: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 10. September 2009

Empfehlung heute - Ich habe ja keinen Fernseher

Aber für jene, die einen haben und auch Gebühren zahlen, könnten diese Einblicke von Kitty Koma in das Drehbuchsystem der öffentlich-rechtlichen Anstalten sehr spannend sein.

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Was ich mich frage,

wenn ich nicht gerade mit einem Holzschläger im Park dem Federball hinterherhechte - ich habe das noch nie gemacht, ich muss mich noch konzentrieren -



Was ich mich also frage: Wir wissen jetzt etwas, das keine alte Sau überrascht; dass der alte Kohl nicht nur schwarze Kassen hatte, sondern auch die Macht, Gutachten über Gorleben je nach Freude und Annehmlichkeit umarbeiten und fälschen zu lassen. 1983.

Von 1994 bis 1998 war in der Bundesregierung die Ministerin für Reaktorsicherheit für Gorleben verantwortlich, und trat als massive Befürworterin in Erscheinung; ja, sie gehörte sogar zu jenen, die sich in Gorleben ein internationales Endlager vorstellen konnten. Diese Frau ist heute Bundeskanzlerin. Und was ich mich frage, ist einfach: Wenn Kohls Leute 1983 schon Gutachten fälschen liessen - warum sollten sie von 1994 bis 1998 das eigentlich nicht genauso getan haben, noch dazu, wenn sie so grosse Pläne mit Gorleben hatten?

Das sind so die Fragen, die man sich stellt. Könnte sein, dass es noch ein paar spannende Wochen bis zur Wahl werden. Wieviel spenden die Kernenergiehersteller eigentlich der Union und der FDP?

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Weitere Überlegungen zur 15er-Bande

und ihrer Unkulturrevolutionsbemühung finden sich an der Blogbar. (Manchmal braucht man im angeblich so transparenten Internet solche Texte, damit man versteht, warum der Hilfskabelträgerersatzmann vom Sixtus bei Twitter abkotzt)

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Mittwoch, 9. September 2009

Liebe kleine Stadt,

Du bist auf Deine Spitzweg-Art gar nicht hässlich, nur etwas zurückgeblieben, mit einer verqueren Romantik und einer Dummheit, die mitunter ganz reizvoll sein kann, wenn sie sich durch die Münder Deiner besseren Töchter äussert. Du hast keine Sorgen, keine Probleme, alles ist gut und die Zukunft ist sicher. Manchmal bist Du auch schön, und es ist ein Vergnügen, in Dir zu schlafen.



Leider bist Du auf Dauer schwer zu ertragen, und deshalb zieht es mich hinaus in andere dumme, kleine, selbstzufriedene Städte, die so sind wie Du, nur anders. Manchmal hübscher, manchmal klüger, mitunter sogar reicher. Das ist nicht oft der Fall, aber doch mitunter - bist Du nicht die Beste. In der Kombination bist Du reicher als Bergamo, grösser und weniger eingebildet als St. Moritz, und Du hast auch mehr Kultur als viele Alpendörfer, die ich bereise. Insgesamt, auf Dauer jedoch, ist es nicht wirklich genug.



Ein paar Dinge nehme ich von Dir mit, denn dort, wo ich sein werde, ist es selbst in Ausnahmefällen nicht so luxuriös; selbst erste Häuser servieren heute nicht mer mit massivem Silber - taten sie es je? - und nichts garantiert mir, dass die neuen Küchen unterwegs besser sind als das, was in Dir gelernt habe. Ja, sogar die zweitschlimmste aller Lebensmittelvergiftungen nach einem Gratin in Düsseldorf verdanke ich einem Käse durch jene Region, durch die ich demnächst komme. Und ich bin froh, wenn ich wieder daheim bin.



Aber erst einmal: Mein Auto ist wieder am Leben, es röhrt und säuft, in den Koffern saugt Kaffee den Mief der jahrzehnte weg, ich fühle mich jung und so frei Dir zu sagen: Es ist wirklich nett hier. Ich bin gern hier. Aber in den nächsten Tagen wäre ich lieber unterwegs. Bis dann, kleine, dumme Stadt am grossen Fluss im grossen, schönen, dummen Bayernland.

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Ikea als Armutsrisiko

lautet der Beitrag in der FAZ, der mich zwölf Euro gekostet hat, ohne die Nervenenzündung in der Schreibhand wegen der Kommentare.

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Die Immobilienkrise, wie sie wirklich ist

Ich möchte empfehlen, diesen Beitrag über ein amerikanisches Paar zu lesen, der ziemlich gut erklärt, woran die Weltwirtschaft, die USA und das System als solches kranken - und warum das Elend noch hübsch lang so weitergehen wird.

Und hier ist eine Überlegung, wie man die Rally der Aktienmärkte dieses Jahres mit einem Zimbabwe-Modell vergleichen kann - demzufolge wäre es nur Inflationsvorsorge gewesen.

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Montag, 7. September 2009

Heimat, die ich nicht meine

Auf das Oktoberfest - oder verwandte Veranstaltungen - gehe ich natürlicht nicht, unter gar keinen Umständen, mit niemandem.



