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Samstag, 14. Februar 2009
Empfehlung heute - Bei mir hat der Autor
eines Buches über Journalisten das sorgsam verborgene Mottenpapier unter den Teppichen entdeckt.
In Berlin hat dagegen entweder ein anderer Autor oder dessen Befragter etwas entdeckt, was gar nicht existiert, anders kann man sich solche Einlassungen nicht erklären - es sei denn, Stefan Niggemeier wäre Hockeystick.
(Ich will gar nicht wissen, was das Bildblog in so einem Fall...)
In Berlin hat dagegen entweder ein anderer Autor oder dessen Befragter etwas entdeckt, was gar nicht existiert, anders kann man sich solche Einlassungen nicht erklären - es sei denn, Stefan Niggemeier wäre Hockeystick.
(Ich will gar nicht wissen, was das Bildblog in so einem Fall...)
donalphons, 23:32h
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HalifuckedBOS oder traue nie einer Bank.
Es ist schon etwas beängstigend, wie diese Meldung des Tages, oder auch der Woche, hier in Deutschland untergeht und auch von Wirtschaftsmedien kaum aufgenommen wird: In den Büchern der Halifax Bank of Scotland fand sich Abschreibungsbedarf in Höhe von 10 Milliarden britischer Peseten. Die HBOS wurde letztes Jahr mit der Geschäftsbank Lloyds zwangsfusioniert, nachdem die HBOS faktisch pleite war und Lloyds immer noch ordentliche Gewinne machte. Der Staat schoss 17 Milliarden Peso als Bailout dazu und hat an der vereinigten Bank einen Anteil von 43%. Mit den gestrigen Kursverlusten von mehr als 30% müsste jetzt auch der Staat kräftig abschreiben, die Aktienbesitzer von Lloyds dürfen sich erneut verschaukelt fühlen, und es ist absehbar, dass die neue britische Grossbank eine neue britische Grosskapitalspritze brauchen wird.
Unabhängig von der Frage, was man von einem Staat halten soll, der zugunsten der Illusion eines freien Marktes mit einer künstlich am Leben gehaltenen Bank in ein paar Monaten einen zweistelligen Milliardenverlust machen wird, sehe ich da noch ein anderes Problem, das jetzt auf der Insel auftaucht, und aber im Frühjahr oder Sommer vermutlich auch uns erfreuen dürfte: Neue Rekordabschreibungen, wenn man bei den Bankenfusionen CoBa/DreBa und PoBa/DeuBa die Zeit hatte, das zu tun, was bei den eiligen Käufen unterblieb: Die Risiken und den Abschreibungsbedarf neu zu bewerten. Man wird das Problem überall haben, vielleicht kommt Deutschland auch mit einem blauen Auge davon, aber gerade in Zeiten der schnellen Bailouts wäre das alles nicht überraschend. In beiden Bankenehen steckt direkt oder indirekt der Bund als Anteilseigner drin, in beiden Fällen gab es schon bei der Anbahnung unschöne Überraschungen. Nirgendwo hat jemand einen übersehenen Goldklumpen oder Wertberichtigungsbedarf nach oben gesehen. Und bei vielen Banken sind immer noch enorme Abschreibungsrisiken an Bord.
Generell frage ich mich, ob die neue Katastrophe - nichts anderes sind die Zahlen von HBOS - nicht auch Vorzeichen einer weiteren Tangorunde am Abgrund sind, wie wir sie schon im Oktober 2008 gesehen haben. Es hat sich seit damals kaum etwas geändert, die Bilanzen sind meist nicht solider geworden, aber die Abkühlung der Wirtschaft ist überall zu spüren, und wird sicher bei den Banken zu weiteren Abschreibungen sorgen - dann aber auch in den Bereichen, die bisher als relativ gesund galten. Das ist in manchen Ländern sicher besser unter Kontrolle, als auf der Insel, die inzwischen schon fleissig elektronisches Geld druckt. Der ganze Vorgang unterstreicht erneut, wie unendlich wichtig eine saubere Due Diligence bei solchen Fusionen ist, und wie lausig diese Arbeit trotzdem ausgeführt wird. Wer ein Auto kauft, schaut immer erst in den Motorraum, ob überhapt ein Antrieb vorhanden ist. 10 Milliarden können nicht einfach so passieren, da muss jemand wirklich den Motorraum verschweisst haben, damit das nicht auffällt.

Solange aber die Staaten zu feige sind, den Banken klar die Alternative aufzuzeigen - gnadenlose Ermittlungen, gerne auch öffentliche Prozesse und Haftstrafen, woimmer es bei solchen Fehlern möglich ist - wird man weiter mit den Bailouts rechnen. Das Mindeste, was man jetzt vom Staat erwarten kann, ist ein knallhartes Gesetz zur Verstaatlichung von Banken bei gleichzeitigem, kostenneutralen Rausschmiss der Aktionäre und anderer Eigner: Nur mit so einem Gesetz entsteht der Druck auf die Banken, den sie wirklich verstehen. Der Druck derer, die ihr Geld verlieren, wenn der Staat kommt. Fränkische Abwirtschaftsminister, die aus bayerischer Gorossmannssucht dabei im Weg stehen, sind umzusägen und in ihren popligen Frankenwald zu verfrachten. Auf der Insel wird man in den kommenden Wochen bitter dafür zahlen, es mit Nettigkeit versucht zu haben. Vielleicht sogar mehr, als das Staatssystem dort nich zusammenkratzen kann, vielleicht reicht es auch noch bis zur nächsten Wertberichtigung, die nicht lange wird auf sich warten lassen. Dem muss man vorbeugen, indem man aufhört, hübsche Lagerfeuer gegen die Kälte auf Kosten der Allgemeinheit zu entzünden, und statt dessen das Höllenfeuer entfacht. Brennbares Material ist in Frankfurt in grossen Mengen verfügbar, und den Rest kann man ja den Raiffeisenbanken übergeben.
