Servus Sepp

Des woa goa nixn.

1 Million sollten nach München kommen, 500.000 nach Regensburg. Ein Riesenspektakel, und die Kommentare mit Sätzen wie "allein der Papst vermag die Menschen so" lagen sicher auch schon bereit. Aber selbst dem untertnigsten Staatsfunker, dem verkommensten Bewohner der Bildgosse muss irgendwann auf den halbleeren Felder und Strassen klar geworden sein, dass es nicht stimmt. Der Papst - langweilt.

Es ist der Fluch der katholischen Sekte, dass sie heute mitschwimmen muss im populären Mainstream. Sie ist nur noch eine unter vielen Attraktionen neben Fussballmannschaften, Sängern und Mediendreck. Trotz ähnlicher Funktionsweise - die anderen sind gewissermasse die modernen Kinder ihrer eigenen Strategien vom Mysterienspiel über Prunkmessen bishin zur Ketzerverbrennung - ist sie inzwischen weit hinter die anderen zurückgefallen. Das Personal geht in Rente, die Fans fallen ins Grab, der Nachwuchs wird zwar gerne zitiert und arschbekrochen von den Medienhuren, will sich dann aber doch nicht in Scharen einfinden. Die meisten jungen Leute deken gar nicht daran, sich von so einem Rentnerpopstar auf der Verlängerung von Karl Moik und Roland Kaiser irgendwas sagen zu lassen.

Es ist der Wettbewerb, der freie Markt der Freizeitgestaltung, die dem Mann aus Marktl zu schaffen macht. Würde man die Glaubensbratzen endgültig aus der Schule werfen, würde man Staat und Religionen endlich sauber trennen und icht mehr mit Konkordate, wie Hitler schon, nach Anerkennung heischen, sähe die Bavarian Experience nochmal schlechter aus.

Wenn heute und in den kommenden Wochen in der Bayerischen Staatskanzlei und anderswo Katerstimmung herrscht, wenn man versucht, die Schuldigen bei den Medien zu finden und die Missstimmung bei Muslimen und Juden zu ignorieren, wird vielleicht trotz aller gerollter Köpfe und gerüffelter Staatsfunker - sie hätten schon im Vorfeld mehr tun müssen, blabla - irgendwo das triste Gefühl bleiben, dass alle Arten der Indoktrination nicht ausreichen, um den Niedergang noch aufzuhalten. Man braucht die Kirche noch für die weisse Heirat in der Kirche, aber den Papst? Bevor Robbie Williams als Robert I den Papststuhl übernimmt, braucht sich der in Deutschland nicht mehr blicken lassen.

Dass das eine Übel des schlechten Geschmacks nur durch ein anderes, die verbesserten Konkurrenzprodukte der Gegenwart ersetzt wird - sei´s drum. Das ist es in diesem Fall wert.

Freitag, 15. September 2006, 12:15, von donalphons | |comment

 
die papstbesuchblogger sind in schuld!
bestimmt!

... link  

 
Die an erster Stelle - also her mit linientreuem Personal! Drei Ave für ein Halleluja!

... link  

 
Wenn das stimmt, bin ich stolz auf mich. Und auf den Don natürlich auch ;-)
Ich fürchte aber, die Verwirrten, die da wirklich hin sind, lesen sowas sowieso nicht und dem Rest war der Opa aus dem Vatikan, der oberste Medizinmann der Katholen, sowieso schon egal. Wenigstens das hat uns der Besuch gebracht: Eine Bestandsaufnahme, wie armselig die Kirche genau da steht. Was will man mehr? (Außer natürlich die Millionen zurück, die das ganze gekostet hat und einen Rechtsstaat, der Papstkritik nicht mit Polizeimitteln bekämpft)

... link  


... comment
 
Für einen kurzen Moment konnte man im Papst-Fernsehen sogar einen Blick darauf erhaschen, wie die Helfer nach Seppls Abreise unzählige Paletten Wasserflaschen ("Papst-Wasser") wieder abkarren mussten. Mit Robbie wär das nicht passiert.

... link  

 
schlechtes marketing von den strategen
das scheint sich ja durchzuziehen

... link  

 
Bei einigen verschämten Kameraschwenks über die »Massen« konnte man auch ganz deutlich sehen, dass die Wiesen vor den Freiluftkirchen recht luftig besetzt waren. Da hätte locker noch ein Christopher Street Day daneben gepasst.

... link  

 
Es sind sogar noch ein paar Flaschen übrig. Gar nicht teuer.

... link  

 
echte schnäppchen:
Als der Papst die Messebesucher gesegnet hat, hat er somit - zumindest teorethisch - auch dieses Wasser mitgesegnet.

... link  

 
Teologhisch interessante Frage, die er da aufwirft.

... link  

 
Das ganze Gelände...
...gilt jetzt als gesegnet, und damit ist auch der Flohmarkt heilig, wo ein mir bekannter Nazgul samstags hingeht, um Kleinteile zu erstehen, mit denen er die amerikansiche Volkswirtschaft zu ruinieren versucht.

Interessante Zeiten stehen bevor. Wie wohl die katholischen Flohmarkthändler da drauf reagieren?

... link  

 
Da gibts nur eins: hin, die gesegnete Scholle aus dem Boden reißen, in Einweckgläser stecken, mit einem Bene-Sticker versehen und für teures Geld auf ebay verticken. Danach mit einem satanistischen Grinsen die Hände reiben, das Geld in gutes Essen, Wein, Weib und Gesang stecken.

... link  


... comment
 
Eine katholische Messe hat es eben schwer gegen einen Wet-T-Shirt-Contest.

... link  


... comment
 
Das kommt vom Weihrauch. Soll man nicht auf nüchternem Magen morgens auf Lunge reinziehen.

Da haben einige in der Euphorie des Weltjugendtages und des "Wir sind Papst" geschwelgt und es ziemlich überschätzt. Bisher waren ja Heimatbesuche der Päpste echte Ereignisse. Aber der Papst kommt auch zum ersten Mal nicht aus einem erzkatholischen Land wie Italien oder Polen.

Wenigstens ist nun klargestellt, dass ein deutscher Papst kein Selbstläufer ist und alle Probleme der katholischen Kirche in Deutschland immer noch da sind. Wäre auch zu einfach gewesen. Fast so einfach wie ein Stossgebet.

... link  

 
Der Schuss ging nach hinten los...
Nachgerade herzerwärmend war es in Regensburg. Da hat ein besonders widerlicher Gschäftlmacher und Bürgerfestversauer die Organisation übernehmen dürfen und schon lange vor dem großen Event herumposaunt, wieviele Massen von Gläubigen da hin"pilgern" werden und wie groß der Ansturm sein wird. Das zusammen mit dem schon mal vorsorglich angekündigten Verkehrschaos hat aber nun viele dazu bewogen (auch viele Karteninhaber) lieber mal nicht hinzugehen. Die Zahlen sind also in Wirklichkeit so: 350TSD waren angekündigt, maximal 150TSD sind nach internen Schätzungen der Polizei gekommen (das hab ich aus bestens informierten Quellen), bedeutet: bei 200TSD Leuten ist der Glaube so stark, daß ihnen der Papst sofortemente vollrohr am Arsch vorbeigeht, wenn ein paar kleine persönliche Unannehmlichkeiten zu erwarten sind.

Das Gefluche und Geschimpfe in der Regensburger Gastronomie ist nun groß (selbstverständlich hinter vorgehaltener Hand,die Kirche ist hier der größte Immobilienbesitzer) - andererseits wären da nun einige Tonnen vorsorglich bestelltes und jetzt nicht an den Galubensmann/die Glaubensfrau gebrachtes Gammelfleisch günstig zu erwerben. Da findt sich sicher einer...

... link  

 
Dafür ...
hat der gute Mann bei unseren muslimischen Glaubensbrüdern viele neue Freunde gefunden. Beim nächsten Papstbesuch kommen bestimmt sehr viel mehr Leute. Wenn auch aus ganz anderen Gründen.

Selbst wenn Hr. Ratzinger dies nicht so gemeint hat, wie es jetzt kolportiert wird ... jeder blutige PR-Anfänger kann erkennen, dass das Zitieren solcher Passagen nur nach hinten losgehen kann. Da wird der Islam wieder nur auf das Djihad-Geschrei einiger Extremisten reduziert und alle modernen, aufklärerischen Entwicklungen, die vor allem in Nordafrika stattfinden, ignoriert. Bravo, Hr. Ratzinger! Mag der Papst unfehlbar sein ... Sie als reine Notlösung und Papstpraktikant auf Abruf sind es nicht!

