Montag, 7. November 2011
Man konnte es ahnen
Jetzt, da ich es niederschreibe (am 7. November), ist es Gewissheit: Die Bergtour gestern, die klare Luft, diese unwirkliche Wärme - das war ein Abschied.
Heute ist der Föhn zusammengebrochen. Gestern war die Luft schon so klar und die Sicht absurd gut - das ist selten ein gutes Zeichen.
Ein Steinmanderl habe ich gebaut, und zugeschaut, wie ein Vater sien Kind ins Tal getragen hat. Ich bin vor zwei sehr spörtlichen - man kennt das, diese hageren Sehmenwesen - Münchnern erfolgreich davongelaufen und habe die Bank bekommen, die ich bevorzuge. Die Zeit war gar nicht schlecht. Jetzt bin ich mal gespannt, wann ich das erste Mal mit dem Rodel hier oben stehe. Und wie oft ich noch davor hochklettern werde. Im Tal klebte heute schon der Nebel. Macht nichts, ich muss ja erst lesen und dann noch schnell weiter nach Österreich. Leider nicht nach Italien, wo das Ende naht.

Heute ist der Föhn zusammengebrochen. Gestern war die Luft schon so klar und die Sicht absurd gut - das ist selten ein gutes Zeichen.







Ein Steinmanderl habe ich gebaut, und zugeschaut, wie ein Vater sien Kind ins Tal getragen hat. Ich bin vor zwei sehr spörtlichen - man kennt das, diese hageren Sehmenwesen - Münchnern erfolgreich davongelaufen und habe die Bank bekommen, die ich bevorzuge. Die Zeit war gar nicht schlecht. Jetzt bin ich mal gespannt, wann ich das erste Mal mit dem Rodel hier oben stehe. Und wie oft ich noch davor hochklettern werde. Im Tal klebte heute schon der Nebel. Macht nichts, ich muss ja erst lesen und dann noch schnell weiter nach Österreich. Leider nicht nach Italien, wo das Ende naht.
donalphons, 00:48h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 5. November 2011
Am Höhenweg
Unten im Tal sind die Münchner. Man hört das am Abend, ein fernes Rauschen erst und dann, wenn es dunkel wird, ein Brummen vom Stau. An Tagen wie heute geht das in Kreuth los und endet, ungefähr, in Sendling. So liebt der Münchner seine Berge. Aber für die Übersiedlung reicht es dann doch nicht. Nur für das Zuparken und die grosse Invasion auf die Neureuth. Amastag bleibt man besser unten. Samstag rauscht man besser über die vergessenen Höhenwege zwischen Ostin, Öd, Niemandsbichl, Gasse und St. Quirin. Die Flecken heissen wirklich so, und zwischen ihnen sind schmale Anliegerstrassen, auf denen nur ab und zu der alte Motorradschrauber auf Gasse entlangtöfft. Ohne Helm. Man kann, wenn man sich auskennt, 8er-Schleifen fahren, harte Anstiege aus dem Tal hoch und schnelle Abfahrten hinunter, kurvige Wege, es wird nie langweilig, und es kommt nie ein Auto. 30 Kilometer auf ein paar Quadratkilometern, und immer wieder Aussichten, die die unten im Tal nicht haben, wenn sie im Stau stehen.
Aber das können sie ja auch alles gar nicht wissen, und überhaupt ist jetzt nicht die Zeit, da man an den See zieht, denn der Winter kommt - und wenn man nach Hause rast und vergessen hat, wie schnell es finster wird, wird es dann auch plötzlich wieder kalt. 16 Grad! Nach 25 am Tag. Bergwinter halt.










