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Freitag, 19. Oktober 2012
Meide nicht die ird'schen Schätze
wo sie liegen, nimm sie mit.
Hat die Welt doch nur Gesetze
dass man sie mit Füssen tritt.
(Frank Wedekind)












Hat die Welt doch nur Gesetze
dass man sie mit Füssen tritt.
(Frank Wedekind)












donalphons, 01:46h
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Der M. gewidmet,
die das auch umtreibt, und dem S., der mich bei totaler Ideenlosigkeit auf das Thema hinwies:
All die schlaffen Insnetzguckies geben keine guten Männer für den Hausgebrauch ab.
In der FAZ. Nebenbei, ich kann Rohre verlegen, Fahrräder reparieren und Möbel restaurieren.
All die schlaffen Insnetzguckies geben keine guten Männer für den Hausgebrauch ab.
In der FAZ. Nebenbei, ich kann Rohre verlegen, Fahrräder reparieren und Möbel restaurieren.
donalphons, 19:02h
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Standfest
Meine innere Überzeugung, nicht nach dem Biedermeier als Käufer von Weibspersonen aufzutreten, und hier besonders das späte 19. Jahrhundert zu ignorieren, hat sich als sehr standfest erwiesen. Bis mir jemand Schultern und Brüste vor die Augen gehalten hat.

Arbeite gerade an einer Ausnahmeregelung für besondere Ferkeleien und ausserdem ist es das Gemälde, von dem ich denke, dass es perfekt, gar zu perfekt als Buchumschlag herhalten kann, namentlich für jenes Buch, für das ich nach Meran fahre.

Arbeite gerade an einer Ausnahmeregelung für besondere Ferkeleien und ausserdem ist es das Gemälde, von dem ich denke, dass es perfekt, gar zu perfekt als Buchumschlag herhalten kann, namentlich für jenes Buch, für das ich nach Meran fahre.
donalphons, 14:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Ihr werdet jetzt sagen,
das ist ja furchtbar, und das mit den Toten am Grab kann man eigentlich nicht machen. Und gut, dass es bei Euch in der Stadt nicht so ist.
In der Stadt habe auch auch mal gelebt, und wenn Friedhöfe nie eine lustige Sache sind, so war doch dieser verdreckte, kleine Friedhof direkt an der grossen Strasse in Neukölln von allen Gottesäckern, die ich je gesehen habe, der Traurigste. Grabpflege ist scheusslich, aber diese totale Missachtung auf jedem einzelnen Grab ist schon mehr als schäbig. Das ist dann die andere Seite.
Deshalb mag ich diesen Dorftext von Isabella. Da gibt es auch noch ganz andere Traditionen auf dem Dorf, viele schöner, der Apfelstrudel, die Geschichten, die Sicherheit, dass man nicht verkommen wird, und andere, die sehr viel schlimmer wirken. Keiner geht da allein, das waren früher höchstens ein paar Wochen, aber heute kann das lang dauern, sehr lang. Ihr in den Städten, ihr wisst nichts vom Fluch der Tradition, und den Fluch des anonymen Todes werdet Ihr vielleicht gar nicht kennenlernen, weil selbst der zu teuer sein wird. Ihr kriegt dann die Pille.
Es ist immer so eine Sache mit Familie und Tradition und Geschichte und Erinnerung. Ohne das alles geht es meistens vermutlich sehr viel leichter. Gerade, wenn man jung ist. Aber die Welt, die die Jungen bauen, ist keine, der ich später mal schutzlos ausgeliefert sein möchte. Ich weiss, was in etwa sein wird, wenn ich alt werde. Aber die anderen werden an den Freiheiten krepieren, die sich die neuen Jungen dann nehmen werden.

In der Stadt habe auch auch mal gelebt, und wenn Friedhöfe nie eine lustige Sache sind, so war doch dieser verdreckte, kleine Friedhof direkt an der grossen Strasse in Neukölln von allen Gottesäckern, die ich je gesehen habe, der Traurigste. Grabpflege ist scheusslich, aber diese totale Missachtung auf jedem einzelnen Grab ist schon mehr als schäbig. Das ist dann die andere Seite.
Deshalb mag ich diesen Dorftext von Isabella. Da gibt es auch noch ganz andere Traditionen auf dem Dorf, viele schöner, der Apfelstrudel, die Geschichten, die Sicherheit, dass man nicht verkommen wird, und andere, die sehr viel schlimmer wirken. Keiner geht da allein, das waren früher höchstens ein paar Wochen, aber heute kann das lang dauern, sehr lang. Ihr in den Städten, ihr wisst nichts vom Fluch der Tradition, und den Fluch des anonymen Todes werdet Ihr vielleicht gar nicht kennenlernen, weil selbst der zu teuer sein wird. Ihr kriegt dann die Pille.

Es ist immer so eine Sache mit Familie und Tradition und Geschichte und Erinnerung. Ohne das alles geht es meistens vermutlich sehr viel leichter. Gerade, wenn man jung ist. Aber die Welt, die die Jungen bauen, ist keine, der ich später mal schutzlos ausgeliefert sein möchte. Ich weiss, was in etwa sein wird, wenn ich alt werde. Aber die anderen werden an den Freiheiten krepieren, die sich die neuen Jungen dann nehmen werden.
donalphons, 01:15h
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Wer
was gegen die Unrechtseinrichtung GEMA tun will, kann und sollte es hier machen. Und zwar noch heute.
donalphons, 22:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Blau macht Bunz
Überschriften, die man liebt.
Wie auch immer, Wolfgang Blau geht von der Zeit Online zum Guardian, wie Mercedes Bunz von Tagesspiegel.de ebenfalls dorthin gewechselt ist. Für eine nicht allzu lange Zeit. Laut wurde darüber geredet, als sie ging, leise wurde es dann. Bei aller Begeisterung für den Guardian: Die sind nur so gut, weil sie eine Knochenmühle und die Mitarbeiter voller Existenzangst sind.