... link  

 
Mir als Atheisten sind alle Religionen gleich - gleich suspekt. Und was die Verbreitung des Glaubens mit Feuer und Schwert betrifft: da kennen sich die Nachfolger Petri so gut aus wie noch kein Zweiter. Also sollten man den Papst wenigstens da ernst nehmen, wo er wirklich sachkundige Beiträge liefern kann...

... link  


... comment
 
Ich habe nichts mitbekommen ausser das die Süddeutsche online plötzlich voller Papstberichterstattung und gaaanz salbungsvoll war. Verwirrend.

... link  

 
Religionsführer im internationalen Leistungsvergleich
In punkto Nächstenliebe, Milde, Güte, Glaubwürdigkeit liegt der Dalai Lama vorne. Hinsichtlich Glanz und Glamour wirkt der Aga Khan natürlicher, ist im Gegensatz zum Papst auch sexy. Was die strafende, moralisch-zürnende Variante von Religiosität angeht, ist der Ayatollah Khamenei unübertroffen.
Der Jingu Shokokan dürfte hinsichtlich der Grazie und Poesie der Zeremonien vorne liegen. Und Unsere Lady Eris hinsichtlich der Zickigkeit. Der Papa hingegen überall nur Mittelfeld.

... link  

 
Man muss natürlich auch zugeben, dass die Protestanten nach diesen Bewertungskriterien weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landen. Nicht nur nach diesen.

... link  

 
Heinrich Heine hat ja mal geschrieben, dass die Zahlen an den Wänden der evangelischen Kirchen nicht mal beim Lotto was taugen.

... link  

 
Deswegen ist ja bei den Evangelen zur Zeit Holland in Not:

http:// www.diakonie.de/de/ html/aktuelles/3033_3729.html

http:// www.abendblatt.de/ daten/2006/07/06/582847.html

... link  

 
Der sonntägliche Gottesdienstbesuch soll von derzeit vier Prozent auf zehn Prozent steigen, die Kirche soll eine größere Zahl von Trauungen, Taufen und Beerdigungen ausrichten.

1. Das klingt wie Kleinfeld. Ansonsten wird der Unternehmensbereich Seelsorge halt verkauft.
2. Die Zahl der Trauungen ist durch eine erhöhte Zahl von Scheidungen tatsächlich bedingt steigerbar.
3. Bei der Zahl der Taufen und Beerdigungen kann ich dieses Potential so nicht erkennen.

... link  

 
Das schönste ist, dass die den Blödsinn, den sie verzapfen nicht merken. Denen steht das Wasser bis zum Hals. Die wären froh, wenn "nur" 100.000 Leute zu irgendeinem protestantischen Event in eine Kleinstadt kommen würden.

Wobei das Zusammenlegen von Landeskirchen in der Skala des Schreckens gleich hinter "Wir geben uns der Gegenreformation geschlagen" kommt.

... link  

 
Apropos Kirche und Schwachsinn: Das hier ist nett.

Edit: Schade, die Site ist inzwischen offline.

... link  

 
... nur mal so am Rande, letzten Samstag habe ich ein prima Konzert mit seltenen Wekren fuer Orgel und Gitarre(!) besucht, Eintritt umsonst, finanziert hats meine ev. Gemeinde, mein Toechterlein besucht jeden Tag einen kath. Kindergarten der finanziell sehr von der zustaendigen Gemeinde unterstuetzt wird, dann gibts hier alleweil von den ev. Gemeinden organisierte Bachtage, mein oertlicher Berber geht alleweil zur Diakone mal 'ne Suppe essen, im Ostviertel (das lokale Ghetto) sorgen allerlei diakonische Umtrieb fuer die materielle Versorgung ansonsten voellig unterversorgter Kinder.

... aber Dank der vielfaeltigen tiefreflektierten posts hier muss ich gerade zu meinem Schrecken erkennen, dass das alles kompletter Scheissdreck ist.

... link  

 
Orgel und Gitarre, was wurde denn gegeben?

Edit: Ach ja, und zu der häufig strapazierten Behauptung, die Kirchen würden finanziell etwas für die Gemeinschaft tun, gibt es sehr ernüchternde Rechnungen. Das hängt dann mit der steuerlichen Absetzbarkeit der Kirchensteuer zusammen, damit, dass die Kindergärten zwar überwiegend vom Steuerzahler bezahlt werden, nach einiger Zeit aber in das Eigentum der Kirche übergehen u.v.a.m.

... link  

 
@hockeybuettel: ja, Orgel und Gitarre, klingt wirklich komisch, ist aber orgelseitig hauptsaechlich eine Frage der Registrierung,
gegeben wurden Werke von Juerg Bauer (Reflexionen fuer Orgel und Gitarre) und Henk Badings It Is Dawning in The East (Variationen ueber ein altes niederlaendische Liebeslied) - insgesamt harter Tobak, aber so ist das nun mal mit neuer Musik.

... link  

 
Na ja, Ligety weilt ja nun leider nicht mehr unter uns.

... link  

 
Stille ist etwas Wunderbares.

... link  

 
@hockeyast "... dass die Kindergärten zwar überwiegend vom Steuerzahler bezahlt werden ..." - das Wort Elternbeitraege sagt Dir was? Ja?

Und in der Tat traegt die Gemeinde nennenswerte Anteile am Gesamtetat der Einrichtung ... aber das ist natuerlich egal, hier geht es ja nur um das grosse, Ganze ... der Papst ist die Kirche, Mehdorn die Bahn, Zumwinkel die Post und Onkel Dittmeier der Saftsack - ich denke Ihr blickt wirklich durch.

... link  

 
Zweifelsfrei sagt mir das was. Das Beispiel bezog sich auf die Immobilie, nicht auf die Beiträge. Fakt ist, wenn sich die Kirchen von heute auf morgen in Luft auflösen würden, und der Staat deren Aufgaben im karitativen Bereich, bei den Kindergärten, Krankenhäusern etc. komplett übernähme, bliebe am Ende sogar etwas Geld übrig. Und man könnte die Angestellten sogar wieder unter den Schutz des Grundgesetzes stellen. Leider ein Wunschtraum, ist schon klar.

... link  

 
Ok, super ich freue mich schon drauf.

so einen Bloedsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen - "bliebe sogar etwas Geld uebrig" hihihi wirklich zu komisch

... link  

 
Nun, es ist ein Unterschied zwischen staatlicher Misswirtschaft und kirchlichen Katastrophen - aus solchen Gründen etwa wurde hier gerade eine katholische Stiftung von der Stadt übernommen, sonst wäre ein für Insassen, Kassen und Komunen schweineteures Altersheim pleite gegangen. Und sowas wie der deutsche Orden macht der Staat eher selten. Dass sich die Kirchen institutionen mitunter einen Dreck um das Arbeitsrecht kümmern, sollte allgemein bekannt sein. Wenn nicht, kann ich einiges erzählen.

... link  

 
nachdem ja auch private im bereich kranken-/altenpflege geld verdienen, scheint mir das bei den kirchen (schon mal überlegt, was eine ordensschwester im pflegebereich an lohn/gehalt bezieht?) genauso möglich zu sein.

da diese überschüsse wg. gemeinnützigkeit nicht ausgeschüttet werdne dürfen, ist der ausweg, immer weiter zu wachsen. das hat auch den nebeneffekt, dass dadurch eien monopolartige stellung entsteht, die im ergebnis die öffentliche hand erpressbar macht.

... link  

 
Hä? Welche Ordensschwester? Gibt´s da noch welche unter 65? Im katholischen Gymnasium nebenan ist die letzte Ordensschwester die Direktorin, und das in einer Schule, die vor 30 Jahren keine anderen Lehrerinnen brauchte. Der deutsche Orden hatte 28 Mitglieder! Und die Jungs, die darunter misswirtschafteten, waren schlichtweg unkontrollierte Laien, die sich an der Situation der überforderten geistlichen Leitung erfreuen durften.

Wir reden hier über staatlich bevorzugte Sozialkonzerne der Amtskirche, von der Schwangerschaftsnichtberatungsverarsche bishin zum Ausbooten anderer Träger für Kindergärten. Versuch mal in der Provinz, eine Krabbelgruppe für arbeitende Mütter zu gleichen Bedingungen wie die Kirche aufzumachen, dann erfährst Du, wie das hier funktioniert.

