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Mittwoch, 24. Dezember 2008
Tag der Lügen
Und als ich das Paket zur Post gebracht hatte und nach Hause kam, sah ich noch den Silbergegenstand, der unbedingt mit nach Berlin hätte gehen sollen, und dachte mir: Du wirst alt und vergesslich. Das ganze Prozedere nochmal. Ich bin kein Freund der Post, seitdem sie mit schöner Regelmässigkeit Pralinen auf dem Weg nach Berlin in Schokobrei verwandelt, ich mag Postämter nicht und wenn möglich, bevorzuge ich Kuriere. Heute durfte ich dann erkennen, dass es gar nicht so dumm war, das Silber zu vergessen:

Komischerweise war der gesamte Inhalt bei der "Rücksendung" verschwunden, die Maschine hatte nur für die Karte und Zeichenkartons keine Verwendung, Süsswaren und andere Nettigkeiten jedenfalls sind verloren. Sowas passiert mir nur bei Post, die nach Berlin geht. Wer glaubt, dass das ein Zufall ist, für den hätte ich auch eine Geschichte von einer Herbergssuche, einem Messias, ein paar Viechern und Hirten im Programm. Oder eine Powerpoint, dass Blogwerbung wirkt, oder eine Investmentmöglichkeit bei einem gewissen Herrn Madoff.

Die eine Möglichkeit wäre, sich mit diesem Laden in Verbindung zu setzen und irgendeiner rehäugigen Callcenter-Mitarbeiterin im tiefsten Sachsen an diesem Tag einen Vorgeschmack auf das Ende der Geschichte zu geben - in sage nur: Nägel. Die andere ist, das wohltuende und beruhigende Putzen des Silbers für den späteren Abend. Es ist nicht schlimm, es ist aller ersetzbar, und ich mein, hey, ich kann die Schokolade in Rottach nachkaufen, und der Depp wird bis zu seiner pensionierung in einem Postcenter in der Berliner Pampa sitzen.

Dergestalt friedlich geht es in den gemütlichen und runden Teil des Tages, und weiter zum Essen, zum Foodporn, den sich mancher Leser und Schenker - danke an dieser Stelle - so sehnlich wünscht, und den zu bieten ich an so einem Tag zur Feier des Endes des Weihnachtsterrors der Mehrheitsgesellschaft unter Aufbietung diverser sonst nicht benutzter Stücke gerne bereit bin:



Nun aber rasch in die Stadt, in die alte Kneipe, wo all die Unverheirateten schon warten, um die neusten Geschichten aus dem letzten Jahr zu erzählen, weihnachtliche Tragödien in Erfahrung zu bringen und Vaterschaften in Zweifel zu ziehen - was sich in dieser Nacht historisch gesehen besonders anbietet.

Komischerweise war der gesamte Inhalt bei der "Rücksendung" verschwunden, die Maschine hatte nur für die Karte und Zeichenkartons keine Verwendung, Süsswaren und andere Nettigkeiten jedenfalls sind verloren. Sowas passiert mir nur bei Post, die nach Berlin geht. Wer glaubt, dass das ein Zufall ist, für den hätte ich auch eine Geschichte von einer Herbergssuche, einem Messias, ein paar Viechern und Hirten im Programm. Oder eine Powerpoint, dass Blogwerbung wirkt, oder eine Investmentmöglichkeit bei einem gewissen Herrn Madoff.

Die eine Möglichkeit wäre, sich mit diesem Laden in Verbindung zu setzen und irgendeiner rehäugigen Callcenter-Mitarbeiterin im tiefsten Sachsen an diesem Tag einen Vorgeschmack auf das Ende der Geschichte zu geben - in sage nur: Nägel. Die andere ist, das wohltuende und beruhigende Putzen des Silbers für den späteren Abend. Es ist nicht schlimm, es ist aller ersetzbar, und ich mein, hey, ich kann die Schokolade in Rottach nachkaufen, und der Depp wird bis zu seiner pensionierung in einem Postcenter in der Berliner Pampa sitzen.

Dergestalt friedlich geht es in den gemütlichen und runden Teil des Tages, und weiter zum Essen, zum Foodporn, den sich mancher Leser und Schenker - danke an dieser Stelle - so sehnlich wünscht, und den zu bieten ich an so einem Tag zur Feier des Endes des Weihnachtsterrors der Mehrheitsgesellschaft unter Aufbietung diverser sonst nicht benutzter Stücke gerne bereit bin:



Nun aber rasch in die Stadt, in die alte Kneipe, wo all die Unverheirateten schon warten, um die neusten Geschichten aus dem letzten Jahr zu erzählen, weihnachtliche Tragödien in Erfahrung zu bringen und Vaterschaften in Zweifel zu ziehen - was sich in dieser Nacht historisch gesehen besonders anbietet.
donalphons, 22:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 23. Dezember 2008
Ausblick 2009
Oh, das ist eigentlich ganz einfach: Mein Ausblick 2009 wird so sein, wie 2008 auch schon. Entweder klassisch:

Das ist so, wie ich es schonvon Kindesbeinen an kenne, seitdem ich die steilen Stufen ins Dach hochklettern kann, oder aber neu:

So, wie es mir seit ein paar Jahren vorgeschwebt ist und sich nicht verwirklichen liess, bis zu diesem Tag im Februar, als ich einen Notartermin hatte.
Wie auch immer, so leicht will ich mir natürlich nicht machen. Also, hier meine ernste Einschätzung für 2009, und das Schlimme gleich mal zuerst:
Wenn wir Glück haben, werden wir nur einen wirtschaftlichen Beinahezusammenbruch in den UdSSA, Vereinigtes Königreich, Spanien, China, Russland, Korea, und einigen Staaten Osteuropas sehen. Vermutlich wird auch das eine oder andere Land tatsächlich so etwas wie eine Stunde Null erleben, sei es nun eine Währungsreform (UdSSA), ein Aussetzen der Marktmechanismen (Russland), grossflächige Verstaatlichungen (China), was man halt so tut, wenn der Markt nicht mehr läuft. Wenn der Export Japans 2008 um 27% eingebrochen ist und die Amerikaner den Hedge Fonds 200 Milliarden Dollar in den Rachen werfen, wenn Banken nur noch leben, weil man die Bilanzierungsregeln aufgibt, sind wir nicht weit weg vom Kollaps. Ich glaube, man wird alles tun, um das zu vermeiden, durchaus auch auf Kosten von Vermögen und Währungsstabilität.
Es ist schwer, etwas Konkretes über das Bruttoinlandsprodukt zu sagen, weil die Nationen nicht vergleichbar sind. Die UdSSA zum Beispiel haben eine wachsende Bevölkerung, für die ein Wachstum von 2% das gleiche wie eine Stagnation für Deutschland ist. Ich wage aber zu sagen, dass 2009 für Amerika jenseits aller Bilanztricks katastrophal werden wird, wie auch für Grossbritannien und andere deindustrialisierte, parasitär wirtschaftende Regionen. Nicht nur, weil die Lage schlecht ist, sondern auch, weil erst jetzt langsam klar wird, wie wenig Realvermögen dem gegenübersteht, was man einst für Reichtum hielt. Wären diese Nationen Firmen, wären sie lachhaft überbewertet, und das wird sich rächen. Acht bis zehn Prozent Wirtschaftskontraktion halte ich für diese beiden Länder durchaus für möglich, mit einem Sicherheitspolster bei minus 15 Prozent, je nachdem, welche Minen noch in den Kellern der Banken liegen.
Deutschland... zwischen 4 und 7 Prozent minus, irgendwas zwischen 500.000 und 800.000 verlorene Arbeitsplätze, politisch eine krude Mischung aus Sparen, Schulden machenund eine knallharte Steueranhebung nach den Wahlen, und zwar dort, wo noch was zu holen ist: Auf den hohen Kanten der Bürger. Nicht, weil jemand den Reichen zu nahe treten möchte, sondern weil es keine Alternativen gibt, und eine Art Strafsteuer für Vermögenseinbunkerung und Spekulation konsumsteigernd ist. Abgesehen davon leuchtet das inzwischen auch mehr und mehr den Reiche ein, die bislang die einzige Gruppe neben den Opelianern sind, die von der Krise voll erwischt wurden. Eine Rolex für 10.000 Euro ist nach dem Kauf mehr wert als ein Lehman-Zertifikat von 2008, oder die Aktien der Deutschen Bank von 2007, oder das Hypo Real Estate "Schnäppchen" vom letzten Sommer. Dieses Sparpolster und dessen Anschlitzung, nehme ich an, kann helfen: Es geht um 8 Billionen Euro, das 30fache des Bundeshaushaltes. Im Prinzip liegt es also an den Bürgern, wie schlimm es wird.
Das Mittelgute: Da wird es je nach Region und Wirtschaftszweig massive Unterschiede geben. Einsparungen werden zuerst mal die Bereiche treffen, die nicht gefestigt, verlegbar, Luxus oder einfach zu streichen sind: So ziemlich alles, was mit Medien von den Journalisten über die PR bis zur Werbung zu tun hat. Diese ganze Blase wird unschönste Verstärkungseffekte in Regionen haben, die sonst wenig zu bieten haben. Wer glaubt, dass Steinkohle ohne Zukunft ist, hat sich noch nicht mit Mediennutzungsverhalten und Kostensenkung beschäftigt. Was mit Arbeitsagentur wird das neue Was mit Medien. Ähnlich überflüssiger Luxus wird - überflüssiger Luxus sein. All die Hotelneubauten der letzten Jahre, die Galerien, die Nobelclubs und Edelgastronimie, die Chichi-Geschäfte und Wellnessangebote werden einen erbitterten Überlebenskampf führen - und nicht jeder dort kann auf prima Kuchen wie bei Muttern umsatteln. Wo es brummt, wird es nicht so schlimm, aber wo die Krise auf ungefestigte Strukturen trifft, würde ich 2009 nicht leben wollen.
Ich will hier keine spezielle Region ansprechen, aber es kann nicht ganz doof sein, über Weihnachten im fetten Teil des Landes, wie es manche Leser hier tun, zu überlegen, ob das dort wirklich so grässlich ist, wie man auf en Spielplätzen für Berufsjugendlichen so erzählt. Neben Kunst und Web2.0 sind nämlich auch Transferzahlungen ganz sicher mit dabei, wenn es um Einsparpotenziale geht. Was nur kostet, wird abgestossen. Regionen, die defizitär sind, werden dem Staat zur Last gelegt - siehe Qimoda - oder agewickelt - siehe Qimoda in der zweiten Jahreshälfte 2009. Mir persönlich ist das durchaus recht so, denn es wäre schlimm, wenn in der Bundesrepublik nicht intakte Zonen erhalten bleiben, die nachher helfen können, den Rest wieder aufzupäppeln. Niemand hat etwas davon, wenn der Staat durch unsinnige Garantien für unsinnige Opels und andere Geldvernichtungsprogramme wie bei der IKB die Basis zur transferorientierten Verberlinerung des Landes legt.
Und das Gute: Ich habe bei all dem die Hoffnung, dass sich die Verantwortlichen durchaus überlegen müssen, welche Schritte volkswirtschaftlich klug und welche nur Effekthascherei sind. Ein Programm zur Auslastung chinesischer Zwangsarbeit und deutschen Monopolisten wie eine flächendeckende Versorgung mit WLAN für ein paar hungerleidende Furztwitterer ist jenseits jeder Wertschöpfung und gehört ganz sicher in die zweite Kategorie. Statt dessen könnte man Zukunftsfragen wie Mobilität, Infrastruktur, Energieeffizienz, Bildung und Umwelt angehen. In der Krise das tun, was nach der Krise wichtig werden wird. Wenn in der Folge ein paar Flaschen Wodka weniger bei Klingeltonabzockerparties gesoffen werden, wenn der eng werdende Markt ein paar Arschlöcher hinauskatapultiert - prima.
Ich gehöre nicht zu den Marktoptimisten, die glauben, dass man gestärkt aus so einer Krise hervorgeht. 2010 wird auch nicht schön, und vieles wird hässlicher als alles, was ich und ein paar Leser während der New Economy erlebt haben. Ich glaube aber, dass es global ähnlich sein wird, wie innerhalb Deutschlands - manche werden schneller wieder auf die Füsse kommen, als andere. Die individuelle Frage also ist, was kann man zu diesen Regionen beitragen. Gut, man kann natürlich auch woanders sitzen bleiben und warten, dass etwas passiert, und da vorne hoffentlich der Versorgungslaster und nicht die Abrissbirne kommt. So oder so kein schöner Ausblick, würde ich meinen.

