Fahren kann er wohl

Aber das Zitat mit dem "dunkelsten Mittelalter, dem späten achten und frühen neunten Jahrhundert" kann ich absolut nicht so stehen lassen. Zum einem war das Mittelalter keineswegs dunkel, sondern von der Spätantike und dem Untergang des römischen Reiches bis zum 13. Jahrhundert fraglos und trotz aller Probleme, Kriege und einer bescheuerten, gegen Ende dieser Phase dominierenden Religion eine Erfolgsgeschichte für Europa. Zum anderen ist die Zeit um 800 die von Karl dem Grossen, über die man sich in der Geschichtsschreibung recht einig ist, dass sie ein erster Höhepunkt des Mittelalters ist, Stichworte Reichenau, St. Gallen (Klosterplan!), Aachen, Trier, Mainz, Regensburg. Nicht umsonst nennt man die Phase in der Kunstgeschichte "karolingische Renaissance".

Problematisch wurde es in der Zeit zwischen Karolingern und Ottonen, aber die Finsternis, die man gern dem Mittelalter zuschreibt, ist mitsamt Hexenverfolgungen, Ketzerausrottung und Judenvernichtung eher eine Sache von Spätmittelalter und Renaissance - die übrigens fieserweise erst hinter dem abwertenden Begriff Medii Aevi steckt. Mit etwas mehr Wissen hätte der Autor vielleicht auch noch in St. Prokulus in Naturns angehalten, wo ebenfalls karolingische Fresken erhalten sind. Und ein Pestfriedhof - das wäre dann übrigens wirklich dunkelste Neuzeit. Ich bin ja der Meinung, dass zwei Semester verpflichtende Kulturgeschichte und Soziologie - das, was früher die Grand Tour der Briten war - die Studenten zu besseren, aufgeschlosseneren Menschen machen würde. Nicht Typen, von denen ein befreundeter Dozent an einer Schweizer Eliteuni mal gesagt hat: Sie haben zwar keine Ahnung, aber das können sie mit Powerpoint perfekt präsentieren.

Wie auch immer. Schöne Photos von einer schönen Strecke.

Mittwoch, 27. September 2006, 01:46, von donalphons | |comment

 
Schließe mich Dir an; eine wunderbare Strecke, und die Fresken in Marienberg sind wirklich großartig. Versäumt hat er auf dieser Strecke den Klettergarten im Schnalstal und einen Besuch bei Herrn Messner zu Hause -:), zur Karolingerzeit hätte ich allerdings noch eine Randbemerkung - nicht, dass ich Illigs Thesen für einen Cent ernst nehmen würde, aber sie haben hohen Unterhaltungswert: http://de.wikipedia.org/wiki/Erfundenes_Mittelalter

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Es gibt durchaus sog. "kurze Chronologien", die Sinn machen - etwa die Zeit von "Kreti und Pleti" in Ägypten oder im Neolithikum, etwa bei der Abfolge oder Gleichzeitigkeit von Glockenbecher und Chamer Gruppe. Das problem im Mittelalter ist, dass an einigen Orten tatsächlich die Tradition nicht durchläuft - meistens hat man eine einzige Karolingischer Erwähnung zwischen 796 und 842, und dann erst wieder was um kurz vor 1000. Das Bistum Eichstätt ist so ein Fall, wo dann später mit Fälschungen nachgeholfen wurde, um aus einem Kloster ein Bistum zu machen. Das ist natürlich ein Einfallstor für Spinner, besonders, wenn christlich motivierte "Archäologen" sich die Grabungsergebnisse zurechtgelogen haben. Bayern ist da leider ein ziemlich gutes Pflaster für Scharlatane beider Seiten.

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Bei meinen Honorarabrechnungen ....
.... ist auch immer Phantomzeit dabei. Wenn ich Bayer wäre, wäre das wahrscheinlich noch mehr.

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Bei meinen Honorarabrechnungen ....
.... ist auch immer Phantomzeit dabei. Wenn ich Bayer wäre, wäre das wahrscheinlich noch mehr.

