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Samstag, 13. Juli 2013
Blumensprachen
Man kennt das, man will nur schnell mal zum Bäcker und von da aus weiter an den See, denn was wäre das für ein Tag, hätte man den See nicht gesehen. Es gibt von der Bäckerei zwei Wege zum See, aber beide führen am Parkplatz vorbei und damit in das Elend, denn auf dem Parkplatz ist, ohne dass ich daran gedacht hätte, der Markt zur Verbreitung alpiner Lebensweise von denen, die sie nicht mehr brauchen an jene, die sie wollen. Nach dem Tode des Bayern nämlich wandern die Lederhosen nicht in der Altkleidersammlung, sondern bei den Händlern und von da aus geht es weiter zu Zugereisten, die irgendwie glauben, man hätte so etwas in der Stadt getragen.
Indes stirbt der Bayer nicht allein, es stirbt auch die Bayerin und zwar, ohne dass sie die Aussteuer jemals wirklich verwendet hätte, die ihr die eigene Familie in all den langen Wintermonaten gestickt hat. Und da, in den Kisten dieser Nachlässe, wo die Tischdeken noch so gestapelt sind, wie die vor 60, 70 Jahren in den Schrank geschlichtet wurden, wird es dann auch für denjenigen spannend, der in aller Unschuld zum See geht, und gar nicht mir grösseren Anschaffungen geplant hat. Aber sie passen halt so gut hierher, sie ergänzen sich mit dem Landleben, wie man später am Tag in Tegernsee bewundern darf.
Erwartungsgemäss herrscht daheim natürlich zuerst blanke und rigorose Ablehnung - nicht schon wieder! - gefolgt von erwachendem Interesse - schön gehäkelt - und von da aus geht es über Anerkennung - das ist aber gutes Leinen - bishin zur schon erwarteten Enteignung - die könnte ich gut brauchen. Ich brauche nur drei oder vier, und weil ich das alles schon nach vielen Jahren der üblichen Reaktionen vorhersagen kann, habe ich gleich sechs gekauft und auf den Berg geschleppt. So sind dann alle zufrieden, und es geht weiter mit dem Sommertag in den üblichen Bahnen.
Zu jenen nämlich, die es mit den Blumen übertreiben. So eine bestickte Decke ist ja nett und wirkt im Allgemeinen nicht übermässig pompös, selbst wenn man die Handarbeit heute kaum mehr bezahlen könnte, falls man denn eine Frau fände, die das noch kann. Was aber viele nicht daran hindert, für Blumen, sei es nun zur Deko des Garten oder den kommenden Unheils, nochmal erheblich mehr auszugeben.Ich glaube ja nicht, dass heute mehr geheiratet wird; es wird nur mehr auf besondere "Locations" geachtet, und das kriegt man hier besonders am Wochenende voll ab.
Vermutlich wäre mir so ein Auftrieb enorm peinlich, schliesslich ginge es um einen Bund für das Leben, während mir das alles eher wie das Vorspielen von Erwartungshaltungen erscheint, deren Erfüllung in den meisten Fällen doch eher schwierig sein dürfte. Zumal das beliebte Nachspielen der im Übrugen sehr spiessigen und reaktionären Vergangenheit ganz brutal auf die Realitäten gestossen wird, wenn der Alltag einkehrt, und nicht alles so wird, wie man sich das gedacht hat; man mache sich keine Illusionen, früher hat man einen Apfelbaum und einen Birnbaum gepflanzt, die zusammen wachsen und heute nimmt man eben schnell welkende Blumen.
Aussteuer gibt es bei dem dabei getätigten Aufwand natürlich auch nicht mehr, weshalb es besser ist, das jetzt zu kaufen und zu behalten. Für ein paar Jahrzehnte wird es schon noch reichen, und vermutlich wird auch die ein oder andere daran erzählen, dass es doch nicht so gut gegangen ist, und dann bekommt sie Tee und Kuchen und die Gewissheit, dass Freundschaften machnmal besser als Ehen halten, und man heute beser nicht für alle Zeiten planen sollte, sondern nur so lange, wie es dauert, dass das Tischtuch den Besitzer wechselt. Man kann das Beste daraus machen, und generell auf Gütertrennung achten.
