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Sonntag, 12. März 2006
Die nächste Lesung
nach den bayerischen Lesungen findet in Fürth statt, und zwar schon am 25. März. Fürth ist in Franken, eins oberhalb von Original-Bayern, aber noch nicht Hessen. Weshalb es die 1. Fränkische Bloglesung wird. Und, relatives Novum, eine Lesung mit Eintrittgebühr. Mit dabei sind Zonebattler und Lisa9 als Locals sowie Andrea Diener, Frau Klugscheisser und ich als geographisches Umfeld.
Und ich muss mir jetzt mal eine Geschichte aus dem Knoblauchland ausdenken.
Und ich muss mir jetzt mal eine Geschichte aus dem Knoblauchland ausdenken.
donalphons, 13:24h
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Was für eine schöne Nachricht
für ein führendes Mitglied im Verein der "Lieber sterben als mit Billy noch leben"-Überzeugten wie mich: Da waren wohl ein paar Knute etwas zu intim mit Bauunternehmern. Mitsamt Gleitmittel, damit es so flutscht, wie die Madenschraube sonst nie in die stinkende Spanplatte reingeht. Damit auch was hinten bei rauskommt, was bei ja nicht immer selbstverständlich ist - bei dem Grossküchenfrass, mit dem das Plebs angelockt wird: "Friss für 2 Euro, kaufe Müll für 10 Euro, vergiss die Autokosten von 20 Euro".
Andere würden an solchen Skandalen pleite gehen, aber die globale Trashmöbelpest leider nicht.
Andere würden an solchen Skandalen pleite gehen, aber die globale Trashmöbelpest leider nicht.
donalphons, 12:10h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 11. März 2006
Sehr zu empfehlen - Rülps
Aus der Serie "Des bekannten Lüsterlings Don Alphonso Porcamadonna wilde Abenteuer" die Folge:

"Das Publikum mag es sich selbst ausmalen, wie es vonstatten ging."
Da merkt man erst, wie klein so eine Barechetta ist. Ich brauche, glaube ich, bald einen neuen Stadtpalast.

"Das Publikum mag es sich selbst ausmalen, wie es vonstatten ging."
Da merkt man erst, wie klein so eine Barechetta ist. Ich brauche, glaube ich, bald einen neuen Stadtpalast.
donalphons, 14:02h
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Auch ein insolventer Laden kann teuer sein
Wer glaubt, dass mit der Pleite alles ausgestanden ist, der irrt: Der Nachtclub Goya, wo meine zukünftigen Kronleuchter hängen, hat inzwischen 5 Millionen Schulden, eine mehr als letzte Woche - und jetzt sollen bitte auch nochmal die Aktionäre etwas zuschiessen. Vermutlich etwas mehr als 5 Millionen, nehme ich an. Dann kann es erst mal weitergehen mit einem teuren 20-jährigen Mietvertrag und ausbleibenden Gästen. Bis zur nächsten Insolvenz.
donalphons, 09:55h
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Real Life 10.03.06 - Richtung Süden
Auch 20 Jahre später ist es immer noch ein erhebendes Gefühl, die abgefuckte Amüsiermeile der Leopoldstrasse mit ihren Tourinepps, den billigen Kleiderläden und den drittklassigen Pseudomedien hinter sich zu lassen, und hineinzuschiessen in die enge Kanüle der Ludwigsstrasse, vorbei am teuren Prunk der Staatsbauten, der sich langfristig amortisiert hat. Von Norden her muss man München betreten, nach Osten hin, auf der Prinzregentenstrasse muss man es verlassen, die alte Handelsstrasse von Nürnberg nach Salzburg und von dort aus weiter nach Venedig. Aber nicht mehr heute Nacht.

Heute Nacht endet die Fahrt an einem der überdimensionierten Schwabinger Schneehaufen, die immer noch auf den Strassen und Bürgersteigen aufgetürmt sind. Du steigst aus, hilfst ihr über den Matsch hinweg und beachtest kaum die arme Angebersau im Cayenne, die ein paar Meter weiter vergeblich versucht, die viel zu enge Parklücke zu verlassen.
Später erzählt sie, wie schwer es ist, über die Runden zu kommen, weil die Festen die Freien als kostenlose Themensucher betrachten; die Beiträge müssen fast schon vorformuliert eintrudeln, werden abgelehnt, und dann hört sie das Thema in ihren Worten, aber mit einer anderen Stimme drei Tage später im Radio. Aber was soll sie schon anderes machen. Auch wenn sie weniger verkauft, als sie gedacht hat, gibt es keine Alternativen mehr. Die Privaten sind samt und sonders PR-Abspieler geworden, und für Print kann sie sich nicht erwärmen, das war noch nie ihr Ding, und Kontakte hat sie auch keine.
Im Prinzip ist sie mit vielen anderen auf der schmalen Planke über den Haifischen, es geht seit Jahren immer nur in eine Richtung, und nachdem die letzte Strukturreform von den politisch bestimmten Intriganten versaut wurde, kommt jetzt eben die nächste Runde, statt schlechtem Hirnfick ein wenig schlechte Seichtheit, verdaulich für die, die es wollen, aber wer sowas will, geht lieber gleich zum Deutschlandfunk oder BBC World Service. Und die Studenten sind längst abgewandert zu M94,5 und FM4. Das Rennen haben sie verloren, und jetzt gibt es nur noch das Hauen und Stechen über dem Existenzminimum. 4 Beiträge im Monat, das ist gut. Feste Freie, das wäre schön, ist aber nicht zu schaffen, denn die Gebühren wandern in die Zukunftsformate der bewegten Bilder und in Werbekampagnen, in denen Trachtler in einer U-Bahn-Station tanzen. Sie wäre jedesmal am liebsten wieder ins Bett gegangen, wenn sie eines dieser Plakate gesehen hat, diese erbärmliche, dummdreiste Geldverschwendung dieser Zwangsstaatsbehörde zur Verbreitung genehmer Propaganda, sagst du dazu, aber das hilft ihr auch nicht weiter.