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Der Illig ist aber notorisch und datiert die Pyramiden in die Zeit der Ramessiden und behauptet, die Bronzezeit habe nicht stattgefunden. Karl der Große heißt bei ihm Karl der Fiktive, Karl der Einfältige würde direkt auf Dagobert III folgen und wir müssten jetzt das späte 17. Jahrhundert haben, weil ca. 250 Jahre dazugelogen wurden. Die Aachener Pfalzkapelle datiert er in die Zeit der Ottonen. Für die Honorare des Grafen wäre das ja ganz praktisch, er könnte noch Pfründen und Abgaben in Anspruch nehmen.

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Die Abrechnung von den Scharlatanen der Blogberater tendiert auch stets zu einer langen Chronologie.

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Das ist nichts gegen die Honorabrechnungen von Meta-Group- oder Accidenture-Consultants, die zum Cappucinotrinken und Versace-Klamotten präsentieren gekommen sind, sich ne halbe Stunde ein Powerpoint angesehen und einen A4-Zettel Notizen gemacht haben und dann eine Abrechnung von Telefonbuchlänge präsentieren, derzufolge sie Dich schon vor Firmengründung, ach was, vor Erwägung Deiner Zeugung beraten haben...

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Manche geben erst gar keine Rechnung ab:

http://gesundheit.blogger.de/stories/567098/

Auch eine Art von Phantomzeit. Ohne Tagessatz fällt der Tag halt der Phantomzeit zum Opfer.

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Schön ist doch auch .....
..... «Sie schreiben doch gerne.Wieso Honorar?»

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Da zeigt sich doch, dass das Rotlichtmilieu ehrlicher ist als der Beratungsstrich. Vergleichbares sage mal jemand zu einer Hure, da gibt´s aber hinterher auf die Augen.

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Das Auslassen von Naturns hat weniger etwas mit Wissen zu tun als mit Zeit. Wenn man noch bei Tageslicht in Versam sein will und außerdem in einem abgelegenen Surselva-Dorf zum Abendessen verabredet ist, dann kann man unterwegs nicht überall halten, wo es sich lohnen würde.

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Ich empfinde Prostitution als ehrbares Geschäft - klare Tarife, klare Leistungen. Im Vergleich zur Beratung.

Dass manche die Praktikantenkonkurrenz zur Prostituierten geben, mei, das ist jetzt nicht so neu. Manchmal berät man einfach nur aus Sympathie.

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@ statler: ich kann gerne die Bilder nachtragen - vielleicht finde ich auch eines ohne Barchetta.

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Da hätte ich auch noch ein paar, so zwischen Meran, Ortler und Münstertal. Wollen wir sammeln?

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By the way: Kreti und Pleti in Ägypten? Meines Wissens waren das Söldner im Heer Davids. Oder ist das sowas wie die Belagerung Ravennas durch die Schlawiner unter Slawomir im Jahre 457?

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Ersteres stimmt. In König Davids Leibwache waren auch Soldaten aus Kreta und von den Philistern (ägypt. peleset), "Krethi und Plethi" meinte späterhin einfach Gesindel von fremder Abkunft.

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Finsteres Mittelalter
ist immer eine Definitions- und Standortfrage. Es geht da wohl eher so um die Zeit zwischen 850 und 950, wo man nix gwisses ned woaß. Normannen, Sarazenen, Ungarn... allzu lustig wars wohl nicht.

Aber definiert man ein Jahrhundert nur über Krieg, dann müßte das 20. Jh. das finsterste überhaupt sein.

In Andalusien und in Byzanz sah das 10. Jahrhundert schon wieder ganz anders aus, und den großen Karl wegzuverschwören geht auch nicht, weil dessen Gesandte ja durchaus beim Kalifen vorsprachen.

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Ziel: "lesenswerte Klassenfeinde"?
Vielleicht liegt es am Uebergang vom Z3 zum Z4 (den ich ja noch chris-bangle-haesslicher finde); die Genese vom 'Nuttenflitscherl' zum 'Fahren kann er wohl' ist jedenfalls bemerkenswert. Warten wir mal gelassen auf das gegenseitige Blogrollen zweier kinderloser Zweisitzerfahrer mit gemeinsamen bildungsbuergerlichen Neigungen ... oder ist das jetzt schon die unten amputierte Rotgelb-Ampel?

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@Zaphod: Welchem der beiden Blogger weist Du dabei die Farbe Rot zu?