In diesem Interview bezieht Blau Stellung, und ich denke, wie er es beschreibt, ist es nur folgerichtig: Die Zeit hat viel beim Guardian und bei der NYT gelernt, und was Blau thematisch anspricht, geht in Deutschland eher schlecht. Die Zeit hat die FAZ mehr mt besser gemachten Allgemeinthemen überholt, denn mit Debatten oder Spezialangeboten. Allein die Personalstärke ist beeindruckend, und da sitzen Leute, die wirklich gern Internet machen. Die Blogs der Zeit sind trotzdem fast immer eine schwere Enttäuschung, und nicht umsonst sind viele schnell wieder verschwunden.
Momentan verucht man es mit einem Radlblog, und da muss ich gar nicht Wochen abwarten um zu wissen, dass hier der nächste Fehlschlag kommt: Blutleer, viel zu sehr aufs Netz fixiert, keine eigenen Themen, öde Schreibe, es passiert nichts, keine Erlebnisse, und eine Autorin ohne jeden Charakter.

Dabei könnte genau das ziehen, eine Frau in einer Männersparte, was macht sie anders, wie ist ihr Blick, kann sie Frauen das Thema erschliessen, wie sieht ein guter Damensattel aus, und das alles auf einem liebenswerten, allgemein verständlichen Niveau. Sonst ist das nur wieder bunter Nerdkram. Und das gibt es schon zuhauf, dazu braucht man nicht die Zeit und auch nicht die FAZ oder den SPON, die sowas auch mal probierten.
Eigentlich, in Zeiten wie diesen, müsste man eine grosse Klammer machen: Zukunft des Individualverkehrs. Und das dann mit hübschen Themen füttern.Zum Start vielleicht einen Tweed Run organisieren, einmal ein Rad nach Leserwünschen aufbauen, und das vielleicht auch als Sondermodell anbieten. Oder ein Eisrad in Valeggio kaufen und dann damit nach Deutschland radeln und schauen, was unterwegs passiert (warum habe ich Idiot das nicht gemacht???). Irre. Charmant. Witzig. Anders. Der Markt und der Trend sind da, nur halt nicht für all die vertrockneten Eisenten, die bei der Zeit vermutlich alle Prügelstrafe kriegen, wenn sie lachen. Die FAZ ist jetzt auch nicht gerade ein Ausbund an Frohsinn und es muss nicht gossig wie SPON sein, aber die Botschaft muss lauten:
RADELN MACHT GLÜCKLICH!

Aber dieser Fail durch trockene Distanz zieht sich durch die ganze Zeitbloggerei, egal ob Berlinkultur oder Grüne Geschäfte. Man muss sich an die Leser ranschmeissen und sie mitziehen, sonst endet man bei den wirklich wichtigen Themen schnell in der Oberlehrerpose. Landlust ist ein prima Beispiel, wie man so einen Lebensstil propagieren kann, ohne so stocksteif hamburgisch daherzukommen, mit schrägen Designerwohnungen und was man sonst noch haben will, um kosmopolitisch zu wirken. Medien brauchen mehr Pron und je lahmer das Thema, desto mehr Pr0n muss drin sein.
Der richtige Riecher und die falsche Umsetzung - das ist es, was bei mir von den Zeitblogs hängen bleibt. Es ist wie Carta, ich weiss nicht, warum ich das lesen soll, es ist alles üblich und normal. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie gelesen werden wollen. Sie wollen senden, aber nicht mit mir reden und auch nicht mich unterhalten. Thematische Brillianz trifft sagenhafte soziale Blödheit. Nicht nur ein Zeitproblem. Aber wie oft muss man diesen Fehler eigentlich noch machen?
Edit: Ich muss mich entschuldigen. Das Ferengiblog der FAZ Wirtschaft, das einfach halbgare Blogeinträge amerikanischer Ayn-Rand-Verehrer (sog. "Wissenschaftler") nachschmiert, ist natürlich nochmal erheblich schlechter.
Wie auch immer, Wolfgang Blau geht von der Zeit Online zum Guardian, wie Mercedes Bunz von Tagesspiegel.de ebenfalls dorthin gewechselt ist. Für eine nicht allzu lange Zeit. Laut wurde darüber geredet, als sie ging, leise wurde es dann. Bei aller Begeisterung für den Guardian: Die sind nur so gut, weil sie eine Knochenmühle und die Mitarbeiter voller Existenzangst sind.

In diesem Interview bezieht Blau Stellung, und ich denke, wie er es beschreibt, ist es nur folgerichtig: Die Zeit hat viel beim Guardian und bei der NYT gelernt, und was Blau thematisch anspricht, geht in Deutschland eher schlecht. Die Zeit hat die FAZ mehr mt besser gemachten Allgemeinthemen überholt, denn mit Debatten oder Spezialangeboten. Allein die Personalstärke ist beeindruckend, und da sitzen Leute, die wirklich gern Internet machen. Die Blogs der Zeit sind trotzdem fast immer eine schwere Enttäuschung, und nicht umsonst sind viele schnell wieder verschwunden.
Momentan verucht man es mit einem Radlblog, und da muss ich gar nicht Wochen abwarten um zu wissen, dass hier der nächste Fehlschlag kommt: Blutleer, viel zu sehr aufs Netz fixiert, keine eigenen Themen, öde Schreibe, es passiert nichts, keine Erlebnisse, und eine Autorin ohne jeden Charakter.