Unabhängig von der Frage, was man von einem Staat halten soll, der zugunsten der Illusion eines freien Marktes mit einer künstlich am Leben gehaltenen Bank in ein paar Monaten einen zweistelligen Milliardenverlust machen wird, sehe ich da noch ein anderes Problem, das jetzt auf der Insel auftaucht, und aber im Frühjahr oder Sommer vermutlich auch uns erfreuen dürfte: Neue Rekordabschreibungen, wenn man bei den Bankenfusionen CoBa/DreBa und PoBa/DeuBa die Zeit hatte, das zu tun, was bei den eiligen Käufen unterblieb: Die Risiken und den Abschreibungsbedarf neu zu bewerten. Man wird das Problem überall haben, vielleicht kommt Deutschland auch mit einem blauen Auge davon, aber gerade in Zeiten der schnellen Bailouts wäre das alles nicht überraschend. In beiden Bankenehen steckt direkt oder indirekt der Bund als Anteilseigner drin, in beiden Fällen gab es schon bei der Anbahnung unschöne Überraschungen. Nirgendwo hat jemand einen übersehenen Goldklumpen oder Wertberichtigungsbedarf nach oben gesehen. Und bei vielen Banken sind immer noch enorme Abschreibungsrisiken an Bord.
Generell frage ich mich, ob die neue Katastrophe - nichts anderes sind die Zahlen von HBOS - nicht auch Vorzeichen einer weiteren Tangorunde am Abgrund sind, wie wir sie schon im Oktober 2008 gesehen haben. Es hat sich seit damals kaum etwas geändert, die Bilanzen sind meist nicht solider geworden, aber die Abkühlung der Wirtschaft ist überall zu spüren, und wird sicher bei den Banken zu weiteren Abschreibungen sorgen - dann aber auch in den Bereichen, die bisher als relativ gesund galten. Das ist in manchen Ländern sicher besser unter Kontrolle, als auf der Insel, die inzwischen schon fleissig elektronisches Geld druckt. Der ganze Vorgang unterstreicht erneut, wie unendlich wichtig eine saubere Due Diligence bei solchen Fusionen ist, und wie lausig diese Arbeit trotzdem ausgeführt wird. Wer ein Auto kauft, schaut immer erst in den Motorraum, ob überhapt ein Antrieb vorhanden ist. 10 Milliarden können nicht einfach so passieren, da muss jemand wirklich den Motorraum verschweisst haben, damit das nicht auffällt.

Solange aber die Staaten zu feige sind, den Banken klar die Alternative aufzuzeigen - gnadenlose Ermittlungen, gerne auch öffentliche Prozesse und Haftstrafen, woimmer es bei solchen Fehlern möglich ist - wird man weiter mit den Bailouts rechnen. Das Mindeste, was man jetzt vom Staat erwarten kann, ist ein knallhartes Gesetz zur Verstaatlichung von Banken bei gleichzeitigem, kostenneutralen Rausschmiss der Aktionäre und anderer Eigner: Nur mit so einem Gesetz entsteht der Druck auf die Banken, den sie wirklich verstehen. Der Druck derer, die ihr Geld verlieren, wenn der Staat kommt. Fränkische Abwirtschaftsminister, die aus bayerischer Gorossmannssucht dabei im Weg stehen, sind umzusägen und in ihren popligen Frankenwald zu verfrachten. Auf der Insel wird man in den kommenden Wochen bitter dafür zahlen, es mit Nettigkeit versucht zu haben. Vielleicht sogar mehr, als das Staatssystem dort nich zusammenkratzen kann, vielleicht reicht es auch noch bis zur nächsten Wertberichtigung, die nicht lange wird auf sich warten lassen. Dem muss man vorbeugen, indem man aufhört, hübsche Lagerfeuer gegen die Kälte auf Kosten der Allgemeinheit zu entzünden, und statt dessen das Höllenfeuer entfacht. Brennbares Material ist in Frankfurt in grossen Mengen verfügbar, und den Rest kann man ja den Raiffeisenbanken übergeben.
donalphons, 18:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 13. Februar 2009
Technische Probleme
Aufgrund eines Zwischenfalls mit meinem E-500 - von mir selbst verschuldet - kann es im Betreib zu Aussetzern kommen. Ich arbeite erst an meinem Schlchtross, und dann wird es schon gehen. Danke für die Nachsicht, und sorry für dieLangeweile.
donalphons, 19:13h
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Andere bücken unter der Last der Jahrhunderte
Ich komme mit meinem Plan, der umstrittenste Blogger der FAZ zu werden, auch heute wieder ein gutes Stück voran, selbst wenn ich so nett bin, Menschen in grosser Not mit historischem Wissen beiseite zu stehen.
donalphons, 11:25h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 12. Februar 2009
Real Life 12.02.09 - Iris am Bett
Was machst Du eigentlich mit dem Staubsauger am Bett, fragt Iris. Ts. Also wirklich.
Es ist früh, sehr früh. Du bist nicht richtig wach, und ausserdem auch nicht wirklich fit, um auf den Hausfriedensbruck intellektuell angemessen zu reagieren. Natürlich kann nicht jeder einfach so in dein Schlafzimmer kommen, es sei denn, er kennt die Tricks. Dann geht es. Iris kennt die Tricks. Du überlegst, ob es Sinn macht, sie anzuzeigen, aber nachdem ihr abgemacht habt, heute ganz früh zur Bank zu gehen und eine lästige Angelegenheit anzugehen, die man gerne aufschiebt, bis das Finanzamt den Pfändungsbeschluss schickt, hat sie wohl ein gewisses Recht, hier an deinem Bett zu sein. Und blöde Bemerkungen über den Staubsauger zu machen, der hier steht, seitdem der Frühjahrsputz durch eine Fahrt zum See unterbrochen wurde. Nachdem diese Antwort aber nur die nächste bissige Bemerkung über die Unfähigkeit zum Management des eigenen Lebens zu Folge hätte, bewirfst du Iris mit einem Kissen, und dann, als sie nach dem ersten Schrecken zurüchschlagen will, mit einem zweiten Kissen. Sie sieht sehr sexy aus, wenn ihre Haare so über dem Gesicht verwischt sind, und der Mund fassungslos erstaunt geöffnet ist. Jetzt bist du wach, und es geht dir besser. Dann gehst du in die Küche und kombinierst ihr Stangenbrot mit deinen Vorräten.

Wie geht es deinem Vater?, fragst du aus Höflichkeit.
Schlecht. Momentan ist wieder alles unter Wasser. Trotzdem denkt er schon wieder antizyklisch und will wieder irgendwas kaufen. Ausserdem will er alles, was geht, auf mich überschreiben. Und aus der Kirche austreten, weil zu teuer.
Dein Vater ist ein kluger Mann. Sag ihm, Atheismus tut auch gar nicht weh.
Dann geht ihr in die Bank, die wie immer das hässlichste Haus am Platz besitzt, vorbei am künstlichen Wasserfall und macht endlich dieses Befreiungsdingsbums, um die sich die dafür Kümmernden aus was für Gründen auch immer nicht kümmern können. Es gäbe im Haus noch einen Keller aus dem 14. Jahrhundert, den man prima zum Geldlager umbauen könnte, frei von Zinsen, aber auch frei von all den Zumutungen des Finanzbetriebs, wo oben jeder saut und unten jeder Termin eingehalten werden muss, ohne Rücksicht auf das, was man auch ohne Staubsauger im Schlafzimmer machen könnte.
Es ist früh, sehr früh. Du bist nicht richtig wach, und ausserdem auch nicht wirklich fit, um auf den Hausfriedensbruck intellektuell angemessen zu reagieren. Natürlich kann nicht jeder einfach so in dein Schlafzimmer kommen, es sei denn, er kennt die Tricks. Dann geht es. Iris kennt die Tricks. Du überlegst, ob es Sinn macht, sie anzuzeigen, aber nachdem ihr abgemacht habt, heute ganz früh zur Bank zu gehen und eine lästige Angelegenheit anzugehen, die man gerne aufschiebt, bis das Finanzamt den Pfändungsbeschluss schickt, hat sie wohl ein gewisses Recht, hier an deinem Bett zu sein. Und blöde Bemerkungen über den Staubsauger zu machen, der hier steht, seitdem der Frühjahrsputz durch eine Fahrt zum See unterbrochen wurde. Nachdem diese Antwort aber nur die nächste bissige Bemerkung über die Unfähigkeit zum Management des eigenen Lebens zu Folge hätte, bewirfst du Iris mit einem Kissen, und dann, als sie nach dem ersten Schrecken zurüchschlagen will, mit einem zweiten Kissen. Sie sieht sehr sexy aus, wenn ihre Haare so über dem Gesicht verwischt sind, und der Mund fassungslos erstaunt geöffnet ist. Jetzt bist du wach, und es geht dir besser. Dann gehst du in die Küche und kombinierst ihr Stangenbrot mit deinen Vorräten.

Wie geht es deinem Vater?, fragst du aus Höflichkeit.
Schlecht. Momentan ist wieder alles unter Wasser. Trotzdem denkt er schon wieder antizyklisch und will wieder irgendwas kaufen. Ausserdem will er alles, was geht, auf mich überschreiben. Und aus der Kirche austreten, weil zu teuer.
Dein Vater ist ein kluger Mann. Sag ihm, Atheismus tut auch gar nicht weh.
Dann geht ihr in die Bank, die wie immer das hässlichste Haus am Platz besitzt, vorbei am künstlichen Wasserfall und macht endlich dieses Befreiungsdingsbums, um die sich die dafür Kümmernden aus was für Gründen auch immer nicht kümmern können. Es gäbe im Haus noch einen Keller aus dem 14. Jahrhundert, den man prima zum Geldlager umbauen könnte, frei von Zinsen, aber auch frei von all den Zumutungen des Finanzbetriebs, wo oben jeder saut und unten jeder Termin eingehalten werden muss, ohne Rücksicht auf das, was man auch ohne Staubsauger im Schlafzimmer machen könnte.
donalphons, 12:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 12. Februar 2009
Hübsch
Vielleicht der nächste Ponzi-Schwindel, der so genannt wird und nicht einfach Bank heisst und legal ist.
donalphons, 00:15h
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Wäre ich Raucher, bräuchte ich jetzt eine Zigarette
Exurbia hat das in den Kommentaren geschrieben - laut einem vertraulichen EU-Papier haben europäische Banken gschmackige 18 Billionen Euro (Drei mal so viel wie das deutsche Privatvermögen, wenn ich das richtig sehe) an toxischen Papieren.