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Man muss manchen Rechts- und Wirtschaftsliberalen zugestehen, dass sie mit den Kreisen der Rechtsextremisten nichts zu tun haben, die sogenannten Atlantiker haben sich auseinanderentwickelt - und wenn die SPD demnächst einen Westerwelle am Koalitionstisch ertragen muss, ist das Linken eines leicht Rechten das kleinere Problem.

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Obligatorische Kulturgeschichte?
Ich denke nicht, dass ein obligatorisches Semster Kulturgeschichte "die Studenten zu besseren, aufgeschlosseneren Menschen machen" würde. Das obligatorische Semester Marxismus/Leninismus hat auch keinen DDR-Studenten zum Marxisten oder Leninisten gemacht.

Wenn man den Studenten solche Lehrveranstaltungen vorschreibt (was ich übrigens als Liberaler nicht sachdienlich finde), dann muss wenigstens eine sehr große Auswahl vorhanden sein. Man kann die Kultur niemandem aufdrängen: Kulturerwerb funktioniert nicht unter Zwang und obligatorische Soziologie bringt erst recht nichts.

An der TU Dresden gab es nach der Wende den Ansatz "studium generale", in dem man für einige obligatorische Semesterwochenstunden ein fremdes Studienfach belegen musste. Das Spektrum war dort sehr breit, jede Fakultät musste entsprechende Veranstaltungen anbieten. Viele Ingenieurstudenten haben sich sogar freiwillig für BWL-Grundlagen eingeschrieben, weil sie das neue Wirtschaftssystem verstehen wollten.

Und Studenten der Klasse "Sie haben zwar keine Ahnung, aber das können sie mit Powerpoint perfekt präsentieren" findet man wirklich nicht nur im Fach BWL, aber ich will jetzt den Kommunikations- und Marketingleuten nicht zu nahe treten ...

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Ahnungslosigkeit ...
... ist zumindest bei den Berufseinsteigern mit den tollen Ambitionen ein Qualifikationsmerkmal. Das gibt sich aber mit der Zeit. So ab 30/35 trennt sich die Spreu vom Weizen.

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Armes Powerpoint!
Es ist eigentlich schade, zu was dieses tolle Programm mißbraucht wird. Als ich gelernt habe, mit Powerpoint zu arbeiten, haben wir damit Zeichentrickfilme gedreht, und mit Excel 3D-Diagramme. Der typische BWLer leitet wohl aus jeder Software die langweiligstmögliche Anwendung ab.

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... lese ich da tolles Programm? Na, na - es ist doch eher so das Powerpoint zu den 36,5 Plagen der Moderne gehoert. Ich sach mal so, wer wirklich Ahnung von einem Thema hat schaltet den Beamer und das Notebook ab und nimmt ich einen dicken schwarzen Filzer und malt sein Wissen in flinken Strichen auf Flipcharts, Bierdeckel, Servietten und Tischtuecher.

Powerpoint gibt es nur (aber nicht weitersagen) damit die Projektmanager und Junior/Senior-irgendwasse dieser Welt von 09:00 bis zur Mittagspause etwas zum daddeln haben und auch nach 13:00 nicht voellig regungslos vor dem Monitor sitzen muessen.

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Uti, non abuti!
Ich gebe Dir recht, dass Folienpräsentationen völlig überflüssig sind, aber gerade davon sprach ich ja nicht.

Ich sagte schon, ich benutzte Powerpoint dereinst zur Produktion von Zeichentrickfilmen, etwa der Anwendungsbereich, für den sonst Director zum Einsatz kommt. Flash wird ja auch hauptsächlich für völlig überflüssige Preloader verwendet - man kann damit aber auch Spiele programmieren.

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... schon che, aber selbst wenn man mit einem Panzer rueckwaerts faehrt, bleibt es immer noch ein Panzer ;-)

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Natürlich ist zur Trickfilmproduktion Cinema 4D, Director und selbst Irfan View mit After Effects besser geeignet als Powerpoint, so, wie man zum Layouten ja auch QuarkXPress oder Indesign und nicht Word verwenden sollte. Im Übrigen verwende ich selber für Powerpoint-like Anwendungen Mediator, das besser, vielseitiger und sogar leichter zu handeln ist. Dennoch, zum Bleistift, wenn man das Geld für anspruchsvolle Programme nicht auf Tasche hat, ist Powerpoint besser als sein Ruf. Und der ist nunmal geschädigt durch Wirtschaftsschauspieler mit Folienfimmel, nicht durch die sonstigen Anwendungsmöglichkeiten.