Das ist so, wie ich es schonvon Kindesbeinen an kenne, seitdem ich die steilen Stufen ins Dach hochklettern kann, oder aber neu:

So, wie es mir seit ein paar Jahren vorgeschwebt ist und sich nicht verwirklichen liess, bis zu diesem Tag im Februar, als ich einen Notartermin hatte.
Wie auch immer, so leicht will ich mir natürlich nicht machen. Also, hier meine ernste Einschätzung für 2009, und das Schlimme gleich mal zuerst:
Wenn wir Glück haben, werden wir nur einen wirtschaftlichen Beinahezusammenbruch in den UdSSA, Vereinigtes Königreich, Spanien, China, Russland, Korea, und einigen Staaten Osteuropas sehen. Vermutlich wird auch das eine oder andere Land tatsächlich so etwas wie eine Stunde Null erleben, sei es nun eine Währungsreform (UdSSA), ein Aussetzen der Marktmechanismen (Russland), grossflächige Verstaatlichungen (China), was man halt so tut, wenn der Markt nicht mehr läuft. Wenn der Export Japans 2008 um 27% eingebrochen ist und die Amerikaner den Hedge Fonds 200 Milliarden Dollar in den Rachen werfen, wenn Banken nur noch leben, weil man die Bilanzierungsregeln aufgibt, sind wir nicht weit weg vom Kollaps. Ich glaube, man wird alles tun, um das zu vermeiden, durchaus auch auf Kosten von Vermögen und Währungsstabilität.
Es ist schwer, etwas Konkretes über das Bruttoinlandsprodukt zu sagen, weil die Nationen nicht vergleichbar sind. Die UdSSA zum Beispiel haben eine wachsende Bevölkerung, für die ein Wachstum von 2% das gleiche wie eine Stagnation für Deutschland ist. Ich wage aber zu sagen, dass 2009 für Amerika jenseits aller Bilanztricks katastrophal werden wird, wie auch für Grossbritannien und andere deindustrialisierte, parasitär wirtschaftende Regionen. Nicht nur, weil die Lage schlecht ist, sondern auch, weil erst jetzt langsam klar wird, wie wenig Realvermögen dem gegenübersteht, was man einst für Reichtum hielt. Wären diese Nationen Firmen, wären sie lachhaft überbewertet, und das wird sich rächen. Acht bis zehn Prozent Wirtschaftskontraktion halte ich für diese beiden Länder durchaus für möglich, mit einem Sicherheitspolster bei minus 15 Prozent, je nachdem, welche Minen noch in den Kellern der Banken liegen.
Deutschland... zwischen 4 und 7 Prozent minus, irgendwas zwischen 500.000 und 800.000 verlorene Arbeitsplätze, politisch eine krude Mischung aus Sparen, Schulden machenund eine knallharte Steueranhebung nach den Wahlen, und zwar dort, wo noch was zu holen ist: Auf den hohen Kanten der Bürger. Nicht, weil jemand den Reichen zu nahe treten möchte, sondern weil es keine Alternativen gibt, und eine Art Strafsteuer für Vermögenseinbunkerung und Spekulation konsumsteigernd ist. Abgesehen davon leuchtet das inzwischen auch mehr und mehr den Reiche ein, die bislang die einzige Gruppe neben den Opelianern sind, die von der Krise voll erwischt wurden. Eine Rolex für 10.000 Euro ist nach dem Kauf mehr wert als ein Lehman-Zertifikat von 2008, oder die Aktien der Deutschen Bank von 2007, oder das Hypo Real Estate "Schnäppchen" vom letzten Sommer. Dieses Sparpolster und dessen Anschlitzung, nehme ich an, kann helfen: Es geht um 8 Billionen Euro, das 30fache des Bundeshaushaltes. Im Prinzip liegt es also an den Bürgern, wie schlimm es wird.
Das Mittelgute: Da wird es je nach Region und Wirtschaftszweig massive Unterschiede geben. Einsparungen werden zuerst mal die Bereiche treffen, die nicht gefestigt, verlegbar, Luxus oder einfach zu streichen sind: So ziemlich alles, was mit Medien von den Journalisten über die PR bis zur Werbung zu tun hat. Diese ganze Blase wird unschönste Verstärkungseffekte in Regionen haben, die sonst wenig zu bieten haben. Wer glaubt, dass Steinkohle ohne Zukunft ist, hat sich noch nicht mit Mediennutzungsverhalten und Kostensenkung beschäftigt. Was mit Arbeitsagentur wird das neue Was mit Medien. Ähnlich überflüssiger Luxus wird - überflüssiger Luxus sein. All die Hotelneubauten der letzten Jahre, die Galerien, die Nobelclubs und Edelgastronimie, die Chichi-Geschäfte und Wellnessangebote werden einen erbitterten Überlebenskampf führen - und nicht jeder dort kann auf prima Kuchen wie bei Muttern umsatteln. Wo es brummt, wird es nicht so schlimm, aber wo die Krise auf ungefestigte Strukturen trifft, würde ich 2009 nicht leben wollen.
Ich will hier keine spezielle Region ansprechen, aber es kann nicht ganz doof sein, über Weihnachten im fetten Teil des Landes, wie es manche Leser hier tun, zu überlegen, ob das dort wirklich so grässlich ist, wie man auf en Spielplätzen für Berufsjugendlichen so erzählt. Neben Kunst und Web2.0 sind nämlich auch Transferzahlungen ganz sicher mit dabei, wenn es um Einsparpotenziale geht. Was nur kostet, wird abgestossen. Regionen, die defizitär sind, werden dem Staat zur Last gelegt - siehe Qimoda - oder agewickelt - siehe Qimoda in der zweiten Jahreshälfte 2009. Mir persönlich ist das durchaus recht so, denn es wäre schlimm, wenn in der Bundesrepublik nicht intakte Zonen erhalten bleiben, die nachher helfen können, den Rest wieder aufzupäppeln. Niemand hat etwas davon, wenn der Staat durch unsinnige Garantien für unsinnige Opels und andere Geldvernichtungsprogramme wie bei der IKB die Basis zur transferorientierten Verberlinerung des Landes legt.
Und das Gute: Ich habe bei all dem die Hoffnung, dass sich die Verantwortlichen durchaus überlegen müssen, welche Schritte volkswirtschaftlich klug und welche nur Effekthascherei sind. Ein Programm zur Auslastung chinesischer Zwangsarbeit und deutschen Monopolisten wie eine flächendeckende Versorgung mit WLAN für ein paar hungerleidende Furztwitterer ist jenseits jeder Wertschöpfung und gehört ganz sicher in die zweite Kategorie. Statt dessen könnte man Zukunftsfragen wie Mobilität, Infrastruktur, Energieeffizienz, Bildung und Umwelt angehen. In der Krise das tun, was nach der Krise wichtig werden wird. Wenn in der Folge ein paar Flaschen Wodka weniger bei Klingeltonabzockerparties gesoffen werden, wenn der eng werdende Markt ein paar Arschlöcher hinauskatapultiert - prima.
Ich gehöre nicht zu den Marktoptimisten, die glauben, dass man gestärkt aus so einer Krise hervorgeht. 2010 wird auch nicht schön, und vieles wird hässlicher als alles, was ich und ein paar Leser während der New Economy erlebt haben. Ich glaube aber, dass es global ähnlich sein wird, wie innerhalb Deutschlands - manche werden schneller wieder auf die Füsse kommen, als andere. Die individuelle Frage also ist, was kann man zu diesen Regionen beitragen. Gut, man kann natürlich auch woanders sitzen bleiben und warten, dass etwas passiert, und da vorne hoffentlich der Versorgungslaster und nicht die Abrissbirne kommt. So oder so kein schöner Ausblick, würde ich meinen.
donalphons, 22:30h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 22. Dezember 2008
Empfehlung der Woche: Ironie der Woche
Dass ich das noch erleben darf: Nicht wegen glatten Lügen oder Urheberrechtsverletzungen, nicht wegen schlampiger Berichterstattung oder Gefälligkeitsinterviews mit zahlenden Werbepartnern, nicht wegen einer Abmahnung, nein, ausgerechnet mutmasslich wegen einer mutmasslichen Ehrlichkeit (!) trennt sich Werben & Verkaufen vom Linklistenhersteller Peter Turi und letzteren damit von einem Kunden, dem er grosse Teile der von ihm behaupteten Reichweite zuschrieb.
Und weil wir schon bei der Kategorie "hart, aber gerecht" sind: Hier ist Credit Crunch Christmas feat. die Erwähnung eben jener Visakarte, für deren dummdreiste Verschwendungs- und Hochzinsenmasche ein paar pseudolinke Blogger gerade den Werbebüttel machen.
