Preise, atemberaubend

Ich bin bekennender Leser recht esoterischer Einrichtungsmagazine, die sich an ein internationales Publikum mit entsprechend gehobenen Ansprüchen wenden. Natürlich hat dort alles seinen Preis, und bei den Farben kann man ebensowenig Baumarktangebote erwarten, wie einen Sommerschlussverkauf bei den Stoffen. Naturseide? 160 Euro der Meter. Echte Pigmente? Ich muss schon bitten, man will doch keinen Volksaufstand im sich benachteiligt fühlenden Osten. Den meisten wirklich schönen, langsam gewachsenen Wohnungen sind dennoch Besitzer gemein, die viel zahlen, wenn es nicht anders geht, und die günstig kaufen, wenn sich bei Auktion und Flohmarkt die Gelegenheit bietet. Am liebsten wird natürlich der Familienbesitz geplündert, und diese Mischung aus Keller, Trödel und ersten Adressen lässt die Einrichtung dann oft gar nicht so teuer sein.

Teuer ist dagegen der Spam, den ich heute in meinem Briefkasten vorfand:



Das berüchtigte Müllmöbelhaus ist, mit Verlaub, so teuer, dass ich mir eine auch nur halbwegs untermittelwertige Einrichtung dort nicht leisten könnte. Ich habe diesen unsagbar hässlichen Printklotz tatsächlich aus dem Briefkasten gezogen und durchgeschaut; mal abgesehen von den optischen Verbrechen ist es schlicht und einfach völlig überteuert. Während internationale Luxusmarken durch den starken Euro in den letzten Jahren eher billiger geworden sind, langen die Schrottspangiganten richtig hin. Ein paar billige Schnäppchen, die sie über das andere Zeug querfinanzieren, und bei dem bleibt einem dann die Spucke weg. Ich mein, wir reden hier nicht von Qualitätsmöbeln, bei denen man sich die Stoffe aussuchen und Sonderwünsche erfüllen lassen kann, sondern von Industriekrempel in Standardfarben und Grossproduktion. Von der Tackerklammer bis zum verwendeten Holz muss das billigst sein, und noch billiger ist allenfalls das Design, das die Angestellten aus 250 Jahren europäischer Designgeschichte zusammen"getragen" haben. Beschwere sich bitte keiner über Chinaplagiate, der in so einem Laden einkauft. Wenn er es sich leisten kann.

In meinen Zeitschriften käme übrigens keiner auf die Idee, eines der wirklich durchdachten, hochwertigen Interieurs als "das schönste Zuhause der Welt" zu deklarieren. Ikea, die das bar jeder Selbstbescheidung im Editorial neben ihrer dummdreisten Duzerei tun, wertet Wohnungen ab, wie ein gekaufter Trigamibeitrag das Blog. Ikea kann nicht schön sein, denn die Natur der Wegwerfmöbel verschliesst sich jeder Ästhetik - und sei es auch nur die Asthetik des Grauens.

Mittwoch, 29. August 2007, 00:19, von donalphons | |comment

 
Es ist ja nicht das Geld, an dem es mangelt.

Kürzlich musste ich es wieder aus nächster Nähe erleben. Der Gastgeber verdient geschätzt 100.000 EUR p.a. und hat einen sicheren Job auf Lebenszeit, sein vor ein paar Jahren errichteter EFH-Neubau in ordentlicher Lage kommt mit Grund auf ca. 600 TEUR, der ausgezeichnet motorisierte Fuhrpark passt nicht in die Doppelgarage und die ebenso karge wie grauenvolle Wohnzimmereinrichtung kommt von IK*A.

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Billy + Klippan = preiswerte Möbel für die erste Wohnung: sei es als Studi oder auf der ersten (fernen) Arbeitsstelle.;)

Wer älter als, na sagen wir mal 33 ist und immer noch bei IKEA kauft, hat allerdings nicht mehr mein Verständnis.

... obwohl diese Lachschnittchen im Restaurant durchaus lecker sind !

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Ja, für den Anfang, die erste eigene Wohnung kann man das noch vertreten. Solange es auch wirklich billig und günstig ist.

Doch irgendwann merkt man, dass gerade bei Möbeln nur noch Qualität zählt. Ich habe mir hier letztes Jahr eine Schrankwand zimmern lassen. War gar nicht so teuer. Aber sie ist qualitativ so hochwertig gefertigt und verarbeitet (ist von Vorteil, wenn man einen guten, engagierten Schreiner kennt), dass ich damit locker fünf-, sechsmal umziehen könnte, ohne das dieses Möbel ausleiert. Sobald wieder Geld übrig ist, wird nach und nach der Rest der Wohnung mit Schreinermöbeln ausgetauscht. Geld gut angelegt!

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Ich habe - nur angeregt durch diesen Beitrag - auch einmal ein wenig geblättert in dem Spam-Klotz. Für S. 335 kommt eine Schmerzensgeldforderung in Betracht.

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Besonders die Beschreibung, dass die "Designerin" sich mit Barockdesign auseinandergesetzt habe. Man wird beim Betrachten schnell zum Befürworter der Leibeigenschaft sowie stengster Standesriten und Zunftgesetze. Grauenvoll auch das Pressglasverbrechen "Kristaller".

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Das ist halt die Dritt- und Viertwertung irgendwelcher Design-/Einrichtungsideen.

IKEA - das Laminat unter den Parkettfußböden. ;)

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Zu viel der Ehre
Linoleum mit Asbestbasis.

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Onkel
Onkel. Ich sag: Onkel. Warum sag ich das?