Man kann irgendwie nur hoffen, dass möglichst viel davon auf der britischen Insel ist. Einerseits will ich einen Roadster, andererseits ist es dort eh scho wurscht. Falls nicht: Relativ gesehen ist die Schweiz ein schönes Land.
Man kann irgendwie nur hoffen, dass möglichst viel davon auf der britischen Insel ist. Einerseits will ich einen Roadster, andererseits ist es dort eh scho wurscht. Falls nicht: Relativ gesehen ist die Schweiz ein schönes Land.
donalphons, 16:12h
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Beiträge, die ich schon immer mal schreiben wollte
Heute: Gegen die reichen Russen und ihre westeuropäischen Büttel, denen zufolge die neuen Herren des Neostaliputinismus besser sind und besser zahlen als die alte Oberschicht der guten, alten Deutschland AG. In der FAZ in meiner Rubrik "Klassenkampf von oben".
donalphons, 10:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 10. Februar 2009
Systemfehler
Ich habe zwei selbstgebastelte Indizes für diese Krise, die sich an meinen eigenen Interessen orientieren. Zuerst ist da der Klassikerindex. Seit anderthalb Jahren schaue ich mir die Preise für englische Sportwägen an, entsprechend dessen, was ich für so ein sinnloses Ding ausgeben würde - nicht viel, jedenfalls. Zu Beginn war es der MG-Midget-Index, dann wurde es der Midget-und-MGB-GT-Index, im Frühwinter war es dann schon der MBG-GT-oder-Roadster-Index, und all das ohne eine Veränderung meiner Bereitschaft, höchstens einen gewissen Betrag zu zahlen. Teilweise liegt das am Niedergang des britischen Peso, vor allem aber an der Unverkäuflichkeit von Automobilen, deren Besitzer sie aber wegen des Credit Crunch los werden müssen. Nachdem ich inzwischen einen Nebenjob habe, der mich leichtsinnig und unbeschwert macht, könnte ich auch von einem Sunbeam-Talbot-Index, vielleicht sogar Armstrong-Siddeley-Index sprechen, so viel liegt dort unverkäuflich auf Halde. Mein Klassikerindex jedenfalls zeigt einen massiven Wertverlust automobiler Assets in England, der klar sagt: Die Party ist vorbei.
Der zweite Index ist die Seitenzahl der World of Interiors. Im letzten Monat war sie verheerend niedrig, aber auch die neue Ausgabe, die heute im Briefkasten lag, war dünn. Sehr dünn.

Und was sie dicker als die letzte Ausgabe war, ging vor allem auf 10 Seiten mehr im Hauptteil und 15 Extraseiten für Stofftrends. Kleider-, Uhren-, Auto- und Modewerbung, was immer in dieser Zeitschrift das Herz der Bankersgattin erfreute, ist fast vollkommen verschwunden. Es muss auf der Insel wirklich schlimm ausschauen. Was für mich natürlich ein Grund ist, zu helfen und den Kauf weiterer silberner Teekannen-Assets ins Auge zu fassen, mit meinem frisch aufgelegten "St. Gallus Spezialfonds für Luxus, Lotterleben und Lebensrettung".
Spass beiseite. Heute Nachmittag hatten Millionen Amerikaner einen prima Grund, eine Rechnung zu schreiben. An einen gewissen Herrn Obama, dessen Wahlkampf sie unterstützt haben, Betreff: Ich will mein Geld zurück. Ganz offen, wenn die neue Administration der USA jetzt erneut 2 Billionen Dollar - 2000 Milliarden - in ein, sagen wir es deutlich, insolventes Bankensystem ohne jede Chance auf einen normalen Geschäftsbetrieb stopft, ist das keine neue Politik und kein Change, sondern eine Fortschreibung des Versagens des verhergehenden Mörder- und Folterregimes. 2 Billionen sind viel Geld, aber sie werden das Kernproblem nicht lösen: Dass die Banken, das gesamte System insolvent ist, zusammengebrochen unter all dem Giftmüll, der die letzten Jahre der Dummheit und Verschwendung finanzierte, und alles neue Geld nur dazu führt, dass der Zusammenbruch verzögert wird. Sei es nun durch das Ende der Banken - und danach des Staates - oder gleich das Ende einer Nation, die abgewirtschaftet hat und ihre Währung ruiniert.
Nebenbei: Zwein alte Bekannte, die Hausfinazierer Fannie Mea und Freddy Mac brauchen auch nochmal 200 Milliarden. Ende des Monats sind dann Chrysler und GM wieder bankrott, und Ford wird sich einreihen. Man kann dieses Spiel nur eine Weile treiben, irgendwann ist das Gesamtsystem bankrott. Die Obama-Administration hat offensichtlich nichts begriffen - statt dessen werden mit einem Stimuluspaket Steuererleichterungen durchgesetzt, die ganz sicher keinen Konsum anregen, und Bildungsprogramme gestrichen. Es ist zum Kotzen. Kein Wunder, wenn die Banker jetzt nochmal schnell kassieren, was möglich ist: Sie nehmen, solange noch was da ist. In einem halben Jahr wird man die Resultate sehen. Überall. Weltweit. Und sie werden heftig sein.
