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Freitag, 14. September 2012
Nach dem Popcorn des Sommers.
Wenn man viel draussen ist - und ich war dieses Jahr sehr viel draussen - hat man auch ein Auge für Pflanzen und Landwirtschaft. Ein grüner oder goldener Teppich des Getreides, auf dem die Sonne gleisst, ist eine Zierde des Landes. Mais dagegen ist eine Art Landschaftsblockade.



Am Scheitelpunkt meiner Winterrunde etwa, auf einer der ersten Juraanhöhen, wurde dieses Jahr Mais angebaut. Und der Blick über das Land ruiniert. Und selbst jetzt, da die Erntemaschinen durch sind, sieht der Acker wie die miniaturisierte Westfront des 1. Weltkriegs aus. Eigentlich steht da keine Pflanze, sondern ein Statthalter für unsere Methoden der Massentierhaltung. Mais auf dem Feld, Vieh in Fabriken.



Aber immerhin, jetzt ist der Blick über das Land wieder frei. Über diese unaufgeregten Hügelketten, die alles erträglich machen; weder ist es im Sommer zu heiss, noch wird es so kalt wie im Gebirge, wenn der Schnee liegt. Es ist alles ruhig und gemässigt, fast vielleicht etwas zu ruhig. Man kann ausser reichen Erträgen und 7000 Jahren Kulturgeschichte von diesem Land wenig erwarten. Es ernährt seine Leute. Und die Leute lernen, es wieder besser zu behandeln.



An den Hügeln haben sie gelebt, da findet man manchmal noch Linearbandkeramik und Steinbeile, und in den Niederungen haben sie ihre Toten begraben, in Hockerstellung oder in Grabhügeln. 7000 Jahre lang hatten sie kaum eine andere Perspektive als den nächsten Winter, und selbst heute denken sie auch nicht weiter, als bis zur nächsten Modellreihe des Autoherstellers in der Stadt. Warum ich dann hier so unzufrieden, so mitunter garstig bin, verstehe ich auch nicht: Es ändert sich ja nichts. Man kann nichts am Ablauf der grossen Geschehnisse ändern.



Man kann nur bleiben, oder gehen. Das mit dem gehen habe ich versucht, das war auch nur so mittelgut. Also bliebt es im Unklaren, ich fahre, ziehe meine Kreise und lasse alles wissen, dass ich notfalls auch anders könnte. Was, offen gesagt, gegenüber diesem Land ein wenig ungerecht ist.



Am Scheitelpunkt meiner Winterrunde etwa, auf einer der ersten Juraanhöhen, wurde dieses Jahr Mais angebaut. Und der Blick über das Land ruiniert. Und selbst jetzt, da die Erntemaschinen durch sind, sieht der Acker wie die miniaturisierte Westfront des 1. Weltkriegs aus. Eigentlich steht da keine Pflanze, sondern ein Statthalter für unsere Methoden der Massentierhaltung. Mais auf dem Feld, Vieh in Fabriken.



Aber immerhin, jetzt ist der Blick über das Land wieder frei. Über diese unaufgeregten Hügelketten, die alles erträglich machen; weder ist es im Sommer zu heiss, noch wird es so kalt wie im Gebirge, wenn der Schnee liegt. Es ist alles ruhig und gemässigt, fast vielleicht etwas zu ruhig. Man kann ausser reichen Erträgen und 7000 Jahren Kulturgeschichte von diesem Land wenig erwarten. Es ernährt seine Leute. Und die Leute lernen, es wieder besser zu behandeln.



An den Hügeln haben sie gelebt, da findet man manchmal noch Linearbandkeramik und Steinbeile, und in den Niederungen haben sie ihre Toten begraben, in Hockerstellung oder in Grabhügeln. 7000 Jahre lang hatten sie kaum eine andere Perspektive als den nächsten Winter, und selbst heute denken sie auch nicht weiter, als bis zur nächsten Modellreihe des Autoherstellers in der Stadt. Warum ich dann hier so unzufrieden, so mitunter garstig bin, verstehe ich auch nicht: Es ändert sich ja nichts. Man kann nichts am Ablauf der grossen Geschehnisse ändern.



Man kann nur bleiben, oder gehen. Das mit dem gehen habe ich versucht, das war auch nur so mittelgut. Also bliebt es im Unklaren, ich fahre, ziehe meine Kreise und lasse alles wissen, dass ich notfalls auch anders könnte. Was, offen gesagt, gegenüber diesem Land ein wenig ungerecht ist.
donalphons, 00:08h
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Daheim warten die Sorgen
Es gibt in den letzten Jahren ein paar interessante Entwicklungem. Es begann damit, dass Menschen nicht mehr ans Telephon gingen, und warteten, bis der Anrufer auf den Beantworter sprach, um zu erfahren, wer das ist. Dann kamen jene auf, die nur noch ans Telephon gehen, wenn sie die Nummer und den Namen des Anrufers angezeigt bekommen. Und letztendlich artet das dahin aus, dass Menschen aus der Angst vor unangenehmen Nachrichten ihren Briefkasten nicht mehr leeren. Ja, sie fahren sogar weg und beauftragen dann andere, das für sie zu tun und sich nur zu melden, falls es irgendwas ganz Entstzliches ist. Vielleicht, weil es so vieles an Akten, Unterlagen und Wichtigem gibt, weil alles vernetzt ist und das eine nicht mehr ohne das andere geht, und dann sind Menschen eben schnell überfordert.
Mir geht das ähnlich.

Aber bei mir ist es nicht wie in Berlin, wo die wütenden Briefe des Vermieters im Briefkasten ignoriert werden können, und die Ämter daneben ungehört Randale machen. Es ist schlimmer. Es passt nicht in den Briefkasten. Es blockiert richtiggehend meinen Weg, es drückt mir Versäumnisse und Fehlentscheidungen vergangener Tage schnell und brutal aufs Auge, und es ist auch nicht so lässig wie bei Drogenmissbrauch, wo man vielleicht irgendwann einmal die Nachricht bekommt, das Verfahren sei eingestellt: Meine Postprobleme dulden keinen Aufschub, und sie sind auch nicht so einfach lösbar.

Zumal man sich ja auch oft über die Konsequenzen seines Handelns nicht im Klaren ist. Man denkt sich - wider besserer Erfahrung, denn wie oft hat man schon falsch entschieden! - dass es schon gut gehen wird. Dass es sich schon einrenken wird. Das Schicksal kann doch gar nicht so grausam sein, so hinterlistig, man meint es doch aus einem guten Zweck heraus zu tun, da können die Umstände doch nicht immer so widrig sein. Ich will keinem was Böses, ich bin nur ein wenig nachlässig - aber strenge Richter sehen das dann immer anders.

Ich hätte schwören können, dass da noch eine Möglichkeit war, die Sache richtig an die Wand zu nageln. Ich war mir so sicher, dass sich alles fügen würde. Aber schon beim Paket war klar, dass ich falsch lag, und je weiter ich mich mit den Fakten auseinandersetzte, wusste ich: Jetzt geht es nicht mehr weiter. Ich bin am Ende meiner Möglichkeiten angelangt, wie die Piratenpartei oder der Depp, der das Buch der Schramm Frau vermarkten muss. Das ist unser Fluch: Wir bedenken zu wenig die Folgen unseres Handelns. Und dann stehen wir da, alle Augen sind auf uns gerichtet, höhnisch und spöttisch, und alle wissen es: Wir kommen einfach mit dem modernen Leben nicht zurecht. Wir glauben, es ginge schon irgendwie. Aber irgendwann ist man am Ende der Wand angelangt. In Berlin essen sie dann nur noch Nudeln oder ziehen in kleinere WG-Zimmer. Aber hier bei uns, da gibt es keine Auswege mehr.
Da stehe ich dann, grämend, und bald auch so ausgehungert von der Verzweiflung wie dieser Herr aus der Zeit um 1815, gemalt von einem Künstler, der vermutlich noch im Rokoko seine Ausbildung erhielt, man merkt es bei den Augen. 1815 war eine üble Zeit mit Hungersnöten, da war man schlank, aber nicht schlank genug für meine Wände und die Restflächen. Er hat den bitteren Mund von Fouche und die durchtriebenen Augen von Metternich, vielleicht hat er auf dem Kongress getanzt und sein Vermögen aus der Revolution gerettet - wer weiss. Bewegte Zeiten. Wie auch bei mir.

Keine Frage, ich werde meine Wände arrondieren müssen, als wären es die Habsburger Erblande nach Napoleon.
Mir geht das ähnlich.

