Die Freude der Nahrugsmittelverordungsignoranz
Irgendwo in einem klimatisierten Büro in Brüssel sitzt ein Beamter, der gemästet wird wie eine Sau, vom Fressen der Lobbyisten. Die Weltrevolution, die ihn neben Abmahnanwälten und Kernkraftwerkbetreibern mehr als nur den Job kosten würde ist fern, und das Liechtensteier Konto und die Urlaubsreise zum Kongress "Normierte Lebensmittel - dem Verbraucher geben, was der Verbraucher will" in einem mit Fördergeldern errichteten Hotel in Kroatien sind nah. Jetzt noch schnell eine Vorlage zum Thema Tomaten geschrieben - rund müssen sie sein, identisch gross und in Scheissepissewasser in Belgien oder mit überzogener Unterstützung im wasserarmen Spanien gereift - und dann ab in den Süden. Die PRostituierte wird ihn anlächeln und ihm das Gefühl geben, dass auch Schweine attraktiv sein können.
Nichts versteht so eine Sau von den Freuden, die das Krumme, Ungleichmässige, schräg Gewachsene in sich birgt, das aus den Höfen einer fernen Region stammt, des Morgens gepflückt und gen Mittag verkauft wird. Wie eine Sammlung von barocken Godemichés, geschaffen für alle von der Klosterschülerin bis zur Abenteurerin und sicher auch einer modernen Juliette ausreichend, finden die Erzeugnisse allerkatholischster Bauern in der Stadt neue Freunde, und sei´s nur in der überhitzten Phantasie eines glühenden Sommertages.
Wie auch immer sie verwendet werden, welchen Topf sie von innen sehen oder welches weisse Fleischeiner eines prallen Mozarella sie beglücken - sie sind verbotene Früchte, sie sind nicht für die Profite des obszönen Weltmarktes, aber ganz zur Freude einer Provinz, die stolz sein kann auf ihre Kinder, die sich nicht unterjochen lassen von Diktat und Despotie.
Libertinage und Rebellion, liebe Freunde, beginnt beim Essen.
Nichts versteht so eine Sau von den Freuden, die das Krumme, Ungleichmässige, schräg Gewachsene in sich birgt, das aus den Höfen einer fernen Region stammt, des Morgens gepflückt und gen Mittag verkauft wird. Wie eine Sammlung von barocken Godemichés, geschaffen für alle von der Klosterschülerin bis zur Abenteurerin und sicher auch einer modernen Juliette ausreichend, finden die Erzeugnisse allerkatholischster Bauern in der Stadt neue Freunde, und sei´s nur in der überhitzten Phantasie eines glühenden Sommertages.
Wie auch immer sie verwendet werden, welchen Topf sie von innen sehen oder welches weisse Fleisch
Libertinage und Rebellion, liebe Freunde, beginnt beim Essen.
donalphons, 16:16h
Dienstag, 14. August 2007, 16:16, von donalphons |
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first_dr.dean,
Dienstag, 14. August 2007, 17:59
Und, liebe Freunde der Tomatenzucht, kaum etwas geht (geschmacklich) über die spät geerntete Freilandtomate!
Sie sind i.d.R. nicht einmal wesentlich teurer als die typischen "Strauchtomaten" aus Holland, Belgien oder Spanien, sie wirken im Vergleich wabbelig und sind - entgegen der Anordnungen der EU-Lobby-Bürokratie - stets etwas unförmig. Selten sind sie straff, haltbar und schnittfest. Und doch: Es sind die Guten, sie enthalten mehr Geschmacksstoffe undBiovitalstoffe Flavonoide.
Man bekommt sie nicht in Lebensmittelketten, sondern, wenn überhaupt, auf herkömmlichen Wochenmärkten - oder direkt beim Erzeuger. Oder man bekommt sie garnicht.
Wer allerdings gezwungen ist, beim Lidl zu kaufen (übrigens: Aldi hat in letzter Zeit tendenziell bessere Tomatenware), kann bei Minicoctailtomaten das Glück haben, dann Hollandware zu kaufen, die auf Geschmack (!) gezüchtet wurde. Gelegentlich. Es gibt nämlich auch in Holland Tomatenzüchter, die vom prallrunden, geschmacksarmen Einerlei der industriellen Tomatenfabrikation genervt sind. Und ganz selten findet der gemeine Verbraucher auch mal gelbe Coctailtomaten. Die sind meistens sehr lecker.
