Wedding, meine Liebe

Auch, wenn jetzt, angeschürt durch einen hysterischen Artikel in der strunzkonservativen Springer-WELT, der Wedding als Beispiel für die versagende Integration von Türken in Deutschland gebracht wird: Ich habe im Wedding über eineinhalb Jahre geabeitet, unser Büro war 4 Jahre dort. Abgesehen von eon paar kiffenden Kids auf der Treppe nach Mitternacht, die dabei Orangensaft (!) getrunken haben, ist mir nie, kein einziges Mal etwas untergekommen, was auch nur ansatzweise in Richtung Kriminalität ging. Und ich war in einem Teils des Weddings mit wirklich hoher Ausländerquote. In meiner Wohnanlage waren rund 40% Türken. Als es einen Wettbewerb um den schönsten Balkon gab, hatte ich keine Chance gegen die. Und mein Balkon war nun wirklich vollkommen begrünt.

Der Wedding ist ein Mikrokosmos. Ich habe nie, wirklich kein einziges Mal jemanden erlebt, der nicht Deutsch konnte. Wenn ich einen Bayern in Berlin treffe, rede ich auch eine Sprache, die kaum jemand da oben versteht. Und bei den Türken schleicht sich Deutschland sowieso in die Umgangssprache, Kräutersosse zum Beispiel heisst Wedding-türkisch auch so. Manche Frauen tragen Kopftuch, als wären sie in einem bayerischen Kaff. Aber das ist die Minderheit. Der Wedding hat die gefühlt höchste Dichte an Maniküren und Beautyshops, und das liegt nicht an den Eingeborenen.

Es bedarf, das gebe ich zu, einer gewissen Gewöhnung, sich dem Bezirk zu nähern. Man kann im Wedding nicht leben, ohne dauernden Kontakt zu Nichtdeutschen. Und Nichtdeutsche können dort nicht ohne dauernden Kontakt mit Deutschen leben. Das Ergebnis ist halt keine Staatsoper und keine Friedrichstrassengala, sondern ein wildes Durcheinander von Kommerz, Kultur, Fortschritt und Traditionen. Wer glaubt, dass die jungen Türken im Wedding in einer zurückgebliebenen Parallelgesellschaft leben, war noch nie nach acht in einem Internetcafe. Wer glaubt, dass es dort nichts gibt, was den Besuch lohnt, war noch nie in der Schererstrasse, im wild wedding oder im Cafe Schmidt.



Der Wedding ist gross, laut und arm. Der Wedding ist aber schon lange nicht mehr am Nullpunkt. Der Wedding hat noch die Chancen, die Mitte längst verspielt hat, und es würde mich überraschen, wenn die Weddinger diese Chancen ebenso schluffig verspielen wie die arroganten Kotzbrocken im Presseviertel. All die bescheuerten Legenden über den Wedding in der Welt, dem Tagesspiegel und anderen Mitte-Medien beruhen darauf, dass sie nie ihren Arsch aus ihrem Kiez rausbekommen. Die Arroganz gegenüber dem Wedding ist eigenrlich nur ein weiterer guter Grund, neben dem Palast der Repulik gleich noch den Rest des Slums Berlin plattzumachen. Wenn man schon mal dabei ist... niemand baucht solche Mitte-Lackaffen.

Sonntag, 22. Januar 2006, 11:18, von donalphons | |comment

 
Immerhin hat der Wedding noch ein Image. Dagegen sind ganze Bezirke wie Reinickendorf (250.000 Einwohner), Pankow (350.000 Einwohner) oder Trepow-Köpenick (234.000 Einwohner) vollkommen weisse Flecken für die Hauptstadtpresse. Seit Berlin Haupstadt ist, hat sich die Aufmerksamkeit auch der Berliner Medien sehr auf Mitte, P-Berg und ein paar soziale Brennpunkte konzentriert. Bezirke und Ortsteile, die die Grösse westdeutscher Grossstädte haben, werden vergessen.

