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Mittwoch, 22. Oktober 2008
Was treibt der Bayer in Island?
Eigentlich wollte ich mir heute die Pressekonferenz der BayernLB anschauen. Schliesslich bin ich Veteran der Insolvenz-Pressekonferenz der Kirchgruppe, bei der die BayernLB auch gschmackig mit dabei war; das wäre nach der New Economy jetzt die Folgeveranstaltung, das Kreditkrisen Special gewesen. Aber dann kam die Durchsage, dass sich die Veranstaltung verzögern würde, und wenn ichz ehrlich bin: Ich habe die Jungs dort dank gewisser Tätigkeiten in den letzten Monaten besser kennengelernt, als die ihre Bilanzen im Bereich Gewerbeimmobilien und deren Anschlussfinanzierung kennen.
Ich weiss ungefähr, was da noch kommt - ein dreistelliges Millionenpotenzial - und nachdem heute auch noch der ungarische Forint 6% zum Franken verloren hat, habe ich auch eine Ahnung, was da in Ungarn noch drohen könnte. Die dort verwickelte BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria bietet in Österreich Privatkunden gerade Konditionen an, die stark an isländische Banken erinnern. Übrigens war die BayernLB nicht die erste grosse, in Ungarn betroffene Bank, die um Staatshilfen bettelte, sondern die letzte: Die österreichischen, von der ungarischen Pest betroffenen Kollegen haben in ihrem Heimatland alle schon zugegriffen.
Was mich bei der ganzen Katastrophe mit Finanzbedarf von 6,4 Milliarden dann doch überrascht, sind die 1,5 Milliarden, die die BayernLB in isländischen Papieren hat. Die Hoffnung, davon die Hälfte wiederzusehen, halte ich für so wahrscheinlich wie, sagen wir mal, den Umstand, dass der Huber Erwin im nächsten Kabinett immer noch Finanzminister in Bayern und im Aufsichtsrat der BayernLB ist. In Island haben sich viele mit ein paar Millionen verzockt, auch Raiffeisenbanken waren dabei, aber die BayernLB muss schon von übelsten Grossmachtsträumen geplagt gewesen sein, wenn sie dort mitspielt und noch nicht mal überrissen hat, dass sie schleunigst raus muss. Es ist ja nicht so, dass die Schieflage der isländischen Banken nicht seit einem halben Jahr bekannt war.
Was bedeuten diese 6,4 Milliarden? Fangen wir mit dem Guten an:
- Bayern sichert sich einen Happen, bevor es andere tun und nichts mehr da ist, und damit geht das Geld wenigstens in eine staatliche Bank, und nicht zu privaten Halsabschneidern.
- Die Verteilung der Zuzahlung von Staat und Sparkassen, denen das BayernLB-Elend gehört, zeigt einen politischen Zeitenwehsel an: Die Sparkassen wollen nicht mehr für die Eskapaden mitzahlen, die Politiker in ihrem Grössenwahn (Bayern, die CSU und dann noch diese Welt da) anrichten.
- Kann sein, dass die BayernLB jetzt den ein oder anderen CSU-Freund, der sie viel kosten könnte, fallen lässt, und von ein paar Projekten mit hohem Risiko die Finger lässt, womit gewisse Leute ihre Parteispenden abschreiben können.
- Und die widerlichen Pofiteure von der FDP können am Koalitionstisch nicht mehr ihren üblichen Raubzug für ohre Wähler starten, sondern wirklich harte Politik mit harten und unerfreulichen Konsequenzen machen, mit der sie sich wieder aus dem Parlament auf den Misthaufen der Geschichte befördern werden.
- Der Rest der Republik kann sich über die dummen niederbayerischen Bauerndödel amüsieren.
Das Schlechte:
- Der Rest der Republik kann das ein paar Wochen tun, bis er begreift, dass niederbayerische Bauerndödel trotz schwerer Zunge "Revision des Länderfinanzausgleichs" schneller aussprechen kann, als eine Ossiblockpfeife als Ministerpräsident überhaupt "Solidaritätszuschlag" denken kann. Von "Arm aber sexy" Berliner Bankenpleitenverantwortlicher ganz zu schweigen.
- Natürlich ist das für mich eine Gaudi. Aber so teuer hätte es dann doch nicht werden müssen, ich kann auch über Millionen lachen.
- Ein paar abstossende Cretins aus der Eiterbeule des Neoliberalalismus, namentlich gewisse käufliche Schreiberlinge, die sich nie zu schade waren, gerade den bayerischen Schwarzen das stockfinstere Brunzloch zu bekriechen, werden nun behaupten, der Staat könne noch schlechter kontrollieren als private Banken.
- Eine Schwächung von Bayern tut dem ganzen Land ganz sicher nichtgut. Ein Deutschland wie ein durchgängig grosses Sachsen oder Ruhrgebiet kann niemand ernsthaft wollen.
- Die Verantwortlichen für die globale Expansion der eher schwach agierenden Landesbanker, hier namentlich das Gespenst aus Wolfratshausen Stoiber, müssen es nicht mehr ausbaden, und es wird vermutlich auch keine Aufarbeitung geben, wie schon bei Kirch, dem Transrapid, der ostdeutschen Wohnungen, der Verschleuderung der Staatsbetriebe und die Verpulverung der Erlöse von New Economy bis zur Biotechnologie.
