: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 21. März 2006

Freilassing meets Köln

auf Unterschichtenniveau, und das Ergebnis ist eine platte, dreiste Lüge. Abgesehen von PR, Crackdealen, Werbung, Zuhälterei und Snuffvideodrehen there is no Business like Show Business

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Früher oder später kriegen sie einen

mit dem FAZ-Feuilleton.

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Angewandte Geschichtswissenschaften

1381 zogen in London die Männer aus Kent und Sussex durch die Strassen, vernichteten Gerichtsunterlagen und brachten jeden ohne Gnade um, der ihnen als das erschien, was wir heute als "Anwalt" bezeichnen würden. Die Sache ging letztlich schief, nach einer Weile gab es Nachfolger für die Opfer - ohne dass übrigens in der Zeit des Nachwachsens Probleme mit der Staatsführung bekannt worden wären. Offensichtlich war die dem Volkszorn zum Opfer gefallene Gruppe also doch nicht so wichtig.

1381 ist lange her, und die Umsetung des Volkszorns wurde in dieser gezielten Form nie wieder praktiziert. Statt dessen hielt man sich dagegen an nützliche, hart arbeitende Mitglieder der Gesellschaft wie Giftmischer, Hexen und Meuchelmörder. Dennoch würde man sich mitunter wünschen, dass gewisse "Rechtspfleger" sich hin und wieder der Tatsache bewusst wäre, dass auch der beste Paragraph wenig bringt, wenn die wie 1381 von ihnen Gepiesakten ihre Meinungsfreiheit auch gegenüber diesem Berufsstand direkt, 1to1, mit scharfem Stahl und stumpfen Gegenständen durchsetzen.

Nachtrag: Aber nicht doch, mit den abmahnfreudigen Leuten der Firma Euroweb Internet Gmbh und ihren Rechtsbeiständen hat das hier absolut gar nichts zu tun, ich denke, Google straft die bis in alle Ewigkeit für ihr Vorgehen gegen Meinungsäusserungen.

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Tegernseeing, again

Frau S. hebt an, holt tief Luft und spricht: Also, Herr Porcamadonna, wenn Sie mal einen Schrank finden, hell, ja, am besten Kirsch oder sowas, mit einem leichten Rotschimmer, sagen wir mal, Biedermeier wäre schon gut, oder auch Weichholz, so 2 Meter hoch und anderthalb breit, weil, da haben wir hier nämlich ein Problem:



Weil es ist halt doch immer so, dass man Schuhe mitbringt, wegen dem Klima und weil man ja nicht weiss, was man Abends anzieht, und dann lässt man sie doch gleich hier, schaun´s nur, das meiste gehört dem Hannerl, und da kann man ja gar keinen reinlassen, so wie das jetzt ausschaut, wie in einem Schuhgeschäft, langsam frag ich mich schon, wo sie eigentlich bleibt, weil gesagt hat sie dass sie kommt, und wenn sie nicht bald kommt, wird es schon etwas spät wegen der Sonne, und ich würd schon gern ein wenig draussen sitzen beim Tee, Moment, Poldi, Poldi? Ruf doch mal das Hannerl an und sag, dass der Herr Porcamadonna schon da ist und wirklich gern los wollen, da sehn´s wie die jungen Leute sind, man kauft ihnen ein schnelles Auto, damit sie rechtzeitig kommen, und dann bleiben sie eben noch länger daheim, obwohl es hier so schön ist. Übrigens, schaun´s mal, da drüben, sehns des, des Haus mit dem kleinen Turm links, das soll angeblich verkauft werden, der Besitzer lässt sich grad von seiner dritten Frau scheiden und das geht langsam ins Geld, also, hört man, es ist jedenfalls eine Toplage, und einen neuen Jakuzi ham´s a, wie bei de Zuhälter, aber den kann man ja wieder rausmachen lassen, vielleicht reden´s mal mit ihrer Frau Mama, gell, was, Poldi? Na, die soll sich jetzt sofort in ihr Auto... Wart, ich sag´s ihr selber, also seaavus Hannerl, Du, es san alle schon da, Du musst jetzt kommen, es ist so schön hier draussen, Du setzt Dich jetzt bitte in Dein Auto oder ich schick Dir den Poldi...