Am 18. September und am 10. Oktober stand das Bankensystem zweimal am Rande des Zusammenbruchs, und diejenigen, die es wussten, machten einen elektronischen Bank Run. Die normalen Anleger und Sparkassenkunden blieben brav daheim, aber die Profis brachten das System an den Abgrund. Wir haben zweimal Glück gehabt. Ich brauche keinen Index um zu wissen, dass man nicht immer Glück haben kann.
Der zweite Index ist die Seitenzahl der World of Interiors. Im letzten Monat war sie verheerend niedrig, aber auch die neue Ausgabe, die heute im Briefkasten lag, war dünn. Sehr dünn.

Und was sie dicker als die letzte Ausgabe war, ging vor allem auf 10 Seiten mehr im Hauptteil und 15 Extraseiten für Stofftrends. Kleider-, Uhren-, Auto- und Modewerbung, was immer in dieser Zeitschrift das Herz der Bankersgattin erfreute, ist fast vollkommen verschwunden. Es muss auf der Insel wirklich schlimm ausschauen. Was für mich natürlich ein Grund ist, zu helfen und den Kauf weiterer silberner Teekannen-Assets ins Auge zu fassen, mit meinem frisch aufgelegten "St. Gallus Spezialfonds für Luxus, Lotterleben und Lebensrettung".
Spass beiseite. Heute Nachmittag hatten Millionen Amerikaner einen prima Grund, eine Rechnung zu schreiben. An einen gewissen Herrn Obama, dessen Wahlkampf sie unterstützt haben, Betreff: Ich will mein Geld zurück. Ganz offen, wenn die neue Administration der USA jetzt erneut 2 Billionen Dollar - 2000 Milliarden - in ein, sagen wir es deutlich, insolventes Bankensystem ohne jede Chance auf einen normalen Geschäftsbetrieb stopft, ist das keine neue Politik und kein Change, sondern eine Fortschreibung des Versagens des verhergehenden Mörder- und Folterregimes. 2 Billionen sind viel Geld, aber sie werden das Kernproblem nicht lösen: Dass die Banken, das gesamte System insolvent ist, zusammengebrochen unter all dem Giftmüll, der die letzten Jahre der Dummheit und Verschwendung finanzierte, und alles neue Geld nur dazu führt, dass der Zusammenbruch verzögert wird. Sei es nun durch das Ende der Banken - und danach des Staates - oder gleich das Ende einer Nation, die abgewirtschaftet hat und ihre Währung ruiniert.
Nebenbei: Zwein alte Bekannte, die Hausfinazierer Fannie Mea und Freddy Mac brauchen auch nochmal 200 Milliarden. Ende des Monats sind dann Chrysler und GM wieder bankrott, und Ford wird sich einreihen. Man kann dieses Spiel nur eine Weile treiben, irgendwann ist das Gesamtsystem bankrott. Die Obama-Administration hat offensichtlich nichts begriffen - statt dessen werden mit einem Stimuluspaket Steuererleichterungen durchgesetzt, die ganz sicher keinen Konsum anregen, und Bildungsprogramme gestrichen. Es ist zum Kotzen. Kein Wunder, wenn die Banker jetzt nochmal schnell kassieren, was möglich ist: Sie nehmen, solange noch was da ist. In einem halben Jahr wird man die Resultate sehen. Überall. Weltweit. Und sie werden heftig sein.
Am 18. September und am 10. Oktober stand das Bankensystem zweimal am Rande des Zusammenbruchs, und diejenigen, die es wussten, machten einen elektronischen Bank Run. Die normalen Anleger und Sparkassenkunden blieben brav daheim, aber die Profis brachten das System an den Abgrund. Wir haben zweimal Glück gehabt. Ich brauche keinen Index um zu wissen, dass man nicht immer Glück haben kann.
donalphons, 22:31h
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Empfehlung heute - New York/London
In der New York Times wird vorgerechnet, dass ein normaler Banker in besseren Kreisen mit einem Jahreseinkommen von 1,5 Millionen Dollar kaum auskommen kann.
Und in England gehen die Preise und Umsätze bei Immobilien immer weiter zurück. Das ist insofern unerfreulich, als die Insel schon seit Monaten aus dem letzten Loch pfeift, und vermutlich nur noch Puste hat, weil Menschen vom Kontinent Silber, Aston Martins und Wohnungen als Spekulationsobjekte kaufen. Hinweis: So verlockend letzteres auch klingen mag - stick to the Aston Martin.
Und in England gehen die Preise und Umsätze bei Immobilien immer weiter zurück. Das ist insofern unerfreulich, als die Insel schon seit Monaten aus dem letzten Loch pfeift, und vermutlich nur noch Puste hat, weil Menschen vom Kontinent Silber, Aston Martins und Wohnungen als Spekulationsobjekte kaufen. Hinweis: So verlockend letzteres auch klingen mag - stick to the Aston Martin.