Sehr empfehlen kann ich - auch Don - die Teilnahme an den bis zum 23.9. laufenden "Paredeisertagen" bei Herrn Stekovic. Für 35 Euro (enthalten: 25 € Wertgutschein) bekommt man dort eine Betriebsführung, Tomaten und jede Menge Tomatenkultur.
Und kann sich dort mit einem linksliberalen österereichischen Bauern unterhalten, wenn man das mag. Selten wurde schöner über die EU-Bürokratie geschimpft.
Sie sind i.d.R. nicht einmal wesentlich teurer als die typischen "Strauchtomaten" aus Holland, Belgien oder Spanien, sie wirken im Vergleich wabbelig und sind - entgegen der Anordnungen der EU-Lobby-Bürokratie - stets etwas unförmig. Selten sind sie straff, haltbar und schnittfest. Und doch: Es sind die Guten, sie enthalten mehr Geschmacksstoffe und
Man bekommt sie nicht in Lebensmittelketten, sondern, wenn überhaupt, auf herkömmlichen Wochenmärkten - oder direkt beim Erzeuger. Oder man bekommt sie garnicht.
Wer allerdings gezwungen ist, beim Lidl zu kaufen (übrigens: Aldi hat in letzter Zeit tendenziell bessere Tomatenware), kann bei Minicoctailtomaten das Glück haben, dann Hollandware zu kaufen, die auf Geschmack (!) gezüchtet wurde. Gelegentlich. Es gibt nämlich auch in Holland Tomatenzüchter, die vom prallrunden, geschmacksarmen Einerlei der industriellen Tomatenfabrikation genervt sind. Und ganz selten findet der gemeine Verbraucher auch mal gelbe Coctailtomaten. Die sind meistens sehr lecker.
Sehr empfehlen kann ich - auch Don - die Teilnahme an den bis zum 23.9. laufenden "Paredeisertagen" bei Herrn Stekovic. Für 35 Euro (enthalten: 25 € Wertgutschein) bekommt man dort eine Betriebsführung, Tomaten und jede Menge Tomatenkultur.
Und kann sich dort mit einem linksliberalen österereichischen Bauern unterhalten, wenn man das mag. Selten wurde schöner über die EU-Bürokratie geschimpft.
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hockeystick,
Dienstag, 14. August 2007, 18:26
Kannst du bitte das Wort streichen, das mit B anfängt und mit iovitalstoffe aufhört? Danke. Das schmerzt in den Augen. Und es zieht Leser an, die Don definitiv nicht haben will.
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logog,
Dienstag, 14. August 2007, 18:14
Leider kein gutes Tomatenjahr. Aber eine schwarze aus Tula und ein gestreifter Römer haben der Krautfäule getrotzt. Weil nämlich selbst gesät und auf dem Balkon gehätschelt bis sie sich in Hagel und Sturm beweisen mussten.
Libertinage und Rebellion, liebe Freunde, beginnt beim Essen. Den Satz bitte einmal in Erz giessen und jedem um die Ohren haun, der meint, die Welternährung sei nur unter verschärfter industrieller Agraringenieurskunst und mit EU-Verordnungsgestaltungswille zu bewerkstelligen.
Libertinage und Rebellion, liebe Freunde, beginnt beim Essen. Den Satz bitte einmal in Erz giessen und jedem um die Ohren haun, der meint, die Welternährung sei nur unter verschärfter industrieller Agraringenieurskunst und mit EU-Verordnungsgestaltungswille zu bewerkstelligen.
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strappato,
Dienstag, 14. August 2007, 18:40
Tomaten waren heuer nicht so gut. Aber Obst gab es reichlich. Zu empfehlen: Renekloden. Hat bisher 3 Dutzend Gläser Marmelade ergeben.
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karstenduerotin,
Dienstag, 14. August 2007, 18:43
Tomaten..
...kommen hier ja grundsätzlich nur noch aus dem eigenen Garten. Ob sie wirklich besser schmecken... wer weiß das schon? Objektiv gesehen, meine ich. Mir schmecken sie jedenfalls besser als die aus dem Laden.
