Die Lösung
Eines vornan! Sollte ich je einen verschlüsselten Aufruf zum Staatssteich posten, werde ich das ganz sicher nicht mit einem Stilleben oder anderer, bedeutungsschwangerer Kunst machen - das gäbe nur Verwirrung und Bürgerkrieg. Manche haben bei diesem Rätsel einiges erkannt und gesehen, aber doch falsch interpretiert, Hilfen wurden nicht angenommen, und keiner wollte auf den klassischen Pfaden der Deutung wandeln, obwohl es doch so einfach ist: Hier ist der Weg, den wir jetzt gehen:
Man kann das Bild ganz einfach von links nach rechts lesen. Dort, unter dem schwarzen Hintergrund, findet sich der Einstigespunkt für die Deutung, und eigentlich dachte ich mir, das ist zu leicht, das sieht und erkent sofort jeder:
Zuerst kommt eine Kaurimuschel. Diese Muschel ist in der europäischen Symbol- und Bildersprache seit dem frühen Mittelalter als DAS weibliche Symbol schlechthin bekannt, denn die Ähnlichkeit mit dem weiblichen Primärgenital ist verblüffend. Muscheln sind oft schwer zu deuten, aber jede/r, die/der schon mal eine nackte Frau aus der Nähe gesehen hat, sollte das eigentlich erkennen. Daneben sind drei Äpfel so nah arrangiert, dass klar sein sollte: Das gehört zusammen. Wer genauer hinschaut, erkennt zusammen mit der Unterleibsmuschel einen weiblichen Torso mit Bauchnabel und Brüsten, und die dem Betrachter zugewandte Brust zeigt deutliche Spuren der Fäule um die Brustwarze. Wir haben hier also eindeutig einen weiblichen Körper, der sich der Lust öffnet und die Zeichen des Verfalls trägt. Er basiert, er räkelt sich auf einem Buch, dessen Verfasser und Tätigkeit ich genannt habe: Aonii Palearii, Opera editiert von F. A. Hallbauer, Jena 1728, und ich ziehe nicht grundlos ein wertvolles Buch für solche Zwecke aus dem Regal: Paleario hat im 16. Jahrhundert in seinen Werken das Fegefeuer bestritten und wurde dafür als Ketzer verbrannt. Also heisst die Deutung dieses Teils: Die Frau gibt sich sorglos der Wollust hin, und wird von Krankheit und Seuche angesteckt. Links oben also die Muschel, die das erste Rätsel löst, und was finden wir rechts unten, auf der gegenüberliegenden Seite des Bildes!
Aber Hallo! Ein Bamberger Hörnle, nach dem ich im Gemüseladen lange suchen musste, um ein Exemplar zu finden, das sofort an einen eregierten Phallus erinnert, inclusive der Eichel vorne dran. Dieses Gerät streckt sich als Gegenstück zur Muschel erkennbar-lustvoll dem Betrachter entgegen, und auch hier ist das Wesen des Menschen auf das Genitale reduziert. Und so, wie der Muschel die verfaulten Äpfel folgen, sind hinter dem Phallus noch zwei Kollegen, die nur noch schlaff herumliegen. Statt Fäule bilden sie Warzen und Metastasen aus. Das war im XVII. Jahrhundert bekannt: An der Brust ist die erste, an den Schwänzen die zweite Phase der Franzosenkrankheit. Syphilis. Unheilbar. Und jetzt betrachte man den grössten Auswuchs an der Spitze des grossen Hörnles - wohin weist der? Zu einem Teller, auf dem zwei zerbrochene Eierschalen und eine leere Miesmuschel liegen. Das ist die dritte Stufe, die irdische Lust ist vorbei. Soweit ist es alles klassische Interpreation, die einzige Abweichung moderner Natur kommt in den Zeit allgemeiner Outings jetzt: Die beiden gleichen Süsskartoffeln mögen ihre Auswüchse noch so sehr verknoten, sie greifen ins Leere, und von Pusteln und Flecken bleiben sie auch nicht verschont. Mit diesem Wissen kann man sich dem darüber erhebenden Kürbis zuwenden, und genauer hinschauen:
Da haben wir das feste Fleisch des Kürbis, in dem Messer und Gabel stecken. Da fallen ein paar Dinge auf, wenn man genau hinschaut: Die Gabel hat etwas von einem weiblichen Körper, und das Messer ist nicht zufällig ein Phallussymbol. Allerdings ist das Messer nicht in den Zinken der Gabel, beide sind im Fleichlichen verfangen, schaffen es aber nicht, den Kürbis zu zerteilen. Sie bleiben an der Oberfläche gefangen. Dieser Teil präzisiert die Aussage der vorhergegangenen Erkenntnisse: So prall und saftig das Fleischliche und Weltliche der Liebe, der Sex auch scheinen mag, im Erleben ist es dann weniger erfreulich, Mann und Frau sind über Kreuz und finden in der eigenen fleischlichen Abhängigkeit nicht zueinander.