Aber bei mir ist es nicht wie in Berlin, wo die wütenden Briefe des Vermieters im Briefkasten ignoriert werden können, und die Ämter daneben ungehört Randale machen. Es ist schlimmer. Es passt nicht in den Briefkasten. Es blockiert richtiggehend meinen Weg, es drückt mir Versäumnisse und Fehlentscheidungen vergangener Tage schnell und brutal aufs Auge, und es ist auch nicht so lässig wie bei Drogenmissbrauch, wo man vielleicht irgendwann einmal die Nachricht bekommt, das Verfahren sei eingestellt: Meine Postprobleme dulden keinen Aufschub, und sie sind auch nicht so einfach lösbar.

Zumal man sich ja auch oft über die Konsequenzen seines Handelns nicht im Klaren ist. Man denkt sich - wider besserer Erfahrung, denn wie oft hat man schon falsch entschieden! - dass es schon gut gehen wird. Dass es sich schon einrenken wird. Das Schicksal kann doch gar nicht so grausam sein, so hinterlistig, man meint es doch aus einem guten Zweck heraus zu tun, da können die Umstände doch nicht immer so widrig sein. Ich will keinem was Böses, ich bin nur ein wenig nachlässig - aber strenge Richter sehen das dann immer anders.

Ich hätte schwören können, dass da noch eine Möglichkeit war, die Sache richtig an die Wand zu nageln. Ich war mir so sicher, dass sich alles fügen würde. Aber schon beim Paket war klar, dass ich falsch lag, und je weiter ich mich mit den Fakten auseinandersetzte, wusste ich: Jetzt geht es nicht mehr weiter. Ich bin am Ende meiner Möglichkeiten angelangt, wie die Piratenpartei oder der Depp, der das Buch der Schramm Frau vermarkten muss. Das ist unser Fluch: Wir bedenken zu wenig die Folgen unseres Handelns. Und dann stehen wir da, alle Augen sind auf uns gerichtet, höhnisch und spöttisch, und alle wissen es: Wir kommen einfach mit dem modernen Leben nicht zurecht. Wir glauben, es ginge schon irgendwie. Aber irgendwann ist man am Ende der Wand angelangt. In Berlin essen sie dann nur noch Nudeln oder ziehen in kleinere WG-Zimmer. Aber hier bei uns, da gibt es keine Auswege mehr.

Da stehe ich dann, grämend, und bald auch so ausgehungert von der Verzweiflung wie dieser Herr aus der Zeit um 1815, gemalt von einem Künstler, der vermutlich noch im Rokoko seine Ausbildung erhielt, man merkt es bei den Augen. 1815 war eine üble Zeit mit Hungersnöten, da war man schlank, aber nicht schlank genug für meine Wände und die Restflächen. Er hat den bitteren Mund von Fouche und die durchtriebenen Augen von Metternich, vielleicht hat er auf dem Kongress getanzt und sein Vermögen aus der Revolution gerettet - wer weiss. Bewegte Zeiten. Wie auch bei mir.

Keine Frage, ich werde meine Wände arrondieren müssen, als wären es die Habsburger Erblande nach Napoleon.
donalphons, 00:08h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 13. September 2012
Ein paar Gänge runterschalten
Das mit den Rennrädern ist übrigens gar nicht so: Man muss nicht rasen. Sie bringen einen, wenn es sein muss, in recht kurzer Zeit über weite Strecken. Und wenn es nicht sein muss, wie meistens bei mir, kann man auch geniessen. Es haftet ihnen immer so etwas Brutales, Qualvolles an - es ist nicht so. Ich hole mit dem Colnago auch die Brötchen.
Mit dem üblichen kleinen Umweg. Der See entwickelt schon wieder seine "Warum nicht immer hier leben"-Klebrigkeit, und dazu kommt noch, dass, also, wie soll ich das sagen: Die Wohung hier war ja nie wirklich üppig, man konnte zu zweit drin eine Weile wohnen, aber grosse Pläne hätte man nicht machen können. Nun gibt es unten im Tal einen richtig reichen Menschen, der im gleichen Komplex auch noch eine Gästewohnung hatte, drei grosse Räume nur für ein paar Gelegenheiten im Jahr, und der hat sich ausgerechnet, dass alle Kosten zusammengenommen ihn seine Gäste im Hotel günstiger leben würden. Kurz, ein Eckerl vom Paradies wäre zu bekommen. Allerdings mit Dachschrägen, was natürlich schlecht für die Gemäldegalerie ist. Aber ich höre das und denke: naja, warum nicht doch sich hier niederlassen und erweitern? (Weil das nur Begehrlichkeiten wecken würde, natürlich. Man kennt das.)

Weil...
Der Kopf fühlt sich hier unten immer so leer an, wenn ich Gründe gegen den See suchen muss. Es kommen auch keine obszön reichen Menschen vorbei und geben dumme Sprüche ab. Gerade angenehm ist es, man hört, dass das braune Scheusal Wildern auf sein hässliches Maul gefallen ist, das ist prima und weit weg, und es kommt wie durch einen Filter an: Es ist irgendwo real, aber hier gleichzeitig auch unvorstellbar. Warum sollte es so etwas Abstossendes auf dieser schönen Welt geben?

Es ist nicht wirklich warm, aber weil man so hoch oben ist, kribbelt das Licht auf der Haut. Natürlich hat man keinen Sonnenschutz dabei, aber man kann auch unter einen Baum. Man hat da was abscheuliches gehört, so von wegen, dass ein Blogger sich zum Horst für Jung von Matt und eine Schockkampagne gemacht hat, und man fragt sich, wie solche leute eigentlich... aber andererseits, man will eigentlich gar nicht darüber nachdenken. Nur in der Sonne sitzen, Zeit haben und auf das Wasser und die Berge schauen.

Und irgendwann zurück, erst nach Hause und dann wirklich auch weg vom See. Ich war viel zu selten hier, dieses Jahr, aber so ist es nun mal, ich habe genommen, was ich kriegen konnte, und am Ende kommt es doch nur darauf an, dass die Erinnerungen angenehm bleiben. Der See enttäuscht einen da nicht. Man würde die Welt einfach verrgessen und die Welt nicht wissen, wo sie einen suchen soll.



Mit dem üblichen kleinen Umweg. Der See entwickelt schon wieder seine "Warum nicht immer hier leben"-Klebrigkeit, und dazu kommt noch, dass, also, wie soll ich das sagen: Die Wohung hier war ja nie wirklich üppig, man konnte zu zweit drin eine Weile wohnen, aber grosse Pläne hätte man nicht machen können. Nun gibt es unten im Tal einen richtig reichen Menschen, der im gleichen Komplex auch noch eine Gästewohnung hatte, drei grosse Räume nur für ein paar Gelegenheiten im Jahr, und der hat sich ausgerechnet, dass alle Kosten zusammengenommen ihn seine Gäste im Hotel günstiger leben würden. Kurz, ein Eckerl vom Paradies wäre zu bekommen. Allerdings mit Dachschrägen, was natürlich schlecht für die Gemäldegalerie ist. Aber ich höre das und denke: naja, warum nicht doch sich hier niederlassen und erweitern? (Weil das nur Begehrlichkeiten wecken würde, natürlich. Man kennt das.)



Weil...
Der Kopf fühlt sich hier unten immer so leer an, wenn ich Gründe gegen den See suchen muss. Es kommen auch keine obszön reichen Menschen vorbei und geben dumme Sprüche ab. Gerade angenehm ist es, man hört, dass das braune Scheusal Wildern auf sein hässliches Maul gefallen ist, das ist prima und weit weg, und es kommt wie durch einen Filter an: Es ist irgendwo real, aber hier gleichzeitig auch unvorstellbar. Warum sollte es so etwas Abstossendes auf dieser schönen Welt geben?



Es ist nicht wirklich warm, aber weil man so hoch oben ist, kribbelt das Licht auf der Haut. Natürlich hat man keinen Sonnenschutz dabei, aber man kann auch unter einen Baum. Man hat da was abscheuliches gehört, so von wegen, dass ein Blogger sich zum Horst für Jung von Matt und eine Schockkampagne gemacht hat, und man fragt sich, wie solche leute eigentlich... aber andererseits, man will eigentlich gar nicht darüber nachdenken. Nur in der Sonne sitzen, Zeit haben und auf das Wasser und die Berge schauen.