Und weil wir schon bei der Kategorie "hart, aber gerecht" sind: Hier ist Credit Crunch Christmas feat. die Erwähnung eben jener Visakarte, für deren dummdreiste Verschwendungs- und Hochzinsenmasche ein paar pseudolinke Blogger gerade den Werbebüttel machen.
donalphons, 23:19h
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Real Life 22.12.08 - Anlage KAP
Schrecklich, sagt Iris. Ich brauche nächstes Jahr eine Beschäftigung, um meine kommenden Verluste irgendwogegen anrechnen zu können. Gerade hat sie dem Finanzamt mit reichlich Verspätung ihre Anlage KAP für 2007 übergeben. Anlage KAP 2008 wird weder für sie noch für das Finanzamt ein Spass, und mit etwas Pech macht auch die Abgeltungssteuer 2009 eine gebremste Premiere feiern - ausser für die Steuerbarater.
Das Jahr begann mit einem Herrn am Tegernsee, der zum Herumschieben seiner Positionen in einer Notlage ziemlich genau das braucht, was auf deinen Konten war, und dafür eine Wohnung bot. Es endet damit, dass der Immobilienmarkt am See leeregeräumt ist von denen, die rechtzeitig aus anderen Anlageformen rauskamen, und mit einer atemberaubenden Vergewöhnlichung von Notverkäufen, hektischem Herumschieben und Auflösen von Positionen mit Verlusten. Kommt inzwischen in den besten Familien vor. Während du nicht in der Stadt warst, habe man unter den Eltern verglichen: 50% Verluste seien normal, und wer sich als aktiver Investor mit etwas Leverage dank eines bombensicheren Tipps auf die falsche Seite geschlagen hat, schafft auch schon mal 80% innerhalb eines Jahres. Nicht Gesamtvermögen, aber bei dem, was man hier als "Spielgeld" bezeichnet und erst seinen Reiz verliert, wenn es weg ist. Schockierende Einbussen, über die man früher nur im Foyer tuschelte, sind banal und alltäglich geworden.
Zum Glück gibt es noch Immobilien, Festgeld, Schatzbriefe, all das Grossmütterzeug, und die Hoffnung, dass im Januar keine bösen Überrachungen aus dem Kleinwalsertal kommen, wenn die pervertierte Capital Management Tochter einer pseudogenossenschaftlichen Einrichtung mal durchgerechnet hat, was eigentlich aus den Emerging Markets wurde. Sagst du, und Iris fällt mit einem "Hör auf" ein. Es ist schwierig geworden, über Geld zu reden, ohne wunde Punkte zu treffen. "Über Geld spricht man nicht" hat eine neue Bedeutung gewonnen, a la "Man soll nicht über etwas reden, was es nicht mehr gibt". Derweilen sticht Iris mit einem Mandarinenstiel die Bienenwachskerze halbtot.
Draussen ist es grau und regnerisch, als ihr euch auf den Weg macht, das Kleid dann doch nicht zu kaufen, das nach Leben und Exzessen verlangt hätte, die es dieses Jahr in der nötigen Form nicht geben wird.
Das Jahr begann mit einem Herrn am Tegernsee, der zum Herumschieben seiner Positionen in einer Notlage ziemlich genau das braucht, was auf deinen Konten war, und dafür eine Wohnung bot. Es endet damit, dass der Immobilienmarkt am See leeregeräumt ist von denen, die rechtzeitig aus anderen Anlageformen rauskamen, und mit einer atemberaubenden Vergewöhnlichung von Notverkäufen, hektischem Herumschieben und Auflösen von Positionen mit Verlusten. Kommt inzwischen in den besten Familien vor. Während du nicht in der Stadt warst, habe man unter den Eltern verglichen: 50% Verluste seien normal, und wer sich als aktiver Investor mit etwas Leverage dank eines bombensicheren Tipps auf die falsche Seite geschlagen hat, schafft auch schon mal 80% innerhalb eines Jahres. Nicht Gesamtvermögen, aber bei dem, was man hier als "Spielgeld" bezeichnet und erst seinen Reiz verliert, wenn es weg ist. Schockierende Einbussen, über die man früher nur im Foyer tuschelte, sind banal und alltäglich geworden.
Zum Glück gibt es noch Immobilien, Festgeld, Schatzbriefe, all das Grossmütterzeug, und die Hoffnung, dass im Januar keine bösen Überrachungen aus dem Kleinwalsertal kommen, wenn die pervertierte Capital Management Tochter einer pseudogenossenschaftlichen Einrichtung mal durchgerechnet hat, was eigentlich aus den Emerging Markets wurde. Sagst du, und Iris fällt mit einem "Hör auf" ein. Es ist schwierig geworden, über Geld zu reden, ohne wunde Punkte zu treffen. "Über Geld spricht man nicht" hat eine neue Bedeutung gewonnen, a la "Man soll nicht über etwas reden, was es nicht mehr gibt". Derweilen sticht Iris mit einem Mandarinenstiel die Bienenwachskerze halbtot.
Draussen ist es grau und regnerisch, als ihr euch auf den Weg macht, das Kleid dann doch nicht zu kaufen, das nach Leben und Exzessen verlangt hätte, die es dieses Jahr in der nötigen Form nicht geben wird.
donalphons, 20:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 21. Dezember 2008
Empfehlung heute - Die merkwürdige Süddeutsche
Die letzte Zeit war eher unerfreulich für einen Baulöwen in München. Der Mann versuchte, angesichts immenser Probleme seiner Firma ein paar verbliebene Gesellschafter rauszudrücken, und das in einer nicht gerade freundlichen Art und Weise. Die ganze Versammlung war ein grandioses Stück Wirtschaftsaufführung, und mit dabei war auch ein Journalist der Süddeutschen Zeitung. Man hätte darüber einen grossartigen Beitrag über den Herbst des Patriarchen schreiben können, über all die Probleme der letzten Monate und die vielen Risiken, die sich vor ihm, der vor ein paar Jahren noch unangreifbarer Freund der Staatsregierung, aufgetan haben. Die Sitzung war mit einem Wort - entlarvend.
Und die Süddeutsche, die seit längerem über diesen Herrn nur Bestes und Beschwichtigendes schreibt, verzichtete auf einen Beitrag. In meinen Augen, und das sage ich nur wegen diesem Fall, hat sich die Süddeutsche Zeitung in letzter Zeit bei einigen Themenkomplexen als ausgesprochen blind auf beiden Augen erwiesen, so blind, wie hier der Dorfpolizist von Kleinharting ist, wenn der Ministerpräsident etwas zu schnell unterwegs war.
Insofern bin ich überhaupt nicht überrascht, wenn die SZ in einem Pharmazieskandal auf der Seite fragwürdiger Machenschaften zu finden ist.
Und die Süddeutsche, die seit längerem über diesen Herrn nur Bestes und Beschwichtigendes schreibt, verzichtete auf einen Beitrag. In meinen Augen, und das sage ich nur wegen diesem Fall, hat sich die Süddeutsche Zeitung in letzter Zeit bei einigen Themenkomplexen als ausgesprochen blind auf beiden Augen erwiesen, so blind, wie hier der Dorfpolizist von Kleinharting ist, wenn der Ministerpräsident etwas zu schnell unterwegs war.
Insofern bin ich überhaupt nicht überrascht, wenn die SZ in einem Pharmazieskandal auf der Seite fragwürdiger Machenschaften zu finden ist.
donalphons, 21:20h
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Abschreibung und Investitionen
Das erste, was man 2009 wird abschreiben können und müssen, ist 2009, und wer grosszügig Werte reduziert, ist am Ende vielleicht weniger enttäuscht. Ich habe ein wenig den Eindruck, dass der Fall Madoff erheblich unterschätzt wird, denn wenn man sich durchliest, was die Aufsichtsbehörden 2005 bereits wussten und nicht reagierten, kann ma sich mal überlegen, was sonst noch alles möglich war. Die grosse Frage 2009 wird nicht sei, ob Madoff ein Eizelfall war, oder wie viele Madoffs es sonst noch gibt, sondern: Ist das gesamte schuldenbasierte Wirtschaftssystem der UdSSA signifikant ehrlicher als Madoff, und falls nicht, wann und wie fliegt es uns um die Ohren. Einknasten kann man ein Land nicht, und mit ein wenig Pech wird Obama der Präsident, der die Problme der UdSSA ein klei wenig abfedert, indem er sie zu den grossen Unerfreulichkeiten der Welt macht. Bitte, das ist kei Antiamerikanismus, Obama wird tun, was für Amerika gut ist, und in einer Schuldenkrise gibt es dabei immer viele, die blöd aus der Wäsche schauen.