Aber das können sie ja auch alles gar nicht wissen, und überhaupt ist jetzt nicht die Zeit, da man an den See zieht, denn der Winter kommt - und wenn man nach Hause rast und vergessen hat, wie schnell es finster wird, wird es dann auch plötzlich wieder kalt. 16 Grad! Nach 25 am Tag. Bergwinter halt.
donalphons, 21:10h
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Alles ist erleuchtet
2007. Schlecht, Aber da war ich ja auch in Mittweida.
2008 dann schon November am Tegernsee. Sehr gut.
2009. Da war es weniger gut.
2010
2011:


Grossbild
November, besser als sein Ruf. Zumindest bei uns.
2008 dann schon November am Tegernsee. Sehr gut.
2009. Da war es weniger gut.
2010
2011:


Grossbild
November, besser als sein Ruf. Zumindest bei uns.
donalphons, 15:10h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 4. November 2011
Was?
donalphons, 19:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 3. November 2011
Ein (nachgetragener) Mittag am See
Eigentlich ist es viel zu hübsch hier, um sich Gedanken um Cannes oder Berlin oder wo auch immer zu machen. Das ist schon der Ort, wo man sein sollte.








Nachmittags dann Bergsteigen. Das kommt aber in einem eigenen Beitrag.








Nachmittags dann Bergsteigen. Das kommt aber in einem eigenen Beitrag.
donalphons, 15:06h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 2. November 2011
Es brennt
Ich bin die Höhensonne nicht mehr gewohnt. Ich glaube, etwas Training wird mir gut tun.

Österreich? Bayern? Man wird sehen. Eigentlich muss ich auch Vorräte für den Winter besorgen, bevor die Pässe vereisen.
(Ausreden erfinden. Meine Spezialität)

Österreich? Bayern? Man wird sehen. Eigentlich muss ich auch Vorräte für den Winter besorgen, bevor die Pässe vereisen.
(Ausreden erfinden. Meine Spezialität)
donalphons, 11:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 1. November 2011
Nehmen wir einmal an, liebe Feminist_Innen
ich würde folgende Aussage über die Gefahren der Forschung an einem Teilchenbeschleuniger zu Protokoll geben:
Aber nur mal angenommen.
Und dann würde eine bekannte Feminismus-Aktivistin das hören.
Was wäre ihre Reaktion?
Nun, ich weiss es nicht. Es handelt sich ja um mich. Und sie mag mich nicht.
Fakt ist aber, dass jemand anderes, ein gewisser MC Winkel nämlich, als Videokolumnist bei Zoomer genau das gesagt hat. Ich beschwerte mich damals bei der Blogbar ziemlich laut darüber, dass ich das rassistisch finde. Naja.
Und diese Expertin, damals Redakteurin bei Zoomer, nahm das zum Anlass, mich einmal kräftig zurechtzuweisen, um es höflich zu sagen. Ich zitiere:
"Walter Wagner sagt also die ganze Welt wird in einem schwarzen Loch ähverschwinden und die Rede ist dabei nicht von Grace Jones."Nun, Grace Jones war in meiner Jugend ein auch von mir vergötterter Star, und ich würde so etwas nie sagen.
Aber nur mal angenommen.
Und dann würde eine bekannte Feminismus-Aktivistin das hören.
Was wäre ihre Reaktion?
Nun, ich weiss es nicht. Es handelt sich ja um mich. Und sie mag mich nicht.
Fakt ist aber, dass jemand anderes, ein gewisser MC Winkel nämlich, als Videokolumnist bei Zoomer genau das gesagt hat. Ich beschwerte mich damals bei der Blogbar ziemlich laut darüber, dass ich das rassistisch finde. Naja.
Und diese Expertin, damals Redakteurin bei Zoomer, nahm das zum Anlass, mich einmal kräftig zurechtzuweisen, um es höflich zu sagen. Ich zitiere:
Winkel hat sich dazu eigene Gedanken gemacht und diese in einen Meinungsmacherbeitrag für zoomer.de gepackt, der reichlich polarisiert hat. Verständlich bei dieser Aussage, die ich im übrigen mindestens für geschmacklos, sexistisch, aber nicht rassistisch halte.Nicht rassistisch! Na dann. Ich würde jetzt gern ein paar Stellungnahmen der üblichen Verdächtigen lesen, wie das eigentlich zum Fall einer Mohrenlampe passt. Und vielleicht sollten sich dann auch manche überlegen, nach wessen Pfeife sie da eigentlich tanzen.
donalphons, 21:44h
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Sorgenlos am See
Am anderen See. An den See, an dem ich 1987 oft lag und mir Gedanken über meine Zukunft machte, über das, was ich wollte, und das, was unerreichbar schien.