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Seid mal nicht so puristisch ...
Powerpoint Präsentationen sind - wenn gut gemacht - wirklich etwas tolles. Natürlich kann man Sachen auch mit Filzstift auf das Whiteboard malen - das mache ich auch, wenn ich mit ein oder zwei Leuten rede. Aber sehr komlexe Themen vor einer grossen Zahl von Leuten finde ich mit Powerpoint besser....
Ich mal einer Jägerversammlung ohne PP erklärt, wieso üOffentlichkeitsarbeit für die wichtig wäre. Naja, die waren oft schwerhörig vom vielen schiessen aber ich hätte mir gewünscht eine PP zu haben. Nachher kam eeiner und erzählte per PP über das Konzept zur Schwarzwildablenkung und da kam ich mir als Rhetoriker so nackt vor.

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@ stefanolix: Spassigerweise ist gerade eine Wirtschafts-Eliteuni Vorreiter bei so einem begleitenden Kulturstudium - St. Gallen nämlich. Da hat man nach der Pleite der New Economy, in der auffällig viele der dortigen Folienschubser vertreten waren, erheblich umgedacht, was die Produktion von Gründerpersonalities angeht. Da gibt es jetzt Kunstgeschichtler, die den Studenten Kunst und Kulturbegriffe nahebringen.

Umgekehrt haben wir hier in der Provinz den Fall eines reinen Wirtschaftsinstituts, das unter den ersten 5 in Deutschland zu finden ist. Alle anderen Angebote sind in einer anderen Stadt, 30 Kilometer von hier. Die hören nichts ausser BWL. Und nachdem ich doch schon ein paar Generationen von denen kennengelernt habe, muss ich den meisten eine ganz erhebliche Kulturlosigkeit nachsagen. Was ich so von anderen, ähnlich guten Unis nicht kenne. Denn dort lernt man auch mal einen Kunstgeschichtler kennen, schaut sich solche Vorlesungen an und geht ins Museum. Nicht alle, das ist klar, aber in diesem Fall gibt es kaum Alternativen, aus der Uni heraus mal was anderes zu sehen. Ich könnte hier ein paar Blogs aus dem Laden verlinken, deren Themen lernen, saufen und frustriert über den Stress sein sind. Und ich sehe absolut keinen Grund, solches Fachidiotentum nicht proaktiv von oben aufzubrechen.

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Gegenbeispiel, zugegeben eine längere Weile her, war die Situation, wie ich sie aus meinem Studium in Göttingen kannte: Studis wohnten weit überwiegend in WGs, sonst in Wohnheimen, und da waren BWler Tür an Tür mit Orientalisten, Historikern, Juristen, Theologen, SoWis und Psychos, und das wirkte oft bewusstseinslockernd. Einige ließen sich dann die Haare wachsen :-)

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@Don:

Naja, wenn wir im Gegenzug die Studierenden der schöngeistigen Fächer zu einem Semester VWL verpflichten, damit sie ein Gefühl für gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge bekommen und verstehen, daß ihre Kultursubventionen auch irgendwo erwirtschaftet werden müssen, dann können wir über so eine verpflichtende Ergänzung des Curriculums schon reden.

@Che:

Ehrlich gesagt halte ich Powerpoint und Word für eine Katastrophe. Gerade Powerpoint nervt ständig, indem es selbständig irgendwelche Anpassungen an Layout oder Zeichensätzen vornimmt, ohne daß man ihm irgendeinen Befehl dazu gegeben hätte. Software, die mich paternalisieren will, kann ich nun wirklich gar nicht brauchen. Bei mathematischen Inhalten treibt einen der Microsoft-Formeleditor regelmäßig in den Wahnsinn. Also schreibe ich fast ausschließlich mit TeX bzw. LaTeX, und mit BeamerTeX gibt es dafür inzwischen auch eine wirklich gute Möglichkeit, Präsentationen zu erstellen.

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Nun, da ich hauptsächlich mit QuarkXpress, Open Office und Mediator arbeite, kenne ich nicht die aktuellen Bugs dieser Programme - das Powerpoint, mit dem ich genannte Filmspots produzierte, lief noch auf Windows 95.

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@ statler: Pardon, aber wer in dem Fach jenseits der Uni und ein paar Luxusinstituten an führender Stelle sitzt, braucht ohne fundierte Kenntnisse in Eventmarketing, PR und Controlling erst gar nicht anfangen. Projektmanagement bedeutet auch in meinem Fach vor allem Excell, Excell und nochmal Excell. Und Projekte sind das A und O. Auf zwei Tage Event kommt ein Monat Zahlenschubsen, Anträge ausfüllen, Korrespondenz, Veträge und so weiter. Weil auf der anderen Seite auch immer Kultur(verhinderungs)beamte sitzen, die nach jedem Radiergummi fragen. Inhaltliche Arbeit ist nur ein Bruchteil dessen, was gefragt ist.

Das war vor 15 Jahren noch ein wenig anders, aber die meisten Kulturforscher kennen die Situation und beschäftigen sich freiwillig damit. Dass es nicht wirklich schön und wissenschaftlich sinnvoll ist, dass manche auch unqualifiziert sind und wieder andere schlichtweg sich um nichts kümmern, stimmt durchaus, aber die Kulturbürokratie lässt einem in den meisten Fällen einfach keine Chance mehr - es sei denn, Du fickst mit dem Staatssekretär, hast einen Adelstitel oder steckst im begrenzten Raumangebot des Arsches der Kulturreferentin. Umgekehrt können auch BWLer in der Kultur Katastrophen anrichten - Bundesgartenschau in München, beispielsweise.

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@ statler

schöngeistig, was ist denn das? schau dir den don an, ein säuselwind ist der nicht gerade. und wenn ich dann noch sage, dass sogar vwl eine kulturwissenschaft ist, wie auch bwl, weil es da genauso um menschen geht wie bei der kunstgeschichte, fallt ihr mich beide an. von mir aus.

wenn ein student etwas zeit und eine zugängige und gut sortierte bibliothek hat, dann liest er schon, was ihn interessiert.

und wenn es ihn nicht interessiert? dann bleiben ihm büffeln, saufen und über beides zu jammern; selber schuldig.

der über die prüfungsordnung zwangsweise eingeführte vwl-schein für den kulturwissenschafter oder der kulturgeschichte-schein für den sozialwissenschaftler bringt allenfalls eine planstelle mehr für denjenigen, der die klausur korrigiert. und für den studenten noch einen schein, den er erschlagen muss.

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Dazu kommt auch noch der Bereich Recht. Als ich nach der Uni im Bereich Ausstellungsmanagement gearbeitet habe, war neben dem Fundraising eine meiner ersten Aufgaben, einen Leihvertrag für die Exponate aufzusetzen.

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don,

kulturmanagement scheint so etwas wie ein ausweichfeld für die bwl-er zu werden.

mittlerweile schon als weiterbildungsangebot für die in der verwaltung tätigen - hier: http://www.s-vwa.de/cms/studiengaenge/fachstudiengaenge/kultur_management/index.html
kulturmanagement als studiengang der sächsischen vwa; abschluss: kultur-manager/in (vwa).

es gibt da bloß ein problem, das schon wilhelm busch so ähnlich kannte:
leicht kommt der mensch ans bildermalen,
doch schwer an leute dies bezahlen.

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Es gibt für arbeitslose Marketender äh Marketing-Leute schon Weiterbildungen zum Fitnessfachwirt, was es auch wieder als Studiengang gibt. Da haben die Muckibuden, die schon Physiotherapeutinnen zu Billiglöhnen beschäftigen natürlich gerade drauf gewartet :-)

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@che: ich weiss nicht, wass Dir an dieser Weiterbildungsoffensive zu diesen diversen Fachwirte nicht gefällt. Das ist doch lebenslanges Lernen. Heisst doch so: Wer nichts ist. ist Journalist, wird Wirt.

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Was tut man nicht alles, um den Sachbearbeiterdasein zu entgehen.

Mag jemand Zwetschgendatschi?