Weil "Onkel" mein erstes (und lange Zeit mein einziges) IK*A-Möbel darstellt. Ein praktisches, robustes Bücherregal, ja, sogar eine gute Konstruktion, quasi unkaputtbar. Umzugstauglich. Günstig und schön. Es versteht sich von selbst, dass der IK*A-Konzern dieses Möbel ersatzlos aus dem Programm gestrichen hat.

Die Küchen von IK*A finde ich - obwohl i.d.R. etwas überteuert gemessen an der Qualität - auch nicht übel.

*wegduck*

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Ich mag Ikea
nicht sonderlich, konzediere aber, dass es da paar brauchbare Sachen gibt. Ich sehe das weitgehend ideologiefrei: Es ist halt nicht jeder dafür gebaut, sich in einem Museum vollgestellt mit altem Kram dauerhaft wohl zu fühlen. Was ich hier an Bildern aus dem Stadtpalast so sehe, finde ich stimmig, schlüssig und ansatzweise auch stilvoll. Den Wunsch "auch-haben-will" lösen bei mir aber nur die allerwenigsten antiken oder antiquarischen Einrichtungsgegenstände aus.

Und frag Dich mal, Don, wie groß die Distinktionsgewinne Deines Lebensstils dann noch wären, wenn jeder in einem 50-Zimmer-Gebrauchtmöbel-Magazin leben würde. ;-)

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... d'accord - sagen wir so : Fuer den kinderlosen Fruehrentner die Brocante-Gruft fuer alle anderen etwas mehr Luft und Licht ...

... und am Ausgang die superleckeren Kunstfleisch HotDogs (mit selber Ketchup und Mayo draufschmieren .... )

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Nun, das würde der Besuchskultur der Blogger sicher nachhelfen- zumal in meinem Fall 6 bescheidene Zimmer, 2 Bäder und 2 Küchen und ein Abstellraum durchaus für akzeptable Bewirtung ausreichen.

Es muss auch gar nicht vor 1900 sein. Nehmen wir nur mal die allgemein verschmähten, aber sehr eleganten Möbel des skandinavischen Designs der 60er Jahre. Die werden in 20 Jahren unbezahlbar sein, und heute landen sie auf dem Müll. Wieso? Warum wird das durch Ikea ersetzt? Und es ist ja nicht so, dass es moderne Möbel nur von Ikea gibt. Eine gebrauchte Sitzgarnitur von den Bielefelder Werkstätten ist bei E*ay günstiger als das bessere Zeug von Ikea.

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Das erklärt sich
zum Teil schon allein mit dem fehlenden Convenience-Faktor von E*ay. Kannst Du Dir da auch einen Transporter mieten und vor der Heimfahrt eine Portion Köttbullar einrüsseln?

Weiter unten hat es jemand schon angesprochen: I*ea ist ziemlich genial abgestimmt auf die weiblichen Shopping-Bedürfnisse. Ich war ja zu Mannheimer Zeiten lieber bei "Möbel Mann". ;-) Aber da gehst Du weite Wege, bis Du einen Einkaufswagen mit Kindersitz findest, es fehlt jegliches Bespaßungsangebot für die Kurzen, und aufgrund einer gewissen atmosphärischen Kühle wurde meine Frau nie so recht warm mit diesem Laden. Tja, und dann kam auch I*ea in den Norden der Stadt...

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Bei IKEA bekommt man Möbel, die nicht gefallen müssen. Es ist nicht das einzige Möbelhaus, das den guten Geschmack pervertiert. Vor 30 Jahren war IKEA neu und geradezu revolutionär. Die Jaffa-Kisten Ästhetik der 70er auf ein neues Niveau gehievt.

Mittlerweile sind fast alle Möbelhäsuer IKEArisiert. Vom Desiegn der Möbel, der Präsentation bis zu Halle mit Sondermüll aus China, das als Accessoires verkauft wird.

Was auffällt: Trotzdem bleibt IKEA das Glaubensbekenntnis und der Katalog die Bibel - nicht nur für Leute, die sich ihre Anregungen bei "Einsatz in 4 Wänden" holen. Gegen Ideologien lohnt es sich nicht zu argumentieren.

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Aber dagegen anterrorisieren kann man. Und sollte man auch.

Ist jemand mal aufgefallen, wie irrwitzig volgepfropft die Ikeawohungen im Katalog sind? Überall ist was. Besonders die riesigen Fernsehschränke. Die wanderdrückenden Regale. Als hätte einer ohne Ahnung die deutsche AD kopiert, die ohne Ahnung die internationale AD kopiert, die aus politischen Gründen gegenüber der World of Interiors abfallen muss. Man kann die Wohlstandsverwahllosung durchaus mit dem Ikeakatalog erklären.

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und ganz wenig bis gar keine bücher
in den ikeakatalogwohnungen

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Vollgefropft natürlich auch, um die IKEA-Sachen zu verkaufen. Möglichst viele Dinge auf möglichst wenig Katalogseiten unterzubringen. Aber es entspricht natürlich auch der Lebenswirklichkeit der Kunden. Auf der einen Seite steht Deutschland bei der Wohnfläche qm²/Person ziemlich weit oben, trotzdem wird jeder Winkel mit Nippes vollgestellt. Muss ein Paradies für Möbelhäuser sein.

Kein Wunder, dass vieles in den Einrichtungs-TV-Shows sich um das effiziente Verstauen von Krimskrams und Müll dreht. Hier noch ein Einbauschrank, da passt noch eine Schublade rein.