... link  


... comment
 
hm... ich meine, ich wohne daja seit einem dreiviertel jahr, aber ich suche nun eine neue wohnung im prenzlberg, weil ein freund dort wohnt, und ich zumindest bei meinen bisherigen besuchen dort eine weniger offensichtlich attavistische stimmung auf den strassen festgestellt habe.

mir gehen eben die jungen hiphop-kids auf den geist, das nervtötende macho-getue, die agressive und attavistische stimmung. und dies vollkommen unabhängig von ihrer herkunft.

allerdings gibt es schon im moment eine fortschreitende isolierung gewisser ethnischer millieus. so hat seit meinem zuzug vor ein paar wochen der 3 neue türkische kulturverein in der brüsseler strasse geöffnet. insgesamt sind es nun allein in dieser strasse 14 oder 15 (mit der verlängerung amsterdamer str.).

ich glaube also, selbst in der kurzen zeit, in der ich da wohne eine schneller fortschreitende tendenz zur isolation und ghettoisierung feststellen zu können.

und hey, ich habe überhaupt keinerlei kulturelle vorurteile (außer gegen hiphopper, wie gesagt ;). es ist hier vielmehr (wie eigentlich immer) der faktor armut und bildung, der eine gefahr darstellt.

wobei ich opportunistische (vulgo: anti-humanistische) "erfolgstypen" auch auf den tod nicht abkann.

mein opa hat immer gesagt: "es gibt überall so'ne und solche" - und er hatte recht, das gilt für jeden ort, für jede zeit.

gruß,
asleif

... link  

 
Gut, die Brüsseler Strasse runter zur Amsterdamer ist nun aber auch der heftigste Teil des ganzen Viertels. Aber auch da gibt es das Schraders.

... link  

 
Interessanter Ansatz: Hiphop und/oder Türkisch. Ich habe ebenfalls massivste Aversionen gegen die Adepten des aktuellen Mainstream-Hiphop und vor allem gegen die Arschgeigen von Aggro Berlin, die beschissensten Machismo als Straßenauthentizität verkaufen. Bei Gelegenheit werde ich mal auf einen treffen und ihm eine körperliche Verwarnung erteilen müssen.
Der Mist ist (und das lässt sich hier in Düsseldorf auch gut beobachten...), dass diese antikulturelle Kacke besonders bei den türkischen Bubis auf fruchtbaren Boden fällt. Anscheinend können sie an dieser ganzen Bitch-Scheiße ihren ethnisch bedingten, aber verdrängten Männerwahn abarbeiten. Tatsächlich sind sie darin führend, während die anderen Migranten aus dem islamischen Kulturkreis weniger angezogen werden und die Russen auf einer anderen Welle schwimmen.

Kurz und gut: Hierzustadt ist eine Isolation oder Ghettoisierung von Türken nicht festzustellen. Wir haben dagegen eine Viertelchen (Oberbilk), das auf angenehme Weise marrokkanisch infiziert ist. Da ist sehr nett, und Frauen können da jederzeit unbehelligt rumlaufen...

... link  

 
Hier in der Provinz ist es anders - da sind die Türken weitaus besser integriert als die Russlanddeutschen, einfach, weil sie schon länger da sind und in Zeiten des Booms kamen. Im Ergebnis - das kann man jetzt sehen wie man will - schicken manche ihre Kinder in bayerische Trachtengruppen (ein Haus weiter etwa) und sitzen im Stadtrat. Für die CSU. Erzkonservative Knochen, die Leute.

Und was die Russlanddeutschen angeht, bekam ich einen Eindruck von deren Denke, als eine Angestellte meiner Frau Mama von ihrem Mann wegen einer Lappalie ermordet wurde. Das ist dann natürlich eine "deutsche Beziehungstragödie", auch wenn die Trauerfeier ziemlich leer ist, weil das Umfeld der Meinung ist, sie hätte ihn halt nicht verlassen sollen, dann wäre alles gut gewesen.

... link  

 
Hier in der Provinz ist es anders - da sind die Türken weitaus besser integriert als die Russlanddeutschen, einfach, weil sie schon länger da sind und in Zeiten des Booms kamen.

Das deckt sich ziemlich genau mit dem, was ich in Mannheim beobachtet habe, wo ich lange Jahre im Multikultiviertel gelebt habe. Erst der massive Zuzug von sogenannten Russlanddeutschen hat das Klima dort massiv verschlechtert. Nun war es vorher zwischen Türken und alteingesessenen Deutschprolls auch nicht immer die reine Herzlichkeit, aber mit einigermaßen intakten Instinkten konnte man da jahrzehntelang gut nebeneinander her leben ohne Stress. Seit aber immer mehr von diesen schon tagsüber vollgesoffenen Russkis die Gegend unsicher machen, liegt so eine latente unberechenbare Gewaltbereitschaft in der Luft, die sowohl bei Türken als auch Deutschen das subjektive Sicherheitsempfinden erheblich schmälert. Ich bin auch ziemlich sicher, dass das örtliche Käseblatt längst nicht alles berichtet, was das so vorfällt, um die Konflikte nicht noch zusätzlich anzuheizen.

