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Samstag, 11. Dezember 2010
Du musst kämpfen für Dein Recht auf Kirchenfeiern
Erst das Hochamt.

Dann die Orgie.

Schliesslich ist der 11. Dezember 2010 der 535. Geburtstag von Papst Leo X. Falls sich jemand an diesem unserem Schabernack in hohen Räumen, verborgen in dunklen Wäldern, stören sollte - Leo X. war noch nicht mal Geistlicher, als er zum Papst gewählt wurde: "Da Gott Uns das Pontifikat verliehen hat, so lasst es Uns denn genießen." Wenn der darf, dürfen wir auch.

Dann die Orgie.

Schliesslich ist der 11. Dezember 2010 der 535. Geburtstag von Papst Leo X. Falls sich jemand an diesem unserem Schabernack in hohen Räumen, verborgen in dunklen Wäldern, stören sollte - Leo X. war noch nicht mal Geistlicher, als er zum Papst gewählt wurde: "Da Gott Uns das Pontifikat verliehen hat, so lasst es Uns denn genießen." Wenn der darf, dürfen wir auch.
donalphons, 22:03h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 11. Dezember 2010
Einblicke & Ausblicke
Die New York Times will zeigen, dass sie auch ohne Wikileaks spannende Dinge leaken kann. Das ist auch so eine Art Fallout, den ich beim Journalismus sehe: Dass Wikileaks den Beruf vor sich her treibt. Dass man erklären muss, wozu es einen egentlich braucht, wenn es um die grossen Skandale geht. Der Unterschied zwischen Medien und Wikileaks ist, dass Medien auch selbst aktiv werden können; Wikileaks ist auf Zulieferungen angewiesen. Man kann da so oder so vorgehen; die Times, die das Cablegate-Material eigentlich nicht erhalten sollte, macht den Giftschrank justament dann auf, wenn Wikileaks eine Verschnaufpause einlegt. Der Guardian geht den anderen Weg und bitte seine Leser, ihm und seinem Spezialistenteam zu berichten - keine dumme Idee, wenn demnächst die Unterlagen der Guantanamogefangenen rauskommen. Und Spiegel Onschleim bringt "Wetten dass", das kann ihnen in ihrer unnachahmlichen Art nur die Bild streitig machen.
Aber das Interesse wandert nun mal, und bei uns in der Strasse geht die Restaurierung eines grossen Hauses langsam zu Ende. Und wirklich spannend sind da zwei Fragen: Welche Leute ziehen da ein? Und: Wie hoch ist die Miete? Das wird es uns erlauben, die nächsten Mieter gerechter zu behandeln.

Oder, was den dramatischen Fall des Hinterhauses bei mir angeht, beim Durchrechnen, was sich wie lohnt. Es sind viele Einzelposten, an die man da denken muss. Nur mal ein Beispiel: Der Kostenvoranschlag besagt, dass neue Plastikfenster nur 50% teurer wären, als die alten, doppelten Kastenfenster restaurien zu lassen. Das würde sich nach 10, 15 Jahren Heizen rentieren, wenn man selbst darin wohnte und es machen liesse. Aber wenn ich die Fenster selbst herrichte, kostet das ein paar Tage Arbeit, und vielleicht 150 Euro - und davon, dass die Mieter bei der Heizung sparen, habe ich persönlich nichts. Die Erfahrung zeigt leider, dass Mieter nun mal nach dem Mietpreis gehen, und jeder Hinweis auf besonders effiziente Fenster egal ist, wenn nur der Quadratmeterpreis 10 Cent billiger ist.
So schlimm, wie manche Abdichtungsextremisten sagen, ist es mit Kastenfenstern übrigens nicht; Natürlich gibt es einen gewissen Austausch, aber dadurch entstehen auch in den Räumen unterschiedliche Klimazonen. Am Fenster kann man dann besser arbeiten, weiter hinten eher ausruhen. Dass moderne Plastikfenster auch in 10 Jahren noch perfekt schliessen, mag ich aus eigener Erfahrung bezweifeln - keine Ahnung, warum die teuren Denkmalschutzfenster besser sind, aber die halten einfach. Und schliessen. Aber die wiederum wären für das Hinterhaus viel zu teuer.
Abgesehen davon stecken in neuen Fenstern auch Zusatzkosten, die man gerne übersieht: Trotz Einfassung mit Schaum und Silikon muss massiv im Mauerwerk rumgemacht werden, man braucht einen Spengler für die Fensterbretter, und das kostet kostet kostet. Grob geschätzt: 15-20.000 Euro. Anderthalb bis zwei Jahresmieten für das Objekt. Und rauswerfen müsste man Fenster, die noch Goldmark gekostet haben. Da haben wir noch die Rechnungen.

Im neu restaurierten Haus haben sie übrigens auch die alten Fenster drin gelassen. Abgeschliffen, gestrichen, neue Gläser eingesetzt, das war alles. Stellt sich nur die Frage, was die Mieter dafür bezahlen müssen. Aber das kriegt man hier schon raus, ganz ohne Wikileaks.
Aber das Interesse wandert nun mal, und bei uns in der Strasse geht die Restaurierung eines grossen Hauses langsam zu Ende. Und wirklich spannend sind da zwei Fragen: Welche Leute ziehen da ein? Und: Wie hoch ist die Miete? Das wird es uns erlauben, die nächsten Mieter gerechter zu behandeln.