Gegenüber, in der gleichen Farbe, aber in die genau andere Richtung gebogen, liegt das Buch auf dem Rücken, das Geist und Erkenntnis ausdrückt. Es ist weich, weit geöffnet, im Gegensatz zum Fleisch des Kürbis einfach zugänglich, und wer genau hinschaut, wird zweierlei erkennen: Die Buchdeckel sind wie gespreizte Beine, mit einer Vulva zwischen den Deckeln, dem Rücken und dem Kapitalband. Mehr noch, der Rücken hat die gleiche Farbe wie die Muschel und die Hörner, aller dings ohne deren unschöne Begleiterscheinungen. Das Buch ist rein, sauber, ohne Infektion oder Krankheit. Und was kommt danach?
Die ebenfalls phallisch anmutende Flasche hat das reine Wasser in das - gemeinhin für eine Fulva stehende - Glas ergossen, und das Schein der Kerze sendet auf die Oberfläche der erhaltenen Flüssigkeit des reinen Geistes ein lichtes Kreuz. Die Kerze selbst mag abgebrannt sein, das Leben des Menschen mag irgendwann enden, aber mit der geistlichen Liebe war er das Licht seiner Umwelt, und hat den richtigen Weg erkannt, der erhoben war über alle Versuchungen der fleischlichen Liebe.
Kurz, Logog hatte es richtig erraten, den Weg aber nicht voll erkannt: Es ist die zentrale Frage der platonischen Philosophie, der Konflikt zwischen fleichlicher, profaner Liebe und der geistlichen, religiösen Liebe, oft abgebildet in der Kunst, ein berühmtes Sujet, hier in alter Weise umgesetzt und eigentlich ganz einfach zu erkennen.
Dachte ich.
Man kann das Bild ganz einfach von links nach rechts lesen. Dort, unter dem schwarzen Hintergrund, findet sich der Einstigespunkt für die Deutung, und eigentlich dachte ich mir, das ist zu leicht, das sieht und erkent sofort jeder:
Zuerst kommt eine Kaurimuschel. Diese Muschel ist in der europäischen Symbol- und Bildersprache seit dem frühen Mittelalter als DAS weibliche Symbol schlechthin bekannt, denn die Ähnlichkeit mit dem weiblichen Primärgenital ist verblüffend. Muscheln sind oft schwer zu deuten, aber jede/r, die/der schon mal eine nackte Frau aus der Nähe gesehen hat, sollte das eigentlich erkennen. Daneben sind drei Äpfel so nah arrangiert, dass klar sein sollte: Das gehört zusammen. Wer genauer hinschaut, erkennt zusammen mit der Unterleibsmuschel einen weiblichen Torso mit Bauchnabel und Brüsten, und die dem Betrachter zugewandte Brust zeigt deutliche Spuren der Fäule um die Brustwarze. Wir haben hier also eindeutig einen weiblichen Körper, der sich der Lust öffnet und die Zeichen des Verfalls trägt. Er basiert, er räkelt sich auf einem Buch, dessen Verfasser und Tätigkeit ich genannt habe: Aonii Palearii, Opera editiert von F. A. Hallbauer, Jena 1728, und ich ziehe nicht grundlos ein wertvolles Buch für solche Zwecke aus dem Regal: Paleario hat im 16. Jahrhundert in seinen Werken das Fegefeuer bestritten und wurde dafür als Ketzer verbrannt. Also heisst die Deutung dieses Teils: Die Frau gibt sich sorglos der Wollust hin, und wird von Krankheit und Seuche angesteckt. Links oben also die Muschel, die das erste Rätsel löst, und was finden wir rechts unten, auf der gegenüberliegenden Seite des Bildes!
