZ

Meine Bekanntschaft mit Haifischen bringt es mit sich, dass ich in letzter Zeit ab und an mit gewissen Projekten in den früher sog. Tigerstaaten zu tun habe. Es betrifft mich nicht wirklich, ich bin nur Beobachter, aber es hat schon was, wenn man einen alten Prospekt für Investoren aus der Zeit nach dem grossen 98er-Crash durchackert, in dem Thailand als stabile Demokratie und Wohlstandsgarant im asiatisch-pazifischen Raum gepriesen wird - und dann meldet FAZ.net einen Militärputsch in eben jenem Land, keine 10 Kilometer vom damals beworbenen Projekt. Noch spassiger aber ist es, wenn im Wirtschaftsteil der FAZ gleich darunter ein Beitrag mit dem Teaser aufmacht:

"Taucher im Torpedorohr
Ein modernes U-Boot soll künftig in Thailand gegen Schmuggler und Piraten eingesetzt werden. Thyssen-Krupp winken dafür Milliardenaufträge."


Winke Winke, kann ich da nur sagen. Und raten, definitiv nicht im asiatischen Raum zu investieren.

Edit: Links zum Thema
http://gnarlykitty.blogspot.com/
http://bangkokpundit.blogspot.com/
und besonders übel mit Glotzenscreenshot: http://bangkok.metblogs.com/archives/2006/09/coup_1.phtml
Blog zum Thema: http://19sep.blogspot.com/

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Ein ganz normaler Student

hat sich heute bei meinen Handwerkern beschwert, weil das Fliessenabschlagen etwas lauter war. So ist das nun mal. Aber er will partout, dass ich ihn anrufe und ihm Rede und Antwort stehe.

Na schön. Er ist jetzt nicht zu web2.oig, aber es gibt schon ein paar Dinge. Ich weiss, wer seine Eltern sind, wo er herkommt, wann er Abitur gemacht hat, in welchem Semester er ist und welchen Studiengang er genommen hat, ich habe jetzt auch seine Festnetznummer statt der superwichtigen Handynummer, ich weiss, dass er beim Studium getrödelt und seine Internships bei nicht allzu angesehen Firmen gemacht hat, wann er wo im Ausland war und für wieviel Geld - genauer, zu viel Geld - er seine Wohnheimswohnung vermietet hat. Unterer Durchschnitt also. Ich weiss, wie er aussieht, ich habe ein paar Bilder von ihm, die ich nicht gerade meinem Arbeitgeber zeigen würde, ich habe ein paar Beispiele, wo er seinen Werdegang aufgehübscht hat - und das, ohne dass ich seine OpenBC-Seite analysiert habe. Nur Google und ein paar Kombinationen, etwa 20 Minuten.

Ich rufe ihn jetzt an und mache ihn zur Minna, diesen kleinen Versager. Wenn später mal in der HR-Abteilung auch jemand googeln kann, ist das nur ein kleiner Vorgeschmack auf das drohende Drama, das ihn wegen seiner Tricksereien erwartet. Aber so ist das wohl bei Eliteuniinsassen, die ihren Korpsgeist mitsamt allen Daten möglichst laut ins Netz plärren, und ansonsten noch ein paar Networkseiten bedienen. Zu meinem Studium findet sich im Netz genau ein Treffer, eine Publikation, das ist alles. Das ist gar nicht so übel.

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So macht man sich Freunde

"Es gibt um die 50.000 Journalisten in Deutschland. Ein nicht geringer Teil davon hat sich geweigert, uns zu abonnieren."

Sehr komisch. Grosskotzig starten, mit einem affigen "Goldener Prometheus"- Medienpreis den Grossen der Branche liebedienern, wenig Anklang finden, nach 15 Nummern von Print auf PDF umstellen müssen, und schuld ist die sich weigernde Zielgruppe. Die Leute von V.I.S.D.P. sillten meines Erachtens mit dieser arroganten Einstellung lieber zumachen, statt sich so direkt in die Peter Turi und Netbusiness erprobte Pleite nach deutschem Recht begeben, nicht lang über PDFzu gehen und dabei keine geschätzte 12,99 Euro Werbeeinnahmen pro Ausgabe einzu ziehen. Dann müssen sie später auch keine Sätze lesen wie:

"Also ich habe aus der Zusammenarbeit mit Peter Turi gelernt, dass ich das Honorar dafür bis heute nicht erhalten habe."

via hier und da und dort

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