Oder, was den dramatischen Fall des Hinterhauses bei mir angeht, beim Durchrechnen, was sich wie lohnt. Es sind viele Einzelposten, an die man da denken muss. Nur mal ein Beispiel: Der Kostenvoranschlag besagt, dass neue Plastikfenster nur 50% teurer wären, als die alten, doppelten Kastenfenster restaurien zu lassen. Das würde sich nach 10, 15 Jahren Heizen rentieren, wenn man selbst darin wohnte und es machen liesse. Aber wenn ich die Fenster selbst herrichte, kostet das ein paar Tage Arbeit, und vielleicht 150 Euro - und davon, dass die Mieter bei der Heizung sparen, habe ich persönlich nichts. Die Erfahrung zeigt leider, dass Mieter nun mal nach dem Mietpreis gehen, und jeder Hinweis auf besonders effiziente Fenster egal ist, wenn nur der Quadratmeterpreis 10 Cent billiger ist.
So schlimm, wie manche Abdichtungsextremisten sagen, ist es mit Kastenfenstern übrigens nicht; Natürlich gibt es einen gewissen Austausch, aber dadurch entstehen auch in den Räumen unterschiedliche Klimazonen. Am Fenster kann man dann besser arbeiten, weiter hinten eher ausruhen. Dass moderne Plastikfenster auch in 10 Jahren noch perfekt schliessen, mag ich aus eigener Erfahrung bezweifeln - keine Ahnung, warum die teuren Denkmalschutzfenster besser sind, aber die halten einfach. Und schliessen. Aber die wiederum wären für das Hinterhaus viel zu teuer.
Abgesehen davon stecken in neuen Fenstern auch Zusatzkosten, die man gerne übersieht: Trotz Einfassung mit Schaum und Silikon muss massiv im Mauerwerk rumgemacht werden, man braucht einen Spengler für die Fensterbretter, und das kostet kostet kostet. Grob geschätzt: 15-20.000 Euro. Anderthalb bis zwei Jahresmieten für das Objekt. Und rauswerfen müsste man Fenster, die noch Goldmark gekostet haben. Da haben wir noch die Rechnungen.

Im neu restaurierten Haus haben sie übrigens auch die alten Fenster drin gelassen. Abgeschliffen, gestrichen, neue Gläser eingesetzt, das war alles. Stellt sich nur die Frage, was die Mieter dafür bezahlen müssen. Aber das kriegt man hier schon raus, ganz ohne Wikileaks.
donalphons, 00:31h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 10. Dezember 2010
Bank Run
Neues Dach für eine neue Pergola im Hof: 500 Euro Abschagszahlung (und steuerlich anzurechnen). Kleiner Teil einer grossen Rechnung.
1 Teinahmegebühr an der Mile Miglia: Ich hätte nie gedacht, dass ich das so leichterhand überweise. Letztes Jahr noch fand ich es vollkommen überzogen teuer, heute denke ich mir nichts dabei. Ich glaube, nach vier Jahren wurde der Wunsch innendrin einfach übermächtig. Erster Versuch der Überweidung ist übrigens wegen falschem Namen gescheitert, aber auch beim zweiten Mal: Hochgefühl. Irgendwann ist es einfach Zeit.

Gemälde. Monatelang fand ich absolut nichts mehr, was mir behagt hätte. Hier stimmte der Gesichtsausdruck nicht, dort war der Schaden zu gross, dann war es zu teuer und hatte das falsche Format, es fehlte ein Rahmen, und die wirklich entzückende junge Dame war eine Fälschung, was ich erst im letzten Moment merkte... Zweimal steigerte ich in Persona mit. Zweimal lernte ich Zahnärzte hassen. Generell gelten Weihnachtsauktionen als schlimmstes aller Pflaster, aber da war das, was ich wollte, gehäuft anzutreffen. Vielleicht waren die Zahnärzte schon faul und fett nach Hause gegangen, vielleicht schliefen die Händler - jedenfalls schaute ich mich erstaunt um, als ich der letzte mit gehobenem Arm war. Nanu? Gut, von mir aus... wer hätte das gedacht.

Dafür jetzt Enthaltsamkeit. Hätte ich ein schlimmes, teures Laster - Alkohol trinken oder Frauen mit lockerer Sexualmoral buchen - könnte ich jetzt mit guten Gründen tugendsam werden. So werde ich angesichts des Pfundkurses auf eine silberne Weihnachtskanne verzichten. Weil, Bescheidenheit muss auch mal sein.
Wo nur hänge ich die Bilder auf?
1 Teinahmegebühr an der Mile Miglia: Ich hätte nie gedacht, dass ich das so leichterhand überweise. Letztes Jahr noch fand ich es vollkommen überzogen teuer, heute denke ich mir nichts dabei. Ich glaube, nach vier Jahren wurde der Wunsch innendrin einfach übermächtig. Erster Versuch der Überweidung ist übrigens wegen falschem Namen gescheitert, aber auch beim zweiten Mal: Hochgefühl. Irgendwann ist es einfach Zeit.

Gemälde. Monatelang fand ich absolut nichts mehr, was mir behagt hätte. Hier stimmte der Gesichtsausdruck nicht, dort war der Schaden zu gross, dann war es zu teuer und hatte das falsche Format, es fehlte ein Rahmen, und die wirklich entzückende junge Dame war eine Fälschung, was ich erst im letzten Moment merkte... Zweimal steigerte ich in Persona mit. Zweimal lernte ich Zahnärzte hassen. Generell gelten Weihnachtsauktionen als schlimmstes aller Pflaster, aber da war das, was ich wollte, gehäuft anzutreffen. Vielleicht waren die Zahnärzte schon faul und fett nach Hause gegangen, vielleicht schliefen die Händler - jedenfalls schaute ich mich erstaunt um, als ich der letzte mit gehobenem Arm war. Nanu? Gut, von mir aus... wer hätte das gedacht.