Aber Hallo! Ein Bamberger Hörnle, nach dem ich im Gemüseladen lange suchen musste, um ein Exemplar zu finden, das sofort an einen eregierten Phallus erinnert, inclusive der Eichel vorne dran. Dieses Gerät streckt sich als Gegenstück zur Muschel erkennbar-lustvoll dem Betrachter entgegen, und auch hier ist das Wesen des Menschen auf das Genitale reduziert. Und so, wie der Muschel die verfaulten Äpfel folgen, sind hinter dem Phallus noch zwei Kollegen, die nur noch schlaff herumliegen. Statt Fäule bilden sie Warzen und Metastasen aus. Das war im XVII. Jahrhundert bekannt: An der Brust ist die erste, an den Schwänzen die zweite Phase der Franzosenkrankheit. Syphilis. Unheilbar. Und jetzt betrachte man den grössten Auswuchs an der Spitze des grossen Hörnles - wohin weist der? Zu einem Teller, auf dem zwei zerbrochene Eierschalen und eine leere Miesmuschel liegen. Das ist die dritte Stufe, die irdische Lust ist vorbei. Soweit ist es alles klassische Interpreation, die einzige Abweichung moderner Natur kommt in den Zeit allgemeiner Outings jetzt: Die beiden gleichen Süsskartoffeln mögen ihre Auswüchse noch so sehr verknoten, sie greifen ins Leere, und von Pusteln und Flecken bleiben sie auch nicht verschont. Mit diesem Wissen kann man sich dem darüber erhebenden Kürbis zuwenden, und genauer hinschauen:
Da haben wir das feste Fleisch des Kürbis, in dem Messer und Gabel stecken. Da fallen ein paar Dinge auf, wenn man genau hinschaut: Die Gabel hat etwas von einem weiblichen Körper, und das Messer ist nicht zufällig ein Phallussymbol. Allerdings ist das Messer nicht in den Zinken der Gabel, beide sind im Fleichlichen verfangen, schaffen es aber nicht, den Kürbis zu zerteilen. Sie bleiben an der Oberfläche gefangen. Dieser Teil präzisiert die Aussage der vorhergegangenen Erkenntnisse: So prall und saftig das Fleischliche und Weltliche der Liebe, der Sex auch scheinen mag, im Erleben ist es dann weniger erfreulich, Mann und Frau sind über Kreuz und finden in der eigenen fleischlichen Abhängigkeit nicht zueinander.
Gegenüber, in der gleichen Farbe, aber in die genau andere Richtung gebogen, liegt das Buch auf dem Rücken, das Geist und Erkenntnis ausdrückt. Es ist weich, weit geöffnet, im Gegensatz zum Fleisch des Kürbis einfach zugänglich, und wer genau hinschaut, wird zweierlei erkennen: Die Buchdeckel sind wie gespreizte Beine, mit einer Vulva zwischen den Deckeln, dem Rücken und dem Kapitalband. Mehr noch, der Rücken hat die gleiche Farbe wie die Muschel und die Hörner, aller dings ohne deren unschöne Begleiterscheinungen. Das Buch ist rein, sauber, ohne Infektion oder Krankheit. Und was kommt danach?
Die ebenfalls phallisch anmutende Flasche hat das reine Wasser in das - gemeinhin für eine Fulva stehende - Glas ergossen, und das Schein der Kerze sendet auf die Oberfläche der erhaltenen Flüssigkeit des reinen Geistes ein lichtes Kreuz. Die Kerze selbst mag abgebrannt sein, das Leben des Menschen mag irgendwann enden, aber mit der geistlichen Liebe war er das Licht seiner Umwelt, und hat den richtigen Weg erkannt, der erhoben war über alle Versuchungen der fleischlichen Liebe.