Blumendecken und ewige Beziehungen, das passt irgendwie nicht mehr in das Anspruchsdenken.
Indes stirbt der Bayer nicht allein, es stirbt auch die Bayerin und zwar, ohne dass sie die Aussteuer jemals wirklich verwendet hätte, die ihr die eigene Familie in all den langen Wintermonaten gestickt hat. Und da, in den Kisten dieser Nachlässe, wo die Tischdeken noch so gestapelt sind, wie die vor 60, 70 Jahren in den Schrank geschlichtet wurden, wird es dann auch für denjenigen spannend, der in aller Unschuld zum See geht, und gar nicht mir grösseren Anschaffungen geplant hat. Aber sie passen halt so gut hierher, sie ergänzen sich mit dem Landleben, wie man später am Tag in Tegernsee bewundern darf.
Erwartungsgemäss herrscht daheim natürlich zuerst blanke und rigorose Ablehnung - nicht schon wieder! - gefolgt von erwachendem Interesse - schön gehäkelt - und von da aus geht es über Anerkennung - das ist aber gutes Leinen - bishin zur schon erwarteten Enteignung - die könnte ich gut brauchen. Ich brauche nur drei oder vier, und weil ich das alles schon nach vielen Jahren der üblichen Reaktionen vorhersagen kann, habe ich gleich sechs gekauft und auf den Berg geschleppt. So sind dann alle zufrieden, und es geht weiter mit dem Sommertag in den üblichen Bahnen.
Zu jenen nämlich, die es mit den Blumen übertreiben. So eine bestickte Decke ist ja nett und wirkt im Allgemeinen nicht übermässig pompös, selbst wenn man die Handarbeit heute kaum mehr bezahlen könnte, falls man denn eine Frau fände, die das noch kann. Was aber viele nicht daran hindert, für Blumen, sei es nun zur Deko des Garten oder den kommenden Unheils, nochmal erheblich mehr auszugeben.Ich glaube ja nicht, dass heute mehr geheiratet wird; es wird nur mehr auf besondere "Locations" geachtet, und das kriegt man hier besonders am Wochenende voll ab.
Vermutlich wäre mir so ein Auftrieb enorm peinlich, schliesslich ginge es um einen Bund für das Leben, während mir das alles eher wie das Vorspielen von Erwartungshaltungen erscheint, deren Erfüllung in den meisten Fällen doch eher schwierig sein dürfte. Zumal das beliebte Nachspielen der im Übrugen sehr spiessigen und reaktionären Vergangenheit ganz brutal auf die Realitäten gestossen wird, wenn der Alltag einkehrt, und nicht alles so wird, wie man sich das gedacht hat; man mache sich keine Illusionen, früher hat man einen Apfelbaum und einen Birnbaum gepflanzt, die zusammen wachsen und heute nimmt man eben schnell welkende Blumen.
Aussteuer gibt es bei dem dabei getätigten Aufwand natürlich auch nicht mehr, weshalb es besser ist, das jetzt zu kaufen und zu behalten. Für ein paar Jahrzehnte wird es schon noch reichen, und vermutlich wird auch die ein oder andere daran erzählen, dass es doch nicht so gut gegangen ist, und dann bekommt sie Tee und Kuchen und die Gewissheit, dass Freundschaften machnmal besser als Ehen halten, und man heute beser nicht für alle Zeiten planen sollte, sondern nur so lange, wie es dauert, dass das Tischtuch den Besitzer wechselt. Man kann das Beste daraus machen, und generell auf Gütertrennung achten.
Blumendecken und ewige Beziehungen, das passt irgendwie nicht mehr in das Anspruchsdenken.
donalphons, 21:14h
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