Dafür jetzt Enthaltsamkeit. Hätte ich ein schlimmes, teures Laster - Alkohol trinken oder Frauen mit lockerer Sexualmoral buchen - könnte ich jetzt mit guten Gründen tugendsam werden. So werde ich angesichts des Pfundkurses auf eine silberne Weihnachtskanne verzichten. Weil, Bescheidenheit muss auch mal sein.
Wo nur hänge ich die Bilder auf?
donalphons, 00:42h
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700 Jahre
Manch einer erinnert sich vielleicht - eine Weile stand ich im Impressum von Dotcomtod. Kann sein, dass ich deshalb eine etwas andere Sicht auf Wikileaks habe. In meinen Augen ist das, was wir gerade sehen, nicht zwingend die erste grosse Schlacht des Krieges um das Internet, sondern eher eine weitere, ebenso sinnlose wie auch wichtige Schlacht um das, was man als "Freiheiten" bezeichnen mag. Dieser Konflikt ist sehr, sehr alt, und manchmal auch fast erloschen, dass er wie eine ferne Erinnerung wirken mag. Aber er geht weiter, und man sollte sich erinnern, wo man steht. Und wer die anderen sind und waren.
donalphons, 15:25h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 8. Dezember 2010
Wikileaks-Fallout: Prostitution doch nicht verdammen
Irgendwie hatte ich bei Wikileaks ein sehr schlechtes Gefühl; das Gefühl, bald eine Reihe von Regionenn zu kennen, die zu boykottieren ich nicht umhin hönnte. Italien sah ich da leider als eine der ersten Unterdrückernationen an.
Statt dessen: Australien. Gut, das spielt ohnehin keine Rolle. Schweden. Als kleiner, dunkler, fetter Bayer wollte ich da allein schon aufgrund meiner Aversion gegen grosse, blonde Schränke nie hin.
Aber dass ich zu dieser Liste irgendwann auch emanzipierte Frauen rechnen würde, hätte ich nicht gedacht.
Nur mal so theoretisch: Sexuelle Übergriffe werden in Schweden nach Rechtsgrundsätzen und mit Folgen definiert, die einen Mann, vorsichtig gesagt, massiv der Willkür seiner Geschlechtspartnerin, ja sogar Bekannten oder zufälligen Begegnungen aussetzen. Jetzt wirklich mal weg von Assange und aufgrund eigener Erfahrungen mit Stalkerinnen, die ich ab und zu im Briefkasten habe: Da stehen dann wirklich krude Dinge drin, von denen die denken, dass ich sie mit ihnen tun würde. Da werden bescheuerte sexuelle Wünsche auf mich übertragen, wie etwa ein Kinderwunsch mit ihr (ich! Ausgerechnet!), da wird aus meinen FAZ-Texten die Einladung herausgelesen, dass man gleich mal vorbei kommen soll und ich sie am Bahnhof abholen will.
Was passiert, wenn so jemand wirklich vor meiner Tür steht, keine Zeugen da sind, und die eine klare Absage dann als Anlass nimmt, durchzudrehen und mit so einem irren Weltbild dann sauer zur Polizei zu rennen? So etwas ist hier in Deutschland schon unerfreulich genug, wenn man allein an der fehlenden Briefmarke merkt, dass die Person tatsächlich da war. Aber wie ist das erst in Schweden, wenn man an die Falsche gerät und die selbst bei einvernehmlichen Sex ein paar Tage danach alle Möglichkeiten hat, einen ins Gefängnis zu bringen - einfach mit der blossen Behauptung, es wäre kein Kondom im Spiel gewesen? Wenn schon der Umstand, allein mit einer Frau in der Wohnung zu sein, für eine Erpressung und übelste Folgen ausreicht?
Ich bin nun wirklich familiär gegen Prostitution geeicht, das ist neben Alkohol, Drogen und Glücksspiel wirklich nicht vorgesehen - aber unter solchen Bedingungen könnte ich es nachvollziehen, wenn jemand lieber zahlt - einfach, weil man im Bett nicht an solche Risiken denken will. Kein Gefühl, nur Geschäft, reine Dinestleistung, aber auch keine Klagen. Aber da ist ja das nächste Problem: Prostitution ist in Schweden auch verboten.
So gesehen fange ich doch an, dem guten, alten, bayerischen 2. Heiratsmarkt positive Aspekte abzugewinnen: Da weiss man in etwa, was man bekommt, jede Menge Gefühlsmüll aus vergangenen Ehen und das Elend der Einsamkeit - aber wenigstens keinen Haftbefehl durch eine durchgeknallte Staatsanwältin eines scheinliberalen Landes, das in Sachen Frauenrechten so fortschrittlich ist, dass es in dem finsteren Loch der Sexualverfolgung landet, das Bayern schon lange verlassen hat.
Statt dessen: Australien. Gut, das spielt ohnehin keine Rolle. Schweden. Als kleiner, dunkler, fetter Bayer wollte ich da allein schon aufgrund meiner Aversion gegen grosse, blonde Schränke nie hin.
Aber dass ich zu dieser Liste irgendwann auch emanzipierte Frauen rechnen würde, hätte ich nicht gedacht.
Nur mal so theoretisch: Sexuelle Übergriffe werden in Schweden nach Rechtsgrundsätzen und mit Folgen definiert, die einen Mann, vorsichtig gesagt, massiv der Willkür seiner Geschlechtspartnerin, ja sogar Bekannten oder zufälligen Begegnungen aussetzen. Jetzt wirklich mal weg von Assange und aufgrund eigener Erfahrungen mit Stalkerinnen, die ich ab und zu im Briefkasten habe: Da stehen dann wirklich krude Dinge drin, von denen die denken, dass ich sie mit ihnen tun würde. Da werden bescheuerte sexuelle Wünsche auf mich übertragen, wie etwa ein Kinderwunsch mit ihr (ich! Ausgerechnet!), da wird aus meinen FAZ-Texten die Einladung herausgelesen, dass man gleich mal vorbei kommen soll und ich sie am Bahnhof abholen will.
Was passiert, wenn so jemand wirklich vor meiner Tür steht, keine Zeugen da sind, und die eine klare Absage dann als Anlass nimmt, durchzudrehen und mit so einem irren Weltbild dann sauer zur Polizei zu rennen? So etwas ist hier in Deutschland schon unerfreulich genug, wenn man allein an der fehlenden Briefmarke merkt, dass die Person tatsächlich da war. Aber wie ist das erst in Schweden, wenn man an die Falsche gerät und die selbst bei einvernehmlichen Sex ein paar Tage danach alle Möglichkeiten hat, einen ins Gefängnis zu bringen - einfach mit der blossen Behauptung, es wäre kein Kondom im Spiel gewesen? Wenn schon der Umstand, allein mit einer Frau in der Wohnung zu sein, für eine Erpressung und übelste Folgen ausreicht?
Ich bin nun wirklich familiär gegen Prostitution geeicht, das ist neben Alkohol, Drogen und Glücksspiel wirklich nicht vorgesehen - aber unter solchen Bedingungen könnte ich es nachvollziehen, wenn jemand lieber zahlt - einfach, weil man im Bett nicht an solche Risiken denken will. Kein Gefühl, nur Geschäft, reine Dinestleistung, aber auch keine Klagen. Aber da ist ja das nächste Problem: Prostitution ist in Schweden auch verboten.