Überhaupt, man braucht etwas Zeit, um zu verstehen, wie eng alles verwoben ist. Ein wenig Dummheit rettet einem vielleicht den Tag, aber wer genau hinschaut... ich kenne zum Beispiel eine Kunsthistorikerin, die bei einem Münchner Auktionshaus arbeitet. Vom Angebot her könnten sie eine vorzügliche Auktion gleich im Januar machen, nur waren die Ergebnisse der letzten Weinachtsauktion so schlecht, dass sie vorläufig keine moderne Kunst aufnehmen, und erst ein wenig warten wollen. So lange hat sie erstmal erzwungen Urlaub. Keine Kunsthistorikerin, keine Einlieferung - wer seine Altbauwohnung mit Leipziger Schule gefüllt hat, steht gerade vor einem massiven Bewertungsproblem. Man kann verkaufen, wenn sie einen zum Verkauf nehmen, und sie nehmen so wenig, dass die Preise halbwegs erträglich bleiben, aber verkaufen kann man deshalb noch lange nicht. Wer Kunst als Geldanlage gesammelt hat, muss abschreiben. Wer damit handelt, muss abschreiben. Und die Freundin meiner Bekannten arbeitet bei einer Firma, die Grundstücke für Gewerbegebiete makelt, oder besser: Gemakelt hat. Ich weiss nicht, wieviel ihre Wohnung pro Monat kostet, und es wird nicht so schlimm kommen, weil der Vermieter mit einer der beiden verwandt ist, aber in Spanien werden zwei Zimmer in einem teuren Wellness-Hotel im Februar sicher leer bleiben.

Und so frisst sich das alles durch unser System, feine Adern voller Gift und Vertrauensverlust, noch nicht wirklich schlimm, aber fühlbar, oben mehr als unten, für die Sicherheit schlimmer als für die Not, in Rüsselsheim sicher und bei uns bislang absolut nicht, sehr ambivalent, das alles, schwer zu greifen und mit Zahlen zu belegen, und gleichzeitig behaftet mit einer wahrlich nicht schönen Gier, bei der es nicht mehr um Schnäppchen geht, sondern um das Plündern. Für die einen sind 15% Umsatzrückgänge bei bekannten Uhrenhersteller egal, für andere, die a la 45 dachten und glaubten, in der Not hätte man etwas davon, ist es eine bittere Enttäuschung, und wieder andere warten noch ein wenig. Alles, was man nicht unbedingt braucht, wird verzichtbar, man geht in den Reservemodus über und reagiert nicht auf die Angebote wie "2 Wochen Aspen VP mit Flug für 999 Euro".

Es wäre schön, wenn es deshalb einen Drang zur Qualität gäbe, eine Besinnung auf Ernsthaftigkeit, ein Verzicht auf Verschwendung, angefangen bei der neuen Glotze bis zum Klingelton, aber es steht zu befürchten, dass auch diesmal die Ratten und Kakerlaken der Konsumgesellschaft am besten überleben. Würden Menschen hungern, wenn sie statt dessen ihren iPod befüllen können? das klingt etwas misanthropisch, sicher, aber mit niedrigen Erwartungen an die Lernfähigkeit des Menschen ist man als Historiker noch immer am besten gefahren. Wie dem auch sei, um den iPod zu beladen oder die Glotze zu nutzen, braucht man auch Internet und einen Computer und dazu Netz und idealerweise einen Raum, in dem das alles stattfinden kann. Wiewohl ich also 2009 abzuschreiben gedenke und damit rechne, dass auch ich das eine oder andere verspüren werde, werde ich die freien Tage dieses verlorenen Jahres nutzen, ein paar Räume für die zu renovieren, die auf das Wohnen nicht verzichten wollen. Und das sind immer noch die meisten.
(Ausserdem gab es für den ausgeborgten Kronleuchter einen Rückläufer, und das Zeug stapelt sich hier vernehmlich.)

Überhaupt, man braucht etwas Zeit, um zu verstehen, wie eng alles verwoben ist. Ein wenig Dummheit rettet einem vielleicht den Tag, aber wer genau hinschaut... ich kenne zum Beispiel eine Kunsthistorikerin, die bei einem Münchner Auktionshaus arbeitet. Vom Angebot her könnten sie eine vorzügliche Auktion gleich im Januar machen, nur waren die Ergebnisse der letzten Weinachtsauktion so schlecht, dass sie vorläufig keine moderne Kunst aufnehmen, und erst ein wenig warten wollen. So lange hat sie erstmal erzwungen Urlaub. Keine Kunsthistorikerin, keine Einlieferung - wer seine Altbauwohnung mit Leipziger Schule gefüllt hat, steht gerade vor einem massiven Bewertungsproblem. Man kann verkaufen, wenn sie einen zum Verkauf nehmen, und sie nehmen so wenig, dass die Preise halbwegs erträglich bleiben, aber verkaufen kann man deshalb noch lange nicht. Wer Kunst als Geldanlage gesammelt hat, muss abschreiben. Wer damit handelt, muss abschreiben. Und die Freundin meiner Bekannten arbeitet bei einer Firma, die Grundstücke für Gewerbegebiete makelt, oder besser: Gemakelt hat. Ich weiss nicht, wieviel ihre Wohnung pro Monat kostet, und es wird nicht so schlimm kommen, weil der Vermieter mit einer der beiden verwandt ist, aber in Spanien werden zwei Zimmer in einem teuren Wellness-Hotel im Februar sicher leer bleiben.

Und so frisst sich das alles durch unser System, feine Adern voller Gift und Vertrauensverlust, noch nicht wirklich schlimm, aber fühlbar, oben mehr als unten, für die Sicherheit schlimmer als für die Not, in Rüsselsheim sicher und bei uns bislang absolut nicht, sehr ambivalent, das alles, schwer zu greifen und mit Zahlen zu belegen, und gleichzeitig behaftet mit einer wahrlich nicht schönen Gier, bei der es nicht mehr um Schnäppchen geht, sondern um das Plündern. Für die einen sind 15% Umsatzrückgänge bei bekannten Uhrenhersteller egal, für andere, die a la 45 dachten und glaubten, in der Not hätte man etwas davon, ist es eine bittere Enttäuschung, und wieder andere warten noch ein wenig. Alles, was man nicht unbedingt braucht, wird verzichtbar, man geht in den Reservemodus über und reagiert nicht auf die Angebote wie "2 Wochen Aspen VP mit Flug für 999 Euro".