Es ist ja nicht so, dass es nicht einige geschafft haben. Bezeichnenderweise sind es überproportional viele Arschlöcher, die sich rechtzeitig aus der bröckelnden New Economy, aus den Mobile Content und New Media Publishing Sektoren abgesetzt haben und nun alles machen, vom Kriecher in den CSU-Gedärmen über den c-vitamisierten Medienkünstler bis zum vorgetäuschten Revoluzzer beim Jugendformat, das die Jugendlichen jenseits der Freunde der Macher längst nicht mehr erreicht. Immerhin ein Job, eine Tätigkeit, nach ihnen ist die Sintflut längst da, und es wird auch nicht besser, zumindest nicht im Radio, und Podcasten, merken sie gerade, geht auch nicht gut.
Du bringst sie heim, nachdem du an der Tanke nochmal einen Haufen Süssigkeiten gekauft hast, den sie gar nicht will und nur widerwilligst mitnimmt. Zu Hause findest du einen Brief von der GEZ, die wissen will, ob du noch immer keine Dummglotze besitzt, und deshalb mehr abdrücken willst, damit sich eine nach Zahnfäule stinkende Chefredakteursausgeburt noch einen unförmigen Sack für sein Fett kaufen kann, nachdem er sich vom Moderatorengehältern für kirchliche und private Stiftungen schon den farblich unpassenden Dritt-BMW geleistet hat. Im Radio läuft FM4.

Heute Nacht endet die Fahrt an einem der überdimensionierten Schwabinger Schneehaufen, die immer noch auf den Strassen und Bürgersteigen aufgetürmt sind. Du steigst aus, hilfst ihr über den Matsch hinweg und beachtest kaum die arme Angebersau im Cayenne, die ein paar Meter weiter vergeblich versucht, die viel zu enge Parklücke zu verlassen.
Später erzählt sie, wie schwer es ist, über die Runden zu kommen, weil die Festen die Freien als kostenlose Themensucher betrachten; die Beiträge müssen fast schon vorformuliert eintrudeln, werden abgelehnt, und dann hört sie das Thema in ihren Worten, aber mit einer anderen Stimme drei Tage später im Radio. Aber was soll sie schon anderes machen. Auch wenn sie weniger verkauft, als sie gedacht hat, gibt es keine Alternativen mehr. Die Privaten sind samt und sonders PR-Abspieler geworden, und für Print kann sie sich nicht erwärmen, das war noch nie ihr Ding, und Kontakte hat sie auch keine.
Im Prinzip ist sie mit vielen anderen auf der schmalen Planke über den Haifischen, es geht seit Jahren immer nur in eine Richtung, und nachdem die letzte Strukturreform von den politisch bestimmten Intriganten versaut wurde, kommt jetzt eben die nächste Runde, statt schlechtem Hirnfick ein wenig schlechte Seichtheit, verdaulich für die, die es wollen, aber wer sowas will, geht lieber gleich zum Deutschlandfunk oder BBC World Service. Und die Studenten sind längst abgewandert zu M94,5 und FM4. Das Rennen haben sie verloren, und jetzt gibt es nur noch das Hauen und Stechen über dem Existenzminimum. 4 Beiträge im Monat, das ist gut. Feste Freie, das wäre schön, ist aber nicht zu schaffen, denn die Gebühren wandern in die Zukunftsformate der bewegten Bilder und in Werbekampagnen, in denen Trachtler in einer U-Bahn-Station tanzen. Sie wäre jedesmal am liebsten wieder ins Bett gegangen, wenn sie eines dieser Plakate gesehen hat, diese erbärmliche, dummdreiste Geldverschwendung dieser Zwangsstaatsbehörde zur Verbreitung genehmer Propaganda, sagst du dazu, aber das hilft ihr auch nicht weiter.
Es ist ja nicht so, dass es nicht einige geschafft haben. Bezeichnenderweise sind es überproportional viele Arschlöcher, die sich rechtzeitig aus der bröckelnden New Economy, aus den Mobile Content und New Media Publishing Sektoren abgesetzt haben und nun alles machen, vom Kriecher in den CSU-Gedärmen über den c-vitamisierten Medienkünstler bis zum vorgetäuschten Revoluzzer beim Jugendformat, das die Jugendlichen jenseits der Freunde der Macher längst nicht mehr erreicht. Immerhin ein Job, eine Tätigkeit, nach ihnen ist die Sintflut längst da, und es wird auch nicht besser, zumindest nicht im Radio, und Podcasten, merken sie gerade, geht auch nicht gut.
Du bringst sie heim, nachdem du an der Tanke nochmal einen Haufen Süssigkeiten gekauft hast, den sie gar nicht will und nur widerwilligst mitnimmt. Zu Hause findest du einen Brief von der GEZ, die wissen will, ob du noch immer keine Dummglotze besitzt, und deshalb mehr abdrücken willst, damit sich eine nach Zahnfäule stinkende Chefredakteursausgeburt noch einen unförmigen Sack für sein Fett kaufen kann, nachdem er sich vom Moderatorengehältern für kirchliche und private Stiftungen schon den farblich unpassenden Dritt-BMW geleistet hat. Im Radio läuft FM4.
donalphons, 05:24h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 10. März 2006
Qual der Wahl
Was nehme ich nur? Ich brauche mindestens 6 Rosetten, und Kehlstuck und Deckenleisten für drei Räume, 32, 22 und 16 m².
