: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 4. Oktober 2011

Kann

bitte jemand sich mal den HTML-Code der FAZ-Blogs anschauen

http://faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2011/09/29/je-oller-je-doller.aspx

und mir sagen, wie ich die Schriftgrösse und den Schrifttyp mit HTML-Tags im Text auf 12 Punkte und Verdana umstellen kann? Ich habe schon einiges probiert (Span, Font Size) aber das Programm kickt mir das alles wieder raus. Früher ging das aber zumindest bei der Schriftgrösse.

Falls es nicht geht, steht der nächste Beitrag in Serifenwinzschrift im Netz, und das dreht mir den Magen um.

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Ein so ein Deppending

Na man kennt das. Das flache Schmarrnding mit dem Apfel, das doppelt so teuer wie ein Netbook ist und mit dem man nichts tun kann, ausser Apps runterladen und Zeit totschlagen. So eines habe ich jetzt zum zweiten Mal überhaupt in Italien gesehen, ein Jahr nach der ersten Begegnung auf dem Campo in Siena. Und das, obwohl ich im Jahr zwischen den Sichtungen 3 Monate hier war. Und ganz schön rumgekommen bin.



Und was soll ich sagen - es war in einem Cafe, das in dieser Zeit von Metallgabeln auf Plastikgabeln umgestellt hat. Die haben dafür jetzt dieses Ding.

Das alles sind Zeichen.

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Demokrat unter Fürsten

Immerhin muss man als Blogger später mal nicht Autogrammkarten in Möbelhäusern unterschreiben, oder Rentern auf Bustouren unterhalten. Dazu ist man generell nicht bekannt und beliebt genug. Das Bloggen macht man entweder aus Spass, oder professionell - und wenn das nicht mehr geht, wendet man sich anderen Dingen zu. Das ist in meinen Augen eine gute Sache, eine klare Linie, an die man immer denken sollte, auch wenn es im Moment eher ao aussieht, als würden die Blogger mittelfristig besser mit dem Wandel klarkommen, als die Medienkonzerne. Ich kann hier darüber schreiben, weil es offensichtlich ist: Bei der FAZ sind auf der Blogübersichtsseite und der Hauptseite die Autorenbilder gestrichen worden. Ein Medium, das einzig und allein über die Persönlichkeit der Autoren funktioniert, bekommt Standardbilder fuxeligster Art, die kaum zu erkennen sind und in aller Regel wenig aussagen - was früher in Ordnung war, weil der Autor mit seinem Bild im Zentrum stand. Jetzt sind die inhaltlich nachgeordneten Graphiken alles, was bleibt.

Ich habe keine Ahnung, wer eigentlich Säulenkapitelle, Augen mit Kurven drin, Netzstecker und Fernbedienungen lesen soll - ich würde gern Menschen lesen. Aber wir haben 2011 und solche Entscheidungen werden getroffen. Andererseits rauschen die Medien (und Blogs) in eine klare Marktsättigung hinein, die nur noch über SEO-Verteilungskämpfe kaschiert wird, mit Gegnern wie G+ und Facebook, die das ganze Aufmerksamkeitssystem weit mehr fragmentieren, als es Blogs je getan haben. Zeitungen denken gemeinhin, dass ihr guter Name schon irgendwie reichen wird. Sie können von der Marktdominanz im Print zu einer drittklassigen Regionalfraktion im Internet abgestiegen sein, weit, weit hinter den Contentangeboten von T-Online - aber auch 10 Jahre in dieser dritten Onlineliga ändert nichts am Selbstbild, dass man es kann, dass man gut ist und der Weg der richtige ist.



Meine Erfahrung sagt mir, dass Medienmacher und Medienmanager oft gar nicht mehr lesen, was in ihrer eigenen Zeitung steht. Man sieht das sehr schön, wenn Beiträge krasse Formatierungsfehler enthalten und die Redaktion 24 Stunden oder Tage braucht, das nach Meldung zu ändern. Man hört das aber auch in persönlichen Gesprächen; Journalisten ärgern sich gern über das Internet, leben aber selbst genauso verklebt mit Informationssträngen mit kurzen Aufmerksamkeitsspannen. Bücher lesen? Ach was.

