Bange Frage

Ob die Chinesen beim nächsten Staatsbesuch in Grossbritannien, Schweden und den USA in Bezug auf Julian Assange so mutig sind, die Menschenrechtslage in den westlichen Unrechtsregimen anzusprechen?

Dienstag, 7. Dezember 2010, 14:19, von donalphons | |comment

 
Vermutlich
Ich würde mal sagen, dass der Westen die Menschenrechtskeule vorerst zuhaus lassen kann:

'' The leaders of Myanmar and Belarus, or Thailand and Russia, can now rightly say to us “You went after Wikileaks’ domain name, their hosting provider, and even denied your citizens the ability to register protest through donations, all without a warrant and all targeting overseas entities, simply because you decided you don’t like the site. If that’s the way governments get to behave, we can live with that.” ''

http://www.shirky.com/weblog/2010/12/wikileaks-and-the-long-haul/

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"... Was man selbst mit einem Schulterzucken abgetan hatte, scheint andere schwer getroffen zu haben. Da scheint einer Kaste von Mächtigen das übliche Spiel kräftig vermiest worden zu sein. So reagiert, wer wirklich was zu verbergen hat. ..."

Der Rest des Artikels ist auch gut.
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Pressemitteilung der britischen Polizei
http://www.thedailymash.co.uk/news/war/assange-to-escape-from-police-at-the-top-of-some-stairs-201012073327/

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abwärts immer, aufwärts nimmer
passt wie faust in a...

http://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2010/12/152465.htm
(via fefe)

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warum ansprechen?

es langt doch, wenn sie auf die vorhaltungen ihrer gäste einfach lächeln, wie das in china üblich sein soll, wenn man dort etwas ablehnt ohne damit sein gesicht verlieren zu wollen.

ansonsten ist man dort eher pragmatisch. als ein gewisser kinkel, ein seinerzeit bundesdeutscher aussenminister, in peking das thema demokratie und oppositionelle ansprach, wurde ihm die antwort, das seien etwa fünf millionen, die derart unchinesiches trieben, wenn er sie nehmen wolle, er könne sie gerne und auf der stelle haben.

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Weiß nicht
Kann man Chordokowsky in einem Atemzug mit Assange nennen?

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naja, chodorkowsky hat erst auf wildostmanier (anders war es aber auch kaum möglich) milliarden verdient (privatisiert) und ist dann etwas zu früh&schnell in die "demokratische kurve" eingefahren. demokratisch dann wohl auch eher im sinn von "rechtssicherheit für mein vermögen". echte demokratieneigungen natürlich nicht ausgeschlossen.

assange kommt dann wohl doch eher wie ein luther 2.0 daher. da steht / sitzt er nun und kann nicht anders. die bibel auf deutsch war ja auch ein no-go für den stellvertreter auf erden von unser aller vorgesetztem. da konnten ja dann auf einmal alle interessierten selbst lesen was da steht, upps. historische zeiten, nur diesmal bei uns und mit popcorn.

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Schoen gesagt, halberrusse. An Luther hatte ich nicht gedacht.

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Mein Verdacht ist, dass sich ein grosser Teil der Bürgen von Assange schon jetzt genervt fühlt und die Repression gegen ihn gerne unterstützen wird.
Grund: Er klagt alle Welt an, ist aber selber auch kein Heiliger!
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Ja, das ist primitiv: Entweder ist jemandes Lebensführung tadellos und unangreifbar, dann ist er ein "moralinsaurer Gutmensch" (mögen wir nicht), oder er ist "in Wirklichkeit auch nicht besser", folglichein Heuchler (mögen wir noch weniger).
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Medien forcieren Personalisierung und Starkult, und der kann jederzeit Assange selbst zum Vorwurf gemacht werden.
(Für SPON ist klar, dass Assanges Unterstützer ihn als "Idol" verehren).
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Vor ein paar Jahren gab es das gleiche mit dem ungleich harmloseren Michael Moore. Was Militär und Gesundheitslobby machen war plötzlich egal, diskutiert wurde nur noch über die Frage, ob Moore wirklich so ein netter Mensch ist wie er tut. Wer sich auf Moore berief, outete sich als Groupie und Aussenseiter.
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Das hat damals prima funktioniert und wird es auch jetzt wieder.

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Ob einem Assange sympathisch ist, oder nicht, spielt keine Rolle mehr. Der Konfikt hat sich von der Person getrennt, obwohl die Medien es nicht sehen wollen.

