: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 22. März 2011

Ach je.

Da sitzt er nun. Und fragt sich. Wieso. Warum dann. Und nicht anders.

Weil es doch auch anders gegangen wäre. Hätte es nur ein paar Wochen länger gedauert, dann hätte niemand mehr etwas gegen ihn tun können. Aber so.

So ist es vorbei. Verjagt haben sie ihn, wie sie den Gaddafi verjagen werden. Dabei hätte es doch gereicht, den Gaddafi zu verjagen. Mit seiner Hilfe.

Denn er wäre bei Mutti und dem Weichei einmarschiert links zwo drei vier und hätte gesagt: Mit unermüdlichem Fleiss und Ehrgeiz habe sein Haus die Lage sondiert, man kenne jede Stellung zwischen Bengazi und Tripolis, mit den Amerikanern, Franzosen, Briten und Russen habe er längst telefoniert, also nicht mit den Sockenpuppen, mit denen man international die Peinlichkeit im Aussenamt abspeist, sondern mit den wirklich wichtigen Leuten. Deutschland müsse militätisch zu seinen Bündnispartnern stehen, fern der Wahlüberlegungen, oder doch: Ganz nah! Denn er werde das dem Volk vermitteln, die Bedeutung, der Kampf um die Menschenrechte, an die Küste würde er sich schippern lassen, wo man das Kriegsgebiet sieht und eine Rede halten, die alle mitreisst.

Mutti und der schmierige Bengel hätten gewinselt, er hätte sie überlegen angelächelt und gesagt: Entweder wir stehen zu unseren Verpflichtungen - oder ich überlege es mir, ob ich zu Leuten stehen werde, die ihre Verpflichtungen nicht kennen. Morgen will ich die Entscheidung, und Du Bürscherl - er hätte auf den Kerl gezeigt - kommst mir mit Deinen Schampussäufern nicht noch einmal in die Quere, wenn ich mit Hillary rede, verstanden? Sonst treffen wir uns im Bundestag, und ich bringe die Bild mit.

Am nächsten Tag hätte Mutti ihn wissen lassen, dass er freie Bahn hat, aber es selbst machen muss. Er hätte seine Freunde angerufen bei Burda und Springer, seine Frau hätte gepackt, und er wäre gleich mal zu allen Partnern geflogen. Hätte vorbereitende Statements hinterlassen, für die Titelseiten. Von der schweren Bürde des Amtes in Zeiten gesprochen, die kein Amtschef je hätte mitmachen müssen, aber vor der Geschichte im Bendlerblock sehe er keine andere Option. Natürlich waren da manche dagegen, aber für ihn zähle die Verpflichtung um die Menschlichkeit.

Mit ihm hätten sie vielleicht schon einen Tag eher zugeschlagen. Er hätte darauf gedrängt, noch mehr Druck zu machen, die einen im Osten, die anderen im Westen. Gleich richtig. So, dass Gaddafi noch vor der Landtagswahl zu Chavez kriecht. Und dann wäre er sofort nach Libyen, noch am Tag vor der Wahl, hätte zwischen Panzerruinen sinnierend dagestanden, und in einem ehemaligen Palast des Diktators Reden gehalten, also Reden, und in Berlin hätten sie geschrieben, dass er im Alleingang gegen alle Wiederstände der CDU die Wahlen gewonnen und ein Volk gerettet hat, das uns jetzt sofort fast kostenlos die Autos mit Benzin vollstopft.

So hätte er Politik gemacht. Schneidig, mutig, verantwortungsvollst. Vor seinem Volk und vor der Geschichte. Nichts hätte ihn dann noch aufhalten können. Und viel cooler als das Generve in Afghanistan und der Bundeswehrreform wäre es auch gewesen. Übrigens, dafür hätte er nach dem Krieg sicher noch mehr Geld bekommen. Er, oder sein Nachfolger. Denn nach der Schlacht um Tripolis wäre der Handstreich in Berlin dran gekommen.