Dabei könnte genau das ziehen, eine Frau in einer Männersparte, was macht sie anders, wie ist ihr Blick, kann sie Frauen das Thema erschliessen, wie sieht ein guter Damensattel aus, und das alles auf einem liebenswerten, allgemein verständlichen Niveau. Sonst ist das nur wieder bunter Nerdkram. Und das gibt es schon zuhauf, dazu braucht man nicht die Zeit und auch nicht die FAZ oder den SPON, die sowas auch mal probierten.
Eigentlich, in Zeiten wie diesen, müsste man eine grosse Klammer machen: Zukunft des Individualverkehrs. Und das dann mit hübschen Themen füttern.Zum Start vielleicht einen Tweed Run organisieren, einmal ein Rad nach Leserwünschen aufbauen, und das vielleicht auch als Sondermodell anbieten. Oder ein Eisrad in Valeggio kaufen und dann damit nach Deutschland radeln und schauen, was unterwegs passiert (warum habe ich Idiot das nicht gemacht???). Irre. Charmant. Witzig. Anders. Der Markt und der Trend sind da, nur halt nicht für all die vertrockneten Eisenten, die bei der Zeit vermutlich alle Prügelstrafe kriegen, wenn sie lachen. Die FAZ ist jetzt auch nicht gerade ein Ausbund an Frohsinn und es muss nicht gossig wie SPON sein, aber die Botschaft muss lauten:
RADELN MACHT GLÜCKLICH!

Aber dieser Fail durch trockene Distanz zieht sich durch die ganze Zeitbloggerei, egal ob Berlinkultur oder Grüne Geschäfte. Man muss sich an die Leser ranschmeissen und sie mitziehen, sonst endet man bei den wirklich wichtigen Themen schnell in der Oberlehrerpose. Landlust ist ein prima Beispiel, wie man so einen Lebensstil propagieren kann, ohne so stocksteif hamburgisch daherzukommen, mit schrägen Designerwohnungen und was man sonst noch haben will, um kosmopolitisch zu wirken. Medien brauchen mehr Pron und je lahmer das Thema, desto mehr Pr0n muss drin sein.
Der richtige Riecher und die falsche Umsetzung - das ist es, was bei mir von den Zeitblogs hängen bleibt. Es ist wie Carta, ich weiss nicht, warum ich das lesen soll, es ist alles üblich und normal. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie gelesen werden wollen. Sie wollen senden, aber nicht mit mir reden und auch nicht mich unterhalten. Thematische Brillianz trifft sagenhafte soziale Blödheit. Nicht nur ein Zeitproblem. Aber wie oft muss man diesen Fehler eigentlich noch machen?
Edit: Ich muss mich entschuldigen. Das Ferengiblog der FAZ Wirtschaft, das einfach halbgare Blogeinträge amerikanischer Ayn-Rand-Verehrer (sog. "Wissenschaftler") nachschmiert, ist natürlich nochmal erheblich schlechter.
donalphons, 01:51h
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Man gewöhnt sich irgendwann daran
Vielleicht sollte ich vorausschicken, dass man auch in anderen Bereichen reichlich exponiert ist, wenn man eine grosse Klappe hat, und nicht die Klugheit, sich mit bigotten Figuren abzufinden. Es gab eine Zeit, da habe ich gleichzeitig an einem delikaten Vorfall bei der Zwangsarbeiterentschädigung in Österreich gearbeitet, als die Blauschwarzen eine der ihren bei einer alternativlosen Opferanwältin installierten, und zu den Umständen eines Kinderurlaubs in Israel und dessen Finanzierung. Nicht alle Ösis können was für ihre Politikmafia, und viele, die an die jüdische Gemeinschaft glauben, tun das aus guten Gründen, aber irgendwie schwappt es dann Figuren hoch, die eine Schande für die theoretischen Ziele ihrer Institutionen sind. Und in solchen Fällen bekommt man es mit der Empörung jener zu tun, die sich moralisch im Recht empfinden.
Ich bin seit dreieinhalb Jahren Profiblogger, was nicht ohne Witz ist, weil ich sage, dass Profibloggen kein Geschäftsmodell ist. Dass es doch funktioniert, und das mit einem wirklich abseitigen Thema, hat mit Glück, Berechnung, Nachdenken und dem Arbeitgeber zu tun, der mich einfach hat machen lassen, und dem ich seitdem die unbedingte Treue halte, auch wenn es immer wieder andere Angebote aus dem nichtjournalistischen Bereich gibt. Gleichzeitig versuche ich so wenig wie möglich, die Karte dieser Zeitung zu spielen: ich habe noch nicht mal mehr einen Journalistenausweis, ich kaufe mir alle Bücher selbst, und als ich letzte Woche die Reiseabrechnung machte und fundamental unter den erwarteten Kosten blieb, fragte mich die Sekretärin, ob ich in einer Ruine übernachtet hätte. Meine Antwort auf die Privilegien des Journalismus ist sie abzulehnen, selbst wenn ich weiss, dass es in besonderen Situationen wie dem Erdbeben in Italien nicht klug ist. Das ist nicht zwingend moralisch, ich tausche das Risiko gegen eine gewisse persönliche Freiheit ein. Oft ist es ja so, dass einen Veranstalter mehr oder weniger sanft in Bahnen zwingen wollen, oder die Privilegien den Menschen verändern: Das möchte ich eher nicht. Weil ich das Gefühl brauche, jederzeit wieder raus zu können, ohne dass mir etwas fehlen würde. Und ich möchte da auch nicht als grossmütig gelten: Ich mache das, weil ich es mir leisten kann und auch leisten könnte, selbst wenn nicht ab und zu PR-Agenturen, Konkurrenz und Verlage anklopfen würden.
