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Freitag, 27. April 2007
Wer ein original StudiVZ-Papier
zum geplanten Guerillamarketing an Deutschlands Schulen lesen will, noch bevor es geschieht und der herr v. Holtzbrinck ueberhaupt weiss, was seine Kids im Berliner Bonker so planen - lese die Blogbar. Da ist es naemlich mit allen Tippfehlern.
Wann machen die eigentlich SonderschulVZ?
Wann machen die eigentlich SonderschulVZ?
donalphons, 17:01h
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Ich bin gerade in Mantua.
Und tue das, was man von einem Sohne aus besserem hause erwartet: ich frische meine Kenntnisse in Sachen Alberti und Mantegna auf. So, wie ich mir das auch von meinen eigenen Kindern erwarten wuerde, wenn sie in Italien waeren. Ich habe das immer geliebt, am Strand liegen war mir stets verhasst, mit dem Wissen, was da in der Umgebung auf seine Entdeckung wartet. Und Mantua hat viel zu bieten.
Gestern Abend allerdings kam Dr. Sno in Campagnola vorbei, und weil er doch recht frueh kam, blieb nicht allzu viel Zeit. Die fruehmittelalterlichen Kirchen bei Garda und Lazise sind zwar wichtig, aber ich kenne sie schon, und sie sind eher - bescheiden. Also besichtigte ich etwas anderes. Das heisst, ich versuchte die Haenge des Monte Baldo zu besichtigen, wenn ich gerade mal Zeit zwischen zwei Serpentinen hatten.
Deutsche moegen Autos bauen, die nicht auseinanderfallen, man koennte statt meiner 100 Kilometer Berg den gleichen Weg im tal in 20 Kilometer zuruecklegen. Es gibt also weisere Dinge, als mit dem Roadster und Austauschmotor die schwierigste Strecke am Lago zu fahren. Ausserdem denke ich, dass die Leserinnen auch gerne etwas Prada sehen wuerden.
Aber nur wenig, von dem man sonst so zehren kann, wenn man dereinst alt und grau ist, und einen die Grossneffen fragen, warum zur Hoella man damals diese stinkenden, gefaehrlichen Kisten hatte.
Gestern Abend allerdings kam Dr. Sno in Campagnola vorbei, und weil er doch recht frueh kam, blieb nicht allzu viel Zeit. Die fruehmittelalterlichen Kirchen bei Garda und Lazise sind zwar wichtig, aber ich kenne sie schon, und sie sind eher - bescheiden. Also besichtigte ich etwas anderes. Das heisst, ich versuchte die Haenge des Monte Baldo zu besichtigen, wenn ich gerade mal Zeit zwischen zwei Serpentinen hatten.
Deutsche moegen Autos bauen, die nicht auseinanderfallen, man koennte statt meiner 100 Kilometer Berg den gleichen Weg im tal in 20 Kilometer zuruecklegen. Es gibt also weisere Dinge, als mit dem Roadster und Austauschmotor die schwierigste Strecke am Lago zu fahren. Ausserdem denke ich, dass die Leserinnen auch gerne etwas Prada sehen wuerden.
Aber nur wenig, von dem man sonst so zehren kann, wenn man dereinst alt und grau ist, und einen die Grossneffen fragen, warum zur Hoella man damals diese stinkenden, gefaehrlichen Kisten hatte.
donalphons, 16:50h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 26. April 2007
Unpassendes fuer Soehne besserer Kreise
Es gibt Themen, bei denen kann man literarisch nicht gewinnen. Prostitution gehoert fraglos dazu, und dennoch: Man muss alles mal probieren. Und wenn es nur das darueber schreiben in Form einer versteckten Liebes..., aeh, Begierdenerklaerung ist.
donalphons, 21:59h
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Wieder was gelernt
Nie, nie, nie Bilder auf einer xD-Karte bearbeiten oder unter anderem Namen dort abspeichern. Immer sofort auf den Rechner uebertragen und das dann dort machen. Keine Ahnung, warum die Kamera dan meint, die Karte sei nicht formatiert, jedenfalls meint sie es mit unfassbarer Sturheit. Vorbei also die Zeiten der Schlamperei, die sich mit Zilliarden Formaten auf meinen CF-Karten findet.
Abgesehen davon ist die neue Fuji eine klasse Kamera - solange man nicht innen photographiert. Innenraeume sind ganz, ganz schlecht. Keine Farben, kein Licht, zumindest nicht im Automodus. Den man braucht, wenn das Knipsen an sich verbotenist zu sein scheint. Aber Schuhe gehender Frauen aus 10 Meter Entfernung? Gar kein Problem.
Abgesehen davon ist die neue Fuji eine klasse Kamera - solange man nicht innen photographiert. Innenraeume sind ganz, ganz schlecht. Keine Farben, kein Licht, zumindest nicht im Automodus. Den man braucht, wenn das Knipsen an sich verboten
donalphons, 15:09h
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Ein wenig Kulturpessimismus
kann in Zeiten wie den heutigen nicht schaden, denn fuer jeden Kleinfeld und Jelzin, der geht, kommt ein Konzernzerleger oder ein Putin nach. Der Fortschritt der menschlichen Kultur ist leider auch manchmal ein Rueckschritt seiner Methoden.
Kopfschuettelnd wenden wir uns dann doch lieber den heutigen Eitelkeiten zu.
Kopfschuettelnd wenden wir uns dann doch lieber den heutigen Eitelkeiten zu.
donalphons, 15:01h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 25. April 2007
Falls sich jemand wundert,
warum Pleitier Turi nach der Kante fuer sein Projekt "Medien2" jetzt inhaltlich jubilierend so auffaellig am buergerlichen Welt-Ende des Springerkonzerns zu finden ist: Zwischen denen tut sich mehr als nur die natuerliche Sympathie der aehnlich Gepolten. Was man so hoert, ist da bereits eine Strickleiter, falls Vanity Fair absaeuft. Oder sonst etwas Unerfreuliches passiert. Man weiss ja nie. Ausser man ist ich und kennt bei Springer ne Menge Leute beruflich.
donalphons, 22:47h
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Die Gemeinschaft der Asozialen
Wenn man sich die in Entwicklung befindlichen Projekte der grösseren Medienunternehmen für Communities anschaut, ist es, als habe es die New Economy nie gegeben. Man nimmt das, was schon als Themenblogs nicht funktioniert hat, und probiert es jetzt als Userbatzen aus. Der soll sich dank der Kompetenz des Mediums sammeln und dann seine Inhalte und Clocks bitte selbst produzieren.
Liegt das daran, dass heute neue Leute im Amt sind? An den Beratern kann es dieses mal nicht durchgängig liegen, da sind genug Leute unterwegs, die davon abraten oder zumindest Vorsicht empfehlen. Der Depp sitzt in der Firma: Während man als Journalist Schwierigkeiten hat, Qualität zu verkaufen, wird das Pack, das diese internetbasierten Gesellschaften als Geldquelle entdeckt, mit offenen Armen empfangen. Alles, was auf Medientagen versprochen wird, ist vergessen: In Wahrheit präsentieren unsere "4. Machthaber im Staate" gerade, dass es nur auf die Kasse ankommt, und sonst gar nichts. Nach der New Economy nutzte man jede Chance, die Preise für Journalismus zu drücken, jetzt geht man nochmal einen Schritt weiter.
Keiner von denen sagt es deutlich, aber in Wahrheit hat sich niemand schon mehr von Print verabschiedet als die Konzernzentralen der Medien. Community statt Abo, Direktbeziehung statt Grosso, und zur Hölle mit allem, was teuer ist: Zuerst die Qualität, und dann am besten noch die Redaktionen outsourcen, zu schlechteren Bedingungen. Unsere Verleger wollen volle Kassen und gleichzeitig tolles neues Internet, und das geht nur durch die Strangulierung anderer "Kostenfaktoren".
Das Rattenrennen hat begonnen. Nichts wird es jetzt noch aufhalten, kein Verlagsmanager kann darauf verzichten, nicht ein Konzept in der Schublade zu haben, das nächstes Jahr profitabel sein wird. Diesen Sommer springen sie vom sinkenden Schiff Print auf die Planke Internet.
Ich habe kein Problem damit, dass sie ersaufen. Aber die Kultur, die sie dafür gegen die Klippen laufen lassen, hat solchen dummen Abschaum in den Zentralen nicht verdient. Nein, ich bin nicht persönlich betroffen. Ganz im Gegenteil, dies könnten goldene Zeiten für mich werden. Doch der Preis, mit diesen Widerlingen gemeinsame Sache machen zu müssen, ist mir dann doch zu hoch.