So gesehen fange ich doch an, dem guten, alten, bayerischen 2. Heiratsmarkt positive Aspekte abzugewinnen: Da weiss man in etwa, was man bekommt, jede Menge Gefühlsmüll aus vergangenen Ehen und das Elend der Einsamkeit - aber wenigstens keinen Haftbefehl durch eine durchgeknallte Staatsanwältin eines scheinliberalen Landes, das in Sachen Frauenrechten so fortschrittlich ist, dass es in dem finsteren Loch der Sexualverfolgung landet, das Bayern schon lange verlassen hat.
donalphons, 19:48h
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Schlechte Mischung
Regen, Schnee und ein dichter Teppich von wildem Wein sind eine heftige Netzwerkstruktur und machen beim Abbau jetzt nicht wirklich viel Spass. Der Regen ist zwar inzwischen nur noch im Schnee, und nicht mehr in der Luft, aber die Arbeit an der Einsturzstelle geht nur mühsam vorwärts.
Zudem muss ich heute selbst was schreiben - solange möchte ich den Text von Mark793 empfehlen, den er für unser kleines Projekt Deus Ex Machina bei der FAZ über Dotcomsomolzen geschrieben hat.
Ansonsten denke ich beim Abreissen an eine Art Pergola, die man dort machen könnte, und vielleicht ein wenig Grün mit Bankerl. Für den Sommer.
Zudem muss ich heute selbst was schreiben - solange möchte ich den Text von Mark793 empfehlen, den er für unser kleines Projekt Deus Ex Machina bei der FAZ über Dotcomsomolzen geschrieben hat.
Ansonsten denke ich beim Abreissen an eine Art Pergola, die man dort machen könnte, und vielleicht ein wenig Grün mit Bankerl. Für den Sommer.
donalphons, 13:19h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 7. Dezember 2010
Bange Frage
Ob die Chinesen beim nächsten Staatsbesuch in Grossbritannien, Schweden und den USA in Bezug auf Julian Assange so mutig sind, die Menschenrechtslage in den westlichen Unrechtsregimen anzusprechen?
donalphons, 14:19h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 7. Dezember 2010
Ihr habt es gut
Ihr könnt in der FAZ meine Einschätzung lesen, wann sich denn ein guter Zeitpunkt für brutale Massnahmen für Währungsschnitte angesichts des Eurozusammenbruchs bieten würde - es ist nicht weit weg.
Ich habe dagegen mit einem echten Zusammenbruch zu tun: Die Schneemassen haben hier das Vordach einstürzen lassen. Die Träger sind wie Streichhölzer geknickt. Einfach so. Und die Minuten, da ich in der Barchetta mit dem Verdeck genau unter dem herabhängenden Dachbalken in den Schneemassen dahinter nicht weiter kam, waren jetzt auch nicht gerade die Erfüllung meines Daseins als Hausverwalter - selbst wenn sie es in anderer Hinsicht hätten werden können.
Ich habe dagegen mit einem echten Zusammenbruch zu tun: Die Schneemassen haben hier das Vordach einstürzen lassen. Die Träger sind wie Streichhölzer geknickt. Einfach so. Und die Minuten, da ich in der Barchetta mit dem Verdeck genau unter dem herabhängenden Dachbalken in den Schneemassen dahinter nicht weiter kam, waren jetzt auch nicht gerade die Erfüllung meines Daseins als Hausverwalter - selbst wenn sie es in anderer Hinsicht hätten werden können.
donalphons, 00:54h
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Schlechter Witz
So richtig weit ist der Verband freier Journalisten oder was sich dafür hält mit dem Namen "Freischreiber" nicht gekommen. 250 auf der Website gelistete, 350 bei Wikipedia angegebene Mitglieder sind nicht wirklich viel für eine Gruppe, zu deren Gründung sich 150 Leute trafen, und die zwei Jahre Zeit hatte, sich zu entwickeln. Dass man trotzdem ab und zu im Internet auf sie stösst, liegt an ein paar Mitgliedern mit Blogs, die sich stark dafür einsetzen. Auch unter Kollegen wird für den Verein geworben, aber jedesmal, wenn mich einer fragte, schaute ich auf den Vorstand und dachte mir: Eher nicht. Auf mich wirkt das ganze eher wie eine, sagen wir mal, Promoplattform eines hauptsächlich in Norddeutschland angesiedelten Netzwerks, das einen auf Standesvertretung machen will.
Mindestens so wichtig wie die Ziele sind auch die Leute, die sie vertreten, und ich habe nicht den Eindruck, dass es die Leute sind, von denen ich vertreten oder repräsentiert werden möchte. Ich hatte bei den KommWissenschaftlern immer wieder ein paar DJSler im Seminar. Davon waren die wenigsten eine erfreuliche Erscheinung, und generell produzieren Journalistenschulen nicht gerade das, was ich für erstrebenswert halte. Nicht böser gemeint, als solcher Filz ist; ich halte Journalismus generell für eine eher fragwürdige Beschäftigung, die keinesfalls mit dem Bäckerhandwerk konkurrieren kann, und die Vertreter der Tätigkeit, nun, ein paar meiner besten Freunde sind Journalisten. Da darf ich die anderen schon mal für Johurnaille halten.
Wenn dieser unterentwickelte Aussenseiterverein sich nun hinstellt und möchte, dass Blogger eine eigene Vertretung gründen und sich von ihnen als, sagen wir mal, "Vorfeldorganisation" in Netz helfen zu lassen, mag es mir scheinen, als sei das nicht vollkommen altruistisch. Der fragliche Beitrag hat keine namentliche Kennzeichnung, ist aber stilistisch so schlecht und und von einer ungekonnten Begeisterung getragen, dass ich fast auf Wolfgang Michal (Adabei bei Carta.info und dort gross tuend, vielleicht jetzt, da sie sich "neu aufstellen, auch nicht mehr) als Verfasser tippen möchte. Michal ist gleichzeitig Vorstand bei den Freischreibern.
Ich halte diese Idee für sinnlos. Journalisten haben ein gemeinsame Interessen: das Geld, bessere Verträge, Druck auf die Verlage, jemand, der ihnen die Organisation abnimmt. Blogger - und das merkt man vermutlich auch gerade bei Carta - können sich finanzielle Interessen sparen, sie haben keine Verträge, und die Organisation eines Blogs ist halt, wie es ist. Ich denke, dass so ein Verband allenfalls etwas für die üblichen Gschaftlhuber am Rande der Professionalität wäre, und wenn ich sehe, wie gleich wieder ein Oliver Gassner rumwuselt, ahne ich, in welche Richtung das gehen könnte: Keine gute Richtung.

