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Sonntag, 6. September 2009
Ich war im Konzert
Und zwar in einem besonderen Konzert, wo alles und jeder da ist. Ich, meinesgleichen, alt und sehr alt. Und die Presse war auch da, klein, grau, beige und schäbig. Das Werk war mittelunprächtig, aber in der Pause hatte ich jede Menge Spass bei der Kollision zwischen Bürgertum und Medien. Nachzulesen in der FAZ.
donalphons, 01:43h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 5. September 2009
Vorbereitungen
Das Ideal ist, einzusteigen und zu starten. Nun ja. Montag. Hoffentlich. Villeicht.
Solange kann man ja schon mal das neue Gepäck vergleichen und überlegen, was man wo mitnimmt.
Die Route ist soweit klar; vom Tegernsee aus durch Österreich und die Schweiz an den Comer See und dann weiter.
Allerdings nicht, noch nicht nach Cannes. Cannes fand ich übrigens schöner, sehr viel schöner als Nizza. Kommt aber noch, im Winter.
Ich muss gleich nochmal meinen Schraubkünstler anrufen, wie es mit dem Lack vorangeht.

Solange kann man ja schon mal das neue Gepäck vergleichen und überlegen, was man wo mitnimmt.

Die Route ist soweit klar; vom Tegernsee aus durch Österreich und die Schweiz an den Comer See und dann weiter.

Allerdings nicht, noch nicht nach Cannes. Cannes fand ich übrigens schöner, sehr viel schöner als Nizza. Kommt aber noch, im Winter.

Ich muss gleich nochmal meinen Schraubkünstler anrufen, wie es mit dem Lack vorangeht.
donalphons, 00:03h
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Gesamtkosten und Einzelschicksale der Krise
Irgendein Experte hat vor kurzem ausgerechnet, dass die Finanzkrise jedem Erdenbewohner durchschnittlich 1500 Dollar Verlust eingebracht hat. Zynischerweise haben die Spekulationen, die dazu führten, nicht jedem Erdenbewohner etwas gebracht, sondern sehr wenigen sehr viel. Jedenfalls kenne ich solche Berechnungen nur aus jenen Tagen, wenn es um die Verteilung der Lasten geht.
Gerechtigkeitsliebende Menschen könnten nun darüber nachdenken, ab es nicht sozialistisch statt nur sozial wäre, die Verteilung der Verluste mit Höllenmaschinen eher dort anzuhäufen, wo sie verursacht wurden - aber einer der positiven Effekte der Krise ist auch, dass sie bei exakt jenen ankommt, die zuvor von der Verschwendung profitierten, und mit etwas Glück für die Gesellschaft auch ihr ganzes Lebenskonzept auf eine Beteiligung an einem Reichtum ausgerichtet haben, den es nicht mehr gibt und auch nicht mehr so schnell geben wird. Darüber jedenfalls denke ich in der FAZ laut nach.
Gerechtigkeitsliebende Menschen könnten nun darüber nachdenken, ab es nicht sozialistisch statt nur sozial wäre, die Verteilung der Verluste mit Höllenmaschinen eher dort anzuhäufen, wo sie verursacht wurden - aber einer der positiven Effekte der Krise ist auch, dass sie bei exakt jenen ankommt, die zuvor von der Verschwendung profitierten, und mit etwas Glück für die Gesellschaft auch ihr ganzes Lebenskonzept auf eine Beteiligung an einem Reichtum ausgerichtet haben, den es nicht mehr gibt und auch nicht mehr so schnell geben wird. Darüber jedenfalls denke ich in der FAZ laut nach.
donalphons, 11:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 3. September 2009
Saisonfinale
Früher fuhren wir immer Ende August nach Italien, als alle anderen Touristen schon wieder daheim waren. Es war eine feine Sache, denn wenn wir wiederkamen, war daheim der Sommer schon vorbei. Wir gewannen also gut 2 Wochen Sommer dazu.
So gesehen wäre es jetzt, nachdem der Sommer auch dieses Jahr zuverlässig zum Ende des Augusts die Arbeit eingestellt hat, nur logisch, über die blauen Berge nach Italien zu entfliehen -aber Wagen 1 hat immer noch einen Motorschaden, Wagen 2 steht gerade beim Lackierer und Wagen 3 kann in zwei Wochen abgeholt werden. Alternativen gäbe es, aber sie wären auch nicht ohne Aufwand und Ärger.
Also geht es zurück in die Provinz, wo zumindest ein Auto bald fertig ist, und sich ausserdem elend viel Post angesammelt hat von Leuten, die etwas wollen; manche mit guten Gründen und andere - ich dachte, es hätte sich herumgesprochen, dass ich nicht bei PR-Veranstaltungen auftrete. Unter all dem Papier begraben auch eine Lieferung aus dem Osten Deutschlands, wo man nicht alles weggeworfen hat.
Ich habe da eine Vision von einer alpinen Hochebene, auf der ein einziger Baum steht. An der Strasse köchelt der Sunbeam, und zwei Menschen spielen mit Holzschlägern Federball über ein Netz, das an der einen Seite am Baum befestigt ist, und auf der anderen seite vom Chauffeur hochgehalten wird. Auf der Motorhaube wartet der Tee und das Gebäck. Und nirgendwo ist ein Mitarbeiter einer PR-Kloake.

So gesehen wäre es jetzt, nachdem der Sommer auch dieses Jahr zuverlässig zum Ende des Augusts die Arbeit eingestellt hat, nur logisch, über die blauen Berge nach Italien zu entfliehen -aber Wagen 1 hat immer noch einen Motorschaden, Wagen 2 steht gerade beim Lackierer und Wagen 3 kann in zwei Wochen abgeholt werden. Alternativen gäbe es, aber sie wären auch nicht ohne Aufwand und Ärger.

Also geht es zurück in die Provinz, wo zumindest ein Auto bald fertig ist, und sich ausserdem elend viel Post angesammelt hat von Leuten, die etwas wollen; manche mit guten Gründen und andere - ich dachte, es hätte sich herumgesprochen, dass ich nicht bei PR-Veranstaltungen auftrete. Unter all dem Papier begraben auch eine Lieferung aus dem Osten Deutschlands, wo man nicht alles weggeworfen hat.

Ich habe da eine Vision von einer alpinen Hochebene, auf der ein einziger Baum steht. An der Strasse köchelt der Sunbeam, und zwei Menschen spielen mit Holzschlägern Federball über ein Netz, das an der einen Seite am Baum befestigt ist, und auf der anderen seite vom Chauffeur hochgehalten wird. Auf der Motorhaube wartet der Tee und das Gebäck. Und nirgendwo ist ein Mitarbeiter einer PR-Kloake.
donalphons, 23:35h
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Bezeichnend
finde ich es, dass die angeblich christliche, längst aber auch geschiedene, schwule, in gschlamperten Verhältnissen und allen möglichen unchristlichen Abzockern nachlaufende Union sagt: Wir haben die Kraft.
Und nicht: Wir haben die Intelligenz. Oder die Weisheit. Oder auch nur: Die Einsicht.
Und nicht: Wir haben die Intelligenz. Oder die Weisheit. Oder auch nur: Die Einsicht.
donalphons, 11:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 1. September 2009
Ich würde ja nicht zum Boykott von Jako aufrufen
Oder von ihnen beauftragten Anwältin Iris Sanguinette, Rechtsanwältin der Kanzlei Horn & Kollegen.
Das wäre höchst unangemessen. Da würde mir durchaus anderes einfallen (nach Rücksprache mit meinen Anwälten, man will ja wirkungsvoll sein). Die ganze Geschichte (etwas spät) bei Allesaussersport von Kai Pahl. Bitte lesen. Und gerne auch weitersagen.
Das wäre höchst unangemessen. Da würde mir durchaus anderes einfallen (nach Rücksprache mit meinen Anwälten, man will ja wirkungsvoll sein). Die ganze Geschichte (etwas spät) bei Allesaussersport von Kai Pahl. Bitte lesen. Und gerne auch weitersagen.
donalphons, 19:53h
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Der ganz alte Westen
Ich mag es, wenn ich Bilder habe, die man auf Schwarzweiss umarbeiten kann, und die dann aussehen, als wären sie in den 60er Jahren entstanden, so wie in der Sommerfrische in der Zeit vor dem Pauschalurlaub:

