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Samstag, 17. November 2007
Investieren in Edelmetalle mit Don Alphonso
Siebenmal im Feur geklärt
ward dies Silber: so bewährt
ist ein Sinn, den nichts betört.
Shakespeare, Der Kaufmann von Venedig, II 9
Momentan ist mein ganzer Münchner Bekanntenkreis, der sich teilweise aus Vertretern der Niedergangsgewinner der Immobilienbranche rekrutiert, edelmetallverrückt. Es ist alles so gekommen, wie sie es erwartet haben, aber damit sind nicht nur einige Kunden pleite, man muss sich auch überlegen, wo das erraffte Geld jetzt noch sicher ist. Deshalb kaufen sie Goldbarren und legen sie ins Schliessfach. Sie sind Idioten, das kann ich hier so offen sagen. Denn die Zeit meiner ersten Haifischtransporte in Berlin war auch der Moment der Entdeckung schier unerschöpflichen Silbervorkommen des Schöneberger Flohmarkts und des Antikmarkts an der Strasse des 17. Juni. Damals knallte ich meine Honorare für das Fahren und Informieren weitgehend komplett für Silber raus, mittelfristig mit garstigem Verhandeln nach dem Motto: Maximal das Doppelte vom Materialwert bezahlen. Damals stand das Silber als reines Material zwischen 14 und 17 Euro für 100 Gramm. Sprich, wenn ich sechs 830er Feinsilberkuchengabeln mit einem Gesamtgewicht von 120 Gramm für 25 Euro erwarb, erhielt ich praktisch für 15 Euro Silber und für weitere 1o Euro schöne Kuchengabeln, die ich täglich nutze, sowie viel höhnisches Gelächter der Haifische und einiger bloggender Cretins, wenn ich darüber schrieb. Heute stehen 100 Gramm Silber bei ca. 32 Euro, den Rest kann man sich ausrechnen, und der verbleibende Rest sind Idioten, die ihr Geld in, nun, was auch immer investiert haben. Und nun weder Gabeln noch Lust auf Torte haben, in diesen Zeiten.
Having said this, reden wir über den heutigen Tag, der seinen Ausgang in Frankfurt am Main nahm, und zwar wirklich am Mainufer, auf dem dortigen Flohmarkt. Als ich zum ersten Mal dort war, fand ich nichts, beim zweiten Mal im Sommer so viel, dass mir das Geld nicht reichte, und bis man in Frankfurt einen Geldautomaten findet, ist alles schon geschlossen und weggepackt. Diesmal war ich früh und mit Geld dort, fand absolut nichts und sah das als Fingerzeig des Schiscksals, mein Geld lieber in Bücher aus dem Staedel anzulegen: Baldung Grien, Loirearchitektur, Caravaggio und Giovanni Giuliani plünderten mich aus, als wären sie Bewohner der hässlichen Türme von gegenüber, und dergestalt erleichtert lenkte ich meine Schritte und Reifen gen kostenlosen, grandiosen Kunstgeschichtler Porno:
Das hier ist, man mag es auch hier im Grossbild kaum glauben, nicht nur frivol und sittenlos, nein, es ist auch erzkatholisch, im Garten des Sommerschlosses Veitshöchheim, wo die Würzburger Bischöfe des XVIII. Jahrhunderts zeigten, dass sie auch noch ganz anders als nur Ketzerverdammen und Deppenabzocken konnten - und wenn man das mit dem Dreck vergleicht, der aus dem Geld der heute verarschten Deppen der modernen Wirtschaft entsteht, muss man den Bischöfen bei aller Ablehnung ihres Glaubens doch mehr Geschmack und Lust als den amoralischen Päpsten der Geldreligion zugestehen. Nun, angetan hatte es mir neben den Früchten der Natur auch dieses kunstvoll geflochtene Körbchen, das ich schon länger suche. Gut durchgefroren von zwei Stunden im eiskalten Park mit steinkalten Statuen, dachte ich mir, dass man ja mal- auch zur Aufwärmung - einen Blick auf den in der dortigen Mehrzweckhalle stattfindenden "Antikmarkt" werfen könnte. Franken ist ja nicht unbedingt die reichste aller Regionen, aber einen Früchtekorb werden sie schon haben. Und was soll ich sagen? Sie hatten einen geflochtenen Korb (rechts, 2 Euro) und noch etwas anderes:
Fettes XXL-Porno Bild mit feuchten Früchtchen hier gratis anschauen!
Nun, ich habe mit meiner Regel für Silberbewertung etwas gebrochen und musste zum Geldautomaten, der glücklicherweise in Veitshöchheim leichter zu finden ist, als in Frankfurt. Es war teurer, und damit ich es um den Materialpreis gekauft habe, muss schon noch einiges in der Immobilienkrise passieren. Aber - für eine Biedermeierschale kann man es tun, denn dafür war sie nachgerade nachgeschmissen. Ich habe in den letzten Jahren gerade mal drei vergleichbare Stücke (siehe links) kaufen können, denn normalerweise ist sowas nicht auf dem Flohmarkt. Diese Stücke sind sehr leicht und extrem dünn, ihre Herstellung war eine echte Kunst, denn an diesen Schalen ist nichts in Massenfertigung gegossen. Alle feinsten Verzierungen sind aus Blech getrieben und graviert, und dann hinten mit einem weiteren Blch verlötet und sauber verschliffen. Heute und schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts wäre es weitaus billiger gewesen, so etwas massiv zu giessen, aber damals, gegen 1840, waren die paar gesparten Gramm wertvoller als die hochqualifizierte Tagesarbeit, die sich der Juwelier allein mit dem Materialsparen machen musste.
