Werber auf Ritalin
Nachdem Sascha Lobo und Katrin Passig bei der Jahreshauptversammlung der unerfreulichen Akte gegen das Sozialsystem (oder so) darüber ausliessen (http://podcast.9to5.wirnennenesar beit.de/9to5-20070825-0456-raumbremen-dinge_geregelt_kriegen.mp3, ab Minute 23), was für eine hilfreiche Sache die Einnahme des Medikaments Ritalin bei der Arbeit sei, und mit welchen Begründungen derArzt es einem verschreibe, möchte ich hier fragen und nochmal nachfragen:
1. Haben die Städte Berlin und Bremen nicht schon genug Suchtprobleme an der Backe, dass sie dann solche Kongresse auch noch fördern müssen?
2. Was macht eigentlich das Werbenetzwerk Adical, unterder Berücksichtigung der PR-Sondertouren von einigen angeblich durch Adical exklusiv vertretenen Bloggern?
3. Wenn laut Sascha Lobo die Adical-Werbung eine Kultur sein soll, die eine andere Kultur ermöglicht, und die Konflikte darüber die Folge einer Veränderung von der Subkultur zu einer Kultur sind - ist das Ausbleiben der schönen, neuen, angekündigten Adicalideen dann der Rückfall in die Subkultur, und gleichzeitig Kulturverhinderung?
4. Welche Rolle spielt bei sowas eigentlich das Medikament Ritalin?
richard graf rappoldstein,
Donnerstag, 30. August 2007, 13:35
Ausgewachsene Durchgeknallte nehmen Koks, kindische halt Ritalin. Gestern habe ich mich durch ein Business-Plan Präsentations-Gedöns (IPO in drei Jahren, «denkt mal an you tube, hey, da ist Musik drin») mitsamt CH-Holdingstruktur gekämpt und hatt den Eindruck, dass da einige aufgekratzte bekokste Damen dringend einen Schlag mit der Ritalinpackung in den Nacken nötig gehabt hätten.
Der Chef hatte mit seinem S-Klasse Penismobil einen Golf der Praktikantin zugeparkt, um zu zeigen, wo Battel den Most holt. Pack. Primitives.
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supatyp,
Donnerstag, 30. August 2007, 13:47
ist bestimmt länger im büro wie der typ, da macht das zuparken nix
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loreley,
Donnerstag, 30. August 2007, 13:57
Hört sich an wie Aufforderung zum Drogenmissbrauch.
Das wurde mit Steuergeldern gefördert? !
Quatschköpfe.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:33
Und bei den Medienpartnern einschlägig gefeiert. Aber bei Medienpartnern äh Journalisten wundert mich eh nichts.
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strappato,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:02
Aufforderung: Zum Medikamentenmissbrauch, zur Vortäuschung einer Erkrankung, zum Betrug der Krankenkasse, zur Einnahme leistungssteigernder Mittel, usw.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Werber. oder die ZIA.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:14
Der Staat zahlt den Stoff, und wenn es schief geht, auch das Krankenhaus. Dazwischen nennen sie es Arbeit. Dennn "dass eine Professionalisierung der deutschen Blogosphäre ins Haus steht, kann niemand ernsthaft bezweifeln."
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Ich wette, das ist eine verdeckte Adical-Kampagne für Novartis Pharma.
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richard graf rappoldstein,
Donnerstag, 30. August 2007, 14:04
Ritalin ist Roche.
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mark793,
Donnerstag, 30. August 2007, 14:14
Soweit ich weiß ist Ritalin ein Amphetamin (Aufputschmittel), das kurioserweise bei ADS-gestörten Kids dämpfende Wirkung hat. Jeder andere geht damit ab wie ein Duracell-Häschen. Aber ist es im Zweifelsfall nicht besser, dass die digitale Bohème mit dem Konsum von Ritalin als go-pill Arbeitsplätze in der Pharmaindustrie sichert als polnische Hinterhofköche und deren Logistikpartner reich zu machen, die Berlin mit gelblichem Speed-Pulver zweifelhafter Qualität überschwemmen?
Nun bin ich in diesen Dingen auch nicht ganz frei von einschlägigen Erfahrungen, von daher neige ich eigentlich auch nicht zu vorschnellen Urteilen in diesen Fragen. Aber sich öffentlich hinzustellen und das ganze zur Nachahmung zu empfehlen, das finde ich denn doch nicht lässig, sondern grob fahrlässig. Im besten Fall wars vielleicht metaironisch gemeint, ich hab den Audiostream nicht bis zu diesem Punkt abgehört...
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strappato,
Donnerstag, 30. August 2007, 14:19
Ritalin ist Novartis.
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richard graf rappoldstein,
Donnerstag, 30. August 2007, 14:30
strappato hat recht. Ich war mental - wg. eines Auftrags - bei PCR.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:32
Nun,Lobo gibt auch Tips, wie man verschreibungsmässig da rankommt, und vergleicht die Wirkung mit einem extrem starken Espresso.
Und ironisch ist nachher alles gewesen. Nebenwirkung, würde ich annehmen.
