Mittwoch, 20. Februar 2008
Ausbleibende Selbstanzeigen: Liechtenstein ist der neue Mühlstein.
Habe ich was überlesen? Mir fehlt zum neuen Schimpfwort "Du Liechtensteiner" in den einschlägigen Postillen eine Analyse der Selbstanzeigen im Zuge der Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung. Die betrifft die vergleichweise geringe Zahl der Selbstanzeigen.
Inzwischen ist das Thema in den Medien so durch, dass kaum einer mehr behaupten kann, von den Ermittlungen und deren Datenbasis nichts zu wissen. Zusammen mit den Beihelfern dürften es rund 1000 Personen sein, für die es eng wird. 1000 Personen, die mutmasslich gegen die Daten der fahnder keine Chance haben. 1000 Personen, denen Warten in der Sache nichts hilft, die nur mit einer Selbstanzeige auf Gnade und moderate Strafzahlungen hoffen können. Rechnet man alles zusammen, was man bislang an Selbstanzeigen erfahren hat, und rechnet noch eine hohe Dunkelziffer dazu, kommt man auf nicht mehr als 200 "Liechtengesteinigte", die die Flucht nach vorne antraten. Bleiben noch 800 übrig.

Diese 800 setzen scheinbar auf das Prinzip Hoffnung. Bei genauerer Betrachtung ist das aber höchst irrational, weil aktuell das Risiko des Auffliegens und der unschönen Folgen sehr viel höher ist, als der Nutzen, den man bei rationaler Überlegung davon hat. Durch die Selbstanzeige wird man den Druck der Affaire los, man kann kalkulieren, was es kostet, man kann sich legal vom Finanzplatz Liechtenstein verabschieden, der ziemlich sicher jetzt schon ein lebender Toter ist, es herrscht wieder Ordnung in den Büchern, und man entgeht dem System des Versteckens, das auch nicht kosten- und gefahrlos ist. Schliesslich sind Leute, die beim Steuerhinterziehen helfen, auch selbst nicht immer saubere Geschäftspartner, und schon gar nicht, wenn sie selbst ins Zentrum der Ermittlungen geraten und sich mit einem Verrat an die Staatsanwälte Vorteile erkaufen. Statt dessen kann man sein Geld legal und sauber wieder nach Deutschland bringen. Es sei denn...
Und das ist der Punkt, der mich bei den Nichtselbstanzeigern so wuschig bis fies grinsend macht. Alle Vorteile des oben gezeigten Auswegs sind möglich, unter einer entscheidenden Prämisse: Dass keiner fragt, woher das in Vaduz gebunkerte Geld eigentlich stammt. Wenn man nachweisen kann, dass das Geld ordungsgemäss verdient und dann nach Liechtenstein verbracht hat, ist alles in Ordung. Aber wenn das Geld, oder Teile davon selbst auch schon unrechtmässig erworben wurde, sei es durch Korruption, Einflussnahme, politische Landschaftspflege, Unterschlagung, Untreue, all das, was im politisch-ökonomischen Komplex so selten wie grünes Gras ist, und dessen finanzielle Früchte in Deutschland aus Angst vor Strafverfolgung nicht gelagert werden können, weil sich die Schuld durch das geld nachweisen liesse - wenn also nicht nur kriminell Steuern hinterzogen wurde, sondern auch das Grundvermögen kriminellen Handlungen entstammt, dann kann man sich nicht selbstanzeigen, ohne den Fahnder weitaus schlimmere Dinge zu offenbahren.
Es werden spannende, höchst spannende Zeiten kommen. Wer glaubt, dass das Feuer der Steuerfahndung jetzt schon zu heiss ist, wird sich wundern. Das ist nur eine Kerze. Aber dass sie bislang nicht mehr Licht in der Sache erzeugt hat, deutet massiv darauf hin, dass die Kerze in einer gigantischen, stockfinsteren Pulverkammer angezündet wurde. Ich denke nicht, dass man als Informant wegen ein paar letztlich überflüssiger Spielgeldmillionen reicher Leute Angst um sein Leben haben müsste. Aber wenn diese Millionen nur die Symptome zugrunde liegender Verbrechen sind, wäre mir auch nicht wohl. Ich wäre nicht überrascht, wenn mancher Schatzmeister gerade eher an einem Abschiedsbrief denn an einer Selbstanzeige arbeiten würde - was schade wäre, denn es sollte öffentlich werden. Alles. Das brauchen wir jetzt.
[Edit: Unten hat jemand schon das K-Wort benutzt, K wie Kohl. Ts. Kein Vertrauen in Elder Statesmen.]
Don Alphonso Asset Management Media mit Material der üblichen, wohlinformierten Kreise
Inzwischen ist das Thema in den Medien so durch, dass kaum einer mehr behaupten kann, von den Ermittlungen und deren Datenbasis nichts zu wissen. Zusammen mit den Beihelfern dürften es rund 1000 Personen sein, für die es eng wird. 1000 Personen, die mutmasslich gegen die Daten der fahnder keine Chance haben. 1000 Personen, denen Warten in der Sache nichts hilft, die nur mit einer Selbstanzeige auf Gnade und moderate Strafzahlungen hoffen können. Rechnet man alles zusammen, was man bislang an Selbstanzeigen erfahren hat, und rechnet noch eine hohe Dunkelziffer dazu, kommt man auf nicht mehr als 200 "Liechtengesteinigte", die die Flucht nach vorne antraten. Bleiben noch 800 übrig.