Und hätte dann einer wegen ein paar Zeilen in der Doktorarbeit eines Kriegshelden und Diktatorenbezwingers... er hätte nicht mal "abstrus" gesagt. Er hätte einfach weitergemacht. Vier Wochen mehr Zeit. Das wäre alles gewesen, was er gebraucht hätte. So eine Schande. Und dann setzen Mutti und ihr Bürscherl alles auch noch so in den märkischen Sand statt Bomben in die Sahara. All die schönen Bilder und Talkshows.

Wegen vier verdammter Wochen.

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Dienstag, 22. März 2011

Der Kampf des Jahres!

In der grünen Ecke der libyschen PropaGagaganda: Colonel Muammar al-Gaddafi!

Und in der schwarzen Ecke der christlichen Leitkultur: Münchens schon geschasster KVR-Chef Hans-Peter Uhl!

Also, Ihr wisst, Jungs: Immer nur Tiefschläge unter den historisch korrekten Gürtel. Der Kampf geht über 8 Absätze in der FAZ!

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Besorgt. Aber nicht ängstlich

Ich denke, das Ganze hat etwas mit der Unfähigkeit von Journalisten zu tun, den Aktivwortschatz zu pflegen. Dieses Gerede, dass die Deutschen schon wieder Angst hätten. Diese Nörgler, Meckerer, Angshaber, German Angst. Solche Schlagworte beherrschen sie.

Weil es negativ beslastet ist, weil man damit eine Story bauen kann. Aus der Angst gewinnt der Schmierfritz einen Anlass, einen Lichtblick zu erfinden, erst eine Beschimpfung und dann eine aufrüttelnde Phrase, er, der Lichtbringer, der Hoffnungsspender oder wenigstens das abgewrackte Stück Berlinzersiedlung, das sich cool vorkommt, weil ihm Atom so egal wie S21 und Datenschutz ist, weil: Damit ist man ja anders und kein armer Dönerfresser, sondern Avantgarde. Angst ist was für Memmen, für Zauderer, für Verharrende und Rückwärtsgewandte.

Das Wort "besorgt" kommt ihnen nicht in den Sinn.



Vielleicht liegt es daran, dass besorgte Menschen keinen Quassler brauchen, der ihnen eine Angst nimmt. Besorgte Menschen sind immerhin so weit, dass sie selbst etwas tun, demonstrieren, ihre Meinung äussern, im privaten Umfeld diskutieren. Ich erlebe gerade sehr viele besorgte Menschen, aber keine Angst, keine Furcht, keine Panik. Das Nachdenken, das daraus erwächst, braucht keine Vorschreier. So etwas braucht nur der Terror und die Hysterie, und die wiederum entstehen erst, wenn die Menschen keinem mehr ein Wort glauben. Dazu hatten sie bei der Finanzkrise nicht weniger Anlass als heute, aber diesmal reicht es, einfach nur besorgt zu sein.

Wer soll es ihnen angesichts der Nachrichten - soeben hört man, dass auch das Meer bei Fukushima stark verseucht ist - verdenken.

Es hat nach meiner bescheidenen Meinung schon alles seine Richtigkeit mit den Deutschen, in diesen existenziellen Fragen. Es entspringt daraus keine Revolution, aber oben merkt man, wie gross die Kräfte unten werden, wenn die Menschen nur besorgt sind. Da ist sie, die "Weisheit der Massen", die gleich wieder von Atomfreunden zur Unwissenheit umgedeutet wird, leider auch mitunter in der Zeitung, für die ich schreibe, von Leuten, denen mitunter vielleicht das Gefühl für Stimmungen, Veränderungen und Grenzen fehlt.