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hockeystick,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:47
Zu den Nebenwirkungen von Ritalin gehört eine gesteigerte Wahrnehmung der eigenen Lebensumstände. Deshalb wird es in Werberkreisen gerne mit Antidepressiva kombiniert.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:00
Ich kannte mal jemand, deren Chzef hat ihr das Zeug auch mal empfohlen, weil sie die 80 Wochenstunden nicht gepackt hat. Das war in der New Economy. Web2.0 ist es dann wohl, das nicht mehr im Lämmerchen, sondern auf Kongressen zu sagen.
Das Problem ist nur: Ich sehe überhaupt nicht ein, warum solche Leute es sich anmassen zu beurteilen, was Kultur ist - wenn sie einen chemischen Knick in der Optik gut finden.
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schrottt,
Donnerstag, 30. August 2007, 14:23
Dieser Vorwurf wirkt doch reichlich konstruiert.
Ab davon ist den Äußerungen von Herrn Lobo ja nun auch zu entnehmen, dass er dieses Mittel nicht einnimmt.
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loreley,
Donnerstag, 30. August 2007, 14:33
Frau Passig empfiehlt es einfach mal auszuprobieren.
Und nicht in die Blogs reinschreiben ... Geheimtipp wohl. Nur dem Arzt die richtige Story erzählen.
Captagon war bei Studenten, "die nichts auf die Reihe kriegen", auch sehr beliebt. Durchgefallen sind sie trotzdem.
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abulafia,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:04
mal abgesehen davon welcher Pharmakonzern nun dieses Medikament produziert - ws ist den ritalin bzw. was soll es bewirken? Für welche Krankheit verspricht es Heilung?
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hockeystick,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:07
Ritalin wird häufig aber nicht ganz unumstrittenerweise Kindern gegen ADHS verabreicht.
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mark793,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:07
es werden Zappelkinder damit ruhiggestellt. Ursprünglich sind die Amphetamine (wie auch Ephedrin, Pervitin und wie sie alle heißen) wohl auch als Appetitzügler entwickelt worden. Die Wirkung als Aufputschmittel hatte man zunächst gar nicht als Primärverwendungszweck im Sinn.
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strappato,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:16
So wie es in dem Vortrag empfohlen wird, ist es Speed auf Rechnung der Krankenkasse.
Man sollte noch erwähnen, dass Ritalin und andere Medikamente mit dem Wirkstoff als Betäubungsmittel nur auf einem entsprechenden Rezept verschrieben werden dürfen, inkl. der besonderen Dokumentation bei Arzt und Apotheke.
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loreley,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:17
Kurt Cobain hat als Kind auch Ritalin bekommen.
Es ist ein sehr umstrittenes Medikament, man vermutet Folgeschäden.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:35
"In Einzelfällen kann es zu gigantomanischen Firmengründungen ohne Geschäftsgrundlage führen."
Und zu sagen, man solle es nicht bloggen, und das ganze dann als Mitschnitt ins Internet zu stellen, kann man vielleicht auch als Nebenwirkung erklären.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 15:36
Übrigens, Loreley, die stärkende Wirkung wurde angeblich beim Tennisspielen entdeckt ;-)
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loreley,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:15
Bei der Tour de France, um genau zu sein ;)
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oswald,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:18
Tja, wenn wir bei jemandem im Auto sitzen würden, der sich das Zeugs reinwirft, würden wir uns ernste Sorgen machen, denn damit werden doch wohl irgendwelche Neurotransmitter pauschal blockiert. Als Folge könnte er sich zB schon an der nächsten Kreuzung krass verschätzen, wenn es darum geht zu beurteilen, ob es eine Chance gibt, "noch vor dem dicken Laster da" rüberzukommen. Aber die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Bloggens kann er natürlich ausloten. Unmöglich, dass er vielleicht die Aussagkraft von page impressions überschätzt, weil bei ihm die großen Wünsche Vorfahrt haben.
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mark793,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:19
In den späten 60ern fiel da einer tot vom Rad, der zuviele Go-Pills intus hatte. Der hatte sich mit Kreislaufproblemen an den Straßenrand gesetzt. Zuschauer haben ihm nochmal aufs Rad geholfen und bisschen mit angeschoben, da kippte er tot vom Radl...
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che2001,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:22
Nana, da muss der gewesene Medizinhistoriker aber mal etwas geraderücken.
@Ursprünglich sind die Amphetamine (wie auch Ephedrin, Pervitin und wie sie alle heißen) wohl auch als Appetitzügler entwickelt worden. Die Wirkung als Aufputschmittel hatte man zunächst gar nicht als Primärverwendungszweck im Sinn.