Und irgendwann zurück, erst nach Hause und dann wirklich auch weg vom See. Ich war viel zu selten hier, dieses Jahr, aber so ist es nun mal, ich habe genommen, was ich kriegen konnte, und am Ende kommt es doch nur darauf an, dass die Erinnerungen angenehm bleiben. Der See enttäuscht einen da nicht. Man würde die Welt einfach verrgessen und die Welt nicht wissen, wo sie einen suchen soll.
donalphons, 01:31h
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Banale Notizen zu einer banalen Entscheidung
In zwei, drei Jahren werden wir mit Verwunderung an jene Tage zurückdenken, als Immobilien in bester Lage noch für läppische 4000, 5000 Euro pro Quadratmeter auf dem Markt waren.
In der Post warten Gemälde auf mich. Ich hoffe, die Franzosen sind diesmal wieder in Pfaffenhofen, mit einer neuen Lieferung.
Ich habe mit meinen Eltern über das Holz gesprochen. Es ist dieses Jahr so, dass die Bauern eher wenig geschlagen haben, und schon jetzt verkünden, dass sie nicht viel haben. Uns mit unseren Beziehungen seit mehr als 100 Jahren betrifft das nicht, wie werden bevorzugt beliefert. Es kommt zum alten Preis.
Wenn es beim ESM eine Haftungsbeschränkung gibt, werden sie an anderen Stellen dafür sorgen, dass es sie dort nicht mehr gibt. Ein Blick auf die Forderungen der Bundesbank im Rahmen von Target 2 sagt ohnehin schon alles über die realen Verhältnisse aus.
Manche sagen ja, dass Gold die älteste Wertillusion der Menschen ist. Ich denke, die grösste Illusion heisst Sparen.
In der Post warten Gemälde auf mich. Ich hoffe, die Franzosen sind diesmal wieder in Pfaffenhofen, mit einer neuen Lieferung.
Ich habe mit meinen Eltern über das Holz gesprochen. Es ist dieses Jahr so, dass die Bauern eher wenig geschlagen haben, und schon jetzt verkünden, dass sie nicht viel haben. Uns mit unseren Beziehungen seit mehr als 100 Jahren betrifft das nicht, wie werden bevorzugt beliefert. Es kommt zum alten Preis.
Wenn es beim ESM eine Haftungsbeschränkung gibt, werden sie an anderen Stellen dafür sorgen, dass es sie dort nicht mehr gibt. Ein Blick auf die Forderungen der Bundesbank im Rahmen von Target 2 sagt ohnehin schon alles über die realen Verhältnisse aus.
Manche sagen ja, dass Gold die älteste Wertillusion der Menschen ist. Ich denke, die grösste Illusion heisst Sparen.
donalphons, 12:43h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 12. September 2012
Wenigstens das
Es sind 83 Kilometer von mir daheim bis nach Hall in Tirol, wo die erste Etappe der Fahrt nach Meran enden sollte. Und es sind (mit kleinen Umwegen) 83 Kilometer über Rottach und das Kreuther Tal nach Fall am Sylvensteinspeicher, bekannt durch einen Heimatroman, der bei weitem nicht so hübsch wie die Landschaft ist, und wieder zurück.



Ausserdem sind dabei rund 500 Höhenmeter zu überwinden, was deutlich mehr als bei der ersten Etappe ist - fast schon entspräche das dem verwegenen Plan, am ersten Tag bis zum wilden Mann nach Lans zu radeln. Also gewissermassen nach Hall noch den Berg hinauf. Oder auch das, was man klettern muss, wenn man vom Brenner zurück an den Tegernsee fährt - die ersten 30 Kilometer geht es ja nur bergab, und dann erst aus dem Inntal hoch zum Achensee. So schwer kann das alles nicht sein.
Und wenn man richtig spät startet, kommt man nicht nur zum Sonnenuntergang oben an (hoffentlich), man hat auch genug Druck durch die Dunkelheit, das mit allen Bildern, Pausen und Freuden an Kähen und Bächen richtig schnell zu machen: 4 Stunden, länger sollte es nicht dauern, sonst wird es ekelhaft kalt und duster. Es kommt also darauf an, die richtige Geschwindigkeit zu finden: Nicht zu langsam, sonst holt einen die Nacht. Nicht zu schnell, sonst... es ist viel Verkehr unterwegs, denn die Ferien gehen zu Ende. Man will ja kein Risiko eingehen.
Dann der Pass. 941 Meter, eine dicke Katze mit Wintermantel und der typische Geruch von verbrennendem Buchenholz. Ja, das wird langsam so winterlich werden, man ist hier nur einen Moment auf Urlaub, wie eigentlich immer im Leben. Und dann lasse ich die Bremsen los und sage dem Viner: Zeig, was Du kannst. Der Achenpass ist flach vom Norden aus, aber er geht gaach hinunter zu den Balkanbewohnern. Nur eine Minute alle Vorsicht vergessen, eine Minute mal einen Autofahrer bedrängen, von hinten, oder das dann vielleicht doch nicht, aber: es macht Freude.
Noch mehr Freude macht, dass der Damm am Speicher immer noch nicht fertig ist, und lang, lang sich der Verkehr vorn zur Abzweigung nach Lenggries hin staut. Für Autos. Aber nicht für mich. Recht weit vorn überhole ich viele, die mich überholt haben: Es kommt nicht nur auf die Geschwindigkeit an, sondern auch auf die richtige Spurbreite. Wer immer hier zurückbleibt, er wird den Sonnenuntergang hier oben nicht erblicken. Ich komme gerade noch rechtzeitig über die Brücke, an das Südufer. Das Bild in der Mitte kann man auch grossklicken)
Und dann sitze ich da und warte ein wenig, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Alles fühlt sich gut an, es sollte kein Problem sein, wieder nach Hause zu kommen. Wäre es der Weg nach Meran, so würde ich jetzt über den Achensee nach Pertisau blicken, oder von der Kanzelkehre über das Inntal. Aber hier ist es auch sehr schön. Und eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich es schaffe. Kein Problem bislang. Nur die Sehnsucht, die würde beissen, wären da nicht andere Dinge, die so vieles nichtig erscheinen lassen. Die Berge sind so gross.
Und der Mensch kämpft sich wieder hinauf, Meter für Meter, Kurve für Kurve, am Grenzstein vorbei hinauf zum Pass, und dann geht es nur noch hinunter. Ein klein wenig Nahrung hätte ich mitnehmen können, das hole ich in Rottach nach, und hier bin ich auch das einzige Mal in nicht so guter Gesellschaft: Aber das ist eben Südeeutschland, da dominieren die zugezogenen Münchner, die ohnehin kein Verschtestme für das haben, was ich so mache. Ich lese momentan viel über jüngere Leute, die Pedelecs in den Bergen fahren: Kann man machen, warum auch nicht, aber wer wie im Flachland treten will, soll halt daheim bleiben.



Ausserdem sind dabei rund 500 Höhenmeter zu überwinden, was deutlich mehr als bei der ersten Etappe ist - fast schon entspräche das dem verwegenen Plan, am ersten Tag bis zum wilden Mann nach Lans zu radeln. Also gewissermassen nach Hall noch den Berg hinauf. Oder auch das, was man klettern muss, wenn man vom Brenner zurück an den Tegernsee fährt - die ersten 30 Kilometer geht es ja nur bergab, und dann erst aus dem Inntal hoch zum Achensee. So schwer kann das alles nicht sein.



Und wenn man richtig spät startet, kommt man nicht nur zum Sonnenuntergang oben an (hoffentlich), man hat auch genug Druck durch die Dunkelheit, das mit allen Bildern, Pausen und Freuden an Kähen und Bächen richtig schnell zu machen: 4 Stunden, länger sollte es nicht dauern, sonst wird es ekelhaft kalt und duster. Es kommt also darauf an, die richtige Geschwindigkeit zu finden: Nicht zu langsam, sonst holt einen die Nacht. Nicht zu schnell, sonst... es ist viel Verkehr unterwegs, denn die Ferien gehen zu Ende. Man will ja kein Risiko eingehen.



Dann der Pass. 941 Meter, eine dicke Katze mit Wintermantel und der typische Geruch von verbrennendem Buchenholz. Ja, das wird langsam so winterlich werden, man ist hier nur einen Moment auf Urlaub, wie eigentlich immer im Leben. Und dann lasse ich die Bremsen los und sage dem Viner: Zeig, was Du kannst. Der Achenpass ist flach vom Norden aus, aber er geht gaach hinunter zu den Balkanbewohnern. Nur eine Minute alle Vorsicht vergessen, eine Minute mal einen Autofahrer bedrängen, von hinten, oder das dann vielleicht doch nicht, aber: es macht Freude.



Noch mehr Freude macht, dass der Damm am Speicher immer noch nicht fertig ist, und lang, lang sich der Verkehr vorn zur Abzweigung nach Lenggries hin staut. Für Autos. Aber nicht für mich. Recht weit vorn überhole ich viele, die mich überholt haben: Es kommt nicht nur auf die Geschwindigkeit an, sondern auch auf die richtige Spurbreite. Wer immer hier zurückbleibt, er wird den Sonnenuntergang hier oben nicht erblicken. Ich komme gerade noch rechtzeitig über die Brücke, an das Südufer. Das Bild in der Mitte kann man auch grossklicken)



Und dann sitze ich da und warte ein wenig, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Alles fühlt sich gut an, es sollte kein Problem sein, wieder nach Hause zu kommen. Wäre es der Weg nach Meran, so würde ich jetzt über den Achensee nach Pertisau blicken, oder von der Kanzelkehre über das Inntal. Aber hier ist es auch sehr schön. Und eigentlich wollte ich nur wissen, ob ich es schaffe. Kein Problem bislang. Nur die Sehnsucht, die würde beissen, wären da nicht andere Dinge, die so vieles nichtig erscheinen lassen. Die Berge sind so gross.



