: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 8. Juni 2004

Prozent Ungaro

Das Wetter ist wunderbar, also in etwa so, wie man es von der einzigartigen Munich Area erwarten kann. Es riecht nach Abgasen aus BMW-Roadstern, und um die Ecke zur Prannerstrasse, hinter dem Bayerischen Hof, brabbelt ein neuer SLK wie eine Marketingfrau mit Überdosis. Und wäre da nicht dieses Schaufenster schon Anfang Juni



könnte man glauben, alles rund in der Munich Area. Aber dieses Schaufenster gehört zu einem Geschäft, das sich nicht an verhungerte Online-Redakteusen wendet, sondern an Frauen mit Männern aus guten Verhältnissen. Ich wage mit meiner Schwester zu behaupten, dass keine Frau, die sich ihr Geld selbst verdient, sich diese langweiligen Fetzen von Ungaro kaufen würde.

Noch nicht mal heute, wo das puschelige Zeug schon mit 40% Nachlass zu haben ist. Ungaro kommt nicht mehr richtig an, obwohl er sich eigentlich an den innersten Kulturreferentinnen-zum- Latte-treffen-und-dann-mit-Janine-ins-Mövenpick-fahren-und-Strafzettel-am-Porsche-Cabrio-bekommen-Kern der Münchner Gesellschaft wendet.

Denn der Freistaat muss sparen. Die Zeit, wo jeder schnell ein paar Millionen für die Ansiedlung eines dummen Technologiegelaberladens bekam, sind vorbei. Ungaro reagiert darauf früh in der Saison - aber, angesichts des Provinzprolostils dieses Jahres, zu spät. Er sollte es vielleicht in Pfaffenhofen versuchen - dort gibt es noch reiche Hopfenbauern. So Typen, auf die ein Haffa lange Zeit herabgesehen hat.

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