: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 18. Juli 2013

Die nächste Stufe

Es erwartet hoffentlich niemand, dass ich bei diesem Wetter ins Ennstal fahre und mich dort an eine Strasse stelle, um alte Autos abzulichten. Das wäre zwar jetzt, aber ich habe beschlossen, Urlaub zu haben. So richtig. Von allem und fast jedem.





Allerdings übe ich mit der Kamera ein wenig an den Möwen, um in Form zu bleiben. Möwen sind nicht leicht im Flug zu erwischen, und das verlangt volle Konzentration, denn ihre akrobatischen Manöver sind erratisch und unvorhersehbar. Sie sind viel schwerer als Autos zu erwischen.





Ja, sicher, das hätte schöne Bilder im Ennstal gegeben. Die Silvretta Classic habe ich sogar schon vor zwei Wochen versäumt, ohne dass ich überhaupt daran gedacht hätte. Aber Mantua. Im Herbst. Wie immer. Da bin ich dann wieder dabei. 20. September.

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Ich musste es einfach tun

Sie kaufen zum Beispiel. Sie ist im Original von Albert Gräfle, einem der besten Biedermeierportraitisten, und das hier wiederum ist eine Kopie seines freizügigsten Gemäldes. Wenn solche Frauen mich so anschauen, winde ich mich wie ein Wurm am Haken, möchte sofort 10 Kilo abnehmen, und zum Glück trägt heute keine Frau mehr in dieer verschwenderischen Fülle Perlenketten in den Haaren, sonst würde ich mich verraten und verkaufen. Ich würde dankbar sein, dass so eher die Kokotten schauen, die nur mein Geld wollten, und weniger diejenigen, die heiraten wollen, wobei, ich kannte da wo war ich ach so. Zum Glück für mich gibt es das alles nur noch auf Leinwand und Kupferplatte in Öl.



Die Bilder von Alfred Gräfle sind mit dafür verantwortlich, dass man das Biedermeier nicht allein als Epoche der Unterdrückung, der brutalen Regimes und der Terrorstaaten wahrnimmt. Frauen wie diese hier wurden zu Hunderten in Neapel ermoret, man hat die ganze liberalen bügerlichen Kreise und Oberschichten ausgerottet, ohne Rücksicht auf Stand und Unschuld, nur weil sie zu Zeiten der französischen Revolution die Menschenrechte begrüssten. Es gab entsetzliche Massaker durch von der Kirche bezahlte Mordbanden an den Carbonari, und so schön der Husar auf dem Dach, eines meiner absoluten Lieblingsbücher, auch ist, so abartig gemein und brutal war diese Epoche zu jenen, die nur Dinge erreichen wollten, die wir als selbstverständlich erachten. Und um die zu kämpfen wir gerade vergessen.

Und dann kommt der Uhl. Der Obersicherheitsfanatiker, der scharfrechte Problemfall im KVR, und sagt wegen der NSA: Die Idylle des Biedermeier ist vorbei. Ja klar wenn man Spitzweg nicht enschlüsseln kann und ohnehin ein Fan von Metternich und anderen Massenmördern und Unterdrückern der Weltgeschichte ist, dann war das Biedermeier lieblich, und dann sieht man auch nicht die Parallelen zwischen Prism und der Reaktion des Biedermeier mit seinen Geheimgerichten und ausgehebelten Menschenrechten.

Und dann habe ich heute Nacht einen Beitrag im Kommentarblog geschrieben und dann noch eine Stunde mit dem sich totladenden Javascript gekämpft, bis der Beitrag auch bei der FAZ stand.

Ich möchte nicht von dieser bildungsfernen Olchokratie da regiert werden.

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