Je sais aussi,

dit Candide, qu’il faut cultiver notre jardin.



Der Regenmann kommt, ruft die dicke Gärtnerin und zeigt auf mich. Jetzt regnet es gleich! Ich grinse sie breit an und bestätige, dass es gleich losgeht mit dem Sommerregen - schliesslich komme ich aus dem Westen und bin dem ersten Schauer bei Neuburg gerade eben so davongeradelt. Kaum habe ich meinen Fruchtsalbei in der Hand, kommt es auch schon runter, dick, nass, unglaublich nass, eine Wand aus Wasser, und ich schaffe es gerade noch in das Zelt mit den Mutterpflanzen. Nichts ist hier zu verkaufen, sagt der Gärtner, und genau in dem Moment, als ich ein Zitronenbäumchen sehe.

Schade, sage ich, das Zitronenbäumchen hätte ich gern gehabt.

Welches Zitronenbäumchen, fragt der Gärtner. Eigentlich fragt er "Woosfiaazidrronnabammahl", aber das versteht man nur als Eingeborener.

Das da hinten, antwortest du und zeigst auf die a und für sich unübersehbare Anhäufung von Blättern und noch grünen Früchten, die nicht wirklich grandios schön ist, aber den leichten Charme der Krankheit eines Caravaggio-Früchtekorbs hat. Aach, dieser Zitronenbaum, erkennt der Gärtner die Pflanze wieder. Ja, der sei nicht zu verkaufen, der sei krank und habe die Schildläuse, über und über schwarze Flecken, und sein Wuchs habe sich nun, eher natürlich entwickelt. Eben drum will ich ihn haben, und nach längerem Diskutieren einigen wir uns darauf, für 30 Euro vom Jahrmarkt der Nichtigkeiten die Caravaggiozitrone einzutauschen, und der Gärtner verspricht, sie nächste Woche zu behandeln, bevor ich sie haben kann. Ich streichle ihre wohlgerundeten Früchtchen, und im Januar, wenn es kalt ist, werden sie mir am Südfenster mit ihrem Saft von der dampfigen Hitze dieses Sommers erzählen, und vom Schauer, der den Salbei wie giftiges Unkraut explodieren lässt.

Mittwoch, 8. August 2007, 19:34, von donalphons | |comment

 
Wenn die Läuse ihn hinraffen: ich hab' noch Citrus-Jungpflanzen über...

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Da lege ich meinen signalgrünen Daumen drauf, und die Läuse verschwinden wie der Blogmarketeer, dem man kritische Fragen stellt.

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Wenn Du dasselbe mit Spinnmilben schaffst, will ich das Rezept dafür ;)

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Fruchtsalbei?

Ahh! Salvia Divinorum!

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Äh, nein, nichts zum Rauchen, sondern nur für das Würzen und die Gesundheit. Ausserdem ist Fruchtsalbei sehr hoch und hübsch buschig anzusehen.

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Ich kann jedem nur empfehlen, selbst mal mehrere Zitronen- und andere Kerne in einen Topf zu stecken und zum Keimen zu bringen. Dem naturgemäß ungeduldigen Anfänger seien Chilis bzw. Paprikapflanzen jedweder Art angeraten, welche eigentlich immer irgendwie gedeihen.
(Samen aus gekauften Früchten im ersten Jahr, ab der ersten Ernte hat man selbst welche.)

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Geht auch. Aber ich kaufe nun mal gern beim Gärtner ein, weil der auch immer neue Dinge hat. Wie besipielsweise einen zweifarbigen, kleinblättrigen Basilikum. Zu schön zum Essen.

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von der Hitze DIESES SOMMERS? - Ein paar Kilometer machen offensichtlich ein ganz anderes Klima.

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Naja, bis Juni konnte man sich wirklich nicht beklagen.

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