Rückblickend würde ich absteigen und dem jungen Manne sagen, dass er sich keine Sorgen machen braucht. Naja, was heisst Sorgen, würde er sagen, man denkt halt so nach. Sorgen, nein, warum, die Schule ist vorbei, es kommt kein Daccordi, aber ein anderes Leben. Manches, würde ich sagen, wird schon noch kommen, die Hohlheiten ohnehin, der volle Kleiderschrank, die Schuhe aus Italien, viel besser als Bally und was es damals sonst so gab, und die Sommer werden bleiben.

Es wird auch das Daccordi kommen; etwas spät vielleicht, aber nicht so spät, dass er gleich mal einen anderen Lenker braucht, und eine andere Übersetzung, um weiter zu kommen. Das wird sich alles finden.

Die Frauen, die mit ihren Freunden da sind und die gefallen könnten? Es kommen andere. Es kommen welche, die ihnen ähneln, und andere, die man sich in der Kleinstadt nicht hätte ausdenken können.

Es kommen lange Nächte in München und anderswo, es kommen genug Feiern, um ein, zwei Leben davon zu zehren, und den Gehörschaden wird er sich tapfer ertanzen, der Knabe. Er wird in den kommenden Jahren mehr erleben, als andere es heute vielleicht noch können. Weil das leben damals leichter war, wenn es um den Spass ging. Es gab kein Primat der Ökonomie und des Lebenslaufs.

Es wird nicht hart arbeiten und hart feiern sein, es wird weich sein, sanft, und die Untätigkeit wird in die Nächte hineinfliessen. Gedanken, da haf er recht, kann man sich machen. Aber Sorgen sind überflüssig.

Es wird kein Atomkrieg kommen und auch kein Frieden. Es wird keine Zukunft kommen, wie die Vergangenheit war, aber das ist nicht wirklich von Bedeutung. Dann halt anders. Aber das ist auch nicht schlecht. Nur das mit der FAZ, das ist undenkbar, aber die FAZ ist eine andere in diesen Tagen, wie vieles andere auch noch. Die Sträusse werden sterben und die Lenorpolitiker werden kommen, Wackersdorf wird nie Wirklichkeit und der Wehrdienst wird abgeschafft.

Die meisten anderen werden heiraten. Die meisten der meisten werden sich scheiden lassen. Die meisten der meisten der meisten sitzen dann irgendwann wieder bei dir und reden, was denn... und warum... aber das gehört dazu, das was wenn, und das, was wichtig ist, verschiebt sich eben, gestern war es die Liebe und dann war es die Sauberkeit im Bad.

Nicht alle kommen durch. Manche sterben, andere bringen sich um, es gibt grosse Tragödien in dieser kleinen, saturierten Irrelevanz. Manches ist nicht schön. Aber es gibt keinen Grund zur Sorge, und das Daccordi wird über das Laub rascheln.

Keine Sorge. Ich glaube, das ist das Privileg, das zählt, am See, 1987 und 2011 und viel später an anderen Seen.

Rückblickend würde ich absteigen und dem jungen Manne sagen, dass er sich keine Sorgen machen braucht. Naja, was heisst Sorgen, würde er sagen, man denkt halt so nach. Sorgen, nein, warum, die Schule ist vorbei, es kommt kein Daccordi, aber ein anderes Leben. Manches, würde ich sagen, wird schon noch kommen, die Hohlheiten ohnehin, der volle Kleiderschrank, die Schuhe aus Italien, viel besser als Bally und was es damals sonst so gab, und die Sommer werden bleiben.

Es wird auch das Daccordi kommen; etwas spät vielleicht, aber nicht so spät, dass er gleich mal einen anderen Lenker braucht, und eine andere Übersetzung, um weiter zu kommen. Das wird sich alles finden.

