Was für eine schöne Nachricht

für ein führendes Mitglied im Verein der "Lieber sterben als mit Billy noch leben"-Überzeugten wie mich: Da waren wohl ein paar Knute etwas zu intim mit Bauunternehmern. Mitsamt Gleitmittel, damit es so flutscht, wie die Madenschraube sonst nie in die stinkende Spanplatte reingeht. Damit auch was hinten bei rauskommt, was bei ja nicht immer selbstverständlich ist - bei dem Grossküchenfrass, mit dem das Plebs angelockt wird: "Friss für 2 Euro, kaufe Müll für 10 Euro, vergiss die Autokosten von 20 Euro".

Andere würden an solchen Skandalen pleite gehen, aber die globale Trashmöbelpest leider nicht.

Sonntag, 12. März 2006, 12:10, von donalphons | |comment

 
ich find ja die fleischbällchen gut, die möbel weniger...*lol*

... link  


... comment
 
Wohnst du schon, oder schraubst du noch?

Wie konnte es eigentlich dazu kommen, dass IKEA den globalen Einrichtungsgeschmack dominiert. Billy als wahres klassen- und grenzenloses Statement.

... link  

 
Aus dem gleichen Grund, warum Elitessen das Sausalito nach sich ziehen, oderAmerikaner den McDoof verbreiten. Aber ich denke, Ikea hat den Höhepunkt schon hinter sich. Muji ist das neue Ikea.

... link  

 
Muji ist doch nur hip, weil es in vielen Ländern noch keine Filialen hat, oder nur einzelne. Zudem spricht es einen ganz bestimmten Geschmack an. Dagegen findet bei IKEA jeder was, vom kubistisch angehauchten bis zu Sachen in der Tradition des Gelsenkirchener Barocks. IKEA bedient den Geschmack, muji definiert den Geschmack.

... link  

 
Und deshalb werden sie alle zu Muji laufen, ausserdem ist es in der Stadt, und Muji, die in Japan schon Ikea sind, wird das ausnutzen. Muji ist Billy von morgen.

... link  

 
Dem Knute die Knute
Das wird wohl hart abgestraft werden. Mich wundert immer, wie IKEA das wurde, wases heute ist. Angefangen haben die mit massiven Kiefernregalen, unbehandelt, nur übergehobelt, die absolute Billig-Öko-Marke, die sich damals "das unmögliche Möbelhaus aus Schweden " nannte, die Hausmarke der Grünen halt. Aber das war die Zeit, als Studenten aus Konsumverweigerung ihre Zimmer mit Apfelsinenkisten statt Regalen einrichteten.

... link  

 
Ich hatte im Schlafzimmer Einkaufswagen als Schränke und eine Berliner-Kindl-Reklame als Leuchte in der Küche. Das waren Zeiten...

... link  

 
Ach, alles Bullshit - wisst Ihr zwischen dem hier von offenbar allen goutierten Altjuengferlichen-Antiquitaeten-Schrottstil und More-income-than-style Rolf Benz Sauropoden gibt es halt auch Menschen die einfach nur Ihre Buechermassen in bis zum Horizont reichenden Billykaskaden verstauen. (Das beim Regalkauf gesparte Geld geht dann subito zum Buchhaendler.)

Ueberhaupt koennte ich nicht in so einem Heimatmuseum voller kitschigster Leuchter und eicherustikalen Wohnzimmersauriern wohnen - auch Empiresekretaerchen wuerden von mir umgehend entsorgt - da lobe ich mir meine Billies - und vorallem deren Inhalte ...

... link  

 
Selbstangepasste Regalwände - so geht das, und es ist auch nicht teurer als Billy. Hält aber länger. Abgesehen davon : Ikea IST das Eiche Rustukal der Jahrtausendwende.

... link  

 
Billy ist ja nur IKEA, weil es Billy heisst. Einfache, praktische Bücherregale hat es immer gegeben. Nur IKEA hat die Perversität erreicht, dass ein einfaches Bücherregal zum Synonym für geschmackvollem Wohnen geworden ist.

... link  

 
aahhh "geschmackvolles Wohnen" - Hauptsache der abgespreizte kleine Finger bricht nicht ab - den Geschmack des Besitzers stelle ich vorangig beim Blick in das Buecherregal fest.

Wie gesagt : wer im Brocanteschrott sitzt werfe nicht mit Hackfleischkloesschen.

