Old teaching young

Damals, Berkeley, muss ihre grosse Zeit gewesen sein. Hey hey, LBJ, how many kids have you killed today. Sie waren ganz vorne mit dabei, und als Kissinger den Schwanz einzog und der Alptraum Vietnam endlich vorbei war, hatten sie ihre Mission erfüllt. Sie gingen in den Beruf, machten Karriere und wurden reich. Manche verliessen auch die USA, bildeten Expat-Gemeinden irgendwo in der Welt und waren mit dem Leben zufrieden. So zufrieden, wie es nur Amerikaner sein können.

George W. Bush stört diese Zufriedenheit. Er ist genau das, wogegen sie in Berkeley angetreten sind: Der Inbegriff des drögen Cowboys aus dem Mittelwesten. Bush stört sie. Bush inszeniert das neue Vietnam.

Und deshalb machen sich die inzwischen angegrauten Damen auf, um nochmal zu mobilisieren. Sie, nicht die jungen Leute, bringen die Expats dazu, sich als Wähler registrieren zu lassen. Die 68er sagen den Twens abroud, wie das geht. Sie machen American Voices Abroad Party. Draussen gibt es noch Bier, drinnen, nach der Registrierung dann Rotwein. Und die Jungen lernen mühsam, wie das geht, aktiv zu werden und sich nichts alles vom reaktionären Klüngel gefallen zu lassen.



Die 68er machen aus ihren Überzeugungen keinen Hehl. Eine der Frauen trägt unter ihrem alteuropäischen, roten Pashmina-Poncho von Krizia eine Friedenstaube. Aus Silber, handgesschmiedet.

Dienstag, 20. Januar 2004, 00:51, von donalphons | |comment