Und der Mensch kämpft sich wieder hinauf, Meter für Meter, Kurve für Kurve, am Grenzstein vorbei hinauf zum Pass, und dann geht es nur noch hinunter. Ein klein wenig Nahrung hätte ich mitnehmen können, das hole ich in Rottach nach, und hier bin ich auch das einzige Mal in nicht so guter Gesellschaft: Aber das ist eben Südeeutschland, da dominieren die zugezogenen Münchner, die ohnehin kein Verschtestme für das haben, was ich so mache. Ich lese momentan viel über jüngere Leute, die Pedelecs in den Bergen fahren: Kann man machen, warum auch nicht, aber wer wie im Flachland treten will, soll halt daheim bleiben.
donalphons, 00:33h
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Zur Hölle mit Euch
Es gab eine Zeit, da hat mancher Holtzbrinck dafür gelobt, dass sie StudiVZ übernommen haben, trotz aller Skandale und Bedenken.
Und jetzt, da StudiVZ verramscht worden ist, an eine bislang unbekannte Investmentfirma, sollten diese Leute vielleicht beschliessen, dass eine Arbeit für sie in der Gebäudereinigung eine gute Sache wäre. Oder beim Abbruch von AKWs. Oder in einer Bleimine in Afrika. Wo auch immer- Aber diese Schmiergangster - bitte auf den gleichen Müllhaufen der Geschichte, auf dem auch StidiVZ landet.
Und jetzt, da StudiVZ verramscht worden ist, an eine bislang unbekannte Investmentfirma, sollten diese Leute vielleicht beschliessen, dass eine Arbeit für sie in der Gebäudereinigung eine gute Sache wäre. Oder beim Abbruch von AKWs. Oder in einer Bleimine in Afrika. Wo auch immer- Aber diese Schmiergangster - bitte auf den gleichen Müllhaufen der Geschichte, auf dem auch StidiVZ landet.
donalphons, 19:20h
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Dienstag, 11. September 2012
Warum ich keinen Wikipediaeintrag will und anderes
Weil ich eigentlich ganz gern selbst entscheide, was von mir verfügbar ist, und was nicht. Das hat ein wenig auch mit der Erfahrung mit Stalkern zu tun. Man legt sich in all den Jahren mit vielen Leuten an, aber mit den meisten fetzt man sich, und dann ist die Sache vorbei. Anderen dauernd im Internet hinterher rennen und schauen, was sie tun, ist mithin das Letzte, was mich reizt. Und schon im Streit - wenn es mir nicht allzu deutlich reingedrückt wird - interessieren mit die Lebensgeschichten und Vermögensverhältnisse solcher Leute auch nicht weiter. Mitunter kann man nicht umhin, so etwas zur Kenntnis zu nehmen, aber ich google nie Personen, mit denen ich zu tun habe. Umgekehrt gab es über all die Jahre so ein gewisses Grundrauschen an Stalkern: Wütende Unternehmer, beleidigte Journalisten, abgelehnte Wichtigtuer, psychisch Kranke, die unvermeidlichen IchwilleinkindvonDirs (allerdings nur 2, und beide mit schwerer Eso- und Judenklatsche), Neoconazis, Kollegen verschiednster Art und Neider.

Momentan ist die Qualität des Stalkings wieder sehr gering, aber das war auch schon mal anders. Da macht man automatisch die Klappe zum persönlichen Dasein wirklich dicht, legt falsche Fährten und passt auf, dass man notfalls immer einen Hebel hat. Momentan wird lediglich versucht, die Sache in Richtung "hockt weit weg und hat keinen Peil von der Realität" zu spinnen - ausgerechnet von Leuten in Berlin mit Drogenproblem. Nicht schlimm, wie gesagt, das gehört wohl ab einer gewissen Bekanntheit dazu, aber dennoch möchte ich nicht, dass konkrete Informationen zu mir irgendwo allzu leicht verfühgbar sind. Je mehr man schreibt, je mehr man um die Information herumbastelt, desto schwerer wird es für solche Leute, den Wesenskern zu erfassen. Definiert haben sie ihn, aber jetzt bräuchten sie noch die konkreten Beweise: So, wie es jetzt ist, meine ich ausrecihend schwer greifbar zu sein.
"Mag Silberkannen und Stuck und Gemälde", das ist von aussen betrachtet nicht so schlimm, wenn siche Leute darüber aufregen, die billig mieten, damit mehr Geld für ihre Drogensucht bleibt. Und wenn es so ist, kann aich auch wieder mehr über Erinnerung an die Jugend schreiben, zumal die bei mir - ruhig, eher ein wenig verkopft und ohne jeden echten Exzess - ohnehin nur rückblickend folgerichtig war. Ich bin mal in Florenz mit dem Auto an ein Tor gestossen, und eine Kugel ist herabgefallen, sowas, zum Beispiel. In der FAZ.
Greifbar werde ich vermutlich dennoch kaum. So, wie es ist, mit meiner Bekanntheit, ist es auch gut. Und in Talkshows gehe ich nicht.

Momentan ist die Qualität des Stalkings wieder sehr gering, aber das war auch schon mal anders. Da macht man automatisch die Klappe zum persönlichen Dasein wirklich dicht, legt falsche Fährten und passt auf, dass man notfalls immer einen Hebel hat. Momentan wird lediglich versucht, die Sache in Richtung "hockt weit weg und hat keinen Peil von der Realität" zu spinnen - ausgerechnet von Leuten in Berlin mit Drogenproblem. Nicht schlimm, wie gesagt, das gehört wohl ab einer gewissen Bekanntheit dazu, aber dennoch möchte ich nicht, dass konkrete Informationen zu mir irgendwo allzu leicht verfühgbar sind. Je mehr man schreibt, je mehr man um die Information herumbastelt, desto schwerer wird es für solche Leute, den Wesenskern zu erfassen. Definiert haben sie ihn, aber jetzt bräuchten sie noch die konkreten Beweise: So, wie es jetzt ist, meine ich ausrecihend schwer greifbar zu sein.

donalphons, 00:35h
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Dsokavodamare
(Manchmal wäre es schön, wenn es bei Blogger.de eine Rückdatierungsfunktion gäbe. Die etwas schrägen Wach- und Schlafphasen der letzten Tage, ein Ergbenis von Heuschnupfen (?) und anderem haben jedenfalls die Einträge vom Wochenende verhindert.)
Es begann vor 10 Monaten, als ich eine ältere Dame kennenlernte. Sie war auf dem Flohmarkt von Gmund und hatte handgestrickte Socken dabei. Wirklich schöne Exemplare. Ihre Schwester habe ein altes Musterbuch aus der Zeit um 1920, und sie würde halt so nebenbei dann einfach stricken, das liefe ganz von selbst und mache ihr auch viel Freude. Leider waren die Socken dieser Marie samt und sonders zu eng für meine feschen Wadeln, und so kamen wir überein, dass d'Mare, mit meinen Körperumfängen ausgerüstet, bis zum nächsten Mal Exemplare für mich machte.
D'Mare tat das nicht, sondern stürzte beim Baumschneiden von der Leiter und brach sich die Beine.
60 Jahre lang also hatte d'Mare Socken für Familie, Bekannte und Kunden der Bergwanderei gestrickt, und dann,wenn als ich sie entdecke, passiert so etwas. Einen kleinen Betrag für die Wolle hatte ich schon anbezahlt, und der wurde dann sicher vertelefoniert, um mir das Missgeschick und den weiteren Fortgang in der Reha zu berichten. Im Frühling sagte ich dann, dass ich nach Italien fahre, und wenn es so weit ist, sollte man mich halt anrufen, ich hätte Zeit.
Der Anruf kam am Samstag. D'Mare sei soweit wieder hergestellt, dass sie die Socken gemacht hätte, und auch noch Strickjacken, von denen ich doch damals so geschwärmt hätte, und jetzt sei man auch wieder in Gmund und ob ich Zeit hätte.
Zu allem sonstigen Elend der abgesagten Italienradeltour hatte ich natürlich keine Zeit für gar nichts, ich bin im Moment schwer am rotieren, und nach Gmund kann ich sicher nicht fahren. Dachte ich. Aber dann wendete sich ein Schicksalsteil zum Guten und etwas anderes klappte doch, und zwei andere Verschiebnungen später sass ich im Auto und war unterwegs.