Falls sich jemand an das "Internetmanifest" (Das Ding mit dem zentralen Eckpfeiler) erinnert: Damals sollte nach der Erwartung der Initiatoren auch "was passieren". Es ist kein Geheimnis, dass es manchen Beteiligten nicht vollkommen zuwider gewesen wäre, hätte man ihnen gesagt: "Tolle Sache! Werdet unsere Vorreiter, gehet hin und macht eine Organisation, wir ordnen uns unter, tretet für uns und die Ziele ein!" Und natürlich hätte es manchen geholfen, ihre Position als "die Blogger" als Ansprechpartner für Medien und Kongresse zu festigen. Hat halt nicht sollen sein, da waren die Herrschaften ein wenig zu sehr geblendet von ihrer eigenen Herrlichkeit.
Zu einem Verband hätte es vielleicht 2004/5 noch Chancen gegegen, als es zwar Rivalitäten gab, aber keine unüberbrückbaren Gegensätze. Man kann die Jahre zwischen 2005 und heute auch als Jahre des Kampfes um die Hegemonie auffassen; die erste, geldgeile Welle aus Werbung und PR mit den Lummas, Lobos und Lüdenbergers ist durch und hat nach Vodafail, Opel, Cola-WG, Strohfeuer etc. offensichtlich das Interesse verloren, es gibt noch die Berufsjugendlichen Nerdcores und Winkels aus der Entertainmentgosse, die ihr Ding und ihre Community machen, und dann haben wir jetzt eine neue Generation von Ideologen der Post Privacy, die Teile der Blogger in eine Radikalisierung treiben. Weniger auffällig, aber zweifellos vorhanden: Das Auseinandertreiben der Szene bei der Frage der Internetnutzung. Ein Internetreinschreiber wie ich ist etwas anderes als ein vollvernetzter Dauersender.
Und natürlich finden die meisten den JMStV bescheuert. Keiner mag Netzsperren, und Politiker verstehen nicht, dass man Wikileaks nicht stoppen kann, weil es nicht Assange ist, sondern die Veränderung dieser unserer Welt, und unser Umgang mit Daten. Aber das heisst nun mal nicht, dass ich mich mit Leuten in einen Verein setze, dessen Gemeinsamkeit die Benutzung einer Publikationssoftware ist. So, wie Politiker noch 1990 denken, denkt der Vorschlag 2000.
Ich glaube, dass diese Idee den Weg des Podcastverbandes gehen wird. Und das Netzwerk, das man als Blogger braucht, baut man sich so oder so selbst auf - oder es bildet sich ad hoc. Ich kann zum Boykott von Amazon aufrufen und den S*** und den N''*** und den T**** trotzdem für Cretins halten.
Mindestens so wichtig wie die Ziele sind auch die Leute, die sie vertreten, und ich habe nicht den Eindruck, dass es die Leute sind, von denen ich vertreten oder repräsentiert werden möchte. Ich hatte bei den KommWissenschaftlern immer wieder ein paar DJSler im Seminar. Davon waren die wenigsten eine erfreuliche Erscheinung, und generell produzieren Journalistenschulen nicht gerade das, was ich für erstrebenswert halte. Nicht böser gemeint, als solcher Filz ist; ich halte Journalismus generell für eine eher fragwürdige Beschäftigung, die keinesfalls mit dem Bäckerhandwerk konkurrieren kann, und die Vertreter der Tätigkeit, nun, ein paar meiner besten Freunde sind Journalisten. Da darf ich die anderen schon mal für Johurnaille halten.
Wenn dieser unterentwickelte Aussenseiterverein sich nun hinstellt und möchte, dass Blogger eine eigene Vertretung gründen und sich von ihnen als, sagen wir mal, "Vorfeldorganisation" in Netz helfen zu lassen, mag es mir scheinen, als sei das nicht vollkommen altruistisch. Der fragliche Beitrag hat keine namentliche Kennzeichnung, ist aber stilistisch so schlecht und und von einer ungekonnten Begeisterung getragen, dass ich fast auf Wolfgang Michal (Adabei bei Carta.info und dort gross tuend, vielleicht jetzt, da sie sich "neu aufstellen, auch nicht mehr) als Verfasser tippen möchte. Michal ist gleichzeitig Vorstand bei den Freischreibern.
Ich halte diese Idee für sinnlos. Journalisten haben ein gemeinsame Interessen: das Geld, bessere Verträge, Druck auf die Verlage, jemand, der ihnen die Organisation abnimmt. Blogger - und das merkt man vermutlich auch gerade bei Carta - können sich finanzielle Interessen sparen, sie haben keine Verträge, und die Organisation eines Blogs ist halt, wie es ist. Ich denke, dass so ein Verband allenfalls etwas für die üblichen Gschaftlhuber am Rande der Professionalität wäre, und wenn ich sehe, wie gleich wieder ein Oliver Gassner rumwuselt, ahne ich, in welche Richtung das gehen könnte: Keine gute Richtung.