Ich würde mittlerweile dem Statement von John Barlow, Mitgründer der Electronic Frontier Foundation, zustimmen:
The first serious infowar is now engaged. The field of battle is WikiLeaks. You are the troops.
https://twitter.com/JPBarlow/status/10627544017534976

Das könnte eine Sternstunde des Journalismus sein. Stattdessen sieht man hilfloses rumgegackere in den Medien. Ein trauriges Highlight: Eine Abokunden-Gewinnungsumfrage der ZEIT. Meinungs- und Pressefreiheit als Befindlichkeit.

Frage 1: Sehen Sie durch die Kritik an Wikileaks die Pressefreiheit gefährdet? Ja Nein

Frage 2: Gefährdet die Veröffentlichung der Depeschen amerikanischer Diplomaten die internationalen Beziehungen? Ja Nein

Frage 3: Kann die durch Wikileaks entstandene Transparenz zu Verbesserungen im politischen Handeln führen? Ja Nein

Frage 4: War es von Wikileaks richtig, die Geheimdokumente zu veröffentlichen? Ja Nein.

Als Dankeschön erhalten Sie, wenn Sie mögen, 3 Wochen lang DIE ZEIT gratis frei Haus und sichern sich zusätzlich ein exklusives Dankeschön-Paket!


Um noch einmal um die Kriegsmetapher von Barlow zurückzukommen. Es wird ein langer Feldzug, bei dem die Journalisten die Opfer sein werden.

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Na toll. Da geht er hin, der beschauliche Winter. Aber es muss wohl.

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@ hansmeier: Ich kenne von Plato bis Obama keinen 'Helden', wo nicht immer auch Bremsspuren in der Unterhose zum Vorschein kämen, wenn man ihn näher betrachtet. Mit Ausnahme von Tokyo Hotel natürlich ...

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Auf jeden Fall werden sie dabei lächeln ...

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Sicherlich.

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Wenn ich meine Denkblase noch dazu tun darf:

Verfickte Mörderbande, geht krepieren!

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Könnte ich das nochmal in chinesischen Schriftzeichen haben? :-)

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Danke.

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Der Witz ist doch der, dass die weltumfassende Veröffentlichung gerne verheimlichter Fakten eine Folge der internationalen elektronischen Vernetzung, genannt Internet ist und dass offenbar längst ein gewaltiger Bedarf dafür vorhanden war. Wer genau was auf welchem Wege veröffentlicht und wie an die Daten gelangt wurde und wird, ist doch nebensächlich. Zu hoffen ist, dass sich immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass so ziemlich jede Regierung heute mehr oder weniger offensichtlich nicht viel anders agiert als die jeweilige Gangsterbande, die eben gerade an der Macht und somit in der Lage ist, eigene Gesetze zu schaffen. Macht kommt eben von machen.

Ich schrieb vor Jahren mal, was wohl passieren würde, wenn eine T-Shirt-Näherin in Shenzen herausbekommen könnte, wie genau die Wertschöpfungsstruktur ihrer Arbeit aussieht und welche Reaktionen zu erwarten wären, könnte jeder Bürger genauestens nachlesen, wofür seine Steuern verwendet werden. Ganz zu schweigen von Soldaten, die die Hintergründe ihrer Befehle kennen. Nun scheint es so weit zu kommen.

Ich kann mich noch gut an eine Zeit erinnern, als es in meiner Heimatstadt nicht eine einzige Zeitung mehr außer dem offiziellen Regierungsblatt zu kaufen gab; als es darum ging, die Prasserei und Abgehobenheit einer Staatsführung aufzudecken, die immer des Wohl des Volkes im Munde führen ließ. Schon morgens war alles ausverkauft, einzelne Leute kauften ganze Arme voll für Bekannte und Belegschaften. Die Printmedien der sogenannten freien Welt haben sich heute aufgrund ihrer Systemabhängigkeit längst von der Rolle des Aufklärers verabschieden müssen, insofern hat Gutenberg wohl seine Schuldigkeit getan.

Aber Luther ist allem Anschein nach immer aktuell.

Wusste doch, warum ich dieses Blog noch lese. Nicht wegen der Silberlöffel damals, Don. Obwohl, der Preis ist gerade wieder gestiegen. ;-)

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PS: Der Mann kommt rum

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Silber kann man notfalls auch einschmelzen und daraus Kugeln machen.

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Blei tut's auch, Silber ist doch viel zu schade ...

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Silber einschmelzen, Himmelherrgott!!

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Ein konstruktiver Vorschlag könnte sein, die Sperrfrist für die diplomatischen Archive von den üblichen 30 Jahren auf, sagen wir, 10 Jahre zu reduzieren.
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Irgendsoein US President Woodrow Wilson soll, wie ich mich ganz dunkel erinnere, um 1918 einmal die "Abschaffung der Geheimdiplomatie" gefordert haben.

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Ja, wurde der nicht erschossen?

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