Diese 800 setzen scheinbar auf das Prinzip Hoffnung. Bei genauerer Betrachtung ist das aber höchst irrational, weil aktuell das Risiko des Auffliegens und der unschönen Folgen sehr viel höher ist, als der Nutzen, den man bei rationaler Überlegung davon hat. Durch die Selbstanzeige wird man den Druck der Affaire los, man kann kalkulieren, was es kostet, man kann sich legal vom Finanzplatz Liechtenstein verabschieden, der ziemlich sicher jetzt schon ein lebender Toter ist, es herrscht wieder Ordnung in den Büchern, und man entgeht dem System des Versteckens, das auch nicht kosten- und gefahrlos ist. Schliesslich sind Leute, die beim Steuerhinterziehen helfen, auch selbst nicht immer saubere Geschäftspartner, und schon gar nicht, wenn sie selbst ins Zentrum der Ermittlungen geraten und sich mit einem Verrat an die Staatsanwälte Vorteile erkaufen. Statt dessen kann man sein Geld legal und sauber wieder nach Deutschland bringen. Es sei denn...
Und das ist der Punkt, der mich bei den Nichtselbstanzeigern so wuschig bis fies grinsend macht. Alle Vorteile des oben gezeigten Auswegs sind möglich, unter einer entscheidenden Prämisse: Dass keiner fragt, woher das in Vaduz gebunkerte Geld eigentlich stammt. Wenn man nachweisen kann, dass das Geld ordungsgemäss verdient und dann nach Liechtenstein verbracht hat, ist alles in Ordung. Aber wenn das Geld, oder Teile davon selbst auch schon unrechtmässig erworben wurde, sei es durch Korruption, Einflussnahme, politische Landschaftspflege, Unterschlagung, Untreue, all das, was im politisch-ökonomischen Komplex so selten wie grünes Gras ist, und dessen finanzielle Früchte in Deutschland aus Angst vor Strafverfolgung nicht gelagert werden können, weil sich die Schuld durch das geld nachweisen liesse - wenn also nicht nur kriminell Steuern hinterzogen wurde, sondern auch das Grundvermögen kriminellen Handlungen entstammt, dann kann man sich nicht selbstanzeigen, ohne den Fahnder weitaus schlimmere Dinge zu offenbahren.
Es werden spannende, höchst spannende Zeiten kommen. Wer glaubt, dass das Feuer der Steuerfahndung jetzt schon zu heiss ist, wird sich wundern. Das ist nur eine Kerze. Aber dass sie bislang nicht mehr Licht in der Sache erzeugt hat, deutet massiv darauf hin, dass die Kerze in einer gigantischen, stockfinsteren Pulverkammer angezündet wurde. Ich denke nicht, dass man als Informant wegen ein paar letztlich überflüssiger Spielgeldmillionen reicher Leute Angst um sein Leben haben müsste. Aber wenn diese Millionen nur die Symptome zugrunde liegender Verbrechen sind, wäre mir auch nicht wohl. Ich wäre nicht überrascht, wenn mancher Schatzmeister gerade eher an einem Abschiedsbrief denn an einer Selbstanzeige arbeiten würde - was schade wäre, denn es sollte öffentlich werden. Alles. Das brauchen wir jetzt.
[Edit: Unten hat jemand schon das K-Wort benutzt, K wie Kohl. Ts. Kein Vertrauen in Elder Statesmen.]
Don Alphonso Asset Management Media mit Material der üblichen, wohlinformierten Kreise
donalphons, 22:38h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 19. Februar 2008
Reich sein
ist gar nicht so schlecht.

Grosses Bild hier
Man verspekuliert sich wenigstens in angenehmer Atmosphäre und mit schönem Ausblick, und kann im Sonnenschein zu spät die Entscheidung bereuen.
Was ich heute gelernt habe: Es ist klug, keine Kinder zu haben, und wenn man sie doch hat, und sie ins Bordell oder nach Malle wollen - dann fragt man besser nicht gross, und gibt ihnen ein paar Scheine. Man kauft ihnen einen Wagen, eine Wohnung und denkt sich besser nichts, wenn sie drei Semester versemmeln. Das gehört mehr oder weniger dazu, ein paar gehen dabei drauf, die meisten werden nette, angenehme Menschen und reifen an ihren Erfahrungen.
Aber wenn man die Blagen in perfekter Abgeschlossenheit erzieht und ihnen immer nur Moral und Anstand predigt, wenn der Kirchenchor die Pflicht und die Beichte die Kür ist, kann es sein, dass sie den Schmarrn verinnerlichen, bieder werden, eine möglichst züchtige Frau heiraten, selbst Kinder bekommen - und zwar mit einer lokalen CSU-Mittelgrösse an einem oberbayerischen See mit hoher Millionärsdichte, dumm, erfolgsgeil und bigott. Und die geht beim Weg nach oben über Leichen, da sind Immobilien, Güterteilungen und freiwillige Leistungen für die Ehe nur die Bausteine für einen egomanen Lebensweg, der seine Bestätigung von Kirche und Partei für Oberflächlichkeiten bekommt. Formal ist alles in Ordnung, die Verträge wurden freiwillig geschlossen, und dennoch ist das einzige schnell wirkende, was ich in solchen Fällen empfehlen könnte, eine ordentliche Dosis Rattengift als Notwehr gegen solche Schwiegertöchter.