D'Mare hat ganze Arbeit rund um meine Wadl geleistet.
Das um so mehr, als die einen von der Leiter und die anderen vom Radl fallen; ich habe noch andere sehr geschätzte Socken, wahre Zuneigungsgaben, und ein Paar ist gerade voll mit Blut in der Wäsche.
Aber d'Mare hatte natürlich auch noch mehr, denn in dem Musterbuch von 1920 gibt es zu den Socken auch noch eine passende Wollweste mit dem gleichen Motiv, und weil ich so lange warten musste und noch so viel Wolle da war, hat sie halt noch ein paar Jacken gemacht. Darunter eine, von der sie dachte, sie würde mir passen, so nach Beschreibung durch ihre Schwester, die von einer "bayerischen Statur" sprach. Sie passte auch, wenn ich einen Pullover darunter trage. Und 6 Kasknödel. Mit Rahmsosse und Pfifferlingen.
Ich bin ja nicht so arg begeistert von der Neigung meiner Heimat, mich mit Krallen aufzunehmen und in eine Welt von Loden und Tracht zu schleppen, aber das Musterbuch - und bitte, ich schwöre, ich habe ihrer Schwester KEIN Wort über meine Leidenschaft für Engländer in den Bergen und historischen Rodelsport erzählt - erwähnte nun, dass sich diese Art Kleidung, von den Bergbewohnern zwar erfunden, besonders in der Schweiz bei den dort Sport treibenden Briten grösster Beliebtheit erfreue. Nein sagen wäre wirklich schwierig gewesen.


Ich bin dann natürlich prompt in die Berge, wie sich das gehört, und zwar mit blutgetränkter Hose, Rennrad und ansonsten neu im Stil von 1920 ausstaffiert.
Also, mit dem, was ich halt auf einmal tragen kann.
Weil die Weste, die habe ich auch genommen, schliesslich wird es bei uns in den Bergen jetzt schon früh kalt. Aber das kann man nicht zusammen tragen. Das ist wirklich viel Wolle, und sie ist schwer. Und gut winddicht. Aber auch atmungsaktiv, wie man heute sagt. Mir kam ein Blutender entgegen, mit einem türkisgrünen T-Shirt und der Aufschrift I <3 Pop. Ich finde ja, es ist nicht egal, wie man am Berg stirbt. Wenn dann schon g'scheid und richtig und nicht in unangemessener Freizeitkleidung. Trotzdem habe ich natürlich meine Hilfe angeboten, aber der Mann schleppte sich allein weiter zum Auto. Ja, der Aufstieg zur Sonnbergalm, der hat es besonders so um 1100 Höhenmeter in sich. Wildromantisch, steil, gnadenlos.



Ach so, der Hut. ja, also das war a so, da hat man mich genötigt, den auch noch zu probieren. Das ist das Blöde an der Sache: Das Sach steht mir noch nicht mal sonderlich schlecht. Knickerbocker und eine vierläufige Elefantenbüchse neben dem Rucksack, und ich könnte mich aufmachen und Bergmastodone erlegen. Und wenn ich wiederkäme, würde man in Kreuth feiern, weil dann für das nächste Jahr genug Elefantenfleisch für die Touristen da wäre.
Was?
Gibt es nicht in den Bergen?
So ein Schmarrn. Aber ich bin nun mal Stadtbewohner, das geht ganz langsam mit der Verbayerung, Schritt für Schritt und d'Mare wird noch viel stricken müssen.


Hier reden schon alle vom Winter und der Brennholzbeschaffung. So schnell, so früh, aber tatsächlich, da ist so etwas in der Luft, und daran erkennt der Landbursch, dass es Zeit wird. Ich nicht, aber die Schwester von da Mare meint, dass die es jetzt meint, in den geborstenen Knochen zu fühlen, entlang der Nägel, die drin stecken. Aber die Hände, die häkeln und stricken wie eh und je. Der nächste Auftrag ist schon draussen.
Ein Rodeltrikot. Mit Banderole über die Brust
Aufschrift: "The Davos Tea & Bobsleigh Society of 1898"
Es begann vor 10 Monaten, als ich eine ältere Dame kennenlernte. Sie war auf dem Flohmarkt von Gmund und hatte handgestrickte Socken dabei. Wirklich schöne Exemplare. Ihre Schwester habe ein altes Musterbuch aus der Zeit um 1920, und sie würde halt so nebenbei dann einfach stricken, das liefe ganz von selbst und mache ihr auch viel Freude. Leider waren die Socken dieser Marie samt und sonders zu eng für meine feschen Wadeln, und so kamen wir überein, dass d'Mare, mit meinen Körperumfängen ausgerüstet, bis zum nächsten Mal Exemplare für mich machte.
D'Mare tat das nicht, sondern stürzte beim Baumschneiden von der Leiter und brach sich die Beine.
60 Jahre lang also hatte d'Mare Socken für Familie, Bekannte und Kunden der Bergwanderei gestrickt, und dann,
Der Anruf kam am Samstag. D'Mare sei soweit wieder hergestellt, dass sie die Socken gemacht hätte, und auch noch Strickjacken, von denen ich doch damals so geschwärmt hätte, und jetzt sei man auch wieder in Gmund und ob ich Zeit hätte.
Zu allem sonstigen Elend der abgesagten Italienradeltour hatte ich natürlich keine Zeit für gar nichts, ich bin im Moment schwer am rotieren, und nach Gmund kann ich sicher nicht fahren. Dachte ich. Aber dann wendete sich ein Schicksalsteil zum Guten und etwas anderes klappte doch, und zwei andere Verschiebnungen später sass ich im Auto und war unterwegs.



D'Mare hat ganze Arbeit rund um meine Wadl geleistet.
Das um so mehr, als die einen von der Leiter und die anderen vom Radl fallen; ich habe noch andere sehr geschätzte Socken, wahre Zuneigungsgaben, und ein Paar ist gerade voll mit Blut in der Wäsche.
Aber d'Mare hatte natürlich auch noch mehr, denn in dem Musterbuch von 1920 gibt es zu den Socken auch noch eine passende Wollweste mit dem gleichen Motiv, und weil ich so lange warten musste und noch so viel Wolle da war, hat sie halt noch ein paar Jacken gemacht. Darunter eine, von der sie dachte, sie würde mir passen, so nach Beschreibung durch ihre Schwester, die von einer "bayerischen Statur" sprach. Sie passte auch, wenn ich einen Pullover darunter trage. Und 6 Kasknödel. Mit Rahmsosse und Pfifferlingen.
Ich bin ja nicht so arg begeistert von der Neigung meiner Heimat, mich mit Krallen aufzunehmen und in eine Welt von Loden und Tracht zu schleppen, aber das Musterbuch - und bitte, ich schwöre, ich habe ihrer Schwester KEIN Wort über meine Leidenschaft für Engländer in den Bergen und historischen Rodelsport erzählt - erwähnte nun, dass sich diese Art Kleidung, von den Bergbewohnern zwar erfunden, besonders in der Schweiz bei den dort Sport treibenden Briten grösster Beliebtheit erfreue. Nein sagen wäre wirklich schwierig gewesen.



Ich bin dann natürlich prompt in die Berge, wie sich das gehört, und zwar mit blutgetränkter Hose, Rennrad und ansonsten neu im Stil von 1920 ausstaffiert.
Also, mit dem, was ich halt auf einmal tragen kann.
Weil die Weste, die habe ich auch genommen, schliesslich wird es bei uns in den Bergen jetzt schon früh kalt. Aber das kann man nicht zusammen tragen. Das ist wirklich viel Wolle, und sie ist schwer. Und gut winddicht. Aber auch atmungsaktiv, wie man heute sagt. Mir kam ein Blutender entgegen, mit einem türkisgrünen T-Shirt und der Aufschrift I <3 Pop. Ich finde ja, es ist nicht egal, wie man am Berg stirbt. Wenn dann schon g'scheid und richtig und nicht in unangemessener Freizeitkleidung. Trotzdem habe ich natürlich meine Hilfe angeboten, aber der Mann schleppte sich allein weiter zum Auto. Ja, der Aufstieg zur Sonnbergalm, der hat es besonders so um 1100 Höhenmeter in sich. Wildromantisch, steil, gnadenlos.