Und was die Überschüsse angeht: Die Leiterin des Altersheimes hat tolle Zusatzleistungen. Die wissen schon wohin mit dem Geld.

die drecksarbeit machen dann billige hilfskräfte aus osteuropa bis rauf zur stationsleiterein, so schaut´s aus

... link  

 
... kann ja sein dass das in Bayern alles so laeuft, Bayern ist aber nicht so wichtig, hier in der Zivilisation arbeiten die Kindergaertnerinnen gerne in ihrem katholischen Kindergarten und ich kann versichern, dass keine Drecksarbeit von biligen Hilfskraeften aus Osteuropa verrichtet wird.

Ich halte im uebrigen diese Einzelbespiel getriebenen Pauschalierungen fuer ehrlich gesagt ziemlich daemlich, mit analogem Ansatz kann man ja auch die absolute Wirksamkeit der Homoepathie oder der vorderindischen Bergkristalltherapie belegen. Klar ist natuerlich, dass in saemtlichen bayerischen kirchlichen Institutionen penetrant jegliches Arbeistrecht mit Fuessen getreten wird, keine Frage, ebenso kollabieren saemtliche katholischen Sozialeinrichtungen ist aber eben egal weil es ja nur in Bayern so ist.

Hier laeuft das alles so halbwegs, etwas auf dem absteigenden Ast, aber im Kern schon funktionierend.

... link  

 
Hart, Härtzer, die fette katholische Provinz.
Ähm, auf die Gefahr hin mir mit der Bemerkung sehr zu schaden, aber ja, es gibt Ordensschwestern weit unter 65, entweder das oder da war neulich Karnevall, wer weiss. Es existiern in HH sogar konfessionelle Schulen und Kindergärten, um deren Plätze für den Nachwuchs sich jedes Jahr die Eltern aus den Elbvororten prügeln (manchmal sogar im Wortsinne). das Angebot der Gesamtschulen erfreut sich hier dagegen sinkender Begeisterung, es liegt wohlmöglich an vatikanischen Intrigen, und weniger an den langjährig bekannten Unterschieden.

Hab ich hier schon mal die wahre Geschichte vom ständigstörenden Schüler und seiner dafür zum Schulleiter zitierten Elbvorort-Mutti erzählt ?

Gibt es in der Provinz ein solches Überangebot an Krabbelgruppen und privaten Kinderhorten ? Geil, HH und B hätten gern welche davon - hier läge ein echter provinzieller Exportschlager, und gut situierte blonde Hamburger Mütter schätzen Personal mit leichtem provinziellen Spracheinschlag, das hat was von früher.

Hier ist in dieser Sache das größte Hindernis nicht die papistische Kirche, nicht die Nordelbische Synode, sondern die Senatsverwaltung, aber der Satan weiss wohl schon warum er mit denen paktiert.

A propos Schwangerschaftsberatungsverarsche - das mit der Verarsche ist wohl wahr - von Katholen Beratung zur Abtreibung hin zu erwarten ist genauso hellsichtig wie vom Ditib die Beratung zum korrekten Schweinehaxen-Essen zu erwarten. In beiden Fällen ist die Enttäuschung natürlich gross.

Das wirklich harte an der I-Town Gegend ist für mich der Wittelsbacher Golfclub.

... link  

 
...ja, wie gesagt ein letztendlich zivilisatorisches Problem.

Am Ende sollte man Bayern vielleicht aus saemtlichen Reflexionen ueber jedwede kirchlichen Problematiken einfach ausnehmen, dann hat man schon mal 90% der Probleme vom Tisch.

Was ganz toeffte funktioniert bei den Katholen sind zum Beispiel die im time-flow etwas spaeter angesiedelte Geburtsvorbereitungskurse - ich waere nie darauf gekommen sowas ausgerechnet bei denen zu besuchen, je nun es hat sich so ergeben - und was soll ich sagen, es war ok. (Aber ok, ist nur ein Einzelbeispiel - schon klar ...)

... link  

 
@ franz

Du klingst ja wie ein verkappter Opus-Dei-Agent. Auf Dich falle ich nicht rein .-)

... link  

 
... nee - soweit kommts noch. Ich bin ja eh bei der anderen Fraktion, mir geht nur das Gemaule und diese bayozentrische Weltsicht auf den Geist, wie gesagt ich halte ja Bayern prinzipiell nicht fuer wichtig.

... opus dei ... schnell meine Tabletten ...

... link  

 
jaha, dass in Berlin die besseren Kids zur Gesellschaft Jesu geschickt werden, habe ich auch schon vernommen. Da geht man mit dem Thema eher locker um, die haben nicht die Fama, die sie hier bei uns haben. Hier riechen Kirchenschulen eher nach "hat andere Schulen nicht gepackt".

Jo mei, bayernzentrisch, ich wohne nun mal hier.

... link  

 
"... ich wohne nun mal hier." ja, da kann man natuerlich nichts dran machen.

(Aber wichtig ist Bayern nun mal eben nicht.)

... link  

 
Die konfessionellen Kirchen werden auch im niederen Sachsen von den elitären Bürgereltern bevorzugt - und von den in die Jahre gekommenen Naziskins mit Nachwuchs, weil es dort nämlich keine Muslime gibt. Was für eine Mischung....

... link  

 
@ Don - Erste Hilfe für die Provinz
Selbstlos wie ich bin, vielleicht hilft das hier gegen den bayuvarischen-Katholen-Blues-in-D-Moll :

http://www.amazon.de/Livin-Hamburg-Hamburger-Arroganz/dp/B000F8PYZS


Don't thank me, just throw your wallet !

... link  

 
Danke, ich wurde gestern schon Zeuge eines Auflaufs beim foinen Frankfurter Ruderclub - schwarzes Cocktailkleid im schwarzen 5er Nuttnflitscherl BMW - danach war ich heute wieder glücklich, mit der prächtigen jungen Marktfrau darüber diskutieren zu können, ob mein Besuch zugenommen hat. Auf Bayerisch, natürlich. Das reicht dann für die nächsten Wochen an Norden.

... link  

 
Frankfurt gilt hier nicht als nördlich.

Es wird eher mitleidig als der Teil des Balkan gesehen, in dem es sich windige Wucherer breit gemacht haben, und man vielleicht zur Strafe beruflich ein paar Jahre "runter" (man achte auf die Richtung in der Wortwahl - Volkes Mund tut Wahrheit kund) muss.

Gut zu merken, dass die zeitweilige Überdosis Boiern wieder ausgeschieden wurde.

... link  


... comment
 
Traumata-Tatata ?
Sagt mal, ihr Lieben, wenn man das oben so liest könnte man meinen dass fast jeder dort oben unter schweren Kindheitstrauma aus Begegnungen mit "den Katholen" ("Katholen", zu verstehen wie die netten Worte "Joodn" und "Musel", das gegenseitige Verachten kommt ja wieder in Mode, im Lande D.) leidet.

Gut, dem einen seine katholische Grundschulleherin hat vielleicht unauslöschliche Spuren hinterlassen, da hilft aber oft eine Therapie, auch mit NLP lässt sich manches machen. Die Kassen zahlen ja noch einiges.

Aber sagt mal, mal ehrlich, sind wir langsam nicht alle ein wenig alt - und zu originell - für so langweilige, vorhersehbare Reflexe ?

... link  

 
es ist schon so, wenn du eine solide katholische erziehung hinter dir hast, bist du dann entweder voll dafür oder voll dagegen.

... link  

 
Der Grund, wieso organisierte Religion offene Feindschaft verdient, ist, dass Religion, anders als der Glauben an Russells Teekanne, mächtig, einflussreich und steuerbefreit ist und systematisch auf Kinder weitergegeben wird, die zu jung sind, sich dagegen zu wehren. R. Dawkins

... link  

 
Vielleicht sind wir hier einfach nur zu alt. Ich bin einer erz-protestantischen Familie und Gegend aufgewachsen. Mutter Kirchenvorstand usw. Die Mutter meines Kindes in einer katholischen Gegend, wo in der 1. Klasse die Kinder nach Religion getrennt unterrichetet wurden 1 Klasse für die Protestanten, 2 Klassen für die Katholen. Der Lehrer hat dann auch immer deutlich gemacht, dass die Abtrünnigen in der einen Protestantenklasse eigentlich keinen Schulbesuch verdient hätten.

Heute geht das lockerer zu, sowohl in den Familien oder auch im gesellschaflichen Leben - ausser man wohnt in einigen rückständigen bayerischen Gebieten.

