: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 21. Juni 2012

Zwischen den Regenfronten

So kann man das natürlich auch machen: Als durch Serienflops abgewirtschaftetes Kassengift nicht zum Zuschussverleg gehen, sondern einen Verlag gründen, der den Zuschuss finanzieren soll. Einen Claim wüsste ich schon: "Das Adnation der Verlagswelt."



Aber andererseits, warum nicht, so ein Verlag der Dilettanten und Grossmäuler ist ja auch nur im Kleinen das, was die Politik gerade im Grossen so treibt. Meine These ist, dass man die Menschen so lange stresst, einschüchtert und unter Druck setzt, bis sie auch einem Währungsschnitt zustimmen, Hauptsache die Unsicherheit ist vorbei. Es sieht einfach nicht so aus, als könnte man seine angehäuften Schäfchen in diesem Land, in diesem Kontinent in Sicherheit bringen. Assange hat nicht unrecht, wenn er nach Ecuador geht. Ich dagegen, vom Regen verfolgt, drehe nur eine kleine Runde.







Naja, ein Mitbringsel aus Italien halt. Ein wenig aufpoliert und sortenrein gemacht, nichts besonderes, aber keinesfalls schlecht. Das stand da so am Wegesrand herum, am Gardasee, und mir passte es gerade. Und es war nachgeschmissen. Man könnte es zerlegen und die Trümmer teuer verkaufen, aber das wäre doch irgendwie schade. In Mantua bin ich oft damit gefahren, aber nie wirklich weit. Das ändert sich gerade, zwischen den Regenfronten. Und ich überlege noch, worauf ich für die grosse Runde absolviere. Am Ende in Gmund ist ein steiler Berg, und wenn ich dort ein Mittelklasserad hochschiebe, schaut das vielleicht nicht ganz so übel wie das Versagen mit dem Teuersten der Teuren aus. Wenn es sonst schon duster wird, sollten wenigstens die alltäglichen Probleme luxuriös sein.







Dabei ist jetzt vieles, sehr vieles auch sehr viel leichter. Ich habe mir in Italien neben dem Rad auch einen Filofax gekauft, in dem durch meine eigene, dumme Hand Worte wie Abgabe und Lektorat standen. Ich habe ganze Wochen freigeräumt für das, was man tun muss, wenn man eigentlich schon fertig ist, und was die Buchschreiberei nicht eben schöner macht. Das ist jetzt weg. Und ich habe auch nicht das Gefühl, irgend etwas zu verlieren. Man muss sich vielmehr frei machen. Der eine kann es nicht und will dann einen Verlag, der andere möchte einfach nur leben, im natürlichen Verlauf der Dinge, der Tage und Jahreszeiten. Vielleicht lasse ich dieses Jahr auch die Buchmesse ganz sausen, und mache so lange etwas anderes.







Das kannst Du besser, pflegt eine Bekannte zu sagen. Und es stimmt. Volle Leistung ist das eine, mit vollem Herzen dabei sein das andere. Das eine hat die Seiten gefüllt, und das andere den Inhalt seltsam berechnend werden lassen. Ich weiss, wie man schreiben muss, damit es zieht. Aber ich möchte lieber so schreiben, dass man es lesen möchte. Sehr viel lukrativer und befreiender als das Schreiben wäre es, das Hinterhaus in Angriff zu nehmen. Vielleicht sollte ich das tun. Schauen, wie schlimm es unter den Tapeten ist, und dann eine günstige Lösung finden, aber ohne Statiker und tiefe Eingriffe. Es bewohnbar machen, das wird man immer brauchen. Alles andere... ich glaube, dass jetzt so viel in Richtung Luxus gedreht wird, ist auch eine Art der Inflation. Es muss Luxus werden und abheben, damit man sich keine Gedanken über das macht, was darunter wegbröckelt. Dazu mehr in den kommenden Tagen. Wenn alles gut geht.

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Aus dem Herd ins Netz

Das Thema lag mir auf der Tastatur, seitdem ich in Monte Carlo unterwegs war. Ich denke, es ist heute kein Verstoss gegen die guten Sitten, das Essen abzulichten und ins Netz zu stellen, ganz im Gegenteil: Wenn man es richtig macht, ehrt man damit Koch und Klasse.

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