Es gibt Besseres zu tun.
Liegt das daran, dass heute neue Leute im Amt sind? An den Beratern kann es dieses mal nicht durchgängig liegen, da sind genug Leute unterwegs, die davon abraten oder zumindest Vorsicht empfehlen. Der Depp sitzt in der Firma: Während man als Journalist Schwierigkeiten hat, Qualität zu verkaufen, wird das Pack, das diese internetbasierten Gesellschaften als Geldquelle entdeckt, mit offenen Armen empfangen. Alles, was auf Medientagen versprochen wird, ist vergessen: In Wahrheit präsentieren unsere "4. Machthaber im Staate" gerade, dass es nur auf die Kasse ankommt, und sonst gar nichts. Nach der New Economy nutzte man jede Chance, die Preise für Journalismus zu drücken, jetzt geht man nochmal einen Schritt weiter.
Keiner von denen sagt es deutlich, aber in Wahrheit hat sich niemand schon mehr von Print verabschiedet als die Konzernzentralen der Medien. Community statt Abo, Direktbeziehung statt Grosso, und zur Hölle mit allem, was teuer ist: Zuerst die Qualität, und dann am besten noch die Redaktionen outsourcen, zu schlechteren Bedingungen. Unsere Verleger wollen volle Kassen und gleichzeitig tolles neues Internet, und das geht nur durch die Strangulierung anderer "Kostenfaktoren".
Das Rattenrennen hat begonnen. Nichts wird es jetzt noch aufhalten, kein Verlagsmanager kann darauf verzichten, nicht ein Konzept in der Schublade zu haben, das nächstes Jahr profitabel sein wird. Diesen Sommer springen sie vom sinkenden Schiff Print auf die Planke Internet.
Ich habe kein Problem damit, dass sie ersaufen. Aber die Kultur, die sie dafür gegen die Klippen laufen lassen, hat solchen dummen Abschaum in den Zentralen nicht verdient. Nein, ich bin nicht persönlich betroffen. Ganz im Gegenteil, dies könnten goldene Zeiten für mich werden. Doch der Preis, mit diesen Widerlingen gemeinsame Sache machen zu müssen, ist mir dann doch zu hoch.