Kann ich natürlich nicht sagen. Aber wenn jemand in so einer Umgebung erkennbar lebensüberdrüssig wird, muss man sich schon überlegen, wer hier wen überleben sollte. Es ist ein Mandat, das ich gerne behalten möchte. Aus sportlichen Gründen.

Grosses Bild hier
Man verspekuliert sich wenigstens in angenehmer Atmosphäre und mit schönem Ausblick, und kann im Sonnenschein zu spät die Entscheidung bereuen.
Was ich heute gelernt habe: Es ist klug, keine Kinder zu haben, und wenn man sie doch hat, und sie ins Bordell oder nach Malle wollen - dann fragt man besser nicht gross, und gibt ihnen ein paar Scheine. Man kauft ihnen einen Wagen, eine Wohnung und denkt sich besser nichts, wenn sie drei Semester versemmeln. Das gehört mehr oder weniger dazu, ein paar gehen dabei drauf, die meisten werden nette, angenehme Menschen und reifen an ihren Erfahrungen.
Aber wenn man die Blagen in perfekter Abgeschlossenheit erzieht und ihnen immer nur Moral und Anstand predigt, wenn der Kirchenchor die Pflicht und die Beichte die Kür ist, kann es sein, dass sie den Schmarrn verinnerlichen, bieder werden, eine möglichst züchtige Frau heiraten, selbst Kinder bekommen - und zwar mit einer lokalen CSU-Mittelgrösse an einem oberbayerischen See mit hoher Millionärsdichte, dumm, erfolgsgeil und bigott. Und die geht beim Weg nach oben über Leichen, da sind Immobilien, Güterteilungen und freiwillige Leistungen für die Ehe nur die Bausteine für einen egomanen Lebensweg, der seine Bestätigung von Kirche und Partei für Oberflächlichkeiten bekommt. Formal ist alles in Ordnung, die Verträge wurden freiwillig geschlossen, und dennoch ist das einzige schnell wirkende, was ich in solchen Fällen empfehlen könnte, eine ordentliche Dosis Rattengift als Notwehr gegen solche Schwiegertöchter.
Kann ich natürlich nicht sagen. Aber wenn jemand in so einer Umgebung erkennbar lebensüberdrüssig wird, muss man sich schon überlegen, wer hier wen überleben sollte. Es ist ein Mandat, das ich gerne behalten möchte. Aus sportlichen Gründen.
donalphons, 23:50h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 8. Februar 2008
23 Kilometer bis Bad Endorf
Selbstbildnis in oberländischem Lack vor Alpenkulisse als Roadsterfahrer. Die Landschaft und das Wetter sind famos, aber man muss sich die Strasse mit Angstmaschinen und ihren Gewehrhaltern hinter den Sitzen teilen.

Vermutlich sind das alles, sobald sie aussteigen und einem die Hand schütteln, mit bärenartiger Kraft und Blick direkt in die Augen, wahnsinnig freundliche, aufgeschlossene Menschen, der falsche Lustknabe ist nur ein Ausrutscher gewesen, die Krisen sind hier weltenfern und die Luft ist rein, und dennoch, das gestern war etwas zu viel Blau zwischen Irschenberg und Chiemsee. Ein wenig ehrlicher Metropolendreck wäre jetzt nicht schlecht, what you pay is what you get*, und die Aufkleber zeigen auch nicht die umliegende, wunderschöne Natur, die mit den als Unterlage dienenden PS-Monstern gerade in die Klimakatastrophe gebombt wird.
* ok ok, die rollenden Steine, die im Slum Berlin die Riege drittklassiger Filme eröffnen, die für Cannes, Venedig, München, die Grenzlandfilmtage und das Rohrdorfer Sommerkino zu schlecht waren, sind jetzt auch nicht gerade der Beweis für die Nichtexistenz realhäutlicher Photoshoppereien, wie 99% der sonstigen dort verkehrenden D-Promis.

Vermutlich sind das alles, sobald sie aussteigen und einem die Hand schütteln, mit bärenartiger Kraft und Blick direkt in die Augen, wahnsinnig freundliche, aufgeschlossene Menschen, der falsche Lustknabe ist nur ein Ausrutscher gewesen, die Krisen sind hier weltenfern und die Luft ist rein, und dennoch, das gestern war etwas zu viel Blau zwischen Irschenberg und Chiemsee. Ein wenig ehrlicher Metropolendreck wäre jetzt nicht schlecht, what you pay is what you get*, und die Aufkleber zeigen auch nicht die umliegende, wunderschöne Natur, die mit den als Unterlage dienenden PS-Monstern gerade in die Klimakatastrophe gebombt wird.