Sie tun das in dem Glauben, der Erfolg wäre reduplizierbar. Wenn das mit der FAZ geht, müsste es doch auch mit allem anderen gehen. Die Erfahrung der deutschen Social Media Berater zeigt leider, dass dem überhaupt nicht so ist; es gibt durchaus passable Blogger, die total versagen, wenn sie dauerhaft verifizierbare Leistung bei der Kundenbindung bringen sollen. Meine Begabung ist eine reine Inselbegabung, ich könnte zu gewissen Themenkomplexen sicher viel beitragen, aber die wenigsten Themen würden sich zur Verwertung eignen. Ich habe einiges an Erfahrung im Umgang mit Autokonzernen: Die sind zwar immer bereit, breit zu sponsorn, aber im Kernbereich ihrer Produkte setzen sie auf extrem fokussierte Markenbotschaften. Vorstandsinterviews und Autopräsis sind nicht gerade blogtauglich.
Ich bleibe bei etwas, das ich kann, das funktioniert und läuft. Ich würde es so erklären, dass ich in meiner momentanen Tätigkeit Bestände sichere und vielleicht ein wenig zur Auffächerung des Angebots beitrage, mit einem Ansatz, der zum Produkt generell passt und nicht so leicht zu kopieren ist. Weshalb es auch weitergeht mit den Stützen der Gesellschaft, auch wenn ich hin und wieder Ansgst habe, zu langweilen oder im eigenen Saft zu schmoren.
Nicht allen gefällt das. Es gab einiges an Jubel, als ich vor anderthalb Jahfren dran war, mein Blog zu schliessen, und eigentlich immer wütende Angriffe, wenn andere Blogs eingestellt wurden. Nicht immer direkt, nicht immer sofort, aber die externen Ex-Blogger haben sich teilweise jahrelang an mir abgearbeitet. Und ich frage mich schon, warum sie diese Energie früher nicht in ihre eigenen Projekte gesteckt habem. Als die Stützen begannen, habe ich so lange Kommentare beantwortet, bis ich mit der rechten Hand nicht mehr tippen konnte. Ich hatte elende Fehlschläge ausgerechnet mit Lieblingsthemen, und ich musste völlig neu lernen, wie man Veranstaltungen blogt. Klar ist es eine schöne Vorstellung, dass das Internet jeden Platz hat, aber es ist eine echte Kunst, ein Thema auf drei Beiträge zu verteilen und auszuleuchten, und auch ich beherrsche die nicht immer. Etwas, das man in einem Beitrag sagen kann, auf zwei Beiträge aufzublasen, rächt sich immer. Weniger wegen der Zeilenschinderei, sondern weil die Leser nicht dumm sind. Die Möglichkeiten des Mediums sind zugleich sein Fluch, und man muss lernen, damit umzugehen. Und wenn etwas nicht läuft, muss man es eben ändern und besser werden. Statt dessen haben andere sich branchenweit nicht wirklich ein Bein ausgerissen, sind mitgeschwommen, haben sich nach unten orientiert und wurden erst laut, wenn es nicht weiter ging. Dann auch immer wieder mal gern in meine Richtung, Seemann, Seeliger, Jakubetz.... Gerade zur Zeit muss sich der Niggemeier durch meine Kommentare gewühlt haben.Ich finde sowas nicht scary, sondern nur bescheuert.
Die Stützen wird es nicht ewig geben. Ich hatte Phasen, in denen es nicht leicht war, und irgendwann sind Themen auch auserzählt. Aber wenn es so weit ist, möchte ich etwas geschaffen haben, und es soll nicht in der immer gleichen Agonie enden, sondern in einer Stretta. Und es sollte den Geist weitergeben. Ich schreibe seit 2000 sowas wie ein Blog, zuerst über MP3, dann Dotcomtod und seit 2003 auch hier, und seit 2008 bei der FAZ. Ich bin ziemlich alt geworden über all diese Erlebnisse, wie andere auch, und ich habe eine gewisse Sehsucht nach anderen, die es besser, klüger und bissiger als die alten Säcke machen. Ich habe mir wenigstens ein Thema gesucht, mit dem man in Würde älter werden kann, aber der Miesepeter Niggemeier, der sein Leben und sein komplett freudloses Blog mit dem Anpissen von Leuten zubringt, deren Job er nicht machen muss, die Vermarktungströte Sascha Lobo, die irgendwann mehr durch ihren Bauch als durch die schlecht geschnittenen Anzüge auffällt, die müssen weg aus der ersten Reihe, wie ich auch, denn unser Weg ist keiner, den man gehen sollte - nur sollte die Zukunft etwas anderes als Cashys Drecksloch oder die von Merceds geschmierten Autovolldeppen sein, die Rivva spammen.
Solange - und solange die FAZ möchte - geht es weiter. Es kommen ein paar vermutlich etwas holprige Tage, das Schmähen meiner Person als Übrigbleibender gehört dazu wie das Steinewerfen auf den Teufel bei Mekka, und irgendwann wird jemand kommen, der Anstand, Biss und Witz hat und mir zeigen wird, was wirklich geht.