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@richard: Habe ich gesagt, dass mir etwas nicht gefällt? Ich sehe eine Konkurrenz- und Verdrängungsproblematik, halte aber nicht imho die Weiterbilderei als solche für ein Übel. Unter den Dotcomtod-Sentinels bin ich so ziemlich am Schonendsten und gegen die Mehrheitsmeinung mit den Weiterbildungsträgern umgegangen. Und schließlich habe ich selbst schon eine Weiterbildung des Arbeitsamts gemacht - mit sehr gutem Erfolg.

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Setzen und präsentieren
Einige Worte zu der genannten Anwendersoftware: LaTeX ist wirklich ein sehr mächtiges Satzsystem, der weniger bekannte Verwandte ConTeXt kann noch mehr. Allerdings muss man sich an die eher programmierorientierte Arbeitsweise gewöhnen. Wer aber schon mal HTML geschrieben hat und Englisch kann, sollte sich hineinfinden. Die Präsentationen mit "beamer" kommen vor allem dann gut an, wenn viele Formeln enthalten sind: gestochen scharfe Schrift und perfekter Formelsatz, saubere Gliederung und einfache Navigation.

Trotzdem ist Powerpoint für andere Nutzer wieder besser und man kann die Größenanpassungen in Powerpoint ganz einfach abschalten. Dann werden keine "Anpassungen" an Layout und Schrift mehr vorgenommen. Formeln und (Vektor)-Zeichnungen kann man aber mit Powerpoint vergessen. Und der Microsoft-Formeleditor verdient ja wohl seinen Namen nicht wirklich.

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Fitnessweiterbildung
Ein Fitnessfachwirt ist nichts weiter als ein Dienstleistungsfachwirt mit einer Spezialisierung. Und nachdem man jahrelang die Meinung vertreten hat, dass die Dienstleistungen unsere Zukunft sind, muss man sich halt auch entsprechende Berufsbilder ausdenken. Das reicht bis zum Bestattungsfachwirt.

Ich vermute aber, dass es da eher keine Angestellten-Jobs gibt, das richtet sich wohl eher an Leute, die ein eigenes Fitness/Sonnen-Studio oder eine eigene Bestattungsfirma [gibt es private Krematorien?] eröffnen wollen.

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Klingt sehr interessant. Mir geht beim Setzen aber nichts über meinen Quark. Was den Fitnessfachwirt angeht; nein, nicht nur Selbstständige, teilweise werden diese Weiterbildungen arbeitslosen Marketingleuten angeboten - die Klientel, die nach Studienabschluss in SoWi oder Geschichte und Sozialhilfe statt Job um 2000 herum zu Webmastern oder Marketeers geschult wurde, in der New Economy ihr Glück versucht hat und jetzt auf der Straße sitzt. In den Fitnesszentren kollidieren sie dann wie gesagt mit den arbeitslosen oder unterbeschäftigten und unterbezahlten KGs, die da eh schon jobben. Eine teils etwas bizarre Angelegenheit.

Zum Bestattungsfachwirt ein kleines Schmankerl: Es gibt in Bremen ein Gewerkschaftliches Beerdigungsinstitut, abgekürzt GEBEIN. Das ist hanseatischer Humor ;-)

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Äh - galt nicht auch das Mobiltelefon als Zukunftsbranche?

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Im Sudan und Nigeria gilt es als das auch heute noch, wie wir vom Pathologen wissen.

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Vielleicht ist das auch der Ort, wo Benq am liebsten die Siemensianer hätte.

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GEBEIN
oder: Gewerkschaftliches Beerdigungsinstitut. Frage an Che: Beerdigen sich die Gewerkschaften dort selbst?

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fitnessfachwirt ist schon nicht schlecht.

che hat mich ganz gut verstanden. es geht mir mit meinen ewigen hinweisen zur aus- und weiterbildung nicht darum, diese abzulehnen, ganz im gegenteil, ich bedauere sehr, dass die ganzen zweiten und dritten bildungswege wegfallen.
eben deswegen will ich darauf hinweisen, dass da eine ganz massive verdrängung abgeht (und, nebenbei, einige, die an der weiterbildung verdienen, zu hohe erwartungen bei ihrer kundschaft hinsichtlich der unmittelbaren verwertbarkeit des abschlusses wecken).

bei den bestattungsinstituten ist auch schon der wurm drin: an sich eine krisensichere sache, gestorben wird immer, eine professionelle begleitung der leidtragenden ist dringlicher denn ja, hier war für gute leute bisher auch gut geld verdient. das sitzt jetzt auch nicht mehr so locker (das geld, nicht das sterben). nochn tip: weltliche beerdigungen nehmen zu, da ist für weltliche bestattungsredner noch was drin, vor allem, wenn man es für die hinterbliebenen etwas besser macht als der übliche 08-15 sky pilot.