Die Frauen, die mit ihren Freunden da sind und die gefallen könnten? Es kommen andere. Es kommen welche, die ihnen ähneln, und andere, die man sich in der Kleinstadt nicht hätte ausdenken können.

Es kommen lange Nächte in München und anderswo, es kommen genug Feiern, um ein, zwei Leben davon zu zehren, und den Gehörschaden wird er sich tapfer ertanzen, der Knabe. Er wird in den kommenden Jahren mehr erleben, als andere es heute vielleicht noch können. Weil das leben damals leichter war, wenn es um den Spass ging. Es gab kein Primat der Ökonomie und des Lebenslaufs.

Es wird nicht hart arbeiten und hart feiern sein, es wird weich sein, sanft, und die Untätigkeit wird in die Nächte hineinfliessen. Gedanken, da haf er recht, kann man sich machen. Aber Sorgen sind überflüssig.

Es wird kein Atomkrieg kommen und auch kein Frieden. Es wird keine Zukunft kommen, wie die Vergangenheit war, aber das ist nicht wirklich von Bedeutung. Dann halt anders. Aber das ist auch nicht schlecht. Nur das mit der FAZ, das ist undenkbar, aber die FAZ ist eine andere in diesen Tagen, wie vieles andere auch noch. Die Sträusse werden sterben und die Lenorpolitiker werden kommen, Wackersdorf wird nie Wirklichkeit und der Wehrdienst wird abgeschafft.

Die meisten anderen werden heiraten. Die meisten der meisten werden sich scheiden lassen. Die meisten der meisten der meisten sitzen dann irgendwann wieder bei dir und reden, was denn... und warum... aber das gehört dazu, das was wenn, und das, was wichtig ist, verschiebt sich eben, gestern war es die Liebe und dann war es die Sauberkeit im Bad.

Nicht alle kommen durch. Manche sterben, andere bringen sich um, es gibt grosse Tragödien in dieser kleinen, saturierten Irrelevanz. Manches ist nicht schön. Aber es gibt keinen Grund zur Sorge, und das Daccordi wird über das Laub rascheln.

Keine Sorge. Ich glaube, das ist das Privileg, das zählt, am See, 1987 und 2011 und viel später an anderen Seen.
donalphons, 19:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 31. Oktober 2011
Manchen geht ein Licht auf
und anderen allenfalls eine Mohrenlampe. Eine ganz kleine. Wie auch immer, wir können ja mal ein Gewaltantubingo spielen, in meiner Wohnungt gleich mir gegenüber:

Sie dürfen sich diskriminiert fühlen als (Mehrfachankreuzung möglich)
[ ] iranischer Religionswächter - wieso trägt die eine kein Kopftuch?
[ ] Sarrassizinist - Kopftuchfrau schafft Deutschland ab und ist schon über der Nichtkopftuchfrau!
[ ] Feministin - männliche Dominanz!
[ ] Lesbe - warum schauen die Frauen da hin?
[ ] Schwuler - wo bleibt die gleichgeschlechtliche Gleichstellung? So ein attischer Kouros, der ist doch sicher...
[ ] PoC - Whites only oder was? (Wobei, links daneben stehen schwarzfigurige Vasen)
[ ] PoCfigurige Vasenfiguren - er hat schwarz gesagt!
[ ] Heterosexueller Mann - reduziert auf Sexualobjekt
[ ] Frau - da wurden Köpfe abgeschlagen!
[ ] Grieche - diese gaffenden Römerinnen!
[ ] Römer - diese immer nackerten Griechen, runter von unseren katholischen Stränden
[ ] Supersizer - Körperoptimierungs- und Schönheitszwang!
[ ] Postprivaschist - meine Informationsmenschenrechte, die rückwärtigen Informationen werden mir verweigert, wo bleibt Google Analview!
[ ] Ostdeutsch_innen - der privilegierte Wohlstandsmann macht sich lustig über mich
Sie finden das schon bescheuert? Dann lesen Sie besser hier nicht diesen Text von Nadine Lantzsch (die sich da oben sicher auch mehrfach diskriminiert fühlen kann, aber es ist mir egal), bei dem ich mich wirklich frage, wie man drauf sein muss, wenn man so etwas ernsthaft und nicht als Satire niederschreibt.
Obwohl, so wie manche das da oben als Diskriminierung auffassen, fasse ich das da drüben als - köstlich! Selten so gelacht seit heute Nacht, als ich den Streit zwischen MsPro und Max Winde las! - auf.