* ok ok, die rollenden Steine, die im Slum Berlin die Riege drittklassiger Filme eröffnen, die für Cannes, Venedig, München, die Grenzlandfilmtage und das Rohrdorfer Sommerkino zu schlecht waren, sind jetzt auch nicht gerade der Beweis für die Nichtexistenz realhäutlicher Photoshoppereien, wie 99% der sonstigen dort verkehrenden D-Promis.
donalphons, 12:38h
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Donnerstag, 31. Januar 2008
Nieder mit Ypsilanti II!
Lieber Roland Koch, Gratulation! Es gibt immer noch mehr Hessen, die sowas wie Sie als Ministerpräsident haben wollen, als Frau Ypsilanti, und damit wurde meine minimale Grundforderung erfüllt. Wobei, eigentlich stimmt das auch nicht, die CDU hat es lediglich geschafft, mehr verbohrte Rechtsextreme, Altfaschos und andere Unbelehrbare zu aktivieren, als man das Anfangs des 21. Jahrhunderts für möglich halten möchte. Allein mit diesem Einblick in den unverhohlen schwarzbraunen Wählersumpf der CDU muss ich mich bedanken - denn damit weiss ich, dass fast 40% der wählenden Hessen für solche Sprüche empfänglich sind. Da ist es gar nicht mehr so schlimm, dass in Bayern 50+x ihr Kreuzerl bei einer Partei machen, die kein Yota besser, aber wenigstens einigermassen dezent ist, was das Absondern rassistischer Thesen angeht. Dös schengt se nix, wie wir in Bayern sagen, und somit ist, besonders mit Blick auf Fulda und den hessischen Bibelgürtel, das Dasein hier auch erträglicher.
Vielen Dank auch, dass Sie beabsichtigen, Ihren Allerwertesten keinesfalls aus Ihrem Büro zu bewegen. Recht so! Wo kämen wir denn da hin, wenn man in Hessen mehr politischen Anstand als in Bayern hätte. Weiter so ist jetzt die Devise des Tages, das Wahlvolk wird sich die Sache im zweiten Durchgang nochmal anders überlegen, jetzt, wo die Industrie kapiert hat, dass des den linksradikalen Terroristen wirklich Ernst ist mit der Machtergreifung. Diese Wahlen waren gewissermassen die falsch eingeschätzten jüdischen vermächtnisse, jetzt geht es darum, brutalstmöglich die Wähler aufzuklären, dass sie bei den flächendeckend einzuführenden Wahlcomputern drücken können, was sie wollen; den Rest macht dann die Software.
Also: Alles in Butter. Ich bin zufrieden. Weiter so in Hessen, nicht beirren lassen, durchmarschieren und nicht die nurrenden Köter der Medien und die feigen Mitläufer der eigenen Partei beachten, die es nun nicht gewesen sein wollen, weder als xenophobe Mitkläffer, noch als potentielle Wahlverlierer, und auch nicht als Dolchstosser. Wir in Bayern brauchen Roland Koch, er beweist, dass die CSU ein Streichelzoo ist, mit dem sich prima leben lässt, und sollte die Arroganz doch so weit führen, dass es allen anderen Parteien reicht und Linke, Grüne und SPD in einer Koalition selbst dem Beck als kleineres Übel als Koch erscheint - dann hat es Roland Koch wenigstens noch gnadenloser probiert als unser geliebter Landesamigo Streibl!
Vielen Dank auch, dass Sie beabsichtigen, Ihren Allerwertesten keinesfalls aus Ihrem Büro zu bewegen. Recht so! Wo kämen wir denn da hin, wenn man in Hessen mehr politischen Anstand als in Bayern hätte. Weiter so ist jetzt die Devise des Tages, das Wahlvolk wird sich die Sache im zweiten Durchgang nochmal anders überlegen, jetzt, wo die Industrie kapiert hat, dass des den linksradikalen Terroristen wirklich Ernst ist mit der Machtergreifung. Diese Wahlen waren gewissermassen die falsch eingeschätzten jüdischen vermächtnisse, jetzt geht es darum, brutalstmöglich die Wähler aufzuklären, dass sie bei den flächendeckend einzuführenden Wahlcomputern drücken können, was sie wollen; den Rest macht dann die Software.
Also: Alles in Butter. Ich bin zufrieden. Weiter so in Hessen, nicht beirren lassen, durchmarschieren und nicht die nurrenden Köter der Medien und die feigen Mitläufer der eigenen Partei beachten, die es nun nicht gewesen sein wollen, weder als xenophobe Mitkläffer, noch als potentielle Wahlverlierer, und auch nicht als Dolchstosser. Wir in Bayern brauchen Roland Koch, er beweist, dass die CSU ein Streichelzoo ist, mit dem sich prima leben lässt, und sollte die Arroganz doch so weit führen, dass es allen anderen Parteien reicht und Linke, Grüne und SPD in einer Koalition selbst dem Beck als kleineres Übel als Koch erscheint - dann hat es Roland Koch wenigstens noch gnadenloser probiert als unser geliebter Landesamigo Streibl!
