: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 19. August 2004

Ikea wird sterben

Ikea hat im Kern nur zwei Argumente: Es ist billig, und man kann es ohne Reue nach 2 Jahren wieder wegwerfen. Nach jedem Umzug kauft man eben neues Zeug von Ikea. Ikea ist applied social Downturn in seiner buntesten, unauffälligsten Form.

Aber Ikea hat auch ein Problem: In Zeiten von Hartz IV fällt es der klassischen Zielgruppe schwer, ihr Geld noch auf die grüne Wiese zu fahren. Dazu bräuchte man das Auto, das man aufgegeben hat, und Geld. Beides nimmt, zumindest in den schlechteren Regionen dieses Landes, rapide ab.

Die Gewinner der Käuferkrise von Ikea sehen anders aus:



Hier das Möbelangebot in der Zehendicker Strasse: Ein kleiner, kompakter Kühlschrank, ideal für die kleine Küche und genug Platz für die paar Pillen, drei Dosen und die Bierflaschen, aus denen die typische Mahlzeit der Ikeakäufer besteht. Ausserdem ein flacher, sehr loungiger Sessel im Stile des Art Deco. In rot neu bezogen, stiehlt er Bräkna, Florinsk und Ole die Show.

Weitere Objekte, etwa einen Schrank, finden Sie einfach die Choriner Strasse runter. Stühle gab es zumindest gestern noch in einem Container an der Lottumstrasse. Vermutlich sind hinter dem Wellblech, auf dem Trümmergrundstück weitere Einzelstücke zu einem Preis, bei dem auch Webdesigner sich ihren Traum vom coolen, trauten Heim erfüllen können. Und wenn das Angebot in Mitte mal ausgerauft sein sollte: Im Wedding und Prenzlauer Berg finden sich weitere Horte von Möbeln im Retro-Design.

Ikea wird sterben. Keine Frage.

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