Es gibt Besseres zu tun.
donalphons, 22:15h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 24. April 2007
Vielleicht das Eindrucksvollste
In Mattrei am Brenner stand ein Mann mitten in der Strasse. Ich tuckerte langsam durch den Ort, auf der Suche nach einer Apotheke für die üblichen Begleiter des Roadsterlebens: Hustenbonbons, Zahnschmerztabletten, Grippeprophylaktika, was man halt so braucht, wenn man den 51 Geburtstag noch erleben will. Man kann sich mit einem Roadster auch ohne Fahrfehler umbringen.. Vor mir war nichts, hinter mir irgendwo der Opel, den ich überholt hatte. Es sind immer Opel.
Ich fuhr also langsam an dem Mann vorbei, der eine grüne Kelle wie ein Bauarbeiter hatte, eine neonorangene Weste - aber darunter einen schwarzen Anzug. Hinter mir verperrte er die Fahrbahn. Ein paar Meter weiter war eine Apotheke, ich hielt an, stieg aus und liess an der Tür einem alten Mann den Vortritt.. Er legte das Rezept auf den Tresen, bekam das Medikament, und fragte, ob die Apotheker dann auch kämen. Sie nickten.
Ich bekam schnell meine Sachen, und hinter mir sperrte der Apotheker sofort zu. So gegen ein Uhr Nachmittag. Alle anderen Geschäfte waren, wie ich bemerkte, auch zu. Auf der Brenner-Staatsstrasse hatte sich inzwischen ein veritabler Stau gebildet. Unten im Dorf waren Leute auf der Strasse, das ganze Dorf muss es gewesen sein, und alle gingen sehr, sehr langsam über die Strasse. Ich setzte mich in meinen Wagen, warf eine Schmerztablette ein, fuhr rückwärts durch eine Lücke der wartenden Autos hinaus, und als ich wieder in Fahrtrichtung war, erklang hinter mir der Totenmarsch, den ich kenne, seitdem ich als Kind einmal eine Beerdigung in einem Bergdorf bei Brixen erlebt habe. Die Leute gingen langsam weiter, und ich fuhr los, die völlig leere Staatsstrasse zum Brenner hinauf, niemand hinter mir oder vor mir, und über mit silberglänzende Wolken und eine eiskalte Sonne.
Als die Tablette dann zu wirken begann, mich langsam von der direkten Wahrnehmung entkoppelte, und ich am immer noch leeren Gasthof Lueg vorbeikam, den ich als Kind gut kannte und der jetzt schon seit ein paar Jahren vor sich hin zerfällt, da drehte ich Astrud Gilberto im Radio aus, denn in diese, Moment war die Fahrt unter dem gnadenlos glänzenden Silberhimmel ein wenig wie
Ich fuhr also langsam an dem Mann vorbei, der eine grüne Kelle wie ein Bauarbeiter hatte, eine neonorangene Weste - aber darunter einen schwarzen Anzug. Hinter mir verperrte er die Fahrbahn. Ein paar Meter weiter war eine Apotheke, ich hielt an, stieg aus und liess an der Tür einem alten Mann den Vortritt.. Er legte das Rezept auf den Tresen, bekam das Medikament, und fragte, ob die Apotheker dann auch kämen. Sie nickten.
Ich bekam schnell meine Sachen, und hinter mir sperrte der Apotheker sofort zu. So gegen ein Uhr Nachmittag. Alle anderen Geschäfte waren, wie ich bemerkte, auch zu. Auf der Brenner-Staatsstrasse hatte sich inzwischen ein veritabler Stau gebildet. Unten im Dorf waren Leute auf der Strasse, das ganze Dorf muss es gewesen sein, und alle gingen sehr, sehr langsam über die Strasse. Ich setzte mich in meinen Wagen, warf eine Schmerztablette ein, fuhr rückwärts durch eine Lücke der wartenden Autos hinaus, und als ich wieder in Fahrtrichtung war, erklang hinter mir der Totenmarsch, den ich kenne, seitdem ich als Kind einmal eine Beerdigung in einem Bergdorf bei Brixen erlebt habe. Die Leute gingen langsam weiter, und ich fuhr los, die völlig leere Staatsstrasse zum Brenner hinauf, niemand hinter mir oder vor mir, und über mit silberglänzende Wolken und eine eiskalte Sonne.
Als die Tablette dann zu wirken begann, mich langsam von der direkten Wahrnehmung entkoppelte, und ich am immer noch leeren Gasthof Lueg vorbeikam, den ich als Kind gut kannte und der jetzt schon seit ein paar Jahren vor sich hin zerfällt, da drehte ich Astrud Gilberto im Radio aus, denn in diese, Moment war die Fahrt unter dem gnadenlos glänzenden Silberhimmel ein wenig wie
donalphons, 18:30h
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Seien wir ehrlich
Das grosse Versprechen, das wir in den 80er und 90er Jahren mal um das Leben baten, war das Ausbrechen. Nicht irgendwohin, wo es der gleiche Scheiss wie früher ist, nur anders lakiert. Wir waren nicht bescheiden in diesen Wünschen, warum auch, der fette Kohl versprach Blühendes, und um die Rente musste man sich keine Sorgen machen. Also setzten wir uns hin und schrieben eine lange Wunschliste. Eine coole Wohnung, dann natürlich Sex in vielen Lagen, ein Job, der auch ohne Kokain Freude macht, viel Freizeit und darin dann viel toller Urlaub.
Ohne mich jetzt zu den anderen Zielen äussern zu wollen: In meinem Umfeld ist das mit dem Urlaub nicht im Mindesten gekommen, wie erhofft. Zu wenig, zu kurz, und irgendwie gar nicht so wild und verwegen, wie man dachte. Die einen machen Kultur, die anderen Strand, manche mischen oder machen sogar einen Abenteuerurlaub, wo sie aus dem Landrover Elefanten knipsen. Aber so, wie es eigentlich gedacht war... als wir im Freibad sassen und uns überlegten, was wir Joe schenken sollen, den es mit seinem Roller gelegt hatte, war klar: Mit zwei Rägern Urlaub machen ist nicht wirklich fancy. Und so dachten wir alle an Cabrios aus Italien, mit denen man prima an den Lago düsen konnte und davor noch einen Pass bezwingen konnte, just for fun. Irgend sowas Dummes, banales, wie Teenager nun mal so sind.