Rosetten nehme ich die für die Gänge und die für den grossen Raum, und die (in kleiner) für die kleinen Räume.
Aber dann wird es schon schwieriger. Für den kehlstuck vielleicht diese Renaissanceform, wegen der die Maler fluchen werden, oder die hier mit leichtem Rautenmuster, a la maniera? Oder doch etwas ganz schlichtes?
Ironischerweise ist es leichter, den üppigen Stuck zusammenzufügen, als schlichten Stuck. Vorsprünge und Krater verbergen die Übergange besser als gerade Flächen. Auch, das wird alles noch sehr schwierig heute Nachmittag.
Rosetten nehme ich die für die Gänge und die für den grossen Raum, und die (in kleiner) für die kleinen Räume.
Aber dann wird es schon schwieriger. Für den kehlstuck vielleicht diese Renaissanceform, wegen der die Maler fluchen werden, oder die hier mit leichtem Rautenmuster, a la maniera? Oder doch etwas ganz schlichtes?
Ironischerweise ist es leichter, den üppigen Stuck zusammenzufügen, als schlichten Stuck. Vorsprünge und Krater verbergen die Übergange besser als gerade Flächen. Auch, das wird alles noch sehr schwierig heute Nachmittag.
donalphons, 13:24h
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Oh la la -
März 2006, der Monat, da mir die lesetauglichen Geschichten ausgehen werden.
donalphons, 12:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 9. März 2006
Puzzle mit 950 Teilen,
davon sind knapp 700 schon verbaut. Und beim Rest hilft nur beten, dass beim Transport aus Berlin und der langen Lagerung im Keller nichts verloren gegangen ist.

Wenn es fertig ist, ist es dann der grosse Bruder von dem hier. Und er kommt in das Piano Nobile, also den ersten Stock.
Heute morgen, als die Handwerker mit der Badewanne kamen, gab es mal wieder eines dieser unerklärlichen Ereignisse. Die Wohnung im ersten Stock, in der der prominente Kriegsverbrecher starb, war von innen verriegelt. Es ist nicht möglich, die Tür von aussen zu verriegeln; der Riegel ist ein dicker Eisenbolzen, der sich wegen aller alten Farbschichten kaum bewegen lässt. Es ist auch nicht möglich, die Wohnung zu anders als durch diese Tür zu verlassen, seitdem die zweite Tür, die sogenannte Geistertür zugemauert wurde. Das ist die Tür, aus der angeblich die weisse Frau erscheint, wenn es wieder einen Toten im Haus gibt. Die Büroleiterin im Nebenhaus, der drei Chefs nacheinander in 10 Jahren weggestorben sind, allesamt gesunde Männer im besten Alter und unglaublich rapidem Zerfall, glaubt fest an die weisse Frau.
Man könnte jetzt darüber spekulieren, ob es die ermordete Bäckerstochter ist, deren Grabstein im Keller steht, oder aber die Opfer der jesuitischen Verbrecher, die hier Mord und Folter rechtfertigt haben. Oder eine der vier Typhusschwestern aus dem 4. Stock, die mitsamt ihrem Vater 1872 nach wenigen Tagen alle tot aufgefunden wurden, ohne dass sie einen Laut von sich gegeben hätten - 16, 17, 19 und 21 Jahre waren sie alt, die Älteste hätte im Sommer heiraten sollen.
Wir, die Hausbesitzer, haben von der Erscheinung nichts zu befürchten, in diesem Clan stirbt man nicht vor 90 Jahren, auch wenn meine Mutter als Jugendliche noch so viel Angst vor der weissen Frau hatte, dass sie meinen Grossvater aufgeweckt hat, wenn sie Nachts die Toilette aufsuchte. Mein Grossvater musste dann vor der Tür Jägerlieder pfeifen, um zu beweisen, dass er immer noch da war. Und draussen nicht die weisse Frau wartete. Mein Grossvater war ein lustiger Vogel, er hörte manchmal zu pfeifen auf und röchelte ein wenig, oder begrüsste die weisse Frau und erzählte ihr, dass seine Tochter da hinter der Türe sei.
Wie auch immer, der Riegel war zu. Wir mussten das vergitterte Fenster zum Bad aufbrechen, um so einzusteigen. Alle Fenster waren verriegelt. Es gibt einfach keine rationale Erklärung, warum die Tür verriegelt war. Aber man gewöhnt sich an alles, in so einem Haus.

Wenn es fertig ist, ist es dann der grosse Bruder von dem hier. Und er kommt in das Piano Nobile, also den ersten Stock.
Heute morgen, als die Handwerker mit der Badewanne kamen, gab es mal wieder eines dieser unerklärlichen Ereignisse. Die Wohnung im ersten Stock, in der der prominente Kriegsverbrecher starb, war von innen verriegelt. Es ist nicht möglich, die Tür von aussen zu verriegeln; der Riegel ist ein dicker Eisenbolzen, der sich wegen aller alten Farbschichten kaum bewegen lässt. Es ist auch nicht möglich, die Wohnung zu anders als durch diese Tür zu verlassen, seitdem die zweite Tür, die sogenannte Geistertür zugemauert wurde. Das ist die Tür, aus der angeblich die weisse Frau erscheint, wenn es wieder einen Toten im Haus gibt. Die Büroleiterin im Nebenhaus, der drei Chefs nacheinander in 10 Jahren weggestorben sind, allesamt gesunde Männer im besten Alter und unglaublich rapidem Zerfall, glaubt fest an die weisse Frau.