Natürlich bin ich auch besorgt. Ich bin wütend, weil ich angelogen werde und mir meine Informationen zusammensuchen muss, weil Lobbyisten nicht kenntlich gemacht werden, weil man Wissenschaft sagt und Geschäft meint. Ich bin aber auch zuversichtlich, dass es diesmal wirklich reicht. Ganz ohne Angst. Nur, weil man besorgt ist.

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Montag, 21. März 2011

Ich muss etwas verpasst haben

Da gab es diese Meldung, in Japan würde man überlegen, die radioaktiv verseuchten Trümmer in Fukushima von Panzern wegräumen zu lassen; für deren Besatzung sei die Gefahr geringer. Das liess mir dann doch das Erdbeertörtchen sauer werden.



(Trotzdem: Foodporn-Grossbild)

Die Japaner sagen, die Insassen wären "besser geschützt". Das sind sie natürlich, denn der Typ 90, den die Japaner benutzen, ist mit modernen ABC-Schutzmassnahmen versehen. Anders gesagt: Der Panzer bleibt auch in einem Atomkrieg begrenzt einsatzfähig. Und bis man die ABC-Massnahmen eines derartigen Panzers wirklich braucht, muss schon einiges passieren. Mehr als nur ein paar kleine Lecks mit nicht gesundheitsgefährdenden Austritten von etwas Rauch. Die Dinger sind Atombunker mit Ketten. Selbst ihre mittleriweile ausrangierten Vorgänger haben ABC-Schutz. Und wenn man die dafür braucht, die Trümmer vor Ort wegzuräumen, wüsste ich nur zu gern, was für Trümmer das sind. Für so ein paar Platten vom Dach über einem sicheren Druckbehälter nach ein wenig unschädlicher Strahlung, die man lediglich mit neuen Grenzwerten beantwortet, ollte nämlich jeder Bulldozer ausreichen.

Also jetzt mal ehrlich, nicht die Version für die Grossmutter.

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Abhärtung

Rote Wände, Schleifchen an den Bäumen und Münchens schönste Aufpasserinnen: Die Hölle hat ein nettes Gesicht, aber dennoch, es herrscht das blanke Entsetzen. Die Schätzpreise. Die Frage, wer sich das leisten soll. Die Erkenntnis, dass es eben jene pensionierten Zahnärzte sind, denen man sich gegenüber sieht. Und ihren Gattinnen. Alles nicnht gerade schöne Erlebnisse, zumal dieses Haus ganz ordentlich ist, aber noch weit von der internationalen Spitzenklasse entfernt.



Allerdings kaufe ich dort auch nicht, ich gewöhne mich nur an grosse Zahlen, um bei - für mich - immer noch grossen Zahlen anderer Anbieter nicht ohnmächtig zu werden. Man muss dem Tod ins Auge geschaut haben, um die Krankheit verlachen zu können. Man muss an dier Liebe zugrunde gegangen sein, um der Liebelei leicht zu verfallen. Man muss dem Zahnarzt und seiner bepelzten Frau den Vortritt gelassen haben, um dann bei anderer Gelegenheit brutal und gedankenlos zuzuschlagen. Bei diesem Spiel gibt es keine zweiten Plätze und Ehrenurkunden. Und dort, bei den Schleifchen, zahlen sie nicht wenig, aber mehr Freude bereitet es, andere Quellen zu finden.

Das Barockportrait, das mir gefallen hätte, ist aus der Nähe übrigens gar nicht so besonders gut; da habe ich Besseres. Sage ich mir. Denn ich bin härter geworden.

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Samstag, 19. März 2011

Die Steckdose als brutaler Kostenfaktor

Nachdem ich ja gerade mit Baumassnahmen zu tun habe, geht es dort auch um die elektrischen Leitungen. Ich denke jetzt nach den überschlagsmässigen Kosten, dass unser Strombedarf auch dadurch ensteht, dass man heute enorm viele Steckdosen einbaut, und die Konsumenten ermutigt, dafür viele Geräte zu erwerben. Am Ende braucht man dann mehr Strom. Und Kraftwerke. Und Energieriesen und geschmierte Regierungen. Das Elend der Merkels beginnt bei mehr Steckdosen, und über solche Zusammenhänge schreibe ich in der FAZ.