... link  

 
@don: ja, das schraders ist wirklich nett, ich war da hin und wieder mit der da... ach du schande, sie hat es tatsächlich "entnetzt". however.

womit du vollkommen recht hast, ist der hinweis auf die teilweise bessere integration in ländlichen gebieten. klar, da spielt ein rolle, daß sich weniger menschen auf mehr raum über längere zeit kennenlernen konnten.

gut. aber die rußlanddeutschen. ja, ich habe auch schon so meine erfahrungen mit bewohnern des baltikum (meine ex-frau, zum bleistift) und anderen osteuropäern und ja, da herrschen schlimme zustände. es ist nicht einmal unbedingt so, daß die leute da aggressiver sind. sie sind vielmehr einfach nur gleichgültiger gegenüber gewalt an sich. und auch da spielt der faktor armut eine ganz wesentliche rolle. dort herrscht meiner erfahrung nach einfach ein extremes klima der angst und in folge dessen versuchen die leute, ihre gefühle als (sie selbst) gefährdende faktoren auszuschalten. gelingt ihnen natürlich nicht, klar.

@rainersacht:
Ich habe ebenfalls massivste Aversionen gegen (...) Aggro Berlin, die beschissensten Machismo als Straßenauthentizität verkaufen. Bei Gelegenheit werde ich (...) ihm eine körperliche Verwarnung erteilen müssen.
oh, come on! genau deshalb habe ich meine probleme mit hiphop. warum müßt ihr immer so doof sein? könnt ihr nicht diese völlig hirnlose spirale der gewalt einfach durchbrechen?

weißt, ich höre hauptsächlich death und black metal, was ja nun in sachen aggressivität teilweise x faktoren härter ist, als hiphop, aber bis auf ein paar ausnahmen (siehe mein opa) ist es da eigentlich immer sehr friedlich in der "szene", auf konzerten und so...

@mark: s. mein text zu don. ich habe übrigens auch schon von wirklich netten osteuropäern gehört... :)

gruß,
asleif

... link  

 
Okay, asleif, hast ja Recht... In Wirklichkeit hau ich ja auch niemanden mehr. Wenn aber z.B. so'n Hiphop-50-Pfenning-Hirni meine Tochter 'Nutte' nennt in meinem Beisein, dann hab ich einfach nur eine kaum zu beherrschende Lust ihm eine so richtig demütigende Ohrfeige zu verpassen - genau EINE, genau auf die Backe.
Oder wenn ein ca. Fünfzehnjähriger mit bauartbedingt heruntergelassenen Hosen meine Lebensparterin fragt, ob sie Geld nähme fürs Geficktwerden, und mich darauf, ob er sie mir abkaufen könne, dann verspüre ich die Ohnmacht der zivilisierten Sprache. Ich hab ihm dann gesagt, er möge jetzt aber mal ganz schnell zu seiner Mami laufen und gucken, ob der fremde Mann in deren Bett schon bezahlt habe. Daraufhin wollte er mit einem Messerchen den Gangsta spielen - ach Gottchen: er war allein, er war nicht sehr schnell und nicht sehr kräftig... Das Messerchen bewahre ich heute noch als Andenken auf. Ich hab ihm auch nicht wehgetan. Dafür hat meine Liebste schon gesorgt.

Es gibt einfach Gruppen (Glatzen, Gangstas etc), da endet die Kraft der Argumentation.

Und von Death und Black Metal Hörenden bin weder ich, noch meine Tochter oder die Liebste je angemacht worden. Da wird die Aggressivität ja bestens per Musik sublimiert. Und wenn wir uns in seligen Punk-Zeiten gegenseitig balue Flecken (oder schonmal nen kleinen Knochenbruch) gepogt haben, dann war das Teil vom Spiel und hatte nix mit Aggro zu tun.

... link  

 
Aggro ist nochmal ein ganz eigenes Thema - da wird von ihnen und ihren MTV-Freunden Berlin neu erfunden. Das wird per Video nach draussen pojeziet, die Kleinkinder finden es super - durch die Bank, unabhängig von Herkunft und sozialem Stand - manche versuchen es zu imitieren, und auf der anderen Seite ist das ein gefundenes Fressen für konsrrvative Medien, die sich an ebensolchen Quotes aufgeilen. Die gehen dann in ein Jugendzentrum, wo sie die Fälle bekommen, die sie brauchen. Wenn die mal in das Hinterzimmer eines Internetcafes gehen würden, wo um elf Uhr ein Dutzend Teens chatten, ohne Alk, ohne Fluppen, wo die Mädchen sich zurufen, wie süüüüüss der da in der Webcam ist, dann wäre das auch ein Teil der Realität. Angesichts der tatsache, dass in meiner zeit in berlin absolut nichts vorgefallen ist - keine blöde Anmache, kein Diebstahl, keine eingeworfene Fensterscheibe, keine Messerstecherei, auch nicht, wenn ich mit Frauen unterwegs wa, muss ich einfach davon ausgehen, dass die Horrorszenarien von Aggro nicht die Realität sind.