Ich glaube, dass man mit einem Sex- und Scheidungsblog die Luft zum Brennen bringen kann, ich glaube an eine deutsche Antwort auf Politico, und ein Societyblog so nett wie Salpetersäure. Niemand (ausser Fefe, Modeste und Kid37 vielleicht) ist unersetzlich, da Neue muss kommen und das Alte hinwegfegen.
Dass es so ist, weiss eigentlich jeder in der Branche und ihren Umwälzungen. In der Medienkrise sind wir alle Einsparpotenziale. Wir überleben nur, wenn wir Zukunftspotenziale sind. Wir sollten bloggen, als seien alle Teufel der Hölle hinter uns her, denn genau das ist es, was droht. Und diese Höllenjagd ist selbst verursacht, wenn wir die schmalen Chancen, die es im Onlinejournalismus gibt, nicht mit aller Kraft nutzen. Es sind nicht die Verlage, die Blogs einstellen, es ist die Krise, deren Teil und Verursacher wir selbst sind, die uns aus den Ritzen der Verlagshäuser pustet. Es kann eigentlich nicht sein, dass man dauernd den Medien den Tod vorhersagt und dann, wenn man an den Fleischtöpfen ist, erst mal ne ruhige Kugel schiebt. Es ist bigottes Mimimi, Entlassungsrunden bei Medien fröhlich als Beleg der Internetthesen zu nehmen, und sich dann aufzuführen, wenn ein Blog aus den gleichen Kostenzwängen geschlossen wird. Wir haben an diesem Sturm mitgebraut, wir sind Teil des Untergangs, des Untergangs der anderen und des eigenen, und kein Shitstorm und kein Fingerzeigen wird daran etwas ändern. Und dass man mit ein wenig blöd twittern und bloggen auf Piratenticket an ein Mandat kommt, ist auch nicht mehr sonderlich wahrscheinlich. Insofern: Macht was Ihr wollt in Euren eigenen Blogs. Aber gebt Euch selbst jeden Tag einen dicken Tritt, wenn jemand dafür bezahlen soll. Eine Profiblog ist kein Ponader-BGE und kein Firmen-Flattr, es ist harte Arbeit.
Und aus meinen Erfahrungen mit Google und PR-Klitschen kann ich auch noch hinzufügen: Die haben mehr Geld. Aber auch nichts zu verschenken. Und es gibt immer einen, der es für weniger macht.
Ich bin seit dreieinhalb Jahren Profiblogger, was nicht ohne Witz ist, weil ich sage, dass Profibloggen kein Geschäftsmodell ist. Dass es doch funktioniert, und das mit einem wirklich abseitigen Thema, hat mit Glück, Berechnung, Nachdenken und dem Arbeitgeber zu tun, der mich einfach hat machen lassen, und dem ich seitdem die unbedingte Treue halte, auch wenn es immer wieder andere Angebote aus dem nichtjournalistischen Bereich gibt. Gleichzeitig versuche ich so wenig wie möglich, die Karte dieser Zeitung zu spielen: ich habe noch nicht mal mehr einen Journalistenausweis, ich kaufe mir alle Bücher selbst, und als ich letzte Woche die Reiseabrechnung machte und fundamental unter den erwarteten Kosten blieb, fragte mich die Sekretärin, ob ich in einer Ruine übernachtet hätte. Meine Antwort auf die Privilegien des Journalismus ist sie abzulehnen, selbst wenn ich weiss, dass es in besonderen Situationen wie dem Erdbeben in Italien nicht klug ist. Das ist nicht zwingend moralisch, ich tausche das Risiko gegen eine gewisse persönliche Freiheit ein. Oft ist es ja so, dass einen Veranstalter mehr oder weniger sanft in Bahnen zwingen wollen, oder die Privilegien den Menschen verändern: Das möchte ich eher nicht. Weil ich das Gefühl brauche, jederzeit wieder raus zu können, ohne dass mir etwas fehlen würde. Und ich möchte da auch nicht als grossmütig gelten: Ich mache das, weil ich es mir leisten kann und auch leisten könnte, selbst wenn nicht ab und zu PR-Agenturen, Konkurrenz und Verlage anklopfen würden.
Sie tun das in dem Glauben, der Erfolg wäre reduplizierbar. Wenn das mit der FAZ geht, müsste es doch auch mit allem anderen gehen. Die Erfahrung der deutschen Social Media Berater zeigt leider, dass dem überhaupt nicht so ist; es gibt durchaus passable Blogger, die total versagen, wenn sie dauerhaft verifizierbare Leistung bei der Kundenbindung bringen sollen. Meine Begabung ist eine reine Inselbegabung, ich könnte zu gewissen Themenkomplexen sicher viel beitragen, aber die wenigsten Themen würden sich zur Verwertung eignen. Ich habe einiges an Erfahrung im Umgang mit Autokonzernen: Die sind zwar immer bereit, breit zu sponsorn, aber im Kernbereich ihrer Produkte setzen sie auf extrem fokussierte Markenbotschaften. Vorstandsinterviews und Autopräsis sind nicht gerade blogtauglich.
Ich bleibe bei etwas, das ich kann, das funktioniert und läuft. Ich würde es so erklären, dass ich in meiner momentanen Tätigkeit Bestände sichere und vielleicht ein wenig zur Auffächerung des Angebots beitrage, mit einem Ansatz, der zum Produkt generell passt und nicht so leicht zu kopieren ist. Weshalb es auch weitergeht mit den Stützen der Gesellschaft, auch wenn ich hin und wieder Ansgst habe, zu langweilen oder im eigenen Saft zu schmoren.
Nicht allen gefällt das. Es gab einiges an Jubel, als ich vor anderthalb Jahfren dran war, mein Blog zu schliessen, und eigentlich immer wütende Angriffe, wenn andere Blogs eingestellt wurden. Nicht immer direkt, nicht immer sofort, aber die externen Ex-Blogger haben sich teilweise jahrelang an mir abgearbeitet. Und ich frage mich schon, warum sie diese Energie früher nicht in ihre eigenen Projekte gesteckt habem. Als die Stützen begannen, habe ich so lange Kommentare beantwortet, bis ich mit der rechten Hand nicht mehr tippen konnte. Ich hatte elende Fehlschläge ausgerechnet mit Lieblingsthemen, und ich musste völlig neu lernen, wie man Veranstaltungen blogt. Klar ist es eine schöne Vorstellung, dass das Internet jeden Platz hat, aber es ist eine echte Kunst, ein Thema auf drei Beiträge zu verteilen und auszuleuchten, und auch ich beherrsche die nicht immer. Etwas, das man in einem Beitrag sagen kann, auf zwei Beiträge aufzublasen, rächt sich immer. Weniger wegen der Zeilenschinderei, sondern weil die Leser nicht dumm sind. Die Möglichkeiten des Mediums sind zugleich sein Fluch, und man muss lernen, damit umzugehen. Und wenn etwas nicht läuft, muss man es eben ändern und besser werden. Statt dessen haben andere sich branchenweit nicht wirklich ein Bein ausgerissen, sind mitgeschwommen, haben sich nach unten orientiert und wurden erst laut, wenn es nicht weiter ging. Dann auch immer wieder mal gern in meine Richtung, Seemann, Seeliger, Jakubetz.... Gerade zur Zeit muss sich der Niggemeier durch meine Kommentare gewühlt haben.Ich finde sowas nicht scary, sondern nur bescheuert.
Die Stützen wird es nicht ewig geben. Ich hatte Phasen, in denen es nicht leicht war, und irgendwann sind Themen auch auserzählt. Aber wenn es so weit ist, möchte ich etwas geschaffen haben, und es soll nicht in der immer gleichen Agonie enden, sondern in einer Stretta. Und es sollte den Geist weitergeben. Ich schreibe seit 2000 sowas wie ein Blog, zuerst über MP3, dann Dotcomtod und seit 2003 auch hier, und seit 2008 bei der FAZ. Ich bin ziemlich alt geworden über all diese Erlebnisse, wie andere auch, und ich habe eine gewisse Sehsucht nach anderen, die es besser, klüger und bissiger als die alten Säcke machen. Ich habe mir wenigstens ein Thema gesucht, mit dem man in Würde älter werden kann, aber der Miesepeter Niggemeier, der sein Leben und sein komplett freudloses Blog mit dem Anpissen von Leuten zubringt, deren Job er nicht machen muss, die Vermarktungströte Sascha Lobo, die irgendwann mehr durch ihren Bauch als durch die schlecht geschnittenen Anzüge auffällt, die müssen weg aus der ersten Reihe, wie ich auch, denn unser Weg ist keiner, den man gehen sollte - nur sollte die Zukunft etwas anderes als Cashys Drecksloch oder die von Merceds geschmierten Autovolldeppen sein, die Rivva spammen.
Solange - und solange die FAZ möchte - geht es weiter. Es kommen ein paar vermutlich etwas holprige Tage, das Schmähen meiner Person als Übrigbleibender gehört dazu wie das Steinewerfen auf den Teufel bei Mekka, und irgendwann wird jemand kommen, der Anstand, Biss und Witz hat und mir zeigen wird, was wirklich geht.

