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Sonntag, 17. Juni 2012
Das ist jetzt nicht nett
Aber ich habe beim Radeln sehr gelacht. Ich fand den Freitag im Bundestag ergötzlich. Sicher auch den Extremunsympathen Dobrindt, dem man ansah, dass in ihm die Galle schäumte, weil bei der Koalition offensichtlich manche keine List hatten, dem Betreuungsgeld jene Achtung zu schenken, die die CSU gern sehen würde. Der Verdacht, dass da manche aus den eigenen Reihen indirekt die Sitzung torpedierten, liegt nicht gerade weltenfern.
Nein, königlich amüssiert habe ich mich über Dorothee Bär, familienpolitische Sprecherin von CDU/CSU und eines der Netzaushängeschilder, und, äh, aus Bamberg. Das liegt in Franken. Bayern hat eigene unschöne Dinge, der Horst kommt sogar, wenn man es genau nimmt, vom Nachbaraltstadtviertel. und ich wäre wirklich sehr angetan, wenn man uns nicht jeden Franken vorhalten würde, wobei Frau Bär, na, sagen wir mal, wenn man sich die Schröder anschaut: Es könnte schlimmer und hessisch sein. Und zu den Hessen rübergemacht in Sachen Betreuungsgeld hat auch Frau Bär.
In einem gegen linke Ideologen auftrumpfenden Beitrag durfte sie am Freitag in der FAZ schreiben, unter fremde Federn, ganz gross und lang. Sowas wie ein familienpolitisches Bekenntnis. Und man muss sagen: Blogs und Twitter sind nur Werkzeuge, dahinter sind die Leut halt so, wie sie sind. Der Beitrag von Frau Bär, punktgenau zur Lesung des Gesetzes, war jedenfalls gute, alte, plumpe CSU-Propaganda, Bayernkurier Oldschool, Argumente der anderen, pah, braachmaned. Und es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn diese runtergeschmierte Ideologensause, die aiuch parteiinterne Kritiker zu den linkslastigen Ahnungslosen dazu packte, vielleicht den ein oder anderen zur Entscheidung brachte, dass man sich das nicht anhören muss. Freitag war das Wetter so schön, warum soll man sich von Frau Bär zwangsweise zu gegnerischen Parteien rechnen lassen, nur weil man eine andere Überzeugung hat?
Und da sieht man mal wieder das alte Problem des Übergangs vom Netz zum normalen Journalismus: 140 Zeichen kann jeder Depp. Interesant schreiben, dass man die richtige Seite trotz der Differenzen hätschelt und sich bei so einem Thema bei den anderen nicht grob in die Nesseln setzt, kann nun doch nicht jeder. Ich denke, Journalismus muss in unseren Zeiten auch nett und freundlich sein. Man kann schon polarisieren, aber das ist dann wirklich hohe Kunst: Konflikte führen, und dabei nicht wie ein Dobrindt wirken. Oder halt andere runterputzen wie Frau Bär. Oder vielleicht teilt sie sich mit dem Dobrindt einen Galleaufschäumer, wer weiss. So jedenfalls ging der Schlag ins Wasser.
Ja, sicher, es ist übel, so prominent platziert zu werden, es dem ganzen Land (oder ein paar tausend FAZ-Lesern) sagen zu können, das ist sicher ein Zeichen von Bedeutung - aber wenn es dann ins Nichts rast, weil noch nicht mal die zugehörige Ministerin im Parlament war, sollte man vielleicht einfach mal still sein. Und nicht wider besseres Wissen nach all den Debatten und immer noch laufenden Streitereien sowas twittern:
Dorothee Bär @DoroBaer
Niemals! RT @S_Wysocki: @DoroBaer Kurs halten beim Betreuungsgeld. Lasst euch das nicht von den linken Ideologen kaputt reden
Schließen
Dorothee Bär Dorothee Bär @DoroBaer
Tja. Der Opposition sind die Argumente ausgegangen gegen das #Betreuungsgeld. Deshalb: parlamentarische Tricks! #Armutszeugnis
Man kann sich wirklich nur wundern, wie unsouverän solche Leute dann sind. Von Frau Bär gibt es ein Bild als Piratin: Weiter so, und es wird ihr und ihrer Partei mit derartigen Ausfällen im eigenen Lager nicht anders ergehen als den Berliner Klüngelgruppen in Orange. Auch in Bayern haben sich die Zeiten geändert. Nicht nur bei der Twitternutzung. Sondern auch in Sachen Erziehung. Zum Guten, wie bei der KiTa. Und zum Schlechten, wenn man die Sudelei von Frau Bär im Internet sieht.