donalphons, 12:17h
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Mittwoch, 30. Januar 2008
Wenn wir mal wieder langweilig ist,
wenn da vorne über Risikomanagement gesprochen und so getan wird, als gehe es um das Reiten eines Ponys und nicht um den Nackttanz auf dem Berghang, der magischerweise die heranrollende Lawine stoppen soll, wenn ich das Elend nicht mehr ertrage und auch draussen vor dem Fenster sich der Tegernsee in wolkiges Grau hüllt, dann suche ich im Netz nach Leuten, denen es noch schlechter geht. Neoconnards zum Beispiel, die nach einem amerikanischen Präsidentenvollversager und einer amerikanischen Kriegspleite und einer amerikanischen Wirtschaftskatastrophe aufgrund deren Unerfreulichkeit heute lieber erklären, warum Koch die Wahl in Hessen doch noch gewonnen hat. Pleitiers, die schon wieder so fertig sind, dass sie sich von der BILD online sponsorn lassen müssen. Und meine früheren Kollegen vom Journalismus.
Da ist erst mal dieser - möglichweise aufgrund des gleichen Schicksals unter Holtzbrincks Regierung - sehr freundliche Beitrag im Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.d e/medien-news/;art15532 ,2466230), in dem die neue Strategie beim früheren Schwesterblatt Berliner Zeitung und anderen, von Mecom übernommenen Medien dargestellt wird. Um es gradraus zu sagen: Mecom-Boss Montgomery will die Ertragslage verbessern, indem er so viel Ertrag wie möglich aus dem Content herausquetscht, auf allen möglichen Kanälen.
Nach Montgomerys Worten reagieren die Berliner Redaktionen der Mecom-Titel „enthusiastisch“ auf die geplanten Veränderungen. Die Mehrfachnutzung von Inhalten sei eine große Chance für Journalisten. Es gehe um neue Erlösquellen, aber eben auch um die Verantwortung der Branche. „Der Gesellschaft zu dienen ist das, was unser Geschäft zu etwas Besonderem macht“, sagte Montgomery.
In Sekten hat man das ja auch oft, dass Heilsversprechen bejubelt werden, selbst wenn sie den gemeinsamen Massenselbstmord ohne den das Erbe kassiernden Guru zur Folge haben. Mehrfachnutzung bedeutet einfach, dass mit weniger Beitragsproduktion mehr verdient werden soll. Und dafür braucht man in aller Regel nicht mehr und besser bezahlte Journalisten. Sondern Knebelverträge mit voller Abtretung aller Rechte und ein paar Praktis, die es in alle Systeme einspeisen.
Wohin mit den überzähligen Leuten? Da gibt mein lokales Monopol-Schmarrnblatt beredt und umfassend Auskunft: (http://www.donaukurier. de/nachrichten/wirtschaft/por traets/art2764,1819090)
Auf der Startseite ist der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet, und die "Promotion", die im redaktionellen Teil unter Wirtschaft steht, wurde geschrieben von einem Mitarbeiter der Online-Redaktion. Kein Wunder, ist der Internetprovider doch auch Werbestammkunde der Zeitung.
Dann blicke ich wieder vergnügt hinaus auf den See, und überlege mir, eine See:Publica08 zu veranstalten; ich lade mir zum Komplex "Henken und Versenken" im April ein paar Freunde ein, und dann lesen wir die grosskotzigsten 2007er Sprüche des seit über einem Monat werbefreien Werbenetzwerkes Adical vor, diskutieren über das Problem der Mietmäulerei in der Blogosphäre, essen Torte und streamen das mit Seeblick ins Internet.

Relativ gesehen geht es mir nämlich famos.
Da ist erst mal dieser - möglichweise aufgrund des gleichen Schicksals unter Holtzbrincks Regierung - sehr freundliche Beitrag im Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.d e/medien-news/;art15532 ,2466230), in dem die neue Strategie beim früheren Schwesterblatt Berliner Zeitung und anderen, von Mecom übernommenen Medien dargestellt wird. Um es gradraus zu sagen: Mecom-Boss Montgomery will die Ertragslage verbessern, indem er so viel Ertrag wie möglich aus dem Content herausquetscht, auf allen möglichen Kanälen.
Nach Montgomerys Worten reagieren die Berliner Redaktionen der Mecom-Titel „enthusiastisch“ auf die geplanten Veränderungen. Die Mehrfachnutzung von Inhalten sei eine große Chance für Journalisten. Es gehe um neue Erlösquellen, aber eben auch um die Verantwortung der Branche. „Der Gesellschaft zu dienen ist das, was unser Geschäft zu etwas Besonderem macht“, sagte Montgomery.
In Sekten hat man das ja auch oft, dass Heilsversprechen bejubelt werden, selbst wenn sie den gemeinsamen Massenselbstmord ohne den das Erbe kassiernden Guru zur Folge haben. Mehrfachnutzung bedeutet einfach, dass mit weniger Beitragsproduktion mehr verdient werden soll. Und dafür braucht man in aller Regel nicht mehr und besser bezahlte Journalisten. Sondern Knebelverträge mit voller Abtretung aller Rechte und ein paar Praktis, die es in alle Systeme einspeisen.