Und das ist ein Problem, denn ich würde ihnen wirklich ein Buch ans Herz legen: Die Karthause von Parma. Darin kann man lesen, wie das allgemeine Leben an den drittklassiger, verstaubten Höfen in Italien ist, die in Zeiten cder Restaurationsbemühungen ihrem Verderben entgegenwanken. Stendhal hat die Charaktere erfunden, aber vermutlich wurden sie nie treffender und glaubwürdiger in ihrem unbeweglichen Überdruss beschrieben. Das Herzogtum Parma von Stendhal mit seinem Hass auf Veränderungen kann durchaus als Vorbild der Informationsduodezhöfe und ihrer Intriganten Minister gelten, bis hinunter zu jenen, die das Elend erkennen - und einen Teufel tun, um etwas zu ändern. Schliesslich profitieren sie auch selbst, sehen sich als Opfer der Umstände, können auch bei edlen Motiven einfach nichts tun, und wenn sie es versuchen, findet sich immer jemand, der für die Wahrung des Besitzstandes und das Beibehalten der Hofschranzen blockiert.



So kann man eine Weile - aber auch nicht immer, die Handlung des Buches mündet in einen kalten Staatsstreich - politisch überleben, wenn die Untertanen unter Kontrolle sind. Das Internet ist da ein klein wenig anders, es gibt keine Zwänge, irgendwo zu sein, selbst wenn Google, T-Online und Facebook versuchen, die Nutzer mit Erlebniswelten so weit wie möglich einzusperren. Ob das klappt, ist eine andere Frage, aber in den drittklassigen deutschen Provinzfürstentümern gehört man sicher nicht zu den Gewinnern der Entwicklung.

Mit den Helden des Buches nimmt es bestenfalls nur ein begrenzt gutes Ende; Stendhal ist so freundlich, manchen das Geschenk der Liebe zu gewähren, bevor er sie auslöscht, und der Name des Buches erklärt sich aus dem Rückzugsort, den der Held letztlich wählt, um Parma zu entgehen. Die Stadt weiss schon, warum sie aus diesem ihren literarischen Weltruf eher wenig machen möchte, aber immerhin kann sie sich entscheiden, denn Städte leben auch in Schande weiter, wenn Medien in Langeweile längst vergangen sind.



Ich denke, die Antwort sind kleine, funktionierende Lösungen, die autonom existieren können. So etwas wie dieses Blog, das ist meine kleine Gedankenwelt wie die von Fabrizio im Kerker, die mir keiner nehmen kann. Die kleine, schlanke, eigenverantwortlich funktionierende Einheit hat Zukunft, sie überlebt allein und im Verband mit anderen. Es ist nicht so, dass manche das nicht begriffen haben - eines der letzten ernsthaften Abwerbeangebot kam von jemandem, der mich bezahlen und dann an die FAZ zurückvermieten wollte - aber ich habe das alles zum Glück nicht nötig. Ich habe hier ein Blog, das ich auf eine Art Flickr umschalten kann, wenn es mir passt, ich halte niemanden und nehme mir die Freiheiten, die ich brauche. Das garantiert noch keinen wie auch immer gearteten Erfolg, aber es macht mir Freude, und als Autogrammpostkartenunterschreiber möchte ich ohnehin nicht enden.

Übrigens, um auch unsere eigene kleine Welt nicht zu vergessen, wurde Adnation ohne Angabe des Kaufpreises inzwischen an Mokono verkauft, den Betreiber von Blog.de, der mal anteilsweise zu Burda gehörte und jetzt eine Tochter einer SEO-Firma namens Populis ist. Marktbereinigung auch unter Blogduodezfürsten. Ganz ohne Bohei und Interview bei SPONschleim. Das Netz ist gross. Und es rächt sich an allen, die in ihm zu gross werden wollen.

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Montag, 3. Oktober 2011

Irgendwann sind sie dann zu schnell,

die jungen Damen.