Es wäre schön, wenn es deshalb einen Drang zur Qualität gäbe, eine Besinnung auf Ernsthaftigkeit, ein Verzicht auf Verschwendung, angefangen bei der neuen Glotze bis zum Klingelton, aber es steht zu befürchten, dass auch diesmal die Ratten und Kakerlaken der Konsumgesellschaft am besten überleben. Würden Menschen hungern, wenn sie statt dessen ihren iPod befüllen können? das klingt etwas misanthropisch, sicher, aber mit niedrigen Erwartungen an die Lernfähigkeit des Menschen ist man als Historiker noch immer am besten gefahren. Wie dem auch sei, um den iPod zu beladen oder die Glotze zu nutzen, braucht man auch Internet und einen Computer und dazu Netz und idealerweise einen Raum, in dem das alles stattfinden kann. Wiewohl ich also 2009 abzuschreiben gedenke und damit rechne, dass auch ich das eine oder andere verspüren werde, werde ich die freien Tage dieses verlorenen Jahres nutzen, ein paar Räume für die zu renovieren, die auf das Wohnen nicht verzichten wollen. Und das sind immer noch die meisten.
(Ausserdem gab es für den ausgeborgten Kronleuchter einen Rückläufer, und das Zeug stapelt sich hier vernehmlich.)
donalphons, 17:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 21. Dezember 2008
Die Skalpe meiner Feinde - der Lampenschirm
Vermutlich findest du es schick, wenn die Leute Schwellenangst haben. Ist ja auch eine der feinsten Adressen der Stadt, nicht ganz so fein wie die Maximiliansstrasse, aber hier kaufen, heisst dabei sein. Du bist der Meinung, dass nicht jeder einfach kommen kann und falls doch, bitteschön mit Hochachtung vor dem Konsumprodukt. Telefonische Bestellungen nimmst du natürlich entgegen, aber wenn der Kunde nicht deinen Vorstellungen entspricht, dann, also, Moment, da sind noch andere Kunden und die Farbe, ach so, die müsste, warten Sie mal, der Blick sagt: ob Sie das überhaupt zahlen können, wie sie aussehen, na, also, die Farben, nein, die sind irgendwie verschwunden, vielleicht schauen Sie morgen nochmal vorbei oder rufen an, ja? Seien Sie doch - ach so, sie sind mitten drin, ja, das ist schade, aber Sie sehen doch, und Sie müssen jedesmal 80 Kilometer, aber wir sind gerade voll beschäftigt, drei Kunden auf zehn Mitarbeiterinnen, und irgendwie sollten Sie nicht so auftreten, wenn Sie schon so den Laden betreten, denn unsere Farben verdienen es, nur auf Zegna gespritzt zu werden, und zu Colefax & Fowler können Sie natürlich auch gerne gehen, und alles nochmal streichen, und wenn wir die Farben drei Wochen später wieder finden, rufen wir Sie auch gerne an und erinnern Sie an Ihre Schulden. So in der Art gehst du mit denen um, die mitten im Streichen nicht so aussehen, als könnten sie 100 Euro für 5 Liter Farbe bezahlen, und ganz ehrlich: Sie würden es auch nicht tun, nur hat sich eine Bekannte exakt diese Farbe eingebildet, und warum soll man nicht mal zum Geburtstag das Streichen verschenken. Wenn es mit der Farbe klappen würde.
Der Kunde, den du nicht haben wolltest, sitzt ein paar Monate später bei Frau S. am Tegernsee und versucht, einen Lampenschirm auf einer umgebauten Imarivase zu befestigen, was sich als unmöglich herausstellt; zu nahe kommen die Glühbirnen dem Stoff, und Frau S. sieht ein, einen Fehlkauf gemacht zu haben. Ist der nicht, fragt er, von diesem Geschäft in dieser Strasse? Die hatten doch vor einem Jahr in der Kollektion diese gerafften Seidenschirme. Richtig, sagt Frau S., und findet es aber gar nicht so schlimm, ein Impulskauf sei es gewesen, weil dein Laden aufgrund anhaltender Lieferprobleme mit dieser Marke sich neue Firmen gesucht und den Rest verschleudert hat. Ob er ihn nicht brauchen könnte?

Er jedenfalls ist der Meinung, dass ein schöner Lampenschirm nichts für arrogantes Verkaufspersonal kann, oder für eine Firma, die im Hype mit der Produktion nicht mehr nach kam. Er hat eine passende Lampe ohne Schirm und kann sich ausrechnen, dass weder die Firma noch das Geschäft irgendwas daran verdient hat, und heute sind die Zeiten nicht mehr so, dass du Kunden hinhalten könntest. Auch die Firma wird heute keine Lieferschwierigkeiten mehr haben, denn auch die anglophonen Heimatmärkte haben mehr Sorgen, als dass man sie mit 2000-Pfund-Bettwäsche überdecken könnte. Vielleicht gehst du bald pleite. Kann schon mal passieren, bei den Münchner Mietpreisen und den Mietverträgen über 5 Jahre, davon mindestens zwei in der Rezession. Der Schirm ist wirklich gut, aber noch besser war die gelungene Eigenmischung der Farbe: Es steht zu befürchten, dass es wirklich auch ohne dich geht.
Hast du Schwellenangst beim Amtsgericht?
Der Kunde, den du nicht haben wolltest, sitzt ein paar Monate später bei Frau S. am Tegernsee und versucht, einen Lampenschirm auf einer umgebauten Imarivase zu befestigen, was sich als unmöglich herausstellt; zu nahe kommen die Glühbirnen dem Stoff, und Frau S. sieht ein, einen Fehlkauf gemacht zu haben. Ist der nicht, fragt er, von diesem Geschäft in dieser Strasse? Die hatten doch vor einem Jahr in der Kollektion diese gerafften Seidenschirme. Richtig, sagt Frau S., und findet es aber gar nicht so schlimm, ein Impulskauf sei es gewesen, weil dein Laden aufgrund anhaltender Lieferprobleme mit dieser Marke sich neue Firmen gesucht und den Rest verschleudert hat. Ob er ihn nicht brauchen könnte?

Er jedenfalls ist der Meinung, dass ein schöner Lampenschirm nichts für arrogantes Verkaufspersonal kann, oder für eine Firma, die im Hype mit der Produktion nicht mehr nach kam. Er hat eine passende Lampe ohne Schirm und kann sich ausrechnen, dass weder die Firma noch das Geschäft irgendwas daran verdient hat, und heute sind die Zeiten nicht mehr so, dass du Kunden hinhalten könntest. Auch die Firma wird heute keine Lieferschwierigkeiten mehr haben, denn auch die anglophonen Heimatmärkte haben mehr Sorgen, als dass man sie mit 2000-Pfund-Bettwäsche überdecken könnte. Vielleicht gehst du bald pleite. Kann schon mal passieren, bei den Münchner Mietpreisen und den Mietverträgen über 5 Jahre, davon mindestens zwei in der Rezession. Der Schirm ist wirklich gut, aber noch besser war die gelungene Eigenmischung der Farbe: Es steht zu befürchten, dass es wirklich auch ohne dich geht.
Hast du Schwellenangst beim Amtsgericht?
donalphons, 00:24h
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Fucking telling you HRE Edition
Wüsste ich nicht beruflich mehr, würde mir allein mein Gefühl sagen, dass in den kommenden Wochen noch sehr viel von der HRE die Rede sein wird. [...] Ich denke, man wird bei der HRE nicht um eine massive Intervention herumkommen, Stichwort Teilverstaatlichung oder Aufspaltung.
Ups, ich wusste ja, dass es passieren würde, aber ich dachte, sie warten mit der Bestätigung bis nach Weihnachten. Da wurde also hart geschuftet, die letzten Tage, und jetzt wird verteilt und verkauft, was geht. Na dann, frohe Feiertage für alle ausser für Dr. XXXXX., seine Referentin P. H. und die gesamte Abteilung P.. Wenn Sie zufällig von der HRE sind und die Minderleister am Standort München aussortieren sollen, lassen Sie es mich wissen - ich helfe gern, unbürokratisch und kostenlos. Ist die HRE-Sache schon lustig - wirklich gelacht habe ich, als ich das hier gelesen habe:
“We used our kid’s college fund for that membership,” his wife Michele said, fighting back tears in U.S. Bankruptcy Court in Butte on Nov. 25. Their son, 17, is scheduled to start school in the fall. “Now the money’s gone,” she said.
Ich habe absolut Nullkommagarkein Mitleid mit Leuten, die eine Viertel Million Bildungsausgaben an einen angeblich exklusiven Freizeitclub verschwenden, um dort mit Immobilien zu spekulieren, und dort von der Insolvenz erwischt werden. Ein grandioses Stück nahe Zukunft von Bloomberg.
Die beste Geschichte des Wochenendes kommt aber von der New York Times und wird, abgeschrieben und falsch verstanden, sicher auch nächste Woche in deutschen Gossenmedien bruchstückhaft zu finden sein. 7 furiose Seiten über den Aufstieg des Bernie Madoff, ein Glanzstück des Journalismus, wie es ihn in Deutschland kaum gibt.
Ups, ich wusste ja, dass es passieren würde, aber ich dachte, sie warten mit der Bestätigung bis nach Weihnachten. Da wurde also hart geschuftet, die letzten Tage, und jetzt wird verteilt und verkauft, was geht. Na dann, frohe Feiertage für alle ausser für Dr. XXXXX., seine Referentin P. H. und die gesamte Abteilung P.. Wenn Sie zufällig von der HRE sind und die Minderleister am Standort München aussortieren sollen, lassen Sie es mich wissen - ich helfe gern, unbürokratisch und kostenlos. Ist die HRE-Sache schon lustig - wirklich gelacht habe ich, als ich das hier gelesen habe:
“We used our kid’s college fund for that membership,” his wife Michele said, fighting back tears in U.S. Bankruptcy Court in Butte on Nov. 25. Their son, 17, is scheduled to start school in the fall. “Now the money’s gone,” she said.
Ich habe absolut Nullkommagarkein Mitleid mit Leuten, die eine Viertel Million Bildungsausgaben an einen angeblich exklusiven Freizeitclub verschwenden, um dort mit Immobilien zu spekulieren, und dort von der Insolvenz erwischt werden. Ein grandioses Stück nahe Zukunft von Bloomberg.
Die beste Geschichte des Wochenendes kommt aber von der New York Times und wird, abgeschrieben und falsch verstanden, sicher auch nächste Woche in deutschen Gossenmedien bruchstückhaft zu finden sein. 7 furiose Seiten über den Aufstieg des Bernie Madoff, ein Glanzstück des Journalismus, wie es ihn in Deutschland kaum gibt.
donalphons, 15:30h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 20. Dezember 2008
Die Lichter der Munich Area
Es ist wieder so weit, die Tristesse des Winters 2000/2001 liegt wieder über der Stadt. Die Krise war damals ein dreiviertel Jahr an, und man konnte sie inzwischen wirklich fühlen; das Founders Forum in Elmau hatte schon ein paar spektakuläre No-Shows an den Tag gebracht, wie eine ganze Gruppe von Razorfishen, und die bis spät nachts erleuchteten Fenster erzählten nicht mehr von zu viel Arbeit, Deadlines und Projektstress, sondern von Druck, Angst und Rettungsversuchen.