... link  

 
@ Lebemann: Wenn Du als Angehöriger einer verbliebenen 6-Personen-Minderheit unter 70.000 Katholen gross wirst und den original bayerischen Katholizismus mal so richtig mit allen Aspekten mitbekommst, mit allen Zutaten inclusive der Einlassung, dass man Dich und die Deinigen übersehen hat, und man mit sowas an der Ostfront nicht lange gefackelt hätte, dann weisst Du, wer DIE sind. Dass sich seit den späten 70ern was getan hat, ist klar - aber wirklich besser ist es auch nicht, wenn die Knilche jetzt Pessach in Kirchen feiern wollen und nicht verstehen, wieso man was gegen diese Verarsche haben kann. Das ist kein Trauma. Aber wenn sie mit der ganzen braunen Scheisse im Rücken so gebieterisch-bestimmend auftreten wie grade eben, werden sie eben getreten.

... link  

 
Umzingelt von DENEN
Hartes Pflaster, dieses I-Town. Seelen so gedrungen wie die geduckten Prunkbauten, man gehe nur dort durch die Strassen und schaue in die fleischigen, ausdruckslosen Gesichter, vorzugsweise mit Kropfansatz darunter.

Es soll aber auch nette Katholen geben, genauso wie es auch gemäßigte Muslime und nicht-vegetarische Bhuddisten geben soll.

... link  

 
Klar. Gibt es. Aber man sollte auch unterscheiden zwischen katholisch getauften Ahnungslosen - die allermeisten Katholiken wissen nichts über ihre Religion, auch wenn nicht mehr auf Latein gepredigt wird -, den Sickos, die daraus den hiesigen Bierdimpfl-Almjodler-Totalitarismus machen, und den radikalen Leuten der Institutionen, die, siehe den Umgang mit Laien in den Diozösen Regensburg, Eichstätt und Augsburg, definitiv m Drücker sind. In der Gesamtheit zwischen Unwissen, Machtgier und Filz schwer erträglich, das Ganze - gerade wenn die halbe Stadt weiss, welcher Politpromi welche Muslima fickt, bevor er mit der katholischen Familie in der Kirche aufläuft.

... link  

 
Mit allem gebührenden Respekt
wirkt es nur auf mich so oder ist da tatsächlich ein wenig emotionale Anspannung bei dem Thema zu spüren.

Religionsgemeinschaften sind sicher ähnlich dem Querschnitt der lieben Mitbürger. Und das die auf ihre jeweilige Weise meist störend sind, das ist halt so.

Umgekehrt umgekehrt - was dem einen sein Musel ist dem anderen sein Kathole, der eine nennt sich stolz Islamophob, andere tendieren zur unausgesprochenen Katholophobie.

Und wenn man dann darum streitet, welche die bessere Phobie ist, gewinnt das ganze vielleicht ein wenig an Leichtigkeit zurück, die hier ein stückweit flöten gegangen ist.

... link  

 
Phobie? Nein. Ich bin nur der Meinung, dass die Aufklärung noch ein wenig ausgebaut werden kann gegen die Ansprüche von religiösen Partikularinteressen. Und als Aussenstehender scheint mir, dass die christlichen Kirchen da qua Masse und Einfluss mehr im Weg stehen, als Muslime, die sich aufgrund der Mehrheitskultur und diverser Ausgrenzungen nicht wirklich an entscheidender Stelle wiederfinden. Man denke in dem Zusammenhang an die Probleme, die eine Abtreibung in der Metropole München macht.

... link  

 
@ Abtreibung in MUC

Wären das in etwa die gleichen Probleme, deren sich eine unverheiratete junge Frau mit Migrationshintergrund im lokalen Umfeld der Rütlischule im familiären und sozialen Umfeld ausgesetzt sähe ?

Das wäre hart. Auf mich als Gelegenheitsbesucher machte München bisher einen so netten Eindruck. Das repressive Wirken der papistischen Kirche ist für den Norddeutschen mit unbewehrtem Auge halt nicht erkennbar, wir sind eher die streichelweiche Nordelbische gewohnt, mit der von Heiligenbidchen bis hin zum Satanismus eigentlich alles möglich ist - obwohl : Heiligenbildchen haben die ja definitv nicht.

Ich muss meine Auffassung über MUC wohl revidieren...

... link  

 
München ist nicht gleich Bayern. Und was in Kreuzberg der Ehrenmord ist, ist auf dem Land draussen das sog. "Familiendrama". Meine Liebste war eine Weile bei einem Notrufprojekt in der tiefkatholischen Oberpfalz, das kann nicht schlimmer sein als in Berlin, weil tot ist tot und Knochenbruch ist Knochenbruch.

Und Abtreibungen in München durfte ich bislang drei mal beratend begleiten, teilweise auch mit interessanten Erfahrungen mit der dortigen Bürgerlichkeit und ihren Moralvorstellungen. War jedes mal ein unsägliches Drama. Einmal gab es das auch in Berlin. Lockerst.

... link  

 
Ach ja, die Abtreibungen bei der oberen Bürgerlichkeit. Immer wieder lustige Angelegenheiten, wenn die Familien die Regie übernehmen.

In einer Boutique in der XXX-Strasse, in der ich gerade eben war, hat die Inhaberin (die das Ding von der recht sehr wohlhabenden Family zum Zeitvertreib hingestellt bekommt) gerade so eine auf Betreiben von Mutti hinter sich : "Wenn Du es abtreibst heiratet der Dich und dann könnt ihr ja noch ein Kind kriegen".

Kaum gesagt, schon geschabt.

Als sie sofort danach auf Sylt waren, war das erste das er tat sich von ihr zu trennen, weil der einzige Grund zur Aufrechterhaltung der weiteren Beziehung ja zu Frischzellen verarbeitet wurde.

Darf nur keiner wissen, so sind die in HH.

Im Gegensatz zu solch lustigen Geschichten um den blanken Hans herum scheint Bayern tatsächlich der Hort des Üblen zu sein.

... link  


... comment
 
Sagen wir's mal so
Das Schwert hatte der Grundschulpfarrer zwar nicht mehr dabei, wohl aber den Rohrstock, den er auch einzusetzen wusste, wenn das mit dem Glauben etwas hakte.

Aber es hat schon etwas von Realsatire, wenn der Papst von einer vernunftgetriebenen Kirche um 1400 spricht:

Die Religion, die 1099 in Jerusalem Muslims, Juden und zu orientalisch aussehende Christen niedermetzelte.

Die Religion, die 1209 alle Bürger von Beziers in der Kathedrale niedermetzelte, ob Albigenser oder Katholiken, weil Gott die Seinen schon erkennen würde.

Die Religion, die um 1320 den Großinquisitor Jacques Fournier (später Papst) in die Pyrenäen schickte, um dort Bauern zu malträtieren, die das mit der Dreifaltigkeit nicht so recht erklären konnten.

Die Religion, die 90 Jahre nach dem vom Benedetto zitierten Streitgespräch Granada eroberte und alle Juden, die sich der katholischen "Vernunft" widersetzten, aus dem Land jagte.

Die Religion, die Millionen von Indianern in Mittel- und Südamerika in die katholische Vernunft beförderte.

Die Religion, die noch (und gerade) im Zeitalter der Aufklärung die Hexenscheiterhaufen lodern ließ.

Die Religion, die Galileo Galilei zur "Vernunft" brachte.

Aber er hat ja nur "zitiert", er meint das ja nicht so. Eine Aufforderung zum "Dialog".

Inschallah

... link  

 
da wäre ich etwas vorsichtig - denn was du hier "der" Kirche vorwirfst, hat mit Manuel II. Palaeologus wenig zu tun...der steht nämlich für die Orthodoxe Lehre...dass Herr R. ihn zitiert könnte man ja auch als Beleg für den Versuch der Ökomene (zumindest innerhalb der christlichen Bewegungen)... - naja, aber ich vermute mal, dass hier weder der Ort noch die Zeit ist um diffizile theologische Dispute zu führen - außerdem müsste ich dann vermutlich versuchen die päpstliche Position oder am Ende gar Jene von alten geifernden Männer mit grindigen Bärten verteidigen und da ich persönlich an das unsichtbare rosa Einhorn (bbhhh) glaube würde ich mich in dieser Position zumindest äusserst unwohl fühlen...

... link  

 
Amüsanterweise hat Manuel II. Palaeologos selbst auch nicht gerade friedliebend gelebt - es klingt ironisch, aber der gute Mann suchte Hilfe in Europa, um es den Osmanen mal so richtig heimzuzahlen. Friedensfürste sehen etwas anders aus. Und die oströmische Staatskirche war jetzt auch nicht unbedingt pazifistisch.