Also, Ritalin und Ephedrin sind keine Amphetamine, Pervitin schon. Amphetamin, Pervitin und Preludin kamen zunächst in der Militärmedizin zum Einsatz und wurden im Zweiten Weltkrieg von den Besatzungen der links abgebildeten Lancaster-Bomber verwendet, um auf ihren Einsätzen wach und konzentriert zu bleiben. Die Wirkung ist ähnlich wie ein sehr starker Kaffee, hält aber viele Stunden an. Die Gefahr besteht darin, dass tatsächlich Synapsen so überlastet werdet wie durchbrennende Kontakte in einem Schaltkreis mit dem Ergebnis, dass die User Teile des Erinnerungsvermögens verlieren und Schlimmeres (Hirnsektoren sind nicht mehr miteinander verbunden). In den 60ern Jahren mit ihrem Schlankheitskult (Twiggy und so) wurden sie dann als Appetitzügler eingesetzt und wurden zur Modedroge, zum Besipiel nahmen die Beatles Pervitin, wenn sie nachts spielten. Der Vietnamkrieg brachte eine enorme Verbreitung dieser Stoffe, da sie als Tagesrationen an die Truppe ausgegeben wurden. Ephedrin, ursprünglich aus Ephedra-Kräutern hergestellt, später chemisch synthetisiert, war eigentlich ein Erkältungsmittel: Es verengt die Gefäße und lässt dicke Nasen, verstopfte Bronchien usw. abschwellen. Nebenwirkung ist eine Erhöhung des Blutdrucks, die von der Peripherie her wirkt, d.h. langsam von außen nach innen gehend. Kombiniert mit Kaffee, der zentral erregend wirkt, gibt das einen Flash, der einen Amphetaminrausch übersteigen kann, der allerdings schlimmstenfalls im Herzinfarkt endet. Captagon, Fencamfamin (Reactivan) und Ritalin sind hingegen Psychostimulanzien, die zwar eine Amphetamin-ähnliche Molekülstruktur aufweisen, aber nicht über den Kreislauf wirken, sondern direkt im Gehirn zentral erregend, was sie wiederum mit Extasy gemein haben. Ob diese Erregung als Raserei, euphorische Begeisterung, Panik, Paranoia oder wie bei hyperaktiven Kindern als gesteigerte Konzentration erlebt wird, hängt von der Ausgangsstimmung und auch vom Hirnstoffwechsel ab. Entwickelt oder zumindest eingesetzt wurden diese Medikamente gegen das Aufmerksamkeitsdefizit bei Kindern, die sigenannte minimale zerebrale Orientierungsstörung und Narkolepsie, aber sehr schnell in Altenheimen zum "Fitmachen" leicht dementer Patienten eingesetzt, in der Psychiatrie als Antidepressiva (die allerdings eine Manie auslösen konnten) und wiederum in der Militärmedizin, um, t.T. auch noch in Kombination mit Amphetaminen, bei einem bevorstehenden Ksampfeinsatz besoffene Soldaten einsatzklar zu kriegen
btw. Was diese Stoffe alle miteinander angeht, laufen die US-Soldiers im Irak momentan als wandelnde Apotheken umher.
Amphetamine waren bis in die 1970er Jahre legal, Ephedrin bis Mitte der 1980er, Psychostimulanzien können gegen Narkolepsie und AADH wirklich therapeutisch sinnvoll sein. Von den 1960ern bis 1990 waren all diese Substanzen üblicher Betriebsstoff für viele Fernfahrer.
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abulafia,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:24
Ah - danke für die Information!
Es geht also darum überforderten Eltern das Gefühl zu vermitteln es läge nicht an ihnen, dass die Schratzen so schreien und versuchen sich Bewegung zu verschaffen, sondern die Bälger seien krank und bedürften Medikamenten - ist ja nur konsequent in einer Gesellschaft in der niemand mehr für sich und sein Handeln Verantwortung übernehmen will...und sind die leiben kleinen dann erstmal schön abhängig, kann man ihnen für die Jugendzeit und später bestimmt auch wieder irgendein Mittelchen verabreichen.
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ichichich,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:26
Genau, abulafia. Es gibt ja bekanntlich nur schwarz oder weiß.
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loreley,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:36
Da gibt es ein berühmt gewordenes Foto von diesem Rennfahrer, kurz vor seinem Tod. Er soll an Austrocknung gestorben sein.
Im Tennis gibt es nichts vergleichbares. Einige Argentinier (Chela, Coria u. Canas) wurden die letzten paar Jahre des Dopings überführt und haben Sperren bekommen. Selbst Koffein ist auf der Liste der verbotenen Substanzen, ein starker Espresso ist vor einem Match nicht drin.
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hockeystick,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:50
@abulafia: Die Debatte um Ritalin und ADHS ist durchaus vielschichtiger als das. Man kann davon ausgehen, dass es durchaus Kinder gibt, bei denen die Gabe von Ritalin sinnvoll ist. Die Eltern dieser Kinder sehen sich dann regelmäßig mit entsprechenden Vorwürfen konfrontiert. Das von mir sehr geschätzte Arznei-Telegramm fasst den Stand der Dinge
so zusammen.
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amelia,
Donnerstag, 30. August 2007, 16:53
Bei der ganzen Ritalin-Diskussion habe ich manchmal schon den Eindruck, dass Kinder da mit Hilfe von Chemie an heutige Anforderungen der Gesellschaft angepasst werden sollen (viel Lesen und Computer, wenig "unkontrollierte" Bewegung). Ich will den Medizinern gerne glauben dass es einen kleinen Anteil von Kindern mit neurologischen Problemen gibt, bei denen solche Medikamente echte Vorteile bringen.