Nein, königlich amüssiert habe ich mich über Dorothee Bär, familienpolitische Sprecherin von CDU/CSU und eines der Netzaushängeschilder, und, äh, aus Bamberg. Das liegt in Franken. Bayern hat eigene unschöne Dinge, der Horst kommt sogar, wenn man es genau nimmt, vom Nachbaraltstadtviertel. und ich wäre wirklich sehr angetan, wenn man uns nicht jeden Franken vorhalten würde, wobei Frau Bär, na, sagen wir mal, wenn man sich die Schröder anschaut: Es könnte schlimmer und hessisch sein. Und zu den Hessen rübergemacht in Sachen Betreuungsgeld hat auch Frau Bär.
In einem gegen linke Ideologen auftrumpfenden Beitrag durfte sie am Freitag in der FAZ schreiben, unter fremde Federn, ganz gross und lang. Sowas wie ein familienpolitisches Bekenntnis. Und man muss sagen: Blogs und Twitter sind nur Werkzeuge, dahinter sind die Leut halt so, wie sie sind. Der Beitrag von Frau Bär, punktgenau zur Lesung des Gesetzes, war jedenfalls gute, alte, plumpe CSU-Propaganda, Bayernkurier Oldschool, Argumente der anderen, pah, braachmaned. Und es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn diese runtergeschmierte Ideologensause, die aiuch parteiinterne Kritiker zu den linkslastigen Ahnungslosen dazu packte, vielleicht den ein oder anderen zur Entscheidung brachte, dass man sich das nicht anhören muss. Freitag war das Wetter so schön, warum soll man sich von Frau Bär zwangsweise zu gegnerischen Parteien rechnen lassen, nur weil man eine andere Überzeugung hat?
Und da sieht man mal wieder das alte Problem des Übergangs vom Netz zum normalen Journalismus: 140 Zeichen kann jeder Depp. Interesant schreiben, dass man die richtige Seite trotz der Differenzen hätschelt und sich bei so einem Thema bei den anderen nicht grob in die Nesseln setzt, kann nun doch nicht jeder. Ich denke, Journalismus muss in unseren Zeiten auch nett und freundlich sein. Man kann schon polarisieren, aber das ist dann wirklich hohe Kunst: Konflikte führen, und dabei nicht wie ein Dobrindt wirken. Oder halt andere runterputzen wie Frau Bär. Oder vielleicht teilt sie sich mit dem Dobrindt einen Galleaufschäumer, wer weiss. So jedenfalls ging der Schlag ins Wasser.
Ja, sicher, es ist übel, so prominent platziert zu werden, es dem ganzen Land (oder ein paar tausend FAZ-Lesern) sagen zu können, das ist sicher ein Zeichen von Bedeutung - aber wenn es dann ins Nichts rast, weil noch nicht mal die zugehörige Ministerin im Parlament war, sollte man vielleicht einfach mal still sein. Und nicht wider besseres Wissen nach all den Debatten und immer noch laufenden Streitereien sowas twittern:
Dorothee Bär @DoroBaer
Niemals! RT @S_Wysocki: @DoroBaer Kurs halten beim Betreuungsgeld. Lasst euch das nicht von den linken Ideologen kaputt reden
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Dorothee Bär Dorothee Bär @DoroBaer
Tja. Der Opposition sind die Argumente ausgegangen gegen das #Betreuungsgeld. Deshalb: parlamentarische Tricks! #Armutszeugnis
Man kann sich wirklich nur wundern, wie unsouverän solche Leute dann sind. Von Frau Bär gibt es ein Bild als Piratin: Weiter so, und es wird ihr und ihrer Partei mit derartigen Ausfällen im eigenen Lager nicht anders ergehen als den Berliner Klüngelgruppen in Orange. Auch in Bayern haben sich die Zeiten geändert. Nicht nur bei der Twitternutzung. Sondern auch in Sachen Erziehung. Zum Guten, wie bei der KiTa. Und zum Schlechten, wenn man die Sudelei von Frau Bär im Internet sieht.
donalphons, 01:57h
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