Empfehlung heute - Eine böse, alte Geschichte.

Es ist vielleicht nicht ganz dumm, sich mal wieder mit Wirtschaftsgeschichte zu beschäftigen. Nelson Bunker Hunt und die Silbereuphorie von 1979/80 sind ein prima Beispiel, wie wenige Leute ein ganzes Marktsystem dauerhaft zerstören können, und ich wage zu behaupten, dass sie nur Amateure gegen diejenigen waren, die uns aktuell in die Katastrophe reiten.

Freitag, 11. April 2008, 13:18, von donalphons | |comment

 
wie war das nochmal mit Geschichte und daraus lernen..., ich wage zu behaupten, dass dauert noch eine Weile, bis sich diese Erkenntnis einstellt :-)

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Naja, die Moral aus der Geschichte ist ja eher dass man genug Kleingeld in der Tasche haben sollte. Wer weiß, wenn die Brüder bei 35 Dollar einen Gang runter geschalten hätten dann hätt's vielleicht ja doch geklappt.

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man kann sogar noch weiter zurückgehen und sich die goldeuphorie der spanier nach der eroberung südamerikas anschauen. und was für spanien selbst dabei herauskam, am ende. und auch die geschichte einer familie namens medici ist in diesem zusammenhang interessant.

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Reiten bedeutet die Zügel in der Hand haben
Reiten bedeutet die Zügel in der Hand haben und die Schenkel am Pferd. Reiten bedeutet nicht nur das Denken des Tieres und die vor einem liegende Wegstrecke zu beobachten, sondern auch zu wissen was hinter seinem Rücken ist und die Seiten im Auge zu behalten. Reiten bedeutet das Pferd führen, in erster Linie aber sich selbst zu bewusstem Handeln zu zwingen und Informationen aus der Außenwelt breit aufzunehmen.

Ist ein heutiger Manager wirklich ein Reiter? Ich saß gestern mit einem Hochkaräter zusammen Vorstand DAX, guter alter Bekannter, Finanzen. Er ist blind. Er informiert sich nicht, sondern wird informiert. Er reagiert. Ist Punchingball für Informationen die andere gesammelt haben. Seine Leute wie er mir stolz erzählt. Er hat zu allen Informationen Zugang. Zeigt mir auf seinem Edelnotebook, das ungefähr einen Kleinwagen wert ist, was er alles weiß.

Seine Mitarbeiter geben ihm noch nicht einmal Links. Er bekommt aufbereitetes Material. Als ich ihn fragte ob er auch Scheiße frisst, weil die zumindest schon aufbereitet ist, oder sich am Magenausgang eines Mitarbeiters ernährt versteht er mich erst nicht.

Wir haben dann fünf seiner "Informationen" wahllos rausgegriffen. Zwei waren mit meinen Mitteln auf die schnelle nicht verifizierbar, da sie Interna aus seinem Laden voraussetzten, aber eine davon enthielt schon eine eklatante Fehlaussage bezüglich Förderung in Brandenburg. Von den drei anderen ware eine in Ordnung, wenn auch sehr neoliberal interpretiert und zwei einfach Murks. Scheiße. Erstunken und Erlogen. Sie sollten nur alte Fehleinschätzungen korrigieren und heilen.

Keine Information. Damit trifft der Mann aber seit Jahr und Tag Entscheidungen. Potemkinsche Dörfer rund um ihn. Fassaden. Ich habe Angst bekommen. Dazu der Druck vierteljährlich einen Ausblick zu zaubern, der alles aber nicht die Wahrheit enthalten darf, weil die Börse und das Kapital doch so scheues Wild sind.

Nach meiner Einschätzung springen die alle wie die wilden auf vermeintlich abfahrbereite Züge. Nur weg von hier und woanders hin. Sie glauben das Ziel zu kennen, weigern sich aber die Schilder an den Waggons zu lesen. Die liest ihnen jemand vor, der ihnen das vorliest, was er glaubt das sie hören wollen.

Er lässt sich jetzt von seinen Leuten zwei Berichte über mögliche Beteiligungen schreiben. Die eine die sinnvoll wäre, haben wir in einer Mail an seine Leute in Frage gestellt, eine völlig unsinnige mit absolut kriminellen Partnern jedoch per Adjektiv als wünschenswert bezeichnet. Was wollen wir wetten wie seine Informationen zu den beiden in der nächsten Woche aussehen werden.

Die reiten nicht, die werden auch nicht geritten. Die hasten sich von Quartalszahl zu Quartalszahl, haben längst die Übersicht verloren und niemanden den sie fragen können. Sie sehen auch nichts mehr. Sie verstehen nichts von der Branche in der sie sind und sie sind keine Kaufleute. Selbst als Juristen taugen sie nichts.

Das schlimme ist, dabei arbeiten die hart, zeigen sogar Einsatzwillen. Aber sie wissen nicht was sie tun.

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