... newer stories
Donnerstag, 4. Juni 2009
Grossereignisse
Zwei Dinge sind heute geschehen, die erstaunlich wenig - oder die falsche - Resonanz fanden. Das eine Ding ist der Versuch von Porsche, sich über einen Kredit von der kfw 1,75 Milliarden Euro zu beschaffen. Den meisten erscheint das nur als ungezogenes Verhalten, wenn der Millionärsclan nach Jahren der Gewinne jetzt den Staat anpumpt, um seine Übernahmeabenteuer zu finanzieren. Als ob das eine grosse Sache wäre.
Der eigentliche Punkt ist die Botschaft dieses Antrags: Porsche ist bei anderen Banken mutmasslich nicht mehr gern gesehen, aus welchen Gründen auch immer. Die Banken haben mit Porsche, das nicht müde wird, vom weiterverhandeln zu sprechen, abgeschlossen, sei es nun, weil sie keine Lust haben, sich auf neue Spekulationsabenteuer einzulassen, sei es wegen der Kreditklemme oder einfach nur aus politischen Gründen, weil es mit Porsche unter dem VW-Dach bessere Aussichten gibt. Es geht hier nicht um 1,75 Milliarden, sondern um die Frage, wo noch der grosse Unterschied zwischen Porsche und Opel ist. Man hätte sich in Zuffenhausen nicht dermassen entblösst, stünde man nicht direkt am Abgrund. Trotzdem wird weiter gezockt, als gäbe es kein Morgen. Das ist die eigentlich schlimme Botschaft: da sind Leute an den Schaltstellen der Wirtschaftspolitik, die auf volles Risiko zugunsten ihrer Privatinteressen gehen. Ich hoffe, der Staat belohnt das nicht auch noch.
Das andere Ding ist Lettland. Dort wollte der Staat heute lumpige 100 Millioen Dollar Kredite aufnehmen. Eine kleine Summe für ein kleines Land in der Wirtschaftskrise, aber wohl immer noch zu gross: Keiner wollte lettische Staatsanleihen. Lettland konnte nichts, Null, nada an die Investoren bringen. Ein echtes Porscheproblem. Anders gesagt: Lettland gilt nicht mehr als kreditwürdig. Man könnte auch sagen: Es ist gerade dabei, das neue Island zu werden. Mit bösen Folgen für schwedische, britische und österreichische Banken.
Es muss nicht viel heissen, ein Dominoeffekt aus den baltischen Staaten ist deshalb noch lange nicht sicher. Aber es gibt einen Vorgeschmack auf jenen Tag, da Investoren anderen Staaten das Vertrauen ebtziehen. Amerika ist da ein zentraler Kandidat. Vielleicht davor noch England. Gold und Silber sind wieder begehrt, der Franken steigt, der Dollar fällt. Lettland ist klein, aber es könnte eine Fallstudio für grössere Komplexe werden. Früher gab es nichts langweiligeres als den Verkauf von Staatsanleihen. In Zukunft muss man genau schauen, was auf diesem Sektor passiert.
Der eigentliche Punkt ist die Botschaft dieses Antrags: Porsche ist bei anderen Banken mutmasslich nicht mehr gern gesehen, aus welchen Gründen auch immer. Die Banken haben mit Porsche, das nicht müde wird, vom weiterverhandeln zu sprechen, abgeschlossen, sei es nun, weil sie keine Lust haben, sich auf neue Spekulationsabenteuer einzulassen, sei es wegen der Kreditklemme oder einfach nur aus politischen Gründen, weil es mit Porsche unter dem VW-Dach bessere Aussichten gibt. Es geht hier nicht um 1,75 Milliarden, sondern um die Frage, wo noch der grosse Unterschied zwischen Porsche und Opel ist. Man hätte sich in Zuffenhausen nicht dermassen entblösst, stünde man nicht direkt am Abgrund. Trotzdem wird weiter gezockt, als gäbe es kein Morgen. Das ist die eigentlich schlimme Botschaft: da sind Leute an den Schaltstellen der Wirtschaftspolitik, die auf volles Risiko zugunsten ihrer Privatinteressen gehen. Ich hoffe, der Staat belohnt das nicht auch noch.
Das andere Ding ist Lettland. Dort wollte der Staat heute lumpige 100 Millioen Dollar Kredite aufnehmen. Eine kleine Summe für ein kleines Land in der Wirtschaftskrise, aber wohl immer noch zu gross: Keiner wollte lettische Staatsanleihen. Lettland konnte nichts, Null, nada an die Investoren bringen. Ein echtes Porscheproblem. Anders gesagt: Lettland gilt nicht mehr als kreditwürdig. Man könnte auch sagen: Es ist gerade dabei, das neue Island zu werden. Mit bösen Folgen für schwedische, britische und österreichische Banken.
Es muss nicht viel heissen, ein Dominoeffekt aus den baltischen Staaten ist deshalb noch lange nicht sicher. Aber es gibt einen Vorgeschmack auf jenen Tag, da Investoren anderen Staaten das Vertrauen ebtziehen. Amerika ist da ein zentraler Kandidat. Vielleicht davor noch England. Gold und Silber sind wieder begehrt, der Franken steigt, der Dollar fällt. Lettland ist klein, aber es könnte eine Fallstudio für grössere Komplexe werden. Früher gab es nichts langweiligeres als den Verkauf von Staatsanleihen. In Zukunft muss man genau schauen, was auf diesem Sektor passiert.
donalphons, 01:47h
... link (16 Kommentare) ... comment
Was vom Konservativen übrig ist
Jetzt bin ich aber mal gespannt, ob die Freunde Bochums, die meinen vorletzten Beitrag nicht mochten, nun so freundlich sind, ob meiner Härte gegenüber meiner Heimat einzuspringen und das schöne bayernland nebst seiner Bewohner zu verteidigen. Besonders jene, die ihre Kinder an die Wand klatschen möchten. In der FAZ.
donalphons, 15:12h
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories