: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 3. Juli 2007

Empfehlung heute: Schöner leben statt sterben

am Wasser, und das mit dem Don-Alphonso-Effekt, den ich bislang selbst noch nicht kannte: Stralau besucht Venedig und die Biennale.

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Leb wohl Teneriffa

Ich wäre ohnehin sehr schnell gelangweilt gewesen. Natürlich ist es schön, November und Dezember zu fliehen, in den ewigen Frühling vor der Küste Afrikas. Ich hätte mir ein Cabrio mieten können, oder mal für ein paar Tage aufs Festland fliegen - ich war noch nie in Afrika. Aber insgesamt ist eine Insel, die man an einem Tag umrunden kann, schon etwas klein. Im Prinzip wie ein umgedrehter Gardasee ohne Kultur und Oberitalien vor der Haustür. Aber andererseits, wenn meine Eltern da schon ein Haus mieten, warum nicht - was hält mich im November schon im Deutschland?

Seit letzter Woche weiss ich, was mich halten wird:



Meine Nebenbeschäftigung als Catsitter, unter anderem von Mika. Ja. Sooooo süss. Ich mein, was ist schon Teneriffa gegen eine gepunktete Dalmatinerkatze? Ich verstehe nicht, wie meine Eltern da überhaupt noch fahren können. Auch alle Nachbarn haben kein anderes Thema mehr.

Überhaupt: Mehr Cat Content!

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Dienstag, 3. Juli 2007

Empfehlung heute - Überhaupt

finde ich es nicht gut, dass Moni für das Falsche - Monigate mit Transparency International - berühmt ist und für das Richtige - das Leben mit ihrem Sohn - zu oft unbekannt bleibt.

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new rich

Wer eine Vorstellung von reichen Menschen bekommen will, muss sich die deutsche Architectural Digest kaufen, und ganz nach hinten blättern. Dort versammelt eine eigen Kategorie lausige Bilder von irgendwelchen Leuten, die auf irgendwelchen Empfängen von Designfirmen oder Luxusmarken herumstehen. Das genau Gegenteil davon - das ist die typische Erscheinungsform von Reichtum in Deutschland. Und das ist auch der Grund, warum Park Avenue, Vanity Fair und Rich hierzulande nie akzeptiert werden: Weil sie das Publikum im Auge haben, das sich bei derartigen Events ablichten lässt.

Das grundlegende Missverständnis beginnt schon in der Person der Zeitschriftenmacher. Die Leute, die sich mit den modernen Schimmerloses abgeben, haben zwar mitunter Geld, aber gerade dieses Suchen von Mediennähe existiert nur in einem sehr kleinen Bereich dessen, was man als "Oberschicht" definieren könnte. Es gibt tatsächlich Leute, für die ein Besuch der AD, oder nich schlimmer, Elle Decoration, die Erfüllung darstellt. Aber das sind Ausnahmen. Und ganz sicher nichts, worauf man ein Geschäftsmodell der Luxusanzeigen und darauf folgender Verkäufe aufbauen kann.



Denn das Ausgeben von Geld - interessiert in diesen Kreisen normalerweise nicht. Was interessiert, ist das Behalten und Erwerben weiteren Geldes. In Bayern sagt man "von den reichen Leuten kann man das sparen lernen" - und ich kann das angesichts der Erfahrungen aus meinem Umfeld nur bestätigen. Übermässiges Geldverschwenden ist geradezu ein Zeichen von Leuten, die sich den Besitz jeden Tag aufs Neue beweisen müssen; dem Herrn K., dessen Katze ab und zu durch den Garten meiner Eltern strolcht, reicht seine inzwischen über 20 Jahre alte S-Klasse immer noch. Und Herr K. ist ganz sicher einer von denen, die die erwähnten Magazine im Auge hätten - wüssten sie überhaupt, dass es ihn gibt.

Das heisst nicht, dass man den Reichtum gezielt verbirgt. Er ist nur für die Welt der Glitzeranzeigen schwer erreichbar. Und er bedarf dieser Texte nicht: Kein Mensch muss sich von einem Magazin sagen lassen, wie man eine Dinnerparty organisiert. Zum einem macht man in Deutschland keine Dinnerparties, man lädt ein. Zum anderen lernt man das in diesen Kreisen schon als Kind, inclusive des Essens mit Büchern unter den Armen und des Einschenkens. Wer reich ist und das nicht als Kind lernte, den kann die Parvenüpresse gern abfüttern, mit bein paar französischen Austern und was man sonst noch in der Designerküche mit frei stehendem Herd so macht. Dort redet man vielleicht auch über die neuesten Modetrends aus Mailand und die teuersten Wellnessoasen im indischen Ozean, weil man sonst kein Thema hat.

Ich will nicht sagen, dass reiche Menschen nicht für bedrucktes Papier empfänglich sind. Aber der Coffeetable der Reichen ist in aller Regel reserviert für Bücher, und nicht für Pseudoheftchen. Die drei Euro, die eine World of Interior mehr als die grauenvolle AD Deutsch kostet, haben diese Leute meistens übrig. Und wer meint, sich jedes Jahr die neueste Komplikation von Patek in die Vitrine legen zu müssen, hält sich als Kenner entweder eine Spezialzeitschrift, oder liefert als Verschwender mittelfristig die Notverkäufe der Gebrauchtschmuckhändler am Viktualienmarkt.

Mittelfristig werden sich die Luxusmarken fragen, wieso sie eigentlich noch die Johurnaille bezahlen sollen, wenn sie mit dem Internet selbst Begehrlichkeit wecken können. Für den Preis einer Anzeigenseite kann man einen famosen Autoren auch drei Monate lang Geschichten über die eigene Welt schreiben lassen, und ihm einen Photographen mitgeben, den man virtuell nicht einfach überblättert. Das ist dann zwar immer noch PR, aber dennoch ehrlicher als ein Gefälligkeitsgeschmier, das seine Zunge nie so fein wird spalten können, um all den begehrten Zielgruppen gleichermass den Staub von den Schuhen zu lecken.

Nachtrag: Der Anlass dieses Beitrags war das unbestätigte Gerücht, Vanity Fair würde demnächst zu einer 14-tägigen Erscheinung aus Berlin werden. Und wie es gerade durchsickerte, wird es im August tatsächlich nur zwei Hefte und zwei Sonderhefte geben - den Rest mag sich jeder selbst denken,

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Leben im südlichen Klischee

Dazu muss man noch erwähnen, dass der junge Herr vor der Blondine eine kurze Trachtenlederhose trägt.



Die beiden stehen in der Fraunhofer Strasse, und kommen gerade von der Isar. Ich bin unfreiwillig in der schweren, für das Geldmachertum der Stadt typischen Limousine dahinter und verspüre in diesem Moment einen Fluchtreflex. Gleich danach biegen sie Richtung Schrannenhalle ab. Dort, wo es in pseudokünstlerischer Atmosphäre Sushi gibt.

Diese Stadt wird sich nie ändern. Nie.

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Montag, 2. Juli 2007

Empfehlung heute - Taschenfragen

bei Miss Manierlich:
die vergilbten frettchen aus düsseldorf an ihren androgynen hosenanzügen verrecken lassen
Nach einem theoretisch sonnigen Tag im Inneren einer Kanzlei wie heute tut es gut, so etwas zu lesen, selbst wenn mir hochwertigste Debatten um die beste Freundin der Frau sonst fremd sind.

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Ökonkomische Milchmädchenrechner

Wie erreicht man den Break Even, wenn man 7 Jahre nach Gründung der Firma immer nur Verluste im signifikanten Millionenbereich hatte:

1. Man reduziert das Angebot, indem man 10 Mitarbeiter abbaut.
2. Gleichzeitig erhöht man den Preis um 6%.

Sprich, die Kunden sollen jetzt noch mehr für noch weniger bezahlen, in der Hoffnung, dass sie diese Verarsche geschlossen mitmachen und damit die Gewinnzone mal eben so erreicht wird.