Kurz, Logog hatte es richtig erraten, den Weg aber nicht voll erkannt: Es ist die zentrale Frage der platonischen Philosophie, der Konflikt zwischen fleichlicher, profaner Liebe und der geistlichen, religiösen Liebe, oft abgebildet in der Kunst, ein berühmtes Sujet, hier in alter Weise umgesetzt und eigentlich ganz einfach zu erkennen.
Dachte ich.
donalphons, 22:20h
Mittwoch, 21. November 2007, 22:20, von donalphons |
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logog,
Mittwoch, 21. November 2007, 22:49
letzter ausschnitt: dr. strangelove reitet mit einer erektion auf dem messer?
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hans.meise,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:00
also ich will ja nicht meckern...
... aber der Teil 1 ist ja schon etwas irreführend gestaltet, wenn man sich die Richtung der Muschelöffnung betrachtet. SONST hätte ich den Zusammenhang sofort erkannt ;-)
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donalphons,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:03
In Zukunft nur noch mit angetackertem Erklärschild "Denk an den letzten Youporn-Besuch!" ;-)
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hans.meise,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:04
Geistesblitz
vor dem vierten Teil der Lösung: nicht etwa irgendwas mit "Sex findet vor allem im Kopf statt"? - und nein, gemeint ist hier nicht die o-Variante....
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realmadscientist,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:28
Dem aufgeklappten Buch hätte ich angesichts seiner prominenten Position und des Raumes, den es einnimmt, eine größere Rolle zugetraut... Da steckt nichts hinter? Nur der Ketzer war von Bedeutung?
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donalphons,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:29
Tschuldige, da habe ich versehentlich einen Absatz gelöscht - jetzt steht er wieder da. Der Ketzer ist das geschlossene Buch, auf dem die Muschel liegt.
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hans.meise,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:28
Bravo!
(Zitat Anfang)
logog, Mittwoch, 21. November 2007, 16:31
also letzter versuch: die irdische und himmlische liebe
(Zitat Ende)
ich würde mal sagen, das war schon verdammt nah dran (nur das Wörtchen "Konflikt" fehlte noch) - und, don, da du das gewissenhaft nicht kommentiert hast (grins) hätten wir's uns ja denken können. Wären aber etliche Stunden lustiger Raterei abhanden gekommen ;-)
logog, Mittwoch, 21. November 2007, 16:31
also letzter versuch: die irdische und himmlische liebe
(Zitat Ende)
ich würde mal sagen, das war schon verdammt nah dran (nur das Wörtchen "Konflikt" fehlte noch) - und, don, da du das gewissenhaft nicht kommentiert hast (grins) hätten wir's uns ja denken können. Wären aber etliche Stunden lustiger Raterei abhanden gekommen ;-)
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logog,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:32
Wer ist schon erhoben über alle Versuchungen der fleischlichen Liebe? Und wer kennt schon den richtigen Weg zur Revolution, wenn er mit christlicher Symbolik verbrämt ist?
Und jetzt zum ikonographischen Umsturzaufruf!
Üben, üben, üben!
Und jetzt zum ikonographischen Umsturzaufruf!
Üben, üben, üben!
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arboretum,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:40
Ich fand eben beim Lesen ja diese Fulva etwas verwirrend, das Wort klingt dann einfach so anders.
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donalphons,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:43
Ups, ich habe wohl in letzter Zeit zu oft an die Lancia Fulvia gedacht.... wird gleich geändert.
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hans.meise,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:42
wie lange musstest du eigentlich drauflosknipsen, bis die Lichtspiegelung im Wass ein perfektes Kreuz ergab? Nur mal so aus Neugierde....
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donalphons,
Mittwoch, 21. November 2007, 23:45
Das schwierigste war die Öffnung des Buches, und das Überlegen, wie ich was wo verwende, und die Suche nach passender Literatur. Der Rest ist eigentlich ganz einfach.
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mmmb,
Donnerstag, 22. November 2007, 00:05
ACH SO, JA KLAR...