... link  

 
P.S.: Und man darf mir glauben, hätte ich die Möglichkeit gehabt, das Drecksslum Berlin irgendwie mit so einem Erlebnis runterzuputzen, ich hätte es sicher getan.

... link  

 
Ja, klar, Don: Aggro Berlin züchtet Bilder, die nicht der Realität entsprechen - genau wie alle am 'Pop-Business'. Sido- und Bushido-Scheiße ist ja nur die andere Seite von 'Last Christmas'... Genau wie solches Dünnzuckergesäusel nach fortwährendem unkontrolliertem Genuss die Hirne der wehrlosen Kinder verklebt, tut es auch die Blut-Sperma-Drogen-Sosse der Aggro-Wi**ser.
Die Picos (so nennt man vor Ort die halbstarken mit dem Schwanzgefühl...) glauben ja ernsthaft, dass Frauen Müll sind und nur zum Ficken da. Sie glauben ja - gerade angesichts der Heiligsprechung dieser Dumpfbacke namens 5Groschen selbst durch die BILD-Zeitung -, dass man sich nehmen muss, was man kriegen kann, mit welcher Methode auch immer. Sie eifern nach, und im Eifer der Gefechte schlagen sie bisweilen fehl. Das sind dann Fälle für die Jugendwohlfahrt.

Zum Glück! (und das sage ich als Vater zweier halbwegs erwachsener Kinder) sind die Trittbrett-Gangsta deutlich in der Minderheit - selbst bei den Nachkommen der türkischen Migranten. Ich habe (nochmal: Zum Glück!) die Freundeskreise meiner Kinder als Haufen wacher, freundlich und fröhlicher Chaoten kennen gelernt, die Spaß haben wollen, aber auch dem ernsthaften Tun nicht abgeneigt sind. Wenn die für die Jahrgänge '80 bis '95 repräsentativ sind, dann freu ich mich auf die Jahre, wenn die was zu sagen haben. Und: Die Cliquen und Posses meiner Kinder waren immer sowas von multikulti - und das ganz ohne irgendeinen altlinken Einfluss seitens des Vaters.

... link  

 
In Grossstädten muss man schon ein Fremdenhasser sein, um nicht multikulturell zu leben. Nähmen wir mal an, ich wäre ethnisch-Deutsch, was immer das sein sollte: Dann hätte war ich in der letzten Woche genau zwei mal mit dergleichen leuten unterwegs, und viermal mit anderen aus der Schweiz, Korea, Japan und Halbfranzösisch. Völlig normal.

und selbst ein "Deutscher" war nur ein Badenser.

Spass beiseite, die kulturellen Unterschiede zwischen einem Türken in Bayern und mir sind sicher weitaus kleiner als zwischen einem Berliner und mir in Berlin.

... link  

 
@asleif:
Wäre mir nicht im Traum eingefallen, Osteuropäer zu dissen. Mein Vater kam selber aus der Ecke. Aber die Sorte, die schon vormittags ziemlich strack vorm Lidl rumhängt, coram publico an die zusammengeschobenen Einkaufswagen pinkelt und Türkenmädels Unflat hintergrölt, die empfinde ich nun mal nicht als große kulturelle Bereicherung. Und zwar ganz unabhängig von der Frage, ob deren Großvater mal nen deutschen Schäferhund hatte oder nicht. Selbst Türken können meistens besser deutsch als diese sogenannten Russlanddeutschen. Natürlich weiß ich auch, dass nicht alle so sind. Aber wie gesagt, bevor die in Massen hier aufliefen, wars friedlicher und gemütlicher im Viertel. Jetzt, als Familienvater bin ich wirklich froh, da raus zu sein.

... link  

 
Schaun wir uns mal DSDS an:

Ein Deutsch-Italiener, ein Kandidat mit Mutter Niederländerin und Vater Spanier, eine Deutsch-Amerikanerin, eine Deutsch-Moldawierin, eine mit beiden Eltern Spanier, einer mit Mutter Koreanerin.

6 von 10 Kandidaten haben entweder ein nicht-deutsches Elternteil und/oder sind im Ausland geboren. Das ist auch die Realität in Deutschland.