Das ist ein Bürogebäude der Hypo Real Estate lange nach Büroschluss. Und wer die HRE kennt, der weiss auch, dass sich deren Mitarbeiter an geregelte Arbeitszeiten gehalten haben. Diese Woche werden massiv Überstunden anfallen. Um vor der Massenentlassung den eigenen Wert zu beweisen? Oder um die Bücher in Scheinordnung zu bringen, wenn die Staatsnwaltschaft kommt?
Überhaupt, dass es soweit kommen konnte... Nach der Übernahme der HypoVereinsbank war die HRE eines der Hätschelkinder der Staatspartei, die unbedingt eine bedeutende Bank in Bayern sehen wollte. Der HRE werden so gute politische Kontakte nachgesagt, dass es schon wirklich schlimm sein muss, wenn hier ernsthaft ermittelt wird. Man darf nicht vergessen, wie dick die HRE in oft von München aus betriebenen Geschäft mit immobilienbasierten Steuersparmodellen drin war, was hier naturgemäss von Freunden der Staatspartei betrieben wird. Aber vielleicht haben sogar bayerische Politiker inzwischen verstanden, dass die Geschäfte dieses Hauses dem Land und auch der Partei nicht gut tun. Oder es ist so schlimm, dass die Partei schlenigst jemanden braucht, der es war. Wüsste ich nicht beruflich mehr, würde mir allein mein Gefühl sagen, dass in den kommenden Wochen noch sehr viel von der HRE die Rede sein wird.

Schon damals, 2000, gab es einen Trend zurück zum Bodenständigen, die elitäre Gesellschaft gab ich Mühe, beim Volk anzukommen, man verwies auf den Nutzen für Schulen und unterentwickelte Regionen. Die düsteren Tage und die schlimmen Nachrichten treiben die Menschen vielleicht zurück zur Sinnsuche; die Schaufenster des Einrichtungsgeschäftes im Lehel bleiben unbeachtet bei denen, die zur Kirche eilen. Wir haben da noch eine Menge anderer Geschichten, die München Mores beibringen können. All die Landesbankpleiten, die eingestellten Berlinprojekte zum Beispiel, unsere Private Equity Branche, Exposure ohne Ende. Und wer weiss schon, ob er im neuen Jahr länger als eine halbe Stunde an seinen Platz darf, um sein Zeug zu holen. Immerhin - wer eine gute Wohnung hat, kann die im Notfall leicht verkaufen. München ist vollkommen ausgerauft, seitdem alle in Sicherheiten wollen.

Das ist ein Bürogebäude der Hypo Real Estate lange nach Büroschluss. Und wer die HRE kennt, der weiss auch, dass sich deren Mitarbeiter an geregelte Arbeitszeiten gehalten haben. Diese Woche werden massiv Überstunden anfallen. Um vor der Massenentlassung den eigenen Wert zu beweisen? Oder um die Bücher in Scheinordnung zu bringen, wenn die Staatsnwaltschaft kommt?
Überhaupt, dass es soweit kommen konnte... Nach der Übernahme der HypoVereinsbank war die HRE eines der Hätschelkinder der Staatspartei, die unbedingt eine bedeutende Bank in Bayern sehen wollte. Der HRE werden so gute politische Kontakte nachgesagt, dass es schon wirklich schlimm sein muss, wenn hier ernsthaft ermittelt wird. Man darf nicht vergessen, wie dick die HRE in oft von München aus betriebenen Geschäft mit immobilienbasierten Steuersparmodellen drin war, was hier naturgemäss von Freunden der Staatspartei betrieben wird. Aber vielleicht haben sogar bayerische Politiker inzwischen verstanden, dass die Geschäfte dieses Hauses dem Land und auch der Partei nicht gut tun. Oder es ist so schlimm, dass die Partei schlenigst jemanden braucht, der es war. Wüsste ich nicht beruflich mehr, würde mir allein mein Gefühl sagen, dass in den kommenden Wochen noch sehr viel von der HRE die Rede sein wird.

Schon damals, 2000, gab es einen Trend zurück zum Bodenständigen, die elitäre Gesellschaft gab ich Mühe, beim Volk anzukommen, man verwies auf den Nutzen für Schulen und unterentwickelte Regionen. Die düsteren Tage und die schlimmen Nachrichten treiben die Menschen vielleicht zurück zur Sinnsuche; die Schaufenster des Einrichtungsgeschäftes im Lehel bleiben unbeachtet bei denen, die zur Kirche eilen. Wir haben da noch eine Menge anderer Geschichten, die München Mores beibringen können. All die Landesbankpleiten, die eingestellten Berlinprojekte zum Beispiel, unsere Private Equity Branche, Exposure ohne Ende. Und wer weiss schon, ob er im neuen Jahr länger als eine halbe Stunde an seinen Platz darf, um sein Zeug zu holen. Immerhin - wer eine gute Wohnung hat, kann die im Notfall leicht verkaufen. München ist vollkommen ausgerauft, seitdem alle in Sicherheiten wollen.
donalphons, 00:53h
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Für alle heimfahrenden Bayern, Schwaben,
und andere Exilanten, die dort bei den Eltern kein Internet haben:

Haut rein, was geht. Lasst nichts liegen. Esst alles auf. 2009 wird mager genug.

Haut rein, was geht. Lasst nichts liegen. Esst alles auf. 2009 wird mager genug.
donalphons, 20:35h
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Daheim ist es auch schön.
Besonders, wenn man zwischendrin 2 Stunden im Münchner Stau stand, und es den Leuten offensichtlich nicht so schlecht geht, dass sie auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen würden. München ist krisenresistent und vollverstopft mit teuren Autos. Ich bin das alles nicht mehr gewohnt.

Die Idee der Credit Suisse, ihre hochgiftigen Unwertpapiere in den kommenden Jahren faktisch als Boni für die Verursacher auszuzahlen, ist gar nicht so dumm. Probleme dort lösen, wo sie entstanden sind. Noch klüger wäre es jedoch, auch den normalen Lohn durch Giftmüll aus der Halde schlechter Papiere abzugelten. Wenn man schon darauf verzichtet, die Bande mit Berufsverbor zu belegen und sie für die nächsten 10 Jahre zur Kokosnussernte abkommandiert.

Die Idee der Credit Suisse, ihre hochgiftigen Unwertpapiere in den kommenden Jahren faktisch als Boni für die Verursacher auszuzahlen, ist gar nicht so dumm. Probleme dort lösen, wo sie entstanden sind. Noch klüger wäre es jedoch, auch den normalen Lohn durch Giftmüll aus der Halde schlechter Papiere abzugelten. Wenn man schon darauf verzichtet, die Bande mit Berufsverbor zu belegen und sie für die nächsten 10 Jahre zur Kokosnussernte abkommandiert.
donalphons, 02:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 18. Dezember 2008
Wie die Gemeinde Kreuth die Schlittenvampire ausrottete
Vor gar nicht so langer Zeit lebte in Kreuth eine ganz besondere Blutsaugergattung: 1945 im Trek mit Altnazis und Deutschtumsverbreitern waren auch ein paar rumänische Vampire, die keine Lust hatten, ihren luxuriösen Lebensstil von den einmarschierenden Stalinisten als bürgerlich-verweichlicht abstempeln und verbieten zu lassen. Also kaperten sie einen Lastwagen voller Raubkunst, warfen die Bilder weg und gelangten dadurch in die Alpenfestung, wo sie in den letzten Apriltagen des Jahres 1945 übereinkamen, dass auch braunes Faschistenblut frisch aus dem Hals besser als sein Ruf ist. Auch fanden sie bald Gefallen an der Region: Die Berge sorgten für frühe Sonnenuntergänge und lange Nächte, das schlichte Gemüt der Menschen und die Nähe Österreichs erinnerten an die balkanische Heimat, und bei der derben Sexualität der Einheimischen konnte ohnehin keiner sagen, woher die paar kleinen Löcher im Hals kamen.
Also blieben sie, quartierten sich im Keller von Wildbad Kreuth ein, wo alsbald die CSU einzog und damit alles auftafelte, was fett, alkoholgeschwängert und bayerisch war, weinseliges Frankenblut und bierdimpfligen Oberpfläzersaft, und ab und an auch ein preussischer Magenbitter, selbst wenn das in der Ära Merkel etwas zu viel wurde. Aber in der Wintersaison gab es auch genug andere Freuden und Abwechslung, denn auf den Hütten waren die Touristen, die Winternächte waren lang, und dann machten sich bei Sonnenuntergang die Vampire auf den Weg in die Berge.

Und das natürlich mit dem Rodel. Einerseits wollten sie nicht auffallen, sondern wie ganz normale, degenerierte und blutverpanschte Einheimische wirken, wie sie in diesen Dörfern nicht selten sind und gerne rodeln. Andererseits sind die Hütten hoch oben im Berg, und wenn sie viel gesoffen hatten, wurde der Abstieg lang, eisig und auch für sie brandgefährlich - wie schnell rutschte man aus und rammte sich einen Holzplock ins Herz. Da oben wartete das heisse Blut der Ostasiatinnen auf Bergurlaub, nach dem sie immer albern kichern mussten, der blumige Saft aus den Hälsen der Italienerinnen, bei denen der Bergurlaub modern wurde, bessere und schlechtere Lagen aus deutschen Landen und auch dickflüssige Fettsosse amerikanischer Rezeptur. Wie es nun mal so ist: Man sollte eigentlich Mass halten und nichts durcheinander trinken und eine gute Unterlage im Bauch haben.