Dass der Herr aus Rom gerade den Oströmer zitiert, dürfte daran gelegen haben, dass es in Westrom eher schwierig ist, kanonische Leute zu finden, die einen Dialog mit muslimischen Gelehrten geführt haben - die Ausnahmen unter Friedrich II etwa fielen gemeinhin unter die Exkommunikation, und gewisse Spanier und Portuguesen des XIV. und XV. Jahrhunderts waren zu nachgiebig. Unter Süleyman I. gab es sogar einen venezianischen Konvertiten, der Muslim und gleichzeitig römisch-katholischer Bischof war ... taugt irgendwie so gar nicht für die aktuelle Debatte, war aber so.

... link  

 
Alles Gewalttäter, also sicher auch heute.
Gut zu wissen, das das Früher das eigentliche Heute ist. In der gleichen Geisteshaltung forsch voran:

Also meine lieben Nachfahren von SS-Mitgliedern, von Wehrmachtssoldaten, von ehemaligen Parteimitgliedern in Rot oder in Braun, von Mitarbeitern der Firma Freisinger, oder von Wucherern, Sklavenhändlern, Bauernschlächtern oder Soldatenverheizern:

Ihr und die Euren, ihr wart stets nur Verführte. Denn der Baldur, der hat das in Nürnberg so gesagt. Für euch gilt der Gedankengang also nicht, denn der Baldur war ein Ehrenmann, wenn auch mit einer der Siegerjustiz unpassenden politischen Haltung.

Für alle anderen gilt : Das Schwein, das ist immer der andere. Man muss nur lange genug zurück suchen, um was zu finden. Wenn nicht vor 1000 Jahren, dann wird es vor 2000 Jahren was gegeben haben. Schlimmstenfalls vor 3000 Jahren. Und das gefundenen gilt vorvorgestern genauso aktuell und brennend relevat wie heute.

In dem Sinne: Khyba, Khyba ya Kathole !

... link  

 
naja,,,alles unbestritten schließlich standen die Osmanen vor seiner Tür und die hatten sich ja nun auch als nicht gerade friedliebend präsentiert - ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Verbrechen die avantgrade hier gegen die Argumentation Manuels aufführt eben nicht ziehen, da sie nicht im Namen der orthodoxen Kirchen stattfanden...

ich glaube nicht dass hier der Platz ist um eine wirklich sinnvolle und fundierte Diskussion über die Aspekt der Religion im allgemeinen und im besonderen zu führen, en passant noch alle Theologischen Probleme klären und ganz neben einen religösen Weltfrieden zu schaffen.
Allerdings sei mir doch der Hinweis erlaubt, dass ich die Vorhaltungen im Stile: ihr habt vor 800 Jahren das gemacht - ja! aber vor 790 jahren habt ihr das und das...aber nur weil ihr jenes - ein dritter mischt sich ein mit der Bemerkung ihr seid alle Verbrecher, weil ihr vor 500 Jahren...etc. pp. am Ende des Tages für wenig zielführend erachte (und vorallem kindisch)...

beste Grüße und eine friedliche Zeit

... link  

 
Bayrisch-katholisches Gammelfleisch: argumentiert faul
Ich finds erbärmlich, dass Ratze fremde Leute vorschickt, um damit die eigene Position zu vertreten. Ob er nun die "Völker Asiens und Afrikas" bemüht oder irgendeinen zweifelhaften Herrscher aus dem Mittelalter - die Masche von Katholenpriester Ratzinger ist immer die Gleiche.

Und sie ist: armselig.

Geistig arm. Und kein auch nur einigermaßen anständiger Theologe spricht von "dem" Islam als monolithischen Block.

... link  

 
mal ne blöde Frage...
aber hast du die Vorlesung von R. gelesen?

... link  

 
Man muss ihm zugestehen, dass er die Sache danach fast relativiert hat. Aber das ist manchmal eben nicht genug, wenn es so fundamental daherkommt. Bei aller Ablehung der Kirche und des Katholizismus würde ich auch nicht sagen, dass alle Folgen schlecht waren. Das kommt einfach zu absolut rüber, wenn es der Alleroberste sagt.

... link  

 
Ein Zitta
Neue Zeiteinheit, die den Zeitraum zwischen Posten und Löschen eines Zitterwolf-Beitrags bemisst

(PS: Kann ruhig mitgelöscht werden)

... link  

 
Mann, noch schneller als ich dachte...

... link  

 
Löschen geht schneller als schreiben, das betrifft aber alle gleich, egal ob den erwänten Nazitextfreund, den Pleitier Peter Turi mit seinem Geschwafel von psychisch krank bis grössenwahnsinnig, oder was sich da sonst noch rumtreibt.

... link  

 
Bei allem
Schlechten was man über die katholische Kirche sagen kann: Deutschland ist heute weit gehend hexenfrei.


Count your blessings.

... link  

 
@lebemann

Offenbar kennst du 9live nicht...

... link  

 
Und was ist dann bitte das warzenbestückte Personal, das hierzulande den Religionsunterricht erteilt?

Mal ganz zu schweigen von Astro-TV.

... link  

 
@ avantgarde

also die eine, die mit den langen Beinen und dem Migrationshintergrund, die kann keine Hexe sein. Hexen müsen Zauberbücher lesen können, das weiss ich aus harry Potter, das muss also stimmen. Die kann ganz sicher nicht lesen, die sieht einfach nur gut aus.

... link  


... comment
 
Logos und Islam
Was schon lustig ist: Es waren islamische Gelehrte, die viele Schriften des Aristoteles ins Abendland hinüberretteten.

Da waren so Leute wie al-Kindi (9. Jh.) und al-Farabi (10. Jh.), später ibn Sina (Avicenna) und ibn Rušd (Averroes).

Im 10. Jahrhundert hätte ich schon lieber in Cordoba oder Damaskus gelebt als in Köln oder Regensburg.

Und ja, Friedrich II. wäre schon ein besseres Beispiel gewesen. Ein Kaiser, der den christlichen Zugang nach Jerusalem nicht mit dem Schwert erkämpfte, sondern ausverhandelte.

Für sowas konnte man ja nur exkommuniziert werden.

... link  

 
nur leben wir eben im 21.Jhdt.

Und der olle Friedrich II. hätte Jerusalem nur zu gerne erobert...nur haben ihm halt die Möglichkeiten gefehlt (In der Heimat war der Papst dabei Unfrieden zu stiften, die Barone im Königreich Jerusalem - welchem leider schon die namensgebende Stadt abhanden gekommen war - fanden seinen Besuch auch nicht so klasse und diese dämlichen Araber waren eine erstaunlich harte Nuss)- exkommunziert wurde er übrigens vor dem Kreuzzug und nicht danach als quasi Strafe für seine Verhandlungen mit den Muslimen...
(von dem nur am Rande übrigens beide Seiten nicht begeistert waren - weshalb der Friedensvertrag ja solange nicht hielt)

Ich hab ja echt nichts gegen Polemik - aber sie sollte halt schon irgendwo zumindest einen richtigen Kern haben...der fehlt irgendwie allzu häufig - zumindest in diesem Thread

Dass wir den Arabern - genauer den Mauren, schließlich wurde Averroes in Cordoba geboren (wenn man wollte könnte man sich also zu der Behauptung versteigen der Mann sei Europäer gewesen ;-)) - den Aristoteles in seiner Gesamtheit verdanken sei unbestritten, aber um jetzt den langen Bogen zu schlagen, der steht ja in der hellenistischen Vernunfttradition auf die sich der Ratzepapst bezog...

... link  

 
Also, ohne jetzt irgendwas vereinfachen zu wollen: Vor die Wahl gestellt, wo ich sein wollte in diesen Tagen, und eingedenk des Umstandes, dass ich eine ganze Menge Befunde aus dem europäischen Mittelalter kenne, muss ich sagen, dass ich aus heutiger Sicht auch bis ca. 1750 und einige weitere Phasen, etwa 30er, 40er Jahre des letzten Jahrhunderts, eher den islamischen Ländern zugetan wäre. Dass es in der Politik kein reines Gut gibt, ist mir schon klar, aber allein schon das Thema Hygiene im interkulturellen Vergleich zeigt deutlich die Unterschiede auf. Und das hat durchaus was mit Religion zu tun.