Man könnte jetzt darüber spekulieren, ob es die ermordete Bäckerstochter ist, deren Grabstein im Keller steht, oder aber die Opfer der jesuitischen Verbrecher, die hier Mord und Folter rechtfertigt haben. Oder eine der vier Typhusschwestern aus dem 4. Stock, die mitsamt ihrem Vater 1872 nach wenigen Tagen alle tot aufgefunden wurden, ohne dass sie einen Laut von sich gegeben hätten - 16, 17, 19 und 21 Jahre waren sie alt, die Älteste hätte im Sommer heiraten sollen.
Wir, die Hausbesitzer, haben von der Erscheinung nichts zu befürchten, in diesem Clan stirbt man nicht vor 90 Jahren, auch wenn meine Mutter als Jugendliche noch so viel Angst vor der weissen Frau hatte, dass sie meinen Grossvater aufgeweckt hat, wenn sie Nachts die Toilette aufsuchte. Mein Grossvater musste dann vor der Tür Jägerlieder pfeifen, um zu beweisen, dass er immer noch da war. Und draussen nicht die weisse Frau wartete. Mein Grossvater war ein lustiger Vogel, er hörte manchmal zu pfeifen auf und röchelte ein wenig, oder begrüsste die weisse Frau und erzählte ihr, dass seine Tochter da hinter der Türe sei.
Wie auch immer, der Riegel war zu. Wir mussten das vergitterte Fenster zum Bad aufbrechen, um so einzusteigen. Alle Fenster waren verriegelt. Es gibt einfach keine rationale Erklärung, warum die Tür verriegelt war. Aber man gewöhnt sich an alles, in so einem Haus.
donalphons, 15:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 8. März 2006
Die deutschen Neoconaziblogger
und andere braune Gestalten, die gern den Kampf der Kulturen hätten, müssen jetzt nicht mehr nach Texas und andere Hochburgen des Ku Klux Clans auswandern, wo man ihren Redneckfaschismus schätzt - das beschauliche Halberstadt könnte ihnen auch gefallen. Zusammen mit so einer NPD und diesem Kreisrat brauchen sie sich keine Sorgen wegen der Zuwanderung, "Appeasment" oder "falscher Toleranz" gegenüber Andersdenkenden machen. Andere engagieren sich bitte hier.
donalphons, 21:54h
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Old Sack revisited
Ich wusste ja, dass es mit dem neuköllner Schrottquellenverbreiter ziemlich bergab gegangen ist. Damals, als wir das Blogbuch gemacht haben, galt er noch als Vorturner der deutschen Blogs, auch wenn er bei Auftritten unverständliches, technikfixiertes hier bei Chuzpe dokumentiertes Geschwafel von sich gab. Damals gab es nur wenige Blogs, da konnte so einer nach oben geschwappt werden. Dass so jemand mit einer Lesung und der Entwicklung der Blogosphäre nichts anfangen kann, ist klar. Dass so jemand heute gerade nur noch 30 piefige Leute hat, die einen Link bei ihm in 24 Stunden anclicken, zeigt, was aus dem alten antikapitalistischen, medienhassenden Grossmaul geworden ist: Eine schlecht besuchte Werbeplattform ohne Einfluss, ohne Bedeutung, und noch nicht mal mehr für RTLII interessant. Eine schlechte Erinnerung an eine Zeit, als sowas noch Einfluss und Gefolgschaft hatte. Man kann von den zigtausend Teenyblogs halten, was man will, aber wenigstens hat das Wachstum der Blogosphäre diese Gestalten in die Bedeutungslosigkeit gedrückt.
donalphons, 12:27h
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Wegen WG
Don Alphonsos Mama(unheilvoll): Sagmal, was ist eigentlich das da?
Don Alphonso: Nun, bei genauerer Betrachtung könnte man es als feuervergoldeten Messingkronleuchter bezeichnen, etwa aus den 50er Jahren, sehr klassische Form, fast ein Meter im Durchmesser, 8 Flammen, ganz vorzüglich erhalten...
Don Alphonsos Mama: Aber wo soll denn der hin? Hier ist doch kein Platz mehr?
Don Alphonso: Das ist fürwahr richtig, aber ich dachte ja auch an das Bad der WG...
Don Alphonsos Mama: Und da willst Du den Kronleuchter aufhängen? Im Bad?
Don Alphonso: Wer ko, der ko, Frau Mama! Ausserdem ist das Bad riesig, 18 m², da braucht man schon einen Brocken an Leuchter, ich mein, wenn man zum Beispiel mit der Freundin und dem Champagner...
Don Alphonsos Mama: Hör auf. Deine Schwester sagt, dass die jungen Leute in den WGs einen ganz anderen Stil haben und sowas gar nicht wollen. Das muss man sie selbst entscheiden lassen, und ob die mit solchen Leuchtern etwas anfangen können, wagt sie zu bezweifeln.
Don Alphonso (genervt): Ihre Zweitgeborene, Frau Mama, hat, bei allem Respekt, noch keine Stunde ihres Daseins in einer WG verbracht, geschweige denn darin gewohnt. Ihre Zweitgeborene betrachtet selbst Mieter als Grattler. Ihre Zweitgeborene kennt keine Leute, die in WGs wohnen, und würde sie welche kennen, würde sie es verschweigen. So schaut´s aus, was weiss denn die. Ich hingegen habe sogar schon einmal einen Winter in einer WG gewohnt! In Lissabon!

Während Frau Mama weiterhin verdriesslich den Kronleuchter anstarrt, erinnert sich Don Alphonso an Lissabon. An die beiden walisischen Mitbewohner, die an Weihnachten die Ostküstenprinzessin bekochen wollten. Es gibt Leute, die sagen, dass Lissabon nach Bacalao stinkt, aber Don Alphonso behauptet, dass es immer noch die Spätfolgen der walisischen Herdschmelze sind. Allerheiligen war das grosse Erdbeben und die Flut, zu Weihnachten dann das. Lissabon sollte vielleicht die christlichen Feiertage abschaffen.