...diese Interpretation war ja eigentlich mein erster Einfall, aber der schien mir zu profan. Oder um mal meinen Büronachbarn zu zitieren: "Nee, is klar..." Ich bleibe wohl lieber auf meinem Acker, denn auf dem hier sind für mich keine Kartoffeln zu holen.
Das Bild werde ich mal für die Kollegin über den Drucker schieben und sie fragen, was sie so daraus liest.
Wie die Spiegelung im Glas so hervorragend gelungen ist, habe ich mich allerdings auch schon gefragt. Als alter Hobbyphysiker und Ex-Physik-LKler, rätsel ich, aus welcher Brechung die Reflektion entsteht.
Das Bild werde ich mal für die Kollegin über den Drucker schieben und sie fragen, was sie so daraus liest.
Wie die Spiegelung im Glas so hervorragend gelungen ist, habe ich mich allerdings auch schon gefragt. Als alter Hobbyphysiker und Ex-Physik-LKler, rätsel ich, aus welcher Brechung die Reflektion entsteht.
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engola,
Donnerstag, 22. November 2007, 03:30
Hahaha, @mmmb - guck mal diesen Kommentar - ;)
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mmmb,
Donnerstag, 22. November 2007, 11:40
Öhm, okay, ich sehe ein, dass ich ironische Anmerkungen - erster Satz in meinem vorherige Beitrag - stärker als solche kennzeichnen muss. :O) Aber ich bleibe dabei: Auf dem Acker gedeiht bei mir herzlich wenig.
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mmmb,
Donnerstag, 22. November 2007, 14:41
Die charmante Kollegin hütet unfreiwillig das Bett, wie ich soeben erfahren habe. Es wird wohl noch etwas dauern, bis ich ihre Interpretation nachliefern kann.
Mit den Studenten konnte ich das gestern nicht machen, da Chef die Vorlesung gehalten hat und dafür wenig Verständnis gehabt hätte. Dafür durften die sich dann an Goodwill-Impairment und Kaufpreisallokation bei Transaktionen sowie deren Auswirkungen auf interne Steuerungssysteme versuchen. ;-)
Mit den Studenten konnte ich das gestern nicht machen, da Chef die Vorlesung gehalten hat und dafür wenig Verständnis gehabt hätte. Dafür durften die sich dann an Goodwill-Impairment und Kaufpreisallokation bei Transaktionen sowie deren Auswirkungen auf interne Steuerungssysteme versuchen. ;-)
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avantgarde,
Donnerstag, 22. November 2007, 00:01
Hab ich doch viel kürzer gesagt
Lesen statt vögeln
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donalphons,
Donnerstag, 22. November 2007, 00:05
Aber der Weg dorthin, das Entschlüsseln der Botschaften!
OK, hätte man weniger das eine getan, hätte man mehr vom anderen tun können, und dann auch durch das Wissen entschlüsseln... aber wenn man es mal weiss, ist es simpel.
OK, hätte man weniger das eine getan, hätte man mehr vom anderen tun können, und dann auch durch das Wissen entschlüsseln... aber wenn man es mal weiss, ist es simpel.
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avantgarde,
Donnerstag, 22. November 2007, 00:11
Und am Ende wird man am Faucaultschen Pendel aufgehängt.
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logog,
Donnerstag, 22. November 2007, 00:30
mir fehlte eben der ein oder andere spiegel für die restlose auflösung.
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donalphons,
Donnerstag, 22. November 2007, 00:35
Vor allem muss man sich Zeit lassen, und die Details anschauen. Immer wieder wechseln zwischen dem Ganzen und dem Kleinen. Ich verstehe nicht, wieso die Leute glauben, dass in so einem Stilleben im Museum so wenig ist, dass man nach zwei Minuten davor weitergehen kann.
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avantgarde,
Donnerstag, 22. November 2007, 00:44
Da ist aber auch die Bildauflösung besser :-)
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engola,
Donnerstag, 22. November 2007, 03:57
Mit den Symbolen und Bedeutungen ist das so eine Sache.
Wir Leben im beginnenden XXI. Jhdt. Unser Lebensraum ist ein anderer als der des XVII. Jhdts.