Und das alles fände ich jetzt noch nicht mal besonders schlimm - würde es sich dabei nicht ausgerechnet um die Apologeten der enthemmten, asozialen Marktwirtschaft handeln, den seitlichen, wasserführenden Boulevardabschluss unter den Wirtschaftspublikationen - die Financial Times Deutschland. Laut Marktgesetzen gibt es da nämlich nur eines: Zumachen und die Propagandisten auf die Strasse setzen, wo sie bei Hartz IV mal über die eigenen Forderungen nachdenken können.

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Wieder was gelernt,

falls ich je auf Kutscher umsattle, was angesichts der Klimaerwärmung und des Haifischtransportgewerbes durchaus sein kann:

"dös war da feddn Sau an Oasch gschmiead."

Jaja, so geht es zu, in den sog. besseren Kreisen der Landeshauptstadt, wohin zu bequemen mir nicht erspart bleibt. Sollten Sie vorhaben, in betrügerische Immobilienfonds zu investieren, beachten Sie bitte Angebote aus Ostdeutschland, Fernasien und hier insbesondere Südkorea, und bitte lassen Sie einem armen Haifischtransporteur den Sonntag, da ist Ihr Geld ganz sicher weg, ohne jede Chance, es gibt niemand, der Ihnen helfen kann, und meiden Sie München. Das Geld ist so oder so weg, aber Sie müssen niemanden mehr aufscheuchen, der Ihnen wahrscheinlich auch nicht helfen kann. Und wenn Ihre Tochter nach einem Boxter fragt, kaufen Sie ihn einfach, statt ihr so einen Fetzen Papier mit versteckter Nachzahlungsverpflichtung zu schenken.

Sie Depp, Sie.

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Samstag, 30. Juni 2007

Bei den Streuobstwiesen

Liebe Freunde, haltet Euch den September frei und kommt hier vorbei, denn die Zwetschgen sehen sehr gut aus:



Gleiches gilt für die Äpfel. Das heisst, dass es auch im Oktober genug Stoff für das Backrohr geben wird.



Zumal, wenn sich das Wetter hält. Dann wird es dieses Jahr keinen Mangel geben. Es sieht sehr, sehr gut aus.



Importiertes Obst kommt sowas von überhaupt nicht in Frage, absolut rein gar nicht. Weil es nie so schmecken wird wie die Früchte der Streuobstwiesen auf den ersten Jurahöhen nördlich von Neuburg. Perfekt ist der Geschmack, wenn man ihn nicht nur hat, sondern auch weiss, dass man ihn den Neuburgern genommen hat.

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Empfehlung heute - Ein Strandspaziergang

in Scheveningen mit Herr Niemeyer. Das ist in dem Teil der Niederlande, in dem ich noch nicht war

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Die schwarze Stunde

Angeblich endet in diesen Tagen die Dämmerung nie, aber gestern wurde es wirklich schwarz - weil ich gegen eine unsichtbare Glastür gelaufen bin. Ich wüsste gern mal, wiediele Unfälle in diesem Land dem übereifrigen Einsatz von Glasreiniger und aufgeräumtem Geschäftsdesign geschuldet sind. Aber wie es manchmal so ist, ein Schlag auf die Stirn kürzt Überlegungen ab, und jetzt weiss ich, was ich tun werde.

Denn wenn ich ehrlich bin: Die Glastür ist nicht in mich gerannt, ich habe nicht aufgepasst. Und die Glastür hat mich gelehrt, in Zukunft anders zu handeln. Kann ich mich darüber beschweren? Nein. Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht tun. Durch Glastüren gehen etwa. Selbst, falls es gelingen sollte, wird es schmerzhaft. Generell ist der Mensch lernfähig, da ist es nicht weiter schlimm, besonders, wenn er schon mehrfach gegen solche Türen gerannt ist. Irgendwann lernt er es vielleicht. Natürlich ist niemand der Glastür dankbar, aber am Ende ist es unter Berücksichtung aller Folgen gerecht.