Und er erinnert sich an den Zustand des ortstypischen Bades. Es hatte einen traumhaften Blick bis zu Alfama, und den brauchte es auch, damit man nicht auf die Idee kam, auf den Boden zu schauen. Er erinnert sich, als einer der Waliser mal eben die Tür offen stehen liess, was er sonst nie tat. Die Einrichtung mit 1 Hängematte als reduziert zu bezeichnen, wäre eine Übertreibung. Immerhin hing sie hoch genug, um beim Schwingen nicht die Kleiderberge zu berühren. Andererseits hing im Gang ein spektakulärer Art-Deco-Leuchter, an dem auch keiner Anstoss nahm - so sehr, das der Leuchter seine letzte Reinigung noch unter Salazar erfahren hatte.
Don Alphonso (zweifelnd, tritt an die Rampe vor das Publikum und spricht): Liebes Publikum, ich gestehe: Auch meine Erfahrungen mit dem Leben in WGs sind begrenzt, und nicht durchgängig gut, auch wenn das milde Licht Portugals das Leben versüsste. Wie aber ist es nun mit den WGs in heutigen Tagen? Lohnt es sich, denen die Gemeinschaftsräume menschenwürdig einzurichten? Oder reicht in der Küche ein Sautrog und im Bad ein Fass Desinfektionspulver? Sind geschwungene Kommoden gar ein Grund, die Wohnung, die nicht billig sein wird, gar nicht erst in Betracht zu ziehen? Findet ein WG-Bewohner, selbst wenn er aus besserem Hause kommt, zum Schutz des Parketts aufgebrachte Perserläufer im Gang als spiessig?
Wie ist es, verehrtes Publikum, welch Leid war zu ertragen,
bei welchen Mitbewohnern schwillt der Kragen,
was ist der WGler Begehr, Begier und Wollen?
Fragen, deren Antworten in die Kommentare sollen.
Don Alphonso: Nun, bei genauerer Betrachtung könnte man es als feuervergoldeten Messingkronleuchter bezeichnen, etwa aus den 50er Jahren, sehr klassische Form, fast ein Meter im Durchmesser, 8 Flammen, ganz vorzüglich erhalten...
Don Alphonsos Mama: Aber wo soll denn der hin? Hier ist doch kein Platz mehr?
Don Alphonso: Das ist fürwahr richtig, aber ich dachte ja auch an das Bad der WG...
Don Alphonsos Mama: Und da willst Du den Kronleuchter aufhängen? Im Bad?
Don Alphonso: Wer ko, der ko, Frau Mama! Ausserdem ist das Bad riesig, 18 m², da braucht man schon einen Brocken an Leuchter, ich mein, wenn man zum Beispiel mit der Freundin und dem Champagner...
Don Alphonsos Mama: Hör auf. Deine Schwester sagt, dass die jungen Leute in den WGs einen ganz anderen Stil haben und sowas gar nicht wollen. Das muss man sie selbst entscheiden lassen, und ob die mit solchen Leuchtern etwas anfangen können, wagt sie zu bezweifeln.
Don Alphonso (genervt): Ihre Zweitgeborene, Frau Mama, hat, bei allem Respekt, noch keine Stunde ihres Daseins in einer WG verbracht, geschweige denn darin gewohnt. Ihre Zweitgeborene betrachtet selbst Mieter als Grattler. Ihre Zweitgeborene kennt keine Leute, die in WGs wohnen, und würde sie welche kennen, würde sie es verschweigen. So schaut´s aus, was weiss denn die. Ich hingegen habe sogar schon einmal einen Winter in einer WG gewohnt! In Lissabon!

Während Frau Mama weiterhin verdriesslich den Kronleuchter anstarrt, erinnert sich Don Alphonso an Lissabon. An die beiden walisischen Mitbewohner, die an Weihnachten die Ostküstenprinzessin bekochen wollten. Es gibt Leute, die sagen, dass Lissabon nach Bacalao stinkt, aber Don Alphonso behauptet, dass es immer noch die Spätfolgen der walisischen Herdschmelze sind. Allerheiligen war das grosse Erdbeben und die Flut, zu Weihnachten dann das. Lissabon sollte vielleicht die christlichen Feiertage abschaffen.
Und er erinnert sich an den Zustand des ortstypischen Bades. Es hatte einen traumhaften Blick bis zu Alfama, und den brauchte es auch, damit man nicht auf die Idee kam, auf den Boden zu schauen. Er erinnert sich, als einer der Waliser mal eben die Tür offen stehen liess, was er sonst nie tat. Die Einrichtung mit 1 Hängematte als reduziert zu bezeichnen, wäre eine Übertreibung. Immerhin hing sie hoch genug, um beim Schwingen nicht die Kleiderberge zu berühren. Andererseits hing im Gang ein spektakulärer Art-Deco-Leuchter, an dem auch keiner Anstoss nahm - so sehr, das der Leuchter seine letzte Reinigung noch unter Salazar erfahren hatte.
Don Alphonso (zweifelnd, tritt an die Rampe vor das Publikum und spricht): Liebes Publikum, ich gestehe: Auch meine Erfahrungen mit dem Leben in WGs sind begrenzt, und nicht durchgängig gut, auch wenn das milde Licht Portugals das Leben versüsste. Wie aber ist es nun mit den WGs in heutigen Tagen? Lohnt es sich, denen die Gemeinschaftsräume menschenwürdig einzurichten? Oder reicht in der Küche ein Sautrog und im Bad ein Fass Desinfektionspulver? Sind geschwungene Kommoden gar ein Grund, die Wohnung, die nicht billig sein wird, gar nicht erst in Betracht zu ziehen? Findet ein WG-Bewohner, selbst wenn er aus besserem Hause kommt, zum Schutz des Parketts aufgebrachte Perserläufer im Gang als spiessig?