Ich glaube, dass man mit einem Sex- und Scheidungsblog die Luft zum Brennen bringen kann, ich glaube an eine deutsche Antwort auf Politico, und ein Societyblog so nett wie Salpetersäure. Niemand (ausser Fefe, Modeste und Kid37 vielleicht) ist unersetzlich, da Neue muss kommen und das Alte hinwegfegen.
Dass es so ist, weiss eigentlich jeder in der Branche und ihren Umwälzungen. In der Medienkrise sind wir alle Einsparpotenziale. Wir überleben nur, wenn wir Zukunftspotenziale sind. Wir sollten bloggen, als seien alle Teufel der Hölle hinter uns her, denn genau das ist es, was droht. Und diese Höllenjagd ist selbst verursacht, wenn wir die schmalen Chancen, die es im Onlinejournalismus gibt, nicht mit aller Kraft nutzen. Es sind nicht die Verlage, die Blogs einstellen, es ist die Krise, deren Teil und Verursacher wir selbst sind, die uns aus den Ritzen der Verlagshäuser pustet. Es kann eigentlich nicht sein, dass man dauernd den Medien den Tod vorhersagt und dann, wenn man an den Fleischtöpfen ist, erst mal ne ruhige Kugel schiebt. Es ist bigottes Mimimi, Entlassungsrunden bei Medien fröhlich als Beleg der Internetthesen zu nehmen, und sich dann aufzuführen, wenn ein Blog aus den gleichen Kostenzwängen geschlossen wird. Wir haben an diesem Sturm mitgebraut, wir sind Teil des Untergangs, des Untergangs der anderen und des eigenen, und kein Shitstorm und kein Fingerzeigen wird daran etwas ändern. Und dass man mit ein wenig blöd twittern und bloggen auf Piratenticket an ein Mandat kommt, ist auch nicht mehr sonderlich wahrscheinlich. Insofern: Macht was Ihr wollt in Euren eigenen Blogs. Aber gebt Euch selbst jeden Tag einen dicken Tritt, wenn jemand dafür bezahlen soll. Eine Profiblog ist kein Ponader-BGE und kein Firmen-Flattr, es ist harte Arbeit.
Und aus meinen Erfahrungen mit Google und PR-Klitschen kann ich auch noch hinzufügen: Die haben mehr Geld. Aber auch nichts zu verschenken. Und es gibt immer einen, der es für weniger macht.
donalphons, 01:32h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 15. Oktober 2012
Alle in einen Sack und
Guttenberg! Hegemann! Wulff! Internethasser! Alte Nazis! Alle zusammen eingetütet und einmal sauber drüber gegangen. In der FAZ zum Abschluss der Buchmesse.
donalphons, 16:28h
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Politik
15.10.2012. Merkel sichert Schavan "volles Vertrauen" zu.
18.02.2011: Merkel sichert Guttenberg "volles Vertrauen" zu.
18.02.2011: Merkel sichert Guttenberg "volles Vertrauen" zu.
donalphons, 15:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 15. Oktober 2012
In einer reichen Stadt
Am Stadtpark