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Sonntag, 19. März 2006

Eigentlich

wollte ich ja nur für die Tochter meiner Eltern einkaufen, und nicht gerade einen Kronleuchter, einen Mahagonitisch (der Tag, an dem ich einen runden englischen Mahagonitisch für 70 Euro stehen lasse, ist der Tag, an dem ich gerade gestorben bin), einen Degen des XVII. Jahrhundert (ok, den brauche ich aber wirklich), drei Okimono, einen Mahagoni-Beistelltisch (irgendwo muss man ja die Platten abstellen, wenn man tafelt), einen silbernen Pastetenheber (hat mir noch gefehlt, nachdem meine anderen Pastetenheber von meiner Mutter konfisziert wurden), eine Konfektzange (wird verschenkt), 2 Apliken (kann man für 12 Euro nicht liegen lassen) , goldene Manschettenknöpfe, ein paar Mingteller (wird mir die Tochter meiner Mutter aber nachher wohl klauen).



Und dann fast zum Schluss, so gegen 2 Uhr Nachts, der eigentliche Anlass, einen Fürther Prunkspiegel a la facon venice. Hoho. Eigentlich sollte ich mich jetzt schämen. Tue ich aber nicht. Ich erkläre es, wenn ich vom Tegernsee zurück bin.

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Samstag, 18. März 2006

Nervenflattern

Selbst das Schreiben des gemeinsten Insiders, das Warten auf das Vorlesen und das Melden eines NeoConazis beim Verfassungsschutz ;-) ist nichts gegen den Moment, wenn ich Echtzeit die Preise hochgehen, und dann das zum ersten, zweiten und ... dritten kommt.



Heute Nacht um 3 kommen die letzten Positionen unter den Hammer. Solang viel Spass hier, ich gehe jetzt Fingernägel Kauen.

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Mit freundlichen Grüssen ihrer bayerischen Regierung

Mit Privatisierungserlösen in die Londoner Intensivstation - TeGenero AG, deren Versuchspersonen gerade im Koma liegen, wurde auch vom Freistaat Bayern finanziell unterstützt. Also nicht nur geldgierige VCs, nein, unser aller Geld betonierte die Strasse in die Katastrophe:

As part of the Bavarian Technology Promotion Program (BayTP), the Bavarian State Ministry of Economics, Transport and Technology supports research activities at TeGenero, which aim to develop novel immunotherapeutic antibodies based on the SuperMAB™ paradigm. No financial details were disclosed. [...]
“The grant supports an important research program of our company, which will broaden our product pipeline to build a sustainable business”, Benedikte Hatz, CEO of TeGenero AG, commented.


Teile der 9 Millionen der ersten VC-Runde sowie die Seed-Finanzierung kommen übrigen von der Bio-M AG aus Martinsried und deren Venture Capital Ausgründung, und Bio-M ist, wie man vielleicht weiss, ein mit Mitteln der Privatisierungserlöse 1998 vom Freistaat mitgegründetes und finanziertes Unternehmen. Früher war das ein Vorzeigeprojekt der Staatsregierung.

Haben die Medien das einfach bislang noch nicht entdeckt, habe ich das nicht gefunden, oder sind sie einfach nur zu feige zu schreiben, dass der Aktionär bei TeGenero indirekt jeder bayerische Staatsbürger ist?

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Freitag, 17. März 2006

Germaneoconnard Angst

Es scheint, dass Öffentlichkeit so manchem Rechten nicht gefällt: http://www. mein-parteibuch.de/2006/03/16/
fanpost-von-stefan-herre-von-politically-incorrect/

Tssss.... rechtliche Schritte wegen eines Wiki-Eintrags... da muss einer aber noch viel lernen, über Persönlichkeitsrechte und so.