So aber knallten in den späten Nachtstunden besoffene Schlittenvampire von den Bergücken hinunter nach Kreuth, kotzten in den Schnee und stolperten in Wildbad über die Parteisoldaten, die es in ihrem Urin liegend nicht mehr in die Betten geschafft hatten, ohne diese jedoch anzurühren. Es waren gute Zeiten. Bis zu dem Tag, als sich die Gemeinde Kreuth zusammensetzte und einer sagte, dass er Schulschwänzer am Morgen auf dem Hirschberg beim Rodeln erwischt hätte. Und der Pfarrer fügte hinzu, dass seine Gemeinde gefälligst am Sonntag morgen in der Kirche zu sein hätte, und nicht mit dem Schlitten auf den Berg gehen sollte, um dort zuerst auf die Zenzi drüber und nachher die Piste hinunter zu ruschten, Herrgottsakra. Und der Wirt sagte, dass es ja auch unmöglich sei, wenn die Touristen da hoch steigen, sie sollten sich bitt´schön schon am Vormittag einen Fetzenrausch ansaufen, dann bekommt auch die CSU wieder 5o+x - und der Rest war nur noch Formsache.

Achtung Rodler! Laut Beschluss ist das Rodeln von 0-12 Uhr strengstens verboten. Gemeinde Kreuth
steht da allen Ernstes auf dem Schild im Tonfall der 30ies, als weiter unten am See noch der Röhm den SAler - naja. Und das bedeutete das Ende der Rodelvampire, die nicht ahnten, was da beschlossen wurde, und in einer klaren Winternacht, kurz vor der Dämmerung besoffen und entsetzt vor diesem Schild standen. Die einen versuchten, noch schnell hinunter zu laufen, die anderen versteckten sich im Wald des Hirschberges, aber alle raffte sie an jedem Morgen die Sonne dahin, es blieben nur ein paar Aschehaufen, und von da an wurden die CSUler in Kreuth noch fetter und freuten sich, dass sie so absolut keine Bisse mehr fühlten, die auch das Gewissen hätte sein können...

So also sind die Schlittenvampire in der Gemeinde Kreuth ausgestorben, und wer weiss, ob sie nicht auch bald den Erzähler verbieten werden, der bereits um 11 Uhr und 53 Minuten talwärts schoss. Oder ihn gleich verbrennen, wie man das so als Brauchtumspflege macht, im schönen, freien Kreuth im Tegernseer Tal am Fusse der majestätischen Bergwelt, zwischen dem Wildbad der CSU und den Gräbern der Nazigeneräle in Rottach.
Also blieben sie, quartierten sich im Keller von Wildbad Kreuth ein, wo alsbald die CSU einzog und damit alles auftafelte, was fett, alkoholgeschwängert und bayerisch war, weinseliges Frankenblut und bierdimpfligen Oberpfläzersaft, und ab und an auch ein preussischer Magenbitter, selbst wenn das in der Ära Merkel etwas zu viel wurde. Aber in der Wintersaison gab es auch genug andere Freuden und Abwechslung, denn auf den Hütten waren die Touristen, die Winternächte waren lang, und dann machten sich bei Sonnenuntergang die Vampire auf den Weg in die Berge.

Und das natürlich mit dem Rodel. Einerseits wollten sie nicht auffallen, sondern wie ganz normale, degenerierte und blutverpanschte Einheimische wirken, wie sie in diesen Dörfern nicht selten sind und gerne rodeln. Andererseits sind die Hütten hoch oben im Berg, und wenn sie viel gesoffen hatten, wurde der Abstieg lang, eisig und auch für sie brandgefährlich - wie schnell rutschte man aus und rammte sich einen Holzplock ins Herz. Da oben wartete das heisse Blut der Ostasiatinnen auf Bergurlaub, nach dem sie immer albern kichern mussten, der blumige Saft aus den Hälsen der Italienerinnen, bei denen der Bergurlaub modern wurde, bessere und schlechtere Lagen aus deutschen Landen und auch dickflüssige Fettsosse amerikanischer Rezeptur. Wie es nun mal so ist: Man sollte eigentlich Mass halten und nichts durcheinander trinken und eine gute Unterlage im Bauch haben.

So aber knallten in den späten Nachtstunden besoffene Schlittenvampire von den Bergücken hinunter nach Kreuth, kotzten in den Schnee und stolperten in Wildbad über die Parteisoldaten, die es in ihrem Urin liegend nicht mehr in die Betten geschafft hatten, ohne diese jedoch anzurühren. Es waren gute Zeiten. Bis zu dem Tag, als sich die Gemeinde Kreuth zusammensetzte und einer sagte, dass er Schulschwänzer am Morgen auf dem Hirschberg beim Rodeln erwischt hätte. Und der Pfarrer fügte hinzu, dass seine Gemeinde gefälligst am Sonntag morgen in der Kirche zu sein hätte, und nicht mit dem Schlitten auf den Berg gehen sollte, um dort zuerst auf die Zenzi drüber und nachher die Piste hinunter zu ruschten, Herrgottsakra. Und der Wirt sagte, dass es ja auch unmöglich sei, wenn die Touristen da hoch steigen, sie sollten sich bitt´schön schon am Vormittag einen Fetzenrausch ansaufen, dann bekommt auch die CSU wieder 5o+x - und der Rest war nur noch Formsache.

Achtung Rodler! Laut Beschluss ist das Rodeln von 0-12 Uhr strengstens verboten. Gemeinde Kreuth
steht da allen Ernstes auf dem Schild im Tonfall der 30ies, als weiter unten am See noch der Röhm den SAler - naja. Und das bedeutete das Ende der Rodelvampire, die nicht ahnten, was da beschlossen wurde, und in einer klaren Winternacht, kurz vor der Dämmerung besoffen und entsetzt vor diesem Schild standen. Die einen versuchten, noch schnell hinunter zu laufen, die anderen versteckten sich im Wald des Hirschberges, aber alle raffte sie an jedem Morgen die Sonne dahin, es blieben nur ein paar Aschehaufen, und von da an wurden die CSUler in Kreuth noch fetter und freuten sich, dass sie so absolut keine Bisse mehr fühlten, die auch das Gewissen hätte sein können...

So also sind die Schlittenvampire in der Gemeinde Kreuth ausgestorben, und wer weiss, ob sie nicht auch bald den Erzähler verbieten werden, der bereits um 11 Uhr und 53 Minuten talwärts schoss. Oder ihn gleich verbrennen, wie man das so als Brauchtumspflege macht, im schönen, freien Kreuth im Tegernseer Tal am Fusse der majestätischen Bergwelt, zwischen dem Wildbad der CSU und den Gräbern der Nazigeneräle in Rottach.
donalphons, 23:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Steile These
Es gibt hier bei den Verlusten im Madoff-Fall eine grosse 25-Milliarden-Lücke, bei der unkar ist, von wem das veruntreute Geld kam.
Und es gibt bisher keine Stellungnahme irgendeiner Liechtensteiner Finanzinstitution für vermögende Anleger. Nur Schweizer Privatbanken haben bisher Verluste zugegeben. Aber niemand in Liechtenstein.
Ich wäre gar nicht überrascht, wenn dort manche Gesichter den Audruck haben, als wäre ihnen ein Amboss auf den Fuss gefallen, aber sie dürfen nicht schreien.
Und es gibt bisher keine Stellungnahme irgendeiner Liechtensteiner Finanzinstitution für vermögende Anleger. Nur Schweizer Privatbanken haben bisher Verluste zugegeben. Aber niemand in Liechtenstein.
Ich wäre gar nicht überrascht, wenn dort manche Gesichter den Audruck haben, als wäre ihnen ein Amboss auf den Fuss gefallen, aber sie dürfen nicht schreien.
donalphons, 16:32h
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Die üppigen Tische und der irre Ben
Vielleicht wird sich später mal jemand mit Blogs wissenschaftlich beschäftigen und dabei auch auf diese kleine Veranstaltung stossen, und, weil es doch recht nah am Tagebuchschreiben nud nicht nur gesammelter Internet- und Medientrash ist, es ein wenig genauer untersuchen. Er wird zu seiner Freude feststellen, dass es eine auffällige Häufung von üppig gedeckten Tischen zeitgleich mit der vom Blogger frühzeitig erfühlten Wirtschaftskrise gibt, und darüber Theorien anstellen, warum das so sein mag. Sein Professor dagegen hat den Don noch lebendig erlebt und insistiert darauf, dass es ihm allein um die Verächtlichmachung und Diskriminierung schlecht angezogener Pseudos in Berliner Souterrains ging, die in seinen Augen keinen Anstand und Geist, sehr wohl aber ein Blog- und Mediengeschäftsmodell hatten, das ihnen nicht mehr als einen Billigdöner im Stehen - "einen weldingen" - ermöglichte. Der Student dagegen geht davon aus, dass in Don Alphonso eine gewisse Unsicherheit herschte, und die Bilder vor allem dazu dienten, sich selbst die grosse, sichere Distanz zur zweiten Weltwirtschaftskrise zu verdeutlichen. Wenn solche Lebensumstände noch möglich sind, kann es nicht ihn betreffen. Und was soll ich sagen: Genau so ist es.