... link  

 
Vielleicht eines noch: Es mag beim Lesen dieses Blogs schon so scheinen, dass hier der Blick auf die Welt des Wohnens eingeengt ist und ein dogmatischer Ton herrscht. Aber faktisch ist es genau andersrum: das hier ist, angesichts der Welt voller HiendlXXXLMitnahmeIkeas der Geschmacksvolkspartei, die alljährlich der Billygleichschaltung im Kampfkatalog entgegenfiebert, eine winzige Oase der Andersartigkeit und Individualität.

... link  

 
Andersartigkeit und Individualitaet -> geschenkt, aber die hier vorherrschende Stilpraeferenz haette selbst meiner Grossmutter die Fussnaegel linksherum hochgerollt. Ist diese Geschmacksverirrung eine Abart des "Ute-Lemper-Effektes"1?

1) Ute-Lemper-Effekt: fruehzeitige Vergreisung und altbackendes Verhalten in halbwegs jungen Jahren.

... link  

 
@Franz
Klar ist es wichtiger, was in den Regalen steht. Aber für die Zeitgenossen, bei denen "Billy" die Eintrittskarte in den guten Geschmack ist, die auf Rolf Benz sparen und die handwerklich schlecht hergestellte überteuerte Bauhausklassiker bei ebay ersteigern, ist halt der Inhalt nicht so sehr von Interesse.

... link  

 
Mein Buch, mein Buch, mein Buch, mein Buch.
Von links nach rechts: The new Pilgrims´ Progress von Twain, ca 1880 von Ward, Lock & Tyler, London
F. Anstey, A fallen Angel, 1886 bei Bernhard Tauchnitz, Leipzig.
Boccaccio, Dekameron mit Graphiken von Marquis de Bayros, Verlag Neues Leben, 1911
Stendhal, Reise in Italen, Propyläen 1927
Don Quixote von Tieck, 1852 A. Hofmann & Comp in 2 Bänden
Die Memoiren des Herzogs von Lauzun, Georg Müller 1912 No. 81/100 auf Van Geldern, Privateinband (so häufig, dass es nicht mal Schätzpreise dafür gibt)
Zarathustra, Nietzsche, 1910 Afred Kröner Leipzig, Privateinband
Burckhardt, Constantin, 1880, E. A. Seemann, Privateinband, und so weiter,
Kirchengeschichte Jakob Marx, Tucho Pyrenäenbuch, The real Louis the Sixteenth in zwei Bänden, Stendhals Kartause, Villons Testament, Tennyson, Heine, Moliere, Gil Blas in zwei Bänden, und dann kommen so Sachen wie Voltaire in der Originalausgabe und mehr aus der Zeit vor 1800 bis runter zur (späten) Aldine. Um nur mal vom Arbeitsplatz nach vorne zu schauen. Alles Sachen, die nichts in Billy und Co. verloren haben.

Du bist dran.

... link  

 
Arbeitszimmer: O'Reilly java/perl/xml rauf und runter, oracle press, kfa - bhb, numerical recipes in c, Deutsches Atomrecht + Gitarrenliteratur (Carcassi, Sor Etueden, Bach Lautensuiten, H. Villa-Lobos, Antonio Lauro + div. RealBooks, Berkley Jazz Studies, Howard Roberts Kram, Transkriptionen noch und noecher ...)
Wohnzimmer: Frisch komplett, Heine Gesamtausgabe, alles von Mankel, Schlink, Remarque, neue Frankfurter Schule - insbesondere die Vollidioten, Die Maetresse des Bischofs und Geht in Ordnung -- sowieso -- genau von Henscheid, viel Doris Doerrie, Jakob Ajourni, Thomas Bernhard (Untergeher, Kalkwerk, Der deutsche Mittagstisch), Arne Dahl, U-Boot Romane von Tom Clancey, Marcel Pagnol, viel Phillip Dijan, The Moonbook , Feynman Lectures I-III und den kompletten Gaston Lagaffe.

Noch Fragen? Irgendetwas was sich aufdraengt?

... link  

 
Mein Voltaire, mein Van Gogh, mein Lüster
Meine Herren, Empireschränkchen entsorgt man nicht. Über den Lampenladen schweigt der Gast, der beim Umbau nur Deckenspots hat einbauen lassen, um die Diskussionen über Hängelampen zu vermeiden. Sich über seine Einrichtung zu definieren ist ja wohl oberspiessig. In meinem Werberbekanntenkreis wohnt man in USM, Corbusier und Eames, das ist das Ikea der kreativen Stände. Brocantemöbel sind wohl etwas studentenhaft. Aber Möbel sollten dauerhaft, nützlich und nicht jeder Modeströmung unterworfen sein. Es braucht Kriterien, die objektivierbar sind.
Die Memoiren des Herzogs von Lauzun kosten in Antiquariaten zwischen Euro 60 und Euro 250. Derzeit sind etwa 20 Exemplare auf den Markt.

