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Montag, 25. Juli 2005
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Ich habe soeben den Begriff Orkfick" geprägt, nachdem ich schon das Textferkel erschaffen habe.
donalphons, 22:15h
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Stille Tage in der Bibliothek
Frau Modeste hat Ratschläge zum Bibliotheksbeischlafen gegeben, nebst einigen Warnungen, welche literarischen Vorlieben einer erfüllten Abendgestaltung hinderlich sein könnten. Manches kann man auch bei Umkehrung der Geschlechter ohne Bedenken unterschreiben - so etwa die Feststellung, dass Menschen ohne grosse Bibliothek, sagen wir mal 700 Bände bei einer Zwanzigjährigen, sicher nicht die geistige und sittliche Reife haben, uns mehr als die schlechte Adaption von La Boum Teil 2 zu gewähren. Irgendwo zwischen Musikvideo und Blümchensex gelandet, würde man sich wünschen, doch besser eine belesen Frau bestiegengehrt zu haben. Aber auch da ist Vorsicht geboten.
Man muss meist erst gar nicht ans Bücherregal treten, um die schlimmsten Varianten der Belesenen kennenzulernen. Übler als jeder Harry P. unter 100 Management-Büchern, geschmackloser als das Uschi-Prinzip und Barbara Cartland und zugleich durchgeknallter als Lucia di Lammermoor ist ein Typ Frau, der einen erst gar nicht so weit kommen lässt. Weil es nämlich nur ein einziges literarisches Werk gibt, das der Beachtung wert ist: Ihr eigenes (ich darf an dieser Stelle darauf verweisen, dass meine eigenen Bücher in einem Regal versteckt sind, das man kaum sieht, wenn man nicht gerade auf meinem Bett liegt - und wer dort liegt, hat hoffentlich Besseres mit mir zu tun als über meine Werke zu reden).
Wobei ich damit nicht normale Autoren mit normalen Verlagen meine. Ich meine zuerst diejenigen Damen, die den Bestseller schon geschrieben haben und nun einen Verlag suchen. Man gerät recht leicht an diesen Typus, besonders auf Buchmessen und Lesungen, zumal wenn man schon einen Verlag hat. Der Entree in die Wohnung dieser Geschöpfe ist leicht zu bewerkstelligen, doch dann kommt der Haken; lange Debatten, Vorlesen aus dem Manuskript, bange Fragen, der Wunsch nach Bestätigung und am besten der sofortige Anruf beim Verleger, dass man die Entdeckung schlechthin gemacht habe.
Sodann diejenigen Frauen, die schon einen Verlag haben - einen bestimmten Verlag namens BOD, Book on Demand. Das sind gewissermassen die gefrusteten Vertreterinnen der ersten Gattung in einer zweiten Entwicklungsstufe in Richtung Unausstehlich, bei denen die Dreistigkeit und Arroganz die Einsicht, dass die Verleger vielleicht doch recht haben, wenn sie es nicht wollen, bei weitem überflügelt. Die vorherige Depression har sich gewandelt zum Hass auf die literarische Welt, wenn nur 5 Stück an die Freunde verkauft wurden und weder Spiegel noch FAZ das epochemachende Werk "Mein Leben als unbeschlafene Semmelassel" besprechen wollen. Natürlich bleibt auch die Einladung nach Klagenfurt aus, und dann muss die Bestätigung der eigenen literarischen Genialität woanders her kommen. Wie erbärmlich diese Autorinnen nicht immer, aber doch sehr oft sind, kann man auf den Buchmessen beobachten: Der BOD-Stand ist immer umlagert von seltsam aussehenden Freaks, die Bücher aus den Ständern zerren, begeistert blättern und irgendwo hinstellen, wo man sie besonders gut sehen könnte, wenn man denn Interesse hätte. Noch nicht mal der Bachmann-Wettbewerb und seine vertrockneten Juroren wollen diese Leute - weshalb man immer die Finger davon lassen sollte. Wenn Schriftstellerinnen, dann bitte die Originale - die meisten sind wirklich nett, wenn sie es nicht mit einem Konkurrenten zu tun bekommen.
Glubschaugen kann man sich auch sparen bei den Leserinnen von Judith Herrmann und ähnlichem Mädchenplunder, das seine Awareness vor allem den uneingestandenen päderastischen Neigungten gewisser Fäuletonisten verdankt. Es sei denn, man will problemficken mit einer Frau, die am Ende nach Rotz, Tränen und einer Packung Fluppen schmeckt.
