: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 24. Juli 2013

Es ist nur Blut, es tut nicht lange weh

Und eigentlich fällt mir zum himmelschreienden Unrecht des Falles Gustl Mollath auch wirklich nichts mehr ein ausser dass ich nicht in Regensburg vor Gericht stehen möchte. Unfassbar. Bitte, wenn Ihr in Bayern seid und demonstriert wird: Geht da hin. Dass es noch geht, unterscheidet uns von Russland. Jetzt bekommt jetzt die grosskotzige CSU die Quittung von den Juristen, die sie im Untersuchungsausschuss hat davonkommen lassen, weil die sich mit ihrer unerträglichen Art bestätigt fühlen: Im Gefängnis sollten andere sitzen für diesen Justizskandal.

Zurück zum Blut - natürlich tut es weh, wenn es wtwas mehr kostet, aber dann hat man trotzdem sehr lang Freude daran, die Erben werden es dereinst nicht wegwerfen. Solche Freuden rosten nicht und Konflikte bleiben dann den anderen Objekten der Begierde überlassen:



Die Geschichte dahinter ist nicht ganz so schön und dreht sich um einen italienischen Sammler, der in guten Zeiten viel erwarb und nicht schlechten Zeiten der Steuerkontrolle von den Kosten für die Restaurierung überrascht wurde, weshalb meine Wohnung jetzt wieder nach Firnis riecht. Ich mag das sehr, das ist der süssliche Geruch der gemalten Sünden, die man sich leistet, aber mir ist auch klar, dass man damit nicht jeden Besuch erfreut. Und den Italiener, der sich das sicher anders vorgestellt hat, auch nicht.

Dass ich so verkniffen dreinschaue, liegt übrigens nicht am Preis, den ich längst vergessen habe, sondern an einer Kurve, dem Schotter und der dichten Botanik, die ich nicht durchschlagen habe, weshalb ich dann auch zum Rad hinuntergeklettert und ihm nicht vorgestürzt bin. Der Gesellschaftsfinger tut gerade ein wenig weh, aber so ist das Leben: Geld lässt man für Öl und Blut für den Berg.



Die mehrfach sichtbare Lilie am Kleid verrät, dass es sich hier um eine Angehörige des Bourbonenhofes von Neapel handeln dürfte, und vermutlich war es einmal eine Serie der Sinne; hier also der Geruch.Man hat das ja gern gemacht in jenen Zeiten, die Lautenspielerin war das Gehör, die Gierige der Geschmack, die Üppige der Tastsinn, die Schönste für das Sehen und die Aufgedonnertste für den Geruch. Wer weiss, was mit den anderen vieren passiert ist, in den 250 Jahren, die vergangen sind. Aber sie ist da und ich bin in diesen Schlafzimmerblick ziemlich verliebt, muss ich sagen. Auch wenn das sonst niemand verstehen wird.

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