: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 10. Juni 2012

Der sichere Hafen

Mantua und die Erdbebenregion, das ist so wie Jaffa und Gaza. Unten ist es schlimm und oben badet man in Zufriedenheit, mit dem Gefühl, sich das verdient zu haben. Forneria delle Erbe, Abulafia Bakery, Bar Venezia, Andromeda Hill.






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Preisstabil seit dem 29. Mai.

Hotel International, Quistello, Mantova.



Das erste Haus am Platz. Sauber und gerade in jeder einzelnen Fensterachse von oben nach unten gebrochen.



Als wäre es in eine Brotschneidemaschine gekommen.

Mal scheint es, als gäbe die Erde Ruhe, aber dann zittert sie in der Zone wieder viermal in einer Stunde.

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Und die Kapellen

Von den über 100 schwer beschädigten Kirchen wird man mindestens 14 abreissen müssen, sofern da noch etwas zum abreissen da ist. Die Franziskanerkirche In Mirandola, die 1943er Neorenaissancekirche in Mirabello, und eigentlich will ich mich auch gar nicht an den Spekulationen beteiligen. ich war bei einer Kirche auf dem Land, die sieht gar nicht so schlimm aus, aber es wird einfach kein Geld da sein. Pfarrer gibt es schon lange keinen mehr, Messen alle paar Wochen mal. Aber Schlimmer sind solche Fälle:



Das Oratorio San Venerio in Reggiolo steht für all die anderen Kapellen in der Landschaft. Die hier ist an der alten Strasse von Gonzaga am Po Richtung Süden und weiter nach Reggio und Rom; und man darf wohl vermuten, dass hier im Mittelalter der Friedhof der Siedlung war. In dieser Lage gehört das Kirchlein zwingend zur Kirchenausstattung des Ortes. Zumal San Venorio auch der Schutzpatron des Ortes ist; mit ziemlicher Sicherheit war hier die erste Kirche, bis man später im Ort selbst jene Pfarrkirche baute, die auch schwer beschädigt ist. Und weitere Kapellen an den Ortsrändern.





Aber der romanische Campanile der Kapelle, der zu einer sehr viel älteren Kirche gehört, kennzeichnet das frühe Bauen in diesem Ort. Diese Kapelle, mag sie auch im Rokoko neu errichtet worden sein, muss hier stehen, hier beginnt die Geschichte, hier ist der Ort verankert, und die Geschichte sollte nicht nach 800 Jahren zu Ende gehen. Aber zugleich ahnt man: Das wird eine teure Sache werden.





Und in Reggiolo schaut es schlimm, sehr schlimm aus. Die Jugensdstilvillen, das Theater, das Rathaus, die ganze Innenstadt ist Zona Rossa. Das Landhaus gegenüber der Kapelle braucht ein neues Dach. Wer soll sich da um so ein Gebäude ohne Funktion kümmern?

Ich weiss, warum man das tun sollte, aber das wird die Menschen nicht sonderlich anrühren. Es ist verständlich. Aber das ist das Drama, das gerade passiert, auf 2400 Quadratkilometern. Die, wenn nicht schnell etwas passiert, in 10 Jahren viel, so viel verloren haben werden.

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