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Neues aus dem Zukunftsmarkt

10 Jahre Haft für einen Artikel, in dem Demokratie in China gefordert wird. Es ist schon bezeichnend, dass automatisch gefragt wird, ob die Kollaborateure des dreckigen Mörderregimes Yahoo und Google an der Sache beteiligt sind.

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I. Bayerische Bloglesung

Autobiographisches wie Auf der Dachterasse und Days of Splenour gelesen. Danach



Nochmal viel später, irgendwo



Danke an alle.

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Donnerstag, 16. März 2006

Wir sehen uns in 3 Stunden

hier, oder auch nicht. Ich lese zwei Texte aus der besseren Gesellschaft in der bayerischen Provinz. Also noch nicht mal Munich Area, sondern noch schlimmer.

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Brechreiz

Vielleicht sollte ich auch mal einen Podcast machen, zum Thema, was ich von "User generated Generation iPod digitales Leben" halte. Wie bekifft muss man eigentlich sein, um sowas zu schreiben.

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Weites Land

Wer in einer leicht hügeligen Gegend wohnt, kennt das vielleicht: An den steileren Hängen sind Terassen in den Boden eingebracht, höchstens 10, 15 Meter breit, die sich um die Erhebung ziehen. In der Regel sind diese Terassen heute Wiesen, und schon etwas aberodiert. Sie sind meist Reste einer enormen Boomphase des hohen Mittelalters. Das 13. Jahrhundert war bei allen militärischen Konflikten im deutschen Reich wirtschaftlich und geistig eine Epoche der Beschleunigung, wie es sie in Mitteleuropa bis dahin nie gegeben hatte und auch bis zum 19. Jahrhundert nicht mehr geben würde. Population, Handel, Landwirtschaft, Technik, Kunst und Wissen expandierten in einem bis dahin ungekannten Ausmass. Die Folge waren Eingriffe in die Natur - und besonders in den für Ackerbau tauglichen Boden - die die Vegetation und die Landschaft bis heute mehr bestimmen als alles, was bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts geschah.

Ursachen dafür gab es viele; ein funktionierendes Fiskalsystem, die Entstehung einer Beamtenschaft zur Verwaltung, Handelsrouten, Technologietransfer, eine Lingua Franca, ein sehr günstiges Klima und medizinische Fortschritte. Die jungen Städte wuchsen rapide, die Verdopplung der Einwohnerzahl in 50 Jahren war normal. Aber auch die Dörfer drangen in die letzten echten Urwälder Europas vor und zerstörten sie. Geblieben sind nur noch die sumpfigen Flussauen, aber auch dort, entlang der Reiserouten, setzten sich die Menschen fest.



Die Geschichte ging aus vielen Gründen nicht gut aus, denn zu Beginn des 14. Jahrhunderts begann die sogenannte kleine Eiszeit, und schon vor der Pest kam es zu Hungersnot und Seuchen. Ein Beispiel etwa ist der "St. Petri Schnee", eine Getreidevergiftung, oder die Lepra, die mit dem Orienthandel nach Europa kam. Der enorme Bevölkerungsrückgang ist umstritten, aber in der Folge war wieder genug Fläche für den Ackerbau da, dass die Terassenäcker aufgegeben werden konnten. Eine andere Folge sieht man, wenn man in Mitteldeutschland Waldkarten studiert. Viele - heute dichte Wälder - haben Namen mit "roda" am Ende - dabei steht Roda eigentlich für einen Ort. Meistens handelt es sich um Wüstungen des 14. Jahrhunderts, Zeugen einer fehlgeschlagenen Kolonialisierung.

Insofern muss man konstatieren, dass die Aufgabe von Siedlungen in Zeiten sinkender Population eine ganz normale Sache ist. Man sollte auch einsehen, dass Deutschland eines der dichtbevölkertsten Länder der Erde ist; ein wenig mehr Raum für die Natur wird dem Land kaum schaden. Historisch betrachtet ist der aktuelle Zustand mit 80 Millionen Menschen ohnehin ein Ausnahmezustand; ginge es mit den Geburten- und Sterberaten der Zeit um 1910 weiter, hätte man in Deutschland absolut nichts zu lachen. Und der leichte Rückgang durch Pille, die zurückgedrängte Kirche und ungebundenes Sexualleben ist eine weitaus bessere Sache als, sagen wir mal, Pest und Hungersnot.