Was Platon, Aristoteles und so weiter angeht, sollte man sich nicht allzu viele Illusionen machen: Selbst nach Einführung des Buchdrucks kannten nur die wenigsten mehr als meist falsche Zitate, Wissen wurde recht unbrauchbar zusammengestöpselt, nicht umsonst ist Isidor von Sevilla lange Zeit Stand des normalen Wissens. Und das, was Leute wie Thomas von Aquin aus der Philosophie dann machen, ist nochmal ein ganz anderes Thema.

Um da mal einen Eindruck zu geben: Als der Stadtpalast um 1600 gebaut wurde, reichte für die Bibliothek ein Saal mit rund 120 m². Und in der war alles für alle Fächer einer grossen Kongregation an der einzigen Universität eines grossen Herzogtums - und das meiste war Theologie. Bis der Raum nicht mehr ausreichte, dauerte es etwa bis 1720.

... link  

 
Ich glaube schon dass du da etwas vereinfachst - ich wäre sagen 1200 wahrlich lieber ein Fränkischer Adliger gewesen als ein Sklave irgendwo in Damaskus, auf gesellschaftlich gleicher Ebene unbestritten lange Zeit lieber im nahen Osten - viel lieber aber im fernen Osten über viel längere Zeit - ich fürchte...wir verrennen uns gerade...auch was du über Bildung und Bibliotheken schreibst - klar aber was sollst? wir haben 2006 nicht 1720!

Ich habe ein bißchen das Gefühl, dass die extremen Reaktionen einiger Muslime unter anderem genau darauf zurückzuführen sind: das Bewußtsein, dass ihre Kultur mal zu den Topkulutren der Welt gehörte und nun am Rande der Bedeutungslosigkeit herumdümpelt und vorallem jenes starke Minderwertigkeitsgefühl, das aus diesem Bewußtsein erwächst...
(ich will aber bitte nicht behaupten, dass diese unsere westliche Kultur - burgerfressend und billiges Popgedudel hörend - in ihrem Kern wirklich "Kultur" sei)

... link  

 
Was es soll? Nun, es ist ein Hinweis darauf, was von der Philosophie zu halten ist, die uns heute als Quell des christlichen Europas vorgeführt wird: Wenig bis gar nichts. Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass das Leben in den Käffern bis etwa 1820, 1850 oder noch später allerorten so ziemlich gleich übel war, Unterschiede gab es eher, und da sind wir wieder beim Kern, im Umgang mit Andersdenkenden und Freigeistern. Den fernen Osten würde ich in der Hinsicht nicht überschätzen, es gibt da bemerkenswerte Unterschiede zwischen dem, was Europa annimmt und dem, was zwischen besseren Tagen und klaren Machtverhältnissen geschah.

mal ganz abgesehen davon, dass die durchsetzung einer frisurenmode durch todesstrafe, wie in der qing-dynastie, nicht so der brüller ist

Und ob "der Islam" jemals an der Spitze stand, kann man auch bestreiten. Das osmanische Reich jedenfalls hat damit nur indirekt zu tun, und der Rest ist genauso überzogen wie die Bewunderung für gotische Kathedralen, in denen sich auch meist eher Fehlplanung denn religiös inspirierter Formwille äusserte.

... link  

 
hmmm - warum ist von der Philosophie des christlichen Mittelalters, sagen z.B. der Scholastik, wenig zu halten? Die Argumentation hinkt, wenn du schreibst dies sei auf ihre Unkenntnis der Texte von A. oder P. zurückzuführen, denn:
1.Philosphie bedeutet ja in ihrem Kern bzw. einem Teilgeschäft ihres Kerns die selben Fragen immer neu zu stellen und zeitgemässe Antworten darauf zu finden - insofern war die genaueste Kenntnis antiker griechischer Texte gar nicht so wichtig - Aristoteles wurde in Paris übrigens ausschließlich als Anschauungsmaterial für Logik gelehrt (naja, wenn er nicht gerade verboten war)
2. Aber würde ich sehr wohl behaupten wollen, dass den grossen der damaligen Philosphen die Texte A. und P. sehr wohl bekannt und zugänglich waren - und sie ebenfalls den klassischen Kommentar des Averroes benutzten, natürlich ohne ihn beim Namen zu nennen, er wird immer nur als der Kommentator bezeichenet.

Weiterhin schrieb ich auch nicht von dem "Islam" und schon gar nicht von den Osmanen - auf die bezog sich hier bisher auch niemand...und wo die sich im 9. - 13. Jhdt herumgetrieben haben weiss ich auch nicht - irgendwo in Mittelasien?

Nein, ich meinte mehr so in diesem Stile: Damaskus hatte bereits Strassenbeleuchtung als in London die Menschen noch auf die Strasse vor ihren Häusern schissen (entschuldigung) . und das ist definitiv vorbei, da hat London stark aufgeholt (es scheissen nur noch die Köter), wo hingegen Damaskus zurückgefallen ist - und daraus scheint ein gewisser Minderwertigkeitskomplex der gesamten Region entstanden zu sein...aber ich weiß nicht, ob ich hier wirklich Volkspsychlogie betreiben sollte...
von gotischen Kathdralen habe ich keine Ahnung . es sei noch mal auf meinen Glauben an das unsichtbare rosafarbene Einhorn (mhhnbs) hingewiesen.

Ansonsten: eine friedliche Wies´n 2006 (wobei man da natürlich skeptisch sein darf bei 6 Millionen Besoffenen)

... link  

 
@ abulafia

danke für den wake-up-call. Tatsächlich, es ist 2006, und die Taiping-Rebellion, die Hexenverbrennungen, die Kreuzzüge, der Bau der Pyramiden und die Errichtung der Monolithen von Stonehenge leigen alle schon lange zurück.

Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die wir alle gerne pflegen hat einen entscheidenden Vorteil : die Vergangenheit ist tot, sie beisst nicht. Jeder kann sich in diesem reichtlichen, aber toten Steinbruch seine (Vor)Urteile selber basteln, es ist billig und stört keinen.

Das Problem beginnt dort, wenn man versucht die Vergangenheit ins Heute zu holen, es gelingt kaum ohne Groteskerie - begonnen bei der Architektur und nicht endend bei Meinungen.

Wiesn ist gut. Bin am nächsten Wochenende da. Nur: was trinke ich als Nicht-Biertrinker - es schmeckt mit tatsächlich nicht.

... link  

 
Na ja, in der Zeit zwischen Spätmittelalter und Aufklärung befanden sich einige der Höhepunkte damaliger Kultur und Zivilisation weder im christlichen Europa noch im eigentlich fernen Osten. Ich sage nur: Delhi, Agra, Samarkand, Buchara, abgesehen vom in der Mitte dieser Epoche vernichteten maurischen Spanien.

... link  

 
@ che

Befanden, befanden, befanden.

Past Tense. Like, man, this is the present and tomorrow is the future. Wake up and smell the napalm.

... link  

 
Tatsächlich...
...ist Kultur heutzutage nicht eine schlichte Frage abgegrenzter religiöser Räume, oder gar einer irren kulturalistischen Wahnvision wie: "der" Westen vs. "der" Islam.

Lebemann, auch wenns nicht in Deinen Kopf so recht passen will, Kulturen sind eine deutlich vielfältigere Angelegenheit. Wer immer so tun will, als ob es in den heutigen, mehrheitlich islamisch geprägten Ländern nur Rückschrittlichkeit gäbe, während "der" Westen in jeglicher Hinsicht überlegen sei, der verfolgt, sorry: eine idiotische Sichtweise bzw. Diktion.

Die Wahrheit über "den" Islam ist gründlich anders und komplexer, als es kulturalistische Islamhasser annehmen: Beispielsweise ist Istanbul eine liebenswerte, interessante Stadt. Im Übrigen sind die deutschen Muslime mehrheitlich besonnen und fortschrittlich, und dies zumeist in einer Weise, die man sich hierzulande z.B. für die Vertreter der katholischen Sekte sehr wünschen würde.

Lieber Lebemann, der extremistische und geistlose Aufbau vermeintlicher Fronten, oder der Appell an einen Endkampf zwischen "dem" Islam und "dem" Westen mag Deiner Gefühlsnatur z.Zt. näher liegen, vermutlich aus einem (in jeglicher Hinsicht) unnötigen Gefühl von Stigma und Selbsttraumatisierung heraus, aber Deinem Intellekt sei die übelst simplifizierende "Westen vs. Islam"-Sichtweise ferne.

Wake up and smell culture!