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Sonntag, 2. Oktober 2011

Die Lähmung

Wenn man ganz böse wäre - was aber angesichts des Umfeldes nicht ganz leicht ist - könnte man Italien auch als Failed State bezeichnen.



Es sind ja nicht nur die Schulden oder allgemeine Korruption und Schattenwirtschaft. Es sind nicht nur die Staatsschulden und die langsame Verarmung weiter Teile der Bevölkerung, das Bröckeln der Denkmäler und eine Trennung in Arm und Reich, die zu überwinden kaum nöglich ist. Es sterben nicht nur die kleinen Läden, es kommen auch keine Alternativen., Italien ist schön, aber andere Ziele sind für Urlauber genauso erreichbar. Schon jetzt ist man ziemlich allein im Palazzo Te. Nimmt man alles zusammen und rechnet man noch diese Regierung dazu, und ihre Unfähigkeit, und die Opposition, die auch nicht gut dasteht - sagen wir mal so, ein gelungener Staat sieht anders aus. Aber was ist Italien dann?

Leider habe ich das Buch "La Noia" von Alberto Moravia nicht mitgenommen; ich meine aber, dass die Stimmung zum Land passt. Müsste ich einen Film zur Zeit aussuchen, wäre es nichts mehr von Fellini, sondern Die Verachtung von Godard. Weil sich da zwei recht sinnlos bei einer dummen Beziehung in den Tod rasen. Die Anni di Piombi, die bleiernen Jahre kommen mir in den Sinn, nur diesmal nicht wegen des Terrors, sondern wegen der allgemein misslichen Lage, für die es keine Lösung zu geben scheint. Man kann nichts tun. Die anderen sind auch nicht besser. Und an den Strukturen wird sich nie etwas ändern, auch und gerade wenn nur noch sehr wenig zu verteilen ist. Man bräuchte neue Strukturen und ist von den alten so abhängig, dass man sie nicht aufgeben kann - bis Neues funktionieren würde, wäre das Land am Ende. Und wird es überhaupt möglich sein? Oder würde die Privatisierung von Staatseigentum nicht nur Folgen wie in Russland haben?



Für das kommende Frühjahr ist schon wieder gebucht, aber das Land, in das ich jetzt zurückkehrte, ist schon ganz anders als das Land vor ein paar Monaten. Ein paar Monate und Krisen weiter - man mag sich das alles nicht vorstellen. Vielleicht marschieren sie auf Rom, dann komme ich schon vorher wieder vorbei. Wenn nicht, man wird sehen.

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Genau hinschauen

Der Beobachter:



Der Aufpasser:



Er hat mich dann freundlicherweise doch nicht gefressen.

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Samstag, 1. Oktober 2011

Männersachen

Das auch, ohnehin, keine Frage.



Aber auch vieles andere:















Man muss ja nicht immer reden. Es reicht, etwas zu tun.

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Alte Musik und neue Stimmen

Man kennt das vielleicht: Man sieht jemanden, der etwas tut, was ihm vielleicht gar nicht so leicht fällt, und eventuell sollte man aufstehen, hinübergehen und helfen. Aber dann sagt man sich, der andere muss das selbst können. Man kann nicht immer alles alles abnehmen. Man muss auch mal sitzenbleiben und zuschauen, ob es von alleine geht.



So ist das auch mit den Gastbeiträgen in meinem Blog bei der FAZ. Das ist schon ein recht spezielles Publikum, auch ich kann mich nicht immer voll darauf einstellen, und gerade, wenn man das noch nie gemacht hat... sas ist schon nicht wenig Stress, den man sich da antut. Aber es hilft nichts. Man muss es einfach probieren und man darf nicht eingreifen. Es ist immer ein Lernprozess. Es gibt da keinen einfachen Weg, es sei denn, man knallt es gedankenlos ins Netz und kümmert sich dann nicht mehr drum. Aber genau das soll es ja nicht sein.

Aber natürlich hofft man, dass nichts runterfällt und die zarte Pflanze wachsen möge. Jedenfalls habe ich nochmal Venezia Fröscher gebeten, zu übernehmen, und bitte nun um freundliche Anteilnahme am Versuch, mit Youtube etwas über Alte Musik zu erzählen.

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Freitag, 30. September 2011

Bücher wütender Frauen 2: Anke Gröner, Nudeldicke Deern

Was für ein hübsches Titelbild im Stil der späten 60er Jahre, als mit Twiggy aus Ernährung ein Dauerzustand der Gewichtskrise wurde. Wenn da der Untertitel nicht wäre, Tschakka!



Der Untertitel sagt in etwa, dass man den Kopf befreien soll, dann würde der Körper sich schon anschliessen. Das steht in einer Reihe mit Buchuntertiteln wie Warum Sie eine geile Sau sind, wenn Sie wie ein mieser Bilderklauer auf Malle golfen oder Warum Sie mit mir als Berater reich werden - an Ausgelächter. Und das Elend ist: Das Buch hätte das doch gar nicht nötig.

Nehmen wir mal einen bekannten, essgestörten Blogger: Don Alphonso. Während so ziemlich alle um mich herum die ganz normalen Ernährungskrisen haben, Kalorien zählen und gezielt Diäten einhalten, esse ich, wenn ich Lust habe, und höre auf, wenn der Schmerz an den Rippen zu gross wird. Dann gehe ich auf einen Berg oder fahre Rennrad oder gehe schwimmen oder spazieren. Solange ich 100 Kilometer in gekrümmter Haltung schaffe, bin ich gesund, und das ist es, was zählt. Ich lasse auch schon mal eine Mahlzeit ausfallen, wenn ich um 10 noch kochen wollte, dann aber wegdöse. Und wenn ich um 3 wieder erwache, habe ich überhaupt kein Problem, fett zu kochen. Überhaupt mag ich Fett. Ich kann mir das leisten, weil ich andere Bomben wie Schokolade, Alkohol, Eis und Zigaretten nicht nehme. Jedes schlechte Gewissen ist mir fremd. Ich esse gerne, und wenn jemand sagt, ich werde mich zu Tode essen, kann ich nur antworten: Aber sicher! Ich will im Bue d'Oro denken: Diese eine Zuchini-Polenta-Öl-Sauerei nehme ich noch mit - und dann vom Stangerl fallen. Dieser Blogger ist klar nicht die Norm. Die Norm ist die Dauerkrise.



Dieser Blogger ist entspannt und braucht keine Wir-packen-das-Literatur, die ihm die Krise einredet, sondern ein angenehmes Buch, das leicht ironisch und vergnüglich über die Abgründe des Ernährungsblödsinnes hinwegführt. Dieser Blogger braucht keine Anfeuerung, sondern gute Unterhaltung. Alles, was auch nur im Mindesten in Richtung Missionierung geht, macht ihm keinen Spass, davon hat er schon genug, wenn die Augen von Hungerhaken sagen: Das kannst Du doch nicht essen. Dieser Blogger wünscht sich etwas, das dem ganzen Blödsinn so die Luft rauslässt, damit man nebenbei lächeln kann. Diese Anforderungen erfüllt das Buch durchaus. Es ist überhaupt kein Problem, dass das Buch aus mehreren Gängen und Zwischenspeisen komponiert ist, und zwischen Hortaufmichalsbetroffenzubezeichnen Bericht und Streitschrift munter wechselt - das Ziel wird nie aus den Augen verloren. Anke hat die nötigen Erfahrungen der Praxis und auch im theoretischen Teil den richtigen, lockeren Stil der Werbebranche, um jemanden wie mich gut aufzumunitionieren, wenn mal wieder blöde Sprüche kommen, die abzugeben sich jeder Schlankheitsfreund berechtigt wähnt. Warum eigentlich? Weil das in Medien so vorgeturnt wird, oder weil es einem nur gut geht, wenn man anderen am Zeug flickt? Dürre sind entsetzlich unentspannt. Die sollten mal in das Buch reinschauen, da liest man, wie man sich entspannen kann, selbst wenn die Ausgangslage nicht gerade ideal angesichts der herrschenden Zustände ist.

Ich habe einfach etwas Besseres zu tun, als mich mit der langen Front der Lebensoptimierer auseinanderzusetzen, die in Bereich des Körpers mit Botox beginnt, sich über Quality Time Work Life Balance Idioten fortsetzt und dann beim Karriere und Online Coaching durch abgefuckte Medienconsultats ihren Abschluss findet. Ich weiss nicht, ob das jemanden auffällt, wie sehr da mit einer dauerhaften Krise versucht wird, Geschäfte zu machen: Immer ist da was, wo man irgendwas tun muss, und jemanden braucht, der das erklärt und managed. Ich will jemand, der denen Paroli bietet. Ich mache das notfalls auch selbst, aber schöner ist es natürlich, wenn man das mit einem Hardcover mit scharfen Kanten machen kann. Solche Bücher können eigentlich gar nicht dick genug sein. Das Buch ist nur Premium Softcover, gleicht das aber durch den Inhalt aus.



Natürlich kann es nicht umhin, einem aus Prinzip unbedarften und unwissenden Leser wie mir die ganze Hölle der Ernährungsekligkeiten vorzuführen - seien es nun die tatsächlichen Sünden, die begangen werden, von Nestle bis Lidl, seien es nun die Methoden, mit denen Menschen eingeredet wird, sie müssten Normen entsprechen und gleich wieder bei den anderen Sparten solcher Firmen zugreifen. Natürlich ist es angenehm, solche Strategien aufgezeigt zu bekommen, wenn sie danach tranchiert werden. Stimmt das alles? Keine Ahnung. Aber es liest sich gut, und mitunter ist es wohl das sprichwörtliche Erschiessen von Fischen in Wassertonnen. Einfach, weil die sog. Ernährungswissenschaften halt auch über weite Strecken nicht frei von Einflüssen wirtschaftlicher Art, Korruption und Dummheit sind.

Ich habe bei den Paläoethnobotanikern - ein Fach ohne jedes wirtschaftliches Interesse - jedenfalls gelernt, dass der Mensch in einem gewissen Korridor der Nahrungsaufnahme recht gut existieren kann. Es ist kein Problem, schlank zu sein, es ist aber auch kein Problem, etwas rundlicher durchs Leben zu schaukeln. Die letzten Jahrtausende war Ernährung nie wirklich gesichert und ist es für viele Menschen bis heute nicht. Der Mensch ist es Sack, in den man viel füllen kann, ohne dass er gleich platzt, und der leer bleiben kann, ohne dass er gleich umfällt. Insofern wäre etwas Gelassenheit bei der Sache gar nicht schlecht. Gelassen kann das Buch „Nudeldicke Deern“ natürlich nicht sein, dazu ist das Thema allerorten viel zu emotional und alarmistisch. Aber hat man es erst einmal gelesen, kann man die nächste Welle der Gewichtspanik gemütlich mit einem Stück Käse abwarten. Und sich danach immer noch auf das Rad schwingen.

Das Buch „Nudeldicke Deern“ ist bei Wunderlich erschienen und kostet erheblich weniger als ein gebrauchtes Rad, kann aber durchaus auf einem Gepäckträger mitgenommen werden.

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Falsch. Alles falsch.

Digital Native: Einsam.



Newsjunkie: Nie entspannt.



Chatten: Belanglos.



Soziale Netzwerke: Du bist bedeutungslos. Du merkst es nur nicht.



Groupon. Forsquare etc.: Sklave.



Richtig:



Echtes Leben.

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Mittwoch, 28. September 2011

Mitbringsel

Bücher. Delikatessen. Kleinigkeiten und ein paar Preziosen. Jede Menge Arbeit und einige Gedanken natürlich auch, und einige Mühen, die sich vielleicht leicht lesen, aber nicht so gemeint und auch nicht geschaffen wurden. Denn es ist sehr schade, was gerade in Europa passiert, und momentan kann man sich schon Gedanken machen, wie dieser Kontinent wäre, wenn die Krise ein paar Runden weiter gedreht worden ist. Man versteht jetzt vielleicht ein wenig besser, was Europa im 20. Jahrhundert so furchtbar sein liess: Die Unfähigkeit, rechtzeitig das richtige zu tun, Konflikte zu entschärfen oder Verbrechern entgegen zu treten. Vielleicht wird man das auch über uns denken, in 20 Jahren, mit etwas Abstand von dem, was jetzt kommen mag, schreibe ich in der FAZ.