Und so setzte ich mich in das Auto meiner Auftraggeber, das seine Existenz den Idioten verdankt, die glauben, es gäbe keine Glastüren in ihrem Weg, und fuhr durch die schwarze Nacht voller Erkenntnis heim. Neben mir klimperte ein neuer Skalp meiner Feinde zur wirklich feinen, spassig-übergeigten Overtüre von Johann Friedrich Fasch iN gg major, FWV G15.

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Freitag, 29. Juni 2007

Real Life 28.06.07 - Calatrava

Er war ein netter Mann. Sehr höflich, fast bescheiden, was man nicht zwingend erwartet, wenn man mit Leuten seines Kalibers zu tun hat. Vermutlich war das ein Teil seines Erfolgs bei den Kunden. Ein begnadeter Vertriebler, der einem das Gefühl geben konnte, dass er genau zuhört und versteht. Um dann nach einem gewissen Nachdenken die richtige Antwort zu geben. Das Nachdenken, das langsame Zurückfallen in den Sessel, dabei der Griff zur Goldrandbrille mit der linken Hand, und am Handgelenk erschien über der weissen Manschette ein simples Goldrund, das sich wohltuend und stilvoll abhebt von den in dieser Branche sonst so beliebten robusten Uhren, die eine letzte Beziehung zum Bau darstellen sollen.

Um dich herum brennt die Luft, die Stimmen hallen von den nackten Wänden zurück und vermischen sich zum Gebrumm, der an ein wütendes Hornissennest erinnert. Dabei war es absehbar. Er wusste, dass ihr kommen würdet. Er hat sich monatelang überlegen können, was er tut. Vermutlich hat er wirklich sehr genau nachgedacht, nicht so wie früher, wo er das Nachdenken nur simulierte, und dann Angebote machte, deren angebliche Rendite für den Kunden er doppelt und dreifach bekam. Er hatte sicher auch Pech, dass es in Berlin nicht so locker ging, wie vorhergesagt. Wäre es anders gelaufen, kein Hahn hätte nach den Details beim Vertrieb gekräht. Warum auch. Es wäre ja die richtige Entscheidung gewesen, und man hätte ihm gedankt.

Es war der Stil der letzten Forderung nach einem klärenden Gespräch. Das war zu deutlich, da wusste er, dass ihr diesmal nicht nur Erklärungen fordern würdet, sondern auch den Inhalt der Schränke. Schliesslich hat sich die Mehrheit längst auf eure Seite geschlagen, der Trick mit der Calatrava am Handgelenk hatte angesichts von drohenden Nachzahlungen im Bereich von - teilweise existenzbedrohend viel - seine Wirkung verloren. Und daraus hat er die richtigen Konsequenzen gezogen.



Vor drei Tagen. So lange ist der Anrufbeantworter nicht mehr abgehört worden. Das Büro ist fristgerecht gekündigt, alles hat seine Ordnung, so wie immer alles seine Ordnung hatte. In einem Nebenraum stehen die Möbel, die auf Kosten der Gesellschafter gekauft wurden. Vermutlich wird er sagen, dass es seine persönlichen Akten waren, die er mitgenommen hat. Und es doch absehbar war, dass er demnächst entbunden sein würde. Und noch einiges anderes, das sehr verständnisvoll und höflich klingt.

Wenn du ihm denn jemals wieder gegenüber sitzen wirst, und er dir beim Nachdenken die Calatrava zeigt.

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Empfehlung heute: Der beste Klagenfurter Text

ist ein Text über das Spektakel wenig anregender jüngerer Leute vor einer Jury mit noch weniger anregenden Leuten. Andrea Diener erträgt Bachmann.