Wie ist es, verehrtes Publikum, welch Leid war zu ertragen,
bei welchen Mitbewohnern schwillt der Kragen,
was ist der WGler Begehr, Begier und Wollen?
Fragen, deren Antworten in die Kommentare sollen.
donalphons, 11:30h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 7. März 2006
Goya revisited (von der Staatsanwaltschaft
"Aber in der Gastronomie können sie jede Rechnung bekommen, wenn sie mit netten Handwerkern zusammenarbeiten", sagte ein Gastronomieberater zu Thomas Knüwer.
Es müssen wohl verdammt nette Leute gewesen sein, wenn man für die Razzia ein Sondereinsatzkommando gebraucht hat. Und das Controlling war wohl nicht das einzige Problem beim sog. Nobelclub, der jetzt Besuch bekam. Die Aussage, dass die Goya AG von Schwarzarbeit nichts wusste, kann man sogar glauben - schliesslich wussten sie monatelang noch nicht mal, dass sie möglicherweise schon pleite waren. Wie heisst es nicht so schön im Spaghettiwestern? Die Geier warten schon. Mit 75 Euro sind die Aktionäre mit dabei, bei der Hatz auf den verlorenen Schatz.
Es müssen wohl verdammt nette Leute gewesen sein, wenn man für die Razzia ein Sondereinsatzkommando gebraucht hat. Und das Controlling war wohl nicht das einzige Problem beim sog. Nobelclub, der jetzt Besuch bekam. Die Aussage, dass die Goya AG von Schwarzarbeit nichts wusste, kann man sogar glauben - schliesslich wussten sie monatelang noch nicht mal, dass sie möglicherweise schon pleite waren. Wie heisst es nicht so schön im Spaghettiwestern? Die Geier warten schon. Mit 75 Euro sind die Aktionäre mit dabei, bei der Hatz auf den verlorenen Schatz.
donalphons, 16:24h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 6. März 2006
berlinugly
Wer schon in Berlin gern auf white trash fast food macht (heute wieder schick: Weisse Cowboystiefel und Frankfurter Strassenstrichlook), hat das auch verdient. Berlin, im Erfolgsfall so freundlich wie anheimelnd wie Magengrippe. Kein Wunder, dass sich dort Web2.0-Pack trifft.
donalphons, 19:16h
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II. Bayerische Bloglesung
Wir hatten ein Problem. Ein Luxusproblem. Die erste Bayerische Bloglesung gilt inzwischen schon als überbucht. Vielleicht gibt es noch Plätze, aber man kann davon ausgehen, dass die Reizbar voll wird.
Deshalb - und weil sich die Anfragen häuften - gibt es in kurzer Folge die nächste Bloglesung, teils mit alten und neuen Autoren. Mit von der Partie der all munich bloggers sind Martina Kink, die Allee der Spackonauten, die Frau Klugscheisser, die Kaltmamsell und meine Wenigkeit. Der Auftritt erfolgt stilecht im Twisted Bavarian in der Tengstrasse 20 - dort gibt es übrigens auch WLAN. Gelesen wird nach dem bekannten Motto "Oane geht no, oane gehd oiwei", womit die typisch bayerische Unersättlichkeit zum Ausdruck kommt.
Am 24.3. um 21 Uhr zeigt München wieder mal, dass es spät kommt - aber dann gewaltig. Platz haben so zwischen 50 und 70 Leute, aber genau 0 notorische Nörgler, die nur kommen, um zu sagen, dass man sich als Blogger nicht so wichtig nehmen soll und live Vorlesen aus Blogs keinen Sinn macht, weil man es ja auch Podcasten kann.
Und wer es auch diesmal nicht schafft: Wenn wir die Bude vollkriegen, wird das sicher nicht die letzte Lesung der Reihe gewesen sein. Schliesslich hat München einen Ruf als Kulturstadt zu verlieren. Ned woa.
Um Voranmeldung per Telefon wird dort gebeten:
089/2711445

Am 24.3. um 21 Uhr zeigt München wieder mal, dass es spät kommt - aber dann gewaltig. Platz haben so zwischen 50 und 70 Leute, aber genau 0 notorische Nörgler, die nur kommen, um zu sagen, dass man sich als Blogger nicht so wichtig nehmen soll und live Vorlesen aus Blogs keinen Sinn macht, weil man es ja auch Podcasten kann.
Und wer es auch diesmal nicht schafft: Wenn wir die Bude vollkriegen, wird das sicher nicht die letzte Lesung der Reihe gewesen sein. Schliesslich hat München einen Ruf als Kulturstadt zu verlieren. Ned woa.
Um Voranmeldung per Telefon wird dort gebeten:
089/2711445
donalphons, 16:43h
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Sehr zu empfehlen - Gang aufwerten
Eigentlich sollte heute der Wintergarten im ersten Stock gemacht werden. Aber bei dem Wetter ist nicht daran zu denken. Auch Verputzarbeiten sind gerade nicht sinnvoll. Und die Dame der besseren Gesellschaft, bei deren Geschäft die Küche bestellt wurde, ist gerade krank und kann nicht zum Abmessen, Tee trinken und versuchter Kuppelei ihrer Tochter (Kunstgeschichte, erst Übersetzerin, jetzt Chefstilberaterin des Küchenstudios) auflaufen. Auf die Strasse gehen bedeutet, sich der Gefahr von Dachlawinen auszusetzen. Und so nimmt man halt als unbezahlter Hausmeister eben einen Kronleuchter zur Hand, putzt ihn, richtet ihn her, läutet bei den netten Mietern vom zweiten Stock und bittet den 1,97 Meter grossen Herrn, sich dich mal hinzustellen, damit man schauen kann, ob der Korblüster passt, oder ein anderer Leuchter aufgemacht werden muss. Man fragt sogar, ob es ihnen passt, wenn man den Aufgang dergestalt iluminiert. Tut es.