In etwa 50 Jahren wird sich das alles wieder eingependelt haben. Die Vorstellung, dass ein Land gross ist, wenn es viele Einwohner hat, ist lächerlich; entscheidend ist immer noch die Lebensqualität und die Freiheit, die nicht durch Karnickelprämien für die Vermehrung christlicher Extremisten und die Bestrafung der Aufgeklärten beschädigt werden sollte. Wichtiger statt dem Geburtengeflenne wäre eine Debatte darüber, wie viele Menschen dieses Land überhaupt braucht, und ob wir mit 60 Millionen nicht weitaus besser fahren - und mit uns auch die Umwelt.

Natürlich geht sowas immer auf Kosten des ländlichen Lebensraumes. Aber auch da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Das Leben in den Dörfern war früher kein Vergnügen, die Lebensläufe der Mägde, Knechte und Häusler stehen - jenseits von Blut-und-Boden-Blabla - an Entmenschlichung in nichts den Arbeitern im Manchesterkapitalismus nach. Reich wurden die Dörfer erst durch das Bevölkerungsachstum und den Baulandverkauf sowie die EU-Subventionen. Mit dem neuen Spritzenhaus, den drei Bolzplätzen und der schönen Umgehungsstrasse lässt sich natürlich gut jammern, über die verlorene Dorfgemeinschaft, die von aussen nicht ganz ohne Grund protototalitär wirkt. Den Niedergang von Gasthaus, Edeka-Kramer und Tankstelle und Hofgeschäft haben sich die Dörfler selbst zuzuschreiben. Wer partout die Eier um 2 Cent billiger bei Norma kaufen will, darf sich nicht wundern, wenn das Lebensumfeld vor die Hunde geht.

Never mind the Käffer - spätere Archäologen wollen auch nochmal intakte Befunde sichern, aus dem 21. Jahrhundert. Man kann Flächen durchaus still legen, der Fläche ist es egal. Wer unbedingt einen Teil der Dörfer und die Landwirtschaft halten will, muss die Leute überzeugen, dass sie regional einkaufen. Bocksbeutel statt Holzfusselbrühe aus Kalifornien, Fleisch aus dem Umland, besser mal einen Feldsalat als im Winter quietschrote Tomaten, Boskopp statt supergrünsupersaftiggenetischen Glanzapfel, Roggen statt Donut, Möbel, deren Holzfasern nicht aus Kanada kommen.

Auch manche Städte werden schrumpfen, aber die maroden Blockviertel der 7oer Jahre müssen in Ost und West ohnehin irgendwann weg. Auch da bitte keine falschen Sentimentalitäten - im urbanen Raum gibt es keine Garantie auf Wachstum. Wanderbewegungen sind auch nicht wirklich neu. Wie schon im vierzehnten Jahrhundert sind es viele Faktoren, die die Veränderung hervorbringen. Aber wir haben heute wenigstens die Möglichkeit, die Faktoren beeinflussen zu können. Es werden weniger Menschen hier leben, das ist klar. Aber niemand stirbt gleich aus, wenn es weniger Menschen gibt.

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Es langweilt doch keinen, oder?

Ich kann es jetzt publik machen: Ab dem 24.3. folgt eine Woche mit Auftritten. Da ist zuest mal die II. Lesung in München. Schon einen Tag später bin ich 200 Kilometer weiter in Fürth. Dann, am 31. März, bin ich auf einem Podium bei den 2. Studentischen Medientagen in Chemnitz, und zwar um 19.30 Uhr zum Thema "Medien und Wirklichkeit". Das sind die Termine, die ich immer mit grösstem Vergnügen wahrnehme, denn bei den Studenten kann man sich der Hoffnung hingeben, dass man noch was erreicht. In der PM wird diese Seite als "ein Online-Portal frei von allen redaktionellen Regeln" beschrieben. Und dann...