Ach so, der Hut. ja, also das war a so, da hat man mich genötigt, den auch noch zu probieren. Das ist das Blöde an der Sache: Das Sach steht mir noch nicht mal sonderlich schlecht. Knickerbocker und eine vierläufige Elefantenbüchse neben dem Rucksack, und ich könnte mich aufmachen und Bergmastodone erlegen. Und wenn ich wiederkäme, würde man in Kreuth feiern, weil dann für das nächste Jahr genug Elefantenfleisch für die Touristen da wäre.
Was?
Gibt es nicht in den Bergen?
So ein Schmarrn. Aber ich bin nun mal Stadtbewohner, das geht ganz langsam mit der Verbayerung, Schritt für Schritt und d'Mare wird noch viel stricken müssen.



Hier reden schon alle vom Winter und der Brennholzbeschaffung. So schnell, so früh, aber tatsächlich, da ist so etwas in der Luft, und daran erkennt der Landbursch, dass es Zeit wird. Ich nicht, aber die Schwester von da Mare meint, dass die es jetzt meint, in den geborstenen Knochen zu fühlen, entlang der Nägel, die drin stecken. Aber die Hände, die häkeln und stricken wie eh und je. Der nächste Auftrag ist schon draussen.
Ein Rodeltrikot. Mit Banderole über die Brust
Aufschrift: "The Davos Tea & Bobsleigh Society of 1898"
donalphons, 17:48h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 8. September 2012
Der Tag für Leute wie mich
Derr Tag des offnenen Denkmals. Ich finde es schon, wenn es am Sonntag wieder die Massen in die Städte und Dorfzentren drückt, weil sie sehen wollen, was sonst verborgen ist. Und an die Menschen, die das Alte mit Leben erfüllen.



Diesmal ist das Motto "Holz", also geht es oft unter die Dächer, in die Treppenhäuser und sogar in Ställe und Schuppen. Dass Stein jahrhunderte hält, ist verständlich, aber Holz und Beständigkeit: Das muss man können.



Und man muss dankbar um solche Einrichtungen sein. Damit sich langsam das Bewusstsein ändert. Man kann so vieles kaufen und neu errichten, aber Gischichte, die einmal zerstört wurde, ist weg. Unwiderbringlich. Das Vegehen gehört zum Leben dazu, aber nicht die Vernichtung.



Unterwegs einen Kürbis mitnehmen! Jetzt ist die richtige Zeit.
Und wie jedes Jahr fühle ich mich ein wenig schlecht, weil ich nicht selbst aufsperre. Wir haben da im Hof heftig umstrittene Holzlegen, die andernorts so dem Wandel zum Opfer gefallen sind, wie auch die Weinstöcke. Dabei gehören sie integral zum Anwesen in der Stadt dazu, und sind etwas ganz anderes als Platz für Garagen und Autos.



Das Wetter ist schön, die Luft ist warm: Man sollte diese Gelegenheit nutzen. Am besten natürlich mit dem Rad: Leise, sauber, denkmalschonend.



Diesmal ist das Motto "Holz", also geht es oft unter die Dächer, in die Treppenhäuser und sogar in Ställe und Schuppen. Dass Stein jahrhunderte hält, ist verständlich, aber Holz und Beständigkeit: Das muss man können.



Und man muss dankbar um solche Einrichtungen sein. Damit sich langsam das Bewusstsein ändert. Man kann so vieles kaufen und neu errichten, aber Gischichte, die einmal zerstört wurde, ist weg. Unwiderbringlich. Das Vegehen gehört zum Leben dazu, aber nicht die Vernichtung.



Unterwegs einen Kürbis mitnehmen! Jetzt ist die richtige Zeit.
Und wie jedes Jahr fühle ich mich ein wenig schlecht, weil ich nicht selbst aufsperre. Wir haben da im Hof heftig umstrittene Holzlegen, die andernorts so dem Wandel zum Opfer gefallen sind, wie auch die Weinstöcke. Dabei gehören sie integral zum Anwesen in der Stadt dazu, und sind etwas ganz anderes als Platz für Garagen und Autos.



Das Wetter ist schön, die Luft ist warm: Man sollte diese Gelegenheit nutzen. Am besten natürlich mit dem Rad: Leise, sauber, denkmalschonend.
donalphons, 01:58h
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Vergebung
Ich wollte gerade noch etwas Fieses über Draghi schreiben, und darüber, wie sie uns jetzt berauben -
und dann ist mir eingefallen, dass, anders gesagt, Draghi mich ja eigentlich bereichert hat. Die mittelfristigen Geldverluste nämlich sind nichts gegen den nach oben gerichteten Preisschock, den er bei den Immobilien ausgelöst hat. Alles, wirklich alles, was in den letzten Monaten als "zu teuer" galt, wird jetzt, wenn es schuldenfinanziert war, staatlich gefördert, anders kann man das nicht umschreiben. Und wer schon hat, hat gegenüber diesem Geld mit Quadratmetern einen phantastischen Hebel. Nicht dass ich das jetzt tun würde, aber
man muss halt auch immer die Chancen sehen. Draghi ruiniert auch die Rentenansprüche (falls das schon mal jemandem aufgefallen ist), aber er eröffnet Menschen wie mir auch einen Ausweg.
und dann ist mir eingefallen, dass, anders gesagt, Draghi mich ja eigentlich bereichert hat. Die mittelfristigen Geldverluste nämlich sind nichts gegen den nach oben gerichteten Preisschock, den er bei den Immobilien ausgelöst hat. Alles, wirklich alles, was in den letzten Monaten als "zu teuer" galt, wird jetzt, wenn es schuldenfinanziert war, staatlich gefördert, anders kann man das nicht umschreiben. Und wer schon hat, hat gegenüber diesem Geld mit Quadratmetern einen phantastischen Hebel. Nicht dass ich das jetzt tun würde, aber
man muss halt auch immer die Chancen sehen. Draghi ruiniert auch die Rentenansprüche (falls das schon mal jemandem aufgefallen ist), aber er eröffnet Menschen wie mir auch einen Ausweg.
donalphons, 15:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 7. September 2012
Wie immer:
Bei den Piraten beginnt die Suche nach Gründen, warum man diesen kenntnisreichen Beitrag über ihre internen Probleme von Teresa Bücker ignorieren sollte.
Wenn ich dann den zweiten Teil mit vielen hübschen Zitaten über den Süd-Berlin-Konflikt schreibe, wird es genauso sein. Und dann machen sie sich wieder gegenseitig kaputt.
Ich würde eigentlich gern den CCC wählen können.
Wenn ich dann den zweiten Teil mit vielen hübschen Zitaten über den Süd-Berlin-Konflikt schreibe, wird es genauso sein. Und dann machen sie sich wieder gegenseitig kaputt.
Ich würde eigentlich gern den CCC wählen können.
donalphons, 01:55h
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Man muss immer das Gute sehen
Und da gibt es durchaus etwas.
Aber davon einmal abgesehen ist es auch nur eine Frage der Formulierung. Traubenernte an der Etsch klingt natürlich schöner als Salbeischneiden an der Donau. Und natürlich ist es schade, dass die bunte Bergrennkuh nicht laufen darf, jetzt, wo sie doch wirklich fertig und durchgestaltet ist. Kein Almauftrieb, sondern zurück in den Stall.



Allerdings, jetzt, da ich bleibe, kann ich es auch ehrlich sagen: Es ist nicht mehr warm. Auch nicht in den sonnigen Lagen im Flachland. Ich fürchte fast, dass es oben in den Bergen nochmal kälter ist, und was ich so optimistisch plante - radeln eventuell noch bis 20 Uhr - hätte sich auch als Debakel in Kälte und Finsternis herausstellen können. ich habe keinen Zweifel., dass in Meran noch Sommer ist, aber oben auf den Bergen ist der Sommer nur eine Illusion,. eine Einbildung, ein vorübergehendes Desinteresse des Winters. Ich hatte mir ein paar schöne Kameraperspektiven mit Bergen überlegt - wer weiss, ob ich daran überhaupt Interesse gehabt hätte. Ich werde bei Kälte schnell apathisch.



Und das kennt man: Und dann war da noch dieser Glücksgriff. Weil sich jemand nicht wirklich mit den Details auskannte, war dieser Herr mit dem bitteren Mund und den grossen, nachdenklichen Augen und der prachtvollen Robe falsch auf 1880 datiert, mithin 65 Jahre zu früh. Es ist ein Unterschied zwischen Gründerzeit und Empire, aber so stand nun am Ende neben der wenig schönen Jahreszahl ein wirklich hübscher Preis - für das echte Alter. Normalerweise versenden Auktionshäuser ganz langsam, und nur zur Sicherheit schrieb ich, sie sollten bis nach Meran warten. Aber sicher, sagte die Dame am Telefon. Ist schon unterwegs, sagte ihr Kollege heute. Und das Wiederfinden von Sendungen, die nicht zustellbar waren, noch dazu in dieser Grösse - das bleibt mir somit hoffentlich erspart. Zumal die Vorstellung von empfindlicher Leinwand, die Tag um Tag an- und weggekarrt wird, auch nicht erbaulich ist.



Und durch den Verbleib in Deutschland habe ich das auch schon wieder eingespart. Ausserdem muss man ab heute ja auch gar nicht mehr nach Italien: Dank Herrn Draghi sind wir jetzt alle Italiener, in Rom entscheidet man über die Geldmenge und wozu man lustig ist, und der Rest muss mitmachen, und es steht heute Euro auf unseren Lire, ja vielleicht auch bald wieder Berlusconi und schüttelt dem Draghi die Hand. Eine seltsame Leichtigkeit erfasst mich beim Blick in die Kataloge, es macht nichts, dass ich keinen Platz mehr habe. lieber stapeln sich die Leinwände an der Wand, als das wenige Geld in den Fluten gigantischer Summen, die da kommen werden. Ja, die Demokratie und die Vorstellung, es gäbe Gesetze und Regeln und Zusagen, die gehalten werden, das war alles sehr schön gedacht: Aber wer im Euro bleibt, wird damit leben müssen, dass seine Rechte nicht bei ihm bleiben. Hier hab ich ein Haus und ein Dach und es ist nicht die erste Währung, deren Sturz der Clan hier erlebt: Das ist der Ort, an dem man sein soll. Woanders... kaum zu glauben, dass man vor zwei Wochen noch Luxussorgen wie ein Grundeinkommen haben konnte. Das hat das Regime fein gemacht, Kohl war der Fluch der Deutschen und wenn ich ihm etwas wünsche, dann ist es, dass er es bis zum letzten bitteren Moment mit ansehen muss. und die Merkel: Erst sich in das Debakel locken lassen, und jetzt wird Geld nachgeworfen, wie man bei den anderen will. Nur Idioten reden von einer Rally an den Börsen: Die nehmen die Turboinflation vorweg, und die Krise kommt von den Rändern dort im Süden ins Zentrum.



Daheim habe ich auch einen Weinstock, wie in Meran, ein neuer, italienischer Rahmen ist da und eine Anleitung, wie man auch ohne Schiessgewehr das Fleisch auf den Tisch bringt. Spass beiseite: Es mag spiessig klingen, aber allein das Leben in gefestigten und verlässlichen Strukturen, zu wissen, dass Menschen das tun, was sich gehört, und nicht nur das, was ihnen gehört, so eine gewisse, pardon, Bodenständigkeit, all das ist auch ein grosser Wert, und das mag ich schon sehr. Keiner hier redet über neue Netzprodukte. Keiner hier zieht von WG zu WG. Es ist hier ein wenig so wie bei den Bergbauern von Meran. Wir sind schon so lange hier. Es ist uns dabei immer gut gegangen. Das muss man sehen.
Aber davon einmal abgesehen ist es auch nur eine Frage der Formulierung. Traubenernte an der Etsch klingt natürlich schöner als Salbeischneiden an der Donau. Und natürlich ist es schade, dass die bunte Bergrennkuh nicht laufen darf, jetzt, wo sie doch wirklich fertig und durchgestaltet ist. Kein Almauftrieb, sondern zurück in den Stall.



Allerdings, jetzt, da ich bleibe, kann ich es auch ehrlich sagen: Es ist nicht mehr warm. Auch nicht in den sonnigen Lagen im Flachland. Ich fürchte fast, dass es oben in den Bergen nochmal kälter ist, und was ich so optimistisch plante - radeln eventuell noch bis 20 Uhr - hätte sich auch als Debakel in Kälte und Finsternis herausstellen können. ich habe keinen Zweifel., dass in Meran noch Sommer ist, aber oben auf den Bergen ist der Sommer nur eine Illusion,. eine Einbildung, ein vorübergehendes Desinteresse des Winters. Ich hatte mir ein paar schöne Kameraperspektiven mit Bergen überlegt - wer weiss, ob ich daran überhaupt Interesse gehabt hätte. Ich werde bei Kälte schnell apathisch.






Und durch den Verbleib in Deutschland habe ich das auch schon wieder eingespart. Ausserdem muss man ab heute ja auch gar nicht mehr nach Italien: Dank Herrn Draghi sind wir jetzt alle Italiener, in Rom entscheidet man über die Geldmenge und wozu man lustig ist, und der Rest muss mitmachen, und es steht heute Euro auf unseren Lire, ja vielleicht auch bald wieder Berlusconi und schüttelt dem Draghi die Hand. Eine seltsame Leichtigkeit erfasst mich beim Blick in die Kataloge, es macht nichts, dass ich keinen Platz mehr habe. lieber stapeln sich die Leinwände an der Wand, als das wenige Geld in den Fluten gigantischer Summen, die da kommen werden. Ja, die Demokratie und die Vorstellung, es gäbe Gesetze und Regeln und Zusagen, die gehalten werden, das war alles sehr schön gedacht: Aber wer im Euro bleibt, wird damit leben müssen, dass seine Rechte nicht bei ihm bleiben. Hier hab ich ein Haus und ein Dach und es ist nicht die erste Währung, deren Sturz der Clan hier erlebt: Das ist der Ort, an dem man sein soll. Woanders... kaum zu glauben, dass man vor zwei Wochen noch Luxussorgen wie ein Grundeinkommen haben konnte. Das hat das Regime fein gemacht, Kohl war der Fluch der Deutschen und wenn ich ihm etwas wünsche, dann ist es, dass er es bis zum letzten bitteren Moment mit ansehen muss. und die Merkel: Erst sich in das Debakel locken lassen, und jetzt wird Geld nachgeworfen, wie man bei den anderen will. Nur Idioten reden von einer Rally an den Börsen: Die nehmen die Turboinflation vorweg, und die Krise kommt von den Rändern dort im Süden ins Zentrum.



Daheim habe ich auch einen Weinstock, wie in Meran, ein neuer, italienischer Rahmen ist da und eine Anleitung, wie man auch ohne Schiessgewehr das Fleisch auf den Tisch bringt. Spass beiseite: Es mag spiessig klingen, aber allein das Leben in gefestigten und verlässlichen Strukturen, zu wissen, dass Menschen das tun, was sich gehört, und nicht nur das, was ihnen gehört, so eine gewisse, pardon, Bodenständigkeit, all das ist auch ein grosser Wert, und das mag ich schon sehr. Keiner hier redet über neue Netzprodukte. Keiner hier zieht von WG zu WG. Es ist hier ein wenig so wie bei den Bergbauern von Meran. Wir sind schon so lange hier. Es ist uns dabei immer gut gegangen. Das muss man sehen.
donalphons, 01:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 5. September 2012
Bayerische Sehenswürdigkeiten feat Kampfstern Galaktica
In diesem Krankenhaus - doch ja, das ist ein Hospital und nicht Bayerns Plam zur Eroberung weiterer Galaxien zur Aussiedlung der Berliner - wurde unserem Landesvater gerade gesagt, er sei fit genug für weitere vier Jahre in der Schlangengrube CSU und an der Spitze des Freistaates.

Ich fühle mich zwar so, als könnte ich vier Jahre mit der Machete in Schlangengruben hacken gehen, und vier Jahre über den Freistaat schreiben - aber leider wurde mir im gleichen Hause mit guten Gründen geraten, nicht unbedingt gerade jetzt mit dem Rad nach Meran zu radeln. Nicht dass ich krank wäre, aber es gab schon Argumente. Wir erinnern uns, vor ein paar Wochen hat es mich übel gelegt, und nun ist man der Auffassung, dass es Gründe für die schnelle Ermüdung der rechten Hand gibt, tief drinnen, ich erst mal wieder
was Leute halt so sagen, die vermutlich auch noch recht haben.
Und es stimmt ja auch, ohne rechte Hand könnte ich auch keinem mehr verbal das Gesicht und das Spatzenhirn in den Rückenmarkkanal treten, wofür es einfach zu viele Piraten in Berlin gibt.
Ich hasse Krankenhäuser, und Mediziner sollte ich auch nicht so oft sehen. ich sehe sie fast nie, aber auch das ist zu oft. Hilft alles nichts.

84 Kilo vibrierender Muskeln (die 12 Kilo fett sind Reserven).
Ich wäre den Berg hinaufgeflogen. Und jetzt bleibe ich unten.