Nur wegen der paar Cent würde ich mir die Mühe jedenfalls nicht machen. :)
Nur wegen der paar Cent würde ich mir die Mühe jedenfalls nicht machen. :)
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slade_sf2,
Dienstag, 14. August 2007, 18:47
Ich will auch
Ich bin leider ein verzogenes Kommerzkind und Sklave des Systems. Ich liebe Tomaten, hab aber überhaupt keine Ahnung. Ich will die auch mal essen.......menno....
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manuel_le,
Dienstag, 14. August 2007, 19:17
Bi*vitalstoffe...
wo ist das Problem, schlagen eben neben PrOn-Suchern auch Leute auf, die sich einbilden, Zivilisationskrankheiten zu haben ;-))
Einen Altar für diese fleischlichen Genüsse da oben? Ich werd´ neidisch!
Einen Altar für diese fleischlichen Genüsse da oben? Ich werd´ neidisch!
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rainersacht,
Dienstag, 14. August 2007, 21:22
Ähem, die Story von den per EU normierten Tomaten (BILD-Niveau!) ist nicht mehr als eine urbane Legende a la Spinne in Yucca-Plame. Auch der tiefbayerische Aberglaube, belgische und holländische Tomaten würden ausschließlich oder vorwiegend auf Substrat angebaut, ist nicht mehr richtig - das galt bis vor ca. acht bis zehn Jahren ... vielleicht.
Die Bekanntschaft mit einem niederländischen Gemüsegroßproduzenten sowie die Führung durch sein Etablissement hat mich da im vorvergangenen Jahr eines Besseren belehrt. Vor zwölf Jahren wurden neue Sorten eingeführt, die extrem schädlingsresistent und relativ genügsam sind, also weniger gespritzt werden als im Hinterhuber'schen Bauerngarten und kaum gedüngt. Die haben den Nachteil, dass sie extrem wärmebedürftig sind und empfindlich auf Staunässe reagieren, was durch den Treibhausanbau zu ihren Gunsten gewendet wird.
Trotzdem baue ich jedes Jahr Balkontomaten an, kann aber nicht sagen, dass die besser schmecken als die Dinger aus dem Biomarkt meines Vertrauens, der die Früchte (Tomaten sind Obst, ihr Lieben!) bei einem mir ebenfalls entfernt bekannten Züchter niederländischer Nationalität bezieht, wo sie in Glashäusern ganz ohne Spritz und nur mit Naturdünger wachsen dürfen.
Wer die Sache mit der EU-Normierung immer noch glaubt, der google mal nach entsprechenden Begriffen oder schaue sich folgendes PDF an:
http://www.ble.de/data/00063D31996D11E697ED6521C0A8D816.0.pdf
Die Bekanntschaft mit einem niederländischen Gemüsegroßproduzenten sowie die Führung durch sein Etablissement hat mich da im vorvergangenen Jahr eines Besseren belehrt. Vor zwölf Jahren wurden neue Sorten eingeführt, die extrem schädlingsresistent und relativ genügsam sind, also weniger gespritzt werden als im Hinterhuber'schen Bauerngarten und kaum gedüngt. Die haben den Nachteil, dass sie extrem wärmebedürftig sind und empfindlich auf Staunässe reagieren, was durch den Treibhausanbau zu ihren Gunsten gewendet wird.
Trotzdem baue ich jedes Jahr Balkontomaten an, kann aber nicht sagen, dass die besser schmecken als die Dinger aus dem Biomarkt meines Vertrauens, der die Früchte (Tomaten sind Obst, ihr Lieben!) bei einem mir ebenfalls entfernt bekannten Züchter niederländischer Nationalität bezieht, wo sie in Glashäusern ganz ohne Spritz und nur mit Naturdünger wachsen dürfen.
Wer die Sache mit der EU-Normierung immer noch glaubt, der google mal nach entsprechenden Begriffen oder schaue sich folgendes PDF an:
http://www.ble.de/data/00063D31996D11E697ED6521C0A8D816.0.pdf
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ti,
Mittwoch, 15. August 2007, 16:22
Die Furcht vor den Eurokraten in Brüssel treibt jedenfalls seltsame Blüten. Hier bieten ein Versandhändler seinen Tomatensamen als Zierpflanzensaatgut an. Er warnt ausdrücklich vor einem Missbrauch zu Genusszwecken. Dabei schmeckt die Sorte „Pol Robson“ wirklich gut.