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Gegenläufiges v. l. n. r.

Erschöpfung gegen Interesse



Schon Gefüllt gegen noch Geleert



Japanische Mütze gegen deutsche Sandale



Bonus v. o. n. u.: Sonne gegen Schatten


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Mittwoch, 28. September 2011

Chinesische Selbstkritikaster

Was ich mich ja bei Facebook so generell frage: Warum ist man da überhaupt drin. Schon Blogs können ein elender Zeitfresser sein, aber da habe ich wenigstens den Eindruck, etwas Sinnvolles zu betreiben: Plauderei, Amusement, Aufklärung, Kritik an den herrschenden Zuständen, Tagebuch, Erinnerung an das eigene Leben, Verortung in der Zeit. Facebook? Da gibt es keine Substanz. Nur Grundrauschen. Was ich an Facebokk immer ganz grauslig fand: Da gibt sich einfach keiner Mühe. Da hängt man so ab. Und natürlich produziert man da den Müll, den die Werbung braucht.



Ich bin etwas erstaunt über die Gesten einiger erwachsener (!) Männer, die erst jetzt Facebook meinen den Rücken kehren zu wollen. Das trägt nicht wirklich zu meiner Vorstellung des Internets als Ort der Freiheit bei, wenn da irgendwelche peinliche Viertelcharaktere jetzt qualvolle Stunden haben, die Mauern des Facebook-Knastes zu überwinden, weil nett war es schon, Dann, liebe Leute, sucht Euch halt eine andere Beschäftigung. Geht radeln. Oder in ein Cafe. Schaut Eich mal wieder eine Kirche von innen an. Ihr versäumt da in Facebook gar nichts. Wenn Facebook die volle Banalität sinloser Suchtexistenzen wie Eure Person abbilden will, ist Facebook zuerst mal geschmacklos und zudem sinnlos. Schaltet das Ding 2 Wochen aus und nach dieser Zeit wird da nichts anderes sein, als sonst auch ist.



Mir ist schon bewusst, auch bei Blogs sieht man das deutlich, dass das Leben solcher Leute irgendwie zerfasert. Vielleicht verstärkt das Internet diese ohnehin vorhandene Lebensnichtigkeit, vielleicht fördert das Daueronlinesein die Trennung von der Realität: Es gibt da keine echten Monatsbeschreibungen, Jahreszeiten und Tagesbeschreibungen mehr. Ich kenne nur sehr wenige Blogs, die wirklich vom Jahr und den Entwicklungen erzählen. Das meiste ist Netzbrei, und der findet ja auch bei einigen sein reinschaufelndes Publikum, und andere versuchen es halt, weil sie sonst nichts zu sagen haben. Sagenhaft flache, indolente Charaktere kommen da raus, kein Wunder, dass die Werber scharf darauf sind, das passt sicher super in Berechnungen, und vermutlich klickt das Abziehbild sogar darauf, wo es klicken soll.



Das alles führt mich zu der leicht verbitterten Frage, was Leben im Netz überhapt sein soll und sein kann. Ich lese gern andere Meinungen, ich rede gerne, ich verdiene hier mein Geld, und gerne trage ich viel Leben, viel Selbsterlebtes hier herein. Ich passe aber schon auf, dass darüber mehrer Filter liegen, ein literarischer Filter, ein konsumkritischer Filter, ein ironischer Filter und dann noch einer, von dem ich hoffe, dass er mich nicht allzu sympathisch erscheinen lässt und mit Stalker erspart (Letzteres mache ich bei der FAZ weniger und prompt gab es da Probleme). Ganz offensichtlich ist das aber nur eine Minderheitenposition, der Rest macht das, was alle machen. Oder kapiert erst, wie doof das ist, wenn Facebook konsequent das umsetzt, was sie schon immer gewesen sind. Das Arschgeigenorchester, das jüngst bei den Äusserungen der Verbraucherschutzministerin und der Datenschützer noch aufspielte, sollte bittschön jetzt die eigenen Instrumente auffressen, da sie plötzlich so gar keinen Ton mehr rauskriegen. Frau Aigner hat mehr Ahnung von diesem Internet als die ganze Bande, so schaut's aus.



