: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 25. Juni 2009

Ich habe es versucht.

Ich wollte Mitleid empfinden.

Ich wollte meinesgleichen sagen, dass es nicht richtig ist.

Dass es stets besser ist, es nicht zu tun.

Aber ich wurde letztlich doch von ihnen und auch von meinem Gefühl überzeugt, nur eine eher lauwarme Absage an das Einkellern von Vermögensverwaltern zu schreiben.

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Die Angst um die englischen Spielzeuge

Es gibt einen neuen Plan: Der Sunbeam wird in FFM so hergerichtet, dass er auch strengsten bayerischen Prüferaugen genügt. Keine Kompromisse mehr, endlich Tabula Rasa, und den Rest klären wir dann, wenn es fertig ist. Kostet, aber ist weniger schmerzvoll als der gegenwärtige Zustand. Der ist so wie Zahnschmerzen, und wird im Übrigen auch nicht besser, wenn die neue Planung bedeutet, mal wieder die Heimreise im ICE "Schandexpress" antreten zu müssen. Wenigstens hatte der Lokführer einen untilgbaren bayerischen Akzent.



Am Bahnhof kaufte ich noch Zeitschriften; neben der World of Interiors etwas, das da rumlag und fragte, ob ich etwas Neuem aus Berlin Mitte nicht eine Chance geben wollte. Ich bin ja nicht so und erwarb "Aufstieg und Fall" aus Interesse. Naja. Wie soll ich sagen. Viel graphisches Nichts und wenig Textsubstanz. Katzen, hochschlafen, Abstürze, Mittekunst, fast wie Bloggen, nur achichweissauchnicht. Englische Artikel und deutsche Übersetzungen. Wir sind hip, cool und Chancenlosigkeit gehört zum Projektzustand. Wir sind "Der Freund" von 2009 und erzählen Euch im Westen mal, wie das mit dem Magazinmachen für Kreative so geht. Oberfläche und Tiefgang wie eine überfahrene Kröte. Zukunft in der Krise wie ein Schneeball in der Hölle.



War das noch nervend - die WoI tut weh. 132 Seiten. Nur noch. Drei Dutzend Seiten Werbung. Im Gegensatz zur Behauptung ist diese Form von Luxus in der Krise. In einer gigantischen und schwer kontrollierbaren Krise, die, dazu muss man kein Hellseher sein, meine Existenz als Bezieher auf brutale Art beenden könnte. Ich hatte so eine Idee, mit dem Sunbeam picknicken an einen Schweizer Bergsee zu fahren, in der WoI zu blättern und glücklich zu sein - es könnte anders kommen. Die Ausgabe ist dennoch famos, frei von protzigen Banksterlöchern und russischen Mafiaoasen, statt dessen Bauernhäuser, ein griechisches Cafe, dezentes Biedermeier und österreichische Ideen, die sehr fein werden könnten. Krisenthemen. Auf der vorletzten Seite dann Werbung für ein Projekt gegen Hausenteignungen. Von wegen, die Krise ist vorbei. Man hat die Ratten davonkommen und wieder feiern lassen. Als ob Aktienkurse etwas über den Zustand der Welt aussagten.

Es sieht nicht schlecht für meine Welt aus, aber auch nicht gut. Um ehrlich zu sein, mir ist es lieber, die Deutsche Bank krepiert, als dass die WoI gestrichen wird.

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