Aber was mich stutzig macht, ist der rasante Anstieg der angeblichen "Zappelphilipp-Quote". Buch und Film "Einer flog über das Kuckucksnest", wo hinterfragt wird, ob die Definitionen von "normal" und "psychisch gestört" wirklich immer angemessen sind, bringen einen da schon zum Grübeln.
Im Übrigen kann ich mich erinnern, dass meine exzessive Vorliebe für Bücher und später für Computer in meiner Kindheit dafür gesorgt hat, dass es immer wieder besorge Kommentare der Verwandtschaft gab. Ebenso negativ bewertet wurde die Tatsache, dass ich fast nur Obst und Gemüse gegessen habe und fettige (Fleisch-)Kost nicht mochte! Ich hätte halt besser mehr Zeit mit Kochen und Putzen und anderen Hilfstätigkeiten im Haushalt verbringen sollen, so die vorherrschende Meinung. Ich frage mich heute, was mir damals widerfahren wäre, wenn es irgendwelche Medikamente gegen kindliche Lese- und Computerwut gegeben hätte...
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schrottt,
Donnerstag, 30. August 2007, 21:19
"Und zu sagen, man solle es nicht bloggen, und das ganze dann als Mitschnitt ins Internet zu stellen, kann man vielleicht auch als Nebenwirkung erklären."
Wohl zu blauäugig davon auszugehen, dass auch alle der Bitte nachkommen.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 21:27
Ob sowas jetzt als Audio im Netz steht, oder als Text, macht jetzt nicht so den grossen Unterschied, würde ich meinen wollen.
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strappato,
Donnerstag, 30. August 2007, 22:55
Hier sieht man die Definition von "Öffentlichkeit" der Digital Bohème: Öffentlich ist alles, was man googeln kann.
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supatyp,
Donnerstag, 30. August 2007, 17:45
In der ursprünglichen Version dieses Artikels, der vor Ablauf des letzten Kongresstages fertig gestellt und veröffentlicht wurde, ging der Autor noch von der Anwesenheit des Bloggers Johnny Haeusler beim Kongress aus. Der war dort aber nicht erschienen. Wir haben den Satz gelöscht und bitten den Fehler zu entschuldigen.
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donalphons,
Donnerstag, 30. August 2007, 23:09
Aber es sagt auch keiner was.
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maike_s,
Freitag, 31. August 2007, 01:17
Ohne Kathrin Passigs "Rat" in irgendeiner Weise rechtfertigen zu wollen, sollte man aber der Vollständigkeit halber erwähnen, dass sie an einer schweren Form der Narkolepsie leidet und seit Jahrzehnten ohne Ritalin kaum fähig wäre zu arbeiten, oder überhaupt halbwegs vernünftig zu leben. Von daher hat sie sicher eine "etwas andere" Sichtweise darauf.
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amelia,
Freitag, 31. August 2007, 12:19
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 12:30
Nein, das sollte man nicht wissen. Der Absender einer Kommunikation kann doch nicht davon ausgehen, dass man ihn zuerst googelt, um den Kontext zu verstehen. Ausserdem weigere ich mich, Leute zu googeln, mit denen ich in Kontakt komme. Das - finde ich - gehört sich nicht. Ich bin doch nicht Kottan und frage die Nachbarn aus.
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sopran,
Freitag, 31. August 2007, 12:38
Müssen sie auch nicht googlen, Frau Passig sagt es im Vortrag, ohne Fachbegriff. Regen Sie sich genau so auf, wenn jemand rät, zur Beruhigung erst mal einen Schnaps zu trinken? Sahen Kinder zu, zwischen vier und fünf Uhr morgens im Radialsystem?
Pffff.
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che2001,
Freitag, 31. August 2007, 12:46
Nebenbei, Dopamin pur soll die die beste Droge überhaupt sein. Man muss die allerdings nicht in Pillenform nehmen. Wird zum Beispiel bei Orgasmen, großen Bergtouren und Rockkonzerten ausgeschüttet.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 12:53
obs die beste Droge ueberhaupt ist vermag ich nicht zu sagen, aber fuer die aelteren Herrschaften hier rueckt es doch in ggggrrreeeiigrreeifbare Naehe, naemlich dann wenn der Herr Parkinson in der Seniorenresidenz an die Tuer kkkkkllllooopppppffffttttttttt - dann goennt man sich schon mal gerne das ein oder andere dopaminhaltige Medikamentchen - damit es ueberhaupt noch irgendwie weitergeht .... also, nur Geduld ...
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donalphons,
Freitag, 31. August 2007, 12:59
Im weitere Verlauf beschreibt dann Sascha Lobo, wie man daas Zeug auch als Gesunder bekommt. Und Kider sid hier irrelevant - das Zeug ist auch für Erwachsene nicht gesund, und empfohlen wird es dort auch nur zwecks "Dinge geregelt kriegen ohne einen Funken Selbstdisziplin". Sowas vom Podium runter und im Netz zu verbreiten finde ich persönlich ausgesprochen unerfreulich: Denn es sagt, auch wenn man die totale Null sein möchte, kann man sich den nötigen Kick immer noch auf Kosten der Allgemeinheit holen, die auch zahlt, wenn man damit Scheisse baut.