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@strapatto:
seh ich nicht so. wenn man mal aus versehen bei moebel roller/krafft/xyz reingeht, weiss man schon nach 2sek warum leute bei ikea kaufen. die alternativen in dem preissegment sind schlimm, sehen aus wie gelsenkirchener barock gepaart mit ddr und halten noch kuerzer als ikea.
im uebrigen hat ikea 3-4 standards, die gut funktionieren und akzeptabel (dh unaufdringlich) aussehen. billy regale in weiss zb.
kann aber auch daran liegen, das ich mein leben lang nur billy regale besessen habe und garnicht auf die idee kaeme, andere anzuschaffen.
im uebrigen finde ich moebel (ausser betten) ziemlich ueberbewertet.

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Bloß in dem Preissegment?
Inhofer, Hofmeister und Konsorten (dazu gehört wahrscheinlich auch Krafft) sind wesentlich teurer als Ikea und grausiger zugleich.
Ich kann mutant's Satz nur nochmal wiederholen: Wenn man da reingeht, weiß man wirklich schon nach 2 Sekunden, warum Leute bei Ikea kaufen.

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*seufz*
Wie recht du hast !

Allein die "richtige" Frau mit der "falschen" Ansicht in Sachen Aktion schoener Wohnen :-(

Hat mich vor 2 Jahren bei der Teil-Einrichtung v. 100qm ueberredet, die Aktion hat mich ca. 3.500€ gekostet. Zwo Teppiche, 2 unsaegliche Buecherregale, ein paar Kuechenmodule, Metall-Bett, Kleider"schrank" und viel, viel Zubehoer fuer allesnichtsoder.

Nach 8 Monaten Auszug blieb das Bett und die Kuechenmodule uebrig. Die Module bekam mein Bruder, bzw. dessen verlorenes Huhn.
Das Bett steht nun in der anderen Immobilie 2. Etagen ueber mir. Ueberfluessig die Geraeuschkulisse beim GV (wenn er denn mal dort stattfindet*) zu erwaehnen.
Der RestRamsch war inzwischen (inzwischen?) kaputt, fiel dem absoluten Einweg-Aufbau zum Opfer oder war bei klarer Sicht derart haesslich, dass diese ex-baeumlichen Objekte den beiden Hardcore-Katzen ueberlassen wurde.

Wie es sich mit den wenigen Einkaeufen v. Edel-Ikea Habitat verhielt, behalte ich an dieser Stelle lieber fuer mich.

*Konnotation Auslegungssache

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Komisch. Ikea ist für Frauen heute das, was vor 100 Jahren das Putzgeschäft (gemeint ist damit Spitze und nicht der Besen), vor 80 Jahren das Handschuhgeschäft und vor 50 Jahren wenigstens noch die Porzellanabteilung des Kaufhauses war. Nach der Ökorebellenphase hat Ikea verstanden, dass die nachideologische Welt wieder so etwas für Frauen braucht.

"Nimmst Du die Pille? Willst Du den Ikeakatalog?" sind zwei Fragen an Frauen, die man beim amourösen Vorspiel geklärt haben sollte. Sonst kann es schnell teuer werden.

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Der viel passendere Werbespruch wäre
Vögelst du noch oder brütest du schon?

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aaahhhh - endlich wieder ein IKEA -Thread, freue mich schon auf die Vielzahl neuer Erkenntnisse .....

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Tatsächlich sieht man sich beim schwedischen Möbelhaus in der Tradition von Carl Larsson und seiner Frau Karin.

http://www.carllarsson.se/e_index3.htm

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IKEA-Küchen finde ich gut: leicht aufzubauen, die Qualität stimmt und das Preis/Leistungsverhältnis ist i.O. Als ich unserem - inzwischen gefeuerten - Designfetisch-Architekten gesagt habe, dass ich statt Schweizer Qualität lieber IKEA habe, hat der gute Mann ein Krise bekommen.
Die Regal aus Massivholz auf Mahagoni gebeizt sind gut.

Vielleicht sollten wir lieber Adiletten-Bashing mit einer Betonung der Qualität von Massschuhen machen. Wär' für Franz was Neues.

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Nein
Leuchter Kristaller mit drei Flammen und Eisendraht ist der Urgrund des Bösen.

Mein Mitleid gilt dem Architekten. Und für Küchen empfehle ich generell die Suche nach einem Gelsenkirchener Barockküchenschrank. Wenn das die besseren Einrichtungsbücher inzwischen als schicke "30ies" anpreisen, kann man das problemlos übernehmen. Und an diese "bestes Stück für die Hausfrau"-Qualität kommt kein Ikea ran.

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Es gibt sie noch...
..die Themen über die jeder gerne mitredet!
Mal ehrlich: das is ne Riesen-Erfolgsstory und jeder von uns hat dazu irgendwie beitgetragen, oder?
Mal ehrlich 2: sooo schlecht sind sie nicht, man muss halt (wie bei jedem breiten Angebit mit Mischkalkulation!) halt genau hinsehen und nicht blindlinks zugreifen, weil man noch ans Schnäppchen glaubt!
Mal ehrlich 3: Marketing ist ne glatte 1..die Jungs habens geschafft, eine Generation nach den nächsten für die Wohnungs-Erstausstattung massenhaft anzuziehen..chapeau!

Last not least: ich hatte neulich einen Schreiner da, der ganz unumwunden zugibt, für seine Küchenanfertigungen die Basis/ Korpus bei I* zu kaufen: so günstig und solide gäbe es die nirgends und basta....

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Ehrlich 1: actally not. Und für die Verbrechen meiner Eltern kann ich nichts, die waren noch in der Elchzeit.