Sie dürfen sich diskriminiert fühlen als (Mehrfachankreuzung möglich)
[ ] iranischer Religionswächter - wieso trägt die eine kein Kopftuch?
[ ] Sarrassizinist - Kopftuchfrau schafft Deutschland ab und ist schon über der Nichtkopftuchfrau!
[ ] Feministin - männliche Dominanz!
[ ] Lesbe - warum schauen die Frauen da hin?
[ ] Schwuler - wo bleibt die gleichgeschlechtliche Gleichstellung? So ein attischer Kouros, der ist doch sicher...
[ ] PoC - Whites only oder was? (Wobei, links daneben stehen schwarzfigurige Vasen)
[ ] PoCfigurige Vasenfiguren - er hat schwarz gesagt!
[ ] Heterosexueller Mann - reduziert auf Sexualobjekt
[ ] Frau - da wurden Köpfe abgeschlagen!
[ ] Grieche - diese gaffenden Römerinnen!
[ ] Römer - diese immer nackerten Griechen, runter von unseren katholischen Stränden
[ ] Supersizer - Körperoptimierungs- und Schönheitszwang!
[ ] Postprivaschist - meine Informationsmenschenrechte, die rückwärtigen Informationen werden mir verweigert, wo bleibt Google Analview!
[ ] Ostdeutsch_innen - der privilegierte Wohlstandsmann macht sich lustig über mich
Sie finden das schon bescheuert? Dann lesen Sie besser hier nicht diesen Text von Nadine Lantzsch (die sich da oben sicher auch mehrfach diskriminiert fühlen kann, aber es ist mir egal), bei dem ich mich wirklich frage, wie man drauf sein muss, wenn man so etwas ernsthaft und nicht als Satire niederschreibt.
Obwohl, so wie manche das da oben als Diskriminierung auffassen, fasse ich das da drüben als - köstlich! Selten so gelacht seit heute Nacht, als ich den Streit zwischen MsPro und Max Winde las! - auf.
donalphons, 14:25h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 30. Oktober 2011
Prinzipiell
mag ich es ja, wenn ich Recht behalte. Recht behalten entbindet einen von der Notwendigkeit, etwas neu zu denken, und ich finde, dass alt gedacht haben ausreichen sollte. Sicher, es ist nicht schwer, sich neu zu orientieren, aber wozu, wenn die lange Linie stimmt. Da, hab ich es nicht gesagt, könnte man sich denken, und natürlich nicht laut sagen. Das schickt sich nicht, selbst wenn andere es nicht mehr hören könnten.
Denn mit diesem Nicht mehr hören können und dem Recht haben kommt etwas zusammen, das nicht wirklich schön ist: Dieses Jahr war es so, dass, wann immer ich aus Italien zurück kam, ein anderer weg war. Nicht allzu nah meistens, aber nach einer Weile fällt das schon unangenehm auf, dieses "aber er war doch erst ca. 40". Ich will nicht sagen, dass mir das zu denken gibt - denken wird in unserer Kultur masslos überschätzt, wie man gerade bei der Hypo Real Estate Nachfolgeorganisation sehen kann - aber es stellt sich schon so ein Gefühl ein. Wie: Was tätest Du blöd schauen, wenn Dir das passierert. Weil, Du hast ja doch noch so viel vor. Don' you call me St. Peter cause I can't go, I ooooown myhyhy so-ho-ho-ho-o-oul to the jeunesse d'or, ba ba ba ba badadadam.