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Startvobereitungen kleinerer Art

Er sollte anspringen, sagte der Schrauber.

Ich setzte mich hinter das Steuer, drehte den Schlüssel um - und er sprang an.

Ich mach Dir das rote Nummernschild drauf, dann drehen wir eine Runde.

Noch nicht, sagte ich. Erst, wenn das Wetter schön ist, und die neue hintere Stossstange aus England da ist.

Und meine Wut verraucht ist, aber das sagte ich nicht dazu.

Denn an dem Tag hatte ich noch einmal in Sachen Mille Miglia und einer anderen Option telefoniert, und es war mir gerade nicht nach Auto zumute. Man wird beim Schrauben oft dreckig - und wie dreckig, das will ich hier gar nicht ausbreiten, Stichwort Benzintank - aber selten fühlte ich mich so schmutzig wie nach einem Telefonat, dessen Inhalt ungefähr so ging: Wir nehmen Dich armen Journalistenschlucker mit, und Du schreibst mit ein paar Italienbildern über unsere Firma. Es sind diese Gespräche, die einem schlagartig alle Lust an Mille Miglia, alten Fahrzeugen und fast auch an Italien nehmen können, zusammen mit meiner mitunter doch teutonischen Auffassung von Ehrlichkeit und der Erwartung zumindest der Grundannahme, dass ich nicht käuflich bin - wenn ich schon expressis verbis dazu sage, dass ich es, dass die Zeitung da keinen braucht, um die relativ lumpige Startgebühr zu übernehmen. Ich sehe mich eigentlich nicht als Sonderangebot für verdeckte Werbung. Zusammen mit ein paar, sagen wir mal, Unstimmigkeiten seitens der Organisation in Italien war das alles weniger erbaulich, aber dieser Tag war dann der Tiefpunkt. Licht, Blinker, Fernlicht, eine Geruchsprobe, Motor aus, wir haben noch Zeit, und neue Reifen sollten auch noch drauf.

Also, Mille Miglia.



Das Angenehme im Automobilbau ist ja,. dass viele alte Marken gar nicht mehr existieren. Man kann wunderbar über einen Triumph oder einen Riley schwärmen, es gibt diese Fahrzeuge ja nicht mehr, und auch keinen Konzern, der das noch auf sich beziehen könnte. Das ist dann vollkommen ausgewogen und gerecht. Werde ich halt über Italien berichten, vielleicht ist der Berlusconi bis dahin auch weg wie der Gaddafi. Italien ist trotz allem zu schön, um es sich vermiesen zu lassen. Vielleicht gibt es im kommenden Jahr noch einen Versuch, mit einem anderen Fahrzeug, das sonst keiner hat. Zu schade, dass wirklich, wirklich kein 90er Sunbeam jemals mitgefahren ist. Die waren wirklich überall am Start, nur bei der MM nicht.

Aber - egal.



Es wird Mai sein, die Sonne wird scheinen, wir werden durch Italien fahren, es wird diesmal kein Fiat sein, und es wird eine feine Sache. Man muss nehmen, was man kriegen kann, und ich habe noch so viel, noch so viel Zeit.

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Freitag, 18. März 2011

Dann betonieren wir den einfach zu

diesen Atomreaktor, heisst es aus Japan. Und so steht es dann auch in den Medien. Das ging ja auch in Tschernobyl.

Nur ist da ein kleiner Unterschied, und der sieht so aus: Das hier, der Quader links vom Schornstein ist der Sacrophag in der Ukraine. Kantenlänge etwa 70 Meter, etwas mehr in den Turbinenraum hinein, wobei der Reaktorblock im Inneren etwas kleiner war, ca 50 mal 50 Meter. Nicht mal besonders gross, denn er hatte keine äüssere Zweithülle.

