: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 6. Juni 2012

Kurz vor 8

Ich habe Durst.Ich erreiche einen Supermarkt, halte an und gehe dorthin, wo die Saftkartons stehen und kleben. Ich löse einen heraus, der noch recht intakt ist, und gehe zur Kasse. Auf dem Laufband hinterlässt der Karton einen klebrig-nassen Fleck, an einer Ecke leckt er dunkelorange, und das Mädchen an der Kasse schaut angewidert, als es ihn hochhebt. Der sei kaputt, sagt sie, ich sollte einen anderen holen. Ja, sage ich, die anderen sind aber auch kaputt, das ist der Beste. Sie sagt nichts, schiebt ihn über den Scanner, und ich zahle und gehe. Meine Schuhe pappen leicht bei jedem Schritt.

Ich bin in Finale Emilia. Ich habe so etwas noch nie gesehen.

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Officina Meccanica e Postprivazetta



Grossbild

Die Feuerwehr sagt, der Besitzer muss das Haus verlassen, aber er hat im Hof ein Zelt und weigert sich, zu gehen. Als wir reden, schaut er in eine andere Richtung, als er beschreibt, was passiert ist.

Ich habe heute von jemandem von der RAI gehört, dass ich hier wahrscheinlich der letzte ausländische Journalist in der Zona Rossa bin.

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Warum ich die Piraten nicht wähle

Weil da das Pack der Spackeria (die Schramm und der Peukert zusammen mit dem Nahberliner Klüngel) einen debilen Kindergarten mit Neuordnung von "Geschäftsbereichen" daraus machen, nur weil diese Personen in letzter Zeit vor allem durch Versagen aufgefallen sind, und offensichtlich mit Kritik nicht umgehen können.

http://wiki.piratenpartei.de/Bundesvorstand/Umlaufbeschluss/022

AntragsText
DerBundesvorstand möge beschließen: Die Aufteilung der Geschäftsbereiche wird wie folgt geändert:

Den Geschäftsbereichen des Vorsitzenden wird der Geschäftsbereich "Schuld" hinzugefügt.
Den Geschäftsbereichen der stellvertretenden Vorsitzenden wird der Geschäftsbereich "Teilschuld" hinzugefügt.
Den Geschäftsbereichen der Beisitzer*innen, des Generalsekretärs und der Schatzmeisterin wird jeweils der Geschäftsbereich "Mitschuld" hinzugefügt.

Begründung
Schuldige werden immer gebraucht. Durch die Festlegung per Geschäftsverteilung lassen sich außerdem die rituellen Beschimpfungen besser konsolidieren.

beantragt am
2012-06-05

Antragsteller
Julia Schramm / Klaus Peukert

Meinungsbild in LQFB
n/a

Umsetzungsverantwortlich
Klaus Peukert


Angenommen mit 4 zu 1 Stimmen (edit: es gibt noch Piraten mit Hirn, es steht jetzt 4 zu 2)

Mal ehrlich: Wenn ich zu denen gehören würde, die diese Partei aufgebaut haben (und nicht wie Peukert eine Weile ausgetreten waren oder wie Schramm ihren Dreck vermarkten wollen) würde ich mich langsam mal fragen, wie ich meine Partei von sowas entlaste. und zwar nicht erst bei der nächsten Wahl. Die wollen in den Bundestag? Bitte erst mal Krippenplätze bereitstellen.

(Ich sag nie wieder was gegen Berlusconi)

Nett in diesem Kontext übrigens der Einblick, wie der Vorstand der Piraten das Presseteam ferttig gemacht hat.

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Gold

Gold liegt an der Strasse nach Ferrrara. Pures Gold. Und es wird noch mehr Gold fallen.










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Die Bar ist offen

Das werde ich nicht in der FAZ schreiben, aber man brennt nach einiger Zeit in der roten Zone emotional aus. Weh getan hat mir gerade noch diese unrettbare Jugenstilvilla.



Die Bank dagegen und die Panzerknackerei des Erdbebens, das war Jagdtrieb, das wollte ich einfach haben. Erst danach fühl man sich schäbig.



Die Apsis, sagt der Kennerblick, ist zwar schlimm, aber schlimmer noch ist das Dach. Das flog hoch und zerschlug beim Auftreffen die Holzstruktur und die Decke. Wie eine Sprengbombe.



Vielleicht hat die Ehe sogar länger gehalten, als das Haus des Photographen. Solche Bildgeschichten denkt man sich aus.



Daneben ist noch ein ganzes Fussballfeld voller Obdachloser. Aber die hier kommen nicht aus einer der hier untergebrachten Gemeinden, und weil das Feld nach Orten aufgeteilt ist, bleiben sie draussen. Ihre Gemeinde hat nicht mal ein Auffanglager.



Das alles kann man hier innerhalb von 10 Minuten ablaufen. Ich habe eine Stunde gebraucht, aber auch 100 Bilder gemacht, und alle sind sie ähnlich. In einem einzigen Dorf namens Mirandolo, bekannt aus Film, Funk und Fernsehen, zumindest die RAI ist noch da. Man textet Bildunterschriften, und irgendwann merkt man: Es war zu viel. Man möchte irgendwo sitzen, wo alles heil und sauber ist. Man möchte eine geöffnete Bar, aber hier ist nur das Auffanglager geöffnet. Alles andere ist zerstört. So einfach ist das hier. Aber dann, etwas ausserhalb.



Gegeossene, gepflegte Blumen auf der Terasse. Und ein Schild, das dem Ausgelaugten verkündet: Bar Aperto. Na also.



Nur der Haupteingang ist geschlossen, aber dafür haben sie eine neue Zugangsmöglichkeit von der Seite.



Bar Aperto eben.



Man könnte sich einfach hinsetzen, einen Eistee nehmen, und durch die neue Tür auf die Welt dieses Ortes hinausschauen.



Drinnen und draussen, das macht in Mirandolo keinen Unterschied. Schöne Blumen haben sie auf den Balkonen, die noch nicht heruntergefallen sind.



Heute ist das Dorf tot, morgen vielleicht man selbst, oder die anderen, vielleicht fällt ein Haus auf einen, oder eine Kirchenfassade, wer weiss das schon, beim Warten auf den nächsten Schlag. Man brennt emotional aus.

Das Beste, was einem passieren kann.

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