donalphons, 17:07h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 9. Februar 2009
Donnerstag
Meine ersten journalistischen Schritte habe ich mir bei einem linken Bürgerradio beigebracht. Einfach, weil da keiner war, der einem was beibrachte. Es gab eine sehr gute Schwulensendung, da konnte ich mir etwas abschauen. Es gab sehr viel Raum für Fehler und Berichtigung, wenn man wollte. Das Problem war, dass die anderen nicht wirklich Lust auf Verbesserung hatten. Die anderen, das waren die Gründer des Radios und ihre Palladine, und sehr viel hatte sich dort in Sachen Menschlichkeit seit dem Niedergang der K-Gruppen nicht getan. Sie haben das Radio gegen den Willen der CSU durchgeboxt, damit waren sie zufrieden, und hörten, wenn man Glück hatte, auf. Oder, wenn man Pech hatte, versuchten sie, ihre Vision vin Radio durchzudrücken. Bei der es nicht auf die Qualität, sondern nur auf den Inhalt ankam, oder was sie dafür hielten. Da wurde dann schon mal ein auf der Revox gebauter, aktueller Beitrag verschoben, weil ein Gründer ein 18-Minuten-Interview mit einem seiner Kumpels führte, und die Hörer mit jeder akustischen Folge seiner Rauchsucht erfreute.
Freitag war immer besonders schlimm. Freitag kam die Zeitung Freitag, ein lausig geschriebenes Sektiererblatt, bei dem sich alle Beiträge so lasen, als würden deren Autoren jeden Pfennig für Seife einsparen, um sich feindliche linke Zeitschriften zu kaufen und die dann zu verurteilen. Dummdreiste, hirnlose, linke Dogmatik aus Berlin. Und ein unerschöpfliches Reservoir des Sendergründers, der die ellenlangen und vollkommen radiountauglichen Sermone entweder selbst vorlas oder Leute vorlesen liess, die es ähnlich mies machten. Das sind die Momente, in denen man weiss: Danach kann man den besten Beitrag der Welt bringen, aber da draussen hört keiner mehr zu. Zur Freitag gab es einen erbärmlichen Werbespot, dessen Ausstrahlung das Gegengeschäft für Abo und Nutzungsrechte war. Ich denke, dass die Freitag allein deshalb in München nie eine Chance hatte. Glücklicheweise war danach die Schwulensendung, und ich sass mit deren Mitarbeitern zusammen und lästerte über den alten Psychopathen und seine miesen Nummern, mit denen er jeden rausdrückte, der aus dem Programm etwas besseres machen wollte. Vorlesen aus der Freitag ist so eine Art Holzhammer auf das liberallinke Stammhirn.
Und ich glaube nicht, dass sich da mit dem Relaunch der Freitag unter Herrn Augstein viel geändert hat. Du meine Gute, da braucht eine Bank Geld, die müssen Verbrecher sein. Hauptsache, die linke Weltsicht stimmt, Fakten können nachkommentiert werden. Oder dieser mit Aurufezeichen verseuchte Schulaufsatz zum Papst. Roma Aeterna, kann ich da nur sagen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, irgendetwas zu finden, was nicht dröge wie tazblogs ist, und ich bin gescheitert. Dafür gibt es 3x2 Einztrittkarten zu Häuslers PR-Show re:publica. Ich habe kein einziges mal gelacht, auch nicht, falls dieses Verschwörungsgeblubber lustig gemeint sein sollte. Ich wurde absolut nicht unterhalten. Lauwarmer, links angehäufter Wortbrei, bitte mit dem Löffel reinschaufeln, Hauptsache die linke Magenhällfte ist voll, Geschmack ist bürgerlich-dekadent, Genosse.
Ich lese eigentlich nur Texte von Menschen, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie in ihren Bereichen mehr wissen, amüsant oder generell klüger sind. Meine Ansprüche sind gerade mal so hoch, dass ich Spiegel Online nicht anschaue - es ist also machbar. Aber nicht für den Freitag. Da ist kein einziger Autor, bei dem ich sagen würde: Der sticht da heraus, der ist richtig gut, der überrascht und begeistert, der versteht sich auf Ambivalenz oder Ironie. Und es ist schockierend, wenn das alles ist, was ein wahrlich nicht armer Mensch mit publizistischer Erfahrung auf die Reihe bekommt. Arme, dumme Linke. Man könnte sie immer noch ausdrucken und über ein Radio vorlesen, um damit Schwule zu ärgern, die auf ihre Sendung warten.
Das Radio nach einer Weile und einem Verweis wegen "bildungsbürgerlicher Dekadenz" - ich hatte ein Buch über hochgotische Gewölbe besprochen - zu verlassen, war eine sehr gute Entscheidung.
Freitag war immer besonders schlimm. Freitag kam die Zeitung Freitag, ein lausig geschriebenes Sektiererblatt, bei dem sich alle Beiträge so lasen, als würden deren Autoren jeden Pfennig für Seife einsparen, um sich feindliche linke Zeitschriften zu kaufen und die dann zu verurteilen. Dummdreiste, hirnlose, linke Dogmatik aus Berlin. Und ein unerschöpfliches Reservoir des Sendergründers, der die ellenlangen und vollkommen radiountauglichen Sermone entweder selbst vorlas oder Leute vorlesen liess, die es ähnlich mies machten. Das sind die Momente, in denen man weiss: Danach kann man den besten Beitrag der Welt bringen, aber da draussen hört keiner mehr zu. Zur Freitag gab es einen erbärmlichen Werbespot, dessen Ausstrahlung das Gegengeschäft für Abo und Nutzungsrechte war. Ich denke, dass die Freitag allein deshalb in München nie eine Chance hatte. Glücklicheweise war danach die Schwulensendung, und ich sass mit deren Mitarbeitern zusammen und lästerte über den alten Psychopathen und seine miesen Nummern, mit denen er jeden rausdrückte, der aus dem Programm etwas besseres machen wollte. Vorlesen aus der Freitag ist so eine Art Holzhammer auf das liberallinke Stammhirn.