Es ist so, weil ich in den letzten Jahren bei den deutschen Vorläufern der Finanzkrise mehrfach sehr nah miterlebt habe, wie schnell es scheinbar gut abgesicherten Leuten den Boden unter den Füssen wegziehen kann. Und weil ich in der New Economy gerade in München auch erlebt habe, wie unsagbar unfähig die Politik ist, sich von alten fehlentscheidungen abzusetzen und ohne Bevorzugung der alten Klüngel etwas Neues, Besseres zu machen. Je grösser die Not und die Angst wurde, desto skrupelloser und undurchsichtiger gestalteten sich die politischen Reaktionen. Statt den Markt entscheiden zu lassen, was sinnvoll ist und was gehen darf, verpulverte der Freistaat Millionen und Abermillionen in Gentechnik, virtuelle Marktplätze und Bürgernetze, die kein Mensch brauchte und Agenturen, Investoren und Berater noch Jahre durchfütterten,die längst einen neuen Job in der Bahnhofskloreinigung hätten antreten sollen.
Bayern ist klein und stark, die USA dagegen sind sehr gross und, dank einer ähnlich idiotischen Blase der Finanzinstitutionen auf Basis platzender Kredite, extrem schwach. Und am Ruder der Finanzpolitik sind: Ein verlogener Kriegstreiber als Präsident, ein Bankenlobbyist als Finanzminister und ein Wissenschaftler namens Ben Bernanke als Notenbankchef, der die ersten Jahre seiner Amtszeit die Immobilienblase mitgeschürt hat. Und als sie dann platzte, ein Jahr lang so tat, als sei das kein Problem, und mit etwas Optimismus bliebe es auf ein paar Bankenabteilungen begrenzt. In der Zwischenzeit half er, grosszügig Geld zu verteilen, er kaufte massenhaft Dreck von den Finanzmärkten weg, er senkte die Zinsen auf Null, und jetzt, da es alles nichts geholfen hat und die Hauspreise noch immer fallen, weil die Blase zu gross war, und das Übermass an Konsumgütern abgebaut werden muss - erkennt dieser Typ in der Angleichung an die Realität eine "Deflation", und verspricht neue Methoden, die nach seiner Theorie funktionieren und den Markt so mit Geld überschwemmen, dass er wieder in Gang kommt.
Die schlimmste Idee, die aktuell bekannt ist, dürfte der Plan sein, dass sich die FED vollkommen dem Staat entzieht, indem sie selbst Anleihen herausgibt, um ihren eigenen Angaben nach flexibel reagieren zu können. Kein nerviges Erklären im Senat mehr, keine dummen Fragen, und wenn die Medien etwas wissen wollen, blockt man die Fragen ab. Wenn die Legsilative dieses Finanzermächtigungsgesetzt durchlässt, wird es hier noch sehr viel mehr üppige Tische geben, denn dann habe ich wirklich Angst.
Die Fed hat durch die Vorgeschichte diverser Aufkäufe eine auf 2,2 Billionen angeschwollene Bilanz, und mit eigenen Anleihen könnte man weitere Programme problemlos gegenfinanzieren. Nachdem die FED bekanntlich die Notenpresse hat, kann sie auch jederzeit zurückzahlen, was natürlich auch die Inflation wieder in Schwung bringen wird. Logisch, oder? Der Vollversager, der die Krise aufgebaut hat, sie nachher nicht erkannte und, seitdem es für alle fühlbar schlimm wird, die Dinosaurier füttert, die seine "Partners in Crime" waren - dieser Mann will jetzt die weitgehende Kontrolle über die Finanzwirtschaft der grössten Volkswirtschaft der Welt.
Ich habe Angst, dass nach dem Kasinokapitalismus der Privatwirtschaft jetzt der Kommandokapitalismus des Staates folgt, dessen Interessen in Zeiten allgemeiner Unsicherheit die Durchsetzung von Massnahmen sind, die wenigen nutzen und vielen schaden - die Schäubleisierung der Finanzpolitik, die FED als finanzielles Heimatschutzministerium, alles so weit wie möglich ausserhalb demokratischer Kontrolle mit Spielräumen, die sie selbst definieren. Zusammen mit dem erbärmlichen Personal ist der Weg damit offen zu einem neuen, entwerteten Dollar mit einer unverändert riesigen Blase an Finanzfirmen um ihn herum, der uns mittelfristig mehr Kopfzerbrechen bereiten wird, als die eigentlich wichtige Frage, was man sinnvollerweise zurückfährt und einschränkt, um wieder auf die Füsse zu kommen, damit die Märkte in kleinerem Umfang und mit kleineren Renditen wieder funktionieren.
Vielleicht funktionieren sie auf ihre eigene, perverse Art sogar heute noch: Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass die in letzter Zeit trotz aller katastrophalen Meldungen steigenden Aktienkurse keinen Aufschwung, sondern die grosse Bernanke-Inflation vorwegnehmen.
(Siehe unbedingt auch weissgarnix)

Es ist so, weil ich in den letzten Jahren bei den deutschen Vorläufern der Finanzkrise mehrfach sehr nah miterlebt habe, wie schnell es scheinbar gut abgesicherten Leuten den Boden unter den Füssen wegziehen kann. Und weil ich in der New Economy gerade in München auch erlebt habe, wie unsagbar unfähig die Politik ist, sich von alten fehlentscheidungen abzusetzen und ohne Bevorzugung der alten Klüngel etwas Neues, Besseres zu machen. Je grösser die Not und die Angst wurde, desto skrupelloser und undurchsichtiger gestalteten sich die politischen Reaktionen. Statt den Markt entscheiden zu lassen, was sinnvoll ist und was gehen darf, verpulverte der Freistaat Millionen und Abermillionen in Gentechnik, virtuelle Marktplätze und Bürgernetze, die kein Mensch brauchte und Agenturen, Investoren und Berater noch Jahre durchfütterten,die längst einen neuen Job in der Bahnhofskloreinigung hätten antreten sollen.
Bayern ist klein und stark, die USA dagegen sind sehr gross und, dank einer ähnlich idiotischen Blase der Finanzinstitutionen auf Basis platzender Kredite, extrem schwach. Und am Ruder der Finanzpolitik sind: Ein verlogener Kriegstreiber als Präsident, ein Bankenlobbyist als Finanzminister und ein Wissenschaftler namens Ben Bernanke als Notenbankchef, der die ersten Jahre seiner Amtszeit die Immobilienblase mitgeschürt hat. Und als sie dann platzte, ein Jahr lang so tat, als sei das kein Problem, und mit etwas Optimismus bliebe es auf ein paar Bankenabteilungen begrenzt. In der Zwischenzeit half er, grosszügig Geld zu verteilen, er kaufte massenhaft Dreck von den Finanzmärkten weg, er senkte die Zinsen auf Null, und jetzt, da es alles nichts geholfen hat und die Hauspreise noch immer fallen, weil die Blase zu gross war, und das Übermass an Konsumgütern abgebaut werden muss - erkennt dieser Typ in der Angleichung an die Realität eine "Deflation", und verspricht neue Methoden, die nach seiner Theorie funktionieren und den Markt so mit Geld überschwemmen, dass er wieder in Gang kommt.
Die schlimmste Idee, die aktuell bekannt ist, dürfte der Plan sein, dass sich die FED vollkommen dem Staat entzieht, indem sie selbst Anleihen herausgibt, um ihren eigenen Angaben nach flexibel reagieren zu können. Kein nerviges Erklären im Senat mehr, keine dummen Fragen, und wenn die Medien etwas wissen wollen, blockt man die Fragen ab. Wenn die Legsilative dieses Finanzermächtigungsgesetzt durchlässt, wird es hier noch sehr viel mehr üppige Tische geben, denn dann habe ich wirklich Angst.
Die Fed hat durch die Vorgeschichte diverser Aufkäufe eine auf 2,2 Billionen angeschwollene Bilanz, und mit eigenen Anleihen könnte man weitere Programme problemlos gegenfinanzieren. Nachdem die FED bekanntlich die Notenpresse hat, kann sie auch jederzeit zurückzahlen, was natürlich auch die Inflation wieder in Schwung bringen wird. Logisch, oder? Der Vollversager, der die Krise aufgebaut hat, sie nachher nicht erkannte und, seitdem es für alle fühlbar schlimm wird, die Dinosaurier füttert, die seine "Partners in Crime" waren - dieser Mann will jetzt die weitgehende Kontrolle über die Finanzwirtschaft der grössten Volkswirtschaft der Welt.
Ich habe Angst, dass nach dem Kasinokapitalismus der Privatwirtschaft jetzt der Kommandokapitalismus des Staates folgt, dessen Interessen in Zeiten allgemeiner Unsicherheit die Durchsetzung von Massnahmen sind, die wenigen nutzen und vielen schaden - die Schäubleisierung der Finanzpolitik, die FED als finanzielles Heimatschutzministerium, alles so weit wie möglich ausserhalb demokratischer Kontrolle mit Spielräumen, die sie selbst definieren. Zusammen mit dem erbärmlichen Personal ist der Weg damit offen zu einem neuen, entwerteten Dollar mit einer unverändert riesigen Blase an Finanzfirmen um ihn herum, der uns mittelfristig mehr Kopfzerbrechen bereiten wird, als die eigentlich wichtige Frage, was man sinnvollerweise zurückfährt und einschränkt, um wieder auf die Füsse zu kommen, damit die Märkte in kleinerem Umfang und mit kleineren Renditen wieder funktionieren.
Vielleicht funktionieren sie auf ihre eigene, perverse Art sogar heute noch: Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass die in letzter Zeit trotz aller katastrophalen Meldungen steigenden Aktienkurse keinen Aufschwung, sondern die grosse Bernanke-Inflation vorwegnehmen.
(Siehe unbedingt auch weissgarnix)
donalphons, 13:05h
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