Treffpunkt des Viertels

Frühstück

Kleine Pause am noblen Neubau

Nachschub für Besserverdienende

Echter Wein in einer anderen reichen Stadt

Von hier an nur noch südwärts. Die Barchetta hat übrigens 200.000 Kilometer überschritten.

Treffpunkt des Viertels

Frühstück

Kleine Pause am noblen Neubau

Nachschub für Besserverdienende

Echter Wein in einer anderen reichen Stadt

Von hier an nur noch südwärts. Die Barchetta hat übrigens 200.000 Kilometer überschritten.
donalphons, 01:36h
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Der mediäpornogravistische Augenblick
Es gibt nichts, was ich den Liebhabern von Faksimile-Ausgaben nicht zutrauen würde. Die sind alle hemmungs- und gewissenlos.

Ihnen wird so oft das Herz geraubt, sie haben so viele teuer erkaufte Exzesse erlebt, dass ihnen jede Moral abhanden gekommen ist. Wenn die Buchmesse ein Liebesgarten ist, dann sind die Faksimilestände
Jungfrauen sollten schnell aus den Wohnungen neuer Bekannter gehen, wenn sie in den Regalen Adeva, den Spendor Solis, das schwarze Gebetbuch und ähnliches erblicken. Das hat mit Religion nichts zu tun, das ist eine Obsession.

Ihnen wird so oft das Herz geraubt, sie haben so viele teuer erkaufte Exzesse erlebt, dass ihnen jede Moral abhanden gekommen ist. Wenn die Buchmesse ein Liebesgarten ist, dann sind die Faksimilestände
Jungfrauen sollten schnell aus den Wohnungen neuer Bekannter gehen, wenn sie in den Regalen Adeva, den Spendor Solis, das schwarze Gebetbuch und ähnliches erblicken. Das hat mit Religion nichts zu tun, das ist eine Obsession.
donalphons, 00:59h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 14. Oktober 2012
Hämisch
waren übrigens die Bemerkungen auf der Buchmesse, als Julia Schramm dort zum Urheberrecht diskutieren sollte, und dann recht kurzfristig und ohne besondere Gründe - es gibng so in Richtung "hat keine Lust" absagte.
Soviel zum Kernthema der Piraten.

Dabei hätte man durchaus deutliche Bemerkungen hören wollen; gerade am Stand der Österreicher ging es hart und brutal zur Sache, dort fordern Künstlervertreter ein ähnliches Modell für eine Festplattenabgabe wie die GEMA in Deutschland. Und der Downloader generell gilt als Urgrund alles Probleme der Verlage. Stimmt zwar nicht - ich denke nicht, dass die meisten Sauger sich je ein Buch auch wirkloch kaufen würden, das ist nur die dumme Gier am freien Buffet - aber es ist eine fantastische Ausrede und lenkt von den Problemen ab, wie etwa: Zu viele miese Autoren mit zu vielen schlechten Büchern bei kurzer Hypephase.

Und nun sieht es so aus, als würden sich die Piraten hier, im Zentrum des Geschehens, auch noch ohne Gegenwehr schlachten lassen. Sicher, man würde sich bei dieser Frage unbelastetes Personal wünschen, aber trotzdem: Wozu soll man eine Paetei mit einem führenden Politiker wählen, der wegen Eigeninteressen beim zentralen Thema einfach so davonläuft - und dann noch solchen Leuten das Feld überlässt?
Ich brauche keine Downloads, aber ich will ohne DRM und hinterfotzige AGB Medien besitzen können, wenn ich einmal bezahlt habe. Ich sehe auch nicht ein, der GEMA etwas ohne Leistung zu bezahlen. So vieles, was da momentan in der Entwicklung ist, bringt Künstlern und Nutzern gar nichts. Darüber hätte man reden müssen, gerade dort.
Soviel zum Kernthema der Piraten.

Dabei hätte man durchaus deutliche Bemerkungen hören wollen; gerade am Stand der Österreicher ging es hart und brutal zur Sache, dort fordern Künstlervertreter ein ähnliches Modell für eine Festplattenabgabe wie die GEMA in Deutschland. Und der Downloader generell gilt als Urgrund alles Probleme der Verlage. Stimmt zwar nicht - ich denke nicht, dass die meisten Sauger sich je ein Buch auch wirkloch kaufen würden, das ist nur die dumme Gier am freien Buffet - aber es ist eine fantastische Ausrede und lenkt von den Problemen ab, wie etwa: Zu viele miese Autoren mit zu vielen schlechten Büchern bei kurzer Hypephase.

Und nun sieht es so aus, als würden sich die Piraten hier, im Zentrum des Geschehens, auch noch ohne Gegenwehr schlachten lassen. Sicher, man würde sich bei dieser Frage unbelastetes Personal wünschen, aber trotzdem: Wozu soll man eine Paetei mit einem führenden Politiker wählen, der wegen Eigeninteressen beim zentralen Thema einfach so davonläuft - und dann noch solchen Leuten das Feld überlässt?
Ich brauche keine Downloads, aber ich will ohne DRM und hinterfotzige AGB Medien besitzen können, wenn ich einmal bezahlt habe. Ich sehe auch nicht ein, der GEMA etwas ohne Leistung zu bezahlen. So vieles, was da momentan in der Entwicklung ist, bringt Künstlern und Nutzern gar nichts. Darüber hätte man reden müssen, gerade dort.
donalphons, 01:55h
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Ich habe eine ganze Reihe von Leuten nicht getroffen.
Das war sehr angenehm.
Keine Gefahr, allzu bissige Bemerkungen anzubringen. Ich mache das nicht, das ist einfach die Situation, das Umfeld, die generelle Stimmung, die nie wirklich eine gute ist. Bestenfalls fad wie am Freitag, oft aber auch ruppig wie heute. Man möchte eigentlich nicht geladen sein, schliesslich geht es hier um Bücher, aber man ist es trotzdem. Die beste Buchmesse ist immer noch die Buchhandlung.
Danach musste ich noch schreiben, namentlich über die Frischfleischversorgung. Vielleicht täusche ich mich, aber die Neigung, Autorinnen mehr und mehr als fotogene Fleischbeilage in den Mittelpunkt zu rücken - weg von der verhuschten Ostdeutschen und Berliner Göre hin zum schlank geshopten Halbmodell, gerne auch mit offenen Lippen leicht erwartend seufzend - ist deutlich stärker geworden. Da kann man schon mal versehentlich die Falsche falsch einschätzen.Natürlich begrüsse ich es, dass die bewusst kranke DLL-Anorexia ebenso verschwunden ist wie die Berliner Lesebühnenschluffigkeit, aber ehrlich gesagt ist mir das Aussehen bei Autoren vollkommen egal. ich lese gern gute Bücher.
Und zwar am besten daheim.
Keine Gefahr, allzu bissige Bemerkungen anzubringen. Ich mache das nicht, das ist einfach die Situation, das Umfeld, die generelle Stimmung, die nie wirklich eine gute ist. Bestenfalls fad wie am Freitag, oft aber auch ruppig wie heute. Man möchte eigentlich nicht geladen sein, schliesslich geht es hier um Bücher, aber man ist es trotzdem. Die beste Buchmesse ist immer noch die Buchhandlung.