Und ich glaube nicht, dass sich da mit dem Relaunch der Freitag unter Herrn Augstein viel geändert hat. Du meine Gute, da braucht eine Bank Geld, die müssen Verbrecher sein. Hauptsache, die linke Weltsicht stimmt, Fakten können nachkommentiert werden. Oder dieser mit Aurufezeichen verseuchte Schulaufsatz zum Papst. Roma Aeterna, kann ich da nur sagen. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, irgendetwas zu finden, was nicht dröge wie tazblogs ist, und ich bin gescheitert. Dafür gibt es 3x2 Einztrittkarten zu Häuslers PR-Show re:publica. Ich habe kein einziges mal gelacht, auch nicht, falls dieses Verschwörungsgeblubber lustig gemeint sein sollte. Ich wurde absolut nicht unterhalten. Lauwarmer, links angehäufter Wortbrei, bitte mit dem Löffel reinschaufeln, Hauptsache die linke Magenhällfte ist voll, Geschmack ist bürgerlich-dekadent, Genosse.
Ich lese eigentlich nur Texte von Menschen, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie in ihren Bereichen mehr wissen, amüsant oder generell klüger sind. Meine Ansprüche sind gerade mal so hoch, dass ich Spiegel Online nicht anschaue - es ist also machbar. Aber nicht für den Freitag. Da ist kein einziger Autor, bei dem ich sagen würde: Der sticht da heraus, der ist richtig gut, der überrascht und begeistert, der versteht sich auf Ambivalenz oder Ironie. Und es ist schockierend, wenn das alles ist, was ein wahrlich nicht armer Mensch mit publizistischer Erfahrung auf die Reihe bekommt. Arme, dumme Linke. Man könnte sie immer noch ausdrucken und über ein Radio vorlesen, um damit Schwule zu ärgern, die auf ihre Sendung warten.
Das Radio nach einer Weile und einem Verweis wegen "bildungsbürgerlicher Dekadenz" - ich hatte ein Buch über hochgotische Gewölbe besprochen - zu verlassen, war eine sehr gute Entscheidung.
donalphons, 21:43h
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Störung der öffentlichen Provinzordnung
Und, was machst Du so beruflich?
Oh, ich schreibe für ein grosses deutschen Nachrichtenportal Anlagetipps, die ich natürlich selber ausprobiere, Tafelsilber zum Beispiel.

Das ist zwar einiges an Recherche, man muss immer schauen, wann die Post kommt, und am Ende hat man keinen Platz mehr, aber an sich ist es eine ganz nette Arbeit. Und wenn ich Zeit habe, putze ich das Silber. Und schreibe drüber. So Zeug halt.
...
...
Aha.
Und, wie läuft´s in der grossen Fabrik?
Oh, ich schreibe für ein grosses deutschen Nachrichtenportal Anlagetipps, die ich natürlich selber ausprobiere, Tafelsilber zum Beispiel.

Das ist zwar einiges an Recherche, man muss immer schauen, wann die Post kommt, und am Ende hat man keinen Platz mehr, aber an sich ist es eine ganz nette Arbeit. Und wenn ich Zeit habe, putze ich das Silber. Und schreibe drüber. So Zeug halt.
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...
Aha.
Und, wie läuft´s in der grossen Fabrik?
donalphons, 15:59h
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Grenzen durchbrechen
Ich finde es immer schade, wenn sich Medien Themen verschliessen - oder nur moralinsauer abhandeln - die den wahren Bürger wirklich ernsthaft umtreiben. Mit besten Grüssen an die Staatsmacht, die meinen Weg zwischen Meersburg und Überlingen ausbremste, ein kleines, aufgeschlossenes und gar nicht reichenfeindliches Traktat in der FAZ.
donalphons, 12:01h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 8. Februar 2009
Blalogbar
Bla Bla Fasel Social Bla Bla Lobo Bla Nico Bla Fasel Sabber Burda DLD Bla Bla aber wir Fasel Blubb Bla Bla Social Bla Bla Media Bla Bla Börps Ah also Bla Bla Nun doch Fasel schickt uns Bla Bla Stot Stotter Wir werden dann Bla Bla PENG AUA
donalphons, 17:34h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 8. Februar 2009
Real Life 07.02.09 - der Inhalt der Villa
Es ist nicht dein Wagen, und du hast die CDs vergessen. Das Radioprogramm der Bayern ist schon atemberaubend schlecht, aber dort gibt es wenigstens B4 Klassik. Hinter der Grenze wird es unerträglich, die Dialekte, die Musikauswahl, du hast nichts, oder nicht viel gegen Popmusik, Popmusiker sind auch nur Menschen, aber trotzdem wünscht du den Moderatoren einen sauberen
sagen wir mal eine saubere Bronchitis in den Hals. Glücklicherweise tragen die Radiowellen über den See, und in bester Tradition bringt das französche Programm der Schweizer ellenlange Sprechstücke, die du natürlich nicht verstehst, aber sie klingen drollig, selbst wenn sie gerade über die hässliche Volksabstimmung reden sollten, mit der man über dem See zwar nur über zwei Nationen abstimmt, aber eigentlich alle anderen meint. Wie schon damals, die Schweiz hat eine lange Tradition im Dichtmachen für alles, was nicht Geld ist.