Was manches Fräulein dazu bringt, sich mit den Werken von Tanja Kinkel zu desavouieren, ist mir nicht bekannt, auch nicht, was sie zum Kauf von Frau Bradley bewogen haben mag - Hauptsache, man schaltet auf Rückwärtsgang. Das erspart einem eine Nacht in Duftöl mit mitternächtlichem Mondelfentanz oder ähnlichem Esoschmarrn, bei dem man sich irgendwann wünscht, einen ganz normalen Orkfick mit Schreien und Röcheln haben. Es gibt viel von dem Zeug, ich kenne es nicht, nur die Leserinnen, und empfehle deshalb den Rückzug.
Gleiches gilt für die blassblauen Fräuleins, bei denen R. M. Rilke, Wagners Wesendonkschmachtereien oder C. F. Meyer auf dem Schreibtisch einen Stammplatz haben. Ihr Vater ist sicher Chef einer Deutschen Bank in einer kleinen Stadt, und ihre Mutter hat ihr ein Himmelbett in Rosa gekauft und sie wohlweisslich von allem abgeschottet, was mit Sex zu tun hat, um sie so für den Sohn des Möbelhausbesitzers aufzusparen. Irgendwie mag sie entfleucht sein, aber das Böse ihrer Abstammung ist in ihr, und so wird sie es am Ende nicht so weit kommen lassen, weswegen man sich dann um drei Uhr Nachts nochmal auf die Suche nach einem Restfick machen kann.
Goethes Werther, aber auch der grüne Heinrich und überhaupt das ganze toitsche 19. Jahrhundert sind immer schlechte Vorzeichen - Ausnahmen wie Börne und Heine signalisieren dagegen einen aufgeschlossenen Geist und unkomplizierte Sinnlichkeit auf kurzen Distanzen. Frankreich ist da besser gesegnet - Gefahr droht allenfalls von Leserinnen von Flaubert; Merimee, Maupassant und Balzac dagegen weisen auf viel Verständnis für männliche Bedürfnisse hin, Baudelaire verspricht delikate Verwirrungen. Besser noch ist das 18. Jahrhundert, Voltaire, Lauzun, Mirabeau, die philosophische Therese, all das sind Verheissungen nicht nur im Bücherschrank.
Und sollte man eine Frau finden, die Tucholskys Gripsholm, die Contessa Maria von Palazzeschi und Les bijoux indiscrets von Diderot besitzt, vielleicht auch noch die Stadt der Frauen von Pizan, die Kurtisanengespräche von Aretino und einen Photoband von Lee Miller - zugreifen, meine Herren und eventuell auch entsprechend interessierte Damen , zugreifen.
Man muss meist erst gar nicht ans Bücherregal treten, um die schlimmsten Varianten der Belesenen kennenzulernen. Übler als jeder Harry P. unter 100 Management-Büchern, geschmackloser als das Uschi-Prinzip und Barbara Cartland und zugleich durchgeknallter als Lucia di Lammermoor ist ein Typ Frau, der einen erst gar nicht so weit kommen lässt. Weil es nämlich nur ein einziges literarisches Werk gibt, das der Beachtung wert ist: Ihr eigenes (ich darf an dieser Stelle darauf verweisen, dass meine eigenen Bücher in einem Regal versteckt sind, das man kaum sieht, wenn man nicht gerade auf meinem Bett liegt - und wer dort liegt, hat hoffentlich Besseres mit mir zu tun als über meine Werke zu reden).
Wobei ich damit nicht normale Autoren mit normalen Verlagen meine. Ich meine zuerst diejenigen Damen, die den Bestseller schon geschrieben haben und nun einen Verlag suchen. Man gerät recht leicht an diesen Typus, besonders auf Buchmessen und Lesungen, zumal wenn man schon einen Verlag hat. Der Entree in die Wohnung dieser Geschöpfe ist leicht zu bewerkstelligen, doch dann kommt der Haken; lange Debatten, Vorlesen aus dem Manuskript, bange Fragen, der Wunsch nach Bestätigung und am besten der sofortige Anruf beim Verleger, dass man die Entdeckung schlechthin gemacht habe.