Und wir sind noch lange nicht fertig. Man merke sich "Hypo Alpe Adria", die haben die besten Chancen, für Bayern das zu werden, was Ormond Quay für die SachsenLB wurde.
Ich weiss ungefähr, was da noch kommt - ein dreistelliges Millionenpotenzial - und nachdem heute auch noch der ungarische Forint 6% zum Franken verloren hat, habe ich auch eine Ahnung, was da in Ungarn noch drohen könnte. Die dort verwickelte BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria bietet in Österreich Privatkunden gerade Konditionen an, die stark an isländische Banken erinnern. Übrigens war die BayernLB nicht die erste grosse, in Ungarn betroffene Bank, die um Staatshilfen bettelte, sondern die letzte: Die österreichischen, von der ungarischen Pest betroffenen Kollegen haben in ihrem Heimatland alle schon zugegriffen.
Was mich bei der ganzen Katastrophe mit Finanzbedarf von 6,4 Milliarden dann doch überrascht, sind die 1,5 Milliarden, die die BayernLB in isländischen Papieren hat. Die Hoffnung, davon die Hälfte wiederzusehen, halte ich für so wahrscheinlich wie, sagen wir mal, den Umstand, dass der Huber Erwin im nächsten Kabinett immer noch Finanzminister in Bayern und im Aufsichtsrat der BayernLB ist. In Island haben sich viele mit ein paar Millionen verzockt, auch Raiffeisenbanken waren dabei, aber die BayernLB muss schon von übelsten Grossmachtsträumen geplagt gewesen sein, wenn sie dort mitspielt und noch nicht mal überrissen hat, dass sie schleunigst raus muss. Es ist ja nicht so, dass die Schieflage der isländischen Banken nicht seit einem halben Jahr bekannt war.
Was bedeuten diese 6,4 Milliarden? Fangen wir mit dem Guten an:
- Bayern sichert sich einen Happen, bevor es andere tun und nichts mehr da ist, und damit geht das Geld wenigstens in eine staatliche Bank, und nicht zu privaten Halsabschneidern.
- Die Verteilung der Zuzahlung von Staat und Sparkassen, denen das BayernLB-Elend gehört, zeigt einen politischen Zeitenwehsel an: Die Sparkassen wollen nicht mehr für die Eskapaden mitzahlen, die Politiker in ihrem Grössenwahn (Bayern, die CSU und dann noch diese Welt da) anrichten.
- Kann sein, dass die BayernLB jetzt den ein oder anderen CSU-Freund, der sie viel kosten könnte, fallen lässt, und von ein paar Projekten mit hohem Risiko die Finger lässt, womit gewisse Leute ihre Parteispenden abschreiben können.
- Und die widerlichen Pofiteure von der FDP können am Koalitionstisch nicht mehr ihren üblichen Raubzug für ohre Wähler starten, sondern wirklich harte Politik mit harten und unerfreulichen Konsequenzen machen, mit der sie sich wieder aus dem Parlament auf den Misthaufen der Geschichte befördern werden.
- Der Rest der Republik kann sich über die dummen niederbayerischen Bauerndödel amüsieren.
Das Schlechte:
- Der Rest der Republik kann das ein paar Wochen tun, bis er begreift, dass niederbayerische Bauerndödel trotz schwerer Zunge "Revision des Länderfinanzausgleichs" schneller aussprechen kann, als eine Ossiblockpfeife als Ministerpräsident überhaupt "Solidaritätszuschlag" denken kann. Von "Arm aber sexy" Berliner Bankenpleitenverantwortlicher ganz zu schweigen.
- Natürlich ist das für mich eine Gaudi. Aber so teuer hätte es dann doch nicht werden müssen, ich kann auch über Millionen lachen.
- Ein paar abstossende Cretins aus der Eiterbeule des Neoliberalalismus, namentlich gewisse käufliche Schreiberlinge, die sich nie zu schade waren, gerade den bayerischen Schwarzen das stockfinstere Brunzloch zu bekriechen, werden nun behaupten, der Staat könne noch schlechter kontrollieren als private Banken.
- Eine Schwächung von Bayern tut dem ganzen Land ganz sicher nichtgut. Ein Deutschland wie ein durchgängig grosses Sachsen oder Ruhrgebiet kann niemand ernsthaft wollen.
- Die Verantwortlichen für die globale Expansion der eher schwach agierenden Landesbanker, hier namentlich das Gespenst aus Wolfratshausen Stoiber, müssen es nicht mehr ausbaden, und es wird vermutlich auch keine Aufarbeitung geben, wie schon bei Kirch, dem Transrapid, der ostdeutschen Wohnungen, der Verschleuderung der Staatsbetriebe und die Verpulverung der Erlöse von New Economy bis zur Biotechnologie.
Und wir sind noch lange nicht fertig. Man merke sich "Hypo Alpe Adria", die haben die besten Chancen, für Bayern das zu werden, was Ormond Quay für die SachsenLB wurde.
donalphons, 01:38h
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