Empfehlung heute - Liquidität, Web2.0 und Werbung

Die Sonne schien, wir sassen auf der Almwiese, irgendwo in Frankfurt rutschten die Kurse und wir überlegten, wie diese unsere Welt nächstes Jahr aussehen würde. Ich entwarf ein Horrosszenario, das alle anderen als wüste Übertreibung abtaten.

Ein Jahr später gab es die anderen nicht mehr, und ich hatte die Lage viel zu optimistisch eingeschätzt. Ich habe einmal so einen Crash auf Ground Zero mitgemacht, und wenn jetzt die verwickelten Banken behaupten, man würde die Liquiditätsprobleme in den Griff bekommen, dann weiss ich, dass diesmal alles, ein ganzes System von Anlegern und Geldwirtschaft am Abgrund steht, und nicht nur ein paar Startups und blöde Aktiendeppen. Gerade habe ich einen Beschwichtigungsbeitrag eines Mietmauls gelesen, das damals schon von einer kleinen Korrektur sprach.

Die ersten beiden Opfer von Liquiditätskrisen heissen immer Anja und Tanja. Das war schon bei Cassiopeia so, und das wird im grössere Umfang jetzt gesamtwirtschaftlich kommen. All die BWLordelle von PR, Marketig und Werbung werden für längere Zeit wieder Leitungsprosecco saufen. Und Startups, die ihre Revenue Modelle auf Basis zukünftiger, üppiger Werbegelder ohne Rücksicht auf Klickraten und Umsetzung entwickelt hatten, werden noch länger an die überraschenden Folgen einer amerikanischen Pressspankrise denken. Und Debatten darüber, was Sonderformen wie virale Werbung bringen, wie aktuell beim Werbeblogger, werden einsame Zeugen einer goldenen Zeit sein, die dann doch nicht kam, vor dem Artensterben der Wasmitmedienlinge.

Im kommenden Winter brauche ich hier einen Schneeschipper, der auch den Hausgang streicht und ein Loft renoviert. Ich zahle Werbern luxuriöse 100 Euro Taschengeld pro Monat, und stelle den Schlafplatz (Schlafsack ihr, Matratze/Stroh ich) und Verpflegung. Solange sie nicht von ARS Berlin und Trigami sind.

Samstag, 11. August 2007, 01:15, von donalphons | |comment

 
Und wieder wird es an Dolchstosslegenden nicht mangeln.

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Der böse Don ist schuld! Wie immer!

Ich freue mich schon auf den marodierenden Plebs mit Fackeln und Mistgabeln, den ich dann mit Grosvaters Flinten vom Tor des Stadtpalasts fegen muss.

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Stümme zu. Aber Finanz-Crash und Werbensterben hängen meiner Meinung nach weniger stark zusammen. Anders gesagt: Der Werbung wird es in den nächsten Jahren dermaßen scheiße gehen, egal ob da irgendwelche Webwattweeßickepunktnullen unterwegs sind oder nicht.

Das Problem ist die rapide abnehmende Wirkung von Werbung - ein rasantes Tabuthema, das die Eminenzen der Branche mit allerlei gefälschten Statisiken unterm Teppich halten wollen. Behauptet doch so eine Kreativmöhre öffentlich, die MESSBARE Wirkung von Spochtsponsoring sei in den vergangenen Jahren um das Doppelte angewachsen. Datt wüsst ich aber... Einer der Spitzen-Media-Fuzzis (die die Plakate kleben) verkündet, das 18/1 wäre die Werbeform der Zukunft - und das nach dem grandiosen Toyota-Auris-Desaster.

Wie auch immer: Der kommende Web-2.0.-Crash wird dagegen in Reklamekreisen eher als lauer Pups ankommen.

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"...Der Werbung wird es in den nächsten Jahren dermaßen scheiße gehen..."

ernsthaft?

weil, das halte ich doch für eine gute nachricht.

endlich keine gratiszeitungen und werbeprospekte mehr, für die ich auch noch eine blaue tonne bekommen habe, mit den hinweis, ich möchte sie recht oft füllen, sonst nimmt man sie mir wieder weg.

all die ganzen bunten hefte von wegen schickimicki und lifestyle, die teuren wie die billigen, alles überflüssig und auf einmal so völlig entbehrlich. und auch bild und mopo sind dann entbehrlich, wenn die luden merken, dass sich die freier auch ohne entsprechende anzeige in den entsprechenden blättern kobern lassen.

all die ganzen privaten hörfunk- und fernsehsender sind auf einmal mangels werbegeld entbehrlich und können nicht mehr ihr publikum für dumm verkaufen. und auch den öffenlichen-rechtlichen gehts ohne werbung nicht mehr so gut, als dass sie mehr als ihren eigentlichen auftrag erfüllen könnten.

das ganze gedöns um die pharmaziegestützten werbemannschaften für telefon, sprudelwasser, milch - alles genauso entbehrlich wie bundesliga und formel 1.

und noch viel mehr, was eigenlich bloß lästig ist, alldas wäre auf einmal überflüssig und damit auf einmal entbehrlich. wäre das nicht schön?

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... genau - und dann setzt man sich abends bei einem leckeren Glas stillem Wasser zusammen in den Garten und diskutiert bis weit nach neun Uhr ueber das jeweils aktuelle Zeit Feuilleton ...

aber halt - dieses Blatt aus HH ist ja auch eigentlich eine schmierige PRoletenpostille, nervt ja auch staendig mit Reklame ... mhhh was tun?

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so ist es, fanz.brandtwein, die haben seinerzeit extra das zeit-magazin erfunden, um mit ihrer wochenzeitung farbanzeigen verkaufen zu können. die gehen mit über den jordan, keine frage.

was dann noch zu tun bleibt:

fragen sie ihren bibliothekar oder buchhändler.

stilles wasser trinken rate ich nur dem, der das unbedingt will. für die anderen gibt es zum trinken auch anderes.

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Stilles Mineralwasser ist auch bloß ein Marketing-Gag. Ach, Herr Cognac, was hamse denn noch für Vorurteile gegen Kritiker der Werbewirtschaft auf Lager? Dass die ihren Joghurt selbst züchten?
Die Marktwirtschaft hat abgewirtschaftet, sie will's bloß noch nicht wahr haben, und ich weiß auch nicht, was danach kommt.

So, jetzt genehmige ich mir ein lecker Schumacher Alt. Das ist werbefrei, sowas hamm die Schumacher-Brauer nicht nötig.

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Poeh - Du AnRheiner - und was ist das hier? Hae? Und auch noch ein flash-intro ... ist das eklig ....

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Ohne Werbung bräuchte man auch keine Health-Claims Verordnung:

http://gesundheit.blogger.de/stories/878077/

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Schneeschippen?
Beim Don kommt Koks vom Himmel! Wenn sich das in Berlin und München rumspricht, da werden sich manche sogar noch ein drittes Nasenloch bohren lassen...

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Isses nich eher eine Grünspankrise?

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Nichts gegen Schnee schippen, aber momentan hat web2.0 noch ganz nette Büroräume...

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Ja, und Burda beteiligt sich an einem Modeblog mit 15 Verlinkungen bei Technorati. Wir leben in einer kranken Zeit.

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Schnittmuster
mit bei? Als pdf?

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