Heute bin ich älter, weiser und erfahrener. Und ich war recht flott auf dem Jaufenpass.

Hier ist der ganze Weg. Und jetzt bin ich am Lago. War gar nicht so dumm, die Idee, damals. Gar nicht dumm.
Ohne mich jetzt zu den anderen Zielen äussern zu wollen: In meinem Umfeld ist das mit dem Urlaub nicht im Mindesten gekommen, wie erhofft. Zu wenig, zu kurz, und irgendwie gar nicht so wild und verwegen, wie man dachte. Die einen machen Kultur, die anderen Strand, manche mischen oder machen sogar einen Abenteuerurlaub, wo sie aus dem Landrover Elefanten knipsen. Aber so, wie es eigentlich gedacht war... als wir im Freibad sassen und uns überlegten, was wir Joe schenken sollen, den es mit seinem Roller gelegt hatte, war klar: Mit zwei Rägern Urlaub machen ist nicht wirklich fancy. Und so dachten wir alle an Cabrios aus Italien, mit denen man prima an den Lago düsen konnte und davor noch einen Pass bezwingen konnte, just for fun. Irgend sowas Dummes, banales, wie Teenager nun mal so sind.

Heute bin ich älter, weiser und erfahrener. Und ich war recht flott auf dem Jaufenpass.

Hier ist der ganze Weg. Und jetzt bin ich am Lago. War gar nicht so dumm, die Idee, damals. Gar nicht dumm.
donalphons, 18:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 23. April 2007
Felix Austria
Bevor ich mich über Landstrassen in die Süden schlängle, hier noch ein versöhnliches Wort über nichtbraune Schluchtenbewohner: Das mit dem Tempolimit ist schon eine feine Sache. Und dass der Standard die kurzfristige Freigabe eines Autobahnabschnitts für Tempo 160 als "Raser-Märchen" bezeichnet, das jetzt beendet wird, zeigt, dass es anderswo die Vernunft gibt, an der es hierzulande mangelt. Man muss sich die Jungs auf der linken Spur in den schwarzen Kombis doch nur mal anschauen: Das macht denen keinen Spass. Zumindest nicht die Art Spass, die man haben möchte und bekommt, wenn man ab München nur noch über leere Landstrassen Richtung Arlberg gleitet, mit Musik von Astrud Gilberto in der Anlage.
donalphons, 10:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 23. April 2007
Nicht gross nachdenken
Ja, Signora, bis Samstag geht auch, dann schauen wir einfach weiter, was sich ergibt. Richtig, der mit dem silbernen Roadster, Sie erinnern sich, wir waren die Letzten letztes Jahr, und ich habe mich damals ausgesperrt. Ja, schade, aber ich komme im Mai auch, und dann ist mein Freund auch dabei und noch jemand, das buchen wir dann morgen, so gegen 8 werde ich da sein.

Von unten dringen Satzfetzen herauf zum Fenster, laut, indezent, italienisch. Eine Reisegruppe von südlich der Alpen wird am Stadtpalast vorbeigeschleust, und die schauderliche Geschichte des Hauses debattiert. Richtig, hier wurde für einen Moment Weltgeschichte geschrieben, ein Kameraschwenk, Klik Klick und weiter. Es ist schon komisch, hier zu leben und dann wegzufahren. Für die da unten genauso unvorstellbar wie für mich der Umstand, wie man eigentlich neben Siena wohnen kann und dann in der bayerischen Provinz Urlaub macht. Wobei, ganz schlecht ist es hier auch nicht:

Droben in der Holledau ist genau jetzt die Zeit zum dort sein. St. Kastl heisst der ort, es gibt dort zwischen Obstwiesen und Waldesrand eine Wirtschaft und Spargel ohne Ende, und zu keiner zeit ist das da schöner als gerade jetzt. Man müsste gar nicht wegfahren, amn könnte sich auch einfach in den Schatten des Kirchturms setzen und essen, schauen, riechen, zufrieden sein. Ohne Birken- Halselnuss- Weiden und Gräserpollen wäre es dumm, zu fahren.
Aber so. Bleibt nichts anderes. Diese Woche, und bald darauf schon wieder.

Von unten dringen Satzfetzen herauf zum Fenster, laut, indezent, italienisch. Eine Reisegruppe von südlich der Alpen wird am Stadtpalast vorbeigeschleust, und die schauderliche Geschichte des Hauses debattiert. Richtig, hier wurde für einen Moment Weltgeschichte geschrieben, ein Kameraschwenk, Klik Klick und weiter. Es ist schon komisch, hier zu leben und dann wegzufahren. Für die da unten genauso unvorstellbar wie für mich der Umstand, wie man eigentlich neben Siena wohnen kann und dann in der bayerischen Provinz Urlaub macht. Wobei, ganz schlecht ist es hier auch nicht:

Droben in der Holledau ist genau jetzt die Zeit zum dort sein. St. Kastl heisst der ort, es gibt dort zwischen Obstwiesen und Waldesrand eine Wirtschaft und Spargel ohne Ende, und zu keiner zeit ist das da schöner als gerade jetzt. Man müsste gar nicht wegfahren, amn könnte sich auch einfach in den Schatten des Kirchturms setzen und essen, schauen, riechen, zufrieden sein. Ohne Birken- Halselnuss- Weiden und Gräserpollen wäre es dumm, zu fahren.
Aber so. Bleibt nichts anderes. Diese Woche, und bald darauf schon wieder.
donalphons, 00:35h
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Aus aller Herren Länder
Eigentlich, alles zusammengenommen - mag ich die Globalisierung. Oh, um ganz ehrlich zu sein: Sie ist grossartig. Trotz aller übler Folgen. Aber es gibt auch eine Globalisierung des Schönen, des Sinnvollen und des Verschiedenen, das man dennoch zu einem schlüssigen Ganzen zusammenfügen kann.
Da ist etwa diese alte Fliegerbrille aus Leder und Chrom, die in den 20er Jahren nicht verkauft wurde und nun - fabrikneu aus einer Geschäftsräumung - schon morgen früh ihrem Zweck zugeführt wird. Man kann sie einfach klein zusammenklappen und in die Tasche tun. Bauhaus für die Augen.

Oder die beiden kleinen Silberleuchter aus Amerika. Paare sucht man meist vergebens, aber die hier sind nicht zerrissen worden. Klein, fein, niedrig, so passen sie zum kleinen Abschiedsessen. Und dann das Seidenbild. Hölle. Dreimal bin ich daran blind vorbeigelaufen, bis ich dann nach was anderem gefragt habe und es erst beim Weggehen sah. Natürlich ist es beschädigt. Das ist normal bei Seide, die über 100 Jahre alt ist. Sie wird es hier besser haben als in dem geräumten Münchner haushalt, in den sie ein Grossonkel aus Japan brachte. Und dann ist da noch ein Buch. Ein französisches Buch. Ein Buch, nicht zum lesen, ein Buch mit einem grauenvoll erbaulichen Inhalt -
und dennoch ein Buch, wie ich es immer schon haben wollte. Das Leben ist schön, das Schicksal ist mir gewogen, und nachher erkläre ich auch, warum.
Da ist etwa diese alte Fliegerbrille aus Leder und Chrom, die in den 20er Jahren nicht verkauft wurde und nun - fabrikneu aus einer Geschäftsräumung - schon morgen früh ihrem Zweck zugeführt wird. Man kann sie einfach klein zusammenklappen und in die Tasche tun. Bauhaus für die Augen.