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che2001,
Freitag, 31. August 2007, 13:16
F****en mit vorher Dopamin intus soll aber <zensiert>
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 13:22
... neee, zum TV gucken brauchen die alten Leutchen das nicht - eher zum Aufstehen um mal von Tagesschau auf Fruehlingsfest der V***musik umzuschalten ...
;-)
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 13:36
Also Sportsfreunde, eine Diskussion über Ritalin, die von blassen Irgendwas-mit-Medien-Losern angestossen wird, ist nur eines: der untaugliche Versuch pubertäre Flausen in das Erwachsensein zu tragen.
Und die digitale Boheme, deren unausgegoren Sachen hier bisweilen auf dem Schreibtisch landen, kann mir echt gestohlen bleiben. Habe ich mich schon über das Thema: Schwarze ungebügelte T-Shirts, Designerbrillen und drei-Tage Bart geäussert? Ich brauch gar kein Ritalin, um auf Touren zu kommen. Ich mach' ne Rund Alltagssoziologie und hau mich - wenn's nicht wirkt - im Schiesserfeinripp auf die Fensterbank.
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jolly rogers,
Freitag, 31. August 2007, 14:39
Doppelripp, bitteschön! Wenn schon, denn schon.
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 15:13
Doppelripp tragen hier Kreativen am ersten Tag. Dann werden sie gebeten, doch bitte mit Anzug und Krawatte aufzutauchen. Das senkt deren Halbwertszeit beträchtlich. Aber ich bin doch nicht der Chef von einem Freizeitclub.
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strappato,
Freitag, 31. August 2007, 15:28
Kreative und Krawatte? Das endet doch bei Micky Mouse oder so.
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sunny5,
Freitag, 31. August 2007, 15:31
lsd
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 16:16
... ja ist schwierig mit die Kreativen ... hier tragen die allerdings eher mal schwarze Rollkragenpullover - Micky Mouse ... tststs ich weiss ja nicht was Ihr fuer Kreative kennt .... mehr so aus dem Kleinstgewerbe? (Reklame fuer Schuetzenfeste und Bosselturniere?)
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strappato,
Freitag, 31. August 2007, 16:29
Micky Mouse war eher ein Synonym für geschmacklich dem Anlass nicht entsprechende Muster, um es vorsichtig auszudrücken.
Kreativ = Schwarzes T-Shirt, Jeans und Sacko (oder Rollkragen und H&M-Anzug wenn es formeller wird) ist auch eine Frage des Umfelds. In einigen Berliner Ecken oder Branchen mag es als Uniform durchgehen, in der Provinz oder in eher formellen Branchen fällt der Träger damit glatt auf. Und eckt noch nicht einmal an: Wow, die leisten sich ja einen Querdenker...
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 16:33
... hm, ja neee also ganz klar schwarzer Rolli, Sakko, keine Jeans, nie, nicht, niemals - bin mal mit einer ganzen Kohorte Kreativer so zum Mittachstisch aufgelaufen, der Kellner wollte gleich Butterkuchen bringen ...
... wir mussten den echt erst ueberzeugen, dass da kein Trauerfall vorlag ...
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amelia,
Freitag, 31. August 2007, 16:41
Das Treiben dieser rigiden "Stilpolizei" hat doch einen gewissen Unterhaltungswert. Aber immerhin bedeutet es, dass es in Deutschland doch noch Möglichkeiten gibt, die ältere Generation auf die Palme zu bringen - indem man einfach auf Anzug und Krawatte verzichtet (oder als Dame auf Kostüm plus Nylonstrümpfe plus Perlenkette)? Also ehrlich gesagt finde ich gewisse Branchen, in denen die Mitarbeiter im vollen "Business-Ornat" aufkreuzen müssen, selbst wenn sie Null Außenkontakte haben, auch ein bisschen albern.
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hockeystick,
Freitag, 31. August 2007, 16:41
"Micky Maus" oder "Mickey Mouse" heißt der kleine Nager, und die Passig schreibt sich mit 'h'.
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donalphons,
Freitag, 31. August 2007, 16:44
Ich finde Perlenketten als Kunsthistoriker ein wenig unterbewertet und mit einem falschen, allzu züchtigen Ruf behaftet. Das muss nicht so sein. Und was ist an Nasenringen sexy?
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strappato,
Freitag, 31. August 2007, 16:51
@hockey
Du hast eine LTB-Sammlung, richtig?
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amelia,
Freitag, 31. August 2007, 16:52
An Nasenringen? Gar nichts, finde ich - egal, ob alle die tragen oder nur wenige. Gegen Perlenketten habe ich grundsätzlich auch nichts, auch wenn ich sie nur selten trage, im Gegensatz zu meinen Perlenohrringen, weil ich die Teile nun mal mag. Aber als uniformes Erkennungszeichen einer gewissen Gruppe von Frauen mag ich Perlenketten nicht - und Leute, die mir das Tragen einer solchen als Voraussetzung für das Dazugehören aufzudrängen versuchen, noch weniger.
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donalphons,
Freitag, 31. August 2007, 16:55
Im Manierismus waren um nackte Leiber geschlungene Perlenketten ein Zeichen besonderer Verruchtheit, und das zog sich auch noch bis ins 18. Jahrhundert. Erst das Biedermeier räumte mit dergleichen auf. Schade.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 16:57
@amalia: ... ich habe mal bei der superstockkonservativen GdCH in Goettingen einen Vortrag gehalten, bin chaotisch angereist, habe mein Folien (nix PowerPoint) auf der Autobahnraststaette Goettingen Nord fertiggezimmert und bin etwas wirr und OHNE Krawatte vor den versammelten Granden im Hoersaal aufgeschlagen, vor mir und nach mir nix als Kostuemchen/Anzug und supadupa animated PowerPoint ... die meisten Fragen und lustigste Diskussion gabs nach meinem Geschwafel ... am Ende des Tages zaehlt dann beruhigenderweise manchmal doch noch einfach nur der Inhalt ...
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hockeystick,
Freitag, 31. August 2007, 16:57
@strappato: Nur bis Band 321, danach wurden die mir zu sozialkritisch.
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christinebiene,
Freitag, 31. August 2007, 17:09
Oftmals die Nasen der Frauen, die sie tragen.
Es kommt auf den Typ an. Das Gesamtbild muss stimmen. Und dann ist so ein Nasenring manchmal das sexy Tüpfelchen auf dem i.
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 18:38
Anzug und Krawatte sind eine Frage der Haltung. Und ausserdem arbeite ich in einer Branche, in der man T-Shirts und Schlabberhosen trägt. Da bin ich der Nonkoformist.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 18:52
Haltung, Haltung ... ich werd ' nicht mehr ... hamse ueberhaupt gedient?
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oberlehrer,
Freitag, 31. August 2007, 18:52
Krawatte habe ich das letzte Mal ca. 1992 getragen.
Aber Vollbart und Krawatte wirkt in meinen Augen eh' etwas problematisch.
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oberlehrer,
Freitag, 31. August 2007, 19:13
Na ja, das ist ja auch kein richtiger Vollbart. Wenn der Bart etwa so in Höhe Hemdtasche ended und dann unten noch ein Stück Krawatte 'raushängt - ich weiss nicht...
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 19:30
Haltung schützt vor Ritalinbedürftigkeit. Wollen wir uns mal dem Sujet Massschneiderei und den Tragekomforrt massgeschneiderter, gestärkter Hemden diskutieren und das störende Klappern der Manschettenknöpfe auf der Tischplatte beim Füllfederhalter schreiben thematisieren?
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 19:47
Tragekomforrt - ein freudscher ... die Frage bleibt: hamse ueberhaupt gedient?
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 20:27
Jedient, um Jottes Willen! Nein. Glaubense ernsthaft, dass ich mich von irgendwelchen Lümmeln durch den Schlamm habe scheuchen lassen? Sitz, Platz, Sitz, Platz, Down ist was für die Hundedressur.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 20:39
... dann frage ich mich was der komische Unteroffizierston soll? - Haltung - wenn ichs schon hoere, ich kenne nur die korrekte Haltung beim Ausleeren der Nachttopefe im Faekalienraum, und die nimmt man ein um sich nicht mit S**** vollzusabern ....
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 20:46
Es ist erschütternd, dass ich Ihnen das erklären muss. Aber, dann hören Sie mal gut zu: Es gibt so was wie eine innere Haltung. Man mag sich an einen britischen Offizier erinnern, der sich immer wenn er noch zu Saddams Zeiten verhört wurde, fein herausputzete, um die eigene Achtung nicht zu verlieren. Die Freislersche Masche, den Angeklagten die Gürtel abzunehmen und sie ohne Krawatte von das Gericht treten zu lassen hatte den Zweck ihre innere Haltung zu erschüttern. Das Äussere wirkt zurück auf das Innere. Honorarverhandlungen führe ich auch alleine im Büro immer nur im Anzug. Gibt mir mehr Sicherheit, 10 - 20 % draufzuschlagen.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 20:54
und trotzdem: nicht gedient == kein Anrecht auf Offiziersgelabere - da habe ich eine ganz feste Haltung .
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 20:56
Ich wehr' mich dagegen, dass Themen wie Haltung von Offiersgeschmeiss exklusiv gepachtet werden. Mit Verlaub: ich verstehe nicht, was als Landesverteidigung getarntes Leute umbringen mit Haltung zu tun haben soll.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 21:07
... gar nix. Ist beruhigend zu wissen, dass wir es im Falle des Grafen auch nur mit einem schlaffen Ex-Zivi zu tun haben ... (oder liegt gar Untauglichkeit vor?)
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 21:15
Durch Absetzbewegung den Mobilierungskommandos entkommen.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 21:20
... das ist natuerlich das allerletzte - und wie gesagt: besser auf die Diktion achten.
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 21:24
Hat aber gewirkt.
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strappato,
Freitag, 31. August 2007, 21:26
Flucht vor der Einberufung ist auch eine Haltung. Und keine schlechte. Kann ich aus Erfahrung sprechen.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 21:28
... noch einer der das Recht auf lodengruene Kommentare verwirkt hat.
Das ist ja ein Abgrund an ....... hier.
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richard graf rappoldstein,
Freitag, 31. August 2007, 21:30
Ach Franzerl, dieser Untertanengeist, tzetzetze.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 21:34
poeh - ich sach mal: Maulheldentum gegen praktisches ArschwischenTM
...bei WW II Veteranen - Ihr Schlappis!