Und das hier ist die Anlage in Fukushima. Die Blöcke sind ca. 40 mal 50 Meter gros, dazu kommt noch die Turbinenhalle, die durch die Siedewasserreaktoren ebenfalls hochgradig belastet ist. Die ganze Anlage ist über 400 Meter lang und 100 Meter breit.

Der Bau für Tschernobyl hat über 200 Tage gedauert. Und in Fukushima hat man noch nicht mal einen Plan, wie man an das dort lagerrnde Material herankommen soll, wenn es nicht kühlbar sein sollte. Es gehört nicht viel dazu zu ahnen, dass es mit Zuschütten kaum erledigt sein wird. Und in Japan kann man nicht einfach haufenweise Armee hinschicken, um die Drecksarbeit zu machen.

Ich will die Anstrengungen nicht kleinreden. Nur auf ein paar Punkte hinweisen. Vielleicht sollte man in Japan, wie in der FAZ vorgeschlagen, doch besser radeln.

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Ein Schlauch fehlt

Immerhin, meinte der Lieblingsschrauber, es ist ein italiensiches Auto, ein Wunder, dass das Teil so lange gehalten hat. Das hätten wir schon vor 5 Jahren machen müssen. Wo ist denn der Schlauch?

Welcher Schlauch?

Na der Anschlussschlauch.

...

Immerhin kam heute statt des Schlauches oder der Abreise nach Italien, deren Notwendigkeit sich durch den pollenvernichtenden Regen ohnehin erst einmal in Nichts auflöste, ein Bild aus Italien. Gut, genauer gsagt kam es aus einem Auktionshaus im Norden, aber ursprünglich eben aus Italien. Ich mag es, weil alle so viel Zeit haben. Nichts eilt, alles ist so ruhig wie ein Mittag in Italien.



Zahnärzte und Ghaddafi haben eines gemeinsam: Manchmal geht ihnen doch die Puste aus. Und bei all dem, was man in diesen Tagen empfindet, komme ich nicht umhin zu sagen, wie froh ich bin, dass sich Briten, Amerikaner und Franzosen gegen die Deutschen, Russen und Chinesen durchgesetzt haben. Nicht, weil Westerwelle und Merkel jetzt wie die letzten Deppen und Freunde des Regimes dastehen, sondern einfach wegen der Menschen, deren irrer Diktator hoffentlich bald mit Mubarak vor Gericht landet. Das haben sie gut gemacht.

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Donnerstag, 17. März 2011

Anderes

Nicht dass man glaubt, hier würde Nordafrika einfach so vergessen - da gibt es schon ein paar kluge Gedanken dazu. Aber was den Japanern Fukushima ist, scheint den Bewohnern Bahreins die saudische Soldateska zu werden (man will keinen Ärger im eigenen islamischen Frankfurt im persischen Golf), und den Libyern die Völkermörder mit freundlich-unterlassener Hilfeleistung feat. Leckmich-Attitüde von Gaddafis als Freund geschätzten Westerwelle. Nur weil diese unsere Regierung grotesk, peinlich, auf eine offensichtiche Art korrupt und eine Ansammlung verdorbener Naturen ist, ist sie in Sachen Furchtbarkeit noch lange nicht unfähig.

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Mittwoch, 16. März 2011

Die Venezianerin ist da

Und sie sieht auch nach 260 Jahren noch recht jung, hübsch und adrett aus.



Für die nächsten Jahrzehnte bleibt sie erst mal hier, und was danach kommt, wird sich für andere zeigen. So war es schon immer für die Venezianerin.

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Man kann es positiv sagen:

Hubschrauber sind im Einsatz, um Kühlwasser auf die Reaktoren Fukushima 5 und 6 abzuwerfen, die bislang nicht explodiert sind!