Danach musste ich noch schreiben, namentlich über die Frischfleischversorgung. Vielleicht täusche ich mich, aber die Neigung, Autorinnen mehr und mehr als fotogene Fleischbeilage in den Mittelpunkt zu rücken - weg von der verhuschten Ostdeutschen und Berliner Göre hin zum schlank geshopten Halbmodell, gerne auch mit offenen Lippen leicht erwartend seufzend - ist deutlich stärker geworden. Da kann man schon mal versehentlich die Falsche falsch einschätzen.Natürlich begrüsse ich es, dass die bewusst kranke DLL-Anorexia ebenso verschwunden ist wie die Berliner Lesebühnenschluffigkeit, aber ehrlich gesagt ist mir das Aussehen bei Autoren vollkommen egal. ich lese gern gute Bücher.







Und zwar am besten daheim.
donalphons, 01:02h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 12. Oktober 2012
Auf auf!
Zur Buchmesse! Die ist ja sowas wie Venedig, muss man sehen, bevor es absäuft, und bei dem Wetter wäre auch das in Frankfurt keine Überraschung, Eine Buchmesse kann man sich rundum komplett sparen, wenn alles nur noch digital ist, und sogar die Autoren aus dem Netz kommen, wie ich in der FAZ schreibe.
Es war übrigens - überraschend leer. Kann es sein, dass die Krise in anderen Ländern auch hier brutal durchschlägt?







Es war übrigens - überraschend leer. Kann es sein, dass die Krise in anderen Ländern auch hier brutal durchschlägt?
donalphons, 20:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 12. Oktober 2012
Extraklasse
Vergleiche sind gemein. Daher hier nur ein Link auf die lauen Nächte, wie sie vor ein paar Wochen im Blog zu sehen waren.




So, wie ich mich in Mantua in einem Freilichtmuseum der Renaissance fühle, habe ich in Frankfurt stets das Gefühl, jeden Moment könnten mit Adenauer und Globke über den Weg laufen. Alte Bundesrepublik der Art, wie sie nicht unbedingt sein muss, das 1348 der Nachkriegszeit, und die Luft ist feucht und stickig, als wäre Krankheit und Seuche in ihr.




So, wie ich mich in Mantua in einem Freilichtmuseum der Renaissance fühle, habe ich in Frankfurt stets das Gefühl, jeden Moment könnten mit Adenauer und Globke über den Weg laufen. Alte Bundesrepublik der Art, wie sie nicht unbedingt sein muss, das 1348 der Nachkriegszeit, und die Luft ist feucht und stickig, als wäre Krankheit und Seuche in ihr.
donalphons, 01:40h
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Abreisen leicht gemacht
Auf der Rennradstrecke war ein recht schlimmer Unfall - da bin ich umgedreht. So etwas muss ich nicht sehen.
Im Hof müsste jemand Gartenarbeit machen. Klingt blöd, weil man ja einen Hof hat, um keinen Garten zu haben, aber bei mir ist das anders. Und der jemand bin wohl ich.
Die schöne Gärtnerarbeit ist zusammen mit dem Nutzen dabei, zur bittersüssen Neige zu gehen. Das war es für 2012 dann mit der Hausernte, leider. Ein Weinstock mehr wäre nicht schlecht. Schliesslich versorgen die Weinstöcke auch noch sechs andere Leute.
Und wenn das Packen nicht wäre, und die Abstimmung mit dem Gepäck der Begleiterin, und der Stau bei Greding und die Drängler bei Frankfurt und das miese Wetter - in Bayern war es sagenhaft schön - dann würde Frankfurt fast schon freudig erwartet sein. So, wie es ist, geht ohne Teddy gar nichts.
Aber andere machen das ja gern und mit finalam Erfolg gegen andere, schreibe ich im Buchmesseblog der FAZ. Das Hirn ist leer, bevor ich die erste Halle von innen gesehen habe. Das kann schlecht sein, oder gut.
Ich betrachte es einfach als verlängerten Anlauf nach Meran.

Im Hof müsste jemand Gartenarbeit machen. Klingt blöd, weil man ja einen Hof hat, um keinen Garten zu haben, aber bei mir ist das anders. Und der jemand bin wohl ich.

Die schöne Gärtnerarbeit ist zusammen mit dem Nutzen dabei, zur bittersüssen Neige zu gehen. Das war es für 2012 dann mit der Hausernte, leider. Ein Weinstock mehr wäre nicht schlecht. Schliesslich versorgen die Weinstöcke auch noch sechs andere Leute.

Und wenn das Packen nicht wäre, und die Abstimmung mit dem Gepäck der Begleiterin, und der Stau bei Greding und die Drängler bei Frankfurt und das miese Wetter - in Bayern war es sagenhaft schön - dann würde Frankfurt fast schon freudig erwartet sein. So, wie es ist, geht ohne Teddy gar nichts.

Aber andere machen das ja gern und mit finalam Erfolg gegen andere, schreibe ich im Buchmesseblog der FAZ. Das Hirn ist leer, bevor ich die erste Halle von innen gesehen habe. Das kann schlecht sein, oder gut.
Ich betrachte es einfach als verlängerten Anlauf nach Meran.
donalphons, 01:38h
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