Man sollte vielleicht nur im Frühjahr an diesen See fahren. Es ist dort immer wärmer, was bedeutet, dass sie gerade mit einem späten November aufwarten können. Drüben in der Schweiz haben sie bis zu 1,20 Meter Neuschnee, hier dagegen Nieselregen, Finsternis und kliometerlange Staus nach Lindau. Es ist nicht so schlimm wie auf dem Weg nach München, wo die Autobahn voller niederländischer Verstösse gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz war, aber auch reichlich trübsinnig. Wie auch der Nachlass, den es zu besichtigen gilt, und wenn du mal alt bist, wirst du schon daür sorgen, dass keiner die Uhr findet, auf der eine gefesselte, breitärschige Jugendstilnackte das Hinterteil dem Betrachter entgegen reckt. Oder reichlich moderne, nicht gerade hochwertige Abbildungen indischer Sexualpraktiken. Das einzige, was einem hier bleibt, wenn man in seiner Villa dem grossen Nichts entgegen impotenziert.
Dazu noch ein paar Objekte eines Berliner Künstlers, der sich mit Korallen, Nautilusschnecken und Halbedelsteinen in der modernen Version der Schatzkammerobjekte für den Geldadel versucht. Es ist die Art Prunk, die einen ob der Ausgefallenheit zuerst instinktiv zugreifen, dann aber überlgen und am Ende ablehnen lässt. Der Auktionator kann nichts dafür, wenn die Leute solche Haushalte hinterlassen, er gibt es nur weiter, und wer weiss, vielleicht schaut eine verbliebene reiche Russin während des Fettabsaugens hier vorbei und findet Gefallen daran.
Wie immer gibt es auch etwas hinterhältig Schönes; zwei feuervergoldete Reliquienrahmen aus der Zeit um 1760, die zu Spiegeln umgebaut wurden; ideal für alte Menschen, die bald auch zum Knochenlieferanten der Heilzumshändler werden könnten, gäbe es noch sowas wie einen Markt für segensbringende Heilige, wie einen St. Fugatius, den Heiligen der armen Sünder, die in ihren Booten, die "Stille Freude" oder "Sonnenschein" heissen, das Geld in die Schweiz schippern.
Es ist trist am Bodensee, und auf dem Heimweg ist die Strecke voller torkelnder Kombis, die Schwabenladungen in ein wohlgeordnetes Nichts bringen, falls sie es durch den Regen nach Hause schaffen.
sagen wir mal eine saubere Bronchitis in den Hals. Glücklicherweise tragen die Radiowellen über den See, und in bester Tradition bringt das französche Programm der Schweizer ellenlange Sprechstücke, die du natürlich nicht verstehst, aber sie klingen drollig, selbst wenn sie gerade über die hässliche Volksabstimmung reden sollten, mit der man über dem See zwar nur über zwei Nationen abstimmt, aber eigentlich alle anderen meint. Wie schon damals, die Schweiz hat eine lange Tradition im Dichtmachen für alles, was nicht Geld ist.

Man sollte vielleicht nur im Frühjahr an diesen See fahren. Es ist dort immer wärmer, was bedeutet, dass sie gerade mit einem späten November aufwarten können. Drüben in der Schweiz haben sie bis zu 1,20 Meter Neuschnee, hier dagegen Nieselregen, Finsternis und kliometerlange Staus nach Lindau. Es ist nicht so schlimm wie auf dem Weg nach München, wo die Autobahn voller niederländischer Verstösse gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz war, aber auch reichlich trübsinnig. Wie auch der Nachlass, den es zu besichtigen gilt, und wenn du mal alt bist, wirst du schon daür sorgen, dass keiner die Uhr findet, auf der eine gefesselte, breitärschige Jugendstilnackte das Hinterteil dem Betrachter entgegen reckt. Oder reichlich moderne, nicht gerade hochwertige Abbildungen indischer Sexualpraktiken. Das einzige, was einem hier bleibt, wenn man in seiner Villa dem grossen Nichts entgegen impotenziert.
Dazu noch ein paar Objekte eines Berliner Künstlers, der sich mit Korallen, Nautilusschnecken und Halbedelsteinen in der modernen Version der Schatzkammerobjekte für den Geldadel versucht. Es ist die Art Prunk, die einen ob der Ausgefallenheit zuerst instinktiv zugreifen, dann aber überlgen und am Ende ablehnen lässt. Der Auktionator kann nichts dafür, wenn die Leute solche Haushalte hinterlassen, er gibt es nur weiter, und wer weiss, vielleicht schaut eine verbliebene reiche Russin während des Fettabsaugens hier vorbei und findet Gefallen daran.
Wie immer gibt es auch etwas hinterhältig Schönes; zwei feuervergoldete Reliquienrahmen aus der Zeit um 1760, die zu Spiegeln umgebaut wurden; ideal für alte Menschen, die bald auch zum Knochenlieferanten der Heilzumshändler werden könnten, gäbe es noch sowas wie einen Markt für segensbringende Heilige, wie einen St. Fugatius, den Heiligen der armen Sünder, die in ihren Booten, die "Stille Freude" oder "Sonnenschein" heissen, das Geld in die Schweiz schippern.
Es ist trist am Bodensee, und auf dem Heimweg ist die Strecke voller torkelnder Kombis, die Schwabenladungen in ein wohlgeordnetes Nichts bringen, falls sie es durch den Regen nach Hause schaffen.
donalphons, 00:07h
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