Wenn Du einen Revolutionsaufruf mit Symbolen aus vergangen Zeiten starten wolltest, wäre das nur dämlich, weil es keiner lesen kann. - Du würdest natürlich nur Symbole benutzen, die jetzt/heute jeder versteht. Symbole und Beziehungen, die aus *unserem* Lebensraum entstammen.
Ich meine, wir haben uns sehr gut geschlagen. Da uns der Lebensraum von damals heute nicht unmittelbar präsent ist, greifen wir selbstverständlich auf das tradierte/erlernte Wissen zurück. - Und darin waren wir doch als Schwarmintelligenz ganz gut oder? - In vielen Ansätzen wurde schon das, was Du oben detailliert und gekonnt ausführst, sehr gut gesehen?
Kurz: Themen wie das Geistige und Fleischliche und Vergängliche haben viele Comments gut angedeutet.
Mhm. Klar, die Gabel mit den gespreizten Beinen habe ich auch gesehen, und daß das Messer nicht dadurch läuft, auch. - Es gab durchaus von Dir auch verwirrende Hinweise wie z. B. die Wurzeln der Kartoffeln, welche eindeutig auf das Buch hinweisen. (Wenn Du explizit fragst, wo sie hinweisen, sag ich doch nicht: ins Leere, insbesonder dann, wenn sie grafisch mit dem Buch verbunden sind.
Schön überraschend finde ich ja die Interpretation des offenen Buches: Deckel der gespreizten Beine mit der offen lesbaren Möse.
Außerdem gibt es immer Unschärfen. Ich gebe zu, ich habe zwischendurch gespickt. :Kunstlexikon
Wir waren wirklich nicht schlecht, und Du hast ja auch oft gesagt: Ja, Nein, Vielleicht usw.
Ähm, was wollte ich noch sagen? - Ah ja:
Vielen Dank! Das war ein sehr lehrreiches Stück und ich habe viel gelernt. - Es hat sehr viel Spaß gemacht!
Cheers...
Wir Leben im beginnenden XXI. Jhdt. Unser Lebensraum ist ein anderer als der des XVII. Jhdts.
Wenn Du einen Revolutionsaufruf mit Symbolen aus vergangen Zeiten starten wolltest, wäre das nur dämlich, weil es keiner lesen kann. - Du würdest natürlich nur Symbole benutzen, die jetzt/heute jeder versteht. Symbole und Beziehungen, die aus *unserem* Lebensraum entstammen.
Ich meine, wir haben uns sehr gut geschlagen. Da uns der Lebensraum von damals heute nicht unmittelbar präsent ist, greifen wir selbstverständlich auf das tradierte/erlernte Wissen zurück. - Und darin waren wir doch als Schwarmintelligenz ganz gut oder? - In vielen Ansätzen wurde schon das, was Du oben detailliert und gekonnt ausführst, sehr gut gesehen?
Kurz: Themen wie das Geistige und Fleischliche und Vergängliche haben viele Comments gut angedeutet.
Mhm. Klar, die Gabel mit den gespreizten Beinen habe ich auch gesehen, und daß das Messer nicht dadurch läuft, auch. - Es gab durchaus von Dir auch verwirrende Hinweise wie z. B. die Wurzeln der Kartoffeln, welche eindeutig auf das Buch hinweisen. (Wenn Du explizit fragst, wo sie hinweisen, sag ich doch nicht: ins Leere, insbesonder dann, wenn sie grafisch mit dem Buch verbunden sind.
Schön überraschend finde ich ja die Interpretation des offenen Buches: Deckel der gespreizten Beine mit der offen lesbaren Möse.
Außerdem gibt es immer Unschärfen. Ich gebe zu, ich habe zwischendurch gespickt. :Kunstlexikon
Wir waren wirklich nicht schlecht, und Du hast ja auch oft gesagt: Ja, Nein, Vielleicht usw.
Ähm, was wollte ich noch sagen? - Ah ja:
Vielen Dank! Das war ein sehr lehrreiches Stück und ich habe viel gelernt. - Es hat sehr viel Spaß gemacht!
Cheers...