Ich fühle mich zwar so, als könnte ich vier Jahre mit der Machete in Schlangengruben hacken gehen, und vier Jahre über den Freistaat schreiben - aber leider wurde mir im gleichen Hause mit guten Gründen geraten, nicht unbedingt gerade jetzt mit dem Rad nach Meran zu radeln. Nicht dass ich krank wäre, aber es gab schon Argumente. Wir erinnern uns, vor ein paar Wochen hat es mich übel gelegt, und nun ist man der Auffassung, dass es Gründe für die schnelle Ermüdung der rechten Hand gibt, tief drinnen, ich erst mal wieder
was Leute halt so sagen, die vermutlich auch noch recht haben.
Und es stimmt ja auch, ohne rechte Hand könnte ich auch keinem mehr verbal das Gesicht und das Spatzenhirn in den Rückenmarkkanal treten, wofür es einfach zu viele Piraten in Berlin gibt.
Ich hasse Krankenhäuser, und Mediziner sollte ich auch nicht so oft sehen. ich sehe sie fast nie, aber auch das ist zu oft. Hilft alles nichts.

84 Kilo vibrierender Muskeln (die 12 Kilo fett sind Reserven).
Ich wäre den Berg hinaufgeflogen. Und jetzt bleibe ich unten.
donalphons, 23:51h
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Tee hilft gegen Kopfschmerzen
Gut, vielleicht kommen die Kopfschmerzen bei mir auch daher, dass ich zu wenig Tee getrunken habe. Gefühlt aber ist das nicht meine Droge, sondern meine Medizin. Und damit verstehe ich absolut keinen Spass, wenn da Firmen wie Nestle dran rumpanschen. In der FAZ.
donalphons, 23:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 5. September 2012
Andererseits
Warum fährst Du weg, pflegte meine - ansonsten selbst höchst reiselustige - Grossmutter immer zu betonen, und sagte, wie schön man - und besonders ich - es hier doch habe.
Und wie immer.












Und wie immer.
donalphons, 00:54h
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Zwischen 5 und 0 Prozent
Man könnte jetzt übrigens einen brillianten Beitrag darüber schreiben, wie der sich in Berlin an die Fraktionsmacht gebracht habende Christopher Lauer an Bundespartei, Landesverband, anderen Piraten und Fraktionskollegen vorbei direkt an Annett Meiritz vom SPONschleim seine eigenen, von der Beschlusslage abweichenden Vorstellungen einer Urheberrechtsreform als Entwurf "der Piraten" lanciert. Und dann, wie die ihm dafür auch was aufs Maul gibt - die Zeiten des Kuschelns sind schliesslich vorbei, seitdem die Piraten absaufen. Und das Ganze wird dann unter dem Label 15 Piraten auch noch ins Internet gestellt wird, aber ohne dass Lauer irgendwie einen Plan hat, wie das debattiert werden soll. Willkommen in der Realpolitik, liebe Piraten, wäre ine Überschrift
Dann sähe man, was Parteitagsbeschlüsse, Liquidfeedback und Basiswahlen von Mandatsinhabern bei den Piraten wirklich wert sind, wenn nur ein an ADHS-entschlossener Intrigant in die Position kommt, Medien zu füttern und an den Strukturen wie der ach so geliebten Basis bei Kernthemen vorbei zu regieren, und Themen zu setzen, wie er es für richtig hält. Man könnte ein wenig Medienkritik machen und nach der Professionalität fragen, und noch so einiges mehr.
Aber ich habe gerade keine Lust. Ich schreibe lieber was über Tee. Da habe ich dann meine Ruhe, und warum soll ich mich anstrengen und rumärgern - andere schreiben einfach bei Zeitschriften ab und lassen Schülerzeitungsqualität von angeblichen "Philosophinnen" drei Tage auf der Hauptseite. Anstrengung lohnt einfach nicht.
Edit 1: Die Fetzen fliegen.
Edit 2: Einmal mit echten Profis arbeiten.
Edit 3: Man darf nicht von Berlin auf Bayern schliessen.
Edit 4: Offensichtlich wusste sogar die Springer'sche Welt vor der Partei von Lauers Idee.
Edit 5: Weiteres schönes Detail vom Zuständigen.
Edit 6: Es gibt also noch Piraten bei den Piraten und nicht nur Berliner Mobber.
Edit 7: Nach nur zwei Stunden nach dem PR-Gau finden es auch andere Übergangene der Fraktion nicht so toll.
Edit 8: Schon lustig: Bislang-Lauer-Getreuer Morlang distanziert sich, während Lauers Intimus Martin Delius den Vorschlag brav retweeted hat.
Edit 9: Die Geschäftsführerin der Fraktion hat offensichtlich vergessen, wie Lauer andere Leute bei der Presse dranzuhängen beliebt.
Edit 10: Nach dem verheerenden Medien, Twitter und Parteienecho des Tages - nur einer hat sich wohl nicht genau umgetan und ignoriert, was an Argumenten vorgebracht wurde - kann man wohl öffentlich sagen, dass zukünftige Lauerdrohungen, er werde irgendwas mit seinen Pressekontakten unternehmen, getrost zu den Akten gelegt werden können. Lauer is toast. Sowas passiert halt, wenn man dauernd damit öffentlich rumposed, dass einem die Medien nach dem Mund reden.
Edit 11: Oh, wie ist das schön! Lauer hat zwar gesagt, dass es ein Fehler war, seinen Entwurf als den der Fraktion auszugeben, aber: Heute um 22 Uhr dann noch diese kleine Debatte zwischen Nutellaberliner und dem Fraktionsmitglied Alexander Morlang:
nutellaberliner @nutellaberliner
@pfadintegral und die PM ist auch überschrieben mit "die piratenfraktion legt einen entwurf vor". vielleicht solltet ihr die PM korrigieren?
Alexander Morlang Alexander Morlang @alx42
@nutellaberliner @pfadintegral ist das immer noch nicht passiert?
nutellaberliner @nutellaberliner
@alx42 hab gerade geschaut, in der PM stand noch "entwurf der piratenfraktion" cc @pfadintegral
Dann sähe man, was Parteitagsbeschlüsse, Liquidfeedback und Basiswahlen von Mandatsinhabern bei den Piraten wirklich wert sind, wenn nur ein an ADHS-entschlossener Intrigant in die Position kommt, Medien zu füttern und an den Strukturen wie der ach so geliebten Basis bei Kernthemen vorbei zu regieren, und Themen zu setzen, wie er es für richtig hält. Man könnte ein wenig Medienkritik machen und nach der Professionalität fragen, und noch so einiges mehr.
Aber ich habe gerade keine Lust. Ich schreibe lieber was über Tee. Da habe ich dann meine Ruhe, und warum soll ich mich anstrengen und rumärgern - andere schreiben einfach bei Zeitschriften ab und lassen Schülerzeitungsqualität von angeblichen "Philosophinnen" drei Tage auf der Hauptseite. Anstrengung lohnt einfach nicht.
Edit 1: Die Fetzen fliegen.
Edit 2: Einmal mit echten Profis arbeiten.
Edit 3: Man darf nicht von Berlin auf Bayern schliessen.
Edit 4: Offensichtlich wusste sogar die Springer'sche Welt vor der Partei von Lauers Idee.
Edit 5: Weiteres schönes Detail vom Zuständigen.
Edit 6: Es gibt also noch Piraten bei den Piraten und nicht nur Berliner Mobber.
Edit 7: Nach nur zwei Stunden nach dem PR-Gau finden es auch andere Übergangene der Fraktion nicht so toll.
Edit 8: Schon lustig: Bislang-Lauer-Getreuer Morlang distanziert sich, während Lauers Intimus Martin Delius den Vorschlag brav retweeted hat.
Edit 9: Die Geschäftsführerin der Fraktion hat offensichtlich vergessen, wie Lauer andere Leute bei der Presse dranzuhängen beliebt.
Edit 10: Nach dem verheerenden Medien, Twitter und Parteienecho des Tages - nur einer hat sich wohl nicht genau umgetan und ignoriert, was an Argumenten vorgebracht wurde - kann man wohl öffentlich sagen, dass zukünftige Lauerdrohungen, er werde irgendwas mit seinen Pressekontakten unternehmen, getrost zu den Akten gelegt werden können. Lauer is toast. Sowas passiert halt, wenn man dauernd damit öffentlich rumposed, dass einem die Medien nach dem Mund reden.
Edit 11: Oh, wie ist das schön! Lauer hat zwar gesagt, dass es ein Fehler war, seinen Entwurf als den der Fraktion auszugeben, aber: Heute um 22 Uhr dann noch diese kleine Debatte zwischen Nutellaberliner und dem Fraktionsmitglied Alexander Morlang:
nutellaberliner @nutellaberliner
@pfadintegral und die PM ist auch überschrieben mit "die piratenfraktion legt einen entwurf vor". vielleicht solltet ihr die PM korrigieren?
Alexander Morlang Alexander Morlang @alx42
@nutellaberliner @pfadintegral ist das immer noch nicht passiert?
nutellaberliner @nutellaberliner
@alx42 hab gerade geschaut, in der PM stand noch "entwurf der piratenfraktion" cc @pfadintegral
donalphons, 14:54h
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