Wohin mit den überzähligen Leuten? Da gibt mein lokales Monopol-Schmarrnblatt beredt und umfassend Auskunft: (http://www.donaukurier. de/nachrichten/wirtschaft/por traets/art2764,1819090)
Auf der Startseite ist der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet, und die "Promotion", die im redaktionellen Teil unter Wirtschaft steht, wurde geschrieben von einem Mitarbeiter der Online-Redaktion. Kein Wunder, ist der Internetprovider doch auch Werbestammkunde der Zeitung.
Dann blicke ich wieder vergnügt hinaus auf den See, und überlege mir, eine See:Publica08 zu veranstalten; ich lade mir zum Komplex "Henken und Versenken" im April ein paar Freunde ein, und dann lesen wir die grosskotzigsten 2007er Sprüche des seit über einem Monat werbefreien Werbenetzwerkes Adical vor, diskutieren über das Problem der Mietmäulerei in der Blogosphäre, essen Torte und streamen das mit Seeblick ins Internet.

Relativ gesehen geht es mir nämlich famos.
donalphons, 22:08h
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Sonnenuntergang
an der weissen Germspitze im Vainillesee vor dem Massiv des Wilden Kaisers.

Foodporn ist es nicht, aber trotzdem irgendwie pervers, im Januar draussen in der Sonne zu sitzen und so zu tun, als sei alles in Ordnung, und das Tagungshotel mit all seinen Spinnern auf einem anderen Kontinent.
Übrigens: Wer glaubt, die aktuelle Finanzkrise könnte keine Medienkrise zur Folge haben, war gestern nicht dabei, als in mittlerer Runde über Finanzbeschaffung für, sagen wir mal, nur von Deppen nicht erwartete Folgekosten einer Baupleite im heimeligen Berlin a. d. Spree bei Marzahn debattiert wurde. Ein Betroffener löste das Liquiditätsproblem nicht über die Bank, sondern eine Gewinnsteigerung seiner Firma: Das Volumen der knapp vor Abschluss stehenden Werbekampagne bei sog. Qualitätsmedien wurde auf ein Drittel eingedampft. Willkommen in der globalisierten Krisenwelt, in der auch der treueste Schleimbatzen nur noch ein variabler Kostenfaktor ist.

Foodporn ist es nicht, aber trotzdem irgendwie pervers, im Januar draussen in der Sonne zu sitzen und so zu tun, als sei alles in Ordnung, und das Tagungshotel mit all seinen Spinnern auf einem anderen Kontinent.
Übrigens: Wer glaubt, die aktuelle Finanzkrise könnte keine Medienkrise zur Folge haben, war gestern nicht dabei, als in mittlerer Runde über Finanzbeschaffung für, sagen wir mal, nur von Deppen nicht erwartete Folgekosten einer Baupleite im heimeligen Berlin a. d. Spree bei Marzahn debattiert wurde. Ein Betroffener löste das Liquiditätsproblem nicht über die Bank, sondern eine Gewinnsteigerung seiner Firma: Das Volumen der knapp vor Abschluss stehenden Werbekampagne bei sog. Qualitätsmedien wurde auf ein Drittel eingedampft. Willkommen in der globalisierten Krisenwelt, in der auch der treueste Schleimbatzen nur noch ein variabler Kostenfaktor ist.
donalphons, 13:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 28. Januar 2008
Das Ende der deutschen Leitkultur
Man kann in Deutschland Ypsilanti, Al-Wazir oder Kommunist heissen und dennoch dem bürgerlichen Lager mal eben zehn Prozent der Stimmen abnehmen - wenn das bürgerliche Lager auf seine rechtsreaktionären Kernthemen setzt. Und es macht auch nichts aus, wenn man eine Frau ist, geschieden und in "wilder Ehe" mit einem anderen und dem eigenen Sohn zusammenlebt. Naja. Dank Seehofer, Beust, Möllewelle und anderen eher unfreiwilligen Tabubrechern der Bürgerlichen hat auch dieses Lager zu einer Angleichung von politischer Heuchelei und gelebter Realität beigetragen.
Man kann als Arbeiterkind in Deutschland demokratisch legitimiert auch die vom Thron stossen, die glauben, qua Geburt eine Führungsrolle einnehmen zu können, die selbstherrlich ihre sozialen Netze, ihre Ausgangslage und die schwarzen Kassen skrupellos einsetzen, weil sie aus einem Millieu stammen, bei dem der Missbrauch der Macht eingeübtes Ritual ist. Man kann gewinnen gegen die Amtsadligen, die sich als Herren des Landes fühlen und glauben, ihm ihren Willen aufzwingen zu können, und ein wenig Anschleimen der Baumhockergene in Mischung mit der Angst der Primatenhorde würde schon reichen, damit das dumme Volk sie unter allen Umständen abnickt.