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Donnerstag, 28. Juni 2007

Ich würde Jörges nicht kritisieren

Sollte das Zitat so stimmen - das entspricht vollumfänglich dem, was nach meiner Erfahrung die Mehrheit der Journalisten, ob alt oder jung, wirklich denkt. Ein guter Albumspruch für alle, die glauben, dass sich wirklich etwas annähert. Nur weil ein paar "Problogger" auf die Podien dürfen, bedeutet es nicht, dass man ihnen mehr Achtung entgegenbringt als dem Affen des Leierkastenmannes. Man muss Jörges vielmehr dankbar sein, dass er die Meinung vertritt, die andere nur haben.

Habe ich schon mal gesagt, dass ich in der Haifischtransportbranche sehr zufrieden bin? Nette Leute, das. So relativ gesehen. Von der Höflichkeit des Betrügers mit 2 Jahren auf Bewährung, den ich diese Woche zwecks Durchsetzung möglicher neuer Haftstrafen für ihn erlebte, kann sich mein Beruf einiges lernen.

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Ohne es geprüft zu haben Nach erstem Anschauen:

Aber das hier könnte eine tolle Sache sein, oder werden:

http://www.pictopedia.com/

Anstelle von Yahoo und Flickr und anderer Helfer der chinesischen Mörder. Via El Loco.

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Mitleid mit Spreeblickr

Muss man Mitleid mit Spreeblick haben? Mit den tapsigen Versuche der Adicalteilnehmer, sich irgendwie von ihrem Geldgeber Yahoo zu distanzieren, während sich sogar die deutsche Abteilung eine harte Sache nach der nächsten leistet, und sich jetzt gegenüber seinen Pro-Nutzern auch noch verhält, als wären wir in China?

Einerseits - Nein. Sie verdienen ihr Geld damit und dadurch, dass sie Yahoo eben nicht mal die Grenzen aufzeigen. Ich weiss nicht, ob das eine angemessene Vergütung für den Schleichkurs zwischen verhaltenster Kritik und Beschuldigen der Kritiker ist, ich weiss nicht, ob sich da einer überhaupt noch einen Gedanken darüber macht, wenn der Gatte der Schwester eines führenden Beteiligten die Drecksarbeit zur Unterstützung der eigenen Position leistet. Falls das zu kryptrisch ist - demnächst schreibe ich mal auf, wie die Adical-Familie "intern" so funktioniert und was sie von Jamba! gelernt haben.

Andererseits: Doch. Ich habe Mitleid. Nicht mit dem Mainstream-Medium, das von SternTV-Recherchen gegen Greenpeace hirnlos abschreibt, in den Kommentaren logischerweise von Greenpeace plattgemacht wird und sich dann nicht entblödet, jetzt, nachdem sich die Haltlosigkeit der Vorwürfe herausgestellt hat, Greenpeace als "reingewaschen" zu bezeichnen, während die eigene dreckige Recherche"arbeit" als Glotzenabschreiber zum Himmel stinkt.

Sondrn mit dem dem, was möglich wr, bevr der ganze Schmarrn mit Werbung als Kulturermöglichr losging. Denn ich wage zu behaupten, dass die ganze Geschichte ohne Adical anders verlaufen wäre. Keiner von denen ist doof, die wissen genau, dass man im Moment mit Blogs nicht viel gewinnt, mit Communities hingegen schon. Da sind viele, viele empörte Flickr-User, viele auch mit Blog. Da ist Spreeblick, die mit "Du bist Deutschland" viel zur Reputation von Flickr beigetragen haben. Da sind sehr viele Leute, die bereit wären, sich zu engagieren. Es ist Revolutionsstimmung im Land, die Fackeln brennen und die Mistgabeln liegen bereit, und jetzt bräuchte es nur noch einen, der sagt:
Freunde!