Man kann es auch etwas unpositiver sagen: 5 und 6 sind offensichtlich stark gefähdet, aber es gibt nichts, was man vom Boden aus für die Kühlung unternehmen kann.

Oder gar negativ: 1, 2, 3 und 4 sind damit wohl aufgegeben worden, die Brennstäbe in den Reaktoren schmelzen weiter, und in den Abklinbecken liegt viel Atommüll. Ausser in Reaktor 4 - dort ist der ganze Reaktorkern im austrocknenden Abklingbecken.

Man fragt sich ja immer, was man mitnehmen sollte, wenn es kracht - ich habe etwas nachgedacht und denke, das erste Ding, das man unbedingt mitnehmen sollte, ist so etwas:



Leicht, tragfähig, mobil, notfalls tragbar, nicht staubar, flexibel, relativ schnell, wartungsarm, robust, zuverlässig, für alle Wege geeignet.

Und vor allem: Auf ca. 5000 Kilometer minimum absolut autark. Was nutzt ein Auto, wenn es kein Benzin mehr gibt.

Update: Die Hubschrauber haben aufgegeben, keine Bilder a la Tschernobyl mehr. Aber es war bislang ja nur Wasser, Blei, Sand und Bor kommen später.

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Dienstag, 15. März 2011

Es ist wie in einem schlechten Film

Es kann immer noch schlimmer kommen, es wird noch schlimmer kommen. Am Anfang dachte man, im allerschlimmsten Fall brennen drei Reaktoren durch. Jetzt erfährt man quasi nebenbei, dass neben den drei bis zuletzt laufenden Reaktoren noch drei andere sind, die zwar ausgeschaltet, aber immer noch heiss sind. Und in Fukushima kann man sich nicht mehr aufhalten. Womit recht deutlich ist, was passieren wird. Plus dem Dreck, der da in Abklingbecken lagert, und kein Mensch jenseits von Tepco scheintzu wissen, was da noch alles...

Es ist wirklich, so ungern ich dem Öttinger recht gebe, die Apocalypse. Ich glaube, die meisten Atombefürworter in der Politik kriegen daheim vom Petticoat Regime die Hucke voll, dasss sie gar nicht anders können, als - zumindest in Deutschland - umzudenken. Er war also doch nicht ganz umsonst, der Horror in den Wäldern von Wackersdorf, über den ich unter anderem in der FAZ schreibe.

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Nichts gegen PR

Da kann man sich prima abreagieren, wenn so etwas mit Riesenanhang unverlangt im Briefkasten landet.

1 Runde:

Schriftlich: "Verdammt noch mal, nehmen Sie mich endlich von Ihrem versifften Drecksverteiler, oder ist die Vorraussetzung für ihre Arbeit für so eine Brühe asozialer Giftpanscher etwa fortgeschrittenes Analphabetentum?"

2. Runde

Das gleiche, bei Nichtbestätigung telefonisch LAUT vorgetragen, plus: "Na los, machen Sie hin, runter damit, oder ich sorge dafür, dass Ihnen und der Puffbrausenklitsche juristisch der Arsch aufgerissen wird!" (es geht um ein Erfrischungsgetränk)

Schon ist der Tag schöner. PRler, gerade aus social Newsrooms kann man damit nicht beleidigen, diese Unart braucht das. Idealerweise täglich. Und Höflichkeit - ich bitte sie, Höflichkeit ist ein begrenztes Gut, das hebe man sich für Leute auf, die es verdienen.

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Relativ guten Morgen allerseits

Fukushima 1 - explodiert.

Fukushima 3 - explodiert.

Fukushima 2 ist heute Nacht explodiert, und der Kern wurde wohl beschädigt.

In Fukushima 4 hat es gebrannt. Dort drin waren alte Atombrennstäbe - man könnte das als schmutzige Bombe in the making bezeichnen.

Der Wind weht Richtung Tokio.



Warum nicht im Bett bleiben, an Tagen wie diesen?

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