Die Grenze zu solchen Vergnügungen niederer Art bildet der Gredinger Trachtenmarkt, zu dem ich gehe, wenn es gewünscht wird, und wo ich für die Menschen, Nordischstämmige und Einheimische auch noch dolmetschen kann (Ausnahme: Oberpfalz, aber das ist auch keine Sprache)



Trotzdem ist das nicht mein Ding. Ich komme aus der Stadt. In der Stadt war man stolz, nicht so wie die Bauern rumzulaufen. Und das, obwohl meine Stadt selbst reaktionär, hinterwäldlerisch und zurückgeblieben war.



Man sollte das also eher als septemberlichen Karneval in Mittelfranken betrachten, die Leute haben ihren Spass, und sie könnten ja auch was Schlimmeres machen. CSU-Plakate aufhängen, randalieren, Blogwerbenetzwerke gründen.



Trotzdem ist das einfach nicht meine Welt und auch nicht meine heimat, selbst wenn es darin stattfindet.

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Sonntag, 6. September 2009

Ich war im Konzert

Und zwar in einem besonderen Konzert, wo alles und jeder da ist. Ich, meinesgleichen, alt und sehr alt. Und die Presse war auch da, klein, grau, beige und schäbig. Das Werk war mittelunprächtig, aber in der Pause hatte ich jede Menge Spass bei der Kollision zwischen Bürgertum und Medien. Nachzulesen in der FAZ.

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Samstag, 5. September 2009

Vorbereitungen

Das Ideal ist, einzusteigen und zu starten. Nun ja. Montag. Hoffentlich. Villeicht.



Solange kann man ja schon mal das neue Gepäck vergleichen und überlegen, was man wo mitnimmt.



Die Route ist soweit klar; vom Tegernsee aus durch Österreich und die Schweiz an den Comer See und dann weiter.



Allerdings nicht, noch nicht nach Cannes. Cannes fand ich übrigens schöner, sehr viel schöner als Nizza. Kommt aber noch, im Winter.



Ich muss gleich nochmal meinen Schraubkünstler anrufen, wie es mit dem Lack vorangeht.

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Gesamtkosten und Einzelschicksale der Krise

Irgendein Experte hat vor kurzem ausgerechnet, dass die Finanzkrise jedem Erdenbewohner durchschnittlich 1500 Dollar Verlust eingebracht hat. Zynischerweise haben die Spekulationen, die dazu führten, nicht jedem Erdenbewohner etwas gebracht, sondern sehr wenigen sehr viel. Jedenfalls kenne ich solche Berechnungen nur aus jenen Tagen, wenn es um die Verteilung der Lasten geht.

Gerechtigkeitsliebende Menschen könnten nun darüber nachdenken, ab es nicht sozialistisch statt nur sozial wäre, die Verteilung der Verluste mit Höllenmaschinen eher dort anzuhäufen, wo sie verursacht wurden - aber einer der positiven Effekte der Krise ist auch, dass sie bei exakt jenen ankommt, die zuvor von der Verschwendung profitierten, und mit etwas Glück für die Gesellschaft auch ihr ganzes Lebenskonzept auf eine Beteiligung an einem Reichtum ausgerichtet haben, den es nicht mehr gibt und auch nicht mehr so schnell geben wird. Darüber jedenfalls denke ich in der FAZ laut nach.

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Donnerstag, 3. September 2009

Saisonfinale

Früher fuhren wir immer Ende August nach Italien, als alle anderen Touristen schon wieder daheim waren. Es war eine feine Sache, denn wenn wir wiederkamen, war daheim der Sommer schon vorbei. Wir gewannen also gut 2 Wochen Sommer dazu.



So gesehen wäre es jetzt, nachdem der Sommer auch dieses Jahr zuverlässig zum Ende des Augusts die Arbeit eingestellt hat, nur logisch, über die blauen Berge nach Italien zu entfliehen -aber Wagen 1 hat immer noch einen Motorschaden, Wagen 2 steht gerade beim Lackierer und Wagen 3 kann in zwei Wochen abgeholt werden. Alternativen gäbe es, aber sie wären auch nicht ohne Aufwand und Ärger.



Also geht es zurück in die Provinz, wo zumindest ein Auto bald fertig ist, und sich ausserdem elend viel Post angesammelt hat von Leuten, die etwas wollen; manche mit guten Gründen und andere - ich dachte, es hätte sich herumgesprochen, dass ich nicht bei PR-Veranstaltungen auftrete. Unter all dem Papier begraben auch eine Lieferung aus dem Osten Deutschlands, wo man nicht alles weggeworfen hat.



Ich habe da eine Vision von einer alpinen Hochebene, auf der ein einziger Baum steht. An der Strasse köchelt der Sunbeam, und zwei Menschen spielen mit Holzschlägern Federball über ein Netz, das an der einen Seite am Baum befestigt ist, und auf der anderen seite vom Chauffeur hochgehalten wird. Auf der Motorhaube wartet der Tee und das Gebäck. Und nirgendwo ist ein Mitarbeiter einer PR-Kloake.