... link  

 
Zu "dem Islam" gehören z.B. auch die Ismaeliten und der Aga Khan, und was die zu bieten haben, ist so ziemlich die beste Entwicklungshilfe, die es gibt. Z.B. der Plan, in Afghanistan dem Opiumanbau die Grundlage zu nehmen, indem dort spendenfinanziert Maulbeerbäume gepflanzt und eine komplette Textilindustrie aufgebaut werden soll, um Opium durch Seide zu ersetzen. Aber wo kämen wir hin, wenn den verarmten Massen in diesen Ländern Perspektiven geboten werden, puuuh....

... link  

 
Die sollen doch aber bitte da bleiben, wo sie sind. Oder sich integrieren. Nachher sind noch unsere Grundwerte in Gefahr.

Wie es Dr. hc Edna Brocke so nett im WAZ-Blog schreibt:

http:// weblog.waz.de/ index.php/volltext/weil-integration-ueberlebenswichtig-ist/?weblog=wazessen

Am Anfang der Suche nach geeigneten Wegen zu diesem Ziel sollte die Erkenntnis stehen, dass Sehnsucht nach Versöhnung ebenso wie falsch verstandene Barmherzigkeit dann in die Irre führen müssen, wenn sie die unbedingte Geltung von zentralen Grundwerten aufweichen.

Oder in einem WAZ-Interview, das in den Kommenaren zu dem blog-Eintrag zitiert wird:

Letztlich ist die ganze Multikulti-Ideologie Ausdruck dieser zutiefst defensiven Haltung. Die deutsche Mehrheit traut sich nicht, eine Identität zu entwickeln und diese den Zuwanderern als verbindlich zu präsentieren. Sie traut sich nicht, eine Integrationspolitik zu machen, die in allen echten Einwanderungsländern üblich ist: Wer kommt, muss wirklich dazu gehören wollen und die aufnehmende Kultur akzeptieren. Das Hätscheln, das stattdessen praktiziert wird, geht an der Realität vorbei.

Ich denke, damit spricht sie für der Mehrheit hier in Deutschland.

Dass Kulturen - auch die eigene - eine deutlich vielfältigere Angelegenheit sind, ist leider eine Minderheitenmeinung.

Ist übrigens ein Broder-Fan die Dame.

... link  

 
@ stappato

Absolut richtig. Broder ist ja auch so ein zionistisches ...

Erfolgreiche Kultur ist immer die des aggressivsten. Das war schon immer so und wird auch weiter so sein. Und das ist gut so ! Musik: lenkt vom Beten ab. Kunst: ditto. Weiber ? Erst recht ! Talibaesk ausgedrückt: when I hear the word culture I reach for the semtex. Und das, das ist auch gut so, den wer kann schon wirklich eine Peter-Zadek-Inszenierung des Tapferen Schneiderleins gut finden ? Mal ehrlich, das ist doch degeniert und abartig.


@ che & dean

wir sprachen oben nicht vom "guten" und vom "bösen" Islam, den mir im übrigen noch keiner vorn euch beiden so recht auseinandergesezt hat, sondern lediglich davon das sich oben Leute "der hat vor 1000 Jahren" ..."aber der hat schon vor 1100 Jahren" ... als "Argumente" an den Kopf werfen.

Aber wenn ihr schon dabei seid und ich in Stimmung bin, dann erklärt mir doch mal wie das unveränderbare Wort Gottes das im Koran genaustens niedergelegt ist, so softig-wonnig-liebevoll wie es uns gerade in den Kram passt umzudeuteln ist, das ein gläubiger Muslim es nicht beachten soll.

Ihr Schriftverfälscher ! Wollt ihr Kuffir etwa die Rechtgläubigen dazu bringen vom rechten Weg abzugehen und zu Apostaten zu werden ? Dazu hat Gott auch etwas gesagt, und es ist streng, aber gerecht. So there.

(Und ach ja, wenn wir dann schon mit den Jungs um 800-1200, den "Reformern" kommen, unter denen Wissenschaft und Kunst blühten, die gelten heute allesamt als Apostaten. Heute. Was für eine blöde Zeit, eigentlich, was hat die hier zu suchen, gerade jetzt ?)

Sage ich bereits "Rassist !" ? Passt nicht ? Egal, das musste einfach gesagt werden.

... link  

 
Antisemit
fehlt auch noch. Wenn hier schon der Name des Broders fällt, wie der Haufen aus der Friedenstaube.

... link  

 
@ Don

danke, das war mir irgendwie entfallen. Weiss nicht wie das kommen konnte. Darf ich noch mal ? Das befreit so das Gewissen und die Bronchen ... räusper .....RASSIST !!!

Danke nochmals.

... link  

 
Istanbul interessant und liebenswürdig? Das ist eine Beleidigung. Es ist die lebendigste, hassenswerteste, gefährlichste und ehrlichste Stadt der Welt. Konstantinopel ist die ewige Hure, dessen Herz mächtiger ist als das eines Gottes... Sogar New York und Mumbai zusammen sind im Vergleich nur ein Friedhof.

... link  

 
Istanbul interessant und liebenswürdig? Das ist eine Beleidigung. Es ist die lebendigste, hassenswerteste, gefährlichste und ehrlichste Stadt der Welt. Konstantinopel ist die ewige Hure, dessen Herz mächtiger ist als das eines Gottes... Sogar New York und Mumbai zusammen sind im Vergleich nur ein Friedhof.

... link  

 
@ che & Dean
Was ? Keine geharnischte Replik dem regressiven Rassisten Lebemann ?

Dann mal noch einen draufgelegt und einen anderen sprechen lassen:

Axel Ayub Köhler vom Zentralrat der Muslime in Deutschland, aus seinem Werk „Islam – Leitbilder der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung“:

"...In den klassischen islamischen Verfassungen ist von Demokratie, so wie sie in den modernen westlichen Staaten ausgeprägt ist, nichts zu spüren. Die klassischen islamischen Staatstheorien lehnen das Prinzip der Volkssouveränität ab. Die Abneigung gegenüber dem demokratisch-parlamentarischen System hat im Islam also eine begründete Tradition. Der islamische Herrscher sollte am besten mittels Wahl bestimmt werden, erkannten schon die Staatsrechtler des goldenen islamischen Mittelaters. Das islamische Gesellschaftssystem wird damit aber keineswegs zu einer Demokratie. Diese Staatsform ist dem Islam fremd. ..."

Sowie:

"...Eine Verfassung nach dem Prinzip der Gewaltenteilung mit der Institutionalisierung von Legislative, Exekutive und richterlichen Gewalt ist in der klassischen islamischen Staatstheorie nicht zu finden. Das ist aus islamischer Sicht insofern verständlich, als die Gesetze - nämlich die göttlichen Gesetze - als Scharia schon vorhanden sind und sich eine im Sinne des Wortes gesetzgebende Macht nicht mehr zu konstituieren braucht. Nur Allah ist gesetzgebende Macht! Das, was an ausführenden Bestimmungen, Anordnungen, Geboten u.ä. zu verfügen ist, ist im islamischen Sinne kein (Grund-)Gesetz. Eine verfassungsmässig verankerte Institution erübrigt sich daher. Vielmehr sind der Herrscher und seine Verwaltung dort gefordert, wo sie den Gesetzesrahmen nach islamischen Prinzipien durch Verfügung auszufüllen haben. Demnach vereint ein islamischer Herrscher stets alle Gewalten in einer Person - getreu dem Vorbild des Staatsgründers Mohammed. Der Islam ist nicht nur ein Glaubensbekenntnis als Ergebnis einer intellektuellen Spekulation: Der Islam ist schliesslich (in seiner sinngemässen Übersetzung) die Unterwerfung des Menschen unter den Willen Allahs und das Gesetz Allahs ..."


Unsere gemäßigten und integrierten muslimischen MitbürgerInnen sind vor diesem Hintergrund wohl eher als Abtrünnige zu bezeichnen, für die die oben genannten Gesetzte auch etwas vorgesehen haben. Es ist daher an uns finsteren Rassisten uns sie zu schützen und möglicht viele zu überzeugen Geiches zu tun. Wofür es ebenfalls etwas in den oben ganannten Gesetzten gibt (Aufforderung zur Apostasie).

Tourismus bleibt aber trotzdem etwas schönes, und die Stadt am Bosporus ist tatsächlich Klasse.

... link  

 
@"Ihr Schriftverfälscher ! Wollt ihr Kuffir etwa die Rechtgläubigen dazu bringen vom rechten Weg abzugehen und zu Apostaten zu werden ? Dazu hat Gott auch etwas gesagt, und es ist streng, aber gerecht. So there.

