: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 17. Januar 2006

Bloghypstechen

an der Blogbar. HLX und Pro7. Ihr wisst schon, der Mallebomber und der Unterschichtendienstleister, den Springer gern gehabt hätte. Und nun wohl doch nicht kriegt. Höhö.

Macht 60 Punkte.

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Von links hinten, mit Kraft.

Er mag Bayern. Und besonders mag er die bayerische Hauptstadt München. Er kommt nicht von hier, er ist einer dieser vielen Landflüchtigen, die sich genau die Standortfaktoren anschauen, bevor sie sich eine neue Heimat suchen. Bei einem gewissen zielstrebigen Typus, mit dem Charme eines Staubsaugervertreters auf Kokain, ist München sehr beliebt, da gibt es sie in Rudeln, in männlich, vor allem, aber auch in weiblich. Man sollte sie kennen, um die New Economy zu verstehen, den Wahlerfolg der CSU bei Zugreisten und die Existenz von langweiliger Clubmusik.

Er ist es, der im Büro immer nur an sein Fortkmmen denkt. Er will mindestens doppelt so schnell sein, und wechselt oft die Firma, um unter anderen, ihm ähnlichen Führungspersonen und Entscheidern das gleiche Spiel nochmal zu machen. Alles an ihm ist auf Leistungsbereitschaft gepolt, auch wenn er nur ein hohler Phrasendrescher ist, vorgestern Portal, gestern user generated, heute Business Blogs und morgen Web2.o. Er liebt das Oktoberfest und den Trachtenplunder, in dem er sich politisch unkorrekt, und stolz auf die okkupierte Tradition, in der Stadt zeigt. Er versucht sich in bayerischer Herzlichkeit und Jovalität und wirkt dadurch so freundlich wie ein korrupter Kiesgrubenbesitzer in Vierharting, dem imaginären Kuhkaff, wo sie alle herkommen, die Bazis und Freinderln.

Zum Fitness-Studio fährt er natürlich mit dem neuesten bayerischen Cabrio. Vom Z1 hat er nur geträumt, den Z23 hatte er für ein paar Weekends mit der Vorzimmertante gemietet, den Z4 ht er jetzt endlich geleast. Seitdem ist der Z4 überall zu sehen: Auf den Strassenbahngleisen vor seiner Wäscherei, wenn er nur schnell seine Hemden holt und gar nicht begreift, wenn der Schaffner sich so aufregt, die können doch mal 5 Minuten warten, die Idioten da in der Strassenbahn, er kennt sie doch, die faulen Studenten. Der Z4 ist auf der Leopoldstrasse zu sehen, wo er andere wegschiebt und bei Fastrot über die Ampeln brettert, und so gut wie immer auf Radwegen und Bürgersteigen, wo soll er denn sonst parken, die sollen sich nicht so aufführen, wenn sie seinen Anwalt nicht kennenlernen wollen.

Er kann auch gar nicht anders, schliesslich wohnt er in Schwabing. Und da ist es immer voll. Da muss er halt Kompromisse eingehen. Und wenn auf dem Bürgersteig auch kein Platz mehr ist, dann parkt er halt, ist ja nur für eine Nacht, am Wochenende, da ist ja kaum Verkehr, im völlig überzogenen Halteverbot einer Strassenverengung einer Baustelle. Da ist noch massig Platz, eine Sauerei, dass da so viele Parkplätze verschwendet werden, sollen die in der Nacht halt a bisserl langsamer tun in der Schikane.

Andere, ihm ähnliche Leute denken vielleicht: Ui, die Strasse ist gerade, da kann man es richtig krachen lassen. Ist ja schon spät in der Nacht, das merkt keiner ausser denen, die durch das Auspuffdonnern wach werden. Die Verengung da vorne, ooopsss, war doch nicht so gut, nebenbei zu handynieren, aber das schaffen sie schon, die kleine Kurve mit Tempo 80, solang da nix geparkt...



Au weia. Immerhin stand er im Parkverbot. Naja. Hat auch keiner gesehen, oder? Also... genaugenommen kann er sie gar nicht anzeigen, dann müsste er ja zugeben, dass er im Halteverbot gestanden ist. Da hat er auch ziemlich Mitschuld, da ist es eigentlich nur gerecht, wenn sie das so machen, dass sie jetzt weiterfahren und den eigenen Schaden selbst zahlen, soll er doch auch machen, wenn er hier schon parkt, im Halteverbot einer Baustelle für ein neues, schickes Appartementhaus in der traumhaft schönen Munich Area.

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