Dann beginnt das grosse Vergnügen. Denn am ersten April haben sich die fabelhaften Blogsalon-Löwinnen Madame Modeste und Frau Wortschnittchen etwas Besonderes einfallen lassen. Weg von den beliebigen Massenevents, wo jeder kommt, weil man da halt so hingeht, hin zu einer Veranstaltung, die auch die Besucher fordert. Die Idee ist, dass jeder Besucher zum Buffet beizutragen hat. Während des Verzehrs lesen 10 Blogger gute Geschichten über das Essen. Sprich, da findet keine Lesung statt, sondern ein kulturelles Gelage. Um 19.30 Uhr im Café Babel in der Käthe-Niederkirchner Str. 2 in 10407 Berlin. Alle weiteren Informationen sind bei Modeste nachzulesen. Ausserdem gibt es dazu ein spezielles Kochblog.

Und damit ist sie dann vorbei, die Big Week. Ich freue mich schon drauf.

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Flickrschgeige

Aus der Reihe "Neologismus des Tages".

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Mittwoch, 15. März 2006

Ein Vormittag im ländlichen Bayern

genauer, an der Grenze zwischen Oberbayern und Mittelfranken.



Auf das Bild clicken öffnet die Geschichte.

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Letzte Lesungsvorbereitungen

Gestern waren die Lesenden in der Reizbar und haben den morgigen Abend besprochen. Ich kam als letzter, weil, wie es so ist: Ich hatte die Adresse nach all den Wochen des Bildchens auf der Seite vergessen, und damit begann eine Stunde panisches Irrlichtern cooles Cruisen durch Westschwabing. Am Ende war ich dann auch viel zu spät da, aber die anderen hatten sich so lang schon mal in Stimmung getrunken. Immerhin hatte ich genug Zeit, mich im Auto auf zwei krachledern-bayerische Texte für die Lesung festulegen.



Zum Organisatorischen: Die Reizbar ist eine reizende Location im Souterrain, mit gutem Service und netten, aufgeschlossenen Leuten. Wir werden sehr schön sein. Es gab sehr viele Voranmeldungen, aber trotdem wird es wohl so sein, dass alle reinkommen. Sitzplätze und Blick zu den Vortragenden können nicht immer garantiert werden, aber die meisten werden sitzen und sehen.

Es wird auch nochmal durchgesagt, aber schon mal zum Eingewöhnen: Rauchen bitte nur in der Pause - wenn es denn sein muss. Es wäre nett, wenn man sich das bis nach der Lesung aufheben könnte, denn beim Lesen ist Rauch extrem unangenehm. Digiknipsen wenn dann ohne Blitz verwenden - nichts ist störender, als wenn man mal kurz hochschaut und einem dann jemand seinen Flash in die Augen dübelt. Veröffentlichen, wo auch immer, nur mit Rücksprache und Erlaubnis der Abgebildeten. Und vielleicht vorher überlegen, ob 59 verwackelte Bilder mit komischen Leuten überhaupt irgendwo gezeigt werden müssen. Die Versuchung ist gross, ich weiss, aber spätestens nach dem dritten Durchgang kann sowas extrem nervig sein.

So, das wär´s. Kommet zuhauf.

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Keine Mail von v. Matt

Wegen der Anfragen: Nein, ich habe ihn nicht, den bei Boocompany zurückgezogenen, internen Rundbrief aus der Werbeklitsche Jung v. Matt mit dem Zitat "Abschaum der Publizität". Man sollte sowas einfach akzeptieren. Mir ist es lieber, eine Debatte fällt flach, als dass jemand in ernsthafte Probleme gerät.

Und wer ist schon v. Matt? Eine Werbegrösse. Da empfinde ich "Abschaum der Publizität" noch als Kompliment.