Falls sich jemand an das "Internetmanifest" (Das Ding mit dem zentralen Eckpfeiler) erinnert: Damals sollte nach der Erwartung der Initiatoren auch "was passieren". Es ist kein Geheimnis, dass es manchen Beteiligten nicht vollkommen zuwider gewesen wäre, hätte man ihnen gesagt: "Tolle Sache! Werdet unsere Vorreiter, gehet hin und macht eine Organisation, wir ordnen uns unter, tretet für uns und die Ziele ein!" Und natürlich hätte es manchen geholfen, ihre Position als "die Blogger" als Ansprechpartner für Medien und Kongresse zu festigen. Hat halt nicht sollen sein, da waren die Herrschaften ein wenig zu sehr geblendet von ihrer eigenen Herrlichkeit.
Zu einem Verband hätte es vielleicht 2004/5 noch Chancen gegegen, als es zwar Rivalitäten gab, aber keine unüberbrückbaren Gegensätze. Man kann die Jahre zwischen 2005 und heute auch als Jahre des Kampfes um die Hegemonie auffassen; die erste, geldgeile Welle aus Werbung und PR mit den Lummas, Lobos und Lüdenbergers ist durch und hat nach Vodafail, Opel, Cola-WG, Strohfeuer etc. offensichtlich das Interesse verloren, es gibt noch die Berufsjugendlichen Nerdcores und Winkels aus der Entertainmentgosse, die ihr Ding und ihre Community machen, und dann haben wir jetzt eine neue Generation von Ideologen der Post Privacy, die Teile der Blogger in eine Radikalisierung treiben. Weniger auffällig, aber zweifellos vorhanden: Das Auseinandertreiben der Szene bei der Frage der Internetnutzung. Ein Internetreinschreiber wie ich ist etwas anderes als ein vollvernetzter Dauersender.
Und natürlich finden die meisten den JMStV bescheuert. Keiner mag Netzsperren, und Politiker verstehen nicht, dass man Wikileaks nicht stoppen kann, weil es nicht Assange ist, sondern die Veränderung dieser unserer Welt, und unser Umgang mit Daten. Aber das heisst nun mal nicht, dass ich mich mit Leuten in einen Verein setze, dessen Gemeinsamkeit die Benutzung einer Publikationssoftware ist. So, wie Politiker noch 1990 denken, denkt der Vorschlag 2000.
Ich glaube, dass diese Idee den Weg des Podcastverbandes gehen wird. Und das Netzwerk, das man als Blogger braucht, baut man sich so oder so selbst auf - oder es bildet sich ad hoc. Ich kann zum Boykott von Amazon aufrufen und den S*** und den N''*** und den T**** trotzdem für Cretins halten.
donalphons, 22:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 6. Dezember 2010
Erster Blick ins neue Jahr
Man könnte es eine Art Selbsthilfegruppe nennen. Nicht immer nämlich ist Besitz eine Freude, oft betritt man Räume, in denen man noch nie war und die einem trotzdem irgendwie gehören, und wünscht sich nach dem Rundgang ein Leben zur Miete, irgendwo in einer grossen Stadt, ein Telefon und die Möglichkeit, wegen jeder Kleinigkeit den Vermieter rauszusprengen. Und aus Rache ihm auch mal so ein abgewohntes Loch zu hinterlassen. Nicht immer ist so eine Entwicklung die reine Schuld der Mieter; wir hatten auch einen Fall, bei dem der Mieter sehr schwer krank wurde und starb - mangels Erben blieb es dann an uns hängen, die Wohnung zu räumen. Eine ganze Wagenladung Platten brachte ich damals nach München zu einem Händler.Trotzdem, es gibt so Begehungen nach dem Auszug, die nicht die reine Freude sind. Und dafür braucht man eine Selbsthilfegruppe.