In Grossstädten muss man schon ein Fremdenhasser sein, um nicht multikulturell zu leben.

Und ich meine, nicht nur in Grossstädten.

... link  

 
d'accord - wobei wir uns DSDS nicht anschauen, denn ich habe immer noch keinen Termin fuer meine schon lange geplante Gehirnausschabung ....

... link  


... comment
 
Hm. Tja. Mag man so sehen. Für diese, auch in den Hauptstadtmedien regelmäßig wiederkehrende Romantik "Die miese Mitte vs. der echte Wedding"-Romantik bin ich ja nur begrenzt empfänglich. Es ist, um es einmal knapp zu sagen, als jüngere Frau nicht unbedingt ein Spaß, durch den Wdding oder Neukölln zu spazieren, die teilweise ziemlich zudringlichen Zurufe zu überhören, und so zu tun, als sei die Atmosphäre ganz normal. Ebenso, wie ich in meinem zugegeben speziellen Fall die ostdeutschen Plattenbauviertel nicht betreten würde, bin ich auch in manchen Westberliner Vierteln sehr, sehr ungern.

Im Gegensatz zu den Bewohnern dieser Kieze haben die "Mitte-Lackaffen" noch nie versucht, mich oder Freundinnen von mir auf offener Straße anzufassen und reagieren auf Abfuhren im allgemeinen zivil und nicht mit rüden Beschimpfungen, die nicht angenehmer werden, weil sie in einem - wenn auch ziemlich ungepflegten - Deutsch artikuliert werden.

... link  

 
Es wäre interessant, soziodemografische Daten des Wedding mit denen von Köln-Mühlheim zu vergleichen. Es wäre aber auch sinnvoll, sich mit Türken und vor allem gut ausgebildeten Türkinnen über ihre Erfahrungen in einer zunehmend religiös orientierten Gesellschaft zu unterhalten. Dieser Rückzug? in die Religion betrifft natürlich nicht nur Türken oder Deutsche türkischer Herkunft. Es hilft nicht, die Augen vor der zunehmenden Islamisierung (nicht nur) in sozialen Brennpunkten und deren Folgen besonders für Frauen zu verschließen. In den banlieus verbrennen nicht nur Autos. Es sind auch junge Frauen, die sich weigern, ein Kopftuch zu tragen.

... link  

 
Café Cralle
Zum Beispiel. Angenehme Athmosphäre, hat ein bisschen was von Künstlercáfe, nicht abgehoben, sondern buntes offenes Klima. Da es wird in allen Facetten gelebt, man geht aufeinander zu, es werden politische oder kulturelle Projekte verabredet, achja: ->mitten im Wedding.

Der Wedding liegt relativ zentral, günstige Mieten, ist ziemlich frei von den Wilmersdorfer Witwen, naja, ein wenig runtergekommen in einigen Ecken, aber eigentlich ganz passabel, sofern man sich nicht an seinen Einwohnern stört.

Ein Teil meines familiären Haufens lebt dort und dies gut.

... link  

 
Ach- Amsterdamer Straße! Da gab es mal einen (deutschen) Eisenwarenhändler, der flüchtende Hausbesetzer vor den Bullen versteckte. Aber das war noch ein anderes Berlin....

btw.: Die irakisch-kurdische Community, die ich von innen kennen, ist zwar streckenweise eine Parallelgesellschaft, aber durchaus in vielen Bereichen recht nett. Wobei interessant ist, dass es Städte gibt, wo die "italienischen" Pizzabringdienste fast sämtlich fest in kurdischer Hand sind.

... link  

 
@modeste+morgaine1: hm, ja, insbesondere das frauenbild, daß in diesen gegenden gepflegt wird, halte ich für extrem gefährlich.

allerdings, und das sind meines erachtens nicht nicht vergessende punkte, tragen hier auch die frauen und mütter eine mitschuld. die mütter erziehen immerhin die jungen zu den arschlöchern, die sie dann werden. natürlich weiß ich auch, daß sie unterdrückt werden, aber sklaven, die nicht für ihre freiheit kämpfen, haben ihre freiheit nicht verdient - was nicht heißt, daß man nicht helfen sollte. an einer unterstützung der unterdrückten (frauenarbeit, bildungs- und integrationsprogramme etc.) ist natürlich nichts auszusetzen, im gegenteil. aber freiheit muß immer auch gewollt sein, sonst haben die bemühung um sie keinen sinn.

zum thema der erträglicheren lackaffen: hm... sexueller mißbrauch zum beispiel findet überall, in allen kreisen statt, es gibt da afaik keine großen unterschiede zwischen den sozialen schichten oder ethnien. der firnis der zivilisation ist bedauerlicherweise nur hauchdünn...