In dieser Ecke ist es ein wenig wie an der Riviera zwischen Cannes und Menton: Es gibt viele kleine Buchten, an denen man vergleichsweise ungestört ist. Man kann dort nicht so einfach parken, es ist nicht viel Platz, und mit etwas Glück bleibt man allein, weil alles andere weiter in die grossen Strände drängt. Das geht allerdings nur, wenn man seinen Anwohnervorteil vor den Münchnern gnadenlos ausspielt, die das auch kennen, aber erst mal an den See kommen müssen. Die enden dann meistens anderswo, und die Bilder sehen dann auch in Farbe nicht so aus.

Das ist es dann aber auch schon mit der Rendite. Mehr kommt nicht rum. Würde man so einen Wohnort nicht als Spass, sondern als Investment begreifen, wäre es keine gute Sache. Weshalb viele junge Aufsteiger lieber mieten und das Geld in blitzgescheite Anlagen stecken, wie es in den einschlägigen Magazinen auch empfohlen wird. Das ist die neue Zeit. Und sie ist reich. Kein Wunder, wenn ich in der FAZ gezwungen bin, meine eigene Unzulänglichkeit einzugestehen. Könner machen es anders, und leben besser.

In dieser Ecke ist es ein wenig wie an der Riviera zwischen Cannes und Menton: Es gibt viele kleine Buchten, an denen man vergleichsweise ungestört ist. Man kann dort nicht so einfach parken, es ist nicht viel Platz, und mit etwas Glück bleibt man allein, weil alles andere weiter in die grossen Strände drängt. Das geht allerdings nur, wenn man seinen Anwohnervorteil vor den Münchnern gnadenlos ausspielt, die das auch kennen, aber erst mal an den See kommen müssen. Die enden dann meistens anderswo, und die Bilder sehen dann auch in Farbe nicht so aus.

Das ist es dann aber auch schon mit der Rendite. Mehr kommt nicht rum. Würde man so einen Wohnort nicht als Spass, sondern als Investment begreifen, wäre es keine gute Sache. Weshalb viele junge Aufsteiger lieber mieten und das Geld in blitzgescheite Anlagen stecken, wie es in den einschlägigen Magazinen auch empfohlen wird. Das ist die neue Zeit. Und sie ist reich. Kein Wunder, wenn ich in der FAZ gezwungen bin, meine eigene Unzulänglichkeit einzugestehen. Könner machen es anders, und leben besser.
donalphons, 13:22h
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Montag, 31. August 2009
Das verschlafene Nachtmahl
Prinzipiell weiss ich ja, wie es endet, wenn ich nach dem Bergsteigen ein Bad nehme (Victorianer würden jetzt rot werden und zu lesen aufhören, entnimmt der Kundige etwa "Zimmer mit Aussicht"). Aber gestern war es ein etwas weiterer Weg zum Gipfel und ein scharfer Marsch gegen den Lauf der Sonne, den ich nur gewann, um die Sonne oben untergehen zu sehen. Der Rückmarsch verlief durch den rabenschwarzen Bergwald, und es war nicht das, was man vielleicht als "warm" bezeichnen wollte. Es ist gut, wenn man in so einem Wald jede Wurzel kennt, aber dieses Laufen durch Bäume ohne Sicht nur nach Intention ist geistig anstrengend. Es fordert das Erinnerungsvermögen, es zwingt zu äusserster Konzentration bei gleichzeitig hoher Anstrengung. Danach spürte ich alle Gelenke und dachte mir, es wäre fein, ein wenig schwerelos im Wasser zu liegen, wenn das nächste Bad im See ohnehin erst morgen ansteht (also heute, und zwar hier mit diesem Blick auf dem Weg vom Bäcker)

Ich legte mich in die Wanne, machte die Augen dummerweise zu und - irgendwann muss ich es doch noch ins Bett geschafft haben, aber ich kann mich weder an den Bademantel erinnern, noch daran, dass ich zwischen Bad und Bett auch noch Kommentare schrieb. Jedenfalls schlief ich bei Festbeleuchtung unter den Kronleuchtern im weissen Bademantal auf dem Sofa ein, als hätte ich die Nacht mit leichten Mädchen tanzend (und mehr) verbracht, und nicht unbedingt so, wie man vielleicht erwarten würde: Abgekämpft, hungrig, aber zu müde, noch irgendetwas sinnvolles zu tun. Ich muss sogar noch im Katalog "Darkness & Light. Caravaggio and his world" geblättert haben, denn das Buch lag neben den gnädigerweise unterliegenden Kissen.

Nur so jedenfalls - 700 Höhenmeter in der Sonne hinauf und in der Nacht hinunter - erklärt sich der heutige, doch leicht üppige Frühstückstisch. Zur Krönung würde ich mir noch betretene Worte von Frau Merkel wünschen, aber, wie meine Frau Mama so spitz zu bemerken beliebte - die blieb vermutlich daheim und kochte Eintopf. Worauf ich natürlich auch verzichtete, wenn es mich als Nachtmahl erwartet hätte.

Ich legte mich in die Wanne, machte die Augen dummerweise zu und - irgendwann muss ich es doch noch ins Bett geschafft haben, aber ich kann mich weder an den Bademantel erinnern, noch daran, dass ich zwischen Bad und Bett auch noch Kommentare schrieb. Jedenfalls schlief ich bei Festbeleuchtung unter den Kronleuchtern im weissen Bademantal auf dem Sofa ein, als hätte ich die Nacht mit leichten Mädchen tanzend (und mehr) verbracht, und nicht unbedingt so, wie man vielleicht erwarten würde: Abgekämpft, hungrig, aber zu müde, noch irgendetwas sinnvolles zu tun. Ich muss sogar noch im Katalog "Darkness & Light. Caravaggio and his world" geblättert haben, denn das Buch lag neben den gnädigerweise unterliegenden Kissen.

Nur so jedenfalls - 700 Höhenmeter in der Sonne hinauf und in der Nacht hinunter - erklärt sich der heutige, doch leicht üppige Frühstückstisch. Zur Krönung würde ich mir noch betretene Worte von Frau Merkel wünschen, aber, wie meine Frau Mama so spitz zu bemerken beliebte - die blieb vermutlich daheim und kochte Eintopf. Worauf ich natürlich auch verzichtete, wenn es mich als Nachtmahl erwartet hätte.
donalphons, 15:12h
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Sonntag, 30. August 2009
Merkel + Ackermann = -2%
für die Union, würde ich sagen. Wenn sich die Ergebnisse der Landtagswahlen so bestätigen, dann wird Bundeskellnerin Merkel bei der Bundestagswahl noch bedröppelter in die Monitore schauen, als bei der letzten Runde.
Und wirklich Mitleid habe ich da nicht.
(Wer zum Teufel wählt im Osten eigentlich FDP? Sitzen da noch so viele Politikerberater?)
Und wirklich Mitleid habe ich da nicht.
(Wer zum Teufel wählt im Osten eigentlich FDP? Sitzen da noch so viele Politikerberater?)
donalphons, 20:08h
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Tegernseer Telegramm
+++Wetter wieder fein+++Tante Eulalie u. Hinterl. v. € 2000 abgereist+++Weg nach Lugano frei+++vergiss nicht Tafelpapiere f. St. M.+++

++So.Arbeit f. FAZ erledigt+++Ueber das Unglueck der Reichen+++Gerade hier Gegenteil+++Kuchen z. Fr.st.+++ G+K D+++

++So.Arbeit f. FAZ erledigt+++Ueber das Unglueck der Reichen+++Gerade hier Gegenteil+++Kuchen z. Fr.st.+++ G+K D+++
donalphons, 14:47h
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Sonntag, 30. August 2009
120 Grad
Prinzipiell macht man sich im Bergsommer keinen Kopf wegen scheinbarer Herbsteinbrüche. Anfang August etwa gab es Schnee runter bis auf 1600 Meter. Klingt nach mehr, als es hier oben ist, denn dienterkante von "hier" liegt schon bei 750 Meter. Die Nschttemperaturen liegen nach dem Kälteeinbruch heute morgen bei 5 bis 7 Grad, noch Plus. Trotzdem geht es morgen mit dem Sommer weiter. Man gewöhnt sich einfach an die Blitzattacken des Winters, der hier nie ganz vorbei ist - drüben am Achensee zum Beispiel liegt den ganzen Sommer in einem Seitental ein Schneefald mit ein paar hundert Metern Länge. Nur für den Fall, dass man im August mal eine Schneeballschlacht machen möchte.

Heute war die Sache trotzdem etwas anders, denn ich war nicht mal auf meinem Abendspazierganggipfel angelangt, als das kleine Schönwetterfenster des Tages schon wieder geschlossen war. Aus Schwaben kam eine schwere, sehr niedrige Wolke wie eine Mahnung, und sofort war es wieder eisig kalt auf der Bergspitze, während sich einzelne letzte Lichtfinger in die Flanken der Berge Richtung Tölz bohrten. Man sitzt also allein auf dem Gipfel, und dieses mehrere hundert Quadratkilometer grosse Wolkengebilde schiebt sich dunkelgrau über den Kopf. Man ist in solchen Momenten sehr allein.

Aber noch hält das Wetter, die Fernsicht liegt bei mindestens 80 Kilometern, vielleicht auch mehr (der kleine Buckel auf dem ersten Bild im Tal ist der Hohe Peissenberg, rund 65 Kilometer von hier), so klar ist die Luft nach all dem Regen, der aus dem staubig-trockenen Hanganstieg zum Gipfel des Vortages ein ausgewaschenes Bachbett gemacht hat. Es wird nicht so bleiben; spätere Wolkenfelder werden schwer in den See fallen und über das Wasser in die Berge kriechen, unterbrochen von den Sonnentagen des Herbstes, und eigentlich kann man nur darauf hoffen, dass die Niederschlaganomalie 2009 endlich mal ein Einsehen hat.

Die Alternative tut sich hinter Rottach mit dem Kreuther Tal auf, hoch zum Achenpass; von dot aus ist man in zwei Stunden in Italien, wenn man es eilig hat, und in vier Stunden in Meran. Wenn man sehr früh aufsteht, ist man am Mittag ohne Eile auch schon in Gravedona am Comer See, vorbei an St. Moritz und am Silvaplana, was eine angenehme Vorstellung ist, wenn man den finster gewordenen Berg hinunterhetzt, weil sich das Wolkenungetüm feucht seiner Wasserlast entledigt.

Heute war die Sache trotzdem etwas anders, denn ich war nicht mal auf meinem Abendspazierganggipfel angelangt, als das kleine Schönwetterfenster des Tages schon wieder geschlossen war. Aus Schwaben kam eine schwere, sehr niedrige Wolke wie eine Mahnung, und sofort war es wieder eisig kalt auf der Bergspitze, während sich einzelne letzte Lichtfinger in die Flanken der Berge Richtung Tölz bohrten. Man sitzt also allein auf dem Gipfel, und dieses mehrere hundert Quadratkilometer grosse Wolkengebilde schiebt sich dunkelgrau über den Kopf. Man ist in solchen Momenten sehr allein.

Aber noch hält das Wetter, die Fernsicht liegt bei mindestens 80 Kilometern, vielleicht auch mehr (der kleine Buckel auf dem ersten Bild im Tal ist der Hohe Peissenberg, rund 65 Kilometer von hier), so klar ist die Luft nach all dem Regen, der aus dem staubig-trockenen Hanganstieg zum Gipfel des Vortages ein ausgewaschenes Bachbett gemacht hat. Es wird nicht so bleiben; spätere Wolkenfelder werden schwer in den See fallen und über das Wasser in die Berge kriechen, unterbrochen von den Sonnentagen des Herbstes, und eigentlich kann man nur darauf hoffen, dass die Niederschlaganomalie 2009 endlich mal ein Einsehen hat.