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mouchi,
Dienstag, 14. August 2007, 21:44
Da muss ich rainersacht Recht geben, der EU-Kommission wird viel Blödsinn zugeschrieben. Und die holländischen Gemüsebauern sind ja nicht dumm, die passen sich an und haben schon seit Jahren gemerkt, dass die mitteleuropäischen Verbraucher keine Hollandtomaten mehr mögen. Die letzten "Hollandtomaten", die ich gesehen habe, waren in einem Supermarkt auf La Palma, wo es eigentlich gute Tomaten geben könnte ( wie übrigens auch Butter vom Hamburger Butterkontor, die mir als damals noch Hamburger auf den Kanaren zum ersten mal vor Augen traten).
Die besten Tomaten meines Lebens habe ich in der Türkei genossen, ist allerdings so lange her, dass ich befürchte, dass sie heute nicht mehr existieren.
Die besten Tomaten meines Lebens habe ich in der Türkei genossen, ist allerdings so lange her, dass ich befürchte, dass sie heute nicht mehr existieren.
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beispieler,
Mittwoch, 15. August 2007, 00:02
Klar, wird der Westen bevorzugt beliefert! Die Wohnwagonnisten werden ihre roten Perlen doch nicht bayerischen Säuen vor die Füße werfen ;--)
Im Ernst: Mein Kontaktmann weiß zu berichten, dass die (guten) holländischen Gemüseerzeuger zunehmend und der Qualität wegen auf kurze Lieferwege setzen. Die neuen Sorten sind übrigens auch nicht so lange haltbar, dass man sie -sammerma- bis nach Ingolstadt verschiffen könnte, ohne dass sie Schaden nähmen...
Im Ernst: Mein Kontaktmann weiß zu berichten, dass die (guten) holländischen Gemüseerzeuger zunehmend und der Qualität wegen auf kurze Lieferwege setzen. Die neuen Sorten sind übrigens auch nicht so lange haltbar, dass man sie -sammerma- bis nach Ingolstadt verschiffen könnte, ohne dass sie Schaden nähmen...
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donalphons,
Mittwoch, 15. August 2007, 02:59
Soll das heissen, wir brauchen gar keine Panzersperren am Main?
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abulafia,
Mittwoch, 15. August 2007, 06:00
doch...
Panzersperren am Main sind bestimmt essentiell (?!?! - ich bin für eine Mauer entlang der Donau) aber warum streichst du das korrekte "eine" Mozarella durch und ersetzte es durch das falsche "eines"???
Die Tomaten und die Pseudodiskussion um irgendwelche "Biovitalstoffe" sind mir egal - zieht euch eure eigenen Tomaten und ihr wisst was gut ist! und müsst nicht die Scheisse aus dem Supermarkt kaufen
Die Tomaten und die Pseudodiskussion um irgendwelche "Biovitalstoffe" sind mir egal - zieht euch eure eigenen Tomaten und ihr wisst was gut ist! und müsst nicht die Scheisse aus dem Supermarkt kaufen
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donalphons,
Mittwoch, 15. August 2007, 06:19
Warum? Um die Assoziation mit Fraueenfleisch abzumildern. Und Genuss - sowieso:
Und irgendwann lerne ich auch, früher zu essen. Mitternacht oder so.
Und irgendwann lerne ich auch, früher zu essen. Mitternacht oder so.
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togaras,
Donnerstag, 16. August 2007, 01:42
Gartentomaten
Ich hatte letzte Woche ein paar sehr interessante Tomaten. Von meiner lieben Nachbarin. Die Sonne hier entlang der Dresdener Elbe hat diesen Früchten einen unglaublichen süssen Geschmack gegeben, den ich schon seit vielen Jahren nicht mehr hatte.
Tomaten aus dem Garten sind bei weitem besser als das was mir im Supermarkt oder beim gewöhnlichem Gemüsehändler angeboten wird.
Tomaten aus dem Garten sind bei weitem besser als das was mir im Supermarkt oder beim gewöhnlichem Gemüsehändler angeboten wird.
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rtfm,
Donnerstag, 16. August 2007, 12:36
Die Tomaten sehen aus wie meine Andenhörnchen (mit denen ich dieses Jahr kein Glück habe). Dafür sind die Datteltomaten was geworden ;)
Mehr krumme Früchte gibts übrigens hier: http://uliwestphal.110mb.com/mutatocollection/
Mehr krumme Früchte gibts übrigens hier: http://uliwestphal.110mb.com/mutatocollection/
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