Oder die beiden kleinen Silberleuchter aus Amerika. Paare sucht man meist vergebens, aber die hier sind nicht zerrissen worden. Klein, fein, niedrig, so passen sie zum kleinen Abschiedsessen. Und dann das Seidenbild. Hölle. Dreimal bin ich daran blind vorbeigelaufen, bis ich dann nach was anderem gefragt habe und es erst beim Weggehen sah. Natürlich ist es beschädigt. Das ist normal bei Seide, die über 100 Jahre alt ist. Sie wird es hier besser haben als in dem geräumten Münchner haushalt, in den sie ein Grossonkel aus Japan brachte. Und dann ist da noch ein Buch. Ein französisches Buch. Ein Buch, nicht zum lesen, ein Buch mit einem grauenvoll erbaulichen Inhalt -
und dennoch ein Buch, wie ich es immer schon haben wollte. Das Leben ist schön, das Schicksal ist mir gewogen, und nachher erkläre ich auch, warum.
donalphons, 22:12h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 22. April 2007
Real Life 21.04.07 - Kekse in Ligurien
Du Ärmster, sagt Susi mit einem Tonfall, der nahelegt, dass ihr Mitgefühl fast so gross ist wie mit einer ertrinkenden Fliege und weitaus geringer als mit dem Mann von Iris. Den wiederum hat sich, zu Ostern munkelt man, seine Tippse gekrallt. Fast so schön wie in der Telenovela. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Iris keinerlei Anzeichen von Eifersucht zeigt. Einen Manager im Familienunternehmen, der mit der Sekretärin ins Bett steigt, kann man nicht mal mehr als Ex-Mann ernst nehmen. Jedenfalls ist keine Regung hinter den grossen, dunklen Gläsern der Sonnenbrille zu erkennen. Die sich hier vor dem Cafe auch empfiehlt, so, wie der Sommer hereingebrochen ist.
Eine Taube marschiert an den Stühlen vorbei, begutachtet ein Stück Essensabfall von mehreren Seiten, kommt zum Entschluss, dass es das nicht gewesen sein kann, und geht weiter auf der Suche nach was Besserem. So ist das. Man darf nicht alles sofort nehmem, man muss auch mal nein sagen können. Wie Susi. Und sich dann darüber beschweren, dass sich kein Mann um sie kümmert. Aber mit dem "Du Ärmster" hat sie dein Angebot ausgeschlagen, den Beifahrersitz zu zieren. Und Iris hat ohnehin keine Zeit.
Du verweist darauf, dass eine Nacht mit Bassani mit Blick auf den See oder das Meer auch sehr nett sein kann, besonders, wenn es dann nördlich des Brenners regnet und in verona 27 Grad vorhergesagt sind. Teuer ist das Reisen natürlich, drei neue kurzärmlige Hemden, Bücher, dann in Italien noch dünne Autohandschuhe und Schuhe, Schuhe, Schuhe, da ist Mitleid schon angebracht. Die Zahnschmerztabletten, 4 Packungen Hustenbonbons und das Atemspray, Dinge, die man als Roadsterfahrer auf langen Strecken gewohnheitsmässig einpackt wie Journalist den Umschlag mit der Bestechung, verschweigst du natürlich. Zumal in der Erinnerung nur der Fahrtwind bleibt, das Ziehen im Nerv jedoch vergessen ist. Es sei denn, der Spass endet mit einer Kieferendzündung bei dem Arzt am Gardasee, von dem Frau W. bis heute ein Lied zu singen weiss. Dieser spezielle Urlaub war ohnehin traumatisch, mit schlechtem Wetter und einer marodierenden kleinen Schwes...
Dir fällt bei der Gelegenheit wieder ein, woher und warum du Susi kennst. Susi war eine Freundin deiner kleinen Schwester, und mit 17 beschlossen beide, dass es Zeit sei, die ligurische Küste zu erkunden. Bei der Gelegenheit, so die Version der kleinen Schwester, liess sich Susi von ein paar Italienern aufgabeln, die dann mit ihnen auf einen Berg fuhren, sie mit Wein und Keksen namens "Morbide" abfüllten, worauf Susi zusammen mit der Fahrerei das grosse Kotzen bekam, bevor das passieren konnte, was die Italiener im Sinn hatten. Woraufhin die Kerle davonbrausten, deine kleine Schwester dann sehr wütend zum nächsten Telefonautomaten über viele Kehren im Tal unten ging und daheim anrief, um ihre Freundschaft mit der Susi da zu kündigen, und jetzt wollte sie abgeholt werden. So bist du damals das erste mal in deinem Leben hinter dem Steuer des grünen Audi 100 deiner Mutter an die ligurische Küste gefahren. Und wieder zurück, und hinten lag Susi mit den Tüten.
Ich werde euch beide vermissen, es wäre schön mit euch in den Gärten Ferraras, sagst du, zahlst für alle, und machst dich auf den Weg, während Susi noch zwei Ramazotti bestellt. Ohne Kekse.
Eine Taube marschiert an den Stühlen vorbei, begutachtet ein Stück Essensabfall von mehreren Seiten, kommt zum Entschluss, dass es das nicht gewesen sein kann, und geht weiter auf der Suche nach was Besserem. So ist das. Man darf nicht alles sofort nehmem, man muss auch mal nein sagen können. Wie Susi. Und sich dann darüber beschweren, dass sich kein Mann um sie kümmert. Aber mit dem "Du Ärmster" hat sie dein Angebot ausgeschlagen, den Beifahrersitz zu zieren. Und Iris hat ohnehin keine Zeit.
Du verweist darauf, dass eine Nacht mit Bassani mit Blick auf den See oder das Meer auch sehr nett sein kann, besonders, wenn es dann nördlich des Brenners regnet und in verona 27 Grad vorhergesagt sind. Teuer ist das Reisen natürlich, drei neue kurzärmlige Hemden, Bücher, dann in Italien noch dünne Autohandschuhe und Schuhe, Schuhe, Schuhe, da ist Mitleid schon angebracht. Die Zahnschmerztabletten, 4 Packungen Hustenbonbons und das Atemspray, Dinge, die man als Roadsterfahrer auf langen Strecken gewohnheitsmässig einpackt wie Journalist den Umschlag mit der Bestechung, verschweigst du natürlich. Zumal in der Erinnerung nur der Fahrtwind bleibt, das Ziehen im Nerv jedoch vergessen ist. Es sei denn, der Spass endet mit einer Kieferendzündung bei dem Arzt am Gardasee, von dem Frau W. bis heute ein Lied zu singen weiss. Dieser spezielle Urlaub war ohnehin traumatisch, mit schlechtem Wetter und einer marodierenden kleinen Schwes...
Dir fällt bei der Gelegenheit wieder ein, woher und warum du Susi kennst. Susi war eine Freundin deiner kleinen Schwester, und mit 17 beschlossen beide, dass es Zeit sei, die ligurische Küste zu erkunden. Bei der Gelegenheit, so die Version der kleinen Schwester, liess sich Susi von ein paar Italienern aufgabeln, die dann mit ihnen auf einen Berg fuhren, sie mit Wein und Keksen namens "Morbide" abfüllten, worauf Susi zusammen mit der Fahrerei das grosse Kotzen bekam, bevor das passieren konnte, was die Italiener im Sinn hatten. Woraufhin die Kerle davonbrausten, deine kleine Schwester dann sehr wütend zum nächsten Telefonautomaten über viele Kehren im Tal unten ging und daheim anrief, um ihre Freundschaft mit der Susi da zu kündigen, und jetzt wollte sie abgeholt werden. So bist du damals das erste mal in deinem Leben hinter dem Steuer des grünen Audi 100 deiner Mutter an die ligurische Küste gefahren. Und wieder zurück, und hinten lag Susi mit den Tüten.
Ich werde euch beide vermissen, es wäre schön mit euch in den Gärten Ferraras, sagst du, zahlst für alle, und machst dich auf den Weg, während Susi noch zwei Ramazotti bestellt. Ohne Kekse.
donalphons, 00:04h
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Das ganze Elend von Vanity Fair in zwei Sätzen.
1. Die Unterhaltungsfrau geht wieder zurück zur Bild.
2. Und Pleitier Peter Turi bleibt.
2. Und Pleitier Peter Turi bleibt.
donalphons, 22:44h
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Was ich so nur aus Bayern kenne
Ich war gestern ja CDs kaufen. Und da redete ich auch über eine CD, die ich kurz zuvor erworben hatte. Wobei ich nicht darüber redete, sondern...
Ich sagte: Wissens, de is... - und dann formte ich einen Schmollmund, schloss Daumen- und Zeigefinger zu einem Ring, legte sie an die Lippen, schloss die Augen, spreizte die anderen Finger, machte Mmmmmmh - und mit einem satten schmatzenden Kuss zog ich dann die Hand weg, als würde ich damit einen Silberlöffel halten, der seine süsse Last einer famosen Götterspeise auf der Zunge abgeliefert hätte, was einen verträumten Gesichtsausdruck zurückliess. Die Geste besagt in etwa: Bis zum Löffelablecken, über jede Zurückhaltung hinaus gut.
Kurz, diese CD ist famos, ein Leckerbissen. So umschreibe ich die, so ist das hier üblich, selbst unter Unbekannten wie einem Kellner, wo ich und viele andere Bayern zumindest die Handbewegung als Lob für den Küchenchef auch in feinsten Restaurants ausführen. Ich kenne das aus Frankreich, Österreich, Italien und der Schweiz.
Aber ich kann mich nicht erinnern, das je im Norden gesehen zu haben.
Ich sagte: Wissens, de is... - und dann formte ich einen Schmollmund, schloss Daumen- und Zeigefinger zu einem Ring, legte sie an die Lippen, schloss die Augen, spreizte die anderen Finger, machte Mmmmmmh - und mit einem satten schmatzenden Kuss zog ich dann die Hand weg, als würde ich damit einen Silberlöffel halten, der seine süsse Last einer famosen Götterspeise auf der Zunge abgeliefert hätte, was einen verträumten Gesichtsausdruck zurückliess. Die Geste besagt in etwa: Bis zum Löffelablecken, über jede Zurückhaltung hinaus gut.
Kurz, diese CD ist famos, ein Leckerbissen. So umschreibe ich die, so ist das hier üblich, selbst unter Unbekannten wie einem Kellner, wo ich und viele andere Bayern zumindest die Handbewegung als Lob für den Küchenchef auch in feinsten Restaurants ausführen. Ich kenne das aus Frankreich, Österreich, Italien und der Schweiz.
Aber ich kann mich nicht erinnern, das je im Norden gesehen zu haben.
donalphons, 13:27h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 21. April 2007
Schlechtes Benehmen des XX. Jahrhunderts
Es gibt ein paar Dinge aus dem vergangenen Jahrhundert, die ich heute klar ablehne: Ungeschützten Geschlechtsverkehr zum Beispiel. Und nein, mit Tempo 50 auf dem Rennrad mitten auf der Leopoldstrasse runterfahren und dabei das Ziel vor Augen, ums buchstäbliche Verrecken auch an den roten Ampeln nicht zu bremsen, würde ich auch nicht mehr machen. Ganz zu schweigen vom Versuch, wie hoch so ein Subaru E10 Allrad eigentlich in des Donaubauers Kiesgrube hüpfen kann, wenn man die Rampe der Crossbiker mit 90 nimmt (fast o,5 Meter, aber man sollte die Rampe mit dem Sand dahinter nehmen). Und auch einen Teil meines damaligen photographischen Werks, mit dem auch heute noch grössere Teile der besseren Gesellschaft der kleinen Stadt in Bedrouille bringen könnte, würden ich heute nicht mehr so bedenkenlos ablichten. Nur so viel: man braucht kein Internet, um mit einer Kamera negative Berühmtheit zu erlangen. Auch würde ich keine Bankierstöchter mehr auf meine Geburtstagsparty invitieren in der Hoffnung, dass sie auf dem Tisch stript - sie tut es nämlich nicht, aber ihre Freunde kotzen den Tequila hinter das Bett. Und ich würde auch nie mehr versuchen, eine Krankenschwester ins Bett zu bekommen. Das war mein privates New Economy Fehlinvestment.
Ich habe dazu gelernt. Die Zeiten sind heute andere. Das ist gar nicht mal schlecht, und es gibt schliesslich nach den Torheiten der Jugend auch genug Dummheiten der Nachjugend. Aber da ist eine Sache, an sich verwerflich, krank, dumm, pervers und heutigen Tags auch überflüssig wie ein Kropf: Der Erwerb von CDs.
Denn der Erwerb von CDs verschwendet nicht nur Bandbreite, er schädigt auch Tauschbörsen und Millionen Internetnutzer! Und unterstützt zudem die schändlichen Aktivitäten der Musikindustrie. Und dennoch: ich kaufe weiterhin CDs, selbst wenn der Kirchenvorstand von Gegenüber meiner Eltern sämtliche Orgelwerke von Bach inzwischen auf der Festplatte hat.

Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen: Ich kaufe nur CDs ohne Kopierschutz - so etwas Perverses wäre in dem Bereich des High End Recordings, in dem sogar die Monitorkabel beim Abmischen auf der CD genannt werden, höchst unüblich. Die Labels sind ebenso klein wie fein und haben was Besseres zu tun, als ihre Kunden vor den Kadi zu zerren. Ihre Musiker sind keine überhypten Nichtskönner, sondern Spezialisten für historische Aufführungspraxis. Und der Laden, in dem ich sie kaufe, verlangt zwar 2 Euro mehr als Amazon - aber ich kann mir jede CD in aller Ruhe anhören, der Händler kennt meinen Geschmack, und seine Anlage kostet ein klein wenig mehr als ein handelsüblicher Opel, und ist natürlich unendlich viel besser. Ich sage nur; handselektierte Röhren in einem japanischen Verstärker, von dem es hierzulande nur 10 Stück gibt. Und wo sonst sollte ich eine Folia aus der Zeit um 1490 bekommen, CDs verrückter japanischer Labels, die in romanischen Kirchen Spaniens Moriskenmusik aufzeichnen, oder Charles Tessiers erfundene Voyages, die ich dann mit Pluhars neu erfundenen Bergamasken vergleichen könnte?
Das sind ganze Universen der Musik, nur wenigen geöffnet und der Masse völlig unbekannt, und deshalb zahle ich noch für CDs, und ich tue es sogar gerne, weil ich diese Künstler toll finde.
Auch, wenn es im XXI. Jahrhundert ansonsten das übelste, verkommenste und dümmste ist, was man nach Erfindung der anonymen Tauschbörsen noch tun kann.
Ich habe dazu gelernt. Die Zeiten sind heute andere. Das ist gar nicht mal schlecht, und es gibt schliesslich nach den Torheiten der Jugend auch genug Dummheiten der Nachjugend. Aber da ist eine Sache, an sich verwerflich, krank, dumm, pervers und heutigen Tags auch überflüssig wie ein Kropf: Der Erwerb von CDs.
Denn der Erwerb von CDs verschwendet nicht nur Bandbreite, er schädigt auch Tauschbörsen und Millionen Internetnutzer! Und unterstützt zudem die schändlichen Aktivitäten der Musikindustrie. Und dennoch: ich kaufe weiterhin CDs, selbst wenn der Kirchenvorstand von Gegenüber meiner Eltern sämtliche Orgelwerke von Bach inzwischen auf der Festplatte hat.

Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen: Ich kaufe nur CDs ohne Kopierschutz - so etwas Perverses wäre in dem Bereich des High End Recordings, in dem sogar die Monitorkabel beim Abmischen auf der CD genannt werden, höchst unüblich. Die Labels sind ebenso klein wie fein und haben was Besseres zu tun, als ihre Kunden vor den Kadi zu zerren. Ihre Musiker sind keine überhypten Nichtskönner, sondern Spezialisten für historische Aufführungspraxis. Und der Laden, in dem ich sie kaufe, verlangt zwar 2 Euro mehr als Amazon - aber ich kann mir jede CD in aller Ruhe anhören, der Händler kennt meinen Geschmack, und seine Anlage kostet ein klein wenig mehr als ein handelsüblicher Opel, und ist natürlich unendlich viel besser. Ich sage nur; handselektierte Röhren in einem japanischen Verstärker, von dem es hierzulande nur 10 Stück gibt. Und wo sonst sollte ich eine Folia aus der Zeit um 1490 bekommen, CDs verrückter japanischer Labels, die in romanischen Kirchen Spaniens Moriskenmusik aufzeichnen, oder Charles Tessiers erfundene Voyages, die ich dann mit Pluhars neu erfundenen Bergamasken vergleichen könnte?
Das sind ganze Universen der Musik, nur wenigen geöffnet und der Masse völlig unbekannt, und deshalb zahle ich noch für CDs, und ich tue es sogar gerne, weil ich diese Künstler toll finde.
Auch, wenn es im XXI. Jahrhundert ansonsten das übelste, verkommenste und dümmste ist, was man nach Erfindung der anonymen Tauschbörsen noch tun kann.
donalphons, 01:48h
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Come un bel dì di maggio
Man muss es positiv sehen: Die Asthmaanfälle der letzten Tage, nicht geschuldet dem netzaffinen Gegenspielern als vielmehr den verfrühten Pollen haben natürlich in meine Reisepläne eingegriffen. Was nunmehr bedeutet, dass ich während der Abwesenheit meiner Eltern Katzen hüte. Bis Montag. Und mit einer kurzen Ausnahme: Am Sonntag ist der grosse Pfaffenhofener Flohmarkt, auf den ich auch gehen würde, wenn sie mir nachher das Lüngerl rausschneiden müssten. Wer hat gesagt, dass krank sein weise macht? Sonntags also auf dem Volksfestplatz von Pfohoafa, das ausser diesem Ereignis nur noch zwei bekannte Figuren der ehemals Munich Area zu bieten hat.
Montags jedoch, Montag: Lenke ich mein Schiffchen nach Süden.

Bin ich dann mal weg. Ohne Route, ohne Ziel, allein einen Zwischenhalt kenne ich, ein paar Rasthäuser für das leibliche Wohl, und ansonsten den ein oder anderen alten Stein, auf den ich eine Kamera richten werde. Und nachdem ich gegen Palmen und Pinien nicht allergisch bin, wird es - de jure - allein der Gesundheit dienen. Natürlich werde ich Schuhe brauchen. Und Essen. Und Öl zum mitbringen. Und überhaupt ist es vielleicht ganz gut, dass der Beifahrerinnensitz leider frei bleibt, dann passt auch der venzianische Spiegel hinein, den zu finden mir vielleicht vergönnt sein wird.
Montags jedoch, Montag: Lenke ich mein Schiffchen nach Süden.

Bin ich dann mal weg. Ohne Route, ohne Ziel, allein einen Zwischenhalt kenne ich, ein paar Rasthäuser für das leibliche Wohl, und ansonsten den ein oder anderen alten Stein, auf den ich eine Kamera richten werde. Und nachdem ich gegen Palmen und Pinien nicht allergisch bin, wird es - de jure - allein der Gesundheit dienen. Natürlich werde ich Schuhe brauchen. Und Essen. Und Öl zum mitbringen. Und überhaupt ist es vielleicht ganz gut, dass der Beifahrerinnensitz leider frei bleibt, dann passt auch der venzianische Spiegel hinein, den zu finden mir vielleicht vergönnt sein wird.
donalphons, 15:22h
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