Sodann diejenigen Frauen, die schon einen Verlag haben - einen bestimmten Verlag namens BOD, Book on Demand. Das sind gewissermassen die gefrusteten Vertreterinnen der ersten Gattung in einer zweiten Entwicklungsstufe in Richtung Unausstehlich, bei denen die Dreistigkeit und Arroganz die Einsicht, dass die Verleger vielleicht doch recht haben, wenn sie es nicht wollen, bei weitem überflügelt. Die vorherige Depression har sich gewandelt zum Hass auf die literarische Welt, wenn nur 5 Stück an die Freunde verkauft wurden und weder Spiegel noch FAZ das epochemachende Werk "Mein Leben als unbeschlafene Semmelassel" besprechen wollen. Natürlich bleibt auch die Einladung nach Klagenfurt aus, und dann muss die Bestätigung der eigenen literarischen Genialität woanders her kommen. Wie erbärmlich diese Autorinnen nicht immer, aber doch sehr oft sind, kann man auf den Buchmessen beobachten: Der BOD-Stand ist immer umlagert von seltsam aussehenden Freaks, die Bücher aus den Ständern zerren, begeistert blättern und irgendwo hinstellen, wo man sie besonders gut sehen könnte, wenn man denn Interesse hätte. Noch nicht mal der Bachmann-Wettbewerb und seine vertrockneten Juroren wollen diese Leute - weshalb man immer die Finger davon lassen sollte. Wenn Schriftstellerinnen, dann bitte die Originale - die meisten sind wirklich nett, wenn sie es nicht mit einem Konkurrenten zu tun bekommen.
Glubschaugen kann man sich auch sparen bei den Leserinnen von Judith Herrmann und ähnlichem Mädchenplunder, das seine Awareness vor allem den uneingestandenen päderastischen Neigungten gewisser Fäuletonisten verdankt. Es sei denn, man will problemficken mit einer Frau, die am Ende nach Rotz, Tränen und einer Packung Fluppen schmeckt.
Was manches Fräulein dazu bringt, sich mit den Werken von Tanja Kinkel zu desavouieren, ist mir nicht bekannt, auch nicht, was sie zum Kauf von Frau Bradley bewogen haben mag - Hauptsache, man schaltet auf Rückwärtsgang. Das erspart einem eine Nacht in Duftöl mit mitternächtlichem Mondelfentanz oder ähnlichem Esoschmarrn, bei dem man sich irgendwann wünscht, einen ganz normalen Orkfick mit Schreien und Röcheln haben. Es gibt viel von dem Zeug, ich kenne es nicht, nur die Leserinnen, und empfehle deshalb den Rückzug.
Gleiches gilt für die blassblauen Fräuleins, bei denen R. M. Rilke, Wagners Wesendonkschmachtereien oder C. F. Meyer auf dem Schreibtisch einen Stammplatz haben. Ihr Vater ist sicher Chef einer Deutschen Bank in einer kleinen Stadt, und ihre Mutter hat ihr ein Himmelbett in Rosa gekauft und sie wohlweisslich von allem abgeschottet, was mit Sex zu tun hat, um sie so für den Sohn des Möbelhausbesitzers aufzusparen. Irgendwie mag sie entfleucht sein, aber das Böse ihrer Abstammung ist in ihr, und so wird sie es am Ende nicht so weit kommen lassen, weswegen man sich dann um drei Uhr Nachts nochmal auf die Suche nach einem Restfick machen kann.
Goethes Werther, aber auch der grüne Heinrich und überhaupt das ganze toitsche 19. Jahrhundert sind immer schlechte Vorzeichen - Ausnahmen wie Börne und Heine signalisieren dagegen einen aufgeschlossenen Geist und unkomplizierte Sinnlichkeit auf kurzen Distanzen. Frankreich ist da besser gesegnet - Gefahr droht allenfalls von Leserinnen von Flaubert; Merimee, Maupassant und Balzac dagegen weisen auf viel Verständnis für männliche Bedürfnisse hin, Baudelaire verspricht delikate Verwirrungen. Besser noch ist das 18. Jahrhundert, Voltaire, Lauzun, Mirabeau, die philosophische Therese, all das sind Verheissungen nicht nur im Bücherschrank.
Und sollte man eine Frau finden, die Tucholskys Gripsholm, die Contessa Maria von Palazzeschi und Les bijoux indiscrets von Diderot besitzt, vielleicht auch noch die Stadt der Frauen von Pizan, die Kurtisanengespräche von Aretino und einen Photoband von Lee Miller - zugreifen, meine Herren und eventuell auch entsprechend interessierte Damen , zugreifen.
donalphons, 20:17h
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Noch besser
Ein verbindliches Standesrecht für Journalisten schlägt das Finblog vor - wie wäre es mit einem Standrecht, anzuwenden auch auf die PR? Es würde keine zwei Wochen dauern, bis das Bildblog keine Arbeit mehr hätte, und ein ekelhaftes Berufsbild würde verschwinden.
donalphons, 03:02h
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