Und weil das alles geht, geht etwas anderes (ausser bei meinen Bayern, den letzten Idioten des christlichen Abendlandes) nicht mehr: Eine weitere deutsche Leitkulturdebatte. Das bürgerliche Lager wird schnellstens den Umdenkprozess einleiten müssen, der nach der Bundestagswahl angedacht und dann unter den Lobenshymnen der Medien für Merkel das Tatenlosige wieder abgesagt wurde. Denn seit gestern weiss die Linke, wie man damit umgeht: Warten, bis die Bürgerlichen bis zum Hals in der eigenen braunen Scheisse stehen, und dann darauf verweisen, dass es stinkt. Und deren eigene Bilanz, was das Ideal dieser deutschen Leitkultur angeht, bestenfalls durchwachsen ist. Dem bequemen Thema, das in jedem Wahlkampf mitschwingt, fehlt für eine effektive Anwendung inzwischen die Basis.
Das bedeutet für die bürgerlichen Hilfsrassisten, die dem Koch schnell beisprangen, dass sie sich mal besser überlegen, ob sie mit einer Art bürgerliches Sozialethik, die sie im Wort "christlich" im Parteinamen vortäuschen, nicht doch besser fahren. Die Hoffnung, den Rassisten komplett aus ihnen zu lösen, ist so vergeblich wie die Vorstellung, CSUler würden in Zukunft von Bordellbesuchen absehen, aber wenn sie erst mal den selbstbefriedigenden Stock der Leitkultur aus dem Arsch gezogen haben, werden sie nach anderen Möglichkeiten für einen aufrechten Gang suchen.
Dass es prinzipiell möglich ist, will ich nicht bestreiten, Senioren haben durchaus noch andere Interessen als die Wiedereinführung der Prügelstrafe, und Altersbetreuung, medizinische Versorgung, ein anderer Umgang mit dem Alter als Lebensabschnitt etwa sind Themen, die in dieser Republik dringend behandelt werden müssen. Oder auch die Familien- und Bildungspolitik: Da wäre es an der Zeit, wieder runterzukommen vom Abrichten der Kinder zu Hochleistungsträgern für die Wirtschaft. Zurück zu den Wurzeln, die Herrschaften, gehen Sie dabei nicht über ihren angeborenen Rassismus und ziehen Sie keine 12%-Verluste ein. Vielleicht bekommen dann auch weniger Sozialdemokraten das kalte Kotzen, wenn sie mit sowas ins Koalitionsbett steigen müssen. Das "die kann mich mal" des letzten Wahlkampfes zeigt: Wer ficken will, muss nett sein. Die Existenz als Dreilochnutte für den braunen Mob jedenfalls lohnt sich nicht mehr.
Man kann als Arbeiterkind in Deutschland demokratisch legitimiert auch die vom Thron stossen, die glauben, qua Geburt eine Führungsrolle einnehmen zu können, die selbstherrlich ihre sozialen Netze, ihre Ausgangslage und die schwarzen Kassen skrupellos einsetzen, weil sie aus einem Millieu stammen, bei dem der Missbrauch der Macht eingeübtes Ritual ist. Man kann gewinnen gegen die Amtsadligen, die sich als Herren des Landes fühlen und glauben, ihm ihren Willen aufzwingen zu können, und ein wenig Anschleimen der Baumhockergene in Mischung mit der Angst der Primatenhorde würde schon reichen, damit das dumme Volk sie unter allen Umständen abnickt.
Und weil das alles geht, geht etwas anderes (ausser bei meinen Bayern, den letzten Idioten des christlichen Abendlandes) nicht mehr: Eine weitere deutsche Leitkulturdebatte. Das bürgerliche Lager wird schnellstens den Umdenkprozess einleiten müssen, der nach der Bundestagswahl angedacht und dann unter den Lobenshymnen der Medien für Merkel das Tatenlosige wieder abgesagt wurde. Denn seit gestern weiss die Linke, wie man damit umgeht: Warten, bis die Bürgerlichen bis zum Hals in der eigenen braunen Scheisse stehen, und dann darauf verweisen, dass es stinkt. Und deren eigene Bilanz, was das Ideal dieser deutschen Leitkultur angeht, bestenfalls durchwachsen ist. Dem bequemen Thema, das in jedem Wahlkampf mitschwingt, fehlt für eine effektive Anwendung inzwischen die Basis.
Das bedeutet für die bürgerlichen Hilfsrassisten, die dem Koch schnell beisprangen, dass sie sich mal besser überlegen, ob sie mit einer Art bürgerliches Sozialethik, die sie im Wort "christlich" im Parteinamen vortäuschen, nicht doch besser fahren. Die Hoffnung, den Rassisten komplett aus ihnen zu lösen, ist so vergeblich wie die Vorstellung, CSUler würden in Zukunft von Bordellbesuchen absehen, aber wenn sie erst mal den selbstbefriedigenden Stock der Leitkultur aus dem Arsch gezogen haben, werden sie nach anderen Möglichkeiten für einen aufrechten Gang suchen.