... link  

 
ja, gehört eigentlich mehr zur boo.company

trotzdem: auf den grünen wiesen vor den grösseren städten stehen sie, die möbelgeschäfte. don hat mal ein leeres fotografiert, aber die meisten sind noch voll. wer kauft denn das ganze zeug, die reklame dafür füllt meinen briefkasten, nächstens fangen die an zu verschenken.

wie lange wird das noch so gehen? ikea verschickt auch schon postwurfsendungen, die sind wohl auch am ende der fahnenstange angekommen.

... link  

 
zu den memoiren:

die memoiren des ritters von lang seien hier empfohlen.

nachschrift vom 13.03.06:
all denen, die den ritter lang noch nicht kennen.

... link  

 
Totschlagargument.
Billy geht da gar nicht.



Das wäre kein Understatement, sondern einfach nur doof. Schliesslich reisst auch keiner den (an sich verzichtbaren) Ledereinband runter.

... link  

 
@ auch-einer:
Wie kannst Du nur glauben, ich hätte nicht? (in 2 vorzüglich erhaltenen Bänden von 1910)



Ich bin enttäuscht. Wirklich.

... link  

 
Wiederbelebungsargument
steht bei mir auch im Billy - ich kann dabei nichts finden ( und dabei ist das die Original Prestige Aufnahme von 66' ).

... link  

 
@ richard graf rappoldstein: ich mag nicht klugscheissern, aber es gibt einen Unterschied zwischen der normalen Ausgabe mit 2.000 Stück, der numerierten 100er Sonderausgabe mit geschätzt 95 Stück auf Van Geldern Papier mit Einband von Hübel & Denk in Leipzig und den geschätzt 5 Stücken, die nicht beschnitten sind und direkt von der Münchner Schule einen Privateinband bekommen haben, für besondere Freunde des Hauses. Wovon in den letzten 20 Jahren nur ein einziges Exemplar in den Handel kam: Meines.

... link  

 
Sie haben Recht, wenn Sie die Kriterien des Büchersammlers anlegen. Also, Glückwunsch zu Ihrem Buch.

... link  

 
Meine Herren! MEINE HERREN!
Würden sie alle jetzt bitte den Schniedel wieder einpacken? Es verbreitet sich eine gar ungemütliche Stimmung wenn Sie alle so mit offenem Hosenstall rumstehen. Nein, ich will da gar nicht hinsehen.

... link  

 
Bücherschniedel sind meines Erachtens die einzig legitime Form des Herzeigens.

... link  

 
Naja, wir könnten noch auf das klassischen Männer-machen-Schwanzvergleiche-Sujet ausweichen: Autos. Es soll ja Leute geben, die Barken mit Autos verwechseln.

... link  

 
Car Schniedel
Rolls Royce Silver Shadow

... link  

 
Das ist kein Auto, sondern eine rollende Villa. Mit einem Maserati Coupé GT schniedelt es sich besser.

... link  

 
Viel zu hohe Reparaturkosten. Ein Freund von mir hat in vier Jahren fast 50.000 Euro in seinen Masarati gesteckt. Vom Verschleuderungswert ganz zu schweigen....

... link  

 
Ich bestehe auf der korrekten bibliophilen Bezeichnung "Bücherständer".

... link  

 
Schau mal in der Loge vorbei, auch an Dich habe ich eine Anfrage.

... link  

 
Moi? Habe gerade keinen vollständigen Überblick über den Sachverhalt. Bleibe aber am Ball und mache mich schlau, sobald es geht.
(Oder meinst Du doch Don?)

... link  

 
Ich meinte schon Dich, aber es dürfte jetzt klar sein.

... link  

 
Eintrag ist an der bitchigen Stelle.

... link  

 
Mich wundert immer, wie IKEA das wurde, wases heute ist.

Herr Che, dafür gibt's doch ein Buch fürs Billy-Regal, in dem das erklärt wird.

... link  

 
stellvertretender Chefredakteur der Hamburger Wochenzeitung NET-BUSINESS.

Also, entweder hält sich Ikea nicht an diese Regeln, oder der Autor hat sie nicht richtig erkannt.

... link  

 
Danke, arboretum, für den Link. Für mich ist IKEA quasi die Verkörperung der Verbürgerlichung der grün-alternativen Szene, deren Stil diese Möbel im Ursprung ja waren. By the way: Kennst Du die Karikatur mit Jesus, der am Kreuz hängt, und dem IKEA-Elch mit IKEA statt INRI auf seinem Kiefer-Massivkreuz und dem Spruch "Oh Herr, lass diesen Elch an mir vorübergehen?"