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Soll ich jetzt noch zur Vollständigkeit erwähnen, dass ich 1986 mit WordPerfect angefangen habe und dem Programm noch heute nachtrauere? Oder dass alle ernsthaften Chart-Programme dem Dou PP/Excel zum Opfer gefallen sind?

Es kommt ja wohl immer noch darauf an, was man schreibt, präsentiert, zeichnet und nicht so sehr auf das Programm. Ich stehe zu Word/PP. Ist halt der Standard in der Industrie. Was mit auffällt: PP wird zunehmend nicht nur zum Präsentieren/Vortrag sondern auch als Ergebnispräsentation benutzt - also ohne Referat anstatt eines 100-seitigen Berichts, den sowieso keiner liest und in den teure Manntage gesteckt werden. Dazu ist es ganz gut zu gebrauchen.

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Bildung und Verwertbarkeit
@auch-einer:
Ich denke, die Verwertbarkeit der Abschlüsse muss man ganz sachlich betrachten. Wenn sich jemand aus freien Stücken entschließt, seinen Meister, Buchhalter oder Fachwirt abzulegen, dann muss er auch wissen, was er später damit anfangen kann. Er steckt ja eine Menge Zeit und Geld hinein, da muss auch noch etwas Zeit für das vorherige Prüfen der Angebote übrig sein.

Das Problem unseriöser Angebote gab es übrigens schon immer: schau Dir mal an, aus welchen Gründen die Zentralstelle für Fernunterricht gegründet wurde ...

Über alle Verwertbarkeit hinaus gibt es aber auch Bildung, die man einfach nicht nach Kosten/Nutzen-Aspekten messen kann.

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Karolinger in Norddeutschland
Was haben sie gebracht, die Karolinger, ohne es bewerten zu müssen (Christentum lass ich jetzt aus). Die ersten Steinbauten der Gegend, Osnabrück, wahrscheinlich eine Schule zum Lesen und Schreiben lernen. Bücher gab es wohl vorher hier nicht. Die Franken wählten einen günstigen Handelsplatz zur Missions- und später Domgründung. Sie wollten damit die neue Ansiedlung wohl gleich in Schwung bringen. Priveligiert waren die Friesen zum Handeln, nicht die Sachsen (eher Bauern). Nur der Schwung liess nach, wir rechnen mit 300 Einwohnern um eine riesige Kirche herum im Jahre 1000. Dann geht aber die Post ab - Stadtwerdung.

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@auch-einer:

"wenn ein student etwas zeit und eine zugängige und gut sortierte bibliothek hat, dann liest er schon, was ihn interessiert."

Comics?

Ihr könnt mich ja jetzt gerne wieder als elitären Schnösel angehen, aber ich habe bei der überwiegenden Mehrheit der Studierenden nicht das Gefühl, daß die von sich selbst aus besonders weit über den Tellerrand hinausschauen. Was ich sogar in gewissem Ausmaß verstehen kann, denn nach manchen reformierten Bachelor/Master-Prüfungsordnungen hat man ja pausenlos irgendwelche Prüfungen, Projekte etc., um die man sich kümmern muß. Und wenn man keine hat, dann macht man Praktika. Wenn man dann noch das studentische Nachtleben genießen will, bleibt für die Buddenbrooks, die Ilias und eine Runde Ostrogorsky wirklich nicht mehr besonders viel Zeit.

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@Stefanolix zum Thema GEBEIN: Gut gegeben *kicher*!
Nein, dort bestatten sich die Gewerkschafter selbst. Über Mitgliedsbeiträge werden die mittlerweile ja hohen Beerdigungskosten aufgebracht, was ich eine gute Sache finde.
@Statler: Unbenommen, ich erlebe ja selbst, wie das der Tendenz nach ursprünglich einmal reiche und bunte studentische Leben verkümmert. Hast Du als Dozent Rezepte, dem gegenzusteuern? Man lernt ja immer gerne dazu.