Man kann Kunst und Lust nicht in Gewicht und Materialpreis ausdrücken. Kunst und Vergnügen lassen sich nicht beziffern, und genau deshalb würde ich als Silberspezialist raten: Ja, es ist klug, Silber zu kaufen. Aber nur in Formen, an denen man sich erfreuen kann. Geld ist nichts. Freude ist alles.
Alles, was Deppen nicht begreifen.
ward dies Silber: so bewährt
ist ein Sinn, den nichts betört.
Shakespeare, Der Kaufmann von Venedig, II 9
Momentan ist mein ganzer Münchner Bekanntenkreis, der sich teilweise aus Vertretern der Niedergangsgewinner der Immobilienbranche rekrutiert, edelmetallverrückt. Es ist alles so gekommen, wie sie es erwartet haben, aber damit sind nicht nur einige Kunden pleite, man muss sich auch überlegen, wo das erraffte Geld jetzt noch sicher ist. Deshalb kaufen sie Goldbarren und legen sie ins Schliessfach. Sie sind Idioten, das kann ich hier so offen sagen. Denn die Zeit meiner ersten Haifischtransporte in Berlin war auch der Moment der Entdeckung schier unerschöpflichen Silbervorkommen des Schöneberger Flohmarkts und des Antikmarkts an der Strasse des 17. Juni. Damals knallte ich meine Honorare für das Fahren und Informieren weitgehend komplett für Silber raus, mittelfristig mit garstigem Verhandeln nach dem Motto: Maximal das Doppelte vom Materialwert bezahlen. Damals stand das Silber als reines Material zwischen 14 und 17 Euro für 100 Gramm. Sprich, wenn ich sechs 830er Feinsilberkuchengabeln mit einem Gesamtgewicht von 120 Gramm für 25 Euro erwarb, erhielt ich praktisch für 15 Euro Silber und für weitere 1o Euro schöne Kuchengabeln, die ich täglich nutze, sowie viel höhnisches Gelächter der Haifische und einiger bloggender Cretins, wenn ich darüber schrieb. Heute stehen 100 Gramm Silber bei ca. 32 Euro, den Rest kann man sich ausrechnen, und der verbleibende Rest sind Idioten, die ihr Geld in, nun, was auch immer investiert haben. Und nun weder Gabeln noch Lust auf Torte haben, in diesen Zeiten.
Having said this, reden wir über den heutigen Tag, der seinen Ausgang in Frankfurt am Main nahm, und zwar wirklich am Mainufer, auf dem dortigen Flohmarkt. Als ich zum ersten Mal dort war, fand ich nichts, beim zweiten Mal im Sommer so viel, dass mir das Geld nicht reichte, und bis man in Frankfurt einen Geldautomaten findet, ist alles schon geschlossen und weggepackt. Diesmal war ich früh und mit Geld dort, fand absolut nichts und sah das als Fingerzeig des Schiscksals, mein Geld lieber in Bücher aus dem Staedel anzulegen: Baldung Grien, Loirearchitektur, Caravaggio und Giovanni Giuliani plünderten mich aus, als wären sie Bewohner der hässlichen Türme von gegenüber, und dergestalt erleichtert lenkte ich meine Schritte und Reifen gen kostenlosen, grandiosen Kunstgeschichtler Porno:
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Nun, ich habe mit meiner Regel für Silberbewertung etwas gebrochen und musste zum Geldautomaten, der glücklicherweise in Veitshöchheim leichter zu finden ist, als in Frankfurt. Es war teurer, und damit ich es um den Materialpreis gekauft habe, muss schon noch einiges in der Immobilienkrise passieren. Aber - für eine Biedermeierschale kann man es tun, denn dafür war sie nachgerade nachgeschmissen. Ich habe in den letzten Jahren gerade mal drei vergleichbare Stücke (siehe links) kaufen können, denn normalerweise ist sowas nicht auf dem Flohmarkt. Diese Stücke sind sehr leicht und extrem dünn, ihre Herstellung war eine echte Kunst, denn an diesen Schalen ist nichts in Massenfertigung gegossen. Alle feinsten Verzierungen sind aus Blech getrieben und graviert, und dann hinten mit einem weiteren Blch verlötet und sauber verschliffen. Heute und schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts wäre es weitaus billiger gewesen, so etwas massiv zu giessen, aber damals, gegen 1840, waren die paar gesparten Gramm wertvoller als die hochqualifizierte Tagesarbeit, die sich der Juwelier allein mit dem Materialsparen machen musste.
Man kann Kunst und Lust nicht in Gewicht und Materialpreis ausdrücken. Kunst und Vergnügen lassen sich nicht beziffern, und genau deshalb würde ich als Silberspezialist raten: Ja, es ist klug, Silber zu kaufen. Aber nur in Formen, an denen man sich erfreuen kann. Geld ist nichts. Freude ist alles.
Alles, was Deppen nicht begreifen.
donalphons, 23:03h
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