Die Alternative tut sich hinter Rottach mit dem Kreuther Tal auf, hoch zum Achenpass; von dot aus ist man in zwei Stunden in Italien, wenn man es eilig hat, und in vier Stunden in Meran. Wenn man sehr früh aufsteht, ist man am Mittag ohne Eile auch schon in Gravedona am Comer See, vorbei an St. Moritz und am Silvaplana, was eine angenehme Vorstellung ist, wenn man den finster gewordenen Berg hinunterhetzt, weil sich das Wolkenungetüm feucht seiner Wasserlast entledigt.
donalphons, 00:50h
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Freitag, 28. August 2009
Geschichten, die das Krepieren schreibt
Erinnert sich jemand an den Versicherungsriesen AIG? Das ist die US-Firma, die durch das Versichern von Kreditausfällen und anderen tollen, nicht ganz krisenfesten Ideen in Schieflage geriet und mit mehr als 100 Milliarden Euro gestützt werden musste, um nicht pleite zu gehen. Und um privilegierte Banken wie die Deutsche vom - nach marktwirtschaftlichen Kriterien - massiven Wackeln abzuhalten, indem den Verbindlichkeiten gegenüber den Banken mit Geld des US-Steuerzahlers nachgekommen wurde, obwohl AIG eigentlich pleite war. Nun ja. Ich bin übrigens gerade im Urlaub.

Und wenn ich nun an die Zeitung kabelte, ich machte das, um mein nächstes Thema zu recherchieren und ich wäre doch ein toller Mitarbeiter,
+++feines wetter. tante theodora ankommt morgen. julchen braucht solange hotelzimmer. anweist bitte € 500 für weitere recherchen. leide entsetzlich in der hitze+++
würde man das vermutlich nicht ganz glauben. Zumindest würde man mir, wenn ich das gleich zu Beginn meiner neuen Stelle machen würde, keine Millionen zahlen. Schliesslich arbeite ich nicht bei AIG.
Aber genau das passiert bei AIG. Der neue Chef der Pleitenklitsche heisst Benmosche und verbringt gerade 3 Wochen seines ersten Arbeitsmonats in seiner Residenz in Kroatien auf Urlaub, checkt ab und zu im Internet ein paar Kurse und gibt Interviews. Nicht übel bei drei Millionen Dollar in Geld, vier Millionen in Aktien und bis zu 3,5 Millionen Bonus, wenn die Ergebnisse gut sind. Das sind mal wirklich gute Arbeitsbedingungen beim de facto Staat.
Zusammen mit der Wiederwahl von Bernanke muss ich sagen, dass ich inzwischen Obama für einen Totalversager und Lakaien der Wahlstreet halte. Kubas Staatszeitung hatte doch recht.

Und wenn ich nun an die Zeitung kabelte, ich machte das, um mein nächstes Thema zu recherchieren und ich wäre doch ein toller Mitarbeiter,
+++feines wetter. tante theodora ankommt morgen. julchen braucht solange hotelzimmer. anweist bitte € 500 für weitere recherchen. leide entsetzlich in der hitze+++
würde man das vermutlich nicht ganz glauben. Zumindest würde man mir, wenn ich das gleich zu Beginn meiner neuen Stelle machen würde, keine Millionen zahlen. Schliesslich arbeite ich nicht bei AIG.
Aber genau das passiert bei AIG. Der neue Chef der Pleitenklitsche heisst Benmosche und verbringt gerade 3 Wochen seines ersten Arbeitsmonats in seiner Residenz in Kroatien auf Urlaub, checkt ab und zu im Internet ein paar Kurse und gibt Interviews. Nicht übel bei drei Millionen Dollar in Geld, vier Millionen in Aktien und bis zu 3,5 Millionen Bonus, wenn die Ergebnisse gut sind. Das sind mal wirklich gute Arbeitsbedingungen beim de facto Staat.
Zusammen mit der Wiederwahl von Bernanke muss ich sagen, dass ich inzwischen Obama für einen Totalversager und Lakaien der Wahlstreet halte. Kubas Staatszeitung hatte doch recht.
donalphons, 17:32h
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Schlichtes Landleben
Ein Baum.

Ein Blech.

Ein Tisch.

Prinzipiell finde ich die Idee eines Ernährungslehrers ja gar nicht so schlecht. Eigentlich ist die Idee sogar gut. Nur leider habe ich dafür keine Verwendung.

Ein Blech.

Ein Tisch.

Prinzipiell finde ich die Idee eines Ernährungslehrers ja gar nicht so schlecht. Eigentlich ist die Idee sogar gut. Nur leider habe ich dafür keine Verwendung.
donalphons, 15:22h
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