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drsno,
Freitag, 31. August 2007, 21:53
Ist schon ein Hammer, wie sich manche um den Dienst für die Gemeinschaft schummeln um an anderer Stelle den moralischen Zeigefinger zu heben.
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strappato,
Freitag, 31. August 2007, 22:19
Den moralischen Zeigefinger für einen Zwangsdienst würde ich nie heben. Dienst an der Gemeinschaft ist eine ständige Verpflichtung und kann nicht mit 9 Monaten, zu meiner Zeit als Ersatzdienst 20 Monate, Zwangsdienst abgegolten werden.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 22:27
... ich fand die 20 Monate ok, ausserdem lernt man im Umgang mit Alten und Sterbenden einiges was einen spaeter die ein oder andere Grosskotzigkeit verkneifen laesst ...
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drsno,
Freitag, 31. August 2007, 22:45
18 15 Monate für mich. Und eine angebliche ständige Verpflichtung zum Dienst an der Gemeinschaft rechtfertigt in meinen Augen noch lange nicht das Herumtricksen um Wehr- oder Ersatzdienst. Sorry, aber da endet mein Verständnis.
Ich werd in dieser Gemeinschaft im übrigen auch "gezwungen" Steuern zu zahlen. Und (war ja klar) ich Depp zahl die auch noch...
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donalphons,
Freitag, 31. August 2007, 22:47
Nichtarier und zudem wirklich untauglich. Ehrlich.
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derherold,
Freitag, 31. August 2007, 22:51
Na, da liefert uns @strappato die edelsten Motive für Steuerhinterziehung, Zechprellen, das Betrügen von Witwen und Waisen ... ;)
Bundeswehr/Zivi: ich kenne keinen, der aus Bequemlickeit zur Bundeswehr gegangen wäre ... umgekehrt ist das anders.
Bundeswehr ist auch kein Zwangsdienst, sondern ein Initiationsritus: was macht den Mann zum Mann ?
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oberlehrer,
Freitag, 31. August 2007, 22:56
Interessanterweise haben gerade die 34 Monate Armee bei mir zu der Haltung geführt, auf Äußerlichkeiten rein gar nichts zu geben.
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strappato,
Freitag, 31. August 2007, 22:57
Ist wohl eher der soziale Dienst gemeint. Im übrigen ist ein Umzug ins Wehr-Ausland auch keine Straftat, nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit.
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drsno,
Freitag, 31. August 2007, 22:59
Natürlich nicht. Natürlich kann man auch in Deutschland Millionen verdienen und trotzdem in Deutschland keine Steuern zahlen. Recht und Moral sind eben nicht immer dieselben Dinge.
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 23:00
... Oho "keine Ordnungswidrigkeit" da ist er wieder der petit bonhomme ... erst ums verrecken nicht zum Trachtenverein wollen und spaeter Jugendliche die an Strassenschilder pinkeln mit dem Schiesspruegel bedrohen ... das passt .... sauber!
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drsno,
Freitag, 31. August 2007, 23:07
Leider ja, Mitte der Neunziger war ich auch erstaunt, dass sich bei einer Diskussion besonders ein Wehrdienstflüchtling (ins sonnige Apartheids-Südafrika) für den dringenden Einsatz der Bundeswehr (inkl. Wehrpflichtiger) in Jugoslawien ins Zeug legte...
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franz.brandtwein,
Freitag, 31. August 2007, 23:14
Das ist der sogenannte "Angelika Behr"-Effekt.
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derherold,
Samstag, 1. September 2007, 00:30
Das ist wohl eher der Lieber heiliger Sankt Florian, verschon´ mein Haus, zünd´ andere an-Effekt.
Ich war zwar bei einer FschJg-Einheit und einer meiner engsten Kumpel war so ein hardcore-NVA-Major, trotzdem (*oberlehrer*) hätte ich eine über den Wehrdienst gehende Zeit als Soldat gemieden: Aus gutem Eisen macht man keine Nägel !
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oberlehrer,
Samstag, 1. September 2007, 01:15
Aus meiner Klasse haben 2/3 der Männer des Abijahrgangs die drei Jahre Armee abgerissen. Du kannst Dich sicher noch an bestimmte Druckmittel hinsichtlich Studium usw. erinnern...
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derherold,
Samstag, 1. September 2007, 11:42
Ach, sooooo einer bist Du. ;)
"Genosse Waldemar, Du bist doch sicherlich auch der Meinung, daß unser Staat für die Wohltat, Dich zum Studium zu delegieren, eine Gegenleistung erwarten darf."
... und da, im Gegensatz zu Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr, der *Job* des Offiziers im Lieblingsstaat aller Werktätigen Literaten nicht soooo beliebt war - FDJ hin, FKK her - mußte man "Überredung" anwenden. ..Ungnade der frühen Geburt...:)
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franz.brandtwein,
Samstag, 1. September 2007, 12:27
... ich wuesste mal gerne was so ein Blogforscher aus wissenschaftlicher Sicht (hihi) zu einem Thread sagt der von Ritalin relativ direkt zu solcherlei Zonenkram fuehrt .... kann da mal einer forschen?