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Bezeichnend

finde ich es, dass die angeblich christliche, längst aber auch geschiedene, schwule, in gschlamperten Verhältnissen und allen möglichen unchristlichen Abzockern nachlaufende Union sagt: Wir haben die Kraft.

Und nicht: Wir haben die Intelligenz. Oder die Weisheit. Oder auch nur: Die Einsicht.

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Dienstag, 1. September 2009

Ich würde ja nicht zum Boykott von Jako aufrufen

Oder von ihnen beauftragten Anwältin Iris Sanguinette, Rechtsanwältin der Kanzlei Horn & Kollegen.

Das wäre höchst unangemessen. Da würde mir durchaus anderes einfallen (nach Rücksprache mit meinen Anwälten, man will ja wirkungsvoll sein). Die ganze Geschichte (etwas spät) bei Allesaussersport von Kai Pahl. Bitte lesen. Und gerne auch weitersagen.

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Der ganz alte Westen

Ich mag es, wenn ich Bilder habe, die man auf Schwarzweiss umarbeiten kann, und die dann aussehen, als wären sie in den 60er Jahren entstanden, so wie in der Sommerfrische in der Zeit vor dem Pauschalurlaub:



In dieser Ecke ist es ein wenig wie an der Riviera zwischen Cannes und Menton: Es gibt viele kleine Buchten, an denen man vergleichsweise ungestört ist. Man kann dort nicht so einfach parken, es ist nicht viel Platz, und mit etwas Glück bleibt man allein, weil alles andere weiter in die grossen Strände drängt. Das geht allerdings nur, wenn man seinen Anwohnervorteil vor den Münchnern gnadenlos ausspielt, die das auch kennen, aber erst mal an den See kommen müssen. Die enden dann meistens anderswo, und die Bilder sehen dann auch in Farbe nicht so aus.



Das ist es dann aber auch schon mit der Rendite. Mehr kommt nicht rum. Würde man so einen Wohnort nicht als Spass, sondern als Investment begreifen, wäre es keine gute Sache. Weshalb viele junge Aufsteiger lieber mieten und das Geld in blitzgescheite Anlagen stecken, wie es in den einschlägigen Magazinen auch empfohlen wird. Das ist die neue Zeit. Und sie ist reich. Kein Wunder, wenn ich in der FAZ gezwungen bin, meine eigene Unzulänglichkeit einzugestehen. Könner machen es anders, und leben besser.

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Montag, 31. August 2009

Das verschlafene Nachtmahl

Prinzipiell weiss ich ja, wie es endet, wenn ich nach dem Bergsteigen ein Bad nehme (Victorianer würden jetzt rot werden und zu lesen aufhören, entnimmt der Kundige etwa "Zimmer mit Aussicht"). Aber gestern war es ein etwas weiterer Weg zum Gipfel und ein scharfer Marsch gegen den Lauf der Sonne, den ich nur gewann, um die Sonne oben untergehen zu sehen. Der Rückmarsch verlief durch den rabenschwarzen Bergwald, und es war nicht das, was man vielleicht als "warm" bezeichnen wollte. Es ist gut, wenn man in so einem Wald jede Wurzel kennt, aber dieses Laufen durch Bäume ohne Sicht nur nach Intention ist geistig anstrengend. Es fordert das Erinnerungsvermögen, es zwingt zu äusserster Konzentration bei gleichzeitig hoher Anstrengung. Danach spürte ich alle Gelenke und dachte mir, es wäre fein, ein wenig schwerelos im Wasser zu liegen, wenn das nächste Bad im See ohnehin erst morgen ansteht (also heute, und zwar hier mit diesem Blick auf dem Weg vom Bäcker)



Ich legte mich in die Wanne, machte die Augen dummerweise zu und - irgendwann muss ich es doch noch ins Bett geschafft haben, aber ich kann mich weder an den Bademantel erinnern, noch daran, dass ich zwischen Bad und Bett auch noch Kommentare schrieb. Jedenfalls schlief ich bei Festbeleuchtung unter den Kronleuchtern im weissen Bademantal auf dem Sofa ein, als hätte ich die Nacht mit leichten Mädchen tanzend (und mehr) verbracht, und nicht unbedingt so, wie man vielleicht erwarten würde: Abgekämpft, hungrig, aber zu müde, noch irgendetwas sinnvolles zu tun. Ich muss sogar noch im Katalog "Darkness & Light. Caravaggio and his world" geblättert haben, denn das Buch lag neben den gnädigerweise unterliegenden Kissen.



Nur so jedenfalls - 700 Höhenmeter in der Sonne hinauf und in der Nacht hinunter - erklärt sich der heutige, doch leicht üppige Frühstückstisch. Zur Krönung würde ich mir noch betretene Worte von Frau Merkel wünschen, aber, wie meine Frau Mama so spitz zu bemerken beliebte - die blieb vermutlich daheim und kochte Eintopf. Worauf ich natürlich auch verzichtete, wenn es mich als Nachtmahl erwartet hätte.

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