Ehrlich 2: Erkläre das nachhaltig einer IkeakäuferIN. Und mein Applaus wird Dir sicher sein.

Ehrlich 3: Da kann man was gegen tun. Man muss.

Beschaff Dir einen besseren Schreiner.

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Hmm. Die eigentlich Alternativen bevorzugten, als IKEA mit Kiefer gehobelt, dem ursprünglichem Markenkern, den Markt überflutete, ja Regale aus aufeinandergestapelten Apfelsinenkisten und antike Bauernschränke, die die Altvorderen gerade gegen Pressspangroßschrankwände austauschten. Und das, was dann das IKEA-Image ausmachte (schwedische Robustqualität) wird heute von Lundia bedient.

Ich finde ja den erlesenen Don´schen Geschmack, den ich ja auch life schätzen gelernt habe, ebenso gut wie ich die Gepflogenheit, allein schon aus Fair-Trade- und Nachhaltigkeitsgründen auf Flohmärkten günstig erworbene oder im Familienkreis ererbte Essgeschirre und -Bestecke, Teeekannen, Möbel und Lampen den unter zumeist fragwürdigen Bedingungen produzierten Billigprodukten der Großanbieter vorzuziehen. Aber was macht IKEA signifikant schlechter als Porta, Möma, die Eigenmöbel von Wal Mart odr Karstadt?

Die Alphonsinische Feindbildökonomie wirkt da, mit Verlaub gesagt, reichlich klischeehaft *zumfranzbrandtweinrüberwink*

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Ikea-Bashing:

Ich empfehle jedem, mal einen der anderen "üblichen" Möbeldiscounter zu besuchen (Höffner und ähnliches). Danach wirkt Ikea wie eine Bastion des guten Geschmacks.

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ausserdem, che, gibts bei Porta nur doofe Bratwuerste und nicht diese tollen von arbeitslosen Raumfahrtingenieuren entwickelten Kunstfleischwuerstchen.

....mal ganz abgesehen von dem Verwaltungsaufwand den ein Moebelkauf bei Porta verursacht: Grundregel 1 - immer mit Aktenordner und Locher ins Moebelhaus, sonst wird man der Papierberge nicht Herr

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Das ist wie mit der Killercoke
Coca Cola behandelt Mitarbeiter schlecht und ist hochgradig ungesund. Andere Hersteller sind in jeder Hinsicht nochmal übler, aber es an Coca Cola durchzuziehen, erwischt die ganze Branche. Kann sein, dass es woanders noch mehr Müll gibt, aber bei Ikea ist man am allgemein bekannten Kern des Problems.

Um auf den Kern zurückzukommen: Es ist eben nicht nur Müll, es ist teuer, gnadenlos teuer. Und das ist es, was ich nicht begreife. Ein Mahagonitisch und 4 Mahagonistühle und ein Mahagonischrank für das Esszimmer inclusive Trasport, gefüllt mit dem alten Hutschenreuther sind nun mal günstiger als der kombinierte Müll, den Ikea für so einen Raum vorschlägt.

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Oder, anderes Bespiel: Für das, was bei denen ein nachgemachter pseudoveneziaischer Spiegel kostet, bekomme ich selbst in Pfaffenhofen noch einen doppelt so grossen Jugendstilspiegel mit Echtvergoldung - den ich icht nehme, weil der Spiegel an sich neu eingesetzt wurde. Oder zwei Louis-Philippe-Spiegel. Siehe Hintergrund.

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Das ist nicht die Bastion des guten Geschmacks, sondern die Bastion des konsensfähigen internationalen Massengeschmacks. Das Wohn-McD. Dass ein skandinavisches Land der Ausgangspunkt war, überrascht nicht, wenn man sieht, was uns z.B. Arne Jacobsen, Bruno Mathsson oder Alvar Aalto als skandinavische Moderne beschert haben.

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Ich denke auch, dass Ikea nur einer unter vielen Einwegmöbelvertickern ist. Ein Blick in aus Holz geklebten Alpträumen bietet sich einem von Möbelix (wie kann man nur in einem Laden mit so einem Namen einkaufen?) bis zum österreichischen Exportschlager XXXLutz (obwohl mir für dessen Erfolg bislang noch kein einziger Hauch von Grund eingefallen ist). Teurer und hässlicher und genauso kurzlebig wie der schwedische Krempel.

Irgendeine Unternehmensberatung muss den Möbelheinis wohl gesteckt haben, dass es für ihr Marktpotenzial auf lange kurze Sicht viel nachhaltiger ist, wenn Schrank und Sofa eine Halbwertszeit von maximal 5 Jahren haben.

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Grundproblem dieser Diskussion ist die Perspektive.
Mit der Perspektive eines kinderlosen Fruehpensionaers kaufe ich mit Ende zwanzig, Anfang dreissig die Moebel fuer den Rest meines Rentierdaseins - zieht dagegen ein wachsenden Zahl von Bruetlingen durchs Haus (und rast mit Bobbycart, Roller und was weiss ich noch allem gegen das Mobiliar) so dankt man dem Schweden auf Knien, dass on the fly mal das ein oder andere Moebelstueck aussortiert und neuerworben werden kann.

... nur gegen die 20 m Billy duerfen die Goeren nicht fahren ... der bleibt!

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Wobei sich IKEA auch geändert hat. Früher waren es eher Kiefervollholz und andere dauerhafte Materialien. Ich habe als Untergestell für meinen Schreibtich 2 funierte Ständer, die mittlerweile fast 25 Jahre alt sind, schwer, und trotz sicher 7 Umzügen keine Schramme haben. Auch das Bürosystem "Effektiv" hatte früher eine dicke Melamin-Harzschicht - nicht schön, aber vergleichsweise preiswert und robust - und nicht dünnes Funier. Das Kellerregal "Sten?" war früher auch um einiges dicker.

