: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 9. Juli 2013

Manchmal ist es auch nur die pure Verzweiflung

Zukunftsangst ist mir fremd, aber natürlich wird man älter und ist öfters auf Beerdigungen. Und nun ist es nun mal so, dass ich ab und zu auch anj Friedhöfen vorbei komme, bei denen ich weiss, wie viel Geld jene hatten, die hier ruhen. Und was es ihnen letztlich, zusammen mit dem Sparen und Anhäufen, gebracht hat: Nichts. Oder bestenfalls vergleichsweise wenig. Die Menschen sind weg, aber das Geld ist noch da. Ein richtiger Trost ist das vermutlich für keinen. Vielleicht sollte ich auch einfach meine Radelroute ändern, dann käme ich nicht an den Friedhöfen vorbei. Ich bin kein Friedhofsgeher, das ist mir eher fremd.







Das ist natürlich keine Entschuldigung für noch ein Radl wie dieses etwas verunstaltete Look 585, zumal man, würde es mich jetzt erwischen, vermutlich entsetzt wäre über den winterlich gefüllten Speicher mit den Bastelarbeiten. Das sieht manisch aus, aber manisch ist besser als depressiv und depressiv, seien wir ehrlich, ist besser als tot. Irgendwer muss im Totentanz halt ganz weit weg sein und noch am dreistesten hüpfen und springen, und ich habe mir das so selbst herausgesucht, Auch wenn es dann nichts mit dem Reihenhausanteil in Milbertshofen, am Rand, werden wird. Da kommt nämlich die Kurbel her.







Viel Zeit habe ich heute nicht, ich kam ja unerwartet und die Verpflichtungen sind unerwartet gross, aber allein das Gefühl, so ein Rad mit einem Finger tragen zu können, und dann in den Sonnenuntergang zu radeln, lässt die Rachegeisterganz schnell zurück. An so einem Sommertag vor zwei Jahrzehnten starb die S. mit gerade einmal 26 Jahren, gerade fertig studiert, um das Geschäft zu übernehmen und den Geländewagen von Mercedes, und dann unheilbar krank... es gibt keinen Sinn im Sterben.

Aber viel Sinn im Leben, und wenn es nur sein soll, am Sommerabend über Felder zu gleiten. Allein das ist schon gross und vielleicht ist es doch nicht so schlecht, am Friedhof vorbei zu fahren und daran zu denken, was für ein Geschenk das Leben ist. Geld? Mei.

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