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oldman,
Donnerstag, 22. November 2007, 09:52
Hätte Hermann Rorschach Dich gekannt, hätte er
sich die Tintenkleckserei sparen können.
sich die Tintenkleckserei sparen können.
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donalphons,
Donnerstag, 22. November 2007, 10:56
Das Problem ist doch: Was ist im Internet noch ein Rätsel? Jeder Depp kann in wenigen Sekunden alles herausbekommen. Aber hier setzen Stilleben wieder an, denn man kann es nicht im Netz finden, dazu ist die Forschung in ihrer vollen Breite zu konservativ, und die Fachliteratur, das weiss ich aus eigenem erleben, viel zu selten und teuer. Aber man kann es sehen, man muss hinschauen, überlegen, dann kann man erkennen, denn es ist allgemein menschlich, zumal das obige wirklich leicht ist. Ich kann ja mal was Schweres von Kalf nachstellen, da beisst sich jeder die Zähne aus, der das nicht studiert hat.
Und beim nächsten Mal geht ihr dann koordinierter vor, denn ihr wisst jetzt, was Achsen und Farbbezüge bedeuten. Wenn es ein nächsten Mal geben sollte. Das Kunstlexikon ist übrigens eine Pleite: Zu Muschel:
http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_6163.html
Lachhaft. Man kann ganze Bücher über die Muschel in der Bildkunst des XVII. Jahrhunderts schreiben, und davon ist im Lexikon kein Wort. Man muss weiter genau hinschauen. Und nachdenken.
Und beim nächsten Mal geht ihr dann koordinierter vor, denn ihr wisst jetzt, was Achsen und Farbbezüge bedeuten. Wenn es ein nächsten Mal geben sollte. Das Kunstlexikon ist übrigens eine Pleite: Zu Muschel:
http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_6163.html
Lachhaft. Man kann ganze Bücher über die Muschel in der Bildkunst des XVII. Jahrhunderts schreiben, und davon ist im Lexikon kein Wort. Man muss weiter genau hinschauen. Und nachdenken.
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usedomer,
Donnerstag, 22. November 2007, 10:27
Großes Kino, die Aufgabe wie die Kommentare, die Lösung nicht minder. Aber Don, diesen Hinweis
"Im XVII. Jahrhundert hätte man das Bild, egal ob Bauer oder Edelmann, sofort verstanden."
wage ich dann doch zu bezweifeln. ;-)
"Im XVII. Jahrhundert hätte man das Bild, egal ob Bauer oder Edelmann, sofort verstanden."
wage ich dann doch zu bezweifeln. ;-)
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donalphons,
Donnerstag, 22. November 2007, 10:48
Doch, hätte man, denn es gab damals solche moralisierenden Bilder auch als billige Drucke. Und gerade die Niederlande waren so reich, dass auch bei Bauern Bilder in der Stube hingen. Die Abwesenheit von Bildern in den deftigen Bauernszenen ist dann auch ein Zeichen für das fehlende Feingefühl dieser Leute. However, in den Predigten, Emblemata- und Moralbüchern dieser Zeit wurde das Thema mit Blabla, Stichen und windigsten Texten auf niedrigstem Niveau umgesetzt. Und angesichts der Religionskriege waren die neuplatonischen Auffassungen den Leuten weitaus bewusster, als uns heute. Die Feinheiten der Transsubstantiation etwa, die heute nur noch was für Spezialisten sind, waren damals Marktgespräch.
Man hatte halt keine Glotze, also beschäftigte man sich mit was anderem.
Man hatte halt keine Glotze, also beschäftigte man sich mit was anderem.
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donalphons,
Donnerstag, 22. November 2007, 12:05
Da war ja schon einiges im Blog, was nicht besprochen wurde :-)
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first_dr.dean,
Donnerstag, 22. November 2007, 16:24
Alles ist eitel
Vanitas vanitatum, omnia vanitas
(Ich finde, dass ich mit meinem Gedicht, gestern 20:02 Uhr, wo ich mit dem Buch das Lesen und Lernen pries, recht nah dran war)
(Ich finde, dass ich mit meinem Gedicht, gestern 20:02 Uhr, wo ich mit dem Buch das Lesen und Lernen pries, recht nah dran war)
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