Erstaunlicherweise hat sich IKEA immer wieder dem Zeitgeist angepasst, ohne Brüche im Image.

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@franz: Warum entsteht vor meinem geistigen Auge gerade das Bild von einem Wohnzimmer mit Laminatfußboden, einem Trampolin, einem Billy-Regal, einem Klettergerüst und einer Plastikrutschbahn gleich neben dem 1,20m Flachbildfernseher mit DVD-Player? Die kinderlieben Eltern bahnen sich Tag für Tag ohne zu murren den Weg durch vier Kubikmeter verstreute Spielwaren und beobachten ihre Brut verzückt von der "Mammut Sitzgruppe" in der Ecke aus.

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@hockeystock: wrong, Fernseher und DVD-Player streichen, 4 Kubikmeter Spielsachen durch "Buecher UND Spielsachen" ersetzen, Brut stimmt ...

@strappato: das wird wohl so sein - aber Billy scheint zu bleiben wie er immer war ...


Ist heute "Tag des Klischees"?

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Will sagen: Wer im ernst sein Mobiliar durch spielende Kinder gefährdet sieht, sollte einmal über bildungsbürgerliche Spießigkeiten wie Erziehung nachdenken.

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.... aeh hockeystab das ist jetzt aber nicht durch allzuviel Sachkenntnis unterfuettert ... das laeuft mit Kindern nicht so wie bei euch im Seniorenstift ....

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Es gehört wohl zum Geschäftsmodell, dass es bei Ikea keine Kinderfesthalter gibt.

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@franz: Oh doch, in diesem Fall ausnahmsweise einmal schon, das kannst du mir glauben.

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Kinder kann man nur theoretisch zum Respekt vor altem Kram erziehen. In der letzten Woche haben meine beim Viktorianischen Sofa ein Bein abgebrochen - der Schreiner hat es reapiert. Ansonsten schwöre ich auf USM - das IKEA der kreativen und beratenden Stände.

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yep - allerdings muss es auch absolut unverrueckbare Grenzen geben: Klavier, Klarinette, Floeten und Gitarren werden bitteschoen nicht zerstoert ... insofern ...

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Bislang hat es bei mir zu Hause keine ernsthaften kinderbedingten Möbelverluste gegeben, und in meiner Kindheit habe ich ein einziges Sitzmöbel so beschädigt, dass es zum Schreiner musste. Dieses halte ich ob seines ungünstig positionierten Schwerpunkts aber heute noch für eine Fehlkonstruktion.

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Die Grenzen sind bei mir: Klavier, die Leinwand von Ölbildern. Die schmerzhafteste Grenzüberschreitung war ein blauer Filzstiftstrich an einer Renaissancebüste, die ich ersteigert hatte und die unsere Lütte entdeckt hatte, als ich gerade das Packpaier versorgt habe.

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Das ist nicht die Bastion des guten Geschmacks, sondern die Bastion des konsensfähigen internationalen Massengeschmacks

Zum einen hatte ich geschrieben, dass Ikea im Vergleich mit den anderen Anbietern wie eine Bastion des guten Geschmacks wirkt; und zum anderen sind es ja eben genau diese anderen Anbieter, die den "internationalen Massengeschmack" prägen - viel mehr als Ikea.
In meinen Augen ist Ikea ein Nischenanbieter.

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Hat auch was mit Platz zu tun. In einer 3-Zimmer-Wohnung mit 60 qm² ist das Schadenspotential sicher höher als in einem 250 qm² Haus mit 3000 qm² Grundstück. Bobby-Car in der Wohnung? Was es nicht alles gibt.

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Nischenanbieter?

Im Geschäftsjahr 2006 (1. September 2005 – 31. August 2006) betrug der Umsatz 2,95 Milliarden Euro [in Deutschland]. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von 6,7 Prozent. Damit konnte der Umsatz in den letzten acht Jahren verdoppelt werden.

Gesamtumsatz 17 Milliarden Euro in 35 Ländern.

Zwar wird der Hauptumsatz mit Accessoires und Kleinteilen gemacht, aber IKEA setzt schon Einrichtungstrends. Alleine mit dem Katalog, den jder ins Haus bekommt.

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Koennte strappato bitte nochmal ganz genau die Daten seines in-the-middle-of-nowhere gelegenen, gewaltigen Besitzes angeben? Ginge das?

... samt Anzahl der im Umkreis von ... sagen wir fuffzig Kilometern (ist ja niedersaechsische Provinz) am naechsten Wochenende stattfindenden Schuetzenfeste ...

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Yupp, IKEA ist kein Nischenabieter.

Man versteht sich als Konzept-Möbelhaus. Das Konzept ist, leicht montierbare, halbwegs preiswerte neue Möbel für die *junge Familie* anzubieten.

IKEA-Marketer behaupten auch, deshalb keine Firmenkrisen zu kennen, da man sich (s.o.) immer wieder erneuert und auf die Nachwachsenden konzentriert.

Ich hatte allerdings beim letzten Besuch das Gefühl, in den letzten 10 Jahren aus dem IKEA-Geschmack herausgewachsen zu sein ... und das ist auch gut so. Obwohl ich mein Klippan wg. der hohen Armlehne innig liebte ;) gibt es jetzt nichts mehr, was ich "unbedingt" haben müßte. ...das gilt allerdings auch für Höffner-Ware.