Manche sagen, ich sei etwas sorglos und leichtfüssig, und vielleicht stimmt das sogar: Es macht keinen Sinn, sich vor einer Zukunft zu fürchten, die ohnehin ganz anders kommt. Vor 24 Jahren dachte ich: ich werde mir nie ein Daccordi 50 Anni leisten können. Vor 10 Jahren dachte ich mir: Es gab so wenige davon, die meisten sind bei Sammlern in Japan, ich werde nie eines finden. Vor einem Jahr dachte ich: Immerhin, zwar nicht in meiner Grösse, aber ich habe doch eines. Und nun ist mir noch eines in die Hand gefallen, in meiner Grösse, wie ein reifer Apfel, fast kostenlos, und da ist gar nicht so sehr der Gedanke, dass nach 24 Jahren endlich... was da ist, ist eine angenehme Zufriedenheit. Es wird sich schon fügen. Vielleicht ist es eine gefährliche Illusion, und es tut sich schon der Schlund des Schicksals auf, aber so alles in allem bin ich da. Das ist schon was, relativ betrachtet. Und werde auch noch eine Weile bleiben. Andere dagegen...
Bei den Nachrufen war das immer wieder zu hören. Dass Ungefügte, dass sich eben noch nichts wirklich gesetzt hat, ein gewisses Unwohlsein, weil da nichts ist, auf das man deuten konnte und sagen: So. Hier. Ich gebe gerne zu, dass es in meinem Fall auch nicht leicht wäre, würde man mehr als "hatte jede Menge Spass, nahm alles nicht so ernst und das meiste ist ihm irgendwie zugefallen" sagen wollen. Aber immerhin, das könnte man sagen, und weil recht viel mehr auch in den nächsten 50 Jahren nicht passieren wird, ist es damit auch gut. Aber einige hatten halt auch diesen Wunsch zum Höheren. Ziele. Vorgaben. Positionen. Gerne hätte man gewusst wie. Wie wäre es gewesen wenn, ja wenn. Gebracht hat es letztlich gar nichts. Alles so sinnlos hier. Und nicht mal hübsch.
Ich bekenne mich klar zum Primat des Angenehmen. Das ist vielleicht nur ein kleines Lebensziel, aber wenn ich mich so unschaue, sind die grösseren Ziele meist mit elender Plackerei verbunden. Gerade wünschen sich gewisse Gruppen, dass ein Buch - eines unter Zilliarden Neuerscheinungen - ihre Sache in den Diskurs bringt. Die sitzen da und warten, dass ich es vielleicht aufgreife, damit der Sturm losgeht und man in der Gesellschaft ankommt mit kruden Thesen. Statt dass sie sich freuen, dass sie noch nicht an ihrem schlechten Essen krepiert sind, statt dass sie irgendwas machen, was taugt: Internet. Soziologengewäsch. Netzzeug. Wichtigkeitsblasen. Alles nur kein Leben. Und angenehm wirken sie auch nicht. Weil sie die Sache nicht vom Ende her denken, weil sie nicht so leben, wie es sein soll, dass man 50 Jahre später über sich selbst sagen kann: Oh, es war alles sehr angenehm.
Der beste Nachruf ist der, der noch lange nicht geschrieben wird, meinem Knie geht es schon wieder sehr viel besser, und alles andere wird sich in Irrelevanz und Erfreulichkeit schon finden. Möchte hier einen kleinen Link setzen für alle, die jetzt zu viel rätseln, und schliessen. Ich muss ja auch noch die Bremsen einstellen.

