Wir werden durchkommen

Wir werden durchkommen. Denn da ist nichts, was uns aufhalten könnte, wir sind ganz vorne in der Entwicklung in die Überflüssigkeit, so weit, dass es den anderen irgendwann zu mühsam wird, uns hinterher zu rennen.



Hypes leben von rasanten Veränderungen, und gehen dadurch zugrunde, wenn sich die Veränderung nicht mehr von der Mehrheit nachvollziehen lässt, wenn es die, die sich damit beruflich beschäftigen sollen, nicht mehr mitkommen. Dann trennt sich die Avantgarde vom Mainstream, und krepiert ohne diese Anbindung. Wenn sie kommerziell ist, wenn man sich davon abhängig gemacht hat, wenn man einen Herrn und Meister kennt, der zahlt, damit man schreiben kann.



Aber ein obskures Hobby? Schreiben ohne Rücksicht, ohne Bezug und Verszändlichkeit, ohne finanzielle Interessen und mit Lust an der Grenzverletzung? Wenn ich etwas aus diesem heutigen Abend mitnehme, ist es die Erfahrung, dass sich vieles schon viel zu weit entwickelt hat, dass selbst die blogfüllenden Anschleimer der Wirtschaft nicht mehr erklären können, was genau das bringen soll, dass sie von der Unfähigkeit, sich anzupassen, rausgeschleudert werden aus dem System der Erbsenzähler, oder gnadenlos reingezwungen werden in das System, dass sie aber so, wie die sind, von Spreeblick über Bildblog bis Riesenmaschine, im Nirgendwo zwischen Mainstream und Extrem hängen, nichts Besonderes, da kommt nichts mehr, und das Statische ihrer Existenz macht es unmöglich, sich als Fortschritt zu verkaufen. Wieviel % Abzüge eines Druckers mehr, welche Videodeppen vertragen sich noch mit Anspruch, wo ist das Besondere, das besondere Preise rechtfertigt.



Die Masse ist träge und strukturkonservativ, sie kann und will gar nicht verstehen, was hier geschieht, und es ist ihr Fluch, sich selbst zu bestätigen, dass es immer so weiter gehen wird, genauso, wie es hier draussen eine permanente Evolution gibt. Die einen wollen eigentlich nur ungern hinterher, die anderen wollen nicht warten. Das ist der digitale Riss, das wird Bestand haben, und wenn irgendwann die Textabsonderungsmaschinen der Adicaltrigamen weggerostet sind, und das letzte Seminar zum Thema Bloggen gehalten wurde und der Berater einen neuen Job braucht, wird es hier draussen immer noch weiter gehen. Wir werden durchkommen.

Und das finde ich sehr tröstlich.

Edit: Weitere Gedanken an der Blogbar.

Donnerstag, 15. November 2007, 23:40, von donalphons | |comment

 
...wie so eine Autowäsche die Laune aufpolieren kann...

... link  


... comment
 
Häh?
Was du so alles gesehen hast gestern abend.

... link  

 
Häh?
Was willst Du damit sagen?

... link  

 
Naja, z.B. "... die Erfahrung, dass sich vieles schon viel zu weit entwickelt hat ..."
Gab es tatsächlich was neues zu lernen oder erfahren an diesem Abend? Mir kam das alles genauso vor wie auf all den Veranstaltung in den Jahren zuvor.

... link  

 
Ich meinte damit den Herrn von Fraunhofer, der wirklich etwas zu weit vorne war, im Vergleich zu den verständnislosen Blicken der noch anwesenden IHKler. Beide Gruppen hat man in dieser Form selten zusammen.

... link  

 
Aha, ja, da gebe ich dir Recht. (Habe grad auch nochmal an der Blogbar gelesen, da habe ich das dann auch verstanden :)

Ganz abgehängt hat dann die meisten wohl der Herr Bhatti mit seinen Sternen, auch wenn er im Kern nur das Naheliegenste profezeiht hat.

(PS: Wer war denn der StudVZ-begeisterte Mensch da neben dir?)

... link  

 
Keine Ahnung, der sass da einfach.

Ich musste schwer an mich halten, denn ich das Neolithikum gehört zu meinen Spezialgebieten, und wie man drauf kommt, dass man damals glaubte, die Sterne wären die Lagerfeuer anderer Menschen, hätte mich schon mal interessiert. Das kann man vielleicht im Kindergarten behaupten, aber von einem Wissenschaftler würde ich mir da mehr Fachkenntnis wünschen. Ausserdem steht Notre Dame nicht in Rom, um nur einen gravierenden Fehler der Präsi anzusprechen.

Aber dennoch: Ich finde esprima, wie es ist. Wenn das die Richtung der Stürme wird, kann ich noch lange unbehelligt mein kleines Blog schreiben, und andere müssen es ausbaden.

... link  


... comment
 
Wiewas? Kein Stau im künstlichen Tunnel bei Goldbach? Ich staune!

... link  

 
Es gab zwar Schneestürme und ein paar langsame Überholvorgänge vor Würzburg, aber der Spessart selbst war überraschend stressfrei.

... link  


... comment