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Ich versuche immer ein wenig zu untertreiben. Habe ich schon über die Pferde in der Scheune mit Knüppelwalm und gekreuzten Pferdeköpfen am Giebel geschrieben?

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Ja, Nischenanbieter.

Das ist ein bisschen wie mit Apple: Für sich alleine genommen ein Riesenumsatz, aber eben nur ein Bruchteil des Gesamtmarktes. Und der Gesamtmarkt sieht dann doch etwas anders aus als Ikea (oder eben Apple).

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@strappato: Einen Exkurs über die Kois hatten wir schon länger nicht mehr.

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@strappato: Dann steht ja einem ordentlichen Sauerbraten nichts mehr im Wege - Guten Appetit

... gehoert natuerlich eine schoene Printensosse dazu, das ist klar!

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Wer Pferde ißt, der ist auch sonst kein guter Mensch.

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Meine Herren, liest hier noch einer unter 25 Zimmer?

Ikea ist leider Vorreiter, aber jemanden ideen- und stilmässig zu kopieren, der selbst plündert, was gerade schick ist, ist kein Verbrechen. Wollten wir hier von Nischen reden: Meine Sofas kommen von Werther Klassik. Das ist Nische. Oder Operasonore. Eigenständig, unverwechselbar, und gerne auch limitiert:

The serial number, the model and the year of production will be carved on the back of every Opera Sonora. The Company will update a database with name (not compulsory) and town of the buyer.

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@strappato, das heißt Krüppelwalm, nicht Knüppel.
Ich möchte nochmal eine ganz andere, wirklich preiswerte Möglichkeit für die Leute weit unter 25 Zimmer in die Diskussion werfen: Sperrmüll und Brockensammlung.

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Ich fand "Knüppelwalm" in diesem Zusammenhang irgendwie passend.

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Klar Krüppel. Aber die Assoziation zu Knüppel passiert mir nicht das erste Mal. Müsste mal ein Analytiker ran...

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So setzt jeder seine persönlichen Prioritäten anders.
Der Eine steht auf IKEA-Möbel, der Andre auf altem Graffel.
Es gibt Menschen, die geben ihr ganzes Geld für ein Auto aus, mir langt es wenn es, möglichst billig, fährt.
Beim Essen verhält es sich genau so. Ein Bekannter von mir wurde mal gefragt: "Koal`l, du kannst doch niad blous dauand Pfälzer mit Kraut essen, iss halt amal wos anders."
Die Antwort vom Karl:" Pf..., zu wos nou, habtsach da Ranzn schbannt.

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Nicht nachhaltig bedeutet bestenfalls niedrige Erstbeschaffungskosten. Aber ein Sofa, das nach einem Jahr unrettbar verdreckt ist, bei dem die Reinigung dann schon die Hälfte des Neupreises koste würde und das dann auf den Müll geht, ist teuer, teuer, teuer.

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Nun, dass Ikea geschmacklich nicht der Weisheit letzter Schluss ist, will ich gerne glauben - bin selbst leider keine Stilinstanz! Allerdings glaube ich nicht, dass es den meisten Durchschnittsmenschen automatisch gelingen würde, sich besser einzurichten, wenn sie Ikea meiden. Denn das Von-Der-Stange-Angebot anderer Massenmöbelhäuser finde ich um einiges schlimmer, ähnlich wie einige andere Kommentatoren vor mir. Das ist dann so ähnlich wie bei den Frauen, die meinen, sie würden automatisch Stilsicherheit beweisen, wenn sie H&M meiden - und dann zu (meiner Meinung nach) völlig einfallsloser und lieblos gestalteter Kaufhausmode greifen. Und im Übrigen: Wer mal nach Stockholm reist, wird feststellen, dass dort selbst die Bars der Nobelhotels Einrichtungsgegenstände aufweisen, die an Ikea erinnern. Und (ich wage es kaum, das hier zu schreiben) ich fühle mich dort wohler als in vielen angeblich modern eingerichteten Räumlichkeiten in Deutschland.

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liebe stilvollen Kommentatoren:
Dann macht mal eine Kaufberatung über nachhaltiges Einkaufen. Wir brauchen ein Sofa, was in der Art Kramfors (http://www.ikea.com/ms/de_DE/img/rooms_ideas/bying_guides/TERT_3/BA01/Kaufhilfe_KRAMFORS.pdf) bis ca 2500/3000 Euro (Leder).
Lokaler Schreiner seh ich hier nicht mehr, boconcept hat noch was, die "Qualitätsmarken" sehe ich in dem Preissegment nicht.
Also, was soll man machen ausser Ikea (und bo)?

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Das "alle paar Jahre neu" ist mir nun allerdings völlig fremd. Ich habe, von dem aus eigenhändig von der Baustelle geklauten Fichtenbohlen zusammengezimmerten Hochbett und dem Jugendstil-Kleiderschrank Made 1880 abgesehen, die Einrichtung meines mit 16 bekommenen Jugendzimmers (Möma) 18 Jahre lang beibehalten. Meine im Freundeskreis ererbte Psychologencouch wurde nach 7 Jahren weitergegeben, mein Porta-Sofa erfüllt seit 6 Jahren brav seine Dienste, mein Wohnzimmerschrank Baujahr 1960 wird wohl auch die nächsten 40 Jahre noch benutzt. Meine von der Schwester geerbte Kommode anno 1920 dito.

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... auweia che, nimm den Hinterausgang, die Stilpolizei rasselt schon mit den Handschellen (in Rhodium, gebuerstet - iss' klar)

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Ich frag' mich ja, wie Che die 25 Zimmer mit den paar Möbeln vollbekommt.