Yahoo unterdrückt die Meinungsfreiheit. Yahoo tritt uns mit Füssen, es verachtet seine Nutzer, egal ob in China oder in Deutschland! Aber wir lassen uns das nicht gefallen. Zeigen wir denen, dass sich freie Menschen nicht von derartig dreckigen AGB gängeln und unterdrücken lassen. Es ist unser Netz. Es ist unsere Gemeinschaft. Hier ist der Server, hier ist der Teckie, wer Zeit und Ahnung hat, soll uns helfen,

SPREEBLICKR

zu machen! Lasst es uns selbst tun! Unsere eigene, freie Bildcommunity für Inhalte jeder Art, und wenn jemand Ideen hat, wie wir damit auch den Unterdrückten dieser Welt, die von den Ciscos und Yahoos keine Informationsfreiheit bekommen, helfen kann - her damit! Verbreitet die Nachrichtr! Wir machen die gleichen Features wie Flickr, wir verlangen nicht mehr Geld als die, aber wir bieten: Die Freiheit.
So in der Art. Vermutlich hätte Johnny dann das Bildblog in jeder Hinsicht überholt, alle Medien hätten sich auf die Rebellen gestürzt, die dem Multi, der sie betrogen hat, die Stirn bietet und lieber in Freiheit leben, als in Knechtschaft darben. Für die Meinungsfreiheit. Für den Kampf um die Grenzen unseres Rechtssystems. Und ich hätte es auch toll gefunden. Dutzende Coder hätten Nachtschichten geschoben. Einfach, um es denen zu zeigen. Die Zeit war reif für eine Sternstunde der Blogosphäre.

Statt dessen dieses kleinlaute Rumgewese von wegen ja find wia oochnich so doll wia ham angerufen aber die sagn nix. Schweigen, auf den Boden schauen, während die Chance des Jahres vorbeizieht, ein wirklich grosses Ding zu sein. Da treibt sie weiter, die fette, spanische Galeere Santa Yahoo voller Schätze der Neuen Welt, und statt die Enterhaken zu werfen und die meuternde Mannschaft anzustacheln, sitzen die ehemaligen Piraten, die als Werbegaleerenruderer angeheuert haben, ganz unten im sumpfigen Bauch und folgen dem Takt, den ihnen der Tausenderkontaktpreis vorgibt.

Bommm Bommm Bommm Bommm - jeder Hit 2 Cent, und demnächst dann unter dem Kommando vom Spiegel und Aust.

Ich habe Mitleid. Mit dem, was nie mehr sein wird. Und auf zwei Fragen habe ich noch immer keine Antwort. Ab wieviel Menschenrechtsverletzung hört man auf, für jemanden zu werben. Und: Was kostet die Freiheit.

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Donnerstag, 28. Juni 2007

Empfehlung heute: Buschpost

die man sich so vielleicht im Sudan erwarten würde, aber nicht im Süden Bayerns - damit verbunden beste Grüsse an den Doc für seine Reise. Und ein Bonustext von Oliver über Grundsätzliches.

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Fundamentalopposition

Es gibt etwas, das ich nicht kann. Und nie können werde: Bücher wegwerfen. Ich habe nach meinem Weggang aus Berlin keinem Verlag ausser meinem eigenen die neue Adresse gegeben, um endlich aus der Bemusterung mit Rezensionsexemplaren zu fliegen. Das Schlimme ist, dass die liebevoll "Rezis" genannten Praktikantenzubrote die Latte der ungelesenen, schlechten Bücher erweitern, ohne dass man daran Schuld hätte. Und wenn Besuch kommt und ein Werk sieht, das wenig positive Rückschlüsse auf den Hausherrn zulässt, hat man den doppelten Schaden. Dennoch, Bücher zerstören? Kein Machwerk der Gegenreformation kann nach 300 Jahren so veabscheuungswürdig sein, dass ich es nicht doch erwerben würde, also wäre es zutiefst ungerecht gegen die miesen Gedanken aus Literatur und Politik, das gleiche mit ihnen zu tun.