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Dienstag, 14. März 2006

Shitcanned Canadian

Es gibt Arbeitsplatzabbau in den Medien, den man nur begrüssen kann: Das Vorbild mancher Neoconazi-Blogger in Deutschland, der Kanadier Mark Steyn, kann in England seine Schmähschriften nicht mehr vom Sunday Telegraph and the Spectator abdrucken lassen. Vielleicht überlegen sich demnächst ein paar deutsche Medien, ob sie ihre Hausrassisten weiter durchfüttern wollen. Da gibt es ja durchaus Sparpotential. Wäre schön. Und die Nationalzeitung nimmt das Pack sicher.

KEINE Namensnennung bitte in den Kommentaren, danke

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Bessere Geburtenrate?

Ach, die Geburtenrate in Deutschland ist auf dem niedrigsten Stand seit 60 Jahren? Und das ist schlecht? Finden zumindest die Volldeppen diverser Medien heute. Morgen dann: Neue Karnickelprämien und Debatten über egomane Hedonisten, die finanziell bestraft weden müssen. Irgendein rechtes Arschloch kommt sicher auch mit dem Begriff "deutscher Geburten-Genozid". Und andere Europäer packen das irgendwie viel besser als die Deutschen.

Dem ersten Industrielobbyisten, der damit kommen wird, haue man bitte ins Gesicht, dass Leute in Sorge um ihren Arbeitsplatz eher keine Kinder brauchen können. Mit Arbeitszeitverlängerungen trägt man auch nicht dazu bei, dass Eltern mehr Zeit für die Kinder haben.

Und den reaktionären Arschlöchern, die sagen, dass die Kinderlosen dereinst einsam und verlasssen im Altersheim vor sich hinvegetieren werden, frage man, wie sie das halten, mit ihren Eltern. Es ist nämlich so: Ich bin fast jeden Tag in dem besten, teuersten Altersheim der Stadt. Hier bringen die besten Familien ihre Nazi-Generation unter. Ich habe da drinnen einen weiten Weg zu gehen, am Anfang der Radioraum, wo sie alle gerade aus stieren, wenn sie Wunschmelodien 1933ff auf Bayern 1 hören, von damals, als es noch Arbeit gab und sie ihren Spass als Luftmatratzen hatten, vorbei am Schlusszimmer, wo die sind, die keinen klaren Satz mehr rausbringen, dann hoch in den ersten Stock zum Gemeinschaftsraum, wo zumindest noch gebastelt oder eine aus dem Tierheim gebrachte Katze gestreichelt wird.

Ich bin da locker 4 Minuten täglich auf dem Areal bis zum Ziel unterwegs. Inzwischen kenne ich die Mädchen vom Tierheim ganz gut. Das sind aber auch die einzigen, die ich regelmässig sehe. Jede Schwester kennt mich. Gestern hat mich der Prälat, zu dem ich wegen seiner lustigen Frontgeschichten ein eher gespaltenes Verhältnis habe, auf ein Schwätzchen angehalten. Und gesagt, dass er mein Verhalten vorbildlich findet. Und dass es Tage gibt, an denen ich der einzige Besucher bin. Bei 180 alten Menschen, deren Kinder fast alle in dieser Stadt wohnen. Der Witz an der Sache: Ich besuche noch nicht mal eine direkte Verwandte. Auch deren Sohn kommt alle 5 Monate mal vorbei.

Es gibt da drin viel zu sehen, was einen runterzieht. Die Plätze, die leer bleiben, wenn mal wieder der Mercedes da war. Die vielen Krankenwägen, die mehr holen als bringen. Der einbeinige Säufer, den sie saufen lassen, damit er keine dreckigen Lieder singt, früher mal der Boss einer Spedition. Die Edle von, die auf dem Gang vor sich hinmurmelt, dass der Russe bald kommt. Hier bekommt die CSU fast 100% der Stimmen. Wenn ich rausgehe, halte ich die letzten 20 Meter die Luft an, wegen dem Geruch. Ich würde mich eher erschiessen, als da die letzten Jahre reinzugehen. Erträglich sind allenfalls noch die Appartments, die soas wie ein selbstbestimmtes Leben mit Hilfe erlauben, aber da enden möchte ich auch nicht, bei dem Kantinenfrass. Da, wo ich hingehe, wandert das Zeug zurück, weil ich mich einen Dreck um die Diät-Vorgaben kümmere und das bringe, was gewünscht wird. Das ist vielleicht nicht immer gesund, aber besser so als anders.