Draussen ist die Welt gelähmt in Kälte und Schnee, mitunter treibt ein weisser Schauer die Spiesser in die Cafes, wo sie über den späten Beginn der Segelsaison schimpfen, und eine Elitesse holt sich hinten auf dem offenen Gang mit den Zigaretten eine veritable Grippe. Vielleicht traut sie sich nicht heim, weil die Klausuren nicht gut gelaufen sind. Aber hier, im Treppenhaus hinauf zu meiner kleinen, schlichten Kammer, fängt sich in den Kristallen das Licht, das den hier Aufsteigenden den Weg zu Tag und Nacht verschönern wird. Und damit schalten wir um zu den Lichtausknipsern von Vodafone und der Dunkelheit über Japan.

Draussen ist die Welt gelähmt in Kälte und Schnee, mitunter treibt ein weisser Schauer die Spiesser in die Cafes, wo sie über den späten Beginn der Segelsaison schimpfen, und eine Elitesse holt sich hinten auf dem offenen Gang mit den Zigaretten eine veritable Grippe. Vielleicht traut sie sich nicht heim, weil die Klausuren nicht gut gelaufen sind. Aber hier, im Treppenhaus hinauf zu meiner kleinen, schlichten Kammer, fängt sich in den Kristallen das Licht, das den hier Aufsteigenden den Weg zu Tag und Nacht verschönern wird. Und damit schalten wir um zu den Lichtausknipsern von Vodafone und der Dunkelheit über Japan.
donalphons, 15:57h
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Vorankündigung
München. Oane gehd no, oane gehd oiwei.
:-)
:-)
donalphons, 12:34h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 5. März 2006
Dirt Picture Contest - Oberschichtenmüll
Ecken, Vorsprünge und überdachte Flächen ziehen den Müll magisch an. Vielleicht nicht in Berlin, wo es ohnehin schon keine Rolle mehr spielt. Aber in der Provinz, wo noch Wert auf Ordnung gelegt wird, laden die Elitezöglinge ihr überflüssiges Elektrokrams so ab, dass es zwar scheisslich aussieht, aber nicht für jeden sichtbar ist. Für die Pillen braucht man keinen Kühlschrank, und Kochen ist auch nicht so ohr Ding, wozu gibt es Fastfood.

Ausserdem nimmt das auf den 18m² nur Platz weg. Das ist gewissermassen Wohnheimsnotwehr. Sollte sich einer beschweren, weiss natürlich keiner, wer das war. Dazwischen ist auch noch Platz für ein paar Flaschen. Und die Kisten braucht man, wenn man wieder wegzieht und Führungspositionen übernimmt, dann vielleicht auch mit Putzfrau und grosser Firmenwohnung, wo man sich um nichts kümmern muss.

Ausserdem nimmt das auf den 18m² nur Platz weg. Das ist gewissermassen Wohnheimsnotwehr. Sollte sich einer beschweren, weiss natürlich keiner, wer das war. Dazwischen ist auch noch Platz für ein paar Flaschen. Und die Kisten braucht man, wenn man wieder wegzieht und Führungspositionen übernimmt, dann vielleicht auch mit Putzfrau und grosser Firmenwohnung, wo man sich um nichts kümmern muss.
donalphons, 22:31h
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Peter Glückstein-Kabel
Erinnert sich noch jemand an Peter Kabel von Kabel New Media, einer der nach Börsenwert grössten deutschen Firmen des März 2000? 2,6 Milliarden Euro, die in der Insolvenz verpufften, und ein Vorstand mit vielen Ausreden, er hätte alles gegeben, das Ende sei aber doch sehr überraschend gekommen, trotzdem glaubt er an die idee, die Veraltung hat Fehler gemacht, Bla Bla.
An das fühlt man sich erinnert, wenn man dieses treuherzige Interview der Berliner Morgenpost mit dem Goya AG Gründer Peter Glückstein liest. Manche Zitate sollte man für die Nachwelt erhalten:
"...schließlich fühle ich mich verantwortlich. ....damit die Arbeitsplätze erhalten werden und die Gläubiger zu ihrem Recht kommen."
Er fühlt sich verantwortlich? Als Vorstand ist man verantwortlich dafür, dass die Arbeitsplätze verloren gehen und die Handwerker auf drei Millionen offener Rechnungen sitzen.
"Uns ist einfach das Geld ausgegangen. .... Dieser Prozeß war so nicht aufzuhalten."
Ach nein? Und was macht so ein Vorstand, wenn er das über vier Jahre bemerkt? Nichts natürlich ausser weitere Aktionäre werden. Kann man eh nichts tun. Ne, schon klar.
"Die Buchführung war ab dem Zeitpunkt der Eröffnung tatsächlich konfus, aber wir sind an den schlechten Zahlen und nicht an der Unordnung in den Zahlen gescheitert. Und an dem Chaos tragen auch der Steuerberater und der Finanzmanager Schuld."
Glückstein fühlt sich verantwortlich, aber Schuld tragen andere. Und Schuld trägt sicher nicht der Vorstand, der die Leute eingestellt hat und kontrolliert. Gell?
"Es geht vor allem darum, daß die Gläubiger maximal wenig verlieren."
Kann er ja sagen, nachdem er maximal entmachtet wurde. Und die Aktionäre maximal viel verloren haben.