Wenn ich etwas besprechen will, kaufe ich es mir selber. Lieber zahle ich 20 Euro, als dass ich mich danach noch mühselig mit Verlags-PR wegen fehlender Belegexemplare meiner Beiträge herumschlage. Ich habe mir in Berlin schon eine andere Strategie einfallen lassen, wenn die Bücher auf Events verteilt wurden: Liegen lassen. Einfach liegen lassen. Irgendjemand nimmt es dann schon. Liegen lassen ist ein gangbarer Weg. Denn bei der Alternative Bookcrossing finde ich das Abgeben nicht nett; die Welt hat ein Recht darauf, nicht zufällig mit diesem Mist verpestet zu werden. Falls es aber jemand gezielt haben will, ist liegen lassen das probate Mittel.

Das war nicht immer möglich, manche Bücher muss man dennoch mit wachsendem Groll auf Verlag und Autor lesen, um dann eine Meinung dazu zu entwickeln. Bislang habe ich für diese Störenfriede und Langweiler eine Ecke hinter einem Sessel im dachgeschoss, wo sie keiner sieht. Es ist eine Ansammlung des Grauens:



Ja, das sind sie, die Opel Astras des gedruckten Wortes, reife Leistungen des Buchmarketings und versagender Lektorate, hier gammelt das wirkliche Grauen vieler Jahre journalistischer Arbeit. Mit dem Schwarzbuch des Kommunismus hätte ich beinahe mal dessen Autor in München gezüchtigt, Frau Hacker hat sich tief in die schwarzen Sphären meiner Seele geschrieben, Für immer Casablanca wartet auf den Tag, da es heissen wird, für immer Papiermühle. Dazu noch ein paar Berichte aus dem Irrenhaus der New Economy, gekaufte PR für marktradikale Anliegen und weiteres Ungemach.

Doch nun habe ich eine Lösung gefunden: Unten muss neben das grosse Bett noch ein altes Buchregal, das nicht recht passen will, denn dahinter verlaufen am Boden die Rohre der Heizung. Unten ist es ohnehin verdeckt, und so wäre es gut, es anzuheben, statt das nun doch schon 220 Jahre alte Holz auszusägen. Gestern hatte ich beim Baubedarf schon den passenden Gipsstein in der hand, da erinnerte ich mich des Regals der Schande: Auch ein schlechtes Buch kann noch als Basis eines Regals taugen. Damit verschwindet es aus den Augen, erfüllt einen guten Zweck für gute, andere Bücher, und landet nicht auf dem Müll.

Hinab in das Dunkel also neben der Schlafstatt, auf dass sie keine bösen Träume machen, vor allem nicht das letzte Buch des Jürgen W. Möllemann. Das letzte Buch, das er bei seinem letzten Auftritt in München signierte, möglicherweise das letzte überhaupt. Als ich kurz darauf den Stern kaufte, weil sich dort die erste gedruckte Rezension von Liquide fand, war Möllemann als Fallschirmspringer auf dem Cover. So kommt alles zusammen, oder auch nicht: Falls einer der hier mitlesenden Neoliberalen Interesse an diesem Stück Zeitgeschichte hat, in dem Möllemann von Mossad und Westerwelle das vermunkelte, was heute jeder weiss - mailt mich an.

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Dienstag, 26. Juni 2007

Empfehlung heute: Sie ist immer noch erkältet,

aber wenigstens wieder da: Die unbekannte Frau, die die schönste WG mit so leuchtenden Farben ausmalt, dass auch ein Eigenheimbesitzer ahnt, was ihm da beim Zusammenleben entgangen ist.

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Und jetzt steinigt mich

denn ich sage es ganz deutlich, ohne Furcht und Rückhalt:

Ich mag Polen.



Jetzt im Ernst. Doch. Polen sind wahnsinnig nette Leute, auf dem flachen Land auch nicht schlimmer als der Mittelwesten der USA zwischen Downtown Manhatten und Hollywood, Idioten haben wir auch, und wir fänden es ja auch fies, würde man und international für Merkel, Schäuble oder Beck verantwortlich machen. Oder gar Westerwelle, Söder und andere Spitzenpolitiker vom Format einer Christiansen oder eines BDI-Präsidenten.