Dass Facebook so ist: Mei. Man kann das Facebook nicht vorwerfen, denn Facebook konnte genau so werden, gerade weil die "Vordenker" der Netzdeppen laufend sagten: Facebook hat schon recht. Man schleimte diese Typen an, man machte Facebook den Weg frei, man redete Medien ein, dass sie Facebook füttern sollten: Aus Sicht von Facebook gibt es gar keinen Grund, anders zu sein. Hat man nicht Obama die Wahlen gewonnen? Konnten abgefuckte Münchner Medienberater damit in Niederbayern nicht auftrumpfen? Haben nicht Blogger extra ihre Facebookgruppen eingerichtet? Facebook ist mit jedem "Mehr" und mit jedem Feature grösser geworden. Bei uns laufen Idioten der Datenschutzkritik frei rum und predigen die Borghaftigkeit als Erweiterung des Selbst. Der Dreck stand in der FAZ und der Zeit, im Spiegel und bei der Bild. So nutzen Sie Facebook für den persönlichen Erfolg, sagt man den Managern. Facebook nimmt das halt mit. So wie Hitler halt auch nicht bei der Parade in Nürnberg den Massen sagte, aber bitte, das Heilrufen, das wäre doch gar nicht nötig.



Facebook ist so gesehen auch nicht böser oder schlechter als seine Nutzer. Es ist ein Programm, das es ihnen erlaubt, das sinnlose Grundrauschen ihrer Nullexistenz in eine Form zu packen, die mit anderen Nullexistenzen vernetzbar ist. Facebook macht das so gut, dass alles ausserhalb gar nicht mehr so wichtig ist, ja vielleicht sogar auf die eigene Hohlheit hinweisen und die Überhöhung des Vakuums kritisieren könnte. Facebook erfüllt die Wünsche nach Allesreinpacken nur noch ein wenig mehr, und möchte dafür mehr Geld sehen. Und sicher: Die Werbeindustrie kommt ganz zum Schluss und macht diese Nichtse zu bedeutenden Kunden. Das ist dann die Krönung. Für die einen. Und jetzt endlich mal nicht so doll. Für andere.

Bleibt mal lieber dort. Da passt ihr gut rein, da seid ihr aufgeräumt, da gehört ihr hin, das ist schon eure Peergroup.

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Fein beschuhte Asiatin vs. italienische Rentnerin

Nicht haben



und haben



und wenig davon haben.

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Zwei Links

Gut und wichtig.

Sehr gut und richtig, vor allem, mit Torte.

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Dienstag, 27. September 2011

Nennt es doch gleich EVSV statt EFSF

EVSV stünde dann für Europäische Versicherung für Schweinebankensysteme und Volksverarschung.

Und wenn man schon dabei ist, den Irrsinn gleich noch einmal zu verdoppeln, oder genauer, doppelt so viele Schulden aufzunhemen, zu hebeln, wie ein Subprimeramschhändler, sollte man das Vehikel gleich mit zweierlei ausstatten: Notenpressen und grenzenloser Geldausschüttungsberechtigung. Dann kann man sich das scheibchenweise Lügen und Quälen auch ganz sparen - so diese neuen Ideen nicht ein Trick sind, um den kriminellen Akt der Eurobonds als kleineres Übel erscheinen zu lassen.

In der FAZ war übrigens ein Beitrag von zwei führenden Vorallembanksterwirtschaftvertretern, es doch staatlicherseits mit inflationsgeschützten Anleieh zu probieren: Die Banken bekämen dann ihr Geld, egal wie es ausgeht. Und die anderen würden es verlieren. Das ist zwar unterirdisch, aber ein Szenario, an das man denkt, in diesen Kreisen der Bankputschisten gegen die Staaten.

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Rot
















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