"Die Aktionäre müssen ihre Clubrechte behalten und sollen eine Dividende erwarten können."
Dividende aus einem zahlungsunfähigen Unternehmen? Buahahaha.
"Ich selbst hatte mich zuletzt darum bemüht, bei den Gläubigern eine Stundung zu erwirken"
Ja. Gell. Was man halt so tut, wenn drei Millionen Forderungen offen sind und man nicht weiss, mit welchem Geld man was zahlen soll. Wenn nicht mal das Personal den Lohn bekommt.
"um später durch eine Kapitalerhöhung alte aber auch neue Aktionäre dazu zu bewegen, das fehlende Geld in den Club zu investieren."
Hey Leute, wir haben gut 30% mehr Geld verbraten, als wir hatten und der Laden läuft nicht, weil er zu teuer ist, ich glaube, Ihr solltet besser mal mit 50% Aufschlag auf Eure Investition rechnen, dann geht es mit Eurem kompetenten Glückstein weiter, ansonsten verliert Ihr alles.
"Es sah gut aus, aber dann kam meine Freistellung dazwischen."
So was nennt man, glaube ich eine Dolchstosslegende: Alles wurde gut, der Sieg stand knapp bevor, und dann wurde der Feldherr abberufen und die neue Mannschaft ging prompt pleite.
"Mein größter Wunsch ist es, und das entspricht auch dem Willen vieler Aktionäre, mein Wissen und meine Kraft wieder einbringen zu können.... Jetzt sollten alle über ihre persönlichen Befindlichkeiten hinwegsehen, um den Schaden möglichst klein zu halten."
Spätestens jetzt sollte jeder begriffen haben, dass Peter Glückstein keineswegs an einem zu kleinen Ego leidet. Manche würden vielleicht sagen, er neigt zur Selbstüberschätzung. Vielleicht sollte er ein Web2.0 Startup gründen: Google Map Club Mashup mit User generated Coolness Charts und Live Moblogging, zum Beispiel. Und dann für 36 Trilliarden an T-Mobile vekaufen.
An das fühlt man sich erinnert, wenn man dieses treuherzige Interview der Berliner Morgenpost mit dem Goya AG Gründer Peter Glückstein liest. Manche Zitate sollte man für die Nachwelt erhalten:
"...schließlich fühle ich mich verantwortlich. ....damit die Arbeitsplätze erhalten werden und die Gläubiger zu ihrem Recht kommen."
Er fühlt sich verantwortlich? Als Vorstand ist man verantwortlich dafür, dass die Arbeitsplätze verloren gehen und die Handwerker auf drei Millionen offener Rechnungen sitzen.
"Uns ist einfach das Geld ausgegangen. .... Dieser Prozeß war so nicht aufzuhalten."
Ach nein? Und was macht so ein Vorstand, wenn er das über vier Jahre bemerkt? Nichts natürlich ausser weitere Aktionäre werden. Kann man eh nichts tun. Ne, schon klar.
"Die Buchführung war ab dem Zeitpunkt der Eröffnung tatsächlich konfus, aber wir sind an den schlechten Zahlen und nicht an der Unordnung in den Zahlen gescheitert. Und an dem Chaos tragen auch der Steuerberater und der Finanzmanager Schuld."
Glückstein fühlt sich verantwortlich, aber Schuld tragen andere. Und Schuld trägt sicher nicht der Vorstand, der die Leute eingestellt hat und kontrolliert. Gell?
"Es geht vor allem darum, daß die Gläubiger maximal wenig verlieren."
Kann er ja sagen, nachdem er maximal entmachtet wurde. Und die Aktionäre maximal viel verloren haben.
"Die Aktionäre müssen ihre Clubrechte behalten und sollen eine Dividende erwarten können."
Dividende aus einem zahlungsunfähigen Unternehmen? Buahahaha.
"Ich selbst hatte mich zuletzt darum bemüht, bei den Gläubigern eine Stundung zu erwirken"
Ja. Gell. Was man halt so tut, wenn drei Millionen Forderungen offen sind und man nicht weiss, mit welchem Geld man was zahlen soll. Wenn nicht mal das Personal den Lohn bekommt.
"um später durch eine Kapitalerhöhung alte aber auch neue Aktionäre dazu zu bewegen, das fehlende Geld in den Club zu investieren."
Hey Leute, wir haben gut 30% mehr Geld verbraten, als wir hatten und der Laden läuft nicht, weil er zu teuer ist, ich glaube, Ihr solltet besser mal mit 50% Aufschlag auf Eure Investition rechnen, dann geht es mit Eurem kompetenten Glückstein weiter, ansonsten verliert Ihr alles.
"Es sah gut aus, aber dann kam meine Freistellung dazwischen."
So was nennt man, glaube ich eine Dolchstosslegende: Alles wurde gut, der Sieg stand knapp bevor, und dann wurde der Feldherr abberufen und die neue Mannschaft ging prompt pleite.
"Mein größter Wunsch ist es, und das entspricht auch dem Willen vieler Aktionäre, mein Wissen und meine Kraft wieder einbringen zu können.... Jetzt sollten alle über ihre persönlichen Befindlichkeiten hinwegsehen, um den Schaden möglichst klein zu halten."
Spätestens jetzt sollte jeder begriffen haben, dass Peter Glückstein keineswegs an einem zu kleinen Ego leidet. Manche würden vielleicht sagen, er neigt zur Selbstüberschätzung. Vielleicht sollte er ein Web2.0 Startup gründen: Google Map Club Mashup mit User generated Coolness Charts und Live Moblogging, zum Beispiel. Und dann für 36 Trilliarden an T-Mobile vekaufen.
donalphons, 11:34h
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