No. 91

Man muss ihn andersrum verstehen. Man muss das lesen, was er indirekt sagt.



Kann schon, sein, dass einer, ein einziger Schutz erhält. Aber tausende und Zehntausende werden dafür fallen. Der eine Gerechte muss sich keine Sorgen machen wegen der Pfeile des Tages und dem Grauen der Nacht, aber das Versprechen gilt nur für ihn. Und sonst für keinen. Für die gibt es keine Zuversicht, und im Finstern wird sie die Seuche treffen. Das Übel wird ihnen begegnen, und das Verderben wird sich ihrem Haus nähern.

Man muss nur warten. Es wird immer einen richtigen geben, für den die Sonne nicht mehr aufgeht.

Freitag, 3. August 2007, 01:35, von donalphons | |comment

 
klingt ziemlich prophetisch - wann trittst du wieder auf? Was übrigens noch fehlt ist eigentlich die Referenz auf frühere Aussagen: die Zeiten ändern sich schließlich nicht (viel).

... link  

 
Ich halte es für keine gute Idee, den Zeitenwandel zynisch, vermeintlich abgeklärt, zu verfolgen - oder darauf abzuheben, dass letztlich doch alles gleich bleibe. Uns fehlt es oft an Empfinden, zu merken, ob und wie sich die Zeiten ändern. Doch sollten wir hinhören, hinspüren und noch mehr: Es liegt an uns, die Zeiten zu ändern. Ein richtiger mutiger Gedanke, eine Freundschaft, eine kleine gute Tat, ja, sogar ein Lächeln können das notwendige Fundament sein, auf dem größere und bessere Werke reifen.

... link  

 
Oh, es wird sich was ändern. Man munkelt, dass ein Berliner Bonker bald mit Giftgas ausgeräuchert wird, und zwar hübsch nachhaltig.

... link  

 
Welch zauberhafter Sonnenuntergang! Warum eigentlich nie Morgenrot?

... link  

 
Ähm, Frau Muse, Ihnen ist schon klar, zu welch unchristlicher Zeit (ui, das war jetzt nicht politisch korrekt) sich Don A von der Elitesse wälzen müsste um ein Morgenrot aufzunehmen?

... link  

 
warum sich nicht mal mit der Elitesse auf der Dachterrasse wälzen?
Dann müsstest du nur noch schnell zur Kamera greifen, wenn Eos die Himmelsgewölbe erklimmt...okay im Augenblick ist zu kalt und regnerisch, aber der August ist noch lang...

Außerdem: ich dachte immer, dass du unchristlich seist?!?

... link  

 
Ich wälze nicht von und über Elitessen. Und vor dem Morgengrauen graut mir.

... link  

 

Und vor dem Morgengrauen graut mir.
Kein Wunder, bei der besinnlichen Abendlektüre, die Sie da offenbar hatten.

Völlig durchgedrehte Buchhaltung. Mir wird schlecht, wenn davon die Rede ist, dass "tausend zu meiner Seite und zehntausend zu meiner Rechten" fallen werden und ich im nächsten Satz dann wortwörtlich auch noch "Lust" dabei haben soll, das zu "sehen".

Ein "Herr", der für so etwas sorgen will, sollte mal lieber seinen ungezügelten Sadismus unter Kontrolle bekommen - statt solche Schoten ausgerechnet unter dem Stichwort "Zuversicht" verkaufen zu wollen.

... link  

 
Die besinnliche Abendlektüre ist Nachdenken über Psalm 91 und dessen möglicherweise tiefere Bedeutung.

... link  

 
Vielleicht gut, dass Sie das noch verdeutlichen.

Meine Zitate oben sind aus der 'Hochzeitsbibel' meiner Eltern - die aus irgendeinem Grund die ist, die in meinem Bücherschrank steht. (Sie ist nur nach Luthers Übersetzung - aber soweit ich weiß, diese nicht verfälschend.)

Zahlenspiele wie die darin erwähnten versauern mir diese Lektüre immer etwas.

Aber ein paar Seiten weiter kommt ja Salomo.

... link  

 
Sie stammen aus einer damals extrem harten, nicht wirklich netten Weltanschauung, keine Frage, aber es kann nicht schaden, den Kern freizulegen.

... link  

 
Nun ja es gibt ja auch tolerante Passagen...
"Sede a dextris meis, donec ponam inimicos tuos scabellum pedum tuorum."

... link  

 
Au - lang ists her... in etwa:

"Setz dich zu meiner Rechten, bis ich dir deine Feinde als Fußschemel hingestellt haben werde."

?

... link  

 
Was da ungesagt bleibt ist, dass die Feinde in diesem Kontext als nicht lebendig betrachtet werden dürfen.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich im September nach Autun fahre und mir mal wieder das Werk von Giselbertus anschaue?

... link  

 
Ohhh die hübsche Eve... die wäre dann schon die Verdammung auf dem Tympanon wert

... link  

 
Nachdem ich in den letzten Tagen mit einer Urlauberin Äpfel pflücken war, bietet sich das als Ergänzung an - ich nehme dann den Platz im Topf für das Kompott.

... link  

 
Komisch, an Äpfel hab ich auch grad gedacht...

... link  

 
Bald sind sie reif.

... link  

 
Man mag sich über den wahren Kern streiten, zumal, wenn sich dieser in über tausend Seiten und über zehntausend Gedanken verteilt - und dann von Vielhunderten der klügsten Lehrer interpretiert wurde. Was ist die Essenz? Ist es die Ankündigung des Niedergangs?

Um die Essenz zu finden, halte ich mich allem gerne an meinen Lieblingspropheten, Ezechiel, der über die bösen Satzungen und Inhalte sagte:
„So habe denn auch ich ihnen Satzungen gegeben, die nicht gut waren, und Gebote, durch die sie nicht am Leben bleiben konnten. Ich ließ sie unrein werden durch ihre Opfergaben, indem ich alle Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen; ich wollte sie mit Grausen erfüllen, auf dass sie erkennten, dass ich der Herr bin.“
Dies mag man in Verbindung lesen mit:
„Habe ich etwa Wohlgefallen am Tode des Gottlosen, spricht der Herr, und nicht vielmehr daran, dass der Mensch sich von seinem Wandel bekehre und am Leben bleibe?
Vielleicht ist es so:

Es geht nicht immer ohne Drohung und es geht auch nicht immer ohne Verderben. Die vieltausenden Ungerechten werden sicher zu Staub verfallen und nicht ein Wort, nicht mal ein kurzer Husten wird je wieder an sie erinnern. Kot wird ihren Staub bedecken.

... link  

 
Der wahre Kern
ist der, über den keine endgültige Einvernehmlichkeit hergestellt werden kann. Gerade daher ist sein "Freilegen", wie Herr Alphonso es nannte - also ein immer neues, unbefangenes Lesen (so habe ich ihn zumindest verstanden) - wichtig.

Dadurch lässt sich unter den Schichten des Geredes und des Verschweigens, das die Jahrhunderte darüber gelegt haben, mitunter ein gut konservierter - Apfelkern entdecken.

Und schon auf den Apfelbäumen meiner Kindheit gab es die Frage, ob man die Kerne nun mit isst oder nicht. Ich hab mich da bis heute noch nicht eindeutig entschieden.

... link  


... comment