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oberlehrer,
Samstag, 1. September 2007, 13:22
Aber, aber: Bei 3 Jahren wurde es doch noch nix mit Offizier (dazu musste man dann schon 4 Jahre für "Offizier auf Zeit" hinlegen - im Gegensatz zu 25 Jahren für den "normalen" Offizier); bei 3 Jahren wurde man höchstens Unteroffizier auf Zeit (oder nicht mal das, so wie ich).
Das mit den Gegenleistungen war halt so; "Intelligenzkind" und "mangelnde sozialistische Persönlichkeit" waren Eigenschaften, die einem Studium nicht unbedingt zuträglich waren - und das wurde dann irgendwie kompensiert. Von den Frauen meines Abijahrgangs waren immerhin 25% noch während der Schule in die SED eingetreten; und wir Männer gingen stattdessen eben länger zur NVA...
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franz.brandtwein,
Samstag, 1. September 2007, 13:41
... ist doch eigentlich wurscht nach der Insolvenz der Zone spielt das doch alles keine Rolle mehr ...
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richard graf rappoldstein,
Samstag, 1. September 2007, 14:07
So, so: Die Bundeswehr macht den Mann zum Mann. Frau Oberschwester, bitte einmal Ritalin für den Herrn Makler und dann wieder ab ins Bettchen zum Landser-Hefte lesen und vom Männer-Freundschaft träumen.
Um dem eins draufzusetzen, Ihr Berliner Hinterhof-Bewohner: ich bin in die Schweiz gezogen, durtfte mich dank der Abrüstungsverhandlungen in Wien (Reduzierung der Truppenstärke in D nach der Wiedervereinigung) leider nicht der Allgemeinheit widmen und seitdem versteure ich in Deutschland nichts mehr. Selbst die Quellensteuer nicht, und zahle (Achtung Neidfaktor) statt 50 % nur knapp 28 % Steuern. Ätsch! Der Wohnort ist auch eine Frage der Intelligenz.
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donalphons,
Samstag, 1. September 2007, 14:21
22% mehr Steuern ist die weitgehende Abwesenheit von bergzonigen Schweizern hier allemal wert.
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richard graf rappoldstein,
Samstag, 1. September 2007, 14:25
Doni, wieso holt Dich denn bei dieser Rechenleistung ein Hai als Berater???? Das sind nicht 22 % mehr Steuern, sondern fast 78 % mehr. Mathe: ungenügend. Setzen. Zur Strafe heute keine Goldspiegel polieren.
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donalphons,
Samstag, 1. September 2007, 14:27
Wie man es auszudrücken belieben mag. Ich mag halt so, und Schweizer Rechenleistungen sind mir seit Ackermann mehr als suspekt.
Und ohne Schwarzgeld würde die Schweiz ohehin ganz anders besteuern müssen.
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derherold,
Samstag, 1. September 2007, 14:51
Es heißt nicht "Männerfreundschaft", sondern theweleitleik(?) "Männerbünde" ... so viel Zeit muß sein.
... und außerdem ist die Schweiz langweilig und der Versuch, Fukuyamas "Ende der Geschichte" darzustellen. *ätsch*
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drsno,
Samstag, 1. September 2007, 15:34
Die Schweiz hat ja auch eine lange Tradition als Zufluchtsort für so manchen braunen Besitz, der unter zweifelhaften Umständen zustande gekommen ist...
Neiden tue ich Steuer- und Bürgerpflichtflüchtlingen überhaupt nichts. Da muss ich den "intelligenten" Graf mit Haltung leider enttäuschen. Denn auf die Intelligenz meinen Hauptwohnsitz ausserhalb Deutschlands anzugeben, mit der GmbH in die Schweiz zu ziehen und nur noch Präkariate anstelle fester Anstellungen zu vergeben verzichte ich gerne. Nicht für jeden ist Geld, ein Schloss oder gar ein Titel die Erfüllung im Leben...
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franz.brandtwein,
Samstag, 1. September 2007, 17:59
... ach ... Schweiz - da kuesse ich doch jedesmal wieder den (sogar bayerischen) Boden wenn ich da raus bin, ein Lebensgefuehl wie in einer Militaerdiktatur - ansonsten bin ich ganz bei Doc Snow , ein MLP-Leben nach McKinsey kommt mir nicht in die Tuete.
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hiddensee,
Samstag, 1. September 2007, 20:58
richard graf rappoldstein:
das businessornat Anzug / Hemd / Binder ist bei bullshit bingo meetings auch mehr als angebracht. Nichts dagegen, auf das Aeussere zu achten, aber Uniformpflicht all day long ist Ausschlusskriterium Nummer 1.
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derherold,
Samstag, 1. September 2007, 21:54
Sry aber Anzug / Hemd / Binder / Schuhe sind ein Zeichen des erwachsenen Mannes !
Was sind schon schnöde weibliche Pumps-Sammlungen im Vergleich zu einer bewußten Krawattenanhäufung ?
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avantgarde,
Samstag, 1. September 2007, 22:27
Es ist völlig egal, was man anzieht.
Man muss es souverän tragen können.
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