Also bitte, niemand braucht hier ein zweites Gleiwitz, zurückschiessen ist wirklich nicht mehr angebracht, an der Neisse wird nicht gerüttelt, und dass sie immer noch einen Groll haben: Man kann es ihnen nicht verdenken. Irgendwann wird auch der leicht pompöse Nationalslawismus wie da oben weichen. Es gibt wichtigeres, das renkt sich alles wieder ein. Ausserem haben sie gleich hinter der Grenze die hübschesten Badeseen des Grossraums Berlin.

Danke für die Aufmerksamkeit.

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Das Gipfeltreffen der schmalen Lippen

Es gibt verschiedene Methoden, Leute zum Schweigen zu bringen. Die chinesischen Methoden der verbrecherischen Diktatur etwa, Einknasten, Wegsperren, bei denen Yahoo hilft - mit der aus dem Nationalsozialismus bekannten Ausrede, dass man mitmachen muss, um die eigenen Leute nicht zu gefährden:
Yahoo said in a recent statement that companies doing business in China must comply with Chinese law or its local employees could be faced with civil and criminal penalties.
Das ist er, der gute, alte Befehlsnotstand. Klappe gehalten und abdrücken, bekannt aus Einsatzgruppe, Komissarbefehl und Nürnberger Prozessen. Nachher war es keiner, ging halt nicht anders, und die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit sagt dazu nichts, denn jeder weiss es. Das ist die andere Methode, bewährt und beliebt bis heute in Chile, Taiwan und bis vor kurzem Serbien.

Und es gibt noch eine dritte Methode: Fragen stellen. Das hat MyMSPro gemacht. Und es wirkt, fast perfekt. Hier das Protokoll des Schweigens:

Journalist Stefan Niggemeier vs. Werber Sascha Lobo.

Dieser Beitrag ist ein kostenloser, werbefreier Dienst ohne finanzielle Förderung irgendwelcher Helfer chinesischer Mörder. Das muss man heute in gewissen Bloggerkreisen schon dazu schreiben.

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Real Life 25.06.07 - Beratungseinheit

Wir sollten den Wagen zumachen.
...
Ich mein, es regnet.
...
Da vorne ist es schon schwarz
...
Sollten wir nicht...
Nein, wir sollten nicht. Solange ich 60 oder schneller fahre, wird es hier drin nicht nass, und da vorne wird es heller.
Ahhhh, eine Ampel!
Hier, nimm den Schirm, du Weichei. Was haben Haifische gegen Wasser?
Das ist Süsswasser, und ich muss nachher referieren!
Jetzt reg dich ab, es ist schon grün.
Aahhahaahhh, Spritzwasser!
Tropfen. Pah!
WÄÄÄHHHH!
Sorry, aber so ein Bus zieht immer Wasserfahnen nach sich, ich gehe da schon automatisch tiefer.
Kalt!
Im Handschuhfach sind warme Handschuhe und eine Mütze.
Das ist kein Spass mehr.
Do wolltest offen fahren, wir fahren offen, und das gehört dazu. So stark, wie es jetzt regnet, werden wir plitschnass, wenn ich anhalte und das Verdeck schliesse.
Da vorn! Eine Brücke!
Nein. Keine Zeit.
Bitte!
Nö. Du hast ja nachher auch keine Zeit, dich um mein Problem zu kümmern.
OK, OK, ich schau es mir nachher an, aber jetzt mach endlich dieses verdammte Ding zu!
Gerne.
(Brems. Aussteig. Dachschliess.)
Ahhhhh. Wo ist hier die Heizung?
Da. Und ehrlich gesagt, wurde es mir jetzt auch zu nass.

Es geht um einen Riss in einem Mauerwerk durch Fremdverschulden. Keine vage Drohung. Ich drohe nicht.

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