Eine Selbsthilfegruppe, der man die Bilder des neu entdeckten Objekts zuschicken kann. Die anderen Mitglieder haben ein ähnliches Schicksal geerbt und wissen, was es bedeutet. Und kosten wird. Da schaut man schon, was noch erhalten werden kann: Die Türen zum Beispiel. Abschleifen und selbst streichen: 20 Euro und ein halber Tag pro Tür. Es sind 15 Türen. Die Decke ist schlimm und muss isoliert werden, am besten mit einem darüber luegenden Dachgarten. Kostet aber. Mehr als 20 Euro. Dafür sehen die Böden richtig gut aus.

Manche Entdeckung ist auch ganz nett. Betrachtet man etwa diese zauberhafte Lampe, die ich sicher nicht wegwerfen werde, sieht man beispielsweise die Wand im Rücken nicht. Dort geht der Schimmel zwei Meter die Wand hoch. Wie tief er im glatten Fussboden ist - man wird sehen. Aber die Lampe macht Freude. Im Mai 2011 will ich fertig sein. Die Selbsthilfegruppe lacht.

Im Übrigen bin ich durchaus der Meinung, dass Mieter selbst gekaufte Dinge mitnehmen können. Den kleinen Küchenboiler hat meine Grossmutter vor knapp 35 Jahren installiert, die Mieter haben dann beim Einzug kurz darauf ein Waschbecken darunter erworben. Und es jetzt ausgebaut und wieder mitgenommen. Muss man sich mal vorstellen. Immerhin sind die Heizkörper noch da, wo sie sein sollen. Ist man nur lang genug in der Selbsthilfegruppe, ist man froh, wenn es noch Decken und Böden gibt. Manche Mieter bauen auch Türbeschläge aus und nehmen sie mit. Alte Alubeschläge aus den 60er Jahren, auf die man auch verzichten könnte, wäre da nicht der hohe Farbrand, der an der Tür bleibt. Nochmal abschleifen und steichen. Der Lieblingsweg der Selbsthilfegruppe geht vom Objekt zum Heimwerkermarkt und zurück.

Früher (im Sinne von 20. Jahrundert früher, nicht Mittelalterfrüher) war hier hinten die Verwaltung eines Tapetengeschäfts, dessen Besitzer grössenwahnsinnig wurde und seinen - an sich gut eingeführten Betrieb - in den Ruin führte, mit schnellen Autos, Frauen, einem skandalerregenden Pool und zwischenzeitlich auch dem Plan, der Familie den ganzen Komplex abzukaufen. Der hat den Boden machen lassen, damit er auch schwere Büromaschinen aushält, und die Reste seines Geschäfts wurden gar nicht faul von den Nachmietern benutzt, um alles im damaligen Stil zu tapezieren. Da kommt was auf mich zu, mag mir scheinen. Ich bin gespannt auf den Zustand der Mauer dahinter. Aber das Himmelblau von ca. 1910, das würde mir schon gefallen, als Farbe. Die Bilder mit vielen schrecklichen Details, die jeden Tag neu entdeckt werden, gehen an die Selbsthilfegruppe, alle kennen viel schlimmere Dinge und gratulieren zur leichten Aufgabe. Die müssen ja auch nicht im Winter ran.

Eine Selbsthilfegruppe, der man die Bilder des neu entdeckten Objekts zuschicken kann. Die anderen Mitglieder haben ein ähnliches Schicksal geerbt und wissen, was es bedeutet. Und kosten wird. Da schaut man schon, was noch erhalten werden kann: Die Türen zum Beispiel. Abschleifen und selbst streichen: 20 Euro und ein halber Tag pro Tür. Es sind 15 Türen. Die Decke ist schlimm und muss isoliert werden, am besten mit einem darüber luegenden Dachgarten. Kostet aber. Mehr als 20 Euro. Dafür sehen die Böden richtig gut aus.

Manche Entdeckung ist auch ganz nett. Betrachtet man etwa diese zauberhafte Lampe, die ich sicher nicht wegwerfen werde, sieht man beispielsweise die Wand im Rücken nicht. Dort geht der Schimmel zwei Meter die Wand hoch. Wie tief er im glatten Fussboden ist - man wird sehen. Aber die Lampe macht Freude. Im Mai 2011 will ich fertig sein. Die Selbsthilfegruppe lacht.

Im Übrigen bin ich durchaus der Meinung, dass Mieter selbst gekaufte Dinge mitnehmen können. Den kleinen Küchenboiler hat meine Grossmutter vor knapp 35 Jahren installiert, die Mieter haben dann beim Einzug kurz darauf ein Waschbecken darunter erworben. Und es jetzt ausgebaut und wieder mitgenommen. Muss man sich mal vorstellen. Immerhin sind die Heizkörper noch da, wo sie sein sollen. Ist man nur lang genug in der Selbsthilfegruppe, ist man froh, wenn es noch Decken und Böden gibt. Manche Mieter bauen auch Türbeschläge aus und nehmen sie mit. Alte Alubeschläge aus den 60er Jahren, auf die man auch verzichten könnte, wäre da nicht der hohe Farbrand, der an der Tür bleibt. Nochmal abschleifen und steichen. Der Lieblingsweg der Selbsthilfegruppe geht vom Objekt zum Heimwerkermarkt und zurück.