Nochmal Stefanolix: Hinsichtlich der Einordnung "verwertbarer" und "für sich gültiger" Bildung stimme ich Dir völlig zu.

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@Che:

Nicht klein beigeben, würde ich sagen. D.h. den Unterricht nicht an den lese-unwilligsten Studis ausrichten.

Wir illustrieren Theorie gerne an aktuellen oder historischen Fallbeispielen, die dann aber nur skizziert und nicht im Detail ausgewälzt werden. Ein Teil der Hörer weiß von Anfang an, worum es geht. Ein anderer Teil ist neugierig und informiert sich. Und ein Teil sind hoffnungslose Fälle, die in der Klausur dann nur auswendig gelernte Formeln hinschreiben. Aber zumindest die Leute, die potentiell neugierig sind muß man immer etwas fordern, indem man ihnen Anspielungen und Häppchen hinwirft, die sie aus der Reserve locken. Dann klappt das schon.

Was man mit der dritten Gruppe anfangen soll -- keine Ahnung. Für die habe ich auch noch kein Rezept gefunden. Hast Du eine Idee?

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... vielleicht mal eine Klausur machen, bei der man mit auswendig gelernten Formeln und Übungsaufgaben nicht weiter kommt. Das (Berufs)Leben besteht nicht aus Standardrezepten.

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Ich weiß ja nicht, wie bei Euch der Seminarbetrieb so läuft. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, mit den Studierenden auch in der Freizeit etwas zu machen (gemeinsamer Kneipengang, Wandertag) und Referate grundsätzlich nur als Gruppenarbeit zu vergeben.

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Liberale und linke Didaktik
@strappato: Das sind aber die allerschwierigsten Fragen! Wenn man gleichzeitig die Grundsätze einer fairen und leistungsgerechten Prüfung erfüllen will, bedeutet das sehr viel mehr Arbeit beim Erstellen und Bewerten einer Prüfung; besonders wenn sie zu einem anerkannten Abschluss führt.

@Statler & Che
Mit etwas mehr Zeit könnte man hier wunderbar Betrachtungen darüber anstellen, wie der Neo-Liberale und der Alt-Linke an dieses Problem herangehen. Statler hat Lösungen für die beiden leistungsstärkeren Gruppen; er arbeitet mit individuellen Leistungsanreizen und -bewertungen. Che geht mit /allen/ Leuten in die Kneipe und vergibt Referate nur als Gruppenarbeit, was natürlich die individuellen Leistungen völlig unterbuttert, aber die Motivation der Gruppe weit nach oben hebt.

Das eine bezeichnet man wohl eher als produktionsorientierte und das andere eher als mitarbeiterorientierte Führung ;-)

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Ich halte Gruppenarbeit ja eher für gnadenlosen Wettbewerb des Terrors - durch das Zusammenspannen zweier unterschiedlicher Charaktere wird der Konflikt zwischen Lehrer und Schüler in einen Mikrokosmos zwischen den Schülern verlagert. Gewissermassen der Stellvertreterkrieg der Lehre.

Ich bin da aber aus einem anderen Grund absolut nicht überzeugt davon. In einer Münchner Gründerakademie hatte ich eine Weile mit solchen Gruppen zu tun. Das Problem ist weniger, dass da ein paar Nieten rumlaufen, denn die kann man trainieren. Das Problem sind die sich für Überflieger Haltenden, die Naturprallen, die "Mir musst Du nichts mehr erzählen" Personalities. Denn die schwiungen sich zu Führern auf, machen - natürlich - auch Fehler und sind dann, weil ihnen die Gefolgschaft nachplappert, kaum mehr auf Linie zu bekommen.

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Ich habe Gruppenarbeit meist als sehr produktiv und solidarisch erlebt. Als Student habe ich besonders gern mit Studierenden ausländischer/außereuropäischer Herkunft zusammengearbeitet, wegen des unterschiedlichen soziokulturellen Backgrounds, der doch zu recht multifokussalen Sichtweisen führte. es mag allerdings sein, dass auch der Studierstil von München und Ingolstadt sich von dem von Göttingen, Bremen und Hildesheim sehr grundsätzlich unterscheidet.

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