Und wenn wieder eine schreit, dass sie sterben will, kann ich das auch verstehen. Kein Wunder, wenn man einmal an Weihnachten rausgeholt wird und den restlichen Tage bei Bayern 1 und Bayerischem Fernsehen in voller Lautstärke allein gelassen wird, gepflegt von Schwestern, mit denen man wenig reden kann, weil sie heute schon fast durchgängig aus dem ehemaligen Ostblock kommen. Das ist kein Leben mehr, weil die Arschlöcher, die es von ihnen bekommen haben, lieber daheim vor der Glotze sitzen. Und von der Geburtenrate und ihrer Rente schwafeln.

Ich hasse es, da rein zu gehen. Aber es ist meine Pflicht, und ich tue es gern für diejenige, zu der ich gehe. Ich erlebe dort jeden Tag, wie meine christlichen Ohnemenschen mit ihren Eltern umgehen. Ich wünsche keinem von denen, dass er mal so endet. Aber es wäre nett, wenn all die Klugscheisser mal in Bezug auf Geburtenraten die Fresse halten würden. Deutschland ist ohnehin völlig übersiedelt. Und das Ende wird so oder so scheisse.

Ich weiss das. Wir werden in einer Umgebung enden, die unendlich weit entfernt ist von der Talkshowrealität. Niemand wird uns besuchen, egal wie wie karnickelt haben. Und da hilft es auch keinem, wenn er viel zu vererben hat. Frau B. gehört ein halber Strassenzug in der Altstadt. Geschätzter Wert über 50 Millionen. Frau B. sitzt den ganzen Tag an der Tür, auf einer Bank, wo sie nicht sitzen sollte, weil sie die Zugluft krank macht, eine Grippe wird sie kaum überleben. Sie wartet auf die Angehörigen ihres grossen Clans, von denen jeder einzelne nach ihrem Tod Millionär sein wird. Keiner kommt. Niemand. Geburtenrate? Sie hat 6 Kinder.

und das ist jetzt ausnahmsweise mal nicht von einer kunstfigur don alphonso geschrieben

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Montag, 13. März 2006

Donnerstag ist Bloglesung

in München. Darf ich die Leserschaft fragen, wer denn alles so kommt?

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Falls jemand einen DJ braucht,

für das lustige Danach der nächsten Berliner Bloglesung etwa - der Ex-DJ der Nobelclub-AG Goya sucht gerade einen Job, um sich das Heimflugticket leisten zu können. Nachdem man ihm gekündigt hat, ist auch kein Insolvenzgeld vom Arbeitsamt zu erwarten. Einen Arbeitsvertrag hat er seinen Angaben zufolge auch nicht unterschrieben - ui, ob da alle Lohnnebenkosten wohl abgeführt wurden?

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Nicht teamfähig

Sowas mag ich: Nicht zuständige Gschaftlhuber veröffentlichen gegenüber Dritten scheinbare Sachverhalte, informieren erst den Boss und dann den eigentlich Betroffenen, sagen aber nicht, was genau sie geschrieben haben, und wundern sich später, wenn der Verantwortliche das Ganze öffentlich storniert, weil der Ton und der Inhalt schlichtweg eine Anmassung sind. Und schreiben, wenn man sie dann darauf hinweist, auch noch seitenlange Mails.

Solche Typen sind zweibeiniges Kündingungspotential. Man möchte da nur für 5 Minuten nochmal Berater sein. Nur 5 Minuten Refinement of Human Ressources, ach wäre das schön, wenn so ein sich als Manager fühlender Sachbearbeiter dann am Abend in einer Bar erzählen könnte, wie wichtig er doch für die Company war.

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