Früher (im Sinne von 20. Jahrundert früher, nicht Mittelalterfrüher) war hier hinten die Verwaltung eines Tapetengeschäfts, dessen Besitzer grössenwahnsinnig wurde und seinen - an sich gut eingeführten Betrieb - in den Ruin führte, mit schnellen Autos, Frauen, einem skandalerregenden Pool und zwischenzeitlich auch dem Plan, der Familie den ganzen Komplex abzukaufen. Der hat den Boden machen lassen, damit er auch schwere Büromaschinen aushält, und die Reste seines Geschäfts wurden gar nicht faul von den Nachmietern benutzt, um alles im damaligen Stil zu tapezieren. Da kommt was auf mich zu, mag mir scheinen. Ich bin gespannt auf den Zustand der Mauer dahinter. Aber das Himmelblau von ca. 1910, das würde mir schon gefallen, als Farbe. Die Bilder mit vielen schrecklichen Details, die jeden Tag neu entdeckt werden, gehen an die Selbsthilfegruppe, alle kennen viel schlimmere Dinge und gratulieren zur leichten Aufgabe. Die müssen ja auch nicht im Winter ran.
donalphons, 00:39h
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Machtverlust
Sehr hellsichtiger Kommentar zur Weltlage nach Wikileaks unter besonderer Berücksichtigung der USA in der New York Times.
donalphons, 00:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 5. Dezember 2010
Nettes und weniger nettes Bloggen
Ich habe mein FAZ-Blog verliehen. In den Stützen der Gesellschaft steckt sehr viel Engagement und Arbeit, und so würde ich es nie leichtfertig verleihen - zumal die Erfahrungen mit bloggenden Journalisten nicht wirklich berauschend sind. Bezeichnenderweise war die junge Dame, bei der ich ein gutes Gefühl hatte, eine Seiteneinsteigerin und obendrein noch sehr frisch. Und an die Anforderungen, die ich gestellt habe - der Titel stand fest, und eine Gesellschaftsbeschreibung sollte es sein - hat sie sich prompt auch nur gerade so gehalten, dass es den Buchstaben, nicht aber meiner Absicht entsprach. Das wusste sie auch. Und ich mag es, wenn Leute sich nicht um Regeln kümmern.
Vor ein paar Jahren stand der Verdacht im Raum, hinter den plötzlich allerorten auftauchenden, oft FDP-nahen und hier sogenannten Neoconnards (Blogger am libertär-rechten Rand jener Internetschreiberei, der wir Politically Incorrect und anderes Widerliches verdanken) könnte es eine Art Steuerzentrale in der FDP und/oder der Friedrich-Naumann-Stiftung geben, die sich um Koordination, Logistik und Organisation einer Vorfeldbewegung im Internet kümmert. Das war die Zeit, als ich über Tage und Wochen hinweg massive Suchabfragen mit einschlägigen Suchwörtern hier im Blog hatte, weil es "jemand" systematisch nach verwertbarem Material durchkämmte. An der Blogbar war durch offensichtlich koordinierte Teams von Störern die Hölle los. Das ist insofern kein Problem gewesen, als ich dank der Unfähigkeit der Gegenseite selbst auf einem grossen Konvolut von Material sass und sitze, mit dem man dem einen oder anderen so richtig weh tun könnte, gell, Steckerlfisch? Wie auch immer: Diese Szene war nicht in der Lage, eine einheitliche Front zu bilden, und zerbrach folglich in einige kleinere Fraktionen. Dummerweise waren es ausgerechnet die Radikalsten, die die grössten Erfolge hatten; andere Projekte, die näher an der FDP waren und blieben, wurden bald wieder bedeutungslos. Jedenfalls, aus meinem Material geht klar hervor, dass, wenn es diese zentrale Koordination zumindest informell gegeben hätte, sie bei Helmut Metzner zu vermuten wäre. Und das Profil von Metzner, wie es mir vorlag (ist ja nicht so, dass Maulwürfe nicht ab und an die Wege kreuzen), passte präzise zu dem, was der amerikanische Botschafter schrieb. Deshalb stand hier schon am 28. November ein Hinweis auf Bamberg. Der, wie wir wissen, nicht ganz falsch war.
Falls hier Journalisten mitlesen: Was bei Wikileaks steht, ist das, worauf sehr viele Menschen Zugriff hatten, aber bei weitem nicht alles, was den tatsächlichen Umfang der Informationen des State Departments ausmacht. Bei Wikileaks steht der Müll zur allgemeinen Verwendung. Was darin steht, wurde zähneknirschend irgendwie eingeräumt. Was man uns über Metzner glauben machen will ist, dass er maximal das tat, was nicht bestreitbar ist.
Die grosse Frage ist eigentlich: Was steht nicht bei Wikileaks. Und warum möchte die FDP-Spitze keinesfalls, dass darüber nachgedacht wird. Und welche Möglichkeiten und welches Material der Mann verfügbar hatte.
Übrigens, bei der Achse des Guten (Broder und Konsorten) ist Metzner als Sponsor aufgeführt.
Vor ein paar Jahren stand der Verdacht im Raum, hinter den plötzlich allerorten auftauchenden, oft FDP-nahen und hier sogenannten Neoconnards (Blogger am libertär-rechten Rand jener Internetschreiberei, der wir Politically Incorrect und anderes Widerliches verdanken) könnte es eine Art Steuerzentrale in der FDP und/oder der Friedrich-Naumann-Stiftung geben, die sich um Koordination, Logistik und Organisation einer Vorfeldbewegung im Internet kümmert. Das war die Zeit, als ich über Tage und Wochen hinweg massive Suchabfragen mit einschlägigen Suchwörtern hier im Blog hatte, weil es "jemand" systematisch nach verwertbarem Material durchkämmte. An der Blogbar war durch offensichtlich koordinierte Teams von Störern die Hölle los. Das ist insofern kein Problem gewesen, als ich dank der Unfähigkeit der Gegenseite selbst auf einem grossen Konvolut von Material sass und sitze, mit dem man dem einen oder anderen so richtig weh tun könnte, gell, Steckerlfisch? Wie auch immer: Diese Szene war nicht in der Lage, eine einheitliche Front zu bilden, und zerbrach folglich in einige kleinere Fraktionen. Dummerweise waren es ausgerechnet die Radikalsten, die die grössten Erfolge hatten; andere Projekte, die näher an der FDP waren und blieben, wurden bald wieder bedeutungslos. Jedenfalls, aus meinem Material geht klar hervor, dass, wenn es diese zentrale Koordination zumindest informell gegeben hätte, sie bei Helmut Metzner zu vermuten wäre. Und das Profil von Metzner, wie es mir vorlag (ist ja nicht so, dass Maulwürfe nicht ab und an die Wege kreuzen), passte präzise zu dem, was der amerikanische Botschafter schrieb. Deshalb stand hier schon am 28. November ein Hinweis auf Bamberg. Der, wie wir wissen, nicht ganz falsch war.
Falls hier Journalisten mitlesen: Was bei Wikileaks steht, ist das, worauf sehr viele Menschen Zugriff hatten, aber bei weitem nicht alles, was den tatsächlichen Umfang der Informationen des State Departments ausmacht. Bei Wikileaks steht der Müll zur allgemeinen Verwendung. Was darin steht, wurde zähneknirschend irgendwie eingeräumt. Was man uns über Metzner glauben machen will ist, dass er maximal das tat, was nicht bestreitbar ist.
Die grosse Frage ist eigentlich: Was steht nicht bei Wikileaks. Und warum möchte die FDP-Spitze keinesfalls, dass darüber nachgedacht wird. Und welche Möglichkeiten und welches Material der Mann verfügbar hatte.
Übrigens, bei der Achse des Guten (Broder und Konsorten) ist Metzner als Sponsor aufgeführt.
donalphons, 00:56h
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