Denn mit diesem Nicht mehr hören können und dem Recht haben kommt etwas zusammen, das nicht wirklich schön ist: Dieses Jahr war es so, dass, wann immer ich aus Italien zurück kam, ein anderer weg war. Nicht allzu nah meistens, aber nach einer Weile fällt das schon unangenehm auf, dieses "aber er war doch erst ca. 40". Ich will nicht sagen, dass mir das zu denken gibt - denken wird in unserer Kultur masslos überschätzt, wie man gerade bei der Hypo Real Estate Nachfolgeorganisation sehen kann - aber es stellt sich schon so ein Gefühl ein. Wie: Was tätest Du blöd schauen, wenn Dir das passierert. Weil, Du hast ja doch noch so viel vor. Don' you call me St. Peter cause I can't go, I ooooown myhyhy so-ho-ho-ho-o-oul to the jeunesse d'or, ba ba ba ba badadadam.

Manche sagen, ich sei etwas sorglos und leichtfüssig, und vielleicht stimmt das sogar: Es macht keinen Sinn, sich vor einer Zukunft zu fürchten, die ohnehin ganz anders kommt. Vor 24 Jahren dachte ich: ich werde mir nie ein Daccordi 50 Anni leisten können. Vor 10 Jahren dachte ich mir: Es gab so wenige davon, die meisten sind bei Sammlern in Japan, ich werde nie eines finden. Vor einem Jahr dachte ich: Immerhin, zwar nicht in meiner Grösse, aber ich habe doch eines. Und nun ist mir noch eines in die Hand gefallen, in meiner Grösse, wie ein reifer Apfel, fast kostenlos, und da ist gar nicht so sehr der Gedanke, dass nach 24 Jahren endlich... was da ist, ist eine angenehme Zufriedenheit. Es wird sich schon fügen. Vielleicht ist es eine gefährliche Illusion, und es tut sich schon der Schlund des Schicksals auf, aber so alles in allem bin ich da. Das ist schon was, relativ betrachtet. Und werde auch noch eine Weile bleiben. Andere dagegen...

Bei den Nachrufen war das immer wieder zu hören. Dass Ungefügte, dass sich eben noch nichts wirklich gesetzt hat, ein gewisses Unwohlsein, weil da nichts ist, auf das man deuten konnte und sagen: So. Hier. Ich gebe gerne zu, dass es in meinem Fall auch nicht leicht wäre, würde man mehr als "hatte jede Menge Spass, nahm alles nicht so ernst und das meiste ist ihm irgendwie zugefallen" sagen wollen. Aber immerhin, das könnte man sagen, und weil recht viel mehr auch in den nächsten 50 Jahren nicht passieren wird, ist es damit auch gut. Aber einige hatten halt auch diesen Wunsch zum Höheren. Ziele. Vorgaben. Positionen. Gerne hätte man gewusst wie. Wie wäre es gewesen wenn, ja wenn. Gebracht hat es letztlich gar nichts. Alles so sinnlos hier. Und nicht mal hübsch.

Ich bekenne mich klar zum Primat des Angenehmen. Das ist vielleicht nur ein kleines Lebensziel, aber wenn ich mich so unschaue, sind die grösseren Ziele meist mit elender Plackerei verbunden. Gerade wünschen sich gewisse Gruppen, dass ein Buch - eines unter Zilliarden Neuerscheinungen - ihre Sache in den Diskurs bringt. Die sitzen da und warten, dass ich es vielleicht aufgreife, damit der Sturm losgeht und man in der Gesellschaft ankommt mit kruden Thesen. Statt dass sie sich freuen, dass sie noch nicht an ihrem schlechten Essen krepiert sind, statt dass sie irgendwas machen, was taugt: Internet. Soziologengewäsch. Netzzeug. Wichtigkeitsblasen. Alles nur kein Leben. Und angenehm wirken sie auch nicht. Weil sie die Sache nicht vom Ende her denken, weil sie nicht so leben, wie es sein soll, dass man 50 Jahre später über sich selbst sagen kann: Oh, es war alles sehr angenehm.
Der beste Nachruf ist der, der noch lange nicht geschrieben wird, meinem Knie geht es schon wieder sehr viel besser, und alles andere wird sich in Irrelevanz und Erfreulichkeit schon finden. Möchte hier einen kleinen Link setzen für alle, die jetzt zu viel rätseln, und schliessen. Ich muss ja auch noch die Bremsen einstellen.
donalphons, 01:55h
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