: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 26. Dezember 2009

Obama noch irrer als Bush und andere Absonderlichkeiten

Ein alte Weisheit im Nachrichtengeschäft geht so: Sage es zu Weihnachten, da kriegen es nur die wenigsten mit. Und von den USA über Japan bis zu den Deutschen scheint man sich daran zu halten. Stunden unangenehmer Halb- oder Viertelwahrheiten zu stiller Nacht, wo keine Rebellion zu erwarten ist.

In den USA hat man bekanntlich "Change" und Obama gewählt, um die Finanzkrise zu beenden. Nun rennen bei Obama ja so einige wallstreetnahe Figuren rum, und wie es aussieht, wissen die genau, wie die das Platzen der Immobilienblase aufhalten wollen: Mit dem Aufblasen der nächsten Immobilienblase. Die Kreditfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac können ab sofort Verluste in unbegrenzter Höhe beim Staat geltend machen. Unter Bush hat man diese Fässer ohne Boden wenigstens nur gerettet, wenn es "unumgänglich" war - etwa, um mit Krediten spekulierende Wallstreetbankster vor Verlusten zu schützen. So, wie es jetzt läuft, ist es eine Einladung für Bankster, Immobilienhaie und andere Finanzmarktkriminelle, wieder fröhlich auch an die Schwächsten Kredite zu vergeben, wertlose Häuser an Leute verkaufen, die es sich nicht leisten können, Prämien und Provisionen kassieren, die Risiken an die Finanzierer weiterreichen, und die wiederum lassen den Staat bluten. Ein Selbstbedienungsladen für all den Abschaum, der uns die aktuelle Krise eingebrockt hat, mit grenzenloser Sicherheit. Keine Risiken mehr, der Staat übernimmt alles. Das Kalkül dürfte wohl so aussehen: Dann steigen die Hauspreise, die Kredite auf Häuser können wieder steigen, die Konsumenten geben mehr Geld aus, die Firmen verdienen mehr, die Aktien steigen, die Arbeitslosigkeit sinkt, alles wird wieder so, wie es war, die Blase ist tot, es lebe die Blase, und mit etwas Glück kommen dann auch gar nicht so viele Kreditausfälle... mit etwas Pech jedoch platzt auch diese Blase, und dann?



Dann geht es den USA vielleicht wie den Iren oder den Japanern mit Rekorddefiziten. Und während sich die Iren für ihre kriminellen Banken in die 70er Jahre zurücksparen, leihen sich die Japaner mal eben die Hälfte ihres Jahreshaushaltes zusammen. Was bleibt einem schon übrig, wenn die Steuereinnahmen wegbrechen, und nur ein paar Bankster mehr kassieren.

Aber wenn nun nach 8 Jahren Krieg in Afghanistan der Bundeskriegsminister auf die Idee kommt, es mal mit den "gemässigten Taliban" anstelle eines korrupten Wahlfälschers zu versuchen, und man sich fragt, gegen wen zum Teufel man da eigentlich all die Jahre die Freiheit, die Demokratie und die Frauenrechte verteidigt hat - dann muss man vielleicht gar nicht so weit gehen, um einen Eindruck von dem zu bekommen, was 2010 und 2011 nich alles an lustigen Verwerfungen bringen werden.

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