@che2001: ähm, du wirst mir etwas unheimlich. als ich dich zuerst im netzt entdeckt hatte, war ich ziemlich aufgeregt, hielt ich dich doch ganz kurz für die von mir seit langem gesuchte serife "che" g., eine freundin, die ich aus antifa-zeiten in hamburg kenne. diese serife ist türkin und hat sich außerdem in der alternativen linken kurdischen szene bewegt. hm... falls du sie doch kennen solltest, bitte ich um vermittlung, ich vermisse sie nämlich sehr :(

gruß,
asleif

... link  

 
Ist das hier eine Kontaktbörse? Ich habe da auch die ein oder andere Dame aus den Augen verloren...

... link  

 
Das wäre ein treffliches Geschäftsmodell...

... link  

 
Aber PSSSSSSTTT!

... link  

 
ach, ihr blogger könnt einfach nicht ernsthaft diskutieren und von von romantik versteht ihr auch nix! *grummel*

;P

... link  

 
Geschäftsmodell? Da habe ich heute irgendwo in einem Blog was... Ah ja, hier: http://www.parm.net/web2.0/

... link  

 
Kollaboratives Web 2.0 zum Masturbieren? Och - Darüber wollten wir nu gar nix schreiben. War das vielleicht der Fehler? Anyway: Nächster Braten im Ofen! Mal sehen, wer dieses Mal Appetit bekommt und alleine essen möchte.

... link  

 
Wir dürfen wir das mit dem Braten im Ofen verstehen?

... link  

 
... ach, ach Ihr seid ja mal wieder wohl alles nur user ... wenn Ihr mal Software entwickeln wuerdet und dann immer das 0.8 user Geheule an der Backe haettet waeret Ihr froh um den (funktionalen) web2.0 kram; allerdings - die hierzu assozierte Esoterikschicht (die euch scheinbar so sehr beschaeftigt) kann in der Tat auf den Muell ...

... link  

 
Die Usermeinung dazu:
Geh coden, Knecht. ;-)

... link  

 
... wie gesagt: Benutzt wird was auf den Desktop kommt.

(geht nicht gibts nicht ...)

... link  

 
Wer O'Reilly Bücher liest, frißt auch kleine Kinder.

... link  

 
 d9f0: 93 6a 0a 02 a4 0a f0 a1 05 a4 0b 84 03 14 2d 46  .j............-F
 da00: 44 4d 41 02 a0 0c 92 93 69 0a ff a4 7d 69 0a 40  DMA.....i...}i.@
 da10: 00 a0 10 92 95 68 0a 03 a4 7d 74 68 0a 02 00 0a  .....h...}th....
 da20: 20 00 a0 05 68 a4 0a 12 a4 0a 00 14 1f 46 50 49   ...h........FPI
 da30: 4f 01 a0 0c 92 95 68 0a 03 a4 7d 68 0a 08 00 a0  O.....h...}h....
 da40: 08 93 68 0a 01 a4 0a 01 a4 0a 00 14 4a 05 53 43  ..h.........J.SC
 da50: 4d 50 02 70 87 68 60 a0 08 92 93 60 87 69 a4 01  MP.p.h`....`.i..
 da60: 75 60 08 53 54 52 31 11 02 60 08 53 54 52 32 11  u`.STR1..`.STR2.
 da70: 02 60 70 68 53 54 52 31 70 69 53 54 52 32 70 00  .`phSTR1piSTR2p.
 da80: 61 a2 22 95 61 60 70 83 88 53 54 52 31 61 00 62  a.".a`p..STR1a.b
 da90: 70 83 88 53 54 52 32 61 00 63 a0 07 92 93 62 63  p..STR2a.c....bc
noch Fragen? Irgendetwas was sich aufdraengt?

... link  

 
Du schreibst auch Liebeslieder in Algol :-)

... link  

 
... wie schoen das Ihr keine Vorurteile habt - seltsamerweise kenne ich wesentlich mehr EDVler mit bemerkenswerten kuenstlerischen Talenten als Kuenstler oder Geisteswissenschaftler mit irgendwelchen nennenswerten logisch-mathematischen Faehigkeiten ...

tjo ....

... link  

 
Mathe? Oh je. Frag nicht. Anderes Thema, bitte.

... link  

 
Na sag' ichs doch ... ok neues Thema: Physik - und da vielleicht mal aeh was nehm' wa denn ... Thermodynamik?

... link  

 
Wie heiss wird eine Maustaste, wenn sie in einer Sekunde von einem kochenden Blogger betätigt drei Löschvorgänge durchführt? ;-)

... link  

 
... ist wohl eher die Frage wieviel Energie zusaetzlich zu all dem dummen Herumgeluefte durch auflegen des dicken fleischigen Daumens auf die entsprechende Tasten aus dem voellig ueberhitzen Gehause abgefuehrt wird*

Annahme: Der Blogger verwendet ein Notebook halbwegs aktuellen Jahrgangs ...

... link  

 
@franz

Wenn unter "Künstler" auch Musiker zählen - da gibt es z.B. die Kombination mit Mathematik gar nicht so selten.

... link  

 
franz, ich denke kaum, dass sich jemand in der Philosophie halten kann, ohne ein ausgeprägtes Verständnis für Logik und Mathe zu haben.

... link  

 
na, na, na - das moechte ich doch mal sehen : einen Philosophen der etwas mit Begrifflichkeiten aus Gruppentheorie oder auch nur mittelschweren Aufgabenstellungen (sagen wir mal: 3. Semester Physik/E-Technik ) aus der Vektoranalysis anfangen kann. (Also nicht so Escher-Goedel-Bach Party Gelabere sondern mal so ganz handfest bisschen gausschen oder stokeschen Integralsatz ... was man halt so macht um dann in E-Dynamik anschliessend trotzdem feste auf die Fresse zu fliegen ...)

... link  

 
Hallo Franz, was meine ich wohl mit logischem und mathematischem "Verständnis"?
Natürlich meine ich nicht, dass er das Wissen, die Terminologie und die Problemlösungstechniken eines Physikers oder Mathematikers oder Ingenieurs teilt, weil: ist halt nicht sein Fachgebiet, wa?

Ist doch logisch, oder?

... link  

 
Außerdem würde ich gerne mal wissen, wo die Mathematik heute ohne die analytische Geometrie Descartes, die Infinitesimalrechnung von Leibniz und die Prädikatenlogik Freges wäre. Alles große Philosophen und Mathematiker.

... link  

 
... ja jetzt mal nicht mit den Altvorderen herumwedeln - das ist wieder "Goedel-Escher-Bach" Gelabere - so bitter wie es fuer den ganzen Berufsstand ist - heuer ist wohl von Seiten der Philiosophie nur noch mit erstaunten, von immer weniger Verstaendnis unterfuetterten Kommentaren eines durch Naturwissenschaften und Technik getriebenen Fortschritts zu rechnen ...

... link  

 
Ach, die Philosophie ist heute doch sowieso auf den RTLII-Slotterdeick gekommen, gnz traurig, von so einem Leimsieder ins geistige Nix geführt zu werden.

... link  

 
Jegliche deutsche Philosophie nach Adorno ist Müll.

... link  

 
Zum Glück gibt es ja nich Franzosen. Und die können auch schreiben - ohne zu langweilen.

... link  

 
"Wer O'Reilly Bücher liest, frißt auch kleine Kinder"? Sag' ich doch: Das große Fressen! Schade nur, dass in DIESEM Fall der Koch ausgebootet wurde. Wie gesagt: Nächste Runde!

... link  

 
Statt der Philosophie gibt es in der Soziologie junge interessante kluge Köpfe, wie beispielsweise Dirk Bäcker.

... link  

 
Ja, Lacan, Bourdieu, Baudrillard sind allemal relevanter und lesbarer als Schlotterdeich & Co. Aber auch außerhalb der Philosophie ist es mit dem modernen deutschen Geistesleben so weit nicht her.

Botho Strauß etwa gehört ja schon in die Braunzone.

... link  

 
Ach? Ich dachte, O´Reilly-Leser haben verquollene Gesichter, früh eine Glatze und fressen nur schleimige Home-Service-Pizza. Die sie im Netz bestellt haben. So von wegen sozialdigitale Kompetenz, und so.

... link  

 
Fürsicht! Die O'Reilly-Schwarten in meinem Regal sind doch unübersehbar, oder? ;-)

... link  

 
...und sind ausserdem die bestaussehenden, intelligentesten Herren westlich von Sibirien und östlich von Hawai, wollte ich noch dazu sagen.

... link  

 
An O'Reilly kommt man ja kaum vorbei. Selbst ich hatte schon mal eines: "HTML 3.2". Vielleicht sollte man es mal präzessieren: Wer die Bücher nur im original in englisch liest, der frisst auch kalte Pizza.

... link  

 
Was das denn? "Sozialdigitale Kompetenz"? Ist das, wenn man auf anderer Leut's Kommunikationskanälen hockt?

... link  

 
nach meinem Erlebnis mit diesem Yahoo-Mann in Frankfurt, der Downloads bei seiner Firma als interaktiv bezeichnete, habe ich den Eindruck, dass es in dieser Frage zumindest eine Art Kluft zwischen Provider und einem Teil der Nutzer gibt.

... link  

 
Siehste Franz, ich könnte jetzt noch ellenlang die Liste Philosophen/Mathematiker weiterführen. Nur was bringts? Zeitgenössische Philosophie (also etwa die letzen 40 Jahre) scheint an dir ja spurlos vorbei gegangen zu sein. Wie sonst könntest du noch auf die Idee kommen, mit diesem antiquierten Fortschrittsdenken zu argumentieren? Hallo? Das war die Jahrhundertwende….
Vielleicht sollte man sich über dieses Thema nur auslassen, wenn man wenigstens Grundkenntnisse beider vorweisen kann.

... link  

 
ach ja, Franz, bevor du das wieder in den falschen Hals kriegst: Mit Grundkenntnissen meine ich NICHT den hermeneutischen Zirkel anwenden oder wissen, was die Dekostruktion so macht. Das erwarte ich jedenfalls nicht. Ich meine aber, dass man die allegemeinen Grundparadigmen der heutigen Philosophie einigermaßen kennen sollte, wenn man meint sich daüber äußern zu müssen.
Mehr kann man nämlich von Fachfremden nicht erwarten, nicht bei Mathematik, nicht bei Physik und nicht bei Philosophie, weniger aber auch nicht, wenn man vorgibt eine Meinung darüber zu haben.

... link  

 
hae?

Du machst mal Deine Grundlagen der Thermodynamik nichtlinearer Prozesse klar - dann lese ich mal Deine Philosphenschwarten (vielleicht, wenn Zeit ist) - was mir fehlt ist der impact der aktuellen philosophischen Diskussion in meinem daily life - den impact von Naturwissenschaft und Technik muessen wir hoffentlich nicht diskutieren ...

... link  

 
ich gebs auf ...

... link  

 
na also - geht doch, so stelle ich mir das vor!

... link  

 
Demnächst an gleicher Stelle: Der impact konsonantischer Schriften unter spezieller Berücksichtigung der arabischen Langvokale auf das daily life von Franz B. :-)

... link  

 
Nicht zu vergessen der Impact von Charm-Quarks und Pi-Mesonen auf das daily life von irgendwem :-)

... link  

 
... ich komme gleich und nehme euch die Halbleiter weg
(sowohl III/V als auch II/VI) ... ihr habts nicht anders verdient ...

... link  

 
HAHAHAHA solche O'Reilly Leser sitzen hier zwei Zimmer weiter. Entsprechen zu 100% ihrer Vermutung!

... link  

 
Nimmt man mir die halbe Leiter, mache ich mit Seil und Haken weiter :-)

... link  

 
Eigentlich sollte man die ja als OReillyianer bezeichnen, die an das digitale Klonen der menschlichen Intelligenz glauben.

... link  

 
... sieht fast aus als muesste ich auch noch die Polymere abholen ...

... link  

 
Noch 20 Off-off-off-off-off-off Topic Kommentare und wir sind zurück beim thema Wedding und warum wir ihn so lieben.

... link  

 
Oh - mit den Polymeren sind wir dem Wedding wieder ein gutes Stueck naeher gekommen - mit Freuden erinnere ich mich an einen Frikandelskandal in Belgien in denen man im Frikandelfleisch irgendwelche langkettigen Kohlenwasserstoffe gefunden hat die da garantiert nicht hineingehoeren - letztendlich kam heraus das die Huehner mit re-raffinierten Frittenfettbetsandteilen gemaestet wurden und die Frittenfettraffinerie es nicht so genau genommen hatte und das Frittenfett mitsamt Eimer aufgeschmolzen hatte usw. - so, und was wird im Wedding gerne gegessen? Na? - Richtig: Haehnchendoener - there we are ...

... link  

 
Bäh. Aber was ich hier in bayern wirklich vermisse, ist der schnelle Falafel um 4 Uhr morgens beim Grill gegenüber. Oder die frischen Böreks die Strasse runter. Hach...

... link  

 
oh - mein Beileid, das ist natuerlich traurig, wenn solche essentials nicht laufen - anyway - jedenfalls sind wir zurueck im Wedding.

Bitter Ballen um 4:00 geht hier am Westpol natuerlich auch ...

... link  

 
... und eines ist klar: Die O'Reilly-Buchdichte ist in Mitte höher als im Wedding.

... link  


... comment