(Und ach ja, wenn wir dann schon mit den Jungs um 800-1200, den "Reformern" kommen, unter denen Wissenschaft und Kunst blühten, die gelten heute allesamt als Apostaten. Heute. Was für eine blöde Zeit, eigentlich, was hat die hier zu suchen, gerade jetzt ?)"
- Zumindest bestreitest Du aber nicht, dass Ibn Rushd, Ibn Sina, Nizam al Mulk, Al Hariri und Omar Khayyam Muslime waren, oder? Ich mein ja nur....

... link  

 
@ che

Hey, was die waren, das kann ich schwer beurteilen, meine damalige Inkarnation war derzeit zu beschäftigt ihr Piratenreich am Skrang auszubauen. Das schlaucht, damals waren Metzeleien halt noch echte Handarbeit, gutes Personal schwer zu kriegen, kaum hast Du einen klugen Kopf eingestellt, schon ist der ab, und erst die Unkosten... Aber ich schweife ab.

Point being, dass viele der Herrschaften, die damals Wissenschaft, Kunst und Philosophie zum blühen brachten, heute von den derzeitigen Auslegern der Lehre eher als Apostaten gesehen werden. Es gab ja damals auch eine Strömung, die den Koran interpretieren wollte, also eher als Samlung von Gleichnissen, wenn ich das mal so laienhaft ausdrücken darf, sah.

Die sind heute eher verfemt. Um es mal freundlich zu formulieren.

Und hoppla, bevor wir es vergessen: die sind alle lange tot. Heute ist jetzt. Auch wenn das schmerzt.

Man könnte natürlich darauf hinwirken, in D die Herstellung einer "gemässigten" Strömung als Ziel aufzustellen - Religion als reine Privatsache, eagl was in wessen heiligem Buch so steht und was welcher Götze wozu gesagt haben soll.

Ich wäre sehr gespannt was dann passieren würde, es würde mich freuen, wenn das klappen könnte. Rassismus pur, ja ich weiss.

... link  

 
Aber heute lebt der besagte Aga Khan, den ich als einen der aktivsten und aufgeklärtesten Wohltäter bezeichnen würde, die zurzeit rumlaufen, heute leben indonesische Muslime, die einen Komodowaran als Inkarnation Mohameds verehren und außer zu Allah vorsichtshalber auch zu ihren Hausgötzen beten, die geschlagen werden, wenn die Gebete nicht erhört werden, heute leben etliche mir persönlich bekannte Muslime, die ihren Glauben etwa so ernst nehmen wie der durchschnittliche Hamburger VC-Investor das Christentum, und in China leben Millionen von Muslimen, die von den Auseinandersetzungen rund um Osama bin Laden, dänische Karikaturen und Papst-Äußerungen noch gar nichts mitbekommen haben, und sie alle gehören in die Gesamtklammer "Islam". Die Hetzer und Hassprediger sind weit überwiegend
a) Wahabbiten, die innerhalb des Islam so etwa das darstellen, was Opus-dei-Anhänger südamerikanischer Prägung für das Christentum bedeuten
b) Muslimbrüder, eine Art Islamofaschisten,
c) schiitische Imamisten, für die vor Ichmachdendjihads außenpolitischen Ambitionen der Gottesstaat eine innerpersische/innerlibanesische Angelegenheit mit Westen-lass-uns-in-Ruhe-Haltung war (trotz aller intendierten Scheußlichkeiten)
d) Taliban, eine fleischgewordene Kriegsneurose
e) Al Kaida-Dschamma Islamija etc., d.h. durchgeknallte Bürgersöhne aus den Eliten einiger islamischer Länder, die für ihre Gesellschaft etwa so repräsentativ sind wie westliche Terroristen für westliche Gesellschaften.

Um diese unterschiedlichen politischen Strömungen geht es, nicht um "den Islam".

... link  

 
Che trifft ins Schwarze
@ che

Das stimmt ja auch alles, nur - imho leider - ist weder der Aga Khan noch der Anbeter von Bokrug, dem grossen Waran, der auch den Islam parallelprocessed ein erkennbarer Wortführer von wasauchimmer. Mein Dönermann säuft ja auch wie ein Loch, nur ist das lediglich ein Beleg für seine Liebe zu "Becks" und zum Leben im allgemeinen, es bezieht sich aber wohl nicht auf einen grösseren Personenkreis.

Ich rede auch nicht von "dem Islam". Ich lasse nur Herrn Dr. Axel Ayub Köhler darüber reden, der in Bälde am Integrationsgipfel teilnimmt.

Meinem - wohl rassistischem - Verständnis der Sache nach ist jedoch ein Muslim, der den Islam in keiner Weise ernst nimmt, nach herrschender Meinung der betreffenden Religionsführer - die diese verbindlich auszlegen zu vermeinen - wohl keiner.

Obwohl mir selber die einer Religion (egal welcher) abtrünnigen die liebsten sind, da meist auch die tolerantesten und abgeklärtesten.

Was nichts daran ändert, das nicht die, sondern die obig von Dir aufgezählten derzeit das Wort führen und die Meinung machen. Und wer die Meinung lang genug machen darf, der schafft dadurch auch irgendwann die Realität.

Aber erklären konnte mir von Euch noch keiner wie und warum man das verbindliche Wort Gottes so wischiwaschi-softiwofti auslegen kann, wie es gerade so not tut. Ich war bislang der Überzeugung das wäre alles 1:1 so wie es geschrieben steht, und das war es doch worum ich gebeten hatte.

... link  

 
"Aber erklären konnte mir von Euch noch keiner wie und warum man das verbindliche Wort Gottes so wischiwaschi-softiwofti auslegen kann, wie es gerade so not tut. Ich war bislang der Überzeugung das wäre alles 1:1 so wie es geschrieben steht, und das war es doch worum ich gebeten hatte." - Nun, da ist selbst der Prophet Mohamed davor, der, hätte er die Sharia zur Anwendung bringen müssen, seine Lieblingsfrau Aisha wegen Ehebruchs hätte steinigen lassen müssen, und deshalb den Beweis im Prozess so schwierig machte, dass eine Verurteilung unmöglich war (die Zeugen hätten quasi am Ehebruch teilnehmen müssen, um ganz sicher zu sein). Dies führte zu einer Rechtstradition, die kaum noch eindeutige Schuldfindungen zuließ, und deshalb zur Einrichtung des "Kelonters" im Gegensatz zum "Kadi", eines rein weltlichen Richters, der auch gleich selber köpfte. Will sagen: der Prophet war streckenweise selber schon wisch-waschi. Und ein Sufi würde sagen: Das ist auch gut so.

... link  

 
@ che - Aha.

Und das ist jetzt die Erklärung warum man - und damit jeder Muslim - die Worte Gottes wie im Koran geschrieben so interpretieren darf wie es gerade gefällt ?

Was wohl Dr. Köhler dazu sagen würde - der da:

"...Der Islam ist schliesslich (in seiner sinngemässen Übersetzung) die Unterwerfung des Menschen unter den Willen Allahs und das Gesetz Allah..."

Also : Herr Dr. Köhler, das ist so, weil man sonst beim Propheten zuhause hätte Orgien feiern müssen. Nun gut, das lasse ich jetzt mal so gelten.

Aber wenn das so ist, warum regen die sich denn immer so sehr auf ? Wenn schon der Prophet wischiwaschi war. Das wird man denn doch so sagen dürfen, oder ?

Dann kann man ja auch (aus Das Schwert) "... tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, und ergreift sie und belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf." so verstehen dass man mit den netten Götzendienern eigentlich einen saufen und kiffen gehen sollte, wenn man denn am Türsteher der Disse vorbeikommt. Tötet ja auch, irgendwann.

I stand corrected.

Aber, ohgottchen : was ist mit Sure 5:45 :

"..Darum fürchtet nicht die Menschen, sondern fürchtet Mich; und gebt nicht Meine Zeichen hin um geringen Preis. Wer nicht nach dem richtet, was Allah hinabgesandt hat – das sind die Ungläubigen."

Feine Freunde hast Du - Ungläubige, also.

Und 5:52 sagt uns:

"O die ihr glaubt! Nehmet nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind Freunde gegeneinander. Und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der gehört fürwahr zu ihnen. Wahrlich, Allah weist nicht dem Volk der Ungerechten den Weg."

Also echt, wirklich feine Freunde. Die sich was trauen. Mehr als die von uns die sich nur winden wie Aale in der Reuse.

... link  


... comment