... link  

 
Diese Campus Sachbuch-Liste müsste man mal einem Psychoanalytiker geben:

"Deutschland auf der Couch - Eine Gesellschaft zwischen Stillstand und Leidenschaft"
"Wie wir leben werden- Unsere Zukunft beginnt jetzt"
"Die 11 Geheimnisse des IKEA-Erfolgs"
"Ich - Wie wir uns selbst erfinden"
"Winning - Das ist Management"
"Buddha und der Manager"
"Sun Tzu für Manager- Die 13 ewigen Gebote der Strategie"
"Blink! - Die Macht des Moments"

Das ist krank!

... link  

 
Titel, die fehlen
Praktikantinnen ficken für Manager - Strategien, Krisenmanagement und Exit Szenarios
Die 11 Geheimnisse der Ikea-Bribes - jahrelanger Luxus ohne Risiko
Ich - wie ich mich selbst naturpralle
Pol Pot für Manager - leichter kündigen mit Selbstanklagen

... link  

 
Kein Satire
.. und ich hielt die 11er Liste beim flüchtigen drauschauen für Satire und habe nach einem «ganz lustig» weitergescrollt. Das ist ja ernst ohgooohgottohgott.Hic transit gloria mundi.

... link  

 
Ikea ist nicht nur Billy
1. Das Buch "Praktikantinnen ficken für Manager" hätte ich ja wirklich gerne mal "in echt" gesehen, denn bei mir hat das mit dem Praktikantinnen ficken leider nie geklappt - ich war und bin aber auch kein Manager, vielleicht lag es daran ;-)

Mir fällt auf, dass ich insgesamt viel zu wenig gefickt habe, als es noch nicht diesen Mist mit tödlichen, sexuell übertragbaren Krankheiten gabe, doch wie läßt sich mein Rückstand jetzt noch aufholen? Die Bums-Bomber nach Thailand sind ja wieder ausgebucht, kein Platz mehr frei.

2. Unbehandelte Echtholzmöbel gab es jahrelang kaum noch zu erstehen. Gernstl vom BR hat vielleicht mal "unterwegs" einen alten Schreinerbetrieb entdeckt und gefilmt, aber erst durch Ikea war der blökenden, BILD-lesenden Masse wieder der Weg frei zu unbehandelten Echtholzmöbeln.

3. Billy ist Pressspan-Scheiße, die es in dieser Form immer noch in hunderttausenden anderen Möbelhäusern gibt, die nicht Ikea heißen. Der Klebstoff für dieses Pseudo-Holz ist höchstwahrscheinlich alles andere als gesundheitsförderlich und diffundiert seit Jahrzehnten in Kinder-, Schlaf-, Wohnzimmern und Küchen fröhlich in die Atemwege der Wohnungs- oder Hausbewohner.

Und wer zahlt für die Zunahme an Allergien, Atemwegs- oder Krebserkrankungen? Die Möbelindustrie wohl kaum.

4. Ist Ikea im Grunde genommen wie ein Supermarkt/Kaufhalle für Möbel. Alle, die dem Tante-Emma-Laden oder Krämer an der Ecke oder dem guten alten Hofverkauf den Rücken gekehrt haben, um unbekümmert bei Kaisers, Reichelt, Edeka und später bei den sog. "Discountern" ihre Grundnahrungsmittel zu kaufen, haben zur Ikeafizierung der Konsumlandschaft beigetragen und brauchen sich jetzt nicht mehr zu entrüsten.

Verreckt doch an eurem Gammelfleisch, das ihr geil vor Geiz selbst dem schwarzen Lidl aus den Kühltruhen reißt - am liebsten würdert ihr den Dreck doch sofort vor Ort roh in euch reinstopfen, damit mehr von dem zeugs in den Kofferraum paßt.

... link  

 
Gut verflucht!

Das klingt nach Don Fernando Porcamiseria, den Vetter im Geiste von unserem geschätzten Don hier...

... link  

 
Bücher, die noch fehlen
Wie kündige ich geschwängerten Sekretärinnen?

Downsizing-auch das ist Management.

Insolvenzmarketing oder wie kriege ich VC für den MBO?

Nüsslein schaukeln für Manager oder so wichtig ist der Dienstporsche

Blow-der Moment der Macht

Don Ernesto Porcaguevara

@pitsche: Auch als Manager ist das mit dem Praktikantinnenficken nicht immer so leicht. Sagt man.

... link  


... comment