Dass es prinzipiell möglich ist, will ich nicht bestreiten, Senioren haben durchaus noch andere Interessen als die Wiedereinführung der Prügelstrafe, und Altersbetreuung, medizinische Versorgung, ein anderer Umgang mit dem Alter als Lebensabschnitt etwa sind Themen, die in dieser Republik dringend behandelt werden müssen. Oder auch die Familien- und Bildungspolitik: Da wäre es an der Zeit, wieder runterzukommen vom Abrichten der Kinder zu Hochleistungsträgern für die Wirtschaft. Zurück zu den Wurzeln, die Herrschaften, gehen Sie dabei nicht über ihren angeborenen Rassismus und ziehen Sie keine 12%-Verluste ein. Vielleicht bekommen dann auch weniger Sozialdemokraten das kalte Kotzen, wenn sie mit sowas ins Koalitionsbett steigen müssen. Das "die kann mich mal" des letzten Wahlkampfes zeigt: Wer ficken will, muss nett sein. Die Existenz als Dreilochnutte für den braunen Mob jedenfalls lohnt sich nicht mehr.
donalphons, 11:47h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 27. Januar 2008
Häme für Roland den Ausgekochten
bitte unten in die Kommentare einfügen (Gern auch in den Geschmacksrichtungen Spott, Schadenfreude & Verachtung, auch unter Berücksichtigung von Clement, Merkel et. al.).
donalphons, 19:09h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 23. Januar 2008
Auf den Wiesen liegt noch Reif.
Wenn sie im Schatten der Hügel sind. Aber die Strassen sind trocken, und da ist dieses Gefühl in der Luft, das selbst der schneidend kalte Fahrtwind nicht unterdrücken kann, das Gefühl der gerade wieder eröffneten Cabriosaison.

Wo ich bin, wollte jemand in München wissen, und meinte, dass man doch in dieser Lage nicht einfach davonfahren kann. Als ob es irgendwas am Kommenden ändern würde, wenn man in den Monitor starrt. Leichtfüssig legt sich der Wagen in die Kurven, und unbeirrt sinkt das System, wie ein Ozeandampfer, der aus 10.000 Meter Höhe Richtung Meeresspiegel fällt. Ah, werden manche sagen, es gibt keine Ozeandampfer in 10.000 Meter Höhe. Ich aber sage: In einer Welt, in man bayerischen Banken glaubt, dass das Schlimmste vorbei ist, kann man auch an Ozeandampfer in der Stratosphäre glauben.
Morgen dann im Frühtau zum Tegernsee, mit einem grossen Bogen um München. Ich will eigentlich gar nicht wissen, was dann wieder los ist. Es ist egal. Das Spiel wurde schon vor zwei Jahren verloren, aber ich kann noch einen schönen Tag gewinnen.

Wo ich bin, wollte jemand in München wissen, und meinte, dass man doch in dieser Lage nicht einfach davonfahren kann. Als ob es irgendwas am Kommenden ändern würde, wenn man in den Monitor starrt. Leichtfüssig legt sich der Wagen in die Kurven, und unbeirrt sinkt das System, wie ein Ozeandampfer, der aus 10.000 Meter Höhe Richtung Meeresspiegel fällt. Ah, werden manche sagen, es gibt keine Ozeandampfer in 10.000 Meter Höhe. Ich aber sage: In einer Welt, in man bayerischen Banken glaubt, dass das Schlimmste vorbei ist, kann man auch an Ozeandampfer in der Stratosphäre glauben.
Morgen dann im Frühtau zum Tegernsee, mit einem grossen Bogen um München. Ich will eigentlich gar nicht wissen, was dann wieder los ist. Es ist egal. Das Spiel wurde schon vor zwei Jahren verloren, aber ich kann noch einen schönen Tag gewinnen.
donalphons, 22:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 19. Januar 2008
Das Ende meines Alptraums
Ab Ende der 90er Jahre habe ich sehr viel zum Thema NS-Zwangsarbeiter geschrieben. Das ganze war insofern noch halbwegs erträglich, als die menschlichen Unerfreulichkeiten der deutschen NS-Industrie, die früher ihren ehemaligen Sklaven jede Entschädigung verweigerten, samt und sonders tot waren, und die heutigen Industrievertreter zwar oft auch menschenverachtend und zynisch, aber wenigstens nicht aktiv an dem Mordgeschäft beteiligt waren. Man hatte es mit Nachfolgern zu tun. Eklig, abstossend, menschlich widerlich, aber es waren keine Täter.
Es gab eine Ausnahme. Bis heute morgen. Der Waffenproduzent Karl Diehl ist tot. Ich habe direkt miterlebt, wie seine CSU-Helfer versucht haben, eine Nürnberger Abgeordnete, die ihn unter Druck setzte, zu diskreditieren. Ich war dabei, an den Hinterausgängen des Auswärtigen Amtes, in der Wiener Hofburg, in den Landtagsbüros, den Parteizentralen, es war ein Alptraum, der ein Gesicht hatte.
Nichts kann adäquat meine Gefühle beschreiben, mit denen ich den heutigen Tag begehe.
Es gab eine Ausnahme. Bis heute morgen. Der Waffenproduzent Karl Diehl ist tot. Ich habe direkt miterlebt, wie seine CSU-Helfer versucht haben, eine Nürnberger Abgeordnete, die ihn unter Druck setzte, zu diskreditieren. Ich war dabei, an den Hinterausgängen des Auswärtigen Amtes, in der Wiener Hofburg, in den Landtagsbüros, den Parteizentralen, es war ein Alptraum, der ein Gesicht hatte.
Nichts kann adäquat meine Gefühle beschreiben, mit denen ich den heutigen Tag begehe.
donalphons, 16:31h
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