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... Haecksler leihen und dann grosszuegig verstreuen.

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Nun, wer sich das leisten kann, soll es eben tun - ich könnte es nicht, selbst wenn ich wollte. Beim Gebrauchtmöbelhändler meines Vertrauens steht ein Jugendstilschrank mit ovalem, geschliffenem Spiegel, Vollholz und drei Türen und drei Schubladen für 120 Euro, der hält auch für die nächsten 300 Jahre. Bei Ikea kostet ein Vollholzschrank ab 3oo Euro. Und dann noch ohne Schubladen (Schuhe!) und Spiegel (Frau!). Das heisst ein Schuhregal mehr (120 Euro), ein Spiegel (50 Euro) 0,5 m² Raumverlust (bei Mietpreisen um die 10 Euro in grösseren Städten auf 10 Jahre 600 Euro):

Das nenne ich teuer.

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das ist ja alles richtig, aber wenn man nunmal einfach nicht in einer Brocante Hoehle wohnen moechte? Was dann????

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Davednb, ich besitze zwei sehr empfehlenswerte Sofas von Werther Klassik. Von Leder würde ich abraten wollen, das ist reichlich unbequem. Ausserdem sind die breiten Seitenteile der Sofas inzwischen erheblich aus der Mode - extrem 2000, da hatte man das grosskotzig ausladende, auch meine eigenen Sofas aus der Loftserie sind hübsch breit - und werden seit ein paar Monaten nicht mehr produziert. Wenn es dennoch an den Seiten breit sein soll: Nido. Sollte bei nicht übertriebenem Stoff knapp in die Preisvorstellung passen, denke ich.

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Nachhaltigkeit ist das eine - was ist denn mit einer "Stil"-Aussage ?

Nix Bauhaus, nix "Altdeutsch", nix schwedisch-fröhlich-alternativ ?

Die Kinder werden Torben, Ann-Kathrin oder Kevin genannt - aber bei den Möbeln soll man alles zusammenklatschen zusammenstellen ?

Ob IKEA, Roller oder Benz - ich erwarte von einem aufgeklärten Bürger ein durch-designte Einrichtung !*duckundweg*

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@don

danke, habe sogarbei uns einen Händler gefunden, der die Marke vertreibt.
Schaue ich mir am Wochenende mal an - Preise waren auf der Werther Seite leider nicht zu finden.
Die breiten Seitenteile mögen zwar 2000 sein, aber sind halt so praktisch (ja, ist kein Argument...).

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Preise gehen da nicht, denn man kann sie sich zusammenstellen. Meine (in schlichten Farben, JAB-Stoffe, bitteschön) sind ungefähr mittlere Oberklasse und haben mit allem Drum und Dran so um die 4500 das Stück gekostet. Die Seitenteile sind da auch breit, aber zu nichts nutze, zumindest nach meiner Erfahrung. Dennoch, bei Nido kann man die Seitenteile auch nach draussen klappen. Gar nicht so dumm, in kleineren Wohnungen.

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@davednb
ich hatte was ähnliches gesucht und bin dann bei schillig gelandet. alles andere war urschiach oder urteuer. ich habe am ende so eins genommen: http://www.ewald-schillig.de/produkte/donna/

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@ davednb
Wittmann produziert schöne Möbel, einige Linien (Loft, La Scala, Square) kommen vielleicht optisch infrage. Die Bezüge sind teilweise abnehm- und waschbar, die Preise sind abhängig vom gewählten Bezug (und könnten das Limit übersteigen).

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vielen Dank,

werde die Webseiten mal sichten.
Stil soolte was sein zwischen der Werther 0.105, die Schilling Donna sehen ganz gut aus bei Witttmann die Loft-Serie.
Muss da mal stöbern.

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Ich wohne in 4 Zimmern, und ausschauen tut das so:








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Die Entscheidung für teure Möbel (und knapp 5000 Euro für ein Sofa finde ich, sorry, schon teuer) ähnelt der für ein Eigenheim: Eine gute Investition, wenn man entweder das Geld locker übrig hat oder wenn man davon ausgeht, dass man sowas auch sein ganzes Leben lang nutzen kann. Schon bei einem (beruflich erzwungenen) Umzug, womöglich sogar in beengtere Wohnverhältnisse, kann so ein Sofa zum Problem werden. Auch dann, wenn Beziehungen auseinandergehen - oder wenn umgekehrt zwei Partner zusammenkommen, die zwei schicke Sofas in leider völlig inkompatiblen Stilrichtungen mitbringen. Dann wird aus einer guten Investition schnell doch noch eine überteuerte. Und ich glaube, solche Lebenssituationen sind heute nicht mehr so ganz unüblich.

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@che: Hm. Also ich glaube ja, es hat viel mit der Präsentation zu tun. Das Steckregal in den Keller, einen Blumenstrauß auf die Kommode anstelle der Wasserflasche, und Tine Wittler würde das Teil evtl. verschonen.

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@che: sehe ich da eine Bluemchentapete?

Und: ich haette einen Faktor 6.022E23 mehr Buecher erwartet ... wo sind die alle?

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Nun, meine beiden Sofas waren genau genommen umsonst, ein Geschenk, wenn man so will. Ich musste lediglich den Transport bezahlen. Aber ich habe hier die Rechnung.

Und ja, ich finde es auch nicht billig. Aber ich würde es auch mit keiner Frau zusammenschmeissen, für diese Ereignisse in meinem Leben gibt es schliesslich eine Gästewohnung, und nach dem letzten Umzug bin ich erst mal froh, irgendwo zu sein, statt drei Wohnungen in drei Städten nie zu sehen.

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@Franz: Der Schrank enthält nichts anderes als Bücher, und in meinem Arbeitszimmer sind es dann 5 Regale voll (Möma, IKEA und Porta) und im Schlafzimmer nochmal 1 (Flötotto) und 1 im Flur.

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Danke che, das beruhigt mich, ich dachte gerade ich muesste mein Weltbild rejustieren ...

aber was ist mit der Bluemchentapete?

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Ich muss mich korrigieren, im Arbeitszimmer sind es 7 Regale, dazu kommen diverse Bücherkisten. Die Tapete zeigt keine Blümchen, sondern Art Déco - Muster.

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schrankwand? ok, schrumpfversion, aber trotzdem: schrankwand?

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Ich dachte schon, es sei die "Lasst 1000 Blumen blühen"-Gedächtnistapete von Mao Inc..

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Gelsenkirchener Rokoko?

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Wer hier über che spottet, soll doch bitte so mutig sein und sein eigenes Interior ins Netz stellen. Der Mann hat doch mehr in seiner linken Hirnhälfte als so mancher, der hier die Geschmackspolizei gibt. Ausserdem: Mir ist es letztlich wurscht, wie jemand wohnt. Worauf es ankommt ist, was jemand im Kopf hat und nicht worauf er seinen Hintern setzt.

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@Rappi: Ich kenne und schätze Che und seine grauen Zellen nicht nur persönlich, sondern dazu noch so gut, daß die kleine Frotzelei beim Adressaten auch richtig, sprich als solche ankommt. Mein Interieur, zumindest mein damaliges im Wedding, ist Che übriens auch vertraut. Und daß "der Mann doch mehr in seiner linken Hirnhälfte" hat, "als so mancher, der hier die Geschmackspolizei gibt", wird umso richtiger, da ich die Geschmackspolizei hier im Blog sehr gut vom Lesen kenne. Daher nehme ich Ihnen den letzten Satz auch nicht ganz ab.

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Wenn mich die Frotzeleien geärgert hätten, säßen Booldog und Don jetzt schon im von Netbitch betriebenen Umerziehungslager ;-)

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Hört, hört. Die Linke liebäugelt mit dem Gulag ;-)

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Schau mal bei ihr rein, dann weißt Du, was gemeint ist. Einfach Suchbegriff "Umerziehungslager" eingeben. Schreiend komisch!

Nachtrag zur Ambiente-Debatte:

http://che2001.blogger.de/stories/894795/

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he,he,he che - wenn man da noch 3 bis 5 Gartenzwerge in inkommensurablen Abstaenden verteilen koennte waere es noch superer - chapeau ;-)

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Fürst Pückler wäre da mächtig neidisch.

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@Che, Gulag: "Aus Euch mache ich noch kommode Genossen!" ;-)

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Ikea verkauft den Frauen die Lebenslüge
, dass es möglich ist, eine Familie auf Zeit zu haben. Heute heiraten die Frauen, weil sie ein Kind wollen, und sie lassen sich in der Regel scheiden, wenn sie haben, was sie wollen. Frauen wollen eine richtige Familie, ja schon, aber sie wollen auch frei sein, Spaß haben, arbeiten usw. Also haben sie nur noch die Lebensabschnittfamilie, mit einem Mann, der nur noch Kindsvater ist, und Kindern, die hoffentlich bald wieder aus dem Haus sind.

"Are you going to live with those monsters for the rest of your live?"

Mit Möbeln, die 100 Jahre halten, treibt man sie nur zur Flasche oder zum Psychodoc. Nein, Ikea ist genau richtig. Nach ein paar Jahren kommt was Neues. Deshalb ist Ikea erfolgreich, ein erfolgreiches Versprechen. Preis, Stil, usf, alles gar nicht so wichtig.

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@Oswald: Und was ist mit den ganzen Männern, die schon immer ihre Frauen nach ein paar Jahren mit den Rolf-Benz-Möbeln (oder auch ohne) haben sitzen lassen? Ist schon ganz schlau, nicht so viel Geld für gemeinsame Möbel zu investieren. Dann kann man die Einrichtung wenigstens noch gegen ein jüngeres Modell eintauschen, wenn der Gatte dasselbe mit der Frau getan hat.

@che2001: Ich denke, Blümchentapeten müssten so langsam auch wieder im Kommen sein. Aber dann unter der Bezeichnung "florales Design".

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Viel schlimmer
finde ich, dass die jetzt auch noch ihren Abfall verscherbeln. Müll 2.0 oder wie nennt man das? Wie hattest du, Don, schon geschrieben "Wegwerfmöbel" - da bekommt der Katalog eine ganz neue Bedeutung:

http://www.dirk-ploss.de/2007/08/28/ikea-texter-auch-doof/

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Könnten wir uns vielleicht der Möbelierung des Musikzimmers und der Bibliothek zuwenden. Für letztere bieten sich die aus den eigenen alten Eichendielen geschreinerten Regale an.
Unsere Freunde aus der Sozialneiecke können ja Organgenkisten aufeinanderstapeln.

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Bibliothek ist ein gutes Thema. Ich suche zwei englische Bücherschränke, 95 breit, 35 tief und 220 hoch, Mahagoni, gerne auch mit Glastüren. Und ein paar Büsten und Reliefs.

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Probier´s mal auf einem Flohmarkt in Camden oder Islington